Die Frau und das Tier-Offb.17 (Hunt)

Dave Hunt

DIE FRAU UND DAS TIER

Die erstaunlichsten Prophezeiungen der ganzen Bibel finden wir in ihrem letzten Buch, das als die Apokalypse bekannt ist.

„Er führte mich im Geist hinweg in eine Wüste; und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voller Lästernamen war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte“   Offenbarung 17, 3.

„Der Engel sprach . . . Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt. . .“   Offb 17,7.

Von all den Einblicken ist kein anderer so fesselnd wie die Vision, von der Johannes in Kapitel 17 berichtet. Es ist hier nicht das erste Mal, daß ein biblischer Prophet dieses Tier sieht. Der Beschreibung zufolge ist es offensichtlich das gleiche schreckliche Wesen, dessen Darstellung bereits dreimal aufgeschrieben worden ist. Johannes selbst hat es zweimal gesehen. Auch Daniel sah es 600 Jahre zuvor. Aber in dieser letzten Vision ist plötzlich irgendetwas anders. Trat das Tier an anderer Stelle in der Bibel in Erscheinung, dann war die ganze Aufmerksamkeit auf dieses Tier selbst gerichtet, und es war immer allein dargestellt. Jetzt erscheint es jedoch mit einem Reiter auf seinem Rücken. Es übersteigt unser Vorstellungsvermögen, daß jemand es wagen könnte, ein solch ungeheuerliches Tier zu besteigen. Doch da sitzt sie, anscheinend ganz ruhig und gelassen, rittlings auf einem weltverschlingenden Ungeheuer, jeder Beschreibung zum Spott.

Wir haben die Frau auf dem Rücken des Tieres als die falsche Weltkirche identifiziert. Aber weshalb sitzt gerade eine Frau auf dem Tier und nicht ein Mann? Weshalb sehen wir die falsche Weltkirche als Frau? Wie alle anderen in Offenbarung 17 aufgeführten Merkmale, trifft auch dieses Kriterium auf den Vatikan zu. Die für den Katholizismus mit Abstand bezeichnendste Figur ist eine Frau. Sie überschattet alles andere, einschließlich Gott selbst.

Welche Rolle spielt Maria?

Der Maria der Katholiken werden mehr Gebete geweiht und ihr wird mehr Aufmerksamkeit und Ehre zuteil, als Christus und dem Vater zusammen. Rund um die Welt gibt es Tausende von Marienheiligtümern mit jährlich zig Millionen Besuchern. Manche katholischen Führungspersönlichkeiten sagen sogar stolz, die katholische Kirche stehe mit der „Befreiung der Frau“ im rechten Einklang mit der Zeit:
Die Position der größten Ehre und Macht kommt einer Frau zu. Im Katholizismus ist es eine Frau, durch die allen Gnaden, Gaben, Segnungen und Macht zuteil werden – eine Frau, die, wie wir noch sehen werden, das verblüffende Potential hat, die ganze Welt in einer Religion zu vereinen, sogar einschließlich der Muslime.

Diese immerwährende Jungfrau ist jedoch eine Fiktion, die mit der echten Maria aus der Bibel, einer Frau, die nicht nur Christi Mutter, sondern ebenso Josefs geliebte Ehefrau war, nichts zu tun hat.

Und es wurde ihm [Jesus] berichtet:
Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun. – Lukas 8, 20.21.

… da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm [Jesus]: Glückselig der Leib, der dich getragen … Er aber sprach: Gewiß, doch glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen! – Lukas 11, 27.28.

Maria – eine „ewige Jungfrau“?

Die Bibel lehrt, dass Maria bis zur Geburt Jesu eine Jungfrau war. Später hatte sie eine Reihe weiterer Kinder von ihrem Ehemann Josef. Das wird durch die Aussage klar, dass Jesus ihr erstgeborener Sohn war und Josef sie nicht erkannte, bis Christus geboren war (Matthäus 1,25). Wir finden mehrfach Hinweise auf Jesu Brüder und Schwestern, von denen manche sogar mit Namen genannt sind.
Die Leute, die Jesus schon aus Nazareth kannten, wo er aufgewachsen war, waren erstaunt und sagten: „Woher hat er diese Weisheit und die Wunderwerke?“

Dann fragten sie sich weiter: Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas? (Matthäus 13.54-56; vergl. Markus 6,3).

Die katholische Argumentation behauptet, Christus hätte irgendeinen Makel angenommen, wäre er von einem Leib geboren worden, der später andere Kinder empfangen und gebären sollte. Dieses Argument entbehrt nicht nur wiederum jeder biblischen Grundlage, sondern beraubt Christus der wahrhaftigen Erniedrigung in seiner Menschwerdung. Peter de Rosa gibt als Katholik einige interessante Einblicke, weshalb Rom Maria auch nach der Geburt Christi keinen geschlechtlichen Verkehr erlauben kann:
Wir haben festgestellt, daß Priester, besonders Päpste, einen Kult von der Jungfrau Maria entwickelt haben. Für die, die im Zölibat leben, ist die ideale Frau ein geschlechtsloses Wesen, das ein Kind geboren hat. Maria bekam ohne Geschlechtsverkehr ein Kind; das ist Vollkommenheit.

Wenn Maria mit ihrer Antwort auf die Botschaft des Engels Gabriel tatsächlich die ewige Jungfräulichkeit wählte, dann hat sie (wie Martin Luther herausstellte) durch ihr Einverständnis der Ehe mit Josef Verrat begangen und den heiligen Bund der Ehe verachtet. Selbst die katholische Kirche erlaubt es einer Frau nicht, sich nach ihrem eigenen Belieben für die Enthaltsamkeit zu entscheiden. Auch die Bibel spricht sich dagegen aus und erklärt, daß für Ehepaare das Ehebett Gottes Wille ist (1. Mose 1,28; 2,21-24; 1. Korinther 7,3-5) und daß es ehrbar in allem (Hebräer 13,4) sein soll.

Die Worte Marias an Gabriel „wie wird dies zugehen, da ich von keinem Mann weiß?“ (Lukas 1,34) beziehen sich eindeutig nur auf ihren momentanen Zustand. Das war keine Erklärung ihrer Entscheidung zum Zölibat. Wäre das der Fall gewesen, dann hätte sie nicht zur Ehe mit Josef eingewilligt (Vers 27).

Und wenn die Behauptung ihrer ewigen Jungfräulichkeit nicht der Wahrheit entspricht, dann sind auch alle anderen vom Katholizismus eingeführten Phantasien über Maria hinfällig (ihre unbefleckte Empfängnis, leibliche Aufnahme in den Himmel usw.).

Maria, „Mutter Gottes“

Das maßgeblichste Buch über die „Jungfrau Maria“ des Katholizismus stammt von dem Kardinal Alfonso de Liguori und heißt Die Herrlichkeiten Mariens. Eigentlich ist es ein Handbuch über das, was die großen „Heiligen“ der römisch-katholischen Kirche über die Jahrhunderte von Maria zu sagen hatten. Die Überschriften der Kapitel sind erschütternd, da sie Maria Wesenszüge, Fähigkeiten, Titel und Aufgaben zumessen, die allein Christus zustehen: „Maria, unser Leben, unsere Lieblichkeit“; „Maria, unsere Hoffnung“; „Maria, unsere Hilfe“; „Maria, unsere Fürsprecherin“; „Maria, unsere Beschützerin“; „Maria, unser Heil“.

Hier ist eine Zusammenstellung von Liguoris Zitaten der Aussagen von Heiligen bezüglich Marias Rolle für die Errettung:
Sünder erlangen Vergebung … allein durch Maria. Der fällt und ist verloren, wer nicht seine Zuflucht zu Maria genommen hat. Maria ist … das Tor zum Himmel, weil niemand in dieses gesegnete Reich eintreten kann, wenn er nicht durch sie hingeht. Der Weg zum Heil wird niemandem geöffnet, es sei denn durch Maria … Das Heil aller hängt davon ab, ob sie in der Gunst und dem Schutze Mariens stehen. … unser Heil beruht auf dir … Gott wird uns ohne die Fürsprache Mariens nicht erretten …

„Mutter Gottes“? Ja, Jesus ist Gott und Maria ist seine Mutter, aber sie ist nicht die Mutter von ihm als Gott, der er bereits vor Marias Zeit von Ewigkeit her war und ist.

