ABD AL-MASIH
DER ISLAM AUF DEM PRÜFSTAND DES EVANGELIUMS
Warum befiehlt uns Jesus Christus Muslime zu missionieren?
VON LICHT DES LEBENS – VILLACH – ÖSTERREICH
– Eingestellt auf meine HP, Horst Koch, Herborn, im Herbst 2023 –
INHALT
I. DER PRÜFVORGANG
1. Liebt Allah unsere Welt?
2. Was sagt der Qur’an zum stellvertretenden Sühneopfer des Sohnes Gottes?
3. Was bedeutet Glaube im Islam?
4. Kann ein Muslim verloren gehen?
5. Wie stellen sich Muslime das ewige Leben vor?
a) Die Zeichen der nahenden Auferstehung
c) Das Weltgericht im Islam
e) Die Hölle
f) Wie stellen sich Muslime das Paradies vor?
g) Wie sieht das ewige Leben bei den Christen aus?
II. DER PRÜFBERICHT
1. Der Islam ist ein antibiblischer Geist
2. Der Islam ist ein antichristlicher Geist
3. Der Islam ist ein antigemeindlicher Geist
III. KONSEQUENZEN AUS DEM PRÜFBERICHT
1. Ist der Islam die einzig gültige Religion? (Sure 3,19)…
2. Wie können wir heute Muslime missionieren?
3. Wollen wir Muslime wirklich missionieren?
Einleitung:
Das Prüfverfahren Wer sein Auto in eine moderne Reparaturwerkstatt bringt, kann zusehen, wie sein Wagen zur Inspektion in einen Prüfstand gefahren wird. Dort werden an verschiedenen Stellen Elektroden angelegt und Stromstöße durchgeschickt. Die Prüfkabel werden dann versetzt und die wichtigsten Punkte des Wagens getestet. Zum Schluß rechnet der Computer blitzschnell die Meßwerte durch, und präsentiert einen Prüfbericht, der manchem Wagenbesitzer das Grauen lehrt. Anschließend muß der Besitzer entscheiden, welche Konsequenzen er aus dem Ergebnis ziehen will: ob es billiger ist, ein neues Auto zu kaufen, ob er das alte noch mal aufpoliert, so dass es gut aussieht, oder ob er einfach weiterfährt bis der Wagen stehen bleibt oder auseinanderbricht.
I. Der Prüfvorgang
Der Radiosprecher Pastor Menes Abdul Nour aus Kairo war von uns gebeten worden, einen Vortrag über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Islam und Christentum zu halten. Er lächelte über unsere typisch europäische Frage und legte in wenigen Sätzen seine Erfahrung als Seelsorger an Christen und Muslimen dar. Wir folgen den Grundgedanken seiner Ausführungen und ergänzen sie im Blick auf unsere heutige Situation.
Er sagte: Bewusste Christen sehen in Johannes 3,16 die Summe des Evangeliums:
So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn gab,
auf dass alle, die an ihn glauben,
nicht verloren gehen,
sondern das ewige Leben haben.
Wir wollen die Zeilen dieses Verses wie Elektrodenkabel an den Qur’an anlegen und fünf Fragen, wie Stromstösse durch den Islam hindurchsenden, um seine Meinung zu diesem Kernwort der Bibel zu erfragen:
1. Liebt Allah unsere Welt?
2. Was sagt der Qur’an zum stellvertretenden Sühneopfer des Sohnes Gottes?
3. Was bedeutet Glaube im Islam?
4. Kann ein Muslim verloren gehen?
5. Wie stellen sich Muslime das ewige Leben vor?
Anschließend versuchen wir, die wichtigsten Gedanken in einem Prüfbericht zusammenzu- fassen und wollen zum Schluß die Konsequen- zen daraus ziehen. So sehr hat Gott die Welt geliebt…
1. Liebt Allah unsere Welt?
Im Islam ist Allahs Liebe kein beherrschendes Thema, sondern Allahs Erhabenheit, sein Recht und seine unbegrenzte Autorität. Allah steht jenseits menschlicher Emotionen.
Wir lesen sechsmal im Qur’an: „Allah verführt, welche er will und leitet, welche er will“ (Suren 6,39; 13,27; 14,4; 16,93; 35,8; 74,31). (Dazu gibt es vier weitere indirekte Hinweise zu dieser Aussage: Suren 2,26; 14,27; 40,34+74).
Zur Vertiefung dieser Aussage steht 12-mal im Qur’an: „Wen Allah verführt, der findet keinen Helfer mehr, der ihn recht leiten könnte“ (Suren 4,88+143; 7,178+186; 13,33; 17,97; 18,17; 39,23+36; 40,33; 42,44+46).
Allah selbst setzt dieser trostlosen doppelten Prädestination die Krone auf, indem er in Sure 32,13 (in der Wir-Form) sagt:
„Wenn wir gewollt hätten, hätten wir jeder Seele ihre Rechtleitung gegeben! Aber mein (früheres) Wort muß in Erfüllung gehen: Wahrlich ich werde die Hölle mit Dämonen (Jinna) und mit Menschen füllen.“
Allah ist kein liebender Gott im Sinne des Evangeliums. Er ist erhaben über menschliche Regungen. Er bleibt der große, ferne und unbekannte Gott (allahu akbar), der alles weiß (al-‚aliim 158-mal), alles hört (as-samii‘ 45-mal), alles sieht (al-basiir 42-mal) und alles kann (al-qadiir 45-mal). Er tut, was er will (yafal maa yaschaa‘ 116-mal). Niemand kann ihn zur Rechenschaft ziehen. Er ist kein Vater-Gott, der ein persönliches Verhältnis zu seinen Anbetern aufbauen möchte. Er ist der allmächtige Willkür- Herrscher, der wie ein Supercomputer alles kon- trolliert und alles steuert. Er wird nicht geliebt, son- dern gefürchtet und angebetet. Er schließt keinen Bund mit seinen Muslimen, sondern verlangt ihre bedingungslose Unterwerfung als seine Sklaven. Islam heißt Auslieferung, Unterwerfung und Hingabe, mit oder ohne freien Willen
Im Qur’an steht jedoch auch 17-mal, dass Allah eine bestimmte Art von Menschen liebt. Dabei ist nicht von der opferbereiten heiligen Liebe die Rede (Agape), sondern von seiner Sympathie für sie (rida). Er ist mit ihnen zufrieden, und sie sind mit ihm zufrieden (Suren 5,119; 9,100; 58,22; 98,8). Er steht ihnen als „Besitzer einer großen Gunst“ gegenüber (Suren 2,105; 3,74+152+174; 8,29; 57,21+29; 62,4).
Wer sind diese Bevorzugten Allahs? Das sind vor allem die gottesfürchtigen Spender, die ihr Hab und Gut mit den ausgewanderten muslimischen Gläubigen teilen, die geduldig Vertrauenden, die für Allah im Heiligen Krieg mit der Waffe in der Hand kämpfen, die sich vor dem Gebet waschen und die zu ihren Frauen zurückkehren, wenn diese sich gereinigt haben, um sie nach Allahs Willen als ihr Saatfeld zu benützen (Suren 2,195+222 [2-mal]; 3,76+134+146+148+159; 5,13+42+93; 9,4+7+108; 49,9; 60,8 und 61,4).
Andererseits steht im Qur’an 23-mal, dass Allah verschiedene Kategorien von Menschen nicht liebt! Diese Abgelehnten sind besonders alle Ungläubigen und jene, die versuchen Muslimen Schaden zuzufügen, die stolzen Heuchler und jeder Feigling und Verräter im Heiligen Krieg. Allah liebt auch diejenigen nicht, die viel Geld ausgeben, die böse Worte laut aussprechen und alle, die verbotene Speise essen. Allah liebt die Fröhlichen nicht (Sure 28,76), nur die Respektvollen! Er liebt besonders alle Ungerechten nicht (Suren 2,190+205+276; 3,32+57+140; 4,36+107+148; 5,64+87; 6,141; 7,31+55; 8,58; 16,23; 22,38; 28,76+77; 30,45; 31,18; 42,40; 57,23).
Wenn Allah jedoch auch nur einen einzigen Ungerechten nicht liebt, dann liebt er keinen, denn die Bibel lehrt uns, dass „da keiner ist, der Gutes tue, auch nicht einer“ (1. Mose 6,5+11- 12; Ps 14,1-3; Röm 3,10-18).
Im Islam gibt es keine umfassende Liebe Allahs zu einer abgefallenen bösen Welt, höchstens eine Zuneigung zu den gottesfürch- tigen Muslimen. Eine heilige Liebe, die Allah zur Rettung der Sünder triebe, kennt der Islam nicht. Damit fehlt das Motiv zur Erlösung der Welt im Islam.
2. Was sagt der Qur’an zum stellvertretenden Sühneopfer des Sohnes Gottes?
Das zentrale Zeugnis in Johannes 3,16 faßt die unbegrenzte, alle Menschen umfassende Liebe Gottes in der Kreuzigung Jesu Christi zusammen. Gottes Liebe und seine Heiligkeit drängten ihn, seinen einzigen Sohn als stellvertretendes Sühneopfer für alle dahinzugehen. Im Kreuz Jesu offenbart sich die Gerechtigkeit Gottes: Er bleibt gerecht, selbst wenn er die Ungerechten umsonst rechtfertigt (Rom 1,17; 3,24-26).
Muhammad hatte von dieser scheinbar unlösbaren Spannung zwischen der richtenden Heiligkeit Gottes und seiner rettenden Liebe keine Ahnung. Vermutlich hat er in seinem Leben nie eine solche Liebe erfahren.
Sein Geist in ihm rebellierte mit aller Macht gegen die Existenz eines Gottesohnes. Seine Ablehnung entfaltete sich in zunehmender Schärfe in verschiedenen Varianten, von denen wir fünf kurz skizzieren wollen:
1. Jeder bewußte Muslim lehnt mit Entrüstung den Gedanken ab, dass Allah einen Sohn habe. Im Qur’an steht mindestens 17-mal, dass Allah keinen Sohn hat, nie einen haben wird und keinen haben kann (Suren 2,116; 4,171; 6,101; 9,29; 10,68; 17,111; 18,4+5; 19,35; 19,88-92 [3-mal]; 21,26; 23,91; 25,2; 37,152; 39,4; 43,81; 72,3; 112,3). Muhammad verstieg sich dahin, dass er sagte: „Wenn der Allerbarmer einen Sohn hätte, wäre ich der erste der Anbeter“ (Sure 43,81).
