Alternative Medizin (Els Nannen)

Els Nannen

Alternativmedizin

Unter der alternativen Medizin versteht man eine Heilkunde, die auf nicht wissen­schaftlichen diagnostischen und therapeutischen Methoden beruht. Ihre Basis ist paranormal. Diese Methoden entstammen einem unbiblischen, religiösen oder phi­losophischen und oft magischen Welt- und Menschenbild.

I. Der Hintergrund der Alternativmedizin

1. Der Begriff »kosmische Kraft«

Für die verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Lehren, die an sich un­terschiedlich ausgearbeitet sind, gibt es eine gemeinsame Grundlage. Das ist der falsche Glaube an ein »vibrierendes Universum« d. h. an eine unsichtbare, verbor­gene Kraft oder Energie, die universell und übernatürlich ist und hinter dem Sicht­baren (d. h. sowohl hinter dem Universum und der Natur als auch hinter dem Men­schen und seiner Krankheit) als letzte Wirklichkeit stehen soll.

Gottes Wort aber offenbart uns: »Am Anfang … Gott« (1. Mose 1, 1), nicht ir­gendeine »kosmische, feinstoffliche, geistige Kraft«, nicht eine metaphysi­sche »Urenergie« oder »Lebensenergie«, auch nicht irgendein »energeti­sches« oder »dynamisches Prinzip« usw.

Man meint in den einschlägigen Kreisen: Durch diese »kosmische Kraft« bestehe ein »kosmischer Zusammenhang«, eine »innere, energetische Verbundenheit und Verwandtschaft« zwischen der Schöpfung (Universum und Natur) und dem Men­schen. In dieser »inneren, metaphysischen Einheit, in der der ganze Mensch mit der Schöpfung stehe, sei der Mensch ein Teil des Kosmisch-Ganzen, also ein sog. kosmischer Mensch«

Gottes Wort aber offenbart uns, daß Gott nur den Leib des Menschen aus der Erde bildete. Aus diesem Grunde gibt es lediglich einen Zusammenhang zwi­schen dem menschlichen Leib und der Erde, und zwar in materieller, phy­sisch-chemischer Hinsicht, niemals aber in immaterieller, metaphysischer Hinsicht!

Es gibt keinen inneren Zusammenhang zwischen dem Menschen und der Schöpfung. Der Mensch, den Gott nach Seinem Bild geschaffen hat, ist »gött­lichen Geschlechts« und niemals ein »kosmischer Mensch« (1. Mose 1, 26; 2,7 ; Apg. 17,29).

2. Die Natur als angebliches Bindeglied zwischen Kosmos und Mensch

In diesem unbiblischen Welt- und Menschenbild der Alternativmedizin wird die Na­tur von Gott losgelöst und verselbständigt. Sie wird als Bindeglied oder Mittler zwi­schen dem Menschen und dem Universum verstanden. Man behauptet, der »kos­mische Mensch« brauche darum eine »natürliche« Ernährung. Außerdem hat er eine besondere Atemtechnik und »natürliche« Arzneien anzuwenden, um in das »kosmische, energetische Gleichgewicht« zu gelangen bzw. darin zu bleiben.

Der Mensch und die Natur seien »gut«, meint man. Gesundheit sei (metaphysi­sche) Harmonie zwischen der »kosmischen Energie« im Universum, in der Natur und im Menschen. Die Möglichkeit dieser Harmonie sei prinzipiell gegeben. In diesem Sinne sei Krankheit eine »Störung in der kosmischen Energie«, die aber prin­zipiell vom Menschen herzu beheben sei.

Gottes Wort aber offenbart uns, daß die Natur keine selbständige Größe ist, sondern geschaffene Natur. Gott, der Schöpfer, steht außerhalb und über Sei­ner ganzen Schöpfung; die Natur selbst, das Werk der Hand Gottes, war nie göttlich und übernatürlich. Deshalb sind auch die alternative, naturverbunde­ne Ernährung und Medizin nicht göttlich und übernatürlich. Außerdem hat Gott infolge des Sündenfalls den Erdboden, aus dem die »natürliche« Nahrung und  die »natürlichen« Arzneimittel stammen, verflucht (1. Mose 3, 17; Röm. 8, 18-23).

