Holistische Medizin (D.Hunt)

Dave Hunt

 

Holistische Medizin

Dem New England Journal of Medicine zufolge lassen sich alljährlich etwa ein Drittel der US-Amerikaner auf »unkonventionelle medizinische Behandlungen« ein. Das Time-Magazin berichtete, dass »die Amerikaner jährlich schätzungsweise 30 Milliarden Dollar für ›alternative Therapien und Glaubensheiler‹ ausgeben«…  Bei den meisten alternativen Therapien handelt es sich um New-Age-Methoden, zu denen östliche Meditation, Yoga, Visualisierung, Akupunktur, Irisdiagnose, Homöopathie, Biofeedback und andere mystische Techniken gehören«.

Eine offensichtliche Gefahr ist das Fehlen von Vorschriften. »Jeder, der einen Kursus anbieten möchte, kann das tun«, sagt Medizinprofessor Wallace Sampson. »Die Kontrolle geht praktisch gegen Null.« Außerhalb der USA ist die Kontrolle sogar noch geringer. Manche Patienten sind überzeugt, dass sie endlich Hilfe gefunden haben; doch für die meisten bedeutet es die Katastrophe. Als Pat Paulsen von den Ärzten gesagt bekam, dass das Stadium seines Darmkrebses alle Heilungschancen überschritten habe, wandte er sich an »eine der etwa 35 alternativen Kliniken kurz hinter der Grenze [zwischen USA und Mexiko] in Tijuana«. Nach Injektionen »von einem Haifisch-Embryo« fühlte Paulsen sich so viel besser, dass er sich daran machte, ein Buch zu schreiben. Doch stattdessen teilte er das Schicksal vieler anderer und starb.

Weit schlimmer als möglicher körperlicher Schaden ist die Gefahr der okkulten Bindung, die daraus resultieren kann. Unter Aufsagen bestimmter Formeln bereitet man ein Kräutergebräu zu, um diesem okkulte Kraft zu verleihen. »Glaube« an das Geheimnisvolle kann eine Antwort aus der Welt der Dämonen einbringen. Dessen ungeachtet berichtete kürzlich die USA-Weekend:

»Da sich jeder dritte Amerikaner an alternative Heiler wendet, hat ein Gremium der Regierung nun eine Änderung in der Ärzteausbildung vorgeschrieben. Jetzt studieren mehr angehende Mediziner Kräuter- und Gebetstherapien …
An 50 der 135 medizinischen Ausbildungsstätten der USA wird Anatomie und Biochemie jetzt mit Akupunktur, Homöopathie, Ernährungslehre, Massage und Gebet ergänzt … Ein Gremium … des Nationalen Gesundheitsinstituts (NIH) empfahl, dass alle Studenten und Schüler in Medizin und Pflege mit alternativen Theorien und Techniken vertraut gemacht werden müssen …
Wir sagen nicht, jeder Medizinstudent müsse ein versierter Akupunkteur oder Hypnotiseur werden«, sagt Allen Neims, ein Arzt aus Florida und Vorsitzender des NIH-Gremiums. »Aber sie sollten genügend von diesen Techniken verstehen, um sich vernünftig mit ihren Patienten und anderen Heilpraktikern darüber auseinander setzen zu können …«

Holistisch heißt ganzheitlich

Die »holistische Medizin« des New Age wird auch »ganzheitlich« genannt, weil sie angeblich die ganze Person einbezieht: Geist, Seele und Leib. Drei einfache Fragen sollten jedem holistischen Heilpraktiker gestellt werden:
1.) Mit welcher Art »Medizin« würden Sie einen Geist behandeln?
2.) Haben Sie wirklich eine medizinische oder pflegerische Ausbildung, um einen Geist zu diagnostizieren und zu therapieren?
3.) Ist »Geist« nicht vielmehr ein religiöser Begriff? Welche Religion praktizieren Sie an Ihren Patienten im Namen von Wissenschaft?

Holistische Medizin ist in Wirklichkeit Schamanismus, der im Abendland zu neuem Leben erweckt wurde.

Das Gebiet der Medizin hat zwar aufgrund der Habgier mancher Mediziner und der Inkompetenz einiger Heilpraktiker selbst ihre Probleme und Missbräuche, aber das soll hier nicht das Thema sein. Hier soll es nur um das Okkulte gehen. Die holistische Medizin behauptet, sich geheimnisvoller und übernatürlicher Kräfte zu bedienen. Deshalb können holistische Therapien nicht durch eine medizinische bzw. physiologische Erklärung unterstützt werden. Die angebliche »wissenschaftliche« Grundlage besteht einfach darin, dass sich in einigen Fällen gezeigt hat, dass die Methode »funktioniert«. Außer den bereits angeführten Techniken gehören auch Reflexzonenmassage, Strahlentherapie, Vitamin-Kinesiologie, Heilung durch Kristalle und Berührungstherapie zu den ganzheitlichen Methoden. Mangels Raum können wir hier nicht auf jede einzelne eingehen.

Nehmen wir beispielsweise Homöopathie. Jedermann kann sich geschäftlich als Homöopath niederlassen. Die ursprüngliche Lösung irgendeiner Substanz soll angeblich durch wiederholte Verdünnung zu einem Heilmittel werden, wenn keine messbare Spur dieses Elementes mehr in der Lösung verblieben ist. Solche wiederholten Verdünnungen verleihen der Homöopathie ihre einzigartige Kraft: eine geheimnisvolle »Kraft« in der Lösung, die kein Chemiker oder Physiker identifizieren kann. Ein amerikanisches Ärzteblatt warnte kürzlich: »Abgesehen von den spukenden Molekülen enthält eine homöopathische Lösung nichts anderes als Wasser und Alkohol. Somit können sie Ihnen wahrscheinlich keinen Schaden zufügen. Aber können Sie Ihnen etwas nutzen? Hüten Sie sich vor jedem – und jedem Produkt –, der oder das Ihnen verspricht, dort zu heilen, wo nichts anderes hilft.«

Eine erfolgreiche Invasion

Ein Leitartikel der Jerusalem Post schrieb kürzlich: »Wir leben in unbarmherzig stressreichen Gesellschaften … Unsere Ernährung strotzt von hormonverseuchtem Fleisch, Weißbrot ohne jede Nährstoffe und mit Chemikalien vollgestopften Früchten und Gemüse.«
Dann erklärte der Artikel das Ergebnis der weit verbreiteten Unzufriedenheit mit diesem Zustand:
»Der Trend schlug vor ungefähr 30 Jahren um, und zwar mit … der »alternativen« Medizin.  Zuerst hat das Ressort der wählerischen … und seltsamen, alternativen Medizin sich beträchtlich ausgeweitet … Heute wird sie von Ärzten in Universitäten und Krankenhäusern in Nordamerika, Europa und ganz Israel angewendet.
Israels erste Abteilung für Integrierte Medizin wurde 1991 am Assaf-Harofeh-Hospital eröffnet und behandelt bis zu 14.000 Patienten jährlich … Der Leiter, Dr. Shay Pintov, sagt: »Das ist Bestandteil des Trends in der gesamten westlichen Welt: Die Leute machen sich heute immer mehr Gedanken über ihre eigene Gesundheit und sind die chemischen Mittel leid …«

In den USA bieten jetzt über 400 Universitäten auf irgendeiner Ebene Schulung in verhaltensmäßiger [alternative] Medizin an … Erforschungen natürlicher und volkstümlicher Heilungsmethoden ist weltweit ein im Wachstum begriffenes Gebiet … Integrierter bzw. natürlicher Medizin … obliegt eine wichtige Rolle … Ihre Betonung der Geist-Körper-Beherrschung und Entspannung kann den unnachgiebigen Stress des postindustriellen Lebens beantworten. Ihr Nachdruck auf eine gesunde naturbelassene Ernährung spricht für sich selbst.