2. Wer sagt, Allah hat einen Sohn, begeht – islamisch gesehen – eine unvergebbare Sünde, die im christlichen Bereich mit der Sünde wider den Heiligen Geist verglichen werden kann. Wer sagt, Allah habe einen Sohn, verstößt gegen das Urdogma des Islams, wonach Allah nur ein einziger und keine Einheit aus Dreien sein kann.
Allah ist der Superstarke (al-jabbar, Sure 59,23), der allen Widerstand Zerschmetternde (al-qahhaar, Suren 12,39; 13,16; 14,48; 38,65; 39,4; 40,16), der Stolze {al-mutakabbir, Sure 59,23), der Listigste von allen (khair ul-makiriyn, Suren 3,54; 8,30) und der alleinige Besitzer der Majestät und der Verehrung (dhu al-jalaal wa al-‚ikraam, Sure 55,27).
Er kann nicht aus drei Personen bestehen. Das würde unausweichlich zu einer Palastrevolution führen. Im Islam kann nur ein einziger Herr und Herrscher sein (Sure 5,17).
Jesus aber war sanftmütig und von Herzen demütig. Er verleugnete sich selbst und ehrte allezeit seinen Vater. Auch der Heilige Geist stellt sich nicht selbst groß heraus, sondern verherr- licht Jesus (Joh 16,13-14). Es gibt nie Streit in der Heiligen Dreieinigkeit, denn unser Gott ist demütig und voller Liebe.
Der Gedanke eines Sohnes Allahs sowie eines Geistes Allahs als göttliche Personen bleibt im Islam undenkbar (Suren 4,171; 5,73).
3. Dazu kommt, dass eine christliche Sekte auf der Arabischen Halbinsel Maria vergöttlicht hatte und die Heilige Dreieinigkeit als Vater, Mutter und Sohn beschrieb (Sure 5,116). Seither meinen viele Muslime, die Christen glaubten, Allah habe mit Maria geschlafen und mit ihr einen Sohn gezeugt. Muhammad hat diese Gotteslästerung mit Recht abgelehnt! Wer heute noch solche Gedanken von Muslimen hört, sollte ihnen erklären, dass keine christliche Kirche einen solchen Unsinn glaubt. Wir lehren keine biologische Zeugung Jesu, sondern eine geistliche Dreieinigkeit, die aus Gott, seinem Wort und seinem Geist besteht (Suren 3,45 und 4,171).
4. Muhammad versuchte den Christen „tolerant“ entgegenzukommen, um sie für seinen Islam zu gewinnen. Er bekannte mehrere Male, dass ‚Isa ohne Zutun eines Mannes, allein durch das Wort Allahs und seinen Geist, in Maria geschaffen worden sei (Suren 3,45-47; 19,16-22; 21,91 und 66,12). Muslime können deshalb an die Geburt Christi von der Jungfrau Maria glauben! Sie stellen sich dabei jedoch auf die Seite des Häretikers Arius aus Alexandrien (260 – 336), der behauptete, Jesus sei in Maria geschaffen aber nicht gezeugt worden. Das Konzil von Nizäa (325 n.Chr.) hat diese Irrlehre verworfen. Seither bekennen alle christlichen Kirchen im Nizänischen Glaubensbekenntnis:
Jesus ist „Gott von Gott,
Licht von Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt und nicht geschaffen,
in einem Wesen mit dem Vater.“
Muslime aber behaupten: „Nein! Er ist nur geschaffen und nicht gezeugt worden! ‚Isa ist ein Geschöpf und nicht göttlicher Natur. Allah ist sein Schöpfer, niemals sein Vater!“ Sie akzeptieren zwar die Geburt Christi von der Jungfrau Maria, verdrehen aber den entscheidenden Punkt: Sie nennen ‚Isa den Sohn der Maria, nicht aber den Sohn Gottes. Deshalb ist es falsch zu sagen, der islamische ‚Isa sei mit Jesus im Evangelium identisch. ‚Isa ist nur ein zeitliches Geschöpf und steht nach dem Qur’an auf derselben Stufe mit Adam (Sure 3,59). In Jesus Christus ist jedoch die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig sichtbar geworden (Kol 2,9). ‚Isa ist nicht gekreuzigt worden. Jesus aber wurde Mensch, um die Welt mit Gott am Kreuz zu versöhnen. Wer behauptet, Jesus sei mit ‚Isa identisch, steht in Gefahr, den gekreuzigten Sohn Gottes zu verdunkeln oder zu verleugnen.
5. Die Auseinandersetzung zwischen Muhammad und den Christen wurde so scharf, dass er jeden verfluchte, der glaubte und bekannte, dass Christus Gottes Sohn ist. In Sure 9,30 lesen wir:
„Die Christen sagen
Christus ist der Sohn Gottes.
Das sagen sie nur so obenhin mit ihren Mündern. Sie ahmen damit das Geschwätz derjenigen nach, die vor ihnen ungläubig waren.
Allah schlage sie tot!
Wie sind sie doch so abgewichen!“
Solange dieser Vers im Qur’an als Direktoffenbarung Allahs steht, ist jeder Dialog zwischen Christen und Muslimen im Sinne einer Gleichberechtigung der Religionen eine Farce. Entweder wird dieser Vers bei den dialogbereiten Christen unterbewertet oder er ist ihnen nicht bekannt. Meistens wird er von Seiten der Muslime aus taktischen Gründen verschwiegen. Die Tatsache bleibt aber bestehen: Jeder Christ, der die Gottheit Christi bekennt, gilt im Islam als verflucht.
Muhammad hat die Sündlosigkeit Christi direkt oder indirekt bestätigt (Sure 19,19). Er hat jedoch nicht verstanden, dass die Inkarnation Gottes in Jesus unerläßlich war, damit ein Mensch ohne Sünde bleiben konnte und würdig war, als Lamm Gottes für alle Sünder zu sterben. Der Geist in Muhammad erlaubte ihm nicht, diese Zusammenhänge zu erkennen. Er sträubte sich bewußt, die Kreuzigung Christi anzuerkennen.
Im Qur’an zeichnet sich eine zunehmende Verhärtung Muhammads gegenüber der Tatsache des Todes Jesu ab. Im Anfang bestätigte er noch die Tatsache seiner Geburt, seines Todes und seiner Auferweckung von den Toten (Sure 19,33). Dann ließ er Allah, als „den Listigsten von allen“ (Suren 3,54; 8,30) Christus vor seiner Kreuzigung retten, indem er ihn einschlafen und lebendig zu sich entrücken ließ (Sure 3,54-55). Zum Schluss leugnete Muhammad die Kreuzigung Christi offen und behauptete: „Sie haben ihn nicht getötet, sie haben ihn nicht gekreuzigt! Er ist ihnen nur so erschienen“ (Sure 4,157).
Weshalb hat Muhammad die Geschichtstatsache der Kreuzigung Christi geleugnet? Wir wollen einige dieser Gründe in Kürze nennen:
1. Allah im Islam ist souverän! Er braucht kein Lamm, keinen Mittler und keine Sündopfer, um vergeben zu können. Er vergibt, wem er will, wann er will und wo er will. Er vergibt nicht, wenn er nicht will. Wäre ein Sündenbock oder ein Brandopfer zur Versöhnung nötig, wäre Allah nicht mehr allmächtig. Er wird zwar im Qur’an 114-mal als der Vergebende bezeichnet (a/- ghafur 91-mal, al-ghaffar 5-mal, al-tawwaab 11-mal, al-‚afuw 5-mal, dhu al-maghfira 2-mal). Er sagt jedoch nie direkt: Deine Sünden sind dir vergeben!
Allahs Vergebungsautorität ist lediglich theoretisch möglich und bietet nur eine ungewisse Hoffnung für die Muslime. Seine Vergebung basiert nicht auf der geschichtlichen Tatsache eines stellvertretenden Opfers und schafft keine Gewißheit der Vergebung in den Muslimen. Deshalb schreibt Muhammad, dass Allah „vielleicht“ vergibt, „wenn“ er will, oder nur „einige“ der Sünden, ohne je eine bindende, für jedermann gültige Zusage zu machen. Allah im Islam steht jenseits aller Bindungen und Gewißheiten.
2. Muhammad lehnte außerdem die Möglichkeit einer Stellvertretung im Jüngsten Gericht strikt ab. Jeder Mensch müsse seine Schuld und Strafe selbst tragen. Muhammad ließ zwar Allah bei der vereitelten Opferung des Sohnes Abrahams sagen: „Wir haben ihn durch ein gewaltiges Schlachtopfer erlöst“ (Sure 37,107), ohne jedoch diese bedeutende Aussage anderweitig im Qur’an oder der Hadith zu erhellen. Auch die jährliche Schlachtung von Millionen Schafen und Kamelen am islamischen Adha Fest hat keine versöhnende, sondern nur eine gesellschaftlich-religiöse Bedeutung. Die Opferordnungen im Alten Testament haben im Qur’an keinen Niederschlag gefunden. Sie wurden sorgsam gemieden oder ausgemerzt. Der Geist in Muhammad sträubte sich gegen jede Stellvertretung im Gericht Allahs.
3. Muhammad war ein Kaufmann. Wer bei ihm bezahlte, erhielt Ware. Wer nicht bezahlte, bekam nichts. Wer arbeitete, empfing seinen Lohn. Wer nicht arbeitete, ging leer aus. Umsonst gab es nichts. Muhammad verstand Religion als ein Geschäft (Sure 35,29-30).
Allah kaufte die Seelen und den Besitz der Muslime (Sure 9,111). Er zahlt den Gläubigen ihren Taten entsprechend einen Lohn (Sure 3,57 u.a.). Eine Umsonst-Gnade für Faule und Ungerechte erschiene als ein Unrecht den Gottesfürchtigen und Fleißigen gegenüber. Der Islam zeigt sich damit als eine Werkgerechtigkeits- Religion, die auf den guten Werken der Muslime aufgebaut ist. Der Qur’an sagt, „die guten Taten vertreiben die bösen Taten“ (Sure 11,114) Die Worte „Heil“ oder „Rettung“ im biblischen Sinn kommen im Qur’an nicht vor. Im Islam ist kein Platz für einen Heiland und seinen stellvertretenden Tod.