Der gläubige Naturwissenschaftler Immanuel Sücker schreibt dazu: »Nicht alles, was aus der Natur stammt, ist deshalb schon gut, nahrhaft oder gar mit Heilkräften versehen. Die Natur heute hat nicht viel gemeinsam mit dem Para­diesgarten, sie ist keineswegs »Gottes Heilkräuterapotheke«. Vorsicht vor Giften aus der Natur … Es gibt in der Natur eine Vielzahl heimtückisch wirken­der Gifte, ja, die gefährlichsten Schadstoffe, die wir kennen, stammen aus der Natur. Man schätzt, daß die Mengen an Pflanzengift, die auf deutschem Bo­den wachsen, ausreichen, um die gesamte Bevölkerung auszurotten « (»Ach­tung-Giftalarm«, S. 27).

Eine metaphysische kosmische Harmonielehre bzw. die Lehre des »kos­misch-energetischen Gleichgewichts« zwischen dem (gefallenen) Menschen und der Schöpfung läuft der Bibel zuwider. Gott schuf den Menschen in Harmonie mit Sich Selbst, dem Schöpfer. Durch den Sündenfall des Menschen entstand grundsätzlich Disharmonie mit dem Schöpfer (Röm. 5, 10; 8.6-8; Jak. 4, 4). Der gefallene Mensch benötigt keinen Mittler zur Schöpfung, son­dern zu dem heiligen Schöpfer. Nur durch und in Jesus Christus, dem einzi­gen Mittler, kann ein Mensch Frieden mit Gott erlangen (Röm. 5,1). Abgötte­rei treiben mit der Natur und der Erde ist Sünde vor Gott. Das gleiche gilt von der Anbetung und Verherrlichung der Natur. Wir müssen nicht »zurück zur Natur«, wie Rousseau und die Reformbewegungen propagieren, sondern zu­rück zu dem Schöpfer der Natur und dem Erlöser Jesus Christus.

Auch von einem anderen unbiblischen Ansatz her, den man Evolutionsprinzip nennt, ist man aufgeschlossen für die Gedankengänge des »Natürlichen«: »Evolutionistische Wissenschaftler sind meistens der Idee verpflichtet, daß die Natur irgendwie gut ist, und daß wir natürlichen Mustern folgen sollten« (Prof. Gary E. Parker in »Wissenschaftliches Umdenken«, Seite 44). 

 

3. Die »Kunst« der Alternativmedizin

Man bringt vor, die »Kunst« der Alternativmedizin bestehe u. a. darin, daß sie die »verborgene, übernatürliche Energie« im Kosmos (z.B. durch Yoga oder Heil­magnetismus) oder in der Natur (z. B. durch homöopathische oder anthroposophi­sche Arzneizubereitung) »anzapfe«, um mit ihr auf die gestörte »kosmische Ener­gie« hinter der Krankheit einzuwirken oder die mangelnde »kosmische Energie« im Menschen wieder »aufzuladen«.

Die »Energiestörung« bzw. der »Energiemangel«, die die Ursache der Krankheit sein sollen, werden auf ganz verschiedene Art und Weise behoben, z B. durch Nadeln (Akupunktur oder Ohrakupunktur), durch Fingerdruck (Druckpunktmassage), durch »Energieübertragung« mittels körperlicher Berührung, durch einen sog. magnetischen Blick oder durch telepathische Wirkung (Fernwirkung); dann durch »aufgeladene Materie« mittels gesegneten, geweihten oder »magnetisierten« Wassers oder fester Gegenstände. Das gleiche wird auch durch offiziell »poten­zierte« Arzneien der Homöopathie und der Anthroposophie oder durch Privatpo­tenzierung von Heilpraktikern bewirkt. Auch das Pendeln ist ein Mittel.

Dagegen ist zu sagen: Die okkulten Lehren, die dahinter stehen, haben okkult­e Praktiken zur Folge und umgekehrt! Es sei eindringlich darauf hingewiesen, daß eine Heilung durch Gottes gnädiges Eingreifen nichts mit der Alternativ­medizin zu tun hat. Ebenso hat eine Heilung auf göttlicher Ebene absolut nichts mit allen Formen der sog. weißen Magie zu tun. Jede Form der »wei­ßen« Magie durch eine Behandlung oder durch »aufgeladene«, »potenzierte« oder bependelte Mittel verursacht eine okkulte Beeinflussung bis hin zum Bann. 