Dem Trend zu besserer Ernährung und weg von übermäßigem Gebrauch chemischer Präparate können wir nur beipflichten. Doch das abendländische Gesundheitswesen ist durch das Vertrauen auf mysteriöse, übernatürliche Kräfte aus holistischen Mitteln von einer Invasion des Okkulten befallen worden. Akupunktur beispielsweise wurde in China entwickelt, um den Körper wieder in Einklang mit der universalen Kraft namens Tao zu bringen, die sich aus Yin und Yang zusammensetzt. Ja, eine durch die Haut gebohrte Nadel kann durchaus eine förderliche Reaktion in einer Nervenbahn auslösen, aber das ist nicht die ursprünglich dahinter stehende Theorie. Dem Anthropologen Michael Harner zufolge (der der holistischen Bewegung sehr zugeneigt ist), ist der Begriff »holistisch« eine beschönigende Form für Hexerei, die jetzt als Schamanismus bekannt ist:
»Das aufkeimende Feld der Ganzheitsmedizin zeigt eine ungeheure Menge von Experimenten, welche viele bereits lange im Schamanismus praktizierte Techniken wiederfindet, wie beispielsweise Visualisierung, veränderte Bewusstseinszustände, Aspekte der Psychoanalyse, Hypnotherapie, Meditation, positive Einstellung [positives Denken/Denken in Möglichkeiten], Stressabbau und mentaler und emotionaler Ausdruck des persönlichen Willens zur Gesundung und Heilwerdung [positives Bekenntnis]. In gewissem Sinne wird Schamanismus im Westen wiederentdeckt, weil er gebraucht wird.«

Ein vor kurzem in der Los Angeles Times erschienener Artikel war betitelt: »Alternative Behandlung schleicht sich in die Schulmedizin.«
Okkulte Techniken wie Visualisierung von inneren Führern (die grundlegendste und wirksamste schamanische Praktik) und »Heilung durch Berührung« (der Versuch, durch meditierendes Halten der Hände ein paar Zentimeter über dem Körper des Patienten »Liebe und Wohlbefinden« zu vermitteln und die innere psychische Kraft neu auszurichten) werden in Krankenhäusern in ganz Amerika offen praktiziert.

Diese Bewegung, die »Spiritualität« in die Medizin einbringt, gewinnt in erstaunlichem Maße an Zuspruch und Aufschwung. Die bereits zitierte Psychologin von Harvard, Joan Borysenko, verkündet diese Botschaft allerorts. Eine Werbeanzeige für ihren Vortrag an der Universität von Alberta (Kanada) beschrieb sie als ausgebildet »in den großen spirituellen Traditionen der Welt« und als »fesselnde Rednerin … die Wissenschaft, Psychologie und Spiritualität auf einzigartige und vielsagende Weise in Verbindung bringt … und in Krankenhäusern ebenso zu Hause ist wie in Synagogen, Kirchen und öffentlichen Einrichtungen«.
Dr. Borysenko berichtet von ihrem ersten Versuch, professionelle Mediziner von der Idee zu begeistern, dass »spirituelles Wohlbefinden tatsächlich den Unterschied zwischen unserem Leben und Sterben bedeuten kann«:

Bei einem fachspezifischen Treffen sprach ich vor einer Gruppe von Gynäkologen und Geburtshelfern … und ich nahm alle meine Nerven zusammen und fing an, über das Wesen des Geistes und des Bewusstseins zu sprechen, über Gebet, Nahtod-Erlebnisse, Wunderheilungen … Ich hatte keine Vorstellung, wie sie reagieren würden und ich war … nervös, aber es wurde zu einer unglaublichen Erfahrung.
Noch nie zuvor waren hinterher so viele Leute zu mir gekommen, um mir von ihren Erfahrungen zu berichten, und das ging den ganzen Tag so weiter. Im Foyer hörte ich sie an jenem Abend an jeder Ecke ihre Geschichten austauschen.

Der »wissenschaftliche« Segen des »Gebets«

Eine Umfrage von 1996 ergab, dass 82 % der US-Amerikaner an die »Heilkraft des persönlichen Gebets« glauben und 77 % glauben, dass »Gott manchmal eingreift, um Menschen zu heilen, die unter einer schweren Krankheit leiden«, während nur 28 % an die »Fähigkeit von Wunderheilern glauben, andere durch ihren Glauben oder ihre persönliche Berührung heilen zu können«. Das Gebet als »spirituelle« Praktik gehört ebenfalls zur holistischen Herangehensweise – allerdings nicht das biblische Gebet zu dem einen wahren Gott.

Robert Schuller sagte beim »Larry King Live« zum 31. Mai 1997, dass Positives Denken oder Denken in Möglichkeiten eine Form des Gebets sei. Leider verbreitete Schuller damit das holistische bzw. okkulte Gebet. Anhänger jeder Religion – und sogar Atheisten – können Positives Denken praktizieren. Wie Harner aufzeigt, beinhaltet Schamanismus positive Erklärungen, die eine universale Kraft aktivieren sollen. Ein solches »Gebet« kann von daher an jeden Gott oder jede Kraft oder angebliche »höhere Macht« nach eigener Wahl gerichtet sein, oder sogar an die eigene innere Kraft oder das höhere Selbst.

Religion und Spiritualität jeder Art scheint da hilfreich zu sein. Infolgedessen ist »Glaube« zu einem wissenschaftlichen Begriff geworden, der nichts mit Wahrheit oder dem einen wahren Gott zu tun hat, auf den allein echter Glaube gerichtet sein kann. Eine Studie aus dem Jahr 1995 ergab, dass einer der »entscheidendsten Vorhersage-Faktoren für das Überleben nach offenen Herzoperationen das Maß an Kraft und Hoffnung ist, das die Patienten ihren Angaben zufolge aus [irgendeiner] Religion schöpfen … Menschen, die regelmäßig [irgendwelche] religiösen Veranstaltungen besuchen, haben … einen niedrigeren Blutdruck, weniger Herzkrankheiten, weniger Depressionen und einen allgemein besseren Gesundheitszustand als solche, die keine solchen Veranstaltungen besuchen«. Die Daten, die der international bekannte Herzspezialist Dr. Nicholas Fortuin zusammengetragen hat, besagen: »Menschen mit Glauben genesen um etwa 70 % schneller« als solche ohne Glauben. Und anscheinend bewirkt das jeder Glaube.

William Dempsey Jr., Arzt in einer Notaufnahme, glaubt, dass Ärzte »mit den Kirchenleuten zusammenarbeiten sollten« und dass die Zeit gekommen sei, dass »die Mauer zwischen Wissenschaft und Religion niedergerissen wird«. (Wir haben bereits gesehen, zu welcher Zerstörung des wahren Glaubens dieser Prozess führt.)