4. Vielleicht hat Muhammad auch aufgrund persönlicher Erwägungen die Kreuzigung Jesu verworfen. Er sah in Christus einen treuen Sklaven Allahs. Wie sollte der treue Allah den treuen ‚Isa in die Hände seiner Feinde fallen lassen? Das könnte bedeuten, dass Allah auch Muhammad in die Hände seiner Feinde fallen ließe. So verwarf Muhammad um seiner eigenen Sicherheit willen strikt die Möglichkeit der Kreuzigung Christi.
5. Muhammad hörte von einer christlichen Sekte im Niltal, die weder an die volle Inkarnation Gottes in Christus, noch an seinen realen Tod am Kreuz glaubte. Sie behauptete, Gott sei lediglich in Gestalt eines Menschen „erschienen“. Er könne weder menschlichen Bedürfnissen unterliegen noch sterben. Er sei nur als Gekreuzigter erschienen, aber nie real gestorben. Da griff Muhammad sofort zu und sagte: „Die armen Christen! Sie denken Christus sei gekreuzigt worden. Er ist aber nicht getötet noch gekreuzigt worden, sondern nur so erschienen!“ (Sure 4,157). 20 Muslime sind überzeugt, dass das Kreuz Jesu auf die verirrten Christen wie eine Fata Morgana (Luftspiegelung) wirkt. Sie hätten sich in der Wüste des Lebens verirrt und seien bereits am verdursten und sähen in ihren Halluzinationen drei Götter anstelle von einem und meinen, einer von den Dreien sei sogar gekreuzigt worden. Die Armen, sie liegen bereits im Delirium! (Sure 1,6) Muslimische Eltern warnen ihre Kinder früh vor solchen Wahnvorstellungen der Christen, um sie gegen den Glauben an die Kreuzigung Christi immun zu machen.
Die ständig sich wiederholende, bewußte oder unbewußte Ablehnung des Kreuzes Jesu durch die Muslime stellt uns vor die bittere Tatsache, dass kein Muslim Vergebung seiner Sünden empfangen kann. 1,2 Milliarden Angehörige dieser Weltreligion lehnen Jesus heute als Lamm Gottes ab, der auch ihre Sünde getragen und sie am Kreuz mit Gott versöhnt hat. Außerhalb des Kreuzes Jesu aber gibt es keine Vergebung oder Rechtfertigung, sonst hätte Jesus Christus nicht stellvertretend für uns sterben müssen. Das Wort vom Kreuz ist für die Humanisten und Rationalisten Europas eine Torheit und für die Muslime in allen Kontinenten ein Ärgernis (1. Kor 1,18+23). Ihre beharrliche Ablehnung der Kreuzigung des Sohnes Gottes bewirkt in ihnen eine Verhärtung und Immunität gegen das auch für sie vollendete Heil.
3. Was bedeutet Glaube im Islam?
Wie jede Religion ist auch der Islam auf dem Prinzip des Glaubens aufgebaut. Die islamischen Glaubensinhalte und Methoden unterscheiden sich jedoch grundsätzlich vom christlichen Glauben. Sechs Bereiche sollen das verdeutlichen:
1. Muhammad wollte die Beduinenstämme seiner Umgebung mit ihren großen Kamelherden unterwerfen. Die Beduinen bekamen jedoch von diesem Vorhaben Wind und schrieen bei der Ankunft seiner Reiter: „Wir glauben an Allah! Wir sind Gläubige!“ Darauf offenbarte Muhammad in Sure 49,14 die klassische Definition des islamischen Glaubens:
„Die Beduinen sagen: Wir glauben!‘ Sag: Ihr habt nicht geglaubt, bis ihr sagt: ‚Wir unterwerfen uns‘. Der Glaube ist euch noch nicht ins Herz eingedrungen. Wenn ihr aber Allah und seinem Gesandten gehorcht, so fehlt euch nichts mehr an euren guten Werken.“
Glaube im Islam besteht also nicht zuerst aus dem Vertrauen des Herzens, noch im intellektuellen Verstehen einer Glaubenslehre, sondern in der bedingungslosen Unterwerfung des Willens und der gesamten Existenz unter Allah und seinen Gesandten. Zuerst kommt die Eingliederung in den Religionsstaat und die Unterwerfung unter sein Gesetz, dann erst dringt der Glaube in Herz und Kopf und formt die Lebensweise. Bei den Christen ist es umgekehrt. Zuerst die Überzeugung, dann die Hingabe.
2. Das Eindringen des Glaubens in die Herzen nach der Unterwerfung wird von einigen Islam-Theologen als stufenweise Entwicklung definiert: Nach einem zögernden Überlegen soll die Erkenntnis kommen. Dann soll der feste Entschluss und die Bindung des Herzens folgen. Das Bekenntnis der Zunge ist unumgänglich. Die Taten sollen sich immer mehr nach dem Qur’an ausrichten. Der Glaube reift damit zum Voll-Islam. Wer kein Muslim ist, kann kein Gläubiger sein, sondern wird als Ungläubiger abgelehnt. Glaube und Islam werden zu Synonymen.
3. Eine andere Seite im Glauben der Muslime ist die weitgehende Absage an jedes kritische Denken und Analysieren der Offenbarungen Muhammads. Der Qur’an soll in erster Linie nicht erarbeitet, zerpflückt und verstanden, sondern in der arabischen Sprache auswendig gelernt werden. Niemand könne Allah mit seinen Gedanken erreichen und umfassen. Vielmehr denkt er uns, nicht wir ihn. Das aktive Denken wird im Islam selten gefördert. Dafür wird blindes Akzeptieren, Auswendiglernen und Nachplappern bevorzugt. Christen sind erzogen, viel zu denken und werden in der Bibeiarbeit geschult, aber sie kennen wenig Bibelabschnitte und selten ein Evangelium auswendig. Bei Muslimen ist es umgekehrt. Sie wissen viel und denken wenig, die Christen aber denken zu viel und wissen wenig!
4. Letztlich entscheidet der Inhalt der islamischen Glaubensordnung über den Glauben der Muslime. Diese wurde von den muslimischen Theologen in sechs Artikel gegliedert:
Allah ist der Schöpfer, der souveräne Herr aller Welten und ihr Richter.
Seine Engel sind seine Sklaven. Zu ihnen gehört auch Djibril, der als der „Geist des Heiligen“ (ein geschaffener Geist) verstanden wird.
Seine Bücher sind präexistent. Zu ihnen gehören die Thora und das Evangelium, die jedoch vom Qur’an relativiert und überboten werden.
Seine Gesandten und Propheten sind seine Stellvertreter und Sprecher auf der Erde. Zu ihnen gehören u.a. Abraham, Mose, Isa und Muhammad.
Seine Prädestination determiniert alle Geschöpfe, jeden Menschen und alle Ereignisse im voraus bis ins Detail.
Die Auferstehung der Toten am Tage des Gerichts und ihre Trennung in Bewohner der Wonnegärten oder des röhrenden Feuers ist das Ziel der Weltgeschichte.
5. Wer dieses „Fundament des islamischen Glaubens“ mit den drei Hauptartikeln des christlichen Glaubens vergleicht, stellt ernüchtert fest:
a) Der zweite Glaubensartikel des christlichen Bekenntnisses mit seiner alle umfassenden Recht- fertigungsgnade fehlt im Islam völlig. Es gibt zwar Versuche der Muslime, eine Gerechtigkeit allein aus Glauben aufzubauen, indem sie sagen: „Wer an Allah, Muhammad und den Qur’an glaubt, hat das Vorrecht ins Paradies einzutreten. Wer nicht an Allah, Muhammad und den Qur’an glaubt, muß draußen bleiben.“
Muhammad hat jedoch selbst mehrere Male im Qur’an angedeutet, dass der islamische Glaube allein nicht zur Rechtfertigung im Gericht genügt, indem er etwa 50-mal sagte:
„Wer da glaubt und gute Werke tut, der wird in die ewigen Gärten geführt“ (Suren 2,25+82; 4,57+122+124; 11,23; 14,23; 18,107; 22,14+23+56; 29,58; 30,15; 31,8; 32,19; 42,22; 47,12; 98,7-8).
…. Sie werden ihren Lohn erhalten“ (Suren 2,277; 3,57; 4,173; 5,9; 17,9; 18,2+30; 35,7; 41,8; 48,29; 84,25; 95,6).
„… Sie empfangen Vergebung und ihre bösen Taten werden zugedeckt“ (Suren 5,9; 11,11; 22,50; 29,7; 33,35; 34,4; 35,7; 48,29).
… Sie sind selig zu preisen“ (Sure 13,29).
„… Sie erreichen hohe Stufen“ (Sure 20,75).
„… Allah schreibt ihnen alles gut“ (Sure 21,94).
… und bringt sie zu den Guten“ (Sure 29,9).
„…Er belohnt sie aus seinem Überfluß“ (Sure 30,45).
„… Er erhört sie“ (Sure 42,26)
… und bringt sie in seine Barmherzigkeit“ (Sure 45,30)
Sie sind die besten aller Geschöpfe“ (Sure 98,7).
„… und empfangen viele weitere Vorrechte“ (Suren 19,96; 20,112; 29,58; 22,50; 42,22-23; 65,11).
Muhammad hat mit diesen Versen die Glaubensgerechtigkeit im Qur’an korrigiert und indirekt bekannt, dass der Glaube allein keinen Muslim im Gericht rettet, sondern dass seine guten Werke (Zeugnis geben, fünfmal beten am Tag, Fasten im Monat Ramadan solange die Sonne scheint, Almosen geben und eine Wallfahrt nach Mekka) dazukommen müssen. Der Glaube im Islam wird als Leistung des Menschen wie ein gutes Werk verstanden, so dass erneut deutlich wird, dass der Islam kein Heil allein aus Gnade kennt, sondern seine Hoffnung auf die Frömmigkeit der Muslime setzt.