 

4. Die Lehre vom »Makrokosmos« und vom »Mikrokosmos«

Nach den Grundsätzen dieser Lehre soll der Mensch ein Miniaturkosmos bzw. ein »Mikrokosmos« sein, der das Universum bzw. den Makrokosmos widerspiegelt. »So wie oben, so unten«, meint man u. a. in der Astrologie.

Gottes Wort aber offenbart uns, daß der Mensch als Ebenbild Gottes, des Schöpfers, erschaffen wurde. Er ist kein Spiegelbild der Schöpfung. Das Le­ben des gefallenen Menschen ist in erster Linie die Frucht seines eigenen sündigen Wesens, d h. seiner alten Natur, niemals aber eine Projektion oder ein Reflex der Planeten (Matth.12,34;15,18-20; Gal. 6, 7-8; Jer. 32,19).

In den aus der Astrologie stammenden, unbiblischen diagnostischen Reflexlehren findet man u.a. auch den (falschen) Glauben, daß ein bestimmter Teil des menschlichen Körpers seinerseits ein getreues Spiegelbild oder sog. Reflex (ein »Mikrokosmos«) des ganzen Menschen ist, und zwar nach Leib und Seele. Nicht einig ist man sich aber darüber, welcher Körperteil des Menschen das Medium ist, das einen genauen Einblick sowohl in seine verborgenen Organe und Krankheiten als auch in seinen Charakter vermittelt. Aus diesem Grunde gibt es sehr verschie­denartige, ja sogar widersprüchliche diagnostische Reflex- oder Projektionslehren. Für die einen ist die Projektion und damit die wichtigste oder sogar einzige diagnostische Informationsquelle das Ohr (deshalb Ohrakupunktur). Die anderen schwören auf den Puls (Akupunktur), die Iris (Irisdiagnose), die Hand und Fingernägel, die Gesichtslinien, den Bauch oder den Fuß (u. a. Reflexologie der Eunice D. Ingham und der Hanne Marquardt). Sogar der Urin soll ein Spiegelbild des Menschen sein (die sog. Urinschau; nicht zu verwechseln mit der wissenschaftlichen Untersu­chung des Urins in einem anerkannten Labor).

Alle diese Formen der diagnostischen Wahrsagerei sind eine Art Zeichendeuterei. Es handelt sich um eine Wahrsagerei aus den sog. Zeichen in Iris, Hand, Fuß usw. Dabei dienen Iris, Hand, Fuß wie auch Ohr, Puls, Gesicht, Bauch, aber auch Urin, ein Photo, Ring, Kleidungsstück oder sonst irgendetwas vom Patienten als Medium bzw. Kontaktrnittel, um mit den Geistern der Wahrsagerei in Verbindung zu treten. Diese nicht wissenschaftlichen, okkulten Methoden, bei denen infolge paranorma­ler Begabung ein kontaktverursachender Gegenstand der betreffenden Person be­rührt oder betastet wird, nennt man psychometrische Diagnostik. Sie wird in erster Linie von Heilpraktikern angewandt. Einige dieser Methoden diagnostischer Wahr­sagerei gehören sogar zum normalen Ausbildungsprogramm der Heilpraktiker.

Gottes Wort aber verbietet Wahrsagerei in jeglicher Form, somit auch die diagnostische Wahrsagerei (3. Mose 19,31; 20, 6; 5. Mose 18,11). Bei man­chen Formen der Alternativmedizin fängt also für einen Christen die Proble­matik nicht erst bei der Behandlung an, sondern bereits bei der paranormalen Diagnostik. Andererseits gibt es Ärzte, die zwar eine legale Therapie anwen­den (können), diagnostisch aber auch paranormal arbeiten.Jede diagnostische Wahrsagerei, auch wenn sie nur einmal stattfand oder sogar von einem gläubigen Arzt ausgeübt wurde und anschließend in eine le­gale Therapie einmündete, verursacht eine okkulte Beeinfussung, die bis zur okkulten Belastung führen kann. 

 

5. Alternativmedizin – eine »eigene Größe« ?

Die spezifischen diagnostischen und therapeutischen Methoden der Alternativme­dizin unterliegen »eigenen Gesetzen«. Sie können nur mit »alternativen« Metho­den eben dieser Alternativmedizin getestet und nach »alternativen« Maßstäben akzeptiert oder abgelehnt werden. Weder die diagnostischen noch die therapeuti­schen Methoden »können und dürfen« mit den naturwissenschaftlichen Methoden der Schulmedizin überprüft und nach naturwissenschaftlichen Maßstäben verwor­fen werden. Das ist die Meinung sehr vieler, die diese Art der Heilkunde vertreten.