Sie ist die Mutter seines natürlichen Leibes, den der Sohn Gottes annahm, als er Mensch wurde, aber sie ist nicht die Mutter Gottes!

Die Bibel sagt über Marias Rolle: Darum spricht er [Jesus], als er in die Welt kommt: …einen Leib hast du mir bereitet (Hebräer 10,5).

Die unbiblische Stellung, in die Maria von der römisch-katholischen Überlieferung erhoben worden ist, zeigt sich schließlich in den ihr dargebrachten Gebeten. Die am Anfang dieses Kapitels zitierten sind ja nur einige wenige von buchstäblich Tausenden, die deutlich machen, daß diese falsche Maria das wahre Herzstück des Katholizismus ist.

Die meisten der zahlreichen Gebete des Katholizismus sind an Heilige und insbesondere an Maria gerichtet, nicht an Gott oder an Christus. Außerdem bitten diese Gebete Maria, etwas für die Katholiken oder gar für die ganze Welt zu tun, wozu sie eigentlich Gott bzw. Christus selbst sein müßte, wenn sie das zu erfüllen imstande wäre. Am Ende der Sonntagsmesse in Denver im August 1993 befahl der Papst die Jugend und die ganze Welt dem Schutz und der Leitung Marias an:

Maria des Neuen Advents, wir erflehen deinen Schutz für die Vorbereitungen für das nächste Treffen [Weltjugendtag], die nun beginnen. Maria, voll der Gnade, wir vertrauen den nächsten Weltjugendtag dir an. Maria, aufgenommen in den Himmel, dir vertrauen wir die jungen Menschen der Welt … die ganze Welt an!

Maria „Himmelskönigin“

Die Zeitschrift Time schreibt, daß Maria „den neuzeitlichen Päpsten zufolge die Königin des Universums, die Königin des Himmels, der Thron der Weisheit …“ ist. Bei seiner Rede in Litauen im September 1993 sprach der Papst von Maria als „Mutter der Kirche, Königin der Apostel [und] Wohnstatt der Dreifaltigkeit“! Er empfahl den Priestern auf „Maria zu schauen … die hier verehrt wird … in den Heiligtümern von Ausros Vartai und Siluva, zu denen ich noch pilgern werde! … Ich befehle euch alle Maria an …!“

Eine solche Gotteslästerung wird in dem am häufigsten aufgesagten katholischen Gebet wiederholt, dem Rosenkranz. Dieser endet mit der letzten Bitte:

„Sei gegrüßt, heilige Königin [des Himmels], Mutter der Gnade! Unser Leben, unsere Süßigkeit und unsere Hoffnung! Zu dir flehen wir armen verbannten Kinder Evas; zu dir erheben wir unser Seufzen und Weinen in diesem Tränental. Wende deshalb, allergnädigste Fürsprecherin, deine Augen der Barmherzigkeit uns zu, und nach diesem unserem Elend zeige uns die gesegnete Frucht deines Leibes, Jesus; oh gütige, oh liebende Jungfrau Maria.“

Maria ist also unser Leben und unsere Hoffnung? Der Bibel nach ist Christus unser Leben (Kolosser 3,4)! Weshalb Maria die Hoffnung der Katholiken ist, erklärt uns Bischof Fulton J. Sheen, den Billy Graham bewundernd als „den größten Botschafter des 20. Jahrhunderts“ bezeichnete:

„Als ich ordiniert wurde, faßte ich den Beschluß, das heilige Opfer der Eucharistie an jedem Sonntag der gesegneten Mutter darzureichen … All dieses macht mich sehr sicher, daß Christus, wenn ich vor seinem Richterstuhl erscheine, er in seiner Barmherzigkeit zu mir sagen wird: „Ich habe meine Mutter von dir reden hören.“ Im Laufe meines Lebens bin ich etwa 30mal zum Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes gepilgert und etwa 10mal zu ihrem Heiligtum nach Fatima.“

Welch erbärmlicher Ausdruck der Hoffnung auf die Ewigkeit – Maria wird ein gutes Wort für ihn einlegen, weil er sich ihr geweiht hat! Was ist mit seinem Glauben an den Christus geschehen, der für seine Sünden starb? Im Katholizismus reicht Christus mit seinem Opfer für unsere Sünden am Kreuz allein nicht aus. Um gerettet zu werden, muß man in Marias Gunst stehen, denn sie entscheidet, wer im Himmel sein wird, wie die vielen obigen Zitate verdeutlichen.

Sehen Marias „Augen der Barmherzigkeit“ wirklich jeden in der Welt? Ist sie wirklich die „Mutter der Gnade“? Gab es Gottes Gnade nicht schon lange bevor Maria überhaupt geboren wurde? Wir lesen vom „Gott der Gnade“ (Psalm 59,18) und werden ermuntert, „auf die Gnade Gottes“ zu vertrauen (Psalm 52,10; Lukas 1,78 u.a.), aber in der ganzen Bibel lesen wir nirgends auch nur ein Wort von Marias Gnade zur Menschheit.

Wer Gottes Gnade kennt, braucht Marias Gnade nicht. Sie müßte in der Tat allmächtig, allwissend und allgegenwärtig sein (allein Gott zuzuschreibende Eigenschaften), um allen Menschen ihre Gnade zu erteilen. Paulus wie auch Johannes weisen beide auf „Gnade, Barmherzigkeit und Frieden“ hin, die den Gläubigen von Gott zuteil werden (1. Timotheus 1,2; 2. Timotheus 1,2; Titus 1,4; 2. Johannes 3), aber an keiner Stelle finden wir einen Hinweis darauf, daß den Christen die Gnade durch Maria erteilt wird. Doch der Rosenkranz macht uns glauben, daß wir eher von ihrer Gnade abhängig sind, als von der Gnade Gottes.

Maria ist die „Himmelskönigin“? – Aus der Bibel lernen wir, daß Christus der König ist, aber nirgends steht etwas von einer Himmelskönigin, geschweige denn davon, daß Maria eine solche sei. Sofern es eine Königin geben sollte, die Christi Thron teilt, dann ist das seine Braut, die Gemeinde aus allen Erlösten, doch die Gemeinde wird nirgends als Himmelskönigin bezeichnet. Die einzige „Himmelskönigin“, die in der Bibel vorkommt, ist ein Götze, den die Heiden verehrten und dem auch die jüdischen Frauen opferten und so den Zorn Gottes über sich herab riefen:

Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das Feuer an, und die Frauen kneten den Teig, um für die Königin des Himmels Kuchen zu machen. Und anderen Göttern spendet man Trankopfer, um mich zu kränken … Weil ihr [der Königin des Himmels] Rauchopfer dargebracht und gegen den HERRN gesündigt … habt, darum ist euch dieses Unheil widerfahren (Jeremia 7,18; 44,23).