Wer diese islamische Rechtfertigungslehre mit der Auslegung Martin Luthers im Kleinen Katechismus vergleicht, erkennt schlagartig die Oberflächlichkeit und Hohlheit des islamischen Glaubens. Luther hat uns gelehrt zu bekennen:
„Ich glaube, dass Jesus Christus … sei mein Herr,
der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöst hat, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom Tod und von der Gewalt des Teufels
nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben,
auf dass ich sein eigen sei und in seinem Reich unter ihm lebe
und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Tod, lebt und regiert in Ewigkeit.
Das ist gewisslich wahr.“
Hört ein Muslim dieses Bekenntnis, dann sträuben sich ihm die Nackenhaare vor Entsetzen. Wenn er den Mut hätte, würde er antworten:
* „Dieses Bekenntnis ist reiner Unglaube und enthält eine ununterbrochene Gotteslästerung.
* ‚Isa ist nicht der Herr, sondern ein Sklave Allahs.
* Ich bin kein verlorener und verdammter Mensch, sondern ein Muslim.
* ‚Isa hat mich nicht durch sein Blut erlöst! Er ist überhaupt nicht gestorben! Er ist auch nicht gekreuzigt worden.
* Ich bin nicht sein Eigentum, denn ich habe mich allein Allah ausgeliefert.
* ‚Isa regiert nicht als Gott-König im Reich der Himmel, denn Allah ist der Herrscher.
* Wir verehren ‚Isa als Propheten, lehnen jedoch den Glauben an seine Göttlichkeit und seine Erlösung konsequent ab.“
Die meisten Muslime haben ihre eigene Verdorbenheit und Sündhaftigkeit nicht erkannt und sind überzeugt, dass sie sich mit ihrem islamischen Glauben und ihren guten Werken selbst rechtfertigen können. Hier liegt der Kern ihres Irrtums.
b) Nicht nur der zweite Artikel des christlichen Glaubens fehlt komplett im islamischen Glaubenssystem, sondern auch der dritte Artikel vom Heiligen Geist. Der Qur’an redet zwar 29- mal vom Geist Allahs, meint aber damit meistens Djibril (den Engel Gabriel), der mit verschiedenen Titeln und Namen des Geistes von Allah belegt wird. Dieser ist in jedem Fall ein geschaffener Geist und ein Sklave Allahs. Der Geist Allahs ist nie heilig in sich selbst, noch göttlicher Natur. Er bleibt ein Besitz des Heiligen, ist ein Geschöpf und kein Schöpfer.
Der Geist Allahs im Qur’an erscheint im Zusammenhang mit der Schöpfung des ersten Menschen (Suren 15,29; 32,9; 38,72), mit der Erschaffung ‚Isas in der Jungfrau Maria (Suren 19,17; 21,91; 66,12), mit den Wundern ‚Isas (Suren 2,253; 4,171; 5,110), mit dem Leben Muhammads (Suren 2,97; 16,102; 17,85; 26,193-194; 42,52), mit seiner islamischen Gemeinde (Suren 58,22) und dem Jüngsten Gericht (Suren 40,15; 70,4; 78,38).
Wir müssen die nüchterne Feststellung treffen, dass es im Islam keinen Heiligen Geist im Sinne der 29 Bibel gibt. Wer seelsorgerlich denken kann, der hat damit den Islam durchschaut:
• Im Islam kann es keine Erkenntnis des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes geben, denn der Geist ist’s, der „Abba, lieber Vater“, ruft und Zeugnis unserem Geist gibt, dass wir Gottes Kinder sind (Röm 8,15-16). Niemand kann Jesus den Herrn nennen ohne durch den Heiligen Geist (1. Kor 12,3). Der Geist allein erforscht die Tiefen der Gottheit (1. Kor 2,10-11).
• Es gibt keine Einwohnung des Heiligen Geistes in einem Muslim oder in der Gemeinde des Islams. Ein Muslim ist kein Tempel des Heiligen Geistes – weder als einzelner noch als Gemeinde. Der Glaube im Islam hat weder eine Wiedergeburt noch eine Kindschaft in Bezug auf Gott zur Folge. Es gibt kein ewiges Leben in den Muslimen, da es keinen Heiligen Geist im Islam gibt.
• Im Islam gibt es keine Frucht des Heiligen Geistes, nur Fruchte des Fleisches. Alle Religiosität, Gebet, Glaube, Gesetz und Frömmigkeit ist innerweltlich (immanent) im Islam und keine Wirkung des Heiligen Geistes (Gal 5,19-26).
• Es gibt keine gewisse Hoffnung des ewigen Lebens in den Muslimen, denn sie kennen keinen göttlichen Tröstergeist. Sie behaupten, Muhammad selbst sei dieser Tröster. Sie haben Angst vor den Plagen im Grab, vor Gericht und Hölle, denn sie sind noch nicht aus der Finsternis zum Licht und nicht vom Tod ins Leben durchgedrungen.
Auch beim dritten Artikel unseres Glaubens ist die Erklärung Martin Luthers in der Beurteilung des Islams wegweisend. Indem wir seine Worte nachsprechen, zeigen wir, was dem Islam fehlt:
„Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus meinen Herrn glauben oder zu ihm kommen kann,
sondern der Heilige Geist hat mich durchs Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten,
gleichwie er die ganze Christenheit beruft, sammelt und erhält im rechten einigen Glauben.
Das ist gewisslich wahr.“
Im Islam kann es keinen Heiligen Geist geben, weil Allah nur Einer ist und keine andere Person neben ihm existieren kann. Damit ist der Islam von jedem geistlichen Leben und von der Liebe Gottes geschieden. Der Islam ist geistlich tot!
Ohne Jesu Tod am Kreuz wäre der Heilige Geist nicht in die Gemeinde Jesu Christi gekommen. Ohne Glauben an den Sohn Gottes hätten wir kein ewiges Leben.
„Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Joh 3,36).
Jesus spricht:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh 5,24).
Da die Muslime weder an Jesus noch an den Heiligen Geist glauben, scheiden sie sich willentlich und bewußt mit allen Konsequenzen vom ewigen Leben.
c) Auch der erste Artikel des christlichen Glaubens verliert in der islamischen Glaubensordnung seinen Glanz. Ein Muslim kann zwar bekennen: „Ich glaube an Allah, den allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde.“ Er kann jedoch nicht bekennen, dass der Allmächtige sein Vater ist. Da der Islam den Sohn Gottes ablehnt, lehnt er auch den Vater ab (1. Joh 2,23). Kein Muslim hat eine persönliche Beziehung zu Allah, welcher letztlich der ferne, große und unbekannte Gott bleibt, den keiner kennt und den dennoch alle anbeten müssen. Der Evangelist Johannes bestätigt diese Tatsache, indem er sagt:
„Niemand hat Gott je gesehen. Der einzig geborene Sohn, der in des Vaters Schoß sitzt, der hat ihn uns verkündigt“ (Joh. 1,18).
Jesus hat uns den Vater geoffenbart, den nahen, den persönlichen Gott, der sich an uns, seine verlorenen Söhne und Töchter, auf ewig gebunden hat. 186-mal redet Jesus nach den vier Evangelien vom Vater und lehrte uns, nicht zu „Gott“, sondern zum „Vater“ zu beten.
Die Realität Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes bleibt einem Muslim verborgen und verschlossen. Damit zeigt sich der islamische Glaube als ein Irrgarten, als ein Tappen im Nebel ohne die Erkenntnis der Sonne Jesus Christus.
Vielleicht sagt jemand: „Die Muslime zeigen aber in ihrem Glauben eine große Leidensfähigkeit und Geduld, von der wir Christen nur lernen können!“ Auf einen solchen Einwand kann geantwortet werden: „Vielleicht ist diese Ergebenheit in den Willen Allahs letztlich lähmender Fatalismus.“ Wir sollten bedenken, dass der islamische Glaube gleichzeitig einen Muslim zu glühendem Fanatismus und sogar in den Heiligen Krieg treiben kann. Wie sagte doch Hasan al- Banna, der Begründer der Muslimbrüder: „Erst derjenige Muslim ist ein ganzer Muslim, der sich selbst verleugnet, seine innere Hemmung überwindet und bereit ist, die Feinde des Islams zu töten!“
Der islamische Glaube ist kein rettender und erlösender Glaube, sondern bindet die Nachfolger Muhammads in eine dämonische Gottesferne. Sie kennen ihren Allah nicht, fürchten ihn jedoch. Sie verteidigen seine Einheit und Einzigartigkeit, kennen jedoch die Frage des Jakobus und seine Antwort nicht:
„Du glaubst, dass nur einer Gott ist?
Die Dämonen glauben es auch – und zittern!“ (Jak 2,19).
4. Kann ein Muslim verloren gehen?
Im Qur’an steht in Sure 19,71+72 die schreckliche Offenbarung, die an jeden Muslim gerichtet ist:
„Es gibt keinen von euch, der nicht in sie (die Hölle) hinein kommen wird.
Das lag auf deinem Herrn als eine unausweichliche Vorherbestimmung.
Anschließend retten wir die Gottesfürchtigen und lassen die Ungerechten in ihr auf ihren Knien liegen.“
Was ist das für eine Religion, die ihre Anhänger in die Hölle befördert und anschließend nur die Superfrommen herausholt!?
Diese Verse entstammen keiner christlichen Apologetik, sondern stellen einen zornigen Ausruf Muhammads über seine Muslime dar, die sich im heißen Sommer nicht an einem Rachefeldzug gegen die byzantinischen Christen im Norden beteiligen wollten. Als Abdullah, ein Verwandter Muhammads, diese „Offenbarung Allahs“ hörte, sagte er „Wenn ich einmal in der Hölle bin, komme ich nie mehr heraus, denn meine Sünden gehen mir über den Kopf.“ Er stürzte sich in den Kampf und kämpfte, bis er getötet wurde, denn die Märtyrer im Heiligen Krieg erwarten von dieser Vorherbestimmung befreit zu werden. Sie hoffen, um ihrer Ganzhingabe willen nach ihrem Tod sofort in die Gärten ewiger Wonnen entrückt zu werden (Sure 3,157-158+169-170+195).