Gottes Wort aber offenbart uns, daß Gott den menschlichen Körper aus Erde (Materie) bildete. Wie die Erde selbst, darf auch der Körper des Menschen nur natur­wissenschaftlich , d h. nur mit natürlichen, materiellen Mitteln erforscht wer­den.

Die Schulmedizin hat das Recht, jede diagnostische und therapeutische Methode naturwissenschaftlich zu überprüfen. Jeder, der Jesus Christus zugehört, hat außerdem das Recht und die Pflicht, die einer Diagnose bzw. ei­ner Therapie zugrunde liegende Philosophie und vor allem die geistlichen Quellen biblisch zu prüfen und, wenn nötig, abzuweisen. Niemals kann ein Christ eine antibiblische und okkulte Wurzel neutralisieren oder christlich harmonisieren. Wie die Wurzel, so die Frucht. Das gilt auch für die Diagnostik und Therapie.

 

II. Eine Einteilung der Alternativmedizin

Man könnte die Alternativmedizin unterscheiden nach okkulten Heilmethoden aus den asiatischen Religionen und nach solchen aus westlichen Philosophien. Manchmal lassen sich beide Richtungen nicht streng trennen, sondern sie treten vermischt auf.

A. Okkulte Heilmethoden aus den asiatischen Religionen

1. Als Methoden, die auf der Grundlage der taoistischen, buddhistischen Yang-Yin Philosophie beruhen sind zu nennen:

Akupunktur, Akupressur (Drücken der »Akupunkturpunkte» mit den Fingerspitzen anstatt der Einstiche mit Nadeln), Aurikulotherapie (Ohrakupunktur), Elektroaku­punktur (Synthese zwischen westlicher Medizin und Elektronik einerseits und klassischer Akupunktur andererseits), Reflexologie (Fußsohlentherapie), Sjatsu (Druckpunktmassage). Hierzu gehört auch die Makrobiotik, eine Ernährungsweise aus dem Zen-Buddhismus, die auf der Yang-Yin Basis beruht.

2. Methoden auf der Grundlage hinduistischer Philosophien sind:

Yoga-Therapie mit Yoga-Bewußtseins- und Yoga-Körperbeherrschung, mit Yoga­-Körperhaltungen (nicht zu verwechseln mit der nicht-religiös gebundenen Gymna­stik) und Yoga-Atemtechnik, auch mit Yoga-Ernährungsweise. Dazu kommen hin­duistisch-okkulte Meditationstechniken, wie u. a. die Transzendentale Meditation.

3. Eine Methode auf der Grundlage der Lehren des Zarathustra (Persien) ist die Mazdaznan-Heilmethode von Dr. med. Otto Hanisch (1844-1936), die auch eine Atemtechnik und Ernährungslehre beinhaltet. 

 

B. Okkulte Heilmethoden aus westlichen Philosophien

Diese sind oft an Theorien asiatischer Religionen orientiert. Es sollen hier einige solcher Methoden aufgezählt werden.

1. Die anthroposophische Heilmethode oder Intuitivmedizin von Rudolf Steiner (1861-1925).
2. Die Christliche Wissenschaft der Mrs. Mary Baker Eddy (1821-1910).
3. Die Homöopathie des Samuel Hahnemann (1755-1843).
4. Die Rosenkreuzer Heilmethode, oft mit Fernwirkung.
5. Die sog. medizinische Astrologie. 

C. Weitere okkulte Heilmethoden

1. Heilung durch okkulte Begabung, z. B. Heilmagnetismus d. h. Übertragung ok­kulter Mächte (sog. kosmischer Kräfte) durch körperliche Berührung, manchmal »magnetische Handauflegung» genannt (sie hat aber mit biblischer Handauflegung nichts zu tun!), durch einen sog. magnetischen Blick oder durch Fernwirkung. Son­stige Heilung durch Telepathie.

2. Heilung durch magische Formeln oder Zaubersprüche, die manchmal sogar im Namen des dreieinigen Gottes ausgesprochen werden. Dann Besprechen, Bepusten, Beschwören.