Weit davon entfernt, über derartige heidnische Verbindungen bestürzt zu sein, trägt Rom sie noch zur Schau. Viele Katholiken sagen voller Stolz, Maria hätte den Platz von „Maia, der Nymphe aus der griechischen Mythologie, die durch den Himmelsgott Zeus die Mutter des Hermes war“ eingenommen. Der Monat Mai wurde nach dieser Maia benannt, die bekannt war als die „Maikönigin … [und] die durch die Bemühungen der Jesuiten in die Jungfrau Maria umgewandelt wurde …“

Die vielfachen Marias

Im Katholizismus gibt es viele Marias, „Unsere Liebe Frau“ von hier und „Unsere Liebe Frau“ von dort. Wo immer „Maria“ in verschiedener Gestalt auftaucht, entwickelt diese spezielle „Maria“ ihre eigene Gefolgschaft. Die meisten Katholiken haben ihre „Lieblingsmaria“. Manche bevorzugen „Unsere Liebe Frau von Medjugorje“, andere „Unsere Liebe Frau von Guadalupe“ oder „Unsere Liebe Frau von Lourdes“. Papst Johannes Paul II. hat zwei „Lieblingsmarias“: die „Schwarze Jungfrau“ von Jasna Gora, Schutzpatronin von Polen, und „Unsere Liebe Frau von Fatima“. Die letztere erschien ihm angeblich während seiner Genesung von dem an ihm verübten Mordversuch (der am Jahrestag ihrer ersten angeblichen Erscheinung im portugiesischen Fatima am 13. Mai 1917 geschah). Sie hätte ihm das Leben mit einer bestimmten Absicht gerettet, sagte sie, und würde der Welt ein Zeichen geben, das die Menschen dazu veranlassen wird, sich unter seine geistliche Oberhoheit zu beugen. Die Zeitschrift Time berichtete:

Die Hingabe an Maria ist beim Papst bereits in seinem Heimatland Polen verwurzelt worden, wo man die [schwarze] Madonna jahrhundertelang anrief, sie solle die Truppen der muslimischen Türken, der schwedischen Lutheraner und, im Jahre 1920, die der Sowjet-Bolschewiken abwenden …   Johannes Paul II. hat Marias vereinende Macht zum Herzstück seines päpstlichen Repertoires gemacht. Er hat auf seinen Reisen rund um die Welt unzählige Marienheiligtümer besucht und erfleht die Hilfe der Madonna in fast allen seinen Reden und Gebeten.

Die „Maria des Neuen Advents“, auf die der Papst sich in Denver bezog, steht besonders mit dem Weltjugendtag in Verbindung, den Johannes Paul II. einige Jahre lang veranstaltet hat. Sie wurde auch bei der Nachtwache der Pilger ausgestellt, die zum Cherry Creek Park (bei Denver) kamen, um dort den Papst zu sehen, der in einem Hubschrauber einflog. Eine anwesende Journalistin schrieb:

Es ist kurz nach 21.00 Uhr, als das offizielle Gnadenbild des Weltjugendtages präsentiert wird. Dieser Teil der Nachtwache wird bezeichnet als „Verehrung des Bildnisses der Jungfrau Maria: Unsere Liebe Frau vom Neuen Advent“, [welche] die Pilger nun zum ersten Mal sehen … Ein Gemälde von Maria, die Jesus noch als Kind in ihrem Leib trägt … Die Liebe Frau vom Neuen Advent ist das vulgärste Gnadenbild, das wir je gesehen haben … Als der Colorado-Chor und die Jugendchöre das „Magnifikat von Taize“ singen, nehmen zehn Jugendliche aus Denver das Bild Unserer Lieben Frau vom Neuen Advent und tragen es durch die Schneisen des … Gebiets nahe der dreiteiligen Bühne. Die Menge ist mitgerissen. Blitzlichter leuchten auf … Blumensträuße werden rund um das Bild gestreut …

Am nächsten Tag kehrte der Papst in seinem Hubschrauber zurück. Die Pilger, die vor Kälte zitterten (weil sie die Nacht über versucht hatten, auf dem Boden zu schlafen), begrüßten ihn wieder mit erneuerter Begeisterung. Er zelebrierte dort die Messe, und die 3.000 Priester brauchten mehrere Stunden zum Verteilen der Hostien an die 375.000 Anwesenden. Bei seiner Rede rief der Papst zeitweilig Maria im Himmel persönlich an und sprach:

Mit meinem Herz voller Lob für die Himmelskönigin, dem Zeichen der Hoffnung und die Quelle des Trostes auf unserer Glaubenspilgerreise zum himmlischen Jerusalem, begrüße ich euch alle, die ihr bei diesem feierlichen Gottesdienst dabei seid … Dieser Gottesdienst ist dir geweiht, Maria, als die mit der Sonne bekleidete Frau … Oh mit der Sonne bekleidete Frau … die Jugend der Welt grüßt dich mit so reichlicher Liebe … In Maria ist der endgültige Sieg des Lebens über den Tod bereits Wirklichkeit … Oh Maria … als Mutter der Kirche führst du uns immer noch von deinem Platz im Himmel aus und … hilfst uns, durch die Bekämpfung der Sünde in der Heiligkeit zu wachsen. (Kathleen R. Hayes, NRI-Trumpet 1993)

Die kultische Verehrung Marias

Bereits 1854 hatte Pius IX. als Vorversuch ein unfehlbares Dogma erlassen. Die Kirche nahm es bereitwillig an, denn es ging um die stets beliebte „Jungfrau Maria“. Auf seine eigene Initiative – durch seine eigene Autorität und allein dastehend ohne jedes Konzil oder das Lehramt auf seiner Seite – verkündete Pius IX. als Dogma, daß alle Katholiken die Unbefleckte Empfängnis Mariens anzunehmen haben: Sie sei „vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an … von jedem Makel der Erbsünde verschont…“

Am 1. November 1950 verkündete Papst Pius XII. in seiner apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus eine angeblich unfehlbare ex cathedra-Erklärung, daß „die unbefleckte Mutter Gottes und ewige Jungfrau Maria am Ende ihres Lebens mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden ist“. In dieser Konstitution behauptete der Papst, das Dogma der Aufnahme Mariens in den Himmel sei in der Kirche von Anfang an einmütig geglaubt worden und durch die Bibel gänzlich unterstützt. Das Dogma war der frühen Kirche jedoch in Wirklichkeit unbekannt und ist durch die Bibel in keinster Weise unterstützbar. Solche päpstlichen Erklärungen waren lediglich Antworten auf die verbreiteten Gefühle der Katholiken und trugen zu dem wachsenden Marienkult bei.

Der Marienkult entwickelte sich allmählich, als der Abfall zunehmend an Schwung gewann. Ignaz von Döllinger erläutert:

Weder die neutestamentlichen Schriften, noch die älteren Kirchenlehrer enthalten etwas von den Schicksalen der heiligen Jungfrau nach dem Tode Christi. Erst zwei apokryphische Schriften aus der Zeit zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert, wovon die eine dem Apostel Johannes, die andere dem Bischof Melito von Sardes zugeschrieben wurde, liefern den Stoff zu der Sage, daß auch der Leib Mariens in den Himmel aufgenommen worden sei.

Die römisch-katholische Kirche streitet ab, daß Maria angebetet wird. Ihr wird angeblich nur Hyperdulie, den Heiligen Dulie, Christus hingegen Latrie zuteil. Aber betrachten wir einmal dieses unter Katholiken verbreitete Gebet: „Jesus, Maria und Josef, ich gebe euch mein Herz und meine Seele.“ Weshalb werden Herz und Seele nicht allein an Jesus gegeben? Weshalb noch an jemand anders? Nur Gott verlangt „unser Herz und unsere Seele“ – und sicherlich hat auch nur Gott einen Anspruch darauf. Wie kann man jemandem sein Herz und seine Seele geben, ohne diese Person anzubeten?  Es steht unbestreitbar fest, daß unter Katholiken die Hingabe an Maria die Hingabe an Gott bzw. Christus bei weitem übersteigt.

 

Mariologie und Marienkult

Es gibt konservative Katholiken, in deren Augen Papst Johannes Paul II. der Verräter ihrer Kirche ist, weil er andere Religionen akzeptiert. Doch in seiner Hingabe an Maria sind sie mit ihm vereint. Die einflußreiche Darlegung des Papstes über seinen Ökumenismus mit dem Titel Petrus, liebst du mich? ist „dem Unbefleckten Herzen der Allerheiligsten Jungfrau Maria“ geweiht.

Wenn Marias Herz unbefleckt ist, dann muß sie sündlos gewesen sein. Doch die Bibel sagt eindeutig: „Alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3,23). Maria selbst freute sich über Gott als ihren Heiland (Lukas 1,47), und nur Sünder brauchen einen Heiland. Christus sagte klar: „Niemand ist gut als nur einer, Gott“ (Markus 10,18). Da gibt es auch für Maria keine Ausnahme.