Diese Verse bestätigen aufs neue die Werkgerechtigkeit des Islams, denn nur diejenigen Muslime, die viel beten, fasten und reichlich von ihrem Besitz spenden haben Aussicht, nach einer unbestimmten Dauer aus den Flammen des islamischen Fegefeuers errettet zu werden. Es ist nur eine Auswahl von Muslimen, die nicht auf ewig in der Glut des Zornes Allahs schmoren muß. Die Mehrzahl von ihnen, sowie alle Juden, Christen und Animisten, die nicht an Allah, Muhammad und den Qur’an glauben, werden auf ewig in der Hölle gegrillt werden. Jedesmal wenn ihre Haut aufplatzt, wird ihnen eine neue Haut gegeben, damit sie ewige Pein erleiden (Sure 4,56)!
Ein weiteres Argument, das der Apostel Paulus lehrte, bestätigt die Voraussage Muhammads, dass alle Muslime in die Hölle kommen.
Paulus schreibt:
„Kein Mensch kann durch die Werke des Gesetzes vor Gott gerecht werden“ (Röm 3,20; Gal 2,16).
„Alle, die aus den Werken des Gesetzes leben, sind unter dem Fluch, denn verflucht ist jeder, der nicht bleibt bei allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht und es tut“ (Gal 3,10; 5. Mose 27,26).
Jakobus fügt dem hinzu:
„Wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig geworden“ (Jak 2,10).
Paulus bestätigt:
„Das Gesetz führt nur Gottes Zorn herbei“ (Röm 4,15).
Solange die Muslime ihre Religion auf Gesetz und eigene Leistung bauen, leben sie unter Gottes Zorn.
Muhammad verstand sich selbst als Warner, nicht als Retter (Suren 13,7; 38,4+65; 50,2; 79,45). Er warnte die Menschen in etwa einem Drittel seiner Suren vor dem kommenden Gericht. Sein Heilsmechanismus jedoch, mit dem er die Muslime vor dem kommenden Gericht retten wollte, war die Erfüllung des islamischen Gesetzes. Muhammad steht mit der Peitsche seines Gesetzes hinter den Muslimen in aller Welt und treibt sie zur Einhaltung der Schari’a an, die alle Lebensgebiete umfaßt, damit sie im Jüngsten Gericht genügend gute Taten aufweisen können, um als ihren Lohn Wonne und Lust in den ewigen Gärten zu empfangen. Hier liegt der große Irrtum Muhammads und die entscheidende Schwäche des Islams. Kein Muslim betet zu allen vorgeschriebenen Gebetszeiten. Keiner kann das Fasten (solange die Sonne scheint) einen Monat lang fehlerlos erfüllen. Viele berechnen ihre Religions- steuer zu ihren eigenen Gunsten. Und in den Bereichen „Sex“, „Stolz“ und „Betrug“ bleibt kein Mensch gerecht – auch kein Muslim! Zwar stellt Muhammad seinen Muslimen eine große Waage in Aussicht, die im Jüngsten Gericht die guten gegen die bösen Taten aufwiegen soll. Er hat jedoch nicht erkannt, dass vor dem heiligen Gott alle unsere sogenannten guten Taten mangelhaft und ungenügend sind. Kein Mensch kann aufgrund seiner eigenen Werke gerecht werden.
Allah ist jedoch im Islam so weit vom Menschen entfernt, dass seine Heiligkeit und Liebe für Muhammad nicht zum Maßstab seines Gesetzes wurden. Er war sich nicht voll bewusst, dass jeder Mensch nur Zorn verdient hat. Er ahnte vielleicht, dass jedermann verloren und verdammt ist, denn er sprach offen davon, dass alle Muslime in die Hölle kommen. Er hat trotzdem die Gnade Christi nicht erkannt geschweige denn angenommen, vielmehr alle Muslime vor ihr gewarnt (Sure 1.5-6)1. So begriff er auch nicht, dass „Christus des Gesetzes Ende ist. Wer an den glaubt, der ist gerecht“ (Röm 10,4).
Das Gesetz des Islams, auf das viele Muslime ihre Hoffnung setzen, wird sie am Ende alle verurteilen. Denn „das Gesetz bringt uns nicht mehr als Gottes Zorn ein“ (Röm 4,15). Um ihres Gesetzes willen sind alle Muslime verlorene und verdammte – und wissen es nicht. Viele ahnen es jedoch. Wer in ihre hoffnungslosen, traurigen Augen blickt, kann spüren, dass sie keinen Frieden mit Gott im Herzen tragen.
Vielleicht wendet jemand ein und sagt: „Aber Jesus Christus wird im Jüngsten Gericht die Menschen nach ihren Taten der Liebe richten“ (Mt 25,31-46). Dem antworten wir: Ja! Aber sind die Gesegneten seines Vaters, die dem Richter zur Rechten stehen, nur gut und fehlerlos? Und sind die Ungerechten, die mit Satan und seinen Engeln ins ewige Feuer verdammt werden, nur böse, kalt und herzlos? Haben die Guten nicht auch gesündigt und die Bösen nicht auch Gutes getan? Gewiß, aber die Auserwählten haben ihre Sünden erkannt, bekannt und sie unter die Vergebung des Blutes Jesu gebracht. So blieb von ihrem Leben nichts übrig, außer dem, was der Heilige Geist in ihnen an Taten der Liebe gewirkt hatte.
Die Ungerechten aber haben ihre Sünde weder erkannt noch bekannt. Sie haben die Gnade der Reinigung durch das Blut Christi nicht in Anspruch genommen, wenn nicht gar mit Willen oder Spott verworfen. Sie müssen alle ihre Sünden und auch die Strafe allein tragen. Jesus nennt sie Verfluchte, die mit dem Teufel und seinen Engeln ins ewige Feuer gehen müssen.
Glauben wir noch an die Realität dieser Gerichtsrede Jesu Christi? Leiden wir mit den Muslimen, die ihren Retter verworfen haben und die Macht seines Blutes leugnen? Kann das Erbarmen Christi uns noch zur Mission unter den Nachkommen Ismaels treiben, oder sind unsere Herzen bereits kalt und hart geworden? Lasst uns um die Gnade des Mitleidens mit den Muslimen beten, damit wir aus unserem Gemeindekarussell aufgeschreckt werden und den Herrn der Mission um Kontakte mit suchenden Muslimen bitten.
5. Wie stellen sich Muslime das ewige Leben vor?
Der Islam hat vom Christentum etliche spezifische Merkmale seiner Eschatologie übernommen, sie jedoch nach Inhalt und Form „islamisch“ verändert. „Das Kommen Allahs zum Gericht“ stellt eines der Hauptthemen des Qur’ans dar und war nach Frantz Buhl ein Hauptmotiv für das Prophetentum Muhammads. Der Islam ist eine eschatologisch ausgerichtete Religion. Ein Drittel aller Suren enthält widersprüchliche oder sich ergänzende Fragmente der islamischen Endzeiterwartung. Sie kann in sechs Abschnitte eingeteilt werden.
a) Die Zeichen der nahenden Auferstehung
Neben Naturkatastrophen erwarten Muslime vor allem das Kommen des einäugigen Verführers (al- dadjdjal), der die Muslime zum Abfall verführt, so dass kaum noch ein Muslim Muslim bleiben wird.
Auch Gog aus Magog gehören als Unheilbringer in die Zeit vor der Auferstehung, nur dass es im Qur’an Alexander der Große (der Zweigehörnte) ist, der vergeblich versuchen wird, durch einen hohen eisernen Wall ihr Eindringen zu verhindern (Sure 18,83-98).
Das Kommen und die Herrschaft des islamischen Antichristen wird als Auslöser der Wiederkunft ‚Isas verstanden, der heute noch bei Allah lebt (Suren 3,55; 4,157-158). Dieser hatte ’Isa leiblich zu sich entrückt, um ihn vor dem Kreuzestod zu bewahren. Der kommende ‚Isa wird den großen Verführer mit dem Hauch seines Mundes töten, alle Kreuze auf Kirchen und Gräbern zerschlagen, alle Schweine töten, heiraten und Kinder zeugen, um dann als Reformator des Islams die abgefallene Menschheit zur Hingabe an Allah im Sinne des Qur’ans zu führen. Wenn er seine Reformation vollendet hat, wird er sterben und neben Muhammad in Medina begraben werden. So ist die Wiederkunft ‚Isas nach der Auffassung vieler Muslime die direkte Überleitung zum Jüngsten Gericht. Aus diesem Grund wird ‚Isa im Qur’an als „das Zeichen der Stunde“ (Sure 43,61) bezeichnet.
b) Die erste und die zweite Posaune
Engel werden mit lautem Getöse die erste Posaune blasen. Daraufhin werden alle Lebewesen im Himmel und auf der Erde wie vom Blitz getroffen in eine tiefe Ohnmacht fallen oder sterben, außer jenen, die Allah lebendig erhalten will.
Dann folgt eine große Stille im Himmel und auf Erden, deren Dauer unbekannt ist.
Danach blasen die Engel die zweite Posaune mit lautem Dröhnen (Suren 6,73; 18,99; 20,102; 23,101; 27,87; 36,51; 39,68; 69,13; 74,8; 78,18). Da werden sich die Himmel spalten und die Erde wird zerbrechen (Sure 82,1-5), Sterne werden erlöschen und Berge wie zerzauste Wolle davonfliegen (Sure 101,4-7). Alle Toten werden auf den Befehl Allahs auferstehen und zum Gericht versammelt werden. Sie stehen stumm in langen Reihen und haben zu schweigen, bis sie gefragt werden. Nun beginnt ihr Nachdenken und ihre Erinnerung an vollbrachtes Unrecht. Ihre aufkommende Reue setzt jedoch zu spät ein (Sure 78,38).