3. Heilung durch magische Handlungen, z. B. durch Übertragung der Krankheit auf sich selbst (was auch bei Christen vorkommt), auf eine andere Person (eventuell einen Verstorbenen), auf ein Tier, einen Baum oder eine Pflanze usw. Dann Heilung mit Hilfe des Spiritismus, z. B. durch »verstorbene Ärzte«, durch »verstorbene Hei­lige« oder durch »Maria«. Auch die magische Heilung gehört dazu, wobei die Kran­ken sich die Hände reichen und eine Kette bilden müssen. Es gibt eine Variation dieses sog. Kreisgebetes, wobei die Gesunden mit oder über den Kranken mit ih­ren Händen einen Kreis bilden. Auf diese Weise sollen die sog. kosmischen oder göttlichen Kräfte den Kranken »durchströmen«.

4. Heilung durch Gegenstände, auch als Talisman. Diese Gegenstände sind gar nicht alle aufzuzählen. Einige Beispiele seien hier genannt: Heilung durch Ohrring, Kette, Armband, durch gesegnete, geweihte, »magnetisierte« oder magisch be­sprochene Dinge oder durch geweihtes Wasser. Man nimmt auch Kruzifixe oder einfache Kreuze. Dann durch Heilkräuter, die auf magische Art und Weise gesät, geerntet, aufbereitet (z. B. »potenziert«), zusammengestellt und auf den jeweiligen Patienten »eingestellt« sind (z B. durch Pendeln) oder durch Metalle und Edelstei­ne. Pendel und Wünschelrute sind nicht nur okkulte diagnostische, sondern auch therapeutische Mittel. Außerdem verwendet man materielle Kommunikationsmittel wie Fernsehgerät, Radio, Telephon oder Zeitschrift als immaterielle »Kontaktmit­tel«, auf die man dann auch während der Fürbitte seine Hand legen soll.

D. Abergläubiges Abwehren und Schützen vor Krankheiten

1. Abwehr durch magische Formeln wie »unberufen«, »toi-toi-toi« (eine dreimali­ge Anrufung des Teufels). Dann die vielen »Hals- und Beinbruch«-Wünsche.

2. Abwehr durch magische Handlungen. Hierzu gehört das dreimalige Klopfen auf Holz, während man »unberufen« sagt.

3. Abwehr durch Gegenstände, z. B. das Umhängen oder Anlegen von Amuletten (Gesundheitsarmbänder, Ketten, Ohrringe, Ringe, Riechfläschchen usw.). Manch­mal ist ein Tierkreiszeichen angeheftet, und dient ein Schutzmittel auch als Glücksbringer.

E. Okkulte Diagnostik (diagnostische Wahrsagerei)

1. Diagnose durch okkulte Begabung, z B. durch Hellfühlen, Hellhören,  Hellsehen und Hellwissen. Dann Diagnose im Trancezustand oder durch Somnambulismus (eine paranormale Form der Diagnostik durch eine Person, die erst von-einem Magnetiseur oder einem anderen Hypnotiseur in eine »magneti­sche« Hypnose oder einen »Hypnoseschlaf« gebracht worden ist) und Telepathie.

2. Diagnose durch Zeichendeuterei mit Hilfe eines Gegenstandes (Elektro-­Akupunkturgerät, Karten zum Kartenlegen, Ouijaboard, Kristallkugel, Pendel, Wünschelrute, Urinfläschchen usw.), oder mit Hilfe eines Körperteils wie die Zei­chendeuterei aus dem Bauch, dem Fuß, der Hand (Chiromantie), der Iris (Irisdiag­nose), dem Ohr (Ohrakupunktur), dem Puls (Akupunktur). Auch die Diagnostik durch das Stellen eines Horoskopes gehört dazu

3. Psychometrische Diagnose, d. h. Diagnose anhand eines Gegenstandes des Patienten, z.B. anhand eines Ringes, Haares, Kleidungsstückes, Photos usw. Au­ßerdem gehören Aurawahrsagerei (u. a. in der Anthroposophie), Blutstropfenwahr­sagerei, Farbendeuterei und Urinschau dazu.

4. Diagnose durch direkten Spiritismus. Spiritistische Wahrsagerei, z. B. mittels »verstorbener Ärzte« wie »Paracelsus«, kann, wie jede andere Form der diagnosti­schen Wahrsagerei, sowohl die Art der Krankheit als die Form der Behandlung und das vorzuschreibende Heilmittel betreffen.