Was als Mariologie begann, wurde allmählich zum Marienkult, wie es die Tausende von Mariengebeten bezeugen, die ihr von der Errettung bis zur Allmacht alles zuschreiben. Ein bekanntes Traktat mit dem Titel „Der Rosenkranz, dein Schlüssel zum Himmel“ erklärt:

Der Rosenkranz ist ein Mittel zum Heil, denn ein wahres Kind Mariens geht niemals verloren, und wer täglich den Rosenkranz betet, ist wahrhaft ein Kind Mariens … Maria ist unsere allmächtige Fürsprecherin, und sie kann vom Herzen ihres göttlichen Sohnes alles erhalten, was für ihre Kinder gut ist…

 Die Bibel spricht nirgends davon, daß jemand ein „Kind Mariens“ wird. Nach dem biblischen Evangelium werden wir „Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus“ (Galater 3,26).

Ja, der Katholizismus erkennt an, daß Christus der einzige Mittler zwischen Gott und Menschen ist (1. Timotheus 2,5), aber Maria ist die Mittlerin zwischen den Menschen und Christus, „der kurze Weg zu Jesus“.

Die Bibel spricht sehr deutlich davon, daß wir durch Jesus Christus zum Vater kommen (Johannes 15,16; 16,23). An keiner Stelle finden wir die leiseste Andeutung, daß wir durch Maria zu Christus kommen müssten.

 

Maria zertritt den Kopf der Schlange

In 1. Mose 3,15 finden wir die erste Verheißung des Messias. Gott spricht hier zur Schlange [Satan]: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er [der Same der Frau, d.h. der von einer Jungfrau geborene Messias] wird dir [der Schlange] den Kopf zermalmen, und du [Satan], du wirst ihm [dem Messias] die Ferse zermalmen.“ Doch die katholischen Übersetzungen dieses Verses lasen jahrelang: „… sie [die Frau] wird dir den Kopf zermalmen.“

Johannes sah eine Frau auf dem Rücken des Tieres. Ist das ein Hinweis auf die strategische Rolle, die Roms betrügerische „Maria“ bei der Vorbereitung der Welt auf den Antichristen spielen wird? Diese Möglichkeit sollten wir sorgfältig untersuchen.

 

Die zukünftige Neue Weltordnung

Das Nachrichtenmagazin Time berichtet, rund um die Welt habe es so viele Erscheinungen der „Jungfrau Maria“ gegeben, daß das „ausgehende 20. Jahrhundert zum Zeitalter der Marienwallfahrten“ zu den vielen Heiligtümern geworden ist, die man zum Gedächtnis an diese Erscheinungen errichtet hat. Allein in Frankreich gibt es 937 Marienheiligtümer. Von 1961 bis 1965 kam es im nordwestspanischen Dorf Garabandal zu etwa 2.000 Visionen, begleitet von okkulten Phänomenen und apokalyptischen Botschaften an die Welt. Im Jahre 1983 sahen Hunderte von palästinensischen Arabern „die Jungfrau Maria“ in der Nähe von Bethlehem. Sie ist in jedem Winkel der Welt erschienen:

Da gibt es noch Dozule … und Kibeho in Rwanda … Erscheinungen unserer Lieben Frau im japanischen Akita … Erscheinungen in Chile, in Australien und in Polen … in Kanada … Kairo, Amsterdam, New York u.a.m.

Diese Erscheinungen haben Millionen Menschen zum Glauben an die Maria des Katholizismus geführt. Die Heiligtümer im französischen Lourdes ziehen alljährlich etwa 5,5 Millionen Pilger an; 5 Millionen kommen zur Schwarzen Madonna in Polen; Fatima in Portugal zieht jährlich stets 4,5 Millionen Pilger aus immer mehr Ländern an. Seitdem Johannes Paul II. das Marienheiligtum im irischen Knox besucht hat, verdoppelte sich die Besucherzahl auf 1,5 Millionen Menschen pro Jahr. Um den Andrang zu bewältigen, eröffnete man 1986 einen neuen Flughafen in Knox. In Orlando in Florida ist kürzlich ein Heiligtum der „Maria, Königin des Universums“ eröffnet worden. Das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Guadalupe bei Mexiko City zieht jedes Jahr an die 20 Millionen Besucher an!

Rund um die Welt wird Marias wirksamer Schutz gefeiert. Unsere Liebe Frau von Lanka, der man zuschreibt, während des 2. Weltkriegs eine japanische Invasion verhindert zu haben, ist seit 1948 die Patronin von Sri Lanka. Unsere Liebe Frau von Copacabana ist Patronin der bolivianischen Marine … Unsere Liebe Frau von Coromoto Patronin von Venezuela.  Der polnische Präsident Lech Walesa pilgerte nach Fatima, wo er Dankgebete für die Befreiung Polens darbrachte.
Johannes Paul II. glaubt, daß „Maria dem Kommunismus in ganz Europa ein Ende gemacht hat“.
Moskaus Erzbischof Kondrusiewicz pilgerte im Jahre 1991 aus gleicher Überzeugung nach Fatima, worüber das sowjetische Nationalfernsehen zur besten Sendezeit berichtete. In Moskau soll in Kürze aus Dank für ihren Sieg über den Kommunismus ein Heiligtum „Unserer Lieben Frau von Fatima“ errichtet werden, die unmittelbar vor dem Fall der Berliner Mauer in der Sowjetunion erschienen war. Kondrusiewicz möchte, daß ihr Heiligtum zu einem immerwährenden Gedächtnis an diese große Eroberung wird.

Die Erscheinungen verkünden in übereinstimmender Weise die zukünftige Welteinheitsreligion des Antichristen: Alle Religionen sind im Grunde genommen gleich und müssen sich zusammentun, um Frieden zu erlangen. Maria bietet ein ökumenisches Evangelium an, das von Katholiken, Protestanten, Muslimen und Juden angenommen werden kann und erklärt: Jeder betet Gott auf seine eigene Weise an mit Frieden im Herzen. Das sagt Unsere Liebe Frau von Medjugorje im Süden von Bosnien-Herzegowina, wo die Visionäre behaupten, die Jungfrau sei in den letzten 13 Jahren täglich erschienen.

 

Erscheinungen und die offizielle katholische Lehre

 Die Marienerscheinungen würden wohl kaum so große Gefolgschaften anziehen, wenn die offiziellen Dogmen das nicht unterstützten. Den Katholiken wird beigebracht, zu Maria zu beten, und man verspricht ihnen, sie werde sie vor jeder Gefahr beschützen und jeden Wunsch gewähren. Der neue Katechismus der katholischen Kirche erklärt mit einem Zitat vom 2. Vatikanum: „Schon seit ältester Zeit wird die selige Jungfrau unter dem Titel der ‚Gottesgebärerin‘ verehrt, unter deren Schutz die Gläubigen in allen Gefahren und Nöten bittend Zuflucht nehmen.“ Hier haben wir offizielle katholische Lehre von oberster Stelle, die Maria eine Autorität und Macht zuschreibt, welche allein Gott zusteht!

In der ganzen Bibel gibt es nicht ein Gebet an Maria, nicht einen Fall, daß sie jemandem auf wunderbare Weise geholfen hätte, und auch keine Verheißung, daß sie das könnte oder täte. Von Mose bis zur Offenbarung wird Schutz und Hilfe allein bei Gott bzw. Christus gesucht, allein von Gott bzw. Christus verheißen und allein dort gefunden. Das belegen Hunderte von Versen, von denen die folgenden nur eine kleine Zusammenstellung sind:

 Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme (5. Mose 33,27). Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich gefunden (Psalm 46,2). Auf Gott ruht mein Heil … der Fels meines Schutzes, meine Zuflucht ist in Gott (Psalm 62,8). Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht … mein Gott, ich vertraue auf ihn (Psalm 91,2). Fürchte dich nicht … ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels (Jesaja 41,14). Herr [Jesus], rette mich! (Matthäus 14,30). Herr [Jesus], hilf mir! (Matth. 15,25). Laßt uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade [Gottes], damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe! (Hebräer 4,16).