Dr. Dale Matthew, ein bekennender Christ und Mitglied von John Marks Templetons »Beratungsgremium des Informationszentrums für Bescheidenheits-Theologie«, stimmt zu: »Wissenschaftliche Erkenntnis hat die positiven Auswirkungen von Religion erwiesen. Als Arzt und Wissenschaftler kann ich sagen … dass Gebet – wissenschaftlich gesehen – nützlich für Sie ist. Die medizinischen Effekte von Glauben auf die Gesundheit sind keine Frage des Glaubens, sondern der Wissenschaft.«

Eine Patientin von Dr. Matthew, die »sich selbst nicht als religiös bezeichnete«, fand dennoch »Matthews Beachtung der spirituellen Dimension extrem hilfreich«. Sie sagte: »Wenn nicht diese spirituellen Besserungen gewesen wären, wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben.« Wenn man sich einem Geist öffnet, der nicht der Heilige Geist Gottes ist, kann das vielleicht für eine Zeit Vorteile mit sich bringen, aber für die Ewigkeit hat das bedrohliche Konsequenzen.

Herbert Benson aus Harvard fragt sich, ob es einen Gott gibt, der wirklich Gebet erhört. Jeffrey Levin sagt dazu: »Ich kann dieser Frage nicht direkt auf den Grund gehen, aber als aufrichtiger Akademiker kann ich sie nicht ausschließen.« Benson verweist jedoch auf den Placebo-Effekt:

»Jahrzehntelange Forschungen zeigen: Wenn ein Patient wirklich glaubt, dass eine Therapie hilfreich ist – selbst wenn es sich um eine Zuckerpille oder um Schlangenöl handelt –, dann hat dieser Glaube eine wirksame Heilkraft … Glaube an die medizinische Behandlung … [hat eine] wunderbare therapeutische Wirkung und führt in 60 bis 90% der behandelten Fälle üblicher medizinischer Probleme zum Erfolg. Doch … Glaube an eine unbesiegbare und unfehlbare Kraft birgt sogar noch mehr Heilkraft in sich … Das ist ein absolut wirksamer Glaube.«

Widerlegung von Jesu einzigartigem Anspruch?

Da religiöser Glaube jeder Art – und das trotz schwerwiegender Widersprüche zwischen den Religionen – zu denselben Erfolgen führt, kann man die Ergebnisse nicht der Wirksamkeit irgendeiner dieser Religionen zuschreiben. Alle diese »Glaubens«-Heilungen müssen auf den Placebo-Effekt zurückzuführen sein, der nicht von einer etwaigen Kraft in der Religion ausgelöst wird, sondern von dem Glauben, dass eine solche Kraft existiert.

Der Psychiater Peter Breggin sagt, es sei »wiederholt gezeigt worden, dass bis 50 % oder mehr von depressiven Patienten erfolgreich mit einer Zuckerpille behandelt werden können. Bei einigen Studien zeigten 90% der Patienten Erfolge aufgrund des Placebos.«

Für Heilungserfolge ist es offensichtlich belanglos, an was oder wen man glaubt (sei es an Buddhismus oder Hinduismus, an Mohammed oder Christus). Vielmehr scheint der Glaube an sich irgendeine innere Heilkraft auszulösen, die zur Heilung führt. Das stimmt allerdings nur bei psychosomatischen Problemen. Ein fester Glaube an ein angebliches Heilmittel sollte logischerweise das heilen können, was von einer Depression oder der Angst, krank zu werden, verursacht worden ist. Die meisten Gebrechen, unter denen US-Amerikaner leiden –, sowie die meisten »Heilungen« von »Glaubensheilern«, fallen in diese Kategorie. »Zwischen 60 und 90 % der Arztbesuche gehören in den Bereich des Geist-Körper-Zusammenhangs bzw. gehen auf Stress zurück«, meint Dr. Herbert Benson.

Die Bibel selbst unterstützt diese Vorstellung: »Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein niedergeschlagener Geist dörrt das Gebein aus« (Spr 17,22).
Mit dieser Aussage ist jedoch keine unbegrenzte innere Heilkraft oder ein grenzenloses menschliches Potenzial gemeint. Sie begrenzt die Wirksamkeit der Verbindung zwischen Geist, Emotionen und dem Körper auf die Art von heilender Förderung, wie man sie auch von einem guten Medikament erwarten könnte. Schlichte Tatsache ist, dass eine entspannte, glückliche und optimistische Haltung die normale Selbstheilungsfähigkeit des Körpers unterstützt.

In einem Artikel in Christianity Today (CT) schreibt der führende Evangelikale und Theologe J. I. Packer: »Anhand von Statistiken ist ersichtlich, dass jede Form von Gebet, ob von einem Christen oder Nichtchristen, die Genesung des Patienten fördert … Wenn Patienten den bestimmten Gott, zu dem sie üblicherweise beten, bitten, dass er sie behütet und heilt und die [ihrem] Gott vertrauen, dass er dies tun wird, entspannen sich innerlich auf eine Weise, die eine ganz natürliche therapeutische Wirkung hat.«

CT berichtet mit offensichtlicher Gutheißung: »Stiftungen, Regierungsbehörden, Schulkrankenhäuser und Universitäten fördern jetzt zahlreiche Studien, die einen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit von Gebet suchen. Im Juli … kamen Forscher von den Universitäten Georgetown, Duke und Harvard sowie vom Nationalen Institut für Gesundheitsforschung (NIHR) zusammen, um »eine Explosion der Forschung auf dem Gebiet von Religion und Gesundheit auszulösen«.
Die Konferenz war insbesondere darauf ausgelegt, »die Realisierbarkeit und Methodik zu ermitteln, wie ›der Glaubensfaktor‹ in die herkömmliche Gesundheitsfürsorge einzubringen ist«.
»Akademiker entwickeln … Methoden zur Erforschung eines wissenschaftlich erfassbaren Zusammenhangs zwischen Gebet und Heilung … Die bahnbrechende Studie, die zu diesem neuen Interesse führte, wurde 1984 von Randolph Byrd durchgeführt … [und untersuchte] annähernd 400 Patienten im San Francisco General Hospital.«

Die Begeisterung von CT ist schwerlich zu begreifen. Wir haben bereits gesehen, dass Vermischen von Wissenschaft und Christentum zu Verirrungen führt und auf Kosten der Wahrheit geschieht. Darüber hinaus würde ein Nachweis, dass das Beten zu irgendeinem Gott nach eigener Wahl heilt, gerade den Glauben an den Gott der Bibel untergraben, den CT doch eigentlich verkündet. Wozu auf Jahwe vertrauen, der Heiligkeit fordert, wenn es mit einem liberalen Gott doch genauso gut funktioniert? Der Artikel zitiert mehrere Kapazitäten (angebliche Christen) dahingehend, dass Siang-Yang Tan, Professor für Psychologie am Fuller Theological Seminary und Autor des Buches »Umgang mit chronischen Schmerzen«, sagt:
»Auf der Grundlage von Byrds Untersuchungenkönnen wir nicht sagen, dass ein durch Jesus dargebrachtes Gebet besser ist als das an Allah gerichtete Gebet eines Moslems … wir können nur sagen, dass überhaupt ein Gebet besser ist als gar kein Gebet … Man wird nie beweisen können, dass der jüdisch-christliche Gott der wahre Gott ist. Das kann man nur durch Glauben wissen.«

»Glaube« und »Beweise«

Ganz im Gegenteil: wir können und müssen beweisen, »dass der jüdisch-christliche Gott der wahre Gott ist«. Wenn Tan Recht hat, warum sollte dann überhaupt noch jemand an den Gott der Bibel glauben anstatt an die Macht aus »Krieg der Sterne« – oder weiterhin an Christus und nicht an Buddha oder einen Medizinmann? Wahrer Glaube ist kein Sprung ins Ungewisse, um überhaupt an »irgendetwas zu glauben«. Es muss einen festen Grund für den persönlichen Glauben geben. Petrus ermahnte die Christen:
Seid immer dazu bereit, denen Rede und Antwort zu stehen, die euch nach der Begründung eures Glaubens fragen (1.Petr. 3,15;