F. Fremdhypnose

Schließlich ist noch die Fremdhypnose zu erwähnen. Sie stammt aus dem Heil­magnetismus oder Mesmerismus. Es würde hier zu weit führen, näher darauf ein­zugehen. Da auch das Autogene Training mit Fremdhypnose anfängt, hat es immer mehr oder weniger einen negativen Einfluß auf das innere Leben. Siehe dazu Dr. med. U. Senn: »Autogenes Training« und das Traktat von Dr. Dittert: »Medita­tionspraktiken «, der u. a. autogenes Training in der Unterstufe ablehnt.

 

III. Schlußfolgerung

Wenn man sich in irgendeiner Form in den Bereich der Alternativmedizin begeben hat, bekenne man dieses als Sünde und Schuld vor Gott. Man bekenne auch seine Schuld, wenn man bereits eine diagnostische oder therapeutische Methode nicht geprüft oder eine Warnung davor nicht angenommen hat. Auch damit lädt man sich eine Schuld auf, wenn man gesund werden will »koste es, was es wolle« oder wenn man anderen Menschen irgendeine Form der Alternativmedizin empfohlen hat, auch wenn es in Unwissenheit geschah. Diese Schuld ist ebenfalls dem Herrn zu bekennen.

Im Namen Jesu sage man sich von allen Einflüssen solcher diagnostischen und therapeutischen Methoden los, auch wenn andere diese Methoden an einem ha­ben anwenden lassen, z. B. als man noch Säugling oder Kleinkind war. Man über­gebe sich zum ersten Mal oder wiederum aufs Neue ganz dem Herrn Jesus Chri­stus, und zwar auch den (kranken, schwachen oder gebrechlichen) Leib (Röm. 12, 1-2; 1. Kor. 6,19-20).

Darüber hinaus vollziehe man willentlich einen Bruch mit allen Personen, Mitteln oder Gegenständen, die mit dieser und mit jeder anderen Sünde zusammenhän­gen. Die Literatur darüber ist zu verbrennen.

Unser Herr Jesus Christus macht jeden frei von den Folgen dieser Sünden, der ernstlich mit allen Bindungen bricht (Joh. 8, 36). Er hat ja am Kreuz von Golgatha die Erlösung schon längst vollbracht (Kol. 1, 14; 2,14-15). Jesus Christus ist der Herr. Nehmen Sie diese Tatsache für sich in Anspruch !

 

ANHANG

Teil 2   –  Gedanken zur Akupunktur   –  

Bei der Beurteilung der Akupunktur in ihren verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Formen sollte sich ein Christ die folgenden Tatsachen klar ma­chen und vor Augen halten:

1. Akupunktur ist die Frucht der religiösen und okkulten Wurzel des Taoismus und davon nicht zu trennen. Das bedeutet: Gäbe es keine taoistische Naturphiloso­phie, so würde es auch keine Akupunktur geben.

Echte und ehrliche Akupunkturisten sprechen es auch aus, daß die Akupunktur nicht anwendbar ist bzw. keine Hilfe bringt, wenn der betreffende Akupunkturist nicht die taoistischen Voraussetzungen studiert hat und sie nicht bejaht.

2. Akupunktur beruht auf folgenden nicht bewiesenen und auch nicht beweisba­ren taoistischen Haupthypothesen:

a) Der taoistische Yang-Yin Dualismus im Kosmos, in der gesamten Natur und im Menschen, und zwar auch bezüglich seines Körpers und der Krankheits­symptome. Jede Krankheit sei Disharmonie, so heißt es. Sie sei ein gestör­tes Gleichgewicht zwischen Yang und Yin.

b) Das taoistische Prinzip der sog. fünf Elemente, die auf astrologische Art und Weise mit den Planeten in Zusammenhang stehen. Andererseits soll der Mensch sowohl somatisch als auch psychisch mit diesen fünf Elementen und ihren Planeten korrespondieren. Zum Beispiel: Jupiter mit Holz, dann mit Galle und Leber und auch noch mit der sog. psychischen Eigenschaft »Wut«.

c) Die taoistischen Gedankengänge eines Chi, d. h. einer sog. metaphysi­schen oder kosmisch-biologischen Energie im Körper, die, wie es heißt, zu regulieren ist.

d) Das philosophische System der Haupt- und Nebenmeridiane, d. h. der Ka­näle dieser metaphysischen oder kosmisch-biologischen Energie, wodurch der sog. Chi strömen soll.

e) Die Idee der über 1000 positiven und negativen Akupunkturpunkte, die sich auf den Meridianen oder Energiekanälen befinden sollen. Sie bekamen alle ihre Nummer und Namen; z. B. heißt Punkt Nr. 107 »Acht Dämonen«, Punkt Nr. 126 »Göttliches Wunder« usw.