Der unendlich machtvolle und liebende Gott, und Christus (der eins ist mit dem Vater), haben über die Jahrhunderte alle, die auf ihn vertrauten, wie verheißen beschützt. Weshalb sollte dann jemand Maria anrufen? Ist sie vielleicht mächtiger als Gott oder hat sie mehr Mitleid oder ist sie verläßlicher oder antwortet sie schneller? Obwohl es die meisten Katholiken abstreiten würden, hat „Maria“ in heimtückischer Weise die christliche Dreieinigkeit ersetzt. Dem Bildnis Unserer Lieben Frau von Guadalupe hat man während seiner letzten Reise durch die USA Wundertaten zugeschrieben. Die Ehrerbietungen, mit denen es in Mexiko empfangen wurde, sehen u.a. wie folgt aus:

Die öffentlichen Busse in den Außenbezirken von Mexiko City haben blumengeschmückte Gnadenbilder der Jungfrau auf ihren Armaturenbrettern, mexikanische Fabriken hängen vielfach Bilder der Jungfrau auf, um von schlechtem Benehmen abzuschrecken, und Zigtausende der alljährlichen Pilger der Basilika beenden ihre Reise rutschend auf  ihren Knien.

Maria um Hilfe und Schutz anzuflehen bedeutet, daß sie Gott zumindest an Macht gleichkommt und vor Gott bzw. Christus bevorzugt wird. Das ist nicht die Maria der Bibel, sondern die Frau, die auf dem Tier sitzt. Der Glaube an die Maria des Katholizismus, gefördert durch die Tausende von Erscheinungen, bereitet vielleicht wie nichts anderes den Weg für eine Welteinheitsreligion, eine Neue Weltordnung und die Herrschaft des Antichristen.

 

Die einzigartige Rolle der erstaunlichen Maria

Die Frauen von heute setzen sich weltweit mehr durch, als jemals zuvor in der Geschichte. Entgegen der landläufigen Meinung, „stiften Frauen den meisten Familienkrach an [und] schlagen die Männer häufiger und heftiger [als die Männer die Frauen]“, und in lesbischen Beziehungen gibt es weit mehr Gewalt, als in Beziehungen zwischen Mann und Frau (USA-Today,1994). Frauen übernehmen, was einst Aufgabe der Männer war, und auch in den höchsten Ebenen des leitenden Managements, der Politik und der Religion finden sie zunehmend Anerkennung. Gott allein kann Johannes vor 1900 Jahren eine Vision gegeben haben, die sich heute so genau erfüllt – eine Frau hat die Kontrolle.

Von den heutigen Entwicklungen her erscheint es unumgänglich, daß eine Frau das Tier reiten muß. Und von allen Frauen der Geschichte kann es keine mit der allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen „Maria“ aufnehmen. Kann es vielleicht sein, daß sie als Vorbereitung auf ihre einzigartige Rolle in der Neuen Weltordnung auf dem Rücken des Tieres derzeit Millionen rund um die Welt in einem blendenden Machterweis erscheint? Das Drehbuch ist genial! Johannes Paul II. sagte:

Maria … sollte alle begeistern, die in der apostolischen Mission der Kirche für die Wiedergeburt der Menschlichkeit mitwirken … Die Kirche reist durch die Zeit … auf dem Weg, den die Jungfrau Maria bereits vorgezeichnet hat.

Die ökumenische Macht dieser Maria liegt darin begründet, daß sie eine neue Gottheit darstellt, die für die Anhänger aller Religionen annehmbar ist – eine weibliche Gottheit im Gleichschritt mit dem Zeitgeist von heute. Selbst die Protestanten finden sie attraktiv. Bei einer Frauenkonferenz im November 1993 „sprachen über 2.000 Teilnehmerinnen ein Gebet zu … einer weiblichen Gottheit … [und] in einem der heiligen Kommunion nachempfundenen Ritual nahmen die Frauen zur Ehre der Gottheit Milch und Honig zu sich“. – Eine uns fernliegende New-Age Veranstaltung? Nein, „die meisten Teilnehmerinnen repräsentierten vornehmlich protestantische Denominationen …“ Eine lutherische Pastorin „sagte stolz, daß der Name Jesus Christus nicht genannt wurde“ und andere Gemeindeleiter forderten die Anwesenden auf, „die patriarchale Vorstellung eines Vater-Gottes“ umzustürzen.  Die koreanische Theologin Chung Hyun Kyung „drängte die Christen, eine ‚neue Dreifaltigkeit‘ aus buddhistischen, hinduistischen und philippinischen Göttinnen anzunehmen“ (Charisma, Mai 1994).

Der Katholizismus ist ein Sprung nach vorn. Seine „Maria“, eine für alle Religionen geeignete Göttin, wird bereits von einem Viertel der Weltbevölkerung angebetet. Außerdem hat sich ihre Tauglichkeit zur Beherrschung einer loyalen Menschenmasse jahrhundertelang auf nationaler Ebene erwiesen:

Maria war im Jahre 1037 die „erklärte Königin des ukrainischen Volkes“, und der hl. König Stephan hatte ihr etwa zur gleichen Zeit Ungarn geweiht. „Richard II. weihte im Jahre 1381 England feierlich als ‚ihre Mitgift‘ an Maria …“ Frankreich wurde im Jahre 1638 auf Befehl Ludwigs XIII. an Maria geweiht, welcher sagte: „Wir weihen ihr insbesondere unsere Person, unseren Staat, unsere Krone und unsere Untertanen“; Polen im Jahre 1656 durch König Kasimir. Alle „südamerikanischen Kolonien Spaniens wurden Maria im Jahre 1643 durch eine ‚feierliche Einsegnung‘ unter dem Befehl König Philips IV. geweiht“, und 1664 geschah gleiches „für Portugal und alle seine Kolonien auf die Anregung König Johanns IV. hin … Österreich im darauffolgenden Jahr“ usw. Im Jahre 1846 schrieben die Bischöfe von Amerika: „Wir … stellen uns selbst samt allen, die unserem Amt vertrauen … unter die besondere Schirmherrschaft der heiligen Mutter Gottes …“ (Soul Magazine April 1993)

 

Maria und der Islam

Man kann sich leicht vorstellen, wie Buddhisten, Hinduisten, New-Ager und Liberale – wie auch Katholiken und Protestanten – sich zu einer Welteinheitsreligion vereinen, aber die Milliarde Muslime stellt ein besonderes Problem dar. Maria scheint jedoch eine Besonderheit zu sein, durch die selbst die Muslime zu einem universalen Glauben geführt werden können. Eine britische katholische Zeitung (The Tablet 1992) berichtet, daß „eine marianische Erweckung sich über ganz Afrika ausbreitet, begleitet von angeblichen Erscheinungen der Jungfrau Maria, die auch unter den Muslimen eine Gefolgschaft versammeln …“

Afrikanische Muslime sehen selbst Erscheinungen der Jungfrau Maria und „werden nicht aufgefordert, Christen zu werden“, um ihr folgen zu können. Die Zeitschrift Our Sunday Visitor weist auf die große Ehre hin, die Maria im Koran zuteil wird, und auf die verdächtigen Verbindungen zwischen ihr und Mohammeds Lieblingstochter Fatima.