Wie wir bereits in anderen Büchern gezeigt haben (z. B. Jerusalem – Spielball der Völker und Die Frau und das Tier), gibt es Hunderte klar formulierter biblischer Prophezeiungen über Israel und den Messias. Die ganze Welt ist Zeuge geworden, wie diese Voraussagen in der Geschichte Israels und im Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi unbestreitbar in Erfüllung gegangen sind. Es sind zu viele und zu spezifische Prophezeiungen, als dass ihre präzise Erfüllung durch Zufall erklärt werden könnte. Das ist ein einleuchtender Beweis, dass der Gott der Bibel der eine wahre Gott ist, dass die Bibel sein Wort und dass Jesus Christus der wahre und einzige Retter der Menschheit ist. Wenn es keinen derartigen Beweis gäbe, wäre der Glaube töricht. Wenn man sein ewiges Schicksal irgendeiner Religion, Kirche oder menschlichen Führung anvertraut, ohne einen hinreichenden Beweis für deren Vertrauenswürdigkeit zu haben, ist das geistlicher Selbstmord. Und ein solcher Beweis findet sich in keinem Buch als nur in der Bibel und für keine andere Person als nur für Jesus Christus.

Ja, Christus lebt im Herzen der Christen (Röm 8,9-11; Kol 1,27) und Gottes Geist bezeugt mit unserem Geist, dass wir seine Kinder sind (Gal 4,6). Doch Nichtchristen brauchen einen objektiven Beweis, und die Bibel bietet einen solchen. Jesus hat sich nicht zurückgehalten, zu beweisen, dass er lebt, und Paulus bewies aus dem Alten Testament, dass Jesus der Christus ist (Apg 9,22); Gleiches tat Apollos (Apg 18,28) und Gleiches müssen auch wir tun.

Wenn jemand einen solchen Beweis verstanden hat, kann er die Entscheidung treffen, sich dem Herrn Jesus Christus als seinem persönlichen Retter in Ewigkeit anzuvertrauen. Danach gibt Gott oftmals den nötigen Glauben an ihn, um Heilungen zu erleben, die spontan geschehen und keinesfalls als Placebo-Effekt erklärt werden können. Es gibt viele Berichte von unbestreitbar übernatürlichen Heilungen, die völlig von medizinischer Seite bestätigt werden. Solche Dokumentationen hier anzuführen, ist an dieser Stelle jedoch sowohl unnötig als auch nicht dem Sinn des Buches entsprechend.

Dr. Tan freut sich darüber, dass »die Menschen offener für Religion werden«, aber er ist zugleich besorgt, dass sie »offen werden für alle Religionen, einschließlich für alle Spielarten des New Age«. Damit hat er Recht. Und ohne den Beweis, dessen Existenz Dr. Tan leugnet, gibt es keine vernunftgemäße Grundlage für die Entscheidung zugunsten einer Religion oder eines Retters vor allen anderen.

Glaube an den Glauben – oder an Gott?

Viele Menschen, die sich selber als Christen bezeichnen, sind auf rein subjektiver und emotionaler Basis zu dieser Entscheidung gekommen.

Ihr Christsein ist auf sich selbst fixiert und hängt von ihren Gefühlen ab. Sie ziehen von Gemeinde zu Gemeinde und suchen nach Zeichen und Wundern, immer in der Hoffnung, eine neue Erfahrung zu machen und fleischlich Aufregendes zu erleben. Wie Paulus sagte, »ertragen sie nicht die gesunde Lehre« (2.Tim 4,3), die allein eine solide Grundlage für das Leben als Christ bietet. Viele meinen, sie seien Christen, weil sie ein offensichtlich übernatürliches Heilungserlebnis hatten, weil sie in einen tranceartigen Zustand gefallen sind, als sie von einem Glaubensheiler berührt wurden, weil ihnen heiße oder kalte Schauer über den Rücken gelaufen sind oder weil sie heftige Schüttelanfälle bekommen oder seltsame und unfreiwillige Laute von sich gegeben haben.

Für solche Christen (wenn sie überhaupt Christen sind) ist Gebet eine religiöse Technik, um das zu bekommen, was man möchte. Sie beten mit aller Kraft, um Gott zu überreden, ihnen doch ihre Wünsche zu erfüllen. »Glaube« ist dann der Kampf, das zu glauben, dass man das bekommt, wofür man betet. Wenn etwas jedoch eintrifft, weil man glaubt, dass es geschieht, braucht man Gott offensichtlich nicht. In Wirklichkeit ist man dann zu seinem eigenen Gott geworden und kann die Realität kraft des eigenen Geistes durch »glauben« schaffen.

Scharen von Menschen ist beigebracht worden (von Autoren und Fernsehevangelisten), sich nach persönlicher Aneignung von »übernatürlicher Kraft« auszustrecken. John Wimber und die Vineyard Christian Fellowship standen bei der Verbreitung dieser Illusion in vorderster Front. Zwar wird eine christliche Terminologie benutzt und manchmal werden zur scheinbaren Begründung Bibelverse zitiert, doch die Heilungsbewegung innerhalb eines großen Teils der heutigen Christenheit ist eher eine Mischung aus Irrlehre und Okkultismus, die mehr der Holismus-Bewegung gleicht als dem biblischen Christentum. Dieser »christliche Okkultismus«, auf den wir später noch zurückkommen werden, wird von John Goodwin, dem ehemaligen Pastor einer Vineyard-Gemeinde, beschrieben:
Wimber spricht von Heilung, als sei sie eine Technik, die jedermann erlernen könnte …
In seinem Heilungs-Video sagt er sogar: »Wenn ich für jemanden bete und dabei Informationen über meine fünf Sinne aufnehme und auswerte … strecke ich meine Antenne auch in die kosmische Realität aus und fange an, Informationen zu sammeln … Wenn du diese Hitze in deinen Händen spürst, weißt du, dass jemand geheilt werden wird.«

Das ist gefährlicher Tobak. Es ist wichtig zu verstehen, welche Verbindung besteht … zwischen den Vorgängen bei den Vineyards einerseits und der okkulten und New-Age-Bewegung andererseits … Sie sind alle miteinander verwandt, weil sie dieselbe Quelle haben.

Was aber ist dann wahrer Glaube? Jesus sagte: »Habt Glauben an Gott« (Mk 11,22). Glaube ist die Überzeugung, dass Gott das Gebet erhören wird – aber nur gemäß seinem Willen, zu seiner Zeit und auf seine Weise. Glaube versucht nicht, durch eine bestimmte Gebetstechnik Gottes Willen den eigenen Zielen zuzuneigen. Der wahre Gläubige versucht nicht, durch positives Denken, Denken in Möglichkeiten oder positives Bekenntnis die Erfüllung seiner Wünsche mental zu erzeugen, sondern betet in Unterwerfung unter Gottes Souveränität, Liebe und Weisheit ernstlich so, wie Jesus selbst gebetet hat: »Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe« (Lk 22,42).

Im Gegensatz dazu vertritt holistische Medizin kein Anliegen für Wahrheit oder für den Willen Gottes, sondern nur für etwas, das funktioniert. Und sie beruht auf Techniken, die dem Gewissen und der Bibel widersprechen. Holistische Medizin versucht, eine okkulte Kraft anzuzapfen, und gerade mit diesem Versuch verwirft sie die Gnade des einen wahren und persönlichen Gottes, dessen Existenz und Souveränität sie leugnet. Die faszinierende Magie des Okkulten bringt gerade genug Ergebnisse zustande, dass ihre Opfer weiterhin an diesem Köder knabbern.

