William Carey (Catherine Seibel)

Catherine Seibel

WER WAR WILLIAM CAREY?

FALSCHER GLAUBE FÜHRT ZU FALSCHEM VERHALTEN

–  ÜBER DIE NOT INDIENS. In Anlehnung an das Buch: Carey, Christ und  Cultural Transformation, von Vishal Mangalvadi – (Anmerkung von H. Koch)

Naturwissenschaft

William Carey war der Botaniker, der seinen Namen einem indischen Eukalyptusbaum gab. (Careya herbacea). Er war der Erste, der in Indien eine Gesellschaft für Botanik gründete. Er hat in Indien die ersten Bücher zum Thema Botanik, Pflanzenkunde, Naturwissenschaft, Gartenpflege, Naturgeschichte geschrieben und gedruckt. In seinem Garten pflegte er viele schöne und seltene Pflanzen. Er unterrichtete oft zum Thema Naturwissenschaft.

Warum?

Carey glaubte, daß Gott Pflanzen und Tiere geschaffen hat. Alles war gut, alles soll Gott, den Schöpfer preisen. Die Menschen dürfen die Schöpfung Gottes studieren, pflegen und Gott die Ehre geben. – Bibelverse: 1. Mose 1,27-30  „Und Gott schuf den Menschen, weiblich und männlich schuf Er sie . . .“

Die Hindus glauben, daß die Natur nur eine Illusion sei, und daß auch Seelen gefangen sind in allen möglichen Tieren. Das führt dazu, daß man zum Beispiel keine Mücken töten darf, denn man weiß ja nicht, ob nicht vielleicht in der Mücke die Seele eines Menschen weiterlebt. Die Insekten sind gleichviel wert wie Menschen. So wird der Hindu die Ratte, die ihm das Essen seiner Kinder stiehlt, nicht umbringen, sondern anbeten. Sobald wir anfangen die Schöpfung anzubeten, werden wir unfähig, über sie zu herrschen.
Eine Gesellschaft, die die Kuh anbetet, wird keine Forschungen machen, um die Rasse zu verbessern oder die Milchproduktion zu erhöhen. Wenn der Mensch die Kuh anb etet, wird er Sklave der Kuh. Die Kuh darf alles. Sie darf dem armen Bauern seine Felder zertrampeln oder in der Stadt mitten auf der Hauptstrasse liegen, und den ganzen Verkehr behindern. Es gibt in Indien den Affengott Hanuman. Und in der Hauptstadt Delhi sind die Affen schon zu einer Plage geworden; in Scharen klettern sie an den Hochhäusern hoch, kommen in die Wohnungen und fressen, was sie vorfinden. Wer Affen, Ratten oder gar Schlangen anbetet, wird es sich gefallen lassen, dass diese Tiere sein Essen wegfressen; ja, er wird seinen Göttern sogar noch  Essen seiner Kinder bringen, um sie zu besänftigen und um sein Gewissen zu beruhigen. Delhi ist voll von Ratten und Affen.
Was sind die Auswirkungen heute? Da die Kuh für die Hindus heilig ist, werden sogar dem Urin der Kuh Kräfte göttlicher Heilung zugesprochen. So wird z.B. Kuhurin gegen Covid Infektion getrunken.
Auch wir haben den Glauben an den Schöpfer verworfen. Wir wollen weder einen Schöpfer noch seine Gebote. Die Evolutionstheorie kam uns gerade recht. Die Auswirkungen werden in Römer 1 ab Vers 18 geschildert. Wir wissen nicht mehr, was recht ist. Wer ist der Mensch? Wo stehen die Tiere?
Ich kann mich nur wundern über die grosse Auswahl an Spielsachen oder Leckereien für Hunde und Katzen, über Psychologen und Altersheime für Tiere…

Wirtschaftswissenschaft

William Carey war der Erste, der in Indien die Idee der Banken einführte. Er hat gegen die Wucherei und Bestechung gekämpft. In einer Kultur, wo die Zinsen bis zu 100 % gehen und alles nur mit Bestechung läuft, kann keiner investieren und die Wirtschaft kann sich nicht entwickeln. Er hat dafür gekämpft, daß Europäer in das Land investieren und so die Wirtschaft fördern.

Frage:
Was glaubte Carey? Welche Konsequenzen hat sein Glaube auf sein Tun?
Bibelvers: 2. Mose 22,24; (Du sollst keine Witwen und Waisen bedrücken,…)

Er glaubte an einen gerechten Gott, der Gerechtigkeit will. Der Unterschied zwischen einer Welt die sich nach den Maßstäben der Bibel richtet und einer Welt, die sie ablehnt sehen wir auch hier. Der Gott der Bibel sieht die Armen. Er liebt sie und will ihnen helfen.  Der Mensch ohne Gott sieht nur sich und er verachtet die Armen. Die Welt ist voll Unmgerechtigkeit und Ausbeutung.
Heute arbeiten in Kambodscha Frauen an der Nähmaschine 12 Stunden am Tage für 60 Dollar im Monat. Man schätzt, dass in Asien ca. 250.000 Kinder zwischen 4 und 14 Jahren gezwungen werden bis zu 18 Stunden am Tag Teppiche zu weben für den Export. Auch schätzt man, dass etwas 5 Millionen Kinder als „Schuldknechte“ arbeiten. Das heißt: wenn eine Familie Schulden machen mußte, verkaufen sie ihre Kinder, die dann durch ihre Arbeit die Schulden abzahlen sollen. (Beispiel von Madagaskar)
Die meisten Kindersklaven gibt es in Afrika. Etwas 60 Millionen arbeiten in der Landwirtschaft. In Marokko arbeiten allein in Casablanca ca. 23.000 kleine Mädchen, meist als Dienerinnen im Haushalt, und schlafen oft auf dem Boden.