Bischof Fulton J. Sheen schrieb ein interessantes Buch (Mary and the Moslems – The World`s First Love 1952), in dem er die Voraussage aufstellte, daß der Islam sich „durch die Aufforderung an die Muslime zur Verehrung der Mutter Gottes“ zum Christentum bekehrt. Er schreibt dazu:

„Der Koran … enthält viele Abschnitte über die selige Jungfrau. Zunächst glaubt der Koran an ihre Unbefleckte Empfängnis wie auch an ihre Jungfrauengeburt … Dann ist Maria für die Muslime die wahre Sayyida, oder Liebe Frau. Die einzige, die ihr möglicherweise und ernsthaft diese Stellung streitig machen könnte, ist Fatima, die eigene Tochter Mohammeds. Aber nach dem Tode Fatimas schrieb Mohammed: „Du sollst die gesegnetste aller Frauen im Paradiese sein, nach Maria.“

Sheen fährt fort und sagt, wie bemerkenswert es sei, daß „Unsere Liebe Frau die Weitsicht hatte, in dem portugiesischen Dörfchen namens Fatima zu erscheinen (das nach der Tochter Mohammeds während der muslimischen Besatzung benannt wurde) und so als Unsere Liebe Frau von Fatima bekannt wurde. Wenn in Afrika, Indien oder sonstwo eine Statue „Unserer Lieben Frau von Fatima“ durch muslimische Gebiete getragen wird, strömen die Muslime tatsächlich zu Hunderten herbei, um sie zu verehren.“  Innerhalb von zwei Tagen kamen im indischen Bombay schätzungsweise 500.000 zur Ehrerbietung dieses Abgottes herbei.

 

Maria und Johannes Paul II.

Niemand ist mehr von der Echtheit der Erscheinungen in Fatima überzeugt, als der gegenwärtige Papst. Und niemand zeigt auch eine größere Hingabe an Maria. Johannes Paul II., der „sich selbst und sein Pontifikat ganz Unserer Lieben Frau geweiht hat, trägt das M an seinen Gewandsärmeln, und sein persönlicher Wahlspruch lautet totus tuus sum Maria (Maria, ich bin ganz dein). Der Papst hat für seine besondere Hingabe ungewöhnliche persönliche Gründe. Der Mordversuch an ihm wurde am 13. Mai 1981 verübt, dem Jahrestag der ersten angeblichen Erscheinung der Jungfrau vom 13. Mai 1917 in Fatima. Während seiner Genesung sagte sie ihm in einer Vision, daß sie ihm sein Leben für eine bestimmte Aufgabe für den Friedensprozeß gerettet habe, die er zu erfüllen hätte.

Als Johannes Paul II. nach seiner Gesundung in den Vatikan zurückkehrte, betete er an den Gräbern seiner direkten Vorgänger und sagte:

„Hier könnte nun ein weiteres Grab sein, aber die selige Jungfrau … hat es anders gewollt.“  Voll Dank und Ehrerbietung fügte er hinzu: „Bei allem, was an jenem Tag geschah, fühlte ich die außerordentliche mütterliche Bewahrung und Fürsorge, die sich stärker als die tödlichen Kugeln erwies.“

Wozu brauchst du also Gott, wenn du im Schutz Mariens stehst? Der dankbare Papst unternahm am 13. Mai 1982 eine feierliche Wallfahrt nach Fatima, wo er vor der Statue Unserer Lieben Frau von Fatima betete. Tausende hörten ihn sprechen und die Welt an Maria weihen, so wie sie es gefordert hatte.“ Bei mindestens drei weiteren Gelegenheiten, am 16. Oktober 1983, am 25. März 1984 und am 8. Dezember 1985 … weihte er die Welt an Unsere Liebe Frau“ und nannte dabei insbesondere das russische Volk… Jetzt, da die Berliner Mauer gefallen ist und der Sowjetkommunismus sich in ganz Osteuropa aufgelöst hat, schreibt man darin Unserer Lieben Frau von Fatima die Erfüllung ihrer Verheißung zu, daß bei einer Weihe der Welt und Rußlands an ihr Unbeflecktes Herz durch die Päpste und Bischöfe, Rußland sich bekehren und Frieden sein wird“ (The Fatima Crusader, 1986).

 Eine solche Aussage steht in vollem Gegensatz zu den klaren Lehren der Bibel, die „Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Römer 5,1) als bedingungsloses Geschenk der Gnade Gottes anbietet – einen Frieden, der „durch das Blut seines Kreuzes“ (Kolosser 1,20) gebracht worden ist. Durch den Glauben an das Evangelium kommt der Friede zu jedem einzelnen. Weltfriede kann nur dann aufgerichtet werden, wenn Christus wiederkehrt und, wie von den Propheten vorausgesagt, von Jerusalem aus seine Herrschaft antritt.

Doch die Maria des Katholizismus ist als die eine, durch die der Friede kommen soll, an die Stelle Christi getreten, und der jetzige Papst und seine Kirche unterstützen diese Irrlehre. Die heutige Welt (einschließlich derjenigen, die sich selbst Christen nennen) ist nur allzu bereit, eine Lösung für ihre Probleme anzunehmen, die Christus außen vor läßt. Daß die Frau auf dem Rücken des Tieres sitzt, scheint daraufhinzudeuten, daß diese Pseudomaria der Erscheinungen bei dem falschen Frieden, durch den der Antichrist „viele vernichten wird“ (Daniel 8,25), eine Schlüsselrolle spielt. Die Gestalt, die als Jungfrau von Fatima erschien und verkündete, daß der Herr „ihr den Frieden der Welt anvertraut hat“, bietet anstelle von Christus ihren eigenen Friedensplan an:  Betet täglich den Rosenkranz, damit in der Welt Frieden wird …

Ein verführerischer Geist

Jeder Papst der vergangenen 60 Jahre hat Unsere Liebe Frau von Fatima verehrt. Die Weihe an ein mystisches „Unbeflecktes Herz“ ist an die Stelle der Hingabe an Christus getreten, und der Gehorsam zu „Unserer Lieben Frau“ bringt den Frieden. Die Erscheinung ist gewiß nicht Maria! In Fatima sagte die Erscheinung, die für sich selbst die Autorität Christi beansprucht: Ich werde euch niemals im Stich lassen. – Das ist die Verheißung Christi an seine Jünger, und sie setzt Allgegenwart voraus, eine allein Gott zustehende Eigenschaft.

Diese „Erscheinungen“ stehen eindeutig dem biblischen Evangelium der Errettung allein aus Gnade durch Glauben an das vollbrachte Opfer Christi entgegen und glorifizieren an seiner Stelle eine falsche Maria. Ein „verführerischer Geist“ (1. Timotheus 4,1) ist am Werk.

 

Der Jesus des Katholizismus: Maria untergeordnet

Den Erscheinungen schreibt man zu, daß sie die Menschen auf Jesus hinweisen, doch bei den Pilgern an den Marienwallfahrtsorten ist nur wenig von einer wirklichen Hingabe an Christus zu erkennen. Immer und immer wieder betet man den Rosenkranz, und ständig ist die Rede von Maria anstatt von Gott bzw. Christus. Ihr gilt die ganze Hingabe, und die Pilger sehen sich selbst als ihre Knechte an, die ihren Willen erfüllen.

Außerdem ist der Jesus, der in den Erscheinungen vorgestellt wird, eine Fälschung und stets Maria untergeordnet. Am 15. Februar 1926 erschien „das Jesuskind“ wieder und drängte die Katholiken, „diese Hingabe und Wiedergutmachung an das Unbefleckte Herz seiner heiligen Mutter zu verbreiten“. Dabei erklärte es, daß dem Unbefleckten Herzen Marias Wiedergutmachung geleistet werden müsse, damit die Menschheit gerettet wird!  Das ist wiederum Gotteslästerung der schlimmsten Art. Die wirkliche Mutter Jesu oder er selbst würden das niemals verlangen. Christus ist kein Kind mehr und würde deshalb nicht mehr in dieser Gestalt erscheinen – und wozu sollte er das auch? Als er für unsere Sünden starb, war er ein erwachsener Mann, und jetzt sitzt er mit einem verherrlichten Auferstehungsleib zur Rechten des Vaters. Die Vorstellung, Christus sei immer noch ein kleines Kind in Begleitung seiner Mutter, widerspricht allem logischen Denken, der Wirklichkeit und vor allem der Bibel.