Eine neue internationale Illusion?

Die meisten Menschen denken zuallererst an ihr eigenes Befinden und Wohlergehen. Da sie von einer egozentrischen Sorge um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden vereinnahmt sind, werden viele zu leichtgläubigen Opfern von »Glaubensheilern« bzw. den Verfechtern der neuesten »alternativen« Therapien und Wundermethoden. Auf der Suche nach ewiger Jugend wenden sie ihre Zeit und ihr Geld auf, indem sie auf verlockende Angebote eingehen, die ihnen unglaubliche Ergebnisse versprechen. Das war der Fall bei Will Baron, der sagt: »Der Psychotherapeut Peter Blythe hat mein Leben total verändert. Aber ich bin ihm nie begegnet.« Alles begann, so sagt Baron, mit Blythes Buch Stress Disease (»Stresskrankheit«):

»Es führte in das »holistische« New-Age-Konzept ein, nämlich die Vorstellung, dass Körper, Verstand und Geist untrennbar zusammenhängen und dass alle drei harmonieren müssen, damit vollkommene Gesundheit resultiert …
Begeistert las ich von … Akupunktur, Homöopathie, Psycho-Chirurgie, Chakra-Gleichgewicht, Rebirthing, Urschrei-Therapie, Reiki, Edelsteinen und Bioenergetik. Die Beschreibungen dieser Methoden sprachen viel von »Energien«, »Gleichgewicht« und »Ganzheitlichkeit«. Durch alternative Heilungstechniken zum New Age verführt zu werden … scheint ein allgemeines Phänomen zu sein.«

Einer der bekanntesten Holismus-Gurus von heute ist Deepak Chopra, den Time in bewundernden Tönen als den »Kaiser der Seele« bezeichnete. Der London Daily Telegraph nennt seinen Bestseller Die Körperzeit »brillant und berauschend«. Die Washington Post beschreibt ihn als »blendend«, die San Francisco Chronicle als »erleuchtend«. Doch dieses Buch ist nichts anderes als ein Aufguss von fernöstlichem Mystizismus in pseudowissenschaftlichen und medizinischen Begriffen, eine clevere Präsentation des Hinduismus in einer für Abendländer attraktiven Weise:

»In dem vereinten Bewusstsein kann die Welt als ein Fluss des Geistes erklärt werden, welcher Bewusstheit ist. Unser ganzes Ziel ist es, eine vertraute Beziehung zum Selbst als Geist herzustellen. In dem Maße, wie wir diese Vertrautheit schaffen, machen wir uns die Erfahrung eines alterlosen Körpers und eines zeitlosen Verstandes bewusst …

Wenn Sie mit Ihrer eigenen inneren Intelligenz in Berührung kommen, kommen Sie in Berührung mit dem kreativen Zentrum des Lebens … Durch Lücken in unserer Selbsterkenntnis werden wir zu Opfern von Krankheit, Alterung und Tod.«

»Lücken in unserer Selbsterkenntnis« verursachen »Krankheit, Alterung und Tod«? Somit befinden wir uns einfach in Unwissenheit über unsere eigene Göttlichkeit und Unsterblichkeit? Das gesamte Buch, das so hoch gefeiert und in millionenfacher Auflage verkauft wurde, ist ein einziger Versuch zu beweisen, dass die Lüge der Schlange aus Eden wirklich die geheime Wahrheit ist und dass Chopra dies demonstrieren kann. Der verführerische Untertitel des Buches lautet Jung werden – ein Leben lang.
Doch Chopra selbst wird älter – genau wie wir alle. Mit einer entsprechenden Ernährung und Lebensweise lebt er unter Umständen länger als andere, doch schon bald wird der Tod seinen Tribut fordern. Doch noch immer schenken seine Anhänger solchen Torheiten wie der folgenden Glauben:
»Diese Möglichkeit [über Krankheit und Tod erhaben zu leben] ist im Osten immer als Tatsache angenommen worden. In Indien und China glaubt man von einigen spirituellen Meistern, dass sie infolge des Erreichens eines zeitlosen Bewusstseins Hunderte von Jahren gelebt haben …
Wenn der Fluch der Sterblichkeit gebrochen ist, können Sie die Angst, die dem Tod seine Kraft verleiht, fahren lassen … wenn Sie sich selbst in Begriffen eines zeitlosen, todeslosen Wesens sehen, erwacht jede Zelle zu einer neuen Existenz. Wahre Unsterblichkeit kann hier und jetzt erfahren werden … die Erfahrung eines zeitlosen Verstandes und eines alterlosen Körpers, die vom neuen Paradigma für uns vorbereitet wurde.

So sind wir also alle »todeslose Wesen«, die nur vom »Fluch des Todes« hinters Licht geführt wurden? Und es gibt tatsächlich intelligente Menschen, die dieser Lüge glauben? Niemand braucht den Tod zu fürchten, schreibt Chopra, weil wir als Bestandteile des universalen Energiefeldes alle unsterblich sind. Scharen von Menschen setzen ihre Hoffnung auf dieses Fantasievorstellung. »Wir sind überhaupt keine individuellen Wesen«, sagt Chopra, »sondern lediglich lokale Ausdrücke eines unendlichen, universalen Energiefeldes«.

Energie ist unpersönlich und unbewusst und hat deshalb mit dem menschlichen Geist und individueller Persönlichkeit nichts zu tun. Energie tritt in vielen Formen auf, einschließlich der Moleküle, die die Zellen von Pflanzen, Tieren und unseren Körpern bilden. Für uns ist es kein Trost zu wissen, dass bei Tod und Verwesung unseres Körpers die Energie nicht vernichtet wird, sondern nur in andere Formen übergeht. Die eigentliche Frage ist das Schicksal unserer unsterblichen Persönlichkeit in Seele und Geist – und nicht die Energie, die in unseren vergänglichen Körpern gebunden ist.
Chopra bietet zwar eine Menge richtiger Ratschläge für eine gesündere Lebensweise, doch macht er zugleich unrealistische Hoffnungen. Die Holismus-Bewegung wird von einer erstaunlichen Leichtgläubigkeit angetrieben, die von egozentrischen Motiven geschürt wird.

Ein Maß für die öffentliche Leichtgläubigkeit

Deepak Chopras Mitteilungsblatt vom November 1996 enthält ein interessantes Interview mit Dr. med. Christiane Northrup. Diese »Ärztin und Holismus-Wegbereiterin« verbreitet fernöstlichen Mystizismus und erklärt:
»Die Art und Weise, wie das Universum funktioniert, ist, dass wir alles auf uns ziehen, was wir in Schwingung versetzen.« John Marks Templeton lehrt ziemlich das Gleiche. Sagen Sie das einmal den Opfern von Vergewaltigung, Diebstahl und Mord! Haben sie etwa die erlittene Gewalt »in Schwingung versetzt« und somit auf sich gezogen?
Northrup sagt weiter: »Deepak spricht von einem Feld des absoluten Glücks und Wohlbefindens … das ist unser Geburtsrecht. Das ist es, wer wir sind.« Wirklich? Warum müssen wir uns dann in einen erweiterten Bewusstseinszustand versetzen, um zu erfahren, »wer wir sind«? Das Ausmaß dieser Wahnvorstellung wird nur noch von dem monumentalen Stolz übertroffen, der diese Idee bereitwillig akzeptiert. Doch die Bereitschaft zur Annahme eines solchen Unsinns hat Chopra zu einem Multimillionär und einem Prominenten gemacht. Seine Bücher haben sich in kurzer Zeit in 7 Millionen Exemplaren verkauft und die Gebühren für seine Seminare betragen 300 Dollar pro Paar oder mehr.