Der Gerichtstag in der islamischen Ewigkeit hat eine Dauer von 50.000 Erdenjahren (Sure 70,4). Dieser schreckliche Tag hat im Qur’an verschiedene Namen. Am häufigsten wird er der Tag der Auferstehung genannt (yawm al-qiyaamat, 90-mal). 40-mal wird er als die Stunde {ai-saa’af) oder als die klopfende Katastrophe (al-qaari’at, Suren 13,31; 69,4) bezeichnet. Er wird als die alles Einhüllende oder Zudeckende (al-ghaashiyat, Suren 12,107; 43 88,1) dargestellt. Er wird die ohrenbetäubende Stunde des Gerichts (al-sakhkhat, Sure 80,33) oder Tag der Scheidung (yawm al-fasl, Suren 37,21; 44,40; 78,17) genannt. Er ist die unausweichlich hereinbrechende (Katastrophe) (al-waaqi’at, Suren 56,1; 69,15), die wahre, reale Stunde (al-haqqat, Sure 69,1), der Tag der Abrechnung (yawm al- hisaab, Suren 38,16+53; 40,27), der Tag der Auferstehung der Toten oder ihrer Sendung aus dem Grab (yawm al-ba’th, Sure 30,56), der alle und alles umfassende Tag (yawm al-muhiyt, Sure 11,84) und der Tag der Religion oder der Tag des Gerichts (yawm al-diyn, Suren 1,4; 83,11). Dieser Tag ist für die Muslime der wichtigste Tag der Weltgeschichte, ihr Ziel und ihre Zusammenfassung. Er liegt wie ein schwarzer Tag vor ihnen, denn sie tragen keine Heilsgewissheit in sich.
c) Das Weltgericht im Islam
Unter der Aufsicht und Herrschaft Allahs (Sure 1,2-4), dessen Thron acht Engel tragen (Sure 69,17), wird jeder einzelne Mensch persönlich gefragt und beurteilt werden. Bücher werden aufgetan, in denen jede Tat aufgeschrieben ist (Suren 17,13-14; 18,49; 69,19+25; 84,7-12). Eine große Waage mit zwei Waagschalen wird aufgestellt, auf welcher die guten gegen die bösen Taten aufgewogen werden (Suren 7,8-9; 44 23,102-103; 42,17). Alles Unrecht zwischen Menschen und zwischen Völkern wird bis zur letzten Ursache aufgeklärt, alle Heuchelei und Lüge enthüllt und gerichtet. Das Gerichtsurteil wird jedem schriftlich in die Hand gedrückt, den Gerechtfertigten in die rechte, den Schuldigen in die linke Hand (Sure 69,19+36).
d) Die Brücke über die Hölle
Nach der Verurteilung folgt in der islamischen Tradition eine Frage der Hoffnung: Wird Muhammad von Allah die Erlaubnis zur Fürbitte für die Verurteilten seiner Gemeinde bekommen? Diese Fürbitte wurde von Muhammad im Qur’an nicht bestätigt, höchstens angedeutet (Suren 2,255; 19.87). Einige Kommentatoren sprechen von 70.000 Verdammten, die auf seine Fürbitte hin gerettet werden. Andere behaupten, dass für jeden, der bekennt „Allah habe einen Partner (Sohn und Heiliger Geist)“ keine Fürbitte mehr möglich sei. Einmal steht im Qur’an geschrieben, dass selbst Engel für die Muslime Fürbitte einlegen (Sure 40,7).
Zum Schluss muß jeder den Gang über den „geraden Weg“ (al-siraat al-mustaqiym), der über den Schlund der brodelnden Hölle führt, antreten. Einige beschreiben den Pfad, als sei er so dünn wie ein Haar oder so scharf wie die Schneide eines Schwertes; andere sehen in ihm ein Drahtseil über dem röhrenden Feuer oder einen vibrierenden Schwebebalken. Die Verdammten fallen kopfüber in das brüllende Flammenmeer. Die Gerechtfertigten aber gehen mit leichten Füßen über die „höllische Brücke“ ins Paradies (Sure 37,23).
e) Die Hölle
Das häufigste Wort für Hölle ist Djahannam und kommt 77-mal im Qur’an vor. Dabei schienen Muhammad zwei Grundkonzepte vor Augen zu stehen:
Einmal ein überdimensionales Biest, das nach al- Ghazali (al-durra al-faakhira) sich auf vier mächtigen Beinen bewegt. An jedem seiner Beine seien 70.000 eiserne Ringe angebracht, die von 70.000 Dämonen mit Seilen festgehalten und gebremst würden, damit das Monster nicht alle Menschen und Dämonen fressen könne. Immer wenn es gefragt werde, ob es noch in der Lage sei, weitere Verdammte zu vertilgen, stöhne es hungrig: „Mehr!“ (Sure 50,30).
Dieses frühe Konzept der Hölle wurde später von Muhammad fallen gelassen und durch das Bild eines unüberschaubar großen Kraters ersetzt. Dieser fällt in sechs terrassenartigen Stufen steil zum röhrenden Feuersee ab, in dem glühende Lava koche und brodle. Von Zeit zu Zeit steige und explodiere diese glühende Masse, überflute alle Terrassen und fülle den ganzen Krater, der auf allen Stufen mit Verdammten aus Menschen und Dämonen vollgepackt sei.
Allah habe grobe Folterknechte und erbarmungs- lose Wächter über die Hölle gesetzt (Sure 66,6). Sie lehnen alle Fürbitte ab (Sure 40,49-50), fesseln die schuldiggesprochenen Neuankömmlinge (Suren 34,33; 40,71) und schleifen sie auf ihren Gesichtern an ihren Bestimmungsort (Sure 25,34). Manche werden in Fesseln aneinandergebunden (Sure 25,13). Etliche bekommen Kleider aus Feuer übergestülpt (Sure 22,19). Andere stehen in siedend heißem Wasser, werden mit heißem Wasser übergossen und trinken heißes Wasser gierig wie Kamele, die am unstillbaren Saufdurst leiden (Sure 22,19-20).
Selbst der Onkel Muhammads, Abu Lahab und dessen Frau, wurden von ihrem Neffen in die Hölle befördert, weil sie sich geweigert hatten, Muhammad weiterhin bei dem wachsenden Boykott ihrer Sippe solidarisch zu beschützen: Abu Lahab werde in züngelnden Flammen gebraten und geröstet! Seine Frau müsse ständig gebückt schwere Holzscheite zum Verbrennen ihres Mannes herbeischleppen. Um ihren Hals liege eine Hanfschlinge, an der die Höllenwächter immer wieder ziehen, so dass sie beinahe ersticke und einen tausendfachen Tod sterbe (Sure 111,3-5).
Am tiefsten Punkt der Hölle, direkt am brodelnden Lavasee, stehe der Zaqqum-Baum, dessen Blätter als Speise für die Verdammten wie geschmolzenes Metall in ihren Därmen koche. Sie krümmten sich unter permanenten Magenkrämpfen am stinkenden Höllenschlund (Suren 44,43-46; 37,62-68).
Die unterste Stufe im Höllenkrater wird als djahiym 26-mal im Qur’an genannt. Dorthin werden vor allem jene verfrachtet, die die Offenbarungsverse Muhammads nicht akzeptiert und sie als Lüge bezeichnet haben (Suren 5,29+86; 22,51; 57,19). Ihre Qualen seien unbeschreiblich groß.
Wer sind die Verurteilten, die auf eine der sechs Terrassenstufen verdammt werden? Es sind vor allem die Ungläubigen (Suren 8,36; 9,49+68+73; 17,8; 18,100+102+106; 29,54+68; 35,36; 39,32+71; 50,24; 67,6; 98,6), und solche, die Allah einen Partner zur Seite stellen (Suren 17,39; 21,29+98), alle, die die Hölle leugneten (Sure 55,43) und alle, die sich unterstanden, Allah und Muhammad verbal zu widerstehen und anzugreifen (Suren 9,63; 72,23). Dazu gehören auch Juden und Christen, die nicht an Muhammads Offenbarungen glaubten, und sich seinem Islam nicht unterwarfen (Sure 98,6) und besonders jene, die versuchten Muslime und Musliminnen von ihrem Glauben abzubringen (Sure 85,10). Sie werden ewiglich in ihren Qualen leiden (12-mal).
Zu den Verdammten gehören auch die Stolzen, die Muhammad verachteten und verspotteten (Suren 16,27; 39,59; 40,60+76; 72,23), die Heuchler, die so taten, als wären sie Muslime (Sure 9,68+73), die Hinterlistigen (Sure 8,36-37) und alle Verbrecher und Frevler (Suren 19,86; 20,74; 43,74; 55,43-44). Sie können weder sterben noch leben (Sure 20,74).
Aber auch schuldig gewordene Muslime finden sich in der ewigen Qual, etwa wenn ein Muslim einen anderen Muslim vorsätzlich tötete (Sure 4,93), wenn seine Waagschale zu wenig mit guten Werken beladen war und hochschnellte (Sure 23,103), oder wenn er vom rechten Weg abwich und nur kleinlich in Raten spendete (Sure 72,14-15). Aber nicht nur Menschen, sondern auch Dämonen gehören zu den Bewohnern der Hölle, falls sie sich nicht dem Geist des Islams unterworfen hatten (Suren 11,119; 19,68; 32,13).
Man kann sich beim Lesen dieser Offenbarungen an Muhammad des Eindrucks nicht erwehren, dass die Mehrzahl der Verdammten in der Hölle Muhammads Feinde waren, die seinen Islam nicht angenommen hatten. Er haßte sie und weidete sich an der detaillierten Beschreibung ihrer Qualen. Er nahm auf diese Weise Rache an ihnen, so wie er seinen toten Feinden, die er nach der Schlacht von Badr in einen alten Brunnen werfen ließ, noch Flüche in die Tiefe hinein nachrief.
Erschütternd ist auch die Aussage Allahs, dass er persönlich unbeugsame Christen, die den Islam Muhammads nicht annahmen, mit einer fürchterlichen Plage in dieser Welt und in der nächsten quälen werde (Sure 3,56). Das gilt auch allen Animisten, die sich dem Islam nicht öffnen. Der Zorn Allahs und sein Fluch bleiben über ihnen (Sure 48,6).
Wer die islamischen Darstellungen von der Auferstehung der Toten und dem Jüngsten Gericht liest, und sie mit den Berichten des Neuen Testaments vergleicht, findet neben scheinbaren Gemeinsamkeiten unüberbrückbare Unterschiede, von denen wir sechs herausstellen wollen:
• Im Islam erscheint nicht Jesus als Richterkönig, sondern Allah! Nicht der Retter der Menschen ist im Islam der Weltenrichter, sondern ein eiskalter Willkürherrscher, der verführt, welche er will und leitet, welche er will.