 Doch wer kein Problem mit dem Glauben daran hat, Millionen einzelner Hostien würden sich in den tatsächlichen stofflichen Leib Christi verwandeln, „ganz und völlig“, hat auch keine Schwierigkeit zu glauben, daß Christus als kleines Kind auf der Erde erscheint, obwohl er gleichzeitig als erwachsener Mann mit seinem Auferstehungsleib im Himmel ist. Außerdem sagte der wirkliche Jesus nach seiner Auferstehung zu seinen Jüngern, daß „allen Nationen in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden“ sollte (Lukas 24,47). Paulus sagte in seiner Predigt, daß „durch diesen [Jesus] euch Vergebung der Sünden verkündigt wird, und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt“ Apostelgeschichte 13,38.39). In der Bibel gibt es keinen Hinweis darauf, daß man Maria Wiedergutmachung wegen Sünden leisten müsse, und erst recht nicht darauf, daß dies „für die Rettung der Menschheit“ notwendig sei. Alle Erscheinungen präsentieren in dreister Weise ein falsches Evangelium der Errettung durch Maria und des üblichen sakramentalen Katholizismus des Fegefeuers, der Rituale und der Werke.

Hier sehen wir ganz eindeutig das, wovor Paulus warnte und sagte, es geschehe in den letzten Tagen:  „…manche werden vom Glauben abfallen, indem sie auf verführerische Geister und Lehren von Dämonen achten“ (1. Timotheus 4,1). Was diese Erscheinungen lehren, ist definitiv Lehre von Dämonen, die die Hinlänglichkeit von Christi Tod für unsere Sünden leugnen, seine Stellung als Herr über alles abstreiten und eine falsche Maria über ihn erheben.

 

Die Wiederbelebung der alten römischen  Religion

Die weltweite Wiedererstehung des Römischen Reichs unter dem Antichristen wird offenbar von einer Wiederbelebung seiner Religion begleitet sein, die, wie wir gesehen haben, in einem Heidentum besteht, das unter einem dünnen Anstrich christlicher Terminologie überlebt hat. Es ist schließlich als römischer Katholizismus bekannt geworden. Statuen von Fruchtbarkeitsgöttinnen wurden in Maria umbenannt. Von den römischen Kaisern fertigte man Bildnisse an, und wer sich weigerte, sich vor diesen niederzuwerfen und den Kaiser als Gott anzubeten, wurde getötet. Als Nachfolger der römischen Kaiser ließen auch die Päpste all jene umbringen, die ihnen und ihrer Religion die Untertänigkeit verweigerten. Das ist unbestreitbare Geschichte, von der die Bibel sagt, daß sie sich unter dem Antichristen wiederholen wird:

[Es wurde befohlen] dem Tier [dem Antichristen] … ein Bild zu machen … [und] das Bild des Tieres …bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten (Offenbarung 13,14.15).

Der Antichrist wird nicht ein Papst sein, jedoch wird ein Papst seine rechte Hand sein, der falsche Prophet aus Offenbarung 13,11-17; 19,20 und 20,10. Wenn der Papst zur Zeit irgendwo auftritt, kann man jedoch eine ihm entgegengebrachte Verehrung beobachten, die der gleichkommt, die die Welt dem Antichristen zollen wird, wenn sie ihn als Gott anbetet.

Erschreckend aufschlussreich ist folgender Bericht vom Weltjugendtag in Denver 1993:

„In seiner weißen Tracht besteigt Johannes Paul II. die Stufen zu seinem Stuhl, einem thronartigen Gebilde aus Eichenholz. Noch einmal winkt er den stehenden Pilgern zu, dann steigt er hinauf und setzt sich … Die Musik spielt sanft weiter, als ein Jugendlicher vom Internationalen Jugendforum von der Vorbühne verliest:

„Ich sah eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen vor dem Thron und vor dem Lamm stehen, bekleidet mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen. Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!“

Die Bedeutung dieser besonderen Schriftstelle in diesem Zusammenhang … schlug bei den Protestanten Alarm und versetzte sie in Furcht und Schrecken. Die Verse stammen aus Offenbarung 7,9-10 und stellen den Blick auf Christus und seinen Thron im Himmel dar. „Die große Volksmenge, die niemand zählen konnte“ ist die wahre Kirche, die Gemeinde, die Braut … Im Cherry Park sitzt jedoch der Papst auf einem Thron vor Jugendlichen aus vielen Nationen und Sprachen. Sie jubeln ihm zu, als diese Schriftstelle vorgelesen wird. Gibt der Papst sich einschmeichelnd als Christus auf seinem Thron und die Jugendlichen zu seinen Füßen als seine Schafe aus …? … Die Arroganz ist überwältigend, obgleich Johannes Paul einen demütigen Eindruck vermittelt. Wer sich mit der Bibel nicht auskennt und auch die Bedeutung der polnischen Hymne nicht kennt, sieht und merkt nichts von dieser Arroganz. Er sieht und fühlt Liebe.

Papst Johannes Paul II. hat offenbar einen Geist von gewaltiger verführerischer Kraft … Er läßt sich Abba/Vater nennen und sitzt dabei in weißen Gewändern auf einem Thron … In ihren nationalen Trachten gekleidete Jugendliche, die jeden Kontinent repräsentieren, kommen mit ihren Nationalflaggen nach vorn. Sie betreten die Mittelstufen und plazieren ihre Flaggen auf dem Podium, buchstäblich zu den Füßen Johannes Pauls. (Hayes, Trumpet, 1993)

 

Das alte Spiel beginnt von vorn

Die heidnischen Römer, die den Kaiser anbeteten, waren geistig nicht eingeschränkt. Sie hatten viele Götter und tolerierten ein breites Glaubensspektrum. Die Christen verfolgte man nicht aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus, sondern weil sie an ihn allein glaubten und neben dem Gott der Bibel keine anderen Götter akzeptierten. Der Katholizismus toleriert in ähnlicher Weise jede Religion und gestattet seinen Mitgliedern, von Yoga bis Voodoo alles zu praktizieren, solange sie nur in der Kirche bleiben. Sowohl die öffentliche Meinung als auch die Gesetzgebung unterstützen die gleiche Haltung. In Kanada und den Vereinigten Staaten (und anderswo) stellt man „Haßgesetze“ auf, die Äußerungen, jemand läge mit seiner Religion oder seinen Moralvorstellungen falsch, zu einem Verbrechen erklären. So wird es auch wohl bald gesetzeswidrig sein, wenn man sagt, Homosexualität sei Sünde oder irgendeine Religion sei falsch. Der von den USA und vielen anderen Ländern unterzeichnete „Völkermord-Vertrag“ (ist noch nicht in Kraft getreten,) macht es bereits zu einem Verbrechen, zu jemanden zu sagen, sein religiöser Glaube sei falsch, und zu versuchen, andere zu dem zu bekehren, was man selbst als die Wahrheit ansieht.

Komischerweise behauptet der römische Katholizismus einerseits, er sei die eine wahre Kirche, während er andererseits, wie wir gesehen haben, gleichzeitig allen Religionen beipflichtet. Auch in diesem Punkt weist sich der Vatikan in einzigartiger Weise als die Frau auf dem Tier aus Offenbarung 17 aus.

Wir haben Johannes Pauls Gutheißung aller Religionen gesehen, wie auch seine Behauptung, alle Götter seien dasselbe, während er gleichzeitig die fundamentalistischen Christen verurteilt. Sein Freund und Bewunderer, der Fernsehevangelist Robert Schuller, stellt aus angeblich evangelikaler Sicht ähnliche Ideen vor: Die Weise, auf die man „die gute Religion von der schlechten unterscheidet“, habe man zu prüfen, ob sie „positiv“ ist. Schuller fordert die „religiösen Führungspersönlichkeiten auf … in einem massiven, vereinten Bestreben aller Religionsführer … ungeachtet ihrer Theologie … ihren Glauben in positiven Begriffen auszudrücken … um die positive Macht von Weltgemeinschafts-aufbauenden religiösen Werten zu proklamieren“. „Weltgemeinschaftsaufbauende religiöse Werte“, die für alle Religionen akzeptabel sind? Der Antichrist persönlich könnte diese zweideutige Redeweise nicht besser bringen! Doch Schuller wird von führenden Evangelikalen empfohlen und erfreut sich jeden Sonntagmorgen des größten Publikums von allen Fernsehevangelisten. Schullers freundschaftliches Verhältnis zum Katholizismus und sein Eintreten für das „Heimkommen“ der Protestanten haben wir bereits ausführlich dargelegt.