Chopra ist ein Hindu, der glaubt, dass das individuelle Selbst (Atman) identisch ist mit dem universalen Selbst (Brahman). Seltsam, dass wir uns nicht dementsprechend verhalten und uns selbst illusionieren müssen, um zu »erkennen«, was wir angeblich bereits sind! Er versucht unsere fehlende Brahman-Erfahrung dadurch zu erklären, dass »Ansammlungen von Gift … den freien Energiefluss durch Körper, Verstand und Geist beeinträchtigen«. Diese Illusion durchzieht die ganze holistische Medizin. Seine Ratschläge sind eine Mischung aus Hinduismus, insbesondere Agni (dem hinduistischen Feuergott) und Pranayama (Atemtechniken aus dem Yoga), zusammen mit allgemein üblichen Vorstellungen von gesunder Ernährung sowie den Lehren der hinduistischen Ayurveda-Medizin. »Das Gleichgewicht nach der Ayurveda-Medizin ist die Grundlage der Gesundheit«, sagt Chopra. Viele seiner Mediziner-Kollegen würden diese Aussage bestreiten.

Nachdem ein Leukämiekranker die Ayurveda-Praktik übernommen hatte und angeblich als geheilt erklärt wurde, starb er dennoch kurz darauf. Seine Witwe führte einen Gerichtsprozess, bei dem auch Chopra erwähnt wurde. Die Klage wurde schließlich abgewiesen und Chopra behauptete, nur minimal damit zu tun zu haben. Doch »in Chopras Büchern wird der Mann, der diese angebliche ›Heilung‹ erklärte … als ›vielleicht der bedeutendste … heute lebende Ayurveda-Arzt‹ beschrieben«
Chopra rät, um optimale Gesundheit zu erlangen, solle man »Schuldgefühle aufgeben«. Doch weder Chopras Hinduismus noch seine New-Age-Lehren bieten eine Grundlage für wirkliche Vergebung. Er sagt, dass Schuld »natürlich einfach eine Anklage gegen sich selbst ist«. Im Gegenteil: Der Mensch sündigt gegen Gott und das ist die Ursache seiner Schuld. Chopras Philosophie ist sowohl amoralisch als auch antichristlich.

Die Los Angeles Times bezeichnete Chopra als »New-Age-Superstar«. Chopra und zwei andere Ärzte indianischer Abstammung hatten einen Artikel in einer Ärztezeitschrift veröffentlicht, »der mit glühenden Worten für die Ayurveda-Medizin eintrat … Monate später veröffentlichte ein Schreiber [dieser Ärztezeitschrift] einen langen, ausführlich dokumentierten Artikel, der das Trio beschuldigte … aufgewärmte Transzendentale Meditation feilzubieten, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt … Chopra schlug mit einer Klage gegen [die Zeitschrift] zurück … die inzwischen abgewiesen wurde.«

Deepak Chopra behauptet: »Wir haben eine neue Wissenschaft.«In Wirklichkeit bietet Chopra keine Wissenschaft, sondern Religion an. Traurigerweise erliegen die Anhänger von Chopras Ratschlägen oftmals der okkulten Illusion und verfallen auch dem Hinduismus.

Marty Kaplan, Leiter eines Hollywood-Filmstudios, Drehbuchautor und Produzent, war einst »kultureller Jude, Agnostiker und heimlicher Nihilist«. Aus einem Buch von Chopra ließ er sich zur Meditation anregen und nahm den maßgeschneiderten falschen Gott des Okkulten – das Selbst – als seinen »Gott« an. Sein Wahn geht so weit, dass er glaubt, das wäre auch der Gott Jesu Christi gewesen. In einem Artikel mit dem Titel »Überraschungsangriff der Spiritualität« berichtet Kaplan begeistert von seiner tragischen Verstrickung im Okkultismus:

»Was mich an der Meditation so anzog, war ihre offensichtliche religiöse Neutralität. Man muss dazu an nichts glauben; man braucht sie nur einfach auszuüben … Ihre Spiritualität überfiel mich wie in einem Überraschungsangriff. Unwissentlich ließ ich mich auf eine Praktik ein, die seit Jahrtausenden das Herz des religiösen Mystizismus ist …

Der Gott, den ich gefunden habe, ist Mose und Mohammed, Buddha und Jesus gemein … was die Kabbala Ayin nennt, das Nichts … Geist, Dasein, das Alles.
Zuvor hielt ich übersinnliche Phänomene für New-Age-Unsinn. Reinkarnation hielt ich für einen Mythos. Die Seele hielt ich für eine Metapher. Jetzt weiß ich, dass es einen Gott gibt – meinen Gott, hier drinnen, der nicht Glauben fordert, sondern Erfahrung.«

Die Maharishi / TM-Connection

Als Chopra 1983 des Rauchens und Trinkens müde wurde, mit dem er sich als viel beschäftigter Chefarzt emotional über Wasser zu halten versuchte, besuchte er die indische Zentrale von Maharishi Mahesh Yogi auf. Er wurde zu einem nahezu fanatischen Konvertiten zur TM und reiste fortan durch die Welt, um Maharishis patentierte Ayurveda-Produkte unters Volk zu bringen. Bis 1987 war Chopra »Vorsitzender und alleiniger Aktionär von Maharishi Ayurveda-Produkte International. Er war ein Millionär, dem Maharishi einen Titel verlieh, der so viel bedeutet wie »Herr der Unsterblichkeit«. Wenngleich er sich inzwischen mit Maharishi überworfen hat,  hilft uns der folgende Auszug aus einem acht Jahre alten Zeitungsartikel, Chopra heute zu verstehen:

Der Mann, der gegenwärtig am verantwortlichsten für die Ausbreitung der Ideen des großen Weisen [Maharishi] zeichnet … ist Deepak Chopra, früherer Chefarzt des New England Memorial Hospital und jetzt Präsident der Amerikanischen Gesellschaft für Ayurveda-Medizin …
Unter Maharishis Leitung hat Chopra zur Eröffnung von 60 Zentren für Ayurveda-Medizin in 23 Ländern verholfen … [und damit] die alte indische Heilkunst in der westlichen Welt eingeführt …
Der 42-jährige Chopra, der zweimal täglich 40 Minuten meditiert, verschreibt sie [Transzendentale Meditation] seinen Patienten routinemäßig. Er fing vor acht Jahren mit Meditation an … er und seine Frau Rita nahmen beide Unterricht …
Das veränderte sein Leben … Er brach mit Zigaretten, Kaffee und Alkohol und wurde »zehnfach effektiver …«

Inzwischen … gibt Chopra auf seinen Quantenheilungs-Seminaren Materialien heraus: »Wie ich meinen Körper sehe, wie ich ihn wahrnehme, bestimmt darüber, wie ich ihn erfahre. Meine Erfahrung des Körpers bestimmt meine Realität in Bezug auf ihn. Meine Interpretation meines Körpers bestimmt seine Realität, ja seine Moleküle … Jetzt bin ich bereit, meinen Körper neu zu interpretieren als ein Feld wechselnder Muster, die ich in Wirklichkeit unter Kontrolle habe.«

Es ist klar, dass sich Chopras Auffassung von Gesundheit und dem Körper von seiner TM-Praxis und der hinduistischen Lehre des Maya herleitet: Dass es »da draußen« keine objektive Welt gibt und wir selbst individuell unsere eigene Realität in unserem Verstand erzeugen. Wie absurd diese Auffassung ist, haben wir bereits gesehen. Chopra bestimmt die molekulare Zusammensetzung und Funktion seines Körpers ebenso wenig, wie er auf Essen und Trinken verzichten kann. Er kennt noch nicht einmal die Moleküle seines Körpers.