• Muslime stolpern ohne biblische Sündenerkenntnis ins Gericht, sie denken, sie seien gut genug, um ihr Sündenkonto mit guten Taten ausgleichen zu können. Sie wissen nicht, dass alle Menschen, ohne Ausnahme, verloren und verdammt sind, weil sie nicht barmherzig, heilig und vollkommen wie Gott sind und seiner Herrlichkeit ermangeln (3. Mose 11,44-45; + 19,2; Mt 5,48; Luk 6,36; Röm 3,23). Muslime sagen nicht wie Martin Luther:
„Da war kein Gut’s am Leben mein,
zur Hölle mußt ich sinken.“
• Sie kennen weder das Ausmaß ihrer Sünde, noch haben sie alle ihre bewussten Sünden bekannt und sich nicht vom heiligen Gott der Liebe im Voraus richten lassen. Im Islam gibt es kein vorgezogenes Selbstgericht, das sie vom eigentlichen Gericht befreit hätte (1. Joh 1,8-10). Die Muslime haben vielmehr Angst vor einer islamischen Vorstufe des Gerichts, die mit den Plagen im Grab eines jeden Verstorbenen beginnen. Der Engel des Lichts kämpft dort mit dem Engel der Finsternis um die Seele des Toten. Deshalb fürchten sich viele Muslime nicht nur vor dem Gericht, sondern auch vor ihrem Grab.
• Muslime kennen keinen Mittler und wissen nichts vom Lamm Gottes, das ihre Sünde wegtrug (Joh 1,29; Jes 53,4-12). Muhammad ist nicht an ihrer Stelle gestorben, was auch nutzlos gewesen wäre. Deshalb schlittern sie ohne die Vergebung ihrer Sünden und ohne Frieden mit Gott ins Jüngste Gericht und tragen eine unterschwellige Angst in sich. Sie lehnen eine Rechtfertigung allein aus Gnaden ab und kennen keine Reinigung ihrer Herzen (Ps 51,7-11; Hes 36,25-27; Mt 5,8). 52
• Sie werden entsetzt und überaus schuldig vor dem wahren Richter stehen. Sie haben keine Ahnung von dem befreienden Wort Jesu:
„Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
dass er die Welt richte,
sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet.
Wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet,
denn er glaubt nicht an den Namen des einziggeborenen Sohnes Gottes“
(Joh 3,17-18; 5,24).
• Muslime lehnen den gekreuzigten Gottessohn und sein auch für sie vollendetes Heil bewußt oder unbewußt ab. Sie scheiden sich damit willentlich von ihrer Umsonst-Rechtfertigung und der Reinigung ihrer Herzen, die auch für sie vorbereitet ist. Der Haß gegen den gekreuzigten Heiland steigert sich bisweilen zum offenen Fluch (Suren 3,59-61; 9,29).
Jesus redete mehrere Male von der Realität der Hölle, jedoch sehr zurückhaltend:
„Da wird sein Heulen und Zähneklappern“ (Mt8,12; 13,40-42+49-50; 22,13; 24,51; 25,30; Luk 13,28),
„wo ihr Feuer nicht erlöscht und ihr Wurm nicht stirbt“ (Mk 9,42-49).
In Lukas 16,19-31 hat Jesus den Vorhang vor der Hölle weggezogen und uns einen Einblick in das Leiden der Verdammten gegeben. Er wollte sich mit dieser Offenbarung nicht an ihnen rächen, sondern alle Unbußfertigen und insbesondere die Reichen erschüttern und zur Umkehr bewegen.
f) Wie stellen sich Muslime das Paradies vor?
Der Qur’an redet 62-mal von einem Garten (al- djannaf), dreimal von zwei Gärten (al-djannataan) (Suren 55,44-62, und 57-mal von mehreren Gärten (al-djannaat). Nur zweimal wird vom Paradies (al-firdaws) geredet (Suren 18,107; 23,11)8. Diese verschiedenen Paradiesgärten werden zusammen 124-mal erwähnt, während die Hölle {djahannam 77-mal und djahiym 26-mal) zusammen nur 103-mal im Qur’an genannt werden.
Für die obengenannten Gärten gibt es noch weitere Bezeichnungen:
Die Gärten der Annehmlichkeit und der Wonne (djannaat al-naiym) werden 13-mal genannt (Suren 10,9; 22,56; 26,85; 31,8; 37,43; 52,17; 56,12[-40]+89; 68,34; 70,38).
Der Garten Eden (djannat adan) wird 11-mal genannt (Suren 9,72; 13,23; 16,31; 18,31; 19,61; 20,76; 35,33; 38,50; 40,8; 61,12; 98,8).
Der Garten der Unsterblichkeit djannat al- khuld) wird nur einmal in Sure 25,15 genannt.
Die Länge und Breite der Gärten sei so weit wie die Erde und der Himmel reichen (Suren 3,133; 55 57,21). Es gibt Andeutungen, dass Gärten an einem Bergabhang als „höher gelegene Gärten“ liegen sollen (Suren 69,22; 88,10). Sufiausleger erklären im Anschluß an die Vision Muhammads, dass der Lotusbaum am höchsten Punkt des Berges stehe und mit seinem Schatten das ganze Paradies abdecke. (Sure 53,14+16). Die verschiedenen Gärten seien von Wächtern bewacht (Sure 39,73), welche die Schätze des Islams bewachten: das Buch, in dem alle Taten der Menschen aufgeschrieben stehen (Sure 10,61) und das Urbuch, aus dem alle Offenbarungen stammen (Sure 85,21-22).
Über diesen Paradiesgärten breiten sich die Himmel aus, die von den Gärten durch das Reich (malakuut) und die Kraft (jabaruut) getrennt sind. Die Herrlichkeit Allahs schwebt über diesen sie- ben Himmeln (Suren 2,29; 17,44; 23,86; 41,12; 65,12; 67,3; 71,15), die den Muslimen nicht offen stehen (Sure 72,8). Adam lebe im untersten Bereich des Himmels, dann folgen ‚Isa (Jesus) und Yahya (Johannes der Täufer), Jeremia, Abraham und Mose in den höheren Himmeln. Über ihnen wird der Thron Allahs von acht Engeln getragen (Suren 69,17-18).
Das Interesse des Qur’ans konzentriert sich nicht so sehr auf den Ort, wo Allah wohnt, sondern auf die Gärten, die wie eine überdimenionale Oase die gerechtgesprochenen Muslime aufnehmen sollen.
Am Häufigsten (48-mal) werden im Blick auf diese Gärten sprudelnde Quellen, Bäche und Flüsse in Niederungen genannt, wobei die Salsabil- Quelle (Sure 76,18) und der Phantasiefluß (kaw- thai) (Sure 108.1)10 speziell erwähnt werden. Außerdem gibt es Flüsse, in denen Milch oder Honig, Wein oder Wasser fließen sollen (Sure 47,15).
Die Folge dieser frischen Wasser und Flüsse sind unzählige Fruchtbäume, die einen dichten Schatten spenden (Suren 4,57; 13,35; 55,68; 56,28-32; 76,14), unter denen bequeme Couchen, Betten und Liegen stehen (Suren 36,56; 37,44; 38,51; 44,53; 55,54; 56,34; 76,13; 88,13).
Für die Nahegebrachten (al-muqarrabuwn) wurden golddurchwirkte Couchen vorbereitet (Sure 56,15) und mit kostbaren Kissen und Teppichen belegt (Sure 88,15-16).
Die gerechtgesprochenen Muslime tragen glänzende Kleider aus Sundus- und Istabraq- Brokat (Suren 18,31; 22,23; 35,33; 44,53; 76,12+21). Sie schmücken sich mit Armringen aus Gold (Suren 18,31; 22,23; 35,33) und kostbaren Perlen (Suren 22,23; 35,33).
Silberne Becher werden aus silbernen Kannen immer wieder von ewig jungen Knaben nachgefüllt (Suren 52,24; 56,17-19; 76,19).
Von den Fruchtbäumen hängen Zweige mit köstlichen Früchten tief herunter (Sure 2,25; 55,54). Granatapfel- und Palmbäume sowie Traubenlauben stehen zur Verfügung (Suren 55,52+68). Die einladenden Fruchtbäume werden 17-mal genannt (Suren 13,35; 36,67; 37,42; 38,5; 44,55; 47,15; 56,20+32-33; 69,23; 76,14).
Verschiedene Fleischsorten werden den Ruhenden immer wieder zur Auswahl angeboten (Suren 56,21).
Spezielle berauschende Getränke, die nicht trunken machen, werden auf Wunsch von verführerisch schönen Jungen nachgefüllt (Suren 37,45-47; 52,23-24; 56,17-19; 76,5-6+15-19; 88,12+14). Die Gerechtfertigten werden immer wieder aufgefordert: „Eßt und trinkt! Wohl bekomms!“ (Suren 52,19; 69,24).
In detaillierter Weise werden 17-mal großäugige Paradiesjungfrauen beschrieben, die den Muslimen als Gattinnen zur Verfügung gestellt werden (Suren 44,54; 52,20). Sie seien strahlend schön wie Hyazinth und Korallen (Sure 55,58). 58 Sie gehören zu den Guten (Sure 55,70) und bleiben geschützt wie wohlverwahrte Perlen (Suren 55,72; 56,22-23). Sie leben abgeschirmt in Zelten oder Pavillons und ruhen auf grünen Decken und aäqany-Teppichen (Sure 55,76). Sie halten ihre großen Augen niedergeschlagen (Sure 37,48) und sind gleichaltrig wie die einzelnen Muslime. Ihre Jungfräulichkeit ist garantiert. Sie blieben unberührt, wie wohlverwahrte Eier (Sure 37,49) und sind weder von Menschen noch Dämonen entjungfert worden (Suren 55,56+74). Sie wurden extra als Jungfrauen für die gerechtgesprochenen Muslime geschaffen und warten mit großen Busen (Sure 78.33)12 heißliebend auf die Gerechtgesprochenen (Sure 56,35-37). Bisweilen seien die Muslime im Paradies nicht ansprechbar, wenn sie mit ihren Gattinnen auf Couchen beschäftigt seien (Sure 36,55-58).
Muhammad fragt im Qur’an in einem Kehrreim herausfordernd: „Welche dieser Gnadengaben Allahs nennt ihr Lügen?“ (Suren 55,56-57+70- 75). Er antwortet selbst darauf: „Der Name deines Herrn ist voller Segen!“ (Sure 55,78).