Die bevorstehende Welteinheitsreligion wird auf eine heimtückische, nicht offensichtliche Weise eine antichristliche sein. Sie wird sich, wie Hitlers Nationalsozialismus, als positives Christentum ausgeben und für die ganze Welt unwiderstehlich attraktiv sein. Wie so vieles von dem, was wir bereits jetzt selbst in evangelikalen Kreisen finden, wird sie eine Verdrehung des Christentums in Christi Namen darstellen.

Die Marienerscheinungen und die anerkannteste katholische Evangelistin, Mutter Theresa von Kalkutta, fordern beide in gleicher Weise zur Annahme aller Religionen auf. Dabei wagt niemand, Mutter Theresa zu kritisieren, weil sie für ihren herausragenden selbstaufopfernden Dienst der Nächstenliebe bekannt ist. Der weltweite Ruhm Mutter Theresas von Kalkutta hat dem Katholizismus zu Anerkennung auch bei den Protestanten verholfen, die ihr aufopferungsvolles Leben der Nächstenliebe zurecht bewundern.

 

Der Vatikan und die Neue Weltordnung

Die neue Welteinheitsreligion wird alle Glaubensrichtungen gleicherweise tolerieren, sofern sie nur bereit sind, sich in der wohltätigen Rettung der Menschheit miteinander zu vereinen. Christen, die nicht zu Kompromissen bereit sind, wird man töten, weil sie der Einheit und dem Frieden im Wege stehen.

Von Rom bis Washington sprechen die geopolitischen Analytiker von einer „neuen Allianz“ zwischen der größten Militärmacht der Welt, der USA, und dem größten geistlichen Führer der Welt, dem Papst.

Diese Allianz wird schon bald zwischen dem Weltherrscher und dem Vatikan bestehen. Die Frau wird in der Tat das Tier reiten und steuern, so wesentlich wird ihre Rolle sein. Der Antichrist wird sich darüber im klaren sein, daß ohne religiösen Frieden kein politischer Frieden herrschen kann. Es kann kein globaler Friede sein, bis nicht alle Religionen bereit sind, sich einander als Partner in der Zusammenarbeit auf globale Ziele hin anzunehmen – und aus den von uns dargelegten Gründen wird der Papst für die Aufrichtung der totalen Ökumene unabkömmlich sein.

Robert Müller, Katholik, ehemaliger stellvertretender UNO-Generalsekretär und Direktor der Friedensuniversität, sagte: „Was wir brauchen, ist eine Welt- oder kosmische Spiritualität … Ich hoffe darauf, daß sich die Religionsführer zusammentun und die kosmischen Gesetze definieren, die in allen Religionen gleichermaßen enthalten sind …“

Wenn sich die religiösen und politischen Führer schließlich zur Verwirklichung der gleichen Ziele vereinen, dann ist das Reich des Antichristen gekommen. Diese Situation bestand (in unvollkommener Einheit) in der Vergangenheit bereits über 1000 Jahre lang unter der Vorherrschaft des Vatikans. Und so wird es auch wieder sein, dieses Mal jedoch mit der schrecklichen totalen Kontrolle, die nur durch die heutigen Computer und Spionagesatelliten durchführbar ist.

 

Eine ernstliche Warnung vom Himmel

Wie können Religionsführer und ihre Anhänger einen solchen Totalitarismus tolerieren? Sehen wir uns als Beispiel einmal die 266 Mitglieder umfassende Delegation von Amerikas Nationalrat der Kirchen (NCC) an, die im Juni 1984 die Sowjetunion besuchte. Sie bereiste 14 Städte und besuchte zahlreiche staatlich genehmigte Kirchen. Die New York Times berichtete, daß die NCC-Delegation „die Stellung der Religion in der Sowjetunion lobte und die Rolle der Vereinigten Staaten beim Wettrüsten verurteilte … und Verwirrung darüber zum Ausdruck brachte, daß die Harmonie ihres Besuchs durch zwei Demonstranten getrübt wurde, die während eines baptistischen Gottesdienstes Religionsfreiheit forderten und ein Spruchband hochhielten: ‚Das ist keine freie Kirche‘. Der Leiter der NCC-Delegation, Bruce Rigdon vom theologischen Seminar McCormick in Chicago, „drückte seine Mißbilligung des Protests und seine Bewunderung für die Sowjetbeamten aus, die den Aufruhr unterbanden“.

Im spanischen Santiago de Compostela hielt die Konferenz Weltweiter Christlicher Gemeinschaften (WCC) vom 4. – 13. August 1993 ihre 5. Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung. Die römisch-katholische Kirche war zum allerersten Mal offizielle und volle Teilnehmerin an einem WCC-Treffen. Das Ziel, das die Teilnehmer anstrebten, ist eine Weltkirche – und nicht eine Weltkirche, die durch Glauben vereint ist, als vielmehr eine, die sichtbar in den Augen der ganzen Welt vereint ist. Die Abgeordneten einigten sich auf die Aussage:

Es gibt keinen Weg zurück … von der alleinigen ökumenischen Bewegung, die die Belange der Einheit der Kirche und die Belange bezüglich … der Probleme der Welt in sich vereint.

Diese bedeutsame Erklärung erkennt an, daß die Weltkirche in Zusammenarbeit mit der Weltregierung operieren muß. Der Moderator des WCC-Zentralkomitees, Aram Keshishian, erklärte in seiner Ansprache, daß die WCC „ihren Kurs bezüglich Lehrfragen mehr auf die soziale Ethik hinsteuern muß … Glaube und Ordnung können bei dem Streben nach Einheit der Kirche nicht über die sozio-politische und wirtschaftliche Dimension hinwegsehen … Jeder Zwiespalt zwischen christlichem Glauben und politischen Belangen, zwischen der Einheit der Kirche und dem Kampf um Gerechtigkeit, stellt eine ökumenische Häresie dar.“

Das Ziel wird verwirklicht werden. Die Vernunftehe zwischen dem Antichristen und der falschen Weltkirche wird jedoch nicht unbegrenzt andauern. Wenn die Flitterwochen vorüber sind, wird der Antichrist sein wahres Gesicht zeigen und die „Hure“ vernichten (Offenbarung 17,16) und somit Gottes Willen in diesem Prozeß bewirken (Vers 17). Eine der schärfsten Anklagen, die Gott gegen die Frau auf dem Tier erhebt, ist die, daß sie nicht allein mit „Ware von Gold und Silber und Edelgestein“ gehandelt hat, sondern auch mit „Leibeigenen und Menschenseelen“ (Offenbarung 18,12.13).

In der Zwischenzeit ergeht eine „Stimme aus dem Himmel“, die mit erschreckendem Tonfall ruft:

Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeit gedacht…   Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat (Offenbarung 18, 4 -8).

Mögen all jene, die Christus und sein Evangelium lieben, in Mitleid und wahrer Einheit zusammenfinden, um so viele wie möglich vor diesem harten Gericht zu retten.

Auszug aus dem Buch DIE FRAU UND DAS TIER von Dave Hunt, entnommen von Horst Koch, im Januar 2006

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Ergänzende Artikel zum Thema :

2. Die evangelische Gemeinde der Reformation – A. Omenzetter
3. Der Katholizismus – Dr. Lothar Gassmann
4. Inquisition in Österreich – Werner Bartl
5. Das Messopfer – Dave Hunt
6. Abendmahl oder Messe – Dr. Ernst Volk
7. Maria und die Neue Weltordnung – Dave Hunt
8. Rom und Europa – Dr. L. Gassmann