Gott stellt sich klar gegen diese Mißstände.
2. Mose 22, 24-26. Der Gott der Bibel schützt die Armen und liebt sie. Deswegen hat Er dieses Gesetz gegeben. In einem Land ohne Bibel sind die Armen ohne Schutz. Durch die Lehre des Karma sind sie in Indien an ihrer Armut selbst Schuld. So sind in der ganzen Welt durch diese harten Lockdownmassnahmen Millionen von Armen und Tagelöhner in den Hungertod oder Selbstmord getrieben worden.
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt von weniger als 2 Dollar pro Tag. 24.000 sterben täglich an Hunger. Die Not ist unbeschreiblich.
Der Gott der Bibel ist ein Gott, der sich um die Armen, Witwen und Waisen kümmert. Dazu gibt es viele Geschichten in der Bibel, und aus Liebe zum Gott der Bibel sind viele Missionare wie William Carey ausgereist und haben sich um die Armen gekümmert.

Medizin

William Carey war der Erste, der für eine humane Behandlung der Aussätzigen kämpfte. Bis dahin wurden die Leprakranken aus der Gesellschaft ausgestoßen. Die Aussätzigen wurden oft auch bei lebendigem Leib verbrannt oder lebendig begraben, da die Hindus glaubten, daß ein gewaltsames Ende ihren Körper reinigen würde und die Wiedergeburt in einem gesunden Körper ermöglichen würde.
Carey glaubte, daß die Liebe Jesu auch den Aussätzigen gilt – deswegen sollte man ihnen auch helfen und sie pflegen.

Frage:
Warum handelte Carey anders als die Hindus? Wie sieht Jesus die Aussätzigen?

Carey glaubte, dass die Liebe Jesu auch den Aussätzigen gilt – deswegen sollte man ihnen auch helfen und sie pflegen. In den 80ziger Jahren kam Graham Staines nach Indien, um in einer Aussätzigen Kolonie den Kranken in der Liebe Jesu zu dienen. Am 3. Januar 1999 wurde er mit seinen zwei 7 und 11 Jahre alten Söhnen von radikalen Hindus verbrannt.

Gerade die Medizin ist auf der Basis der Bibel aufgeblüht. Der falsche Glaube lässt keinen Raum für Fragen oder Forschen zu. Im Südsudan, wenn ein Baby Fieber bekommt, ist die DFiagnose schnell gestellt. Das Fieber kommt von Zähnen. Also her mit dem Messer: man schneidet den Kiefer auf und holte einen oder mehrere Zähne aus dem Kiefer.
In vielen Ländern war die Geburt von Zwillingen ein Problem. Man glaubte, dass eines der Kinder von einem bösen Geist ist und Unglück bringt. Da man nicht wußte, welches von den beiden das Böse ist, hat man sie beide umgebracht, lebendig begraben oder dem Fluss als Opfer gebracht., also ertränkt. Viele dieser Kinder wurden von Missionaren aufgenommen und gepflegt.

Die Kuh-Urin Therapie zur Covidbekämpfung habe ich schon erwähnt. das erklärt auch, wieso es so viele Covid-Tote in Indien gab.
es git auch christliche Sekten, die behaupten: du brauchst kein Insulin oder Tabletten, du musst nur richtig glauben. An diesem falschen Glauben sind schon Leute gestorben.

Man kann daraus lernen, daß, wenn man nicht der Bibel glauben will und von Jesus nichts lernen will, wird man nicht nichts glauben, sondern alles.

Es waren die Christen, die in Indien und vielen anderen Ländern als erste Krankenhäuser bauten. Afghanistan ist derzeit der gefährlichste Ort der Welt, um schwnger oder ein kleines Kind zu sein. Alle 30 Minuten stirbt dort eine Frau nach der Geburt. Tuberkulose ist weltweit dort am meisten verbreitet. Jede 3. Frau erleidet physische, psychische oder sexuelle Gewalt. 80% der Mädchen werden zwngsverheiratet. Warum wohl? Ein Spruch aus Afghanistan: „…der Platz der Frau ist zu Hause oder im Grab“.

Für die Verachteten gibt es keine medizinische Hilfe. Jesus aber kam als Verachteter zu den Verachteten. Er hat Mitleid. Wenn wir Jesus nachfolgen, werden wir auch diese Art haben.

Ingenieur – Wissenschaften

William Carey war der Erste, der die Dampfmaschine in Indien einführte. Er war auch der Esrtze, der indisches Papier für die Druckerei herstellte. Er hat Inder angeleitet, mit am Ort erhältlichen Materialien seine Maschine nachzubauen. Der Glaube an den Gott der Bibel befreit den Geist des Menschen, er wird selber zum Erfinder, baut Maschinen,um sich das Leben zu erleichtern. In den Gesellschaften, wo die Bibel gelesen wurde, sind große Erfinder hervorgegangen. Wo der Koran herrscht oder die hinduistischen Götter, gibt es kein Bestreben danach, denn man hat ja Sklaven und Frauen, die die Arbeit machen. Wozu also eine Wasserleitung oder gar eine Waschmaschine? Außerdem ist alles Sichtbare nur Illusion und ein schweres leben ist mein Karma.

Drucktechnik

William Carey hatte die erste Druckerpresse in Indien. Er hat die moderne Technik des Druckens und Publizierens nach Indien gebracht, weiterentwickelt und gelehrt. Er hatte zu seiner Zeit die größte Presse in Indien: Die Missionsdruckerei in Serampore. Sie belieferten alle anderen Druckereien des Landes mit Druckbuchstaben.

Frage:
Warum war diese Arbeit so wichtig für William Carey und seine Freunde?
Wieso hatten die Hindus kein Interesse am Drucken?

Die Hindus haben kein Interesse am Drucken denn:

– die heiligen Schriften in Sanskritsind das Einzige, was der Mensch braucht Außerdem sind diese Schriften nur für eine kleine Elite der gesellschft bestimmt: nur für die Brahmanen. Nur sie, nur die Männer, dürfen hoffen, dadurch Erlösung zu finden. Der Rest der Gesellschaft ist gefangen im Karma, sie werden im Leben bestraft für ihr Vorleben und können nur durch gute Taten versuchen, in ein besseres Leben wiedergeboren zu werden.