3. Akupunktur hat in der Diagnose und in der Therapie nichts mit Wissenschaft, also auch nichts mit Naturwissenschaft zu tun. Yang-Yin, Chi, Meridiane und Akupunkturpunkte sind nicht wissenschaftlich bewiesen. Darüber hinaus weiß ein Christ auf Grund des Wortes Gottes, daß es keine analogen Prozesse in be­stimmten Planeten, Naturelementen etc. gibt, die den Prozessen im Menschen nach Leib und Seele astrologisch entsprechen.

Akupunktur ist und bleibt eine religiös-philosophische Angelegenheit, bei der dann auch der »Glaube« des Akupunkturisten und des Patienten eine entschei­dende Rolle spielen. Ihnen geschieht nach ihrem Glauben bzw. Aberglauben.

Akupunktur hilft deshalb auch nicht jedem Patienten, sondern nur bei demjeni­gen, der sich im »Glauben« der Akupunktur und dem Akupunkturisten öffnet.

4. Prinzipiell ist zur Ausübung der Akupunktur ein Medizinstudium nicht erforder­lich, nicht einmal das Abitur ist Voraussetzung. Jeder Nichtfachmann kann Aku­punktur »erlernen«, mit oder ohne Hilfsapparatur. In China sind in den vergange­nen Jahrtausenden die meisten Akupunkturisten einfache Laien gewesen und sind es auch heute noch. Sogar Kinder In der Grundschule lernen die Akupunk­tur und üben sie auch aus.

5. Hauptbedingung zur »Diagnostizierung« einer Krankheit bzw. einer Störung der metaphysischen Energie ist eine paranormale Sensibilität. Die Diagnose erfolgt nach der astrologischen Reflexlehre am Puls, genau wie die Irisdiagnose an der Iris und die Handdiagnose an Hand und Fingernägeln. Man muß die Stö­rung der »kosmischen Energie« am Puls »erfühlen« können. Dieses Hellfühlen ist glatte diagnostische Wahrsagerei.

Wie der Irisdiagnostiker, so kann auch der Akupunkturist ein Instrument benut­zen, z. B. ein Elektro-Akupunkturgerät. Grundsätzlich ist das aber nicht nötig. Ohne die mediale Gabe der Wahrsagerei kann kein Akupunkturist eine Diagno­se stellen. Somit fängt für einen Christen das Problem der Akupunktur nicht erst bei der Behandlung an, sondern schon bei der Diagnose. Denn schon jede akupunkturistische Diagnostik, mit oder ohne Apparatur, kann einen sensiblen Men­schen unter den Einfluß von Finsternismächten bringen. So kann Akupunktur schon alleine durch ihre okkulte Diagnostik niemals eine Hilfe, sondern immer nur eine Gefahr sein. Ein Akupunkturist besitzt neben seinen Spezialfähigkeiten oft auch noch an­dere okkulte Begabungen, die er auch praktisch ausübt, z. B.. diejenige des Pendelns. Denn das »Herumsuchen auf dem Körper mittels einer elektrischen Nadel« kommt dem Pendeln gleich. Je komplizierter und geheimnisvoller der Apparat, um so imponierender, aber auch umso mehr verblendend und irrefüh­rend ist die Tätigkeit.

Philosophische Voraussetzungenwie Yang-Yin, Chi, Meri­diane oder Akupunkturpunkte können nie naturwissenschaftlich bewiesen und bestätigt werden. Wir wollen uns nicht irritieren lassen durch scheinbare Beweise mittels Wahr­sagegeräte wie Pendel, Wünschelrute und Akupunkturgeräte. Man legt sogar die »Aura« und die angeblichen Erscheinungen Verstorbener bei spiritistischen Sitzungen mit Instrumenten fest, z. B. mit der sog. Kirlianphotographie. Es ist aber ein verhängnisvoller Irrtum zu meinen; Aura und Erscheinungen von Ver­storbenen seien »wissenschaftlich nachgewiesen«, und daraus dann gar zu schließen, Spiritismus sei erlaubt.