Wenn jemand erklärt, seine Gedanken würden die Moleküle seines Körpers erzeugen – Moleküle, die er weder sehen noch mit seinen Gedanken erfassen kann – verrät das eine psychotische Wahnvorstellung. Dass Scharen von Menschen Chopra glauben und für sich selbst das Erreichen eines solchen Zustandes erhoffen, zeugt von der verblendenden Macht des Okkulten. Es ist unbestreitbar, dass es sich bei Chopras Aussagen um absoluten Nonsens handelt. Die Moleküle seines Körpers bestehen aus Elektronen und subatomaren Teilchen, die die Wissenschaft noch gar nicht erklären kann. Aber er hat sie unter Kontrolle? Schwachsinn!

Wie intensiv TM mit dem Okkultismus verbunden ist, haben wir bereits an früherer Stelle gesehen. Chopras tiefe Verstrickung in die TM kann seine Wahnvorstellungen erklären. Der ganze Name »Transzendentale Meditation« ist unehrlich. Nichts Transzendentales ist daran. Mit TM kann man den wahren Gott nicht kennen lernen, der wahrhaft transzendent über allem steht. Stattdessen blickt man in sich selbst und versucht zu erkennen, dass man selbst Gott ist. Schauen wir uns das folgende Zeugnis von zwei weiteren ehemaligen TM-Lehrern an, Joan und Craig:

Joan: Die Initiation, die jeder durchexerzieren muss, ist ein hinduistisches Anbetungsritual zur Ehre der Hindugötter und Aufgestiegenen Meister, einschließlich Maharishis verstorbenem Guru Dev.

Als TM-Lehrer wurde ich aufgefordert zu lügen … ich sollte [den Initianten] sagen, dass das Mantra, das sie erhielten, ein bedeutungsloser Klang ist, dessen wiederholtes Aufsagen zur Entspannung verhelfen würde – wobei es in Wirklichkeit der Name einer Hindugottheit war, hinter der enorme okkulte Kräfte stehen.

Für diejenigen, die sich wirklich in TM hineinbegaben, war sie wie ein Raketenboot in einen anderen Bewusstseinszustand … Schließlich würden sie glauben, dass … sie zu Gott werden können.

Craig: Ich war mehrere Jahre tief in TM verstrickt, bevor ich allmählich merkte, dass ich mich einer Hindusekte angeschlossen hatte. Zu jener Zeit war ich jedoch so sehr darin eingebunden … als dass ich zurück gekonnt hätte …
Mehrere Hundert von uns aus aller Welt studierten einen Monat lang mit Maharishi in Europa, um TM-Lehrer zu werden … und die Auswirkungen davon waren zeitweise erschreckend.

Einige sahen beim Meditieren groteske Geister neben sich sitzen. Einige wurden von den Geistern angegriffen. Andere … überkam blinde Wut, sodass sie zum Mord genötigt wurden … Maharishi erklärte, dass so böses Karma aus vergangenen Leben abgebaut würde – ein notwendiger Teil unserer Reise zum »höheren Bewusstsein«.
Schließlich erreichte ich das »Einheits-Bewusstsein« … Das anfänglich euphorische Gefühl, endlich »am Ziel« zu sein … wich schon bald einer Panik. Ich hatte die Fähigkeit verloren, entscheiden zu können, was »real« war und was nicht.

Maharishi sagte mir, ich sollte mit dem Meditieren aufhören. Allmählich gelange ich einigermaßen zur Normalität zurück – doch litt ich weiterhin unter häufigen Rückfällen ins Einheits-Bewusstsein, ähnlich einem Flashback nach LSD. Nachdem ich in die USA zurückgekehrt war, arbeitete ich an Maharishis Internationaler Universität. Mein dortiger Zimmergenosse beging Selbstmord und ich wurde in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert.

Jenseits des Placebo-Effekts

Der Psychologe Albert Ellis, Präsident des Instituts für Rational-Emotive-Therapie, lässt sich von »wissenschaftlichen Nachweisen für Gebet« nicht beeindrucken. Er glaubt, dass »Besserung bei Patienten durch Gebet darauf zurückgeht, dass der Glaube ihr Immunsystem stärkt und nicht, weil tatsächlich ein persönlicher Gott eingreift. Ellis redet in den gleichen Tönen wie Sigmund Freud und witzelt, dass Religion ›irrationalem Denken und emotionaler Störung gleichkommt‹.«

Bei den Fällen, die mit einem Placebo-Effekt erklärt werden können, kann Ellis nicht widersprochen werden. Doch nicht alle Heilungen fallen in diese Kategorie. Es gibt spontane organische Heilungen, die unmöglich aus der Kraft der Suggestion resultieren können.

Darüber hinaus liegen kontrollierte Experimente vor, bei denen weder die Forscher noch die Probanden wussten, auf welche Gruppe das Gebet gerichtet war. Somit war ein Placebo-Effekt ausgeschlossen. Eine aktuelle Studie von Elisabeth Targ, der Leiterin der psychosozial-onkologischen Forschung eines medizinischen Zentrums in San Francisco, umfasste »20 zufällig ausgewählte schwerkranke AIDS-Patienten«. Für die Hälfte von ihnen wurde von »20 Glaubensheilern gebetet«. Niemand wusste, für wen gebetet wurde, doch die Ergebnisse waren ermutigend genug, »um eine größere Folgestudie mit 100 AIDS-Patienten zu rechtfertigen«.

Eine typische »Heilerin« bei dieser Studie war Eetla Soracco, die »aus christlicher, buddhistischer und indianischer Tradition schöpft«. Was sie als »christlich« bezeichnet, ist offensichtlich nicht biblisch, sonst stünde es in ernstem Widerspruch mit den »buddhistischen und indianischen Traditionen«. Bei solch einer Religions-Mixtur auf Seiten der beteiligten »Glaubensheiler« kann ein erzielter Erfolg keinem bestimmten »Gott« und keiner bestimmten Religion zugeschrieben werden.

Die Ergebnisse konnten auch nicht etwa dem »Glauben« der Patienten zugeschrieben werden. Ebenso wenig konnten die Ergebnisse auf eine Kraft zurückgeführt werden, die von den Betern projiziert wurde, da sie weder die betreffende Person selbst (nur den Namen) noch ihren Aufenthaltsort kannten. Es muss eine intelligente Regie über diese Sache gegeben haben, und zwar von einer nichtmenschlichen Quelle.

Joan Borysenko, Professor an der Harvard Medical School, sagt: »Wir sind bereits ganz. Unser eigenes innerstes Selbst, unsere höhere Natur … war stets vollständig und wird es immer sein. Was wir noch tun müssen, ist, unsere Kämpfe einzusetzen als Weg zurück zu diesem allerwichtigsten Teil unseres Selbst.« Borysenkos Erklärung klingt nicht wahr. Warum sollten wir kämpfen, um zu dem zurückzugelangen, was wir bereits sind? Und warum wurden nur die zehn Patienten »zufällig« als Gebetsobjekte ausgewählt, die sich in einem solchen Kampf befanden?