Aber W. Carey wollte, daß die Menschen frei werden indem sie den Gott der Bibel kennenlernen. Das Wort Gottes macht weise, es befreit uns von Angst und Aberglaube. Der Gott der Bibel hat uns sein Wort gegeben. Wir sollen es lesen, um Ihn kennenzulernen. Die Reformation hat einen Bildungsschub bewirkt.
Die kath. Kirche wollte bewusst die Menschen vom Lesen abhalten, um sie zu unterdrücken. Es war verboten, eine Bibel zu besitzen oder zu lesen., in Belgien bis 1961. Kam jemand zum Glauben, hat er angefangen die Bibel zu lesen.
Hindus haben bewusst die Armen und Frauen in Unwissenheit gelassen. Eine Frau war dazu da, sich ganz dem Mann zu unterwerfen und ihn als ihren Gott zu verehren. Und nach seinem Tod wurde sie gleich mit ihm bei lebendigem Leib verbrannt.

Massenkommunikation

William Carey war der Herausgeber der ersten Zeitung, die je in einer asiatischen Sprache gedruckt wurde. Carey war der Meinung, daß neben allem Einsatz für die Wahrheit und den wahren Glauben, das Christentum auch den freien Austausch der Meinungen sucht. Durch seine englische Zeitung, Friend of India, konnte eine Bewegung entstehen, durch welche die soziale Reform Indiens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstehen konnte.

Frage:
Woher hatte Carey diese Freiheit? Wieso kannten die Hindus diese Freiheiten nicht?

Wer macht frei?
Nicht nur der Körper, auch unser Geist kann versklavt werden. Was noch schlimmer ist.

In vielen Sekten können wir das beobachten. Die Menschen dürfen nur lesen, was in der Sekte erlaubt ist, zum Beispiel die Zeugen Jehovas. Man darf nichts infrage stellen. Auch in Diktaturen ist das ausgeprägt. Man darf die regierung nicht infrage stellen, man soll nur den offitiellen Medien glauben. Meiner Meinung nach stehen wir mitten drin in solch einer zeit.
Die Medien sollen uns informieren und nicht belehren. Die Bibel belehrt und zeigt uns, wie wir leben sollen.
William Carey hat die Zeitung genutzt, um die Leute zu in informieren über aktuelles Geschehen, über die Mißstände, über die Folgen des Aberglaubens. Er hat sozusagen versucht, den Leuten die Augen zu öffnen. Den freien Austausch der Meinungen gibt es nur auf der Basis der Bibel. Jedes andere religiöse und politische System ist intolerent. Je mehr wir uns von der Bibel entfernen, desto mehr können wir das beobachten. Wer traut sich noch, offen biblische Maßstäbe zu verteidigen?

Landwirtschaft

William Carey war Begründer der Gesellschaft für Landwirtschaft und Gartenbau im Jahre 1820, dreißig Jahre bevor es so etwas in England gab! Carey, nachdem er eine systematische Studie der indischen Landwirtschaft betrieben hatte, publizierte Artikel zur Landwirtschaftsreform in der Zeitung Asiatic Researches und zeigte Mißbräuche und Mißwirtschaft auf.

Frage:
Warum hat sich Carey mit diesem Thema beschäftigt? Er wurde nicht dafür bezahlt, er war schockiert zu sehen, wie große Teile eines herrlichen Landes durch Ausbeutung und Mißwirtschaft zur Wüste gemacht wurde. Warum hat kein Hindu für die Erhaltung seines Landes gekämpft?

Eines Tages wurde der Inder Vishal Mangalvadi (unser Autor) in ein kleines Dorf gerufen. Die Dorfleute wollten ihn um Hilfe bitten. Sie waren in großer Not. Eine Überschwemmung des Flusses hatte ihre Häuser, Felder und Vieh weggeschwemmt. Als der Bruder dort ankam, hatten sie gerade einen Toten verbrannt und waren dabei, den Dämonen zu opfern. Voller Stolz zeigten sie dem Bruder ihren Tempel, der in der Mitte des Flusses stand und angeblich 1000 Jahre alt war.
Mangalvadi sagte ihnen: „Wisst ihr warum ihr so arm seid? Vor Tausend Jahren hätten eure Vorfahren die Möglichkeit gehabt, einen Flussdamm und Kanal zu bauen. Stattdessen haben sie einen Tempel gebaut. Warum? Weil sie den Fluss gefürchtet und angebetet haben, anstatt ihn zu kontrollieren und das Wasser gezielt einzusetzen zur Bewässerung der Felder“.

Die Bibel lehrt uns, Gott allein anzubeten und die Natur in Verantwortung vor Ihm zu pflegen.

Forstwirtschaft

William Carey war der erste Mann in Indien, der Artikel verfaßte zum Thema Forstwirtschaft. Es war 50 Jahre bevor die Regierung die ersten Versuche unternahm, Wälder zu erhalten. Carey gab damals schon praktische Anweisungen zur Baumbepflanzung zu verschiedenen Zwecken.

Literatur

William Carey war der Erste, der wichtige religiöse und philosophische Werke der Hindus, wie die Ramayana und Samkhya, ins Englische übersetzte und publizierte. Carey war es zu verdanken, daß die Sprache der Leute in Bengal, Bengali, zu einer feinen, literarischen Sprache Indiens wurde. Vor Carey wurde sie als nur passend für Dämonen und Frauen betrachtet. Carey schrieb auch evangelistische Gedichte und Lieder in Bengali, um den Indern die Liebe zu dieser Ausdrucksform nahe zu bringen. Carey war es auch, der das erste Wörterbuch in Sanskrit (die heilige Sprache, Sprache der Gelehrten) für Studenten schrieb.