6. Das »Heilen« durch Akupunktur bedeutet keine Bekämpfung einer Krankheit. Man stellt sich vor, es bedeute die Beeinflussung der »metaphysischen« oder »kosmisch biologischen Energie«. Das (taoistische) Ziel der Akupunktur ist die Wiederherstellung der Zirkulation des sog. Chi bzw. die Harmonie zwischen Yang -Yin im Menschen und darüber hinaus zwischen dem Menschen und dem Tao. So etwas hat mit Wissenschaft nicht das geringste zu tun. Akupunktur als »Therapie« ist Magie. Ein niederländischer Arzt, der in China die Akupunktur studierte, antwortete einer besorgten Patientin, sie brauche keine Angst zu ha­ben: Akupunktur sei nur weiße Magie. Aber auch weiße Magie ist Magie!

7. Die Lokalisierung der Nadeln wird bei den verschiedenen Akupunkturschulen sehr unterschiedlich gehandhabt. Dementsprechend sind auch das »Auffin­den« und »Behandeln« der Akupunkturpunkte verschieden. Jede Akupunktur­schule macht die Einstiche an anderen Stellen und nach anderen Regeln, ob­wohl es sich um die gleiche Krankheit handelt. Auf das Ergebnis hat das keiner­lei Auswirkung. Die Ohrakupunktur beschränkt sich in Diagnostik und Therapie speziell auf das Ohr. Dieses soll dem umgekehrten Embryo gleich sein und so­mit die getreue Widerspiegelung (Reflex) des ganzen Menschen nach Leib und Seele darstellen.

8. Akupunktur ist nicht für alle Krankheitsarten geeignet, vor allem nicht für rein organische und Infektionskrankheiten. Akupunktur »wirkt« bezeichnenderwei­se hauptsächlich bei den sog. psychischen Krankheiten. Außerdem wird sie, wie Yoga und Transzendentale Meditation, auch bei Süchtigen angewandt. Die Behandlung ist dann eine Symptombehandlung, wenn auch nicht eine harm­lose.

9. Akupunktur kann nicht zu jeder Zeit angewandt werden, weil sie, wie Hatha Yoga, mit der Astrologie im Zusammenhang steht. Man muß die Saison, den Mondstand und die Stunde berücksichtigen. Es gibt Situationen, in denen man keine Akupunkturbehandlung ansetzen darf, z. B. während des Sturms oder bei Gewitter. – Das Wort Gottes aber verbietet uns Astrologie in jeglicher Form.

10. Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund für die Wirkung der Akupunktur, wie chinesische Ärzte es auch selbst zugeben. In China, aber leider auch in zuneh­mendem Maße in Europa, geht man von dem falschen Gedanken aus: »Haupt­sache ist, es hilft« und »Die Resultate beweisen die Richtigkeit.« – Ein Christ ist aber gehalten, die verborgenen Wurzeln zu prüfen.

Schlußfolgerung:

Akupunktur ist weder in ihrer Diagnostik, noch in ihrer Behandlung, noch in ihrer Wirkung wertneutral. Hinter der Akupunktur steht nicht nur eine andere Kultur und Denkart, sondern eine fremde Geisteswelt. Die Geisteswelt und die Irrlehren des Taoismus sind weder neutral noch zu neutralisieren. So ist auch die damit verbun­dene Akupunktur weder neutral noch zu neutralisieren, geschweige denn zu chri­stianisieren. Ein Christ, der Akupunktur anwendet, ändert natürlich nichts an der religiösen, okkulten Wurzel, nichts an der okkulten Methode und auch nichts an der okkulten Wirkung.

Bei der Akupunktur, ob mit oder ohne besondere Apparatur, hat man es in ihrer Anwendung, sowohl bei der Diagnostik, als auch bei der Behandlung und in ihrer Wir­kung immer mit dem Reich der Finsternis zu tun, abgesehen von möglichen hypno­tischen oder suggestiven Elementen. Deshalb möge jeder ernste Christ, der damit zu tun hatte oder noch hat, es dem Herrn Jesus Christus bekennen, sich im Namen Jesu von allen Einflüssen der Behandlung lossagen und vom Herrn völlige Be­freiung erbitten.

Els Nannen, Driebergen, Niederlande

Die Hervorhebungen im Text wurden von mir vorgenommen. Horst Koch, Herborn, im Dezember 2007

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