Auf der Suche nach einer Erklärung

Bei einer Konferenz an der Harvard Medical School wurde kürzlich »Spiritualität« mit Gesundheit in Verbindung gebracht, und die Referenten sprachen von einer »Spiritualität bei Patienten« als »ungenutzte Ressource«. Herbert Benson von Harvard schreibt in seinem neuesten Buch Heilung durch Glauben:

Unser genetischer Plan hat zum Glauben an einen unendlichen, absoluten Teil unserer Natur geführt. Die Evolution hat uns so ausgestattet, um unsere einzigartige Fähigkeit zur Reflexion unserer eigenen Moralität auszugleichen. Um dieser fundamentalen Existenzangst zu begegnen, haben Menschen auch einen Anschluss zu Gott.

Wieder stehen wir vor dem höchst erstaunlichen Unsinn aus dem Munde eines Universitätsprofessors: Obwohl Gott nicht existiert, ist es für Menschen vorteilhaft, an einen nichtexistenten »Gott« zu glauben. Da die »Kraft« hinter der Evolution wusste, dass der Glaube an diesen imaginären »Gott« einen wirksamen Placebo-Effekt haben würde, führte sie deshalb diese Fantasie in unseren genetischen Bauplan ein. Welch haarsträubende Fantastereien die Leute sich doch zurechtbasteln, wenn sie versuchen, der moralischen Verantwortung gegenüber dem Gott zu entkommen, der sie erschaffen hat!

Wenn nur ein Placebo-Effekt funktionieren soll, ist es egal, was oder an wen man glaubt. Der Glaube an sich aktiviert eine innere Kraft. Die Evolution braucht uns dann gar nicht mit einem »Glaubensanschluss an Gott« ausgestattet zu haben. Wäre es nicht besser gewesen, die Evolution hätte uns mit dem Glauben an uns selbst ausgestattet, damit wir nicht Seminare besuchen müssen, wie man sein Selbstbild aufbaut und Yoga praktiziert, um zu erkennen, dass unser wahres Selbst Gott ist?

Dessen ungeachtet erklärt Rhawn Joseph, ein Neurologe an einem medizinischen Zentrum in Kalifornien, in offensichtlich voller Übereinstimmung mit Benson: »Die Fähigkeit zu religiösen Erfahrungen hat eine neuroanatomische Grundlage.« Wie erstaunlich ist es doch, dass dieser Fantasieglaube an einen nichtexistenten Gott in Verbindung mit neurologischen Mechanismen funktioniert, die die Evolution entwickelt hat, damit sie diesen Glauben begleiten! Und diejenigen, die diesen unverschämten Hokuspokus verbreiten, spotten dem wahren Glauben an Gott! Jesu Worte treffen sicherlich auch auf die heutigen Pharisäer der religiösen Wissenschaft zu: »Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke seiht, das Kamel aber verschluckt!« (Mt 23,24).

Vorsicht, Betrug!

Obgleich wir vor dem Okkulten (dämonischen Mächten) hinter einem Großteil der Holismus-Bewegung warnen müssen, ist nicht alles daran Okkultismus. Es gibt auch viele Schwindel, die auf Täuschung beruhen, während sie vorgeben, eine geheimnisvolle Kraft zu haben. Das gilt insbesondere für viele so genannte Psycho-Chirurgen, vor allem auf den Philippinen und in Mexiko. Trickkunst wird ebenfalls von Hexenmeistern im Dschungel angewendet, wo man meinen würde, das wäre nicht nötig, weil Satan dort unangefochtene Macht habe.

1930 veröffentlichte Franz Boas einen Teil einer Autobiografie eines Schamanen vom kanadischen Kwakiutl-Stamm. Dieser berichtet, wie sich seine Initiation in den Schamanismus vollzog, als er die Heilungstechniken der Schamanen in seinem Stamm beobachtete. Während der Heilungszeremonie lokalisiert der alte Schamane unter Beistand von vier anderen Schamanen den Krankheitsherd in der Brust des Patienten, saugt etwas daraus hervor, das wie ein blutiger Wurm aussieht, erklärt, er habe die Krankheit entfernt und singt sein heiliges Lied. Er erbricht Blut und ein Stück eines leuchtenden Quarzes, den er in die Luft wirft. Mit dessen »Verschwinden« verkündet er, dass er es in den Magen des künftigen Schamanen geschossen habe. An diesem Punkt wird Letzterer eingeladen, Schamane zu werden und entschließt sich, die Einladung anzunehmen.

Der vierjährige Kursus umfasst Techniken zur Täuschung von Patienten und überzeugt zum Glauben, dass Magie stattgefunden habe, während in Wirklichkeit alles auf Täuschung beruht. Bei dem »blutigen Wurm« handelt es sich lediglich um ein Stück Adlerdaunen, das vor der »Heilung« im Mund platziert und in Blut getränkt wurde, indem sich der Schamane seine Zunge anbeißt. Der vielleicht interessanteste Teil dieser Geschichte ist die Tatsache, dass seine Techniken derart einleuchtend waren, dass die Leute scheinbar tatsächlich geheilt wurden. Sie waren nämlich überzeugt, dass er die Krankheit oder das Übel entfernt hat. Das ist wieder der Placebo-Effekt.

Das soll nicht heißen, dass alle Schamanen Gaukler sind. Manche sind tatsächlich Diener Satans und Dämonen wirken durch sie auf erstaunliche Weise, damit ihre Anhänger an ihre falsche Religion gebunden bleiben. Wade Davis erklärt etwas von der holistischen Medizin in der haitianischen Voodoo-Gesellschaft. Das hört sich alles wohlvertraut an:
In der Voodoo-Gesellschaft ist der Arzt zugleich der Priester, denn der Zustand des Geistes … bestimmt den natürlichen Zustand des Körpers. Gute oder schlechte Gesundheit resultiert … aus dem richtigen oder falschen Gleichgewicht der Person … Gesundheit ist ein Zustand der Harmonie … etwas Heiliges … für die Götter …
Zur Wiederherstellung der Gesundheit des Patienten gehört u. U. eine Anzahl von Techniken. Auf materieller Ebene umfassen sie Kräuterbäder und Massagen … und, was vielleicht am wichtigsten ist, ein Opfer: dass der Patient der Erde eine Gabe der Lebensenergie zurückbringt.

Aber es ist der Eingriff auf der spirituellen Ebene, der letztlich das Schicksal des Patienten bestimmt, und dazu wird der Priester zum Sklaven der Naturgeister. Der Geist wird entweder in den Kopf des Priesters oder eines Helfers gerufen, und wie ein Orakel teilt der natürliche Körper des Menschen das Wissen der Götter mit.
Es gibt viele holistische Heilpraktiker, die aufrichtig sind, die aber selber verführt sind und wirkungslose Techniken erlernt haben. Wir haben einige davon aufgeführt. Der Leser mag nun selber nachforschen und bedenken: Wenn es keine natürlich-medizinische Erklärung gibt, ist die Therapie entweder ein Betrug oder aber, wenn sie funktioniert, steht womöglich eine okkulte Kraft dahinter.

Holistische Medizin ist eindeutig ein wichtiger Brückenkopf für die okkulte Invasion. Sie scheint die Existenz einer geheimnisvollen Heilkraft nachzuweisen, die jeder durch »Glauben« nutzen kann. Sie unterstützt die These von Al Gore, dass diese Welt »Glauben an eine höhere Macht braucht, welchen Namen auch immer man ihr gibt«. Holistische Medizin ist nur ein weiterer Riesenschritt der Menschheit hin zur künftigen Weltreligion des Antichristen.

Aus : Dave Hunt   DIE  OKKULTE  INVASION

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