Frage:
Was war Careys Motivation? William Carey konnte mit den religiösen Hindus diskutieren und da er ihre heiligen Bücher gut kannte, konnte er sie mit ihren eigenen Schriften widerlegen. Das war entscheidend bei der Frage der Kinderopfer und Praxis der Witwenverbrennung. Warum hatten die Hindus nicht diesen Wunsch gehabt, ihre eigenen heiligen Schriften zu übersetzen?

Die heiligen Schriften müssen nicht übersetzt werden. Sie sind erstens nur für eine kleine Gruppe von Privilegierten gedacht und außerdem müssen sie nicht einmal verstanden werden. Der Klang allein sei schon segnend.

Auch im Islam muß man den Koran nicht verstehen. Eifrige Väter schicken ihre Söhne mit 8 Jahren in Koranschulen. Die Kinder müssen dort den Kopran in der Originalsprache Arabisch auswendig lernen. Die meisten Kinder verstehen gar kein Arabisch. Der Imam verteilt Stockhiebe bis die Kinder den ganzen Koran auswendig aufsagen können. (Yassir Eric)

Erziehung, Schulung

Carey war ein englischer Schuhmacher, der ein Professor für Bengali, Sanskrit und Marathi am Fort William College in Kalkutta wurde. Carey hat Dutzende von Schulen für Kinder aller Kasten gegründet. Er war der Erste, der auch Mädchen und Unberührbare unterrichtete. Er hat auch die erste Universität (College) in Asien und die erste Bibelschule (Theologische Ausbildungsstätte) in Serampore gegründet.

Frage:
Warum tat er dies? Er wollte die Menschen, die in Aberglaube und Unwissenheit gebunden waren, befreien. Die Erkenntnis der Wahrheit wird sie befreien. Warum war dies in all den Jahren vorher nicht möglich gewesen?

Die religiöse Kultur Indiens hat bewußt Jahrtausende die große Masse der Bevölkerung in Unwissenheit gelassen. Sie hatten keinen Zugang zur Bildung. Ob Hindus, moslemische Regenten oder britische Kolonialisten, alle haben sich den hohen Kasten angepaßt und absichtlich die Massen in Unwissenheit und Gebundenheit gelassen. Indem sie die Menschen versklaven, können sie ihre Macht ausüben und ihren Gewinn aus ihnen ziehen, sie ausbeuten.
Als William Carey nach Indien kam, war er mit der allgemeinen Meinung konfrontiert, dass es sich für ein Mädchen nicht gehört, in die Schule zu gehen. Ein Hindu-Vater sagte einmal zum Missionar: „Du darft meine Söhne unterrichten und ihnen alles Wissen zugänglich machen, aber meinen Töchtern darft du dich nicht nähern, auch wenn deine Absichten noch so gut sind. Ihre Unwissenheit und Absonderung sind absolut notwendig für die Ehre meiner Familie. Sie müssen in einem Alter verheiratet werden, wenn deine Pläne zur Bildung erst anfangen könnten.“

Offiziel wurde die Kinderheirat erst 1929 verboten. Da jedoch diese Praktik seine Wurzeln in der moralisch-religiösen Kultur hat, ist es sehr schwierig, dagegen anzukämpfen. Noch heute wird in den Dörfern das Datum gefälscht oder die beamten bestochen, um das minderjährige Mädchen verheiraten zu können. Man schätzt, dass weltweit jeden Tag etwa 25.000 minderjährige Mädchen zur Heirat gezwungen werden. Dadurch wird dem Mädchen seine Kindheit gestohlen, die Möglichkeit der Bildung und Entwicklung ihres Geistes und ihrer Persönlichkeit genommen und sie wird Opfer der Unterdrückung, Ausbeutung und Versklavung. Sie kann sich nicht wehren.

Zwei Drittel der 770 Millionen Analphabeten auf der Welt sind Frauen. Von den 72 Mill. Kindern, die ohne Bildung aufwachsen, sind 34 Mill. Mädchen. In Somalia gehen Mädchen ca. 2 Jahre zur Schule. Durch die Covidmaßnahmen werde sie garnicht mehr gehen. In Australien gehen Mädchen 21 Jahre zur Schule. Afghanistan ist mit der niedrigsten Zahl, 16% der Frauen, die lesen können. Nur 6% der über 25 jährigen Frauen haben irgendeine Schulausbildung genossen. Die Taliban sind dagegen, dass Frauen Bildung erhalten, sie versuchen mit Gewalt und Waffen den Schulbesuch zu verhindern. Manche Mädchen sind durch Säureattacken verunstaltet worden oder vergiftet worden. 2012 wurde ein 14jähriges Mädchen aus Pakistan bekannt, Malala Yousafzai. Die taliban hatten ihr in den Koppf geschossen, weil sie in einer Mädchenschule unterrichtete.
In Europa sind die 12 Millionen Roma am schlechtesten dran. Mädchen werden oft sehr jung verheiratet und beenden kaum eine Schule. Durch die aktuellen Coronamaßnahmen werden diese Kinder noch wenige lernen können.

Mathematik, Astronomie

William Carey führte ein in die Wissenschaft der Astronomie.

Frage:  Warum?
Carey wußte, daß der Mensch geschaffen worden ist, um die Natur zu erforschen (Ps. 111,2). Die Himmelskörper hat Gott uns als Hilfe für diese Aufgabe geschaffen. Sie sind uns gegeben als Zeichen, die unserem Raum Richtung geben (Ost, West, Süd, Nord) und unsere Zeit einteilen (Tag, Nacht, Kalender…) Raum und Zeit ermöglichen uns das Studium der Geographie und Geschichte. Und wir lernen einiges über Gottes Größe. So sollen wir die kosmischen Gegebenheiten sorgfältig studieren, unsere Zeit verantwortungsvoll einplanen und Gott die Ehre geben. ( Römer 1,19-20).

Frage: Was hatte Carey beobachtet? Carey hatte gesehen, welch zerstörerische Auswirkung die Astrologie auf das Volk hatte: Fatalismus, Aberglaube, Angst, und eine Unfähigkeit, seine Zeit zu organisieren und zu nutzen. Die Himmelskörper wurden als Götter betrachtet, die das Leben der Menschen kontrollieren. Die Sterne bestimmen angeblich unser Leben.
(5. Mose 4,19; Apg. 19,19-20)

Bibliothekarwissenschaft

William Carey führte die Idee von Leihbibliotheken nach Indien ein. Während die Briten die Schiffe mit Waffen und Munition füllten, bestellte Carey jede Menge Bücher aus England. Careys Ziel war, bald genügend einheimische Literatur zu haben, jedoch, bis es so weit war, wollte er den Indern Wissen und Information aus aller Welt beschaffen, damit ihr Geist aufblühen kann und sie schnell ihr Defizit anderen Kulturen gegenüber aufholen können.
Ich denke, da können wir auch dankbar sein für Männer wie Andi Ungar und Peter Vohmann, die unermüdlich gute Bücher für die ungarischen Gläubigen übersetzt und gedruckt haben. Da gibt es in anderen Ländern noch viel zu tun.

Sozialkunde

William Carey war der erste Mann, der aufstand gegen die Unterdrückung der Frauen und die damit verbundenen Morde.

Eine notvolle Konsequenz der Kinderheirat sind  die vielen sehr jungen Witwen. Bei der letzten Zählung im 19. Jahrhundert wurden in und um Kalkutta zehntausend Witwen unter 4 Jahren gezählt, und über fünfzigtausend im Alter von 5 und 9 Jahren. Wenn der viel ältere Ehemann starb, befand sich die Witwe in einer schrecklichen Situation. Man glaubte, daß die Witwe am Tod des Mannes schuld war. Der Hindu sieht in der Witwe nicht eine kostbare Person, die Hilfe braucht, um weiter leben zu können, sondern es sieht nur auf seine finanziellen Vorteile. Der Ehemann hatte, als er das Mädchen heiratete, auch eine Summe Geld von der Familie der Braut bekommen. Dieses Geld will die Familie auf jeden Fall behalten. Also gibt es kein zurück für das Mädchen. So wurde die Witwe bestraft mit einem leben in Verachtung und Armut.

Es gab nur einen Ausweg, um diesem lebenslangen Schicksal zu entkommen: die Witwe konnte „Sati“ begehen. „Sati“ schien der armen Witwe manchmal das kleinere Übel.
Es bedeutet den Tod durch Verbrennen bei lebendigem Leib, zusammen mit ihrem toten Mann. Die Hindus glauben, daß durch dieses Opfer die Frau der Familie Gutes tut, einige ihrer Familienmitglieder in den Himmel bringen kann unmd sie selbst so zu einer gewissen Ehre kommt. In einer der Hinduschriften wird eine solche Frau beschrieben: Alle Taten einer Frau sollten die selben sein wie die des Ehemannes. Wenn er glücklich ist, soll sie auch glücklich sein. Wenn er traurig ist, soll sie auch traurig sein. Wenn er tot ist, soll sie auch sterben. Solch eine Frau wird ‚Pativrata‘ genannt werden“.

Die britische Herrschaft hatte diese Mißstände hingenommen, als zur Kultur und Religion gehörend. Carey begann mit Nachforschungen, beides in der Gesellschaft und in den religiösen Schriften. Er schrieb Artikel, um die Aufmerksamkeit der Leute zu gewinnen und er verfaßte Protestschriften für Bengal und England. In seiner Stellung als Professor tat er alles, um seine Studenten zu bewegen, dieses Unrecht zu bekämpfen. Carey eröffnete Schulen für Mädchen. Er ermöglichte Witwen wieder zu heiraten. Er betete 25 Jahre lang täglich dafür, daß Gott diesen sündhaften Sitten ein Ende machen würde. Nach 25 Jahren Kampf, im Jahr 1829, durfte er mit großer Freude erleben, daß die Witwenverbrennung gesetzlich verboten wurde.

Ein weiteres Beispiel. Es gibt in Bengal, wo Carey lebte, die Feier des ‚Saga Puja‘. Jedes Jahr fand im Januar bei Vollmond an der Mündung des Ganges eine große religiöse Feier statt. Tausende von Pilger kamen. Wenn der Mond hell schien, warfen sie mit dem Ruf ‚Ganga Ma Ki Jai‘, was so viel wie ‚Sieg der Mutter Ganges‘ heißt, die Mütter ihre Kinder in den Fluß. Die Babys wurden einfach die Böschung hinab gestoßen, manche ertranken, und andere wurden von Krokodilen gefressen. Manche Mütter opfertender Göttin Ganges ihr erstes Kind, um dadurch den Segen für noch mehr Kinder zu empfangen oder um dadurch ihre Sünden vergeben zu bekommen (Micha 6,7)

Niemand hat diese Kindestöter aufgehalten, Die britische Regierung hat sich bewußt nicht eingemischt. Carey jedoch konnte nicht dulden, daß durch diese geistliche Verblendung die Gewbote Gottes mißachtet wurden. Er ging vor den Gouverneur. Dieser wollte nicht handeln, fragte allerdings Carey, ob Kinderopfer von den religiösen Schriften der Hindus verlangt werden. William Carey hatte diese Schriften genug studiert, um beweisen zu können, daß es ein solches Gebot nicht gibt. Da hat die Regierung tatsächlich ein gebot erlassen. ‚Bei Todesstrafe ist es verboten, ein Kind in den Fluß zu werden‘. Beim nächsten Fest wurden sogar Soldaten als Wache aufgestellt. Es war das Jahr 1804.

Noch heute werden in Indien Kinder geopfert, obwohl es streng verboten ist. Zum Beispiel, wenn eine Brücke oder ein Staudamm gebaut wird, wird manchmal ein gestohlenes Kind der Göttin des Flusses geopfert. Auch opfern Millionen Eltern ihre eigenen Kinder jedes Jahr durch die Abtreibung. Opfer sind meist die Mädchen. Im Jahre 2011 fehlten etwas 3 Millionen Mädchen durch Kindestötung. In den vergangenen Jahrzehnten sind 12 Mill. Mädchen abgetrieben worden. Man nennt dies Feminizid. In Pakistan werden immer mehr Babyleichen auf den Strassen aufgelesen. 9 von 10 sind Mädchen. Dies ist ein Beispiel für die Frauenfeindlichkeit des Islam.

Leider sind wir inzwischen keinen Deut besser als die Heiden, denn vor wenigen Wochen hat die EU Abtreibung als menschenrecht deklariert.

Frage: Warum handelte Carey so?
Warum waren diese Ungerechtigkeiten in den Augen der Hindus kein Unrecht? Der Mann in Indien unterdrückte die Frau durch Polygamie, Mädchenmord, Kinderheirat, Witwenverbrennung, Euthanasie und erzwungenen Analphabetismus, alles im Namen der Religion! Eine Gesellschaft, die keine Offenbarung von einem lebendigen Schöpfer kennt, bestimmt von sich aus, welcher Stein ihm als Gott dienen soll (Spr. 29,18). So kann der Mensch auch bestimmen, daß der Ehemann der Gott der Frau ist. Sie muß ihn anbeten und ihm dienen. Sie lebt nur für ihn. Also hat nach dessen Tod ihr Leben keine Bedeutung mehr.

William Carey dagegen glaubte, daß Gott der Schöpfer seinen Geschöpfen Bedeutung und Auftrag gegeben hat. Gott sagt dem Menschen, wie er leben soll, wie Mann und Frau miteinander leben sollen. Der Mensch kann nicht einfach leben wie er will. Das Leben einer Frau gehört nicht ihr selber, auch nicht ihrem Mann. Es gehört Gott. Und Gott hat uns nicht das Recht gegeben, dieses Geschenk des Lebens wegzuwerfen. So war es für William Carey klar, daß „Sati“ Sünde ist. Das gab ihm die Kraft, dagegen zu kämpfen.

Auch im Islam ist die Faru dem Mann völlig untertan und minderwertig. Warum? Weil die meisten Frauen in der Hölle landen, „Ihr Frauen, die meisten von euch sind Brennholz für die Hölle, weil ihr viel  herumnörgelt…“(Hindi Hadith). Weitere Gründe sind Mangel an Intelligenz und Frömmigkeit. Die Frau soll dem Mann immer und absolut gehorchen, bei Ungehorsam darf sie bestraft oder sogar geschlagen werden, Sur 4,34. Es wird behauptet: „Je mehr der Ehemann seine Frau schlägt, desto größer wird seine Bewunderung für ihn“. Die Bibel dagegen ist zwar der Mann Haupt der Frau, aber er hat nicht die absolute Autorität über seine Frau. Beide müssen sich vor Gott verantworten.

Verwaltung

William Carey, als er nach Indien kam, war er quasi illegal eingereist, da die britische Verwaltung verhindern wollte, daß Missionare im Land tätig werden. So mußten sich Carey und seine Mitarbeiter im dänischen Territorium, Serampore, niederlassen. Als die Briten für ihre Eliteschule keinen Professor für Bengali fanden, wurde William Carey, der als Experte in dieser Sprache galt, angefragt. So hat Carey während 30 Jahren am Fort William College in Kalkutta unterrichtet. Sein Einfluß in dieser Zeit auf die britische Verwaltung war, daß sich diese von einer ausbeuterischen zu einer sozialen Verwaltung verwandelte.

Philosophie

William Carey hat geglaubt, daß Ethik und Moral nicht von der Religion zu trennen sind. Er hat gepredigt, das die Menschen Sünder sind, Vergebung der Sünde und Befreiung von der Macht der Sünde brauchen. Er hat gelehrt, daß die Sünde uns von Gott trennt, und wir deshalb Gott nicht gefallen können ohne Heiligung. So konnte nur wahre geistliche Erfahrung gemacht werden, wenn der Mensch Buße über seine Sünde tat. Diese Ansicht war revolutionär für Indiens religiöse Welt von damals. Denn damals war man der Ansicht, daß das menschliche Selbst auch das göttliche Selbst ist. Der Mensch ist Gott, sein Geist kann also nicht sündigen. Das menschliche Selbst wird verführt und hält sich für getrennt von Gott. Was der Mensch also braucht, ist Erleuchtung, Erfahrung seiner Göttlichkeit, die sogenannte Selbstverwirklichung. Diese Ablehnung von der Sündhaftigkeit des Menschen und dafür die Betonung der mystischen Erfahrung des Menschen und seiner Göttlichkeit, machte es möglich, daß man in Indien gleichzeitig sehr religiös und dabei sehr unmoralisch leben kann.
Und genau solche Gedanken werden heute ndurch die New Age Bewegung und die Psychologie wieder propoagiert. Der Mensch ist kein Sünder, er ist göttlich. Er sollte danach leben und sich selbst verwirklichen.

Frage: Welche Auswirkungen hatte der biblische Glaube der Sündhaftigkeit des Menschen? Welche Auswirkungen hatte deren Ablehnung?
Verse: 1 Joh.1,8-2,1; Mt. 5,48

Nachdem Raja Ram Mohun Roy, einer der größten Hindu-Gelehrten des 19. Jahrhunderts, in Kontakt mit Carey kam, fing er ernsthaft an, die Hindu-Spiritualität in Frage zu stellen. Er sagte folgendes: „Das Ergebnis meiner langen und ununterbrochenen Suche nach religiöser Wahrheit war, daß ich die Lehre von Jesus Christus förderlicher für moralische Grundsätze und besser geeignet für rationale Geschöpfe erfunden habe, als irgend etwas anderes.“
Der Mensch braucht Vergebung, nicht Erleuchtung!

Geschichte

William Carey ist der Vater der indischen Renaissance des 19. Jahrhunderts. Im 11. Jahrhundert hatte Indien einen Höhepunkt seiner Entwicklung erlebt. Danach kam der Niedergang durch Mystizismus, Askese, Okkultismus, Aberglaube, Götzenverehrung, Hexerei, unterdrückende Glaubensüberzeugungen und –praktiken. Die Invasion, Ausbeutung und politische Beherrschung machte alles noch schlimmer.
In diese Situation hinein kam Carey und er bewirkte den Anfang einer Reform. Er sah Indien nicht als ein Land zum Ausbeuten, sondern als ein Land, das seinem Himmlischen Vater gehörte, ein Land, das geliebt werden soll und dem man dienen soll. Er sah eine Gesellschaft, in welcher die Wahrheit und nicht Unwissenheit regieren soll. Er glaubte, daß Gottes Abbild im Menschen ist und nicht in Götzen – deshalb nahm er sich der unterdrückten Menschen an. Er glaubte, daß die Natur verstanden und gepflegt – und nicht gefürchtet, besänftigt oder angebetet werden soll. Der Intellekt war da, um entwickelt und nicht verleugnet zu werden. Literatur und Kultur sollten dem Menschen als Genuß dienen – und nicht als Einbildung (maya) abgetan werden. Seine geistliche Haltung, die großen Wert auf die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Mitmenschen legte, gab den Anstoß zu einer Reformation, eine Erneuerung und Modernisierung der indischen Kultur.

Wer war William Carey noch?

Mission

William Carey war der Vater der modernen Mission. Er hat die Christen von der Notwendigkeit der Heidenmission überzeugt. Durch ihn ist eine missionarische Bewegung entstanden. Missionare sind in die ganze Welt gegangen. William Carey ist Pionier der Protestantischen Kirche in Indien. William Carey ist außerdem der Übersetzer und Herausgeber der Bibel in ca. 35 verschiedenen indischen und asiatische Sprachen. Er übersetzte aus den Originalsprachen Hebräisch und Griechisch ohne die Hilfe irgendeines Wörterbuches oder einer Grammatik.

Frage:
Wieso konnte der Hinduismus keinen solchen Kämpfer hervorbringen? Im Hinduismus ist das Schicksal festgelegt – Karma. Die ganze Gesellschaft ist darauf aufgebaut, es läßt sich nicht ändern und man will es auch nicht. Die Unterdrücker geben ihre Rechte nicht auf. So konnte es keine Fortschritte geben.

William Carey hat nicht seine Hoffnung auf seine sozialen Aktivitäten gesetzt. Er wußte, daß allein das Evangelium die Macht hat, ein Licht in dieser Finsternis anzuzünden. Deswegen hat er trotz vieler Schwierigkeiten und Angriffe nie die Hoffnung aufgegeben, nie sein Ziel aus den Augen verloren, und alles daran gesetzt, Gottes Wort in allen wichtigen Sprachen Indiens zu verbreiten. Die Missionare Carey, mit seinen treuen Mitarbeitern Marshman und Ward, haben all ihre Kraft und Einkünfte in ihre Arbeit gesteckt, um so ihr Ziel erreichen zu können.

Zusammengestellt von Catherine Seibel, Herborn, aus dem Buch von

Ruth und Vishal Mangalwadi,  Carey, Christ and Cultural Transformation,
Published 1997 by OM .

 

Nachtrag. Kurzbiographie von William Carey:
William Carey wuchs in einer sehr armen englischen Familie auf und hatte nicht die Möglichkeit zu studieren. Mit 12 Jahren schon kam er aus der Schule und in eine Schuhmacherlehre. Jedoch schon als Kind hatte er einen großen Wissensdurst, er interessierte sich für Botanik, Geographie und Sprachen. Noch während seiner Lehre brachte er sich selbst Latein, dann Griechisch, Hebräisch, Französisch und Holländisch bei.
Später wurde er Professor für Bengali, Sanskrit und Marathi am berühmten Fort William College in Kalkutta, Indien. Carey und seine Mitarbeiter gründeten mehr als hundert christliche Schulen für mehr als achttausend indische Kinder aller Kasten, er war außerdem der Gründer der ersten christlichen Hochschule in Asien, in Serampore.
Carey und sein Team haben in dreißig Jahren 212 000 Bibeln und Bibelteile gedruckt, und das in 35 verschiedenen Sprachen.
Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, daß dieses Projekt, Gottes Wort unter den Hindus zu verbreiten, eigentlich illegal war. Die Britisch East Company versuchte alles, um Careys Arbeit zu verhindern, denn sie wollten ja nicht den Indern helfen, sie wollten sie ausbeuten.
Careys Familie litt große Not, besonders zu Beginn ihres Aufenthaltes in Indien. Sie waren in bittere Armut geraten, litten unter dem Klima, in Gefahren vor Schlangen, Tiger, Moskitos, sie litten unter verschiedenen tropischen Krankheiten. Ihr kleiner Sohn, Peter, starb mit 5 Jahren an Durchfall. Careys erster Mitarbeiter hatte den ganzen finanziellen Vorrat verschleudert, so daß William Carey sich gezwungen sah eine Arbeit zu suchen. In den ersten sieben Monaten mußte er mit seiner Familie fünfmal umziehen.
Obwohl Carey oft Briefe in die Heimat schrieb, dauerte es siebzehn Monate, bis er die ersten Briefe aus England erhielt!
Böse Gerüchte wurden über sie verbreitet, sie kämpften einsam einen schweren Kampf. William Careys Frau, Dorothy, wurde mit diesen Belastungen nicht fertig und wurde geistig krank. Sie sah in ihrem Mann einen Feind und versuchte ihn mit einem Messer anzugreifen.
Trotz alledem lernte William Carey Bengali und Sanskrit und predigte regelmäßig in Bengali. Nach 4 Jahren hatte er schon das Neue Testament in Bengali übersetzt. Und doch kam sieben lange Jahre kein einziger Inder zum Glauben!
Wie war es möglich daß William Carey so produktiv sein konnte, trotz allen Enttäuschungen, Angriffen, Verleumdungen, Krankheiten, persönlichen Nöten, Einsamkeit? Wie konnte er durchhalten ohne die Ermutigung eines einzigen Erfolgs?
Um Careys Motivation zu verstehen müssen wir zurückschauen:
Eine der einflußreichsten Predigten wurde am 31. Mai 1792 von William Carey in Northhampton, England, gehalten. Sie ist der Anfang der Missionsarbeit für die englisch sprechende Welt. Der Text dieser historischen Predigt war Jesaja 54:2-3: „ Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decken deiner Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine Pflöcke fest! Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken, und deine Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Stätte neu bewohnen.“ Das Thema seiner Predigt kann folgendermaßen zusammengefaßt werden: „Erwarte Großes von Gott! – Wirke Großes für Gott!“

William Carey war, im Gegensatz zu vielen Theologen seiner Zeit, überzeugt, daß Gott die Verlorenen retten wird durch die missionarische Arbeit der Gläubigen. Er vertraute, daß Gott die Heiden retten würde, wenn er bereit ist, ihnen das Evangelium zu predigen.
Als William Carey 1793 nach Indien kam, befand sich das Land in einem moralisch desolaten Zustand.
Wenn ein Säugling krank war, glaubten sie, daß er unter dem Einfluß von bösen Geistern war. Deshalb überließ man das Kind den Elementen, zum Beispiel indem man es in einem Korb an einen Baum hängte. Bei Malda fand William Carey Überreste eines Babys, das man als ein lebendiges Opfer von weißen Ameisen hatte auffressen lassen. Bei Sagar Mela, wo der Ganges ins Meer fließt, erlebte William Carey, wie Mütter ihre Säuglinge ins Wasser warfen, um von den Krokodilen gefressen zu werden oder zu ertrinken. Dies galt als ein heiliges Opfer für Mutter Ganges.

Carey machte gründliche Nachforschungen über die Anzahl und Gründe der Kindestötung und publizierte seine Berichte. Er schrieb mehrmals an die Regierung, bis er erreichte, daß Im Jahr 1802 Kinderopfer verboten wurden. Es war das erste Mal, daß die britische Regierung sich direkt in religiöse Praktiken der Hindus eingemischt hatte.

Im Hinduismus war die Frau verachtet. „Im Hinduismus gibt es erst Erlösung für eine Frau, wenn sie als Mann wiedergeboren wurde.“ Ihre einzige Hoffnung bestand darin, dem Mann in völliger Unterordnung zu dienen. Viele kleine Mädchen wurden schon als Kinder umgebracht. Oder sie wurden verheiratet, bevor sie das 4. Lebensjahr erreicht hatten. Witwen wurden als Unglücksbringer betrachtet, die den Tod ihres Gatten verursacht hatten. Sie wurden nur als wirtschaftliche Belastung angesehen. Witwen mußten ihre Haare rasieren, ihren Schmuck ablegen, es war ihnen verboten wieder zu heiraten, aber sie mußten mit dem ihrem verstorbenen Ehemann am nächsten Verwandten leben. Es wurde großer Druck ausgeübt auf sie, doch „Sati“ zu begehen, das heißt sie soll sich lebendig verbrennen lassen zusammen mit dem Leichnam ihres toten Ehemannes.

Die Hindu-Praktik der Polygamie verstärkte das Problem. Carey schildert, wie bei einer Gelegenheit die 33 Witwen eines Mannes lebendig verbrannt wurden zusammen mit seinem Leichnam. Bei einer anderen Verbrennung war es die 11 jährige Witwe des Mannes.
Aussätzige wurden von ihren Familien verstoßen und lebendig verbrannt. Der Hinduismus lehrte, daß nur ein gewaltsamer und feuriger Tod den Körper reinigen könne und ihm zu einer neuen, gesunden Existenz verhelfen würde. Euthanasie wurde häufig praktiziert mit Kranken, Behinderte überließ man oft der Hitze oder Kälte, den Krokodilen, den Insekten oder dem Fluß.

William Carey kämpfte gegen all diese Übel, Kinderprostitution, Sklaverei und Kastensystem inbegriffen. Er kritisierte öffentlich die Regierung für ihre Passivität diesen Morden gegenüber. Er organisierte öffentliche Debatten, er sprach und schrieb oft über diese Greuel. Zu Beginn begegnete man ihm mit Gleichgültigkeit. „Sati“ sei eine religiöse Praktik und dürfe nicht in Frage gestellt werden.

William Carey war der erste Mensch, der aufstand gegen die brutalen Morde und allgemeinen Unterdrückung der Frauen durch Kindstötung, Kinderheirat, Polygamie, Analphabetentum, Witwenverbrennung und Euthanasie. Carey forschte systematisch nach und veröffentlichte seine Artikel, um in Bengalen und England öffentliche Proteste zu erwecken. Während seiner Zeit am Fort William College beeinflußte er eine ganze Generation von Studenten. Carey bekämpfte die Meinung, das Leben einer Frau sei nach dem Tod ihres Mannes wertlos. Er war der erste, der Schulen für Mädchen eröffnete, um ihnen zu helfen aus Unterdrückung, Unwissenheit und Aberglaube herauszukommen.
25 Jahre lang betete und kämpfte Carey unermüdlich gegen die „Sati“ Praktik, bis endlich im Jahr 1829 die Regierung das öffentliche Verbot verkündete.
William Carey war auch der erste Mann, der für eine humane Behandlung der Aussätzigen kämpfte und der Praxis der Verbrennung bei lebendigem Leib ein Ende setzte.  . . .

Catherine Seibel