Weder Hitze noch Kälte wird die Paradiesbewohner stören (Sure 76,13). Sie haben in den Gärten alles, was sie wollen und wünschen (Suren 59 16,31; 25,16; 41,31; 42,22; 50,35; 52,22; 65,11)! Sie werden ohne Rechnung morgens und abends mit allem versorgt (Sure 19,62).
Muhammad hat die unterbewußten und bewußten Wünsche seiner Beduinen genau gekannt, die in der erbarmungslosen Hitze oder Kälte der Wüste ein karges Dasein fristeten. Sie träumten von einem bequemen Leben in einer reichen Oasenstadt mit allen möglichen Wonnen und Genüssen. Muhammad transponierte diese weltlichen Träume, phantasievoll gesteigert, ins Paradies, um seine Muslime während der Verfolgungen in Mekka zu trösten und seine Kämpfer in Medina im Heiligen Krieg anzufeuern.
Es wäre falsch, Muhammad nur materielle und fleischliche Genüsse im Blick aufs Paradies zuzuschreiben. Er hat auch religiöse Sehnsüchte und Hoffnung auf Segen in die Gärten der Wonne hineinprojeziert. Den Muslimen wurden bleibende Behausungen im Paradies entsprechend ihrer Einsätze und Opfer für den Islam bereitgestellt: Vornehme Zimmer (Suren 25,75; 29,58; 34,37; 39,20), Absteigequartiere (Suren 3,198; 18,107; 32,19; 38,49; 41,32), gute Wohnungen (Suren 9,72; 61,12), Häuser (Sure 66,11), letzte Behausungen mit friedvollen großräumigen Hallen (Suren 2,94; 6,32+127; 10,25; 12,109; 13,22+24+42; 60 16,30 (2-mal]; 28,37-38+77+83; 29,64; 33,29; 35,35; 40.39)14 und Schlösser (Sure 25,10). Für jeden ist dies der beste und schönste Ruheplatz (Suren 18,31; 25,24; 32,19; 79,41).
In den Gärten der Wonne und in ihren Wohnungen hören sie kein leeres Geschwätz, keine Lüge und sehen keine Sünde (Suren 19,62; 36,58; 56,25; 78,35; 88,11). Sie hören allenthalben nur den Friedensgruß: „Salaam“ (Suren 6,127; 7,46; 16,32; 19,62; 39,73; 50,34), der ihnen auch von Engeln (Sure 16,32) und selbst von ihrem Herrn entboten wird (Sure 36,58).
Sie leben in Wonne und im Glück (Suren 9,21; 10,10; 11,108; 13,24; 14,23; 15,46; 52,17; 56,26; 83,24; 76,20) und genießen nur Bequemlichkeit, Reichtum und Besitz (Sure 76.20). Sie erleiden keine Traurigkeit noch haben sie Angst vor Vertreibung, sie werden nicht erniedrigt und müssen sich um nichts bemühen (Suren 7,49; 10,26; 15,48; 35,34-35). Ihnen wird Vergebung ihrer Untaten zuteil (Suren 3,133+136+[157- 158]; 4,95-96; 35,33-34; 48,5; 57,21; 64,9). Ihr Haß wird aus ihren Herzen genommen (Suren 7,43+ 15,47).
Ihr Bleiben im Garten der Wonne stellt ihren Lohn für ihren Glauben, ihre guten Taten und ihre Opfer dar (Suren 3,136; 18,30-31; 20,76; 39,74; 46,14; 76,12). Der Paradiesgarten ist ihr Erbe geworden (Suren 7,43; 19,63; 26,85; 39,74; 43,72). Sie sind Besitzer dieser Gärten (Suren 2,82; 25,24; 46,14+16; 59,20; 68,17). Die Verheißung, dass sie ewig in den Gärten der Wonne verweilen, wird ihnen 30-mal im Qur’an zugesprochen.
Sie können mit den Höllenbewohnern reden, über sie lachen und sie verspotten (Suren 7,44; 37,50-61; 74,42-47 83,34-35), wie auch die Höllenbewohner sie um kühles Wasser aus dem Paradies bitten (Sure 7,50), aber nicht bekommen können, weil eine Trennwand (barzach, Suren 23,100; 25,53; 55,20) oder ein Vorhang (hidjaab, Sure 7,46) zwischen ihnen besteht.
Das Lob Allahs durch die Muslime wird jedoch nur viermal in den 124 Versen über die Gärten erwähnt (Suren 7,43; 10,10; 35,34; 39,74). Das Lob der Engel, die Allahs Thron tragen, wird nur einmal verzeichnet (Sure 39,75).16 Ausdrücklich wird jedoch geschrieben, dass Allah mit den Muslimen im Paradies zufrieden sei, wie auch sie mit ihm und seinen Wohltaten zufrieden seien (Suren 3,15; 5,119; 9,72+100; 98,8). Diese Zufriedenheit Allahs wird besonders seiner Spezialpartei, der Hisbullah mit ihren Selbstmordeinsätzen zugesprochen (Sure 58,22).
Im Qur’an wird an keiner Stelle deutlich oder konkret von der Anwesenheit Allahs in den Gärten gesprochen. Allah ist größer als das Paradies. Auch in der Ewigkeit gibt es keine Gemeinschaft zwischen Allah und seinen Muslimen. Das hat viele Mystiker und Islamtheologen beunruhigt. Sie suchten in den Versen des Qur’ans nach Worten, die andeutungsweise oder verhüllt die Gegenwart Allahs im Paradies bezeugen (Suren 10,26; 42,22; 50,34; 54,54-55; 75,22-23). Andere muslimische Gelehrte stellen jedoch diese Hineinlesungen der eigenen Wünsche in den Qur’an in Frage.
Eigenartig berührt eine andere Formulierung im Buch der Muslime, dass der Eintritt in die Paradiesgärten einen großen Erfolg und einen gewaltigen Sieg (fawz aziym) für die gerechtfertigten Muslime darstelle. Auch hier zeigt sich wieder die Ablehnung der unverdienten Umsonstgnade und die Herausstellung des eigenen Verdienstes! (Suren 3,185; 9,71-72+88-89+99-100; 48,5; 57,11-12; 61,12; 64,9; 85,11 u.a.)
Die entscheidende Frage jedoch bleibt: „Wer sind die Bevorzugten, die ins Paradies kommen?“ Das sind zuerst die Gottesfürchtigen, die Buße taten, die sich vor Allah demütigten, um Vergebung baten und Muslime wurden. 27-mal wird ihre Gottesfurcht betont. In den Versen, die sich auf die Gärten der Wonne beziehen, steht nicht ein einziges Mal, dass Muslime Allah lieben. Ein Satz, wie: „Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht“, kann nicht im Qur’an stehen. Allah bleibt auch im Paradies der zu Fürchtende und Erhabene.
Als nächstes werden jene Muslime genannt, die an die Verse Muhammads glaubten und gute Taten vollbrachten (30-mal). Ihr Glaube erscheint als ein Verdienst, weil sie Allah und Muhammad vertrauten und gehorchten (Suren 48,18; 56,10- 12; 58,22). Dann werden Muslime genannt, die etwas für den Islam taten und nicht nur redeten (Suren 3,134-136+195; 13,23; 16,32; 32,19; 39,74; 43,72; 46,14). Besonders die gottesfürchtigen Spender haben eine große Chance einen guten Platz im Paradies zu bekommen (Suren 3,16+134; 5,85; 9,18-19; 10,26; 13,22; 16,30; 51,15-19). Wer auf der Erde eine Moschee baut, dem wird im Paradies ein Schloß bereitgestellt.
Eine bevorzugte Stelle nehmen jene Muslime ein, die im Heiligen Krieg mit der Waffe in der Hand kämpfen (Suren 3,142; 9,19+88-89+111; 47,4-6; 48,17; 61,10-12). Wer als Märtyrer für Allah in einer Schlacht fällt, bekommt völlige Vergebung (Sure 3,157+158+195) und wird sofort, noch vor dem Tag der Auferstehung, ins Paradies entrückt (Sure 3,169-170). Das ist einer der Gründe, weshalb immer wieder islamischen Schwerverbrechern angeboten wird, bei Überfällen und in Kämpfen ein Himmelfahrtskommando zu übernehmen. Ihr Märtyrertod bietet ihnen die einmalige Chance für ihre umfassende Rechtfertigung und ihren Eintritt ins Paradies. Auch die Mekkapilger, die jährlich bei den Wallfahrten umkommen, werden als Märtyrer bezeichnet, die direkt ins Paradies entrückt werden.
Allen von Mekka nach Medina ausgewanderten Flüchtlingen wird eine hohe Stufe in der Ewigkeit zugesprochen, aber auch ihre medinesischen Helfer (ansaar) wurden nicht vergessen (Suren 3,195; 9,20-21+100; 13,22; 29.58-59).
Grundsätzlich werden alle Anbeter wie auch die regelmäßigen Beter als Kandidaten für die ewigen Gärten angesehen (Suren 2,3; 2,45-46; 2,2777; 7,170; 8,3-4; 9,71; 13,22; 31,4-5; 51,17- 18; 70,34-35). Insbesondere werden verschiedene Geläuterte erwähnt: Die Wahrhaftigen (Sure 5,119), die Guten aus ihren Sippen (Sure 40,8), die vom Geist Allah gestärkten Mitglieder der Hisbullah (Sure 58,22) und alle die Allah und Mu- hammad gehorsam waren (Sure 48,17).
Nicht nur die Männer, auch Frauen können zu den prädestinierten Auserwählten gehören, die ins Paradies kommen (Suren 4,124; 9,72; 13,23; 36,56; 40,8+40; 43,70; 48,5). Gute Väter hoffen auf Grund eines Engelgebetes im Qur’an mit den Guten unter ihren Vorfahren, ihren Frauen und ihren Nachkommen wiedervereint zu werden (Suren 40,7-8; 43,70; 48,5).
Nicht nur Muslime aus der Zeit Muhammads können ins Paradies kommen. Wir lesen auch von den Patriarchen der Heilsgeschichte und ihrem Verhältnis zu den ewigen Gärten: Adam lebte dort vor seiner Vertreibung aus dem Garten Eden (Suren 2,35; 7,19+22; 20,117- 121). Abraham bat um ein Erbteil im Paradies (Sure 26,85). Zu den „Nahegebrachten“ gehören mehr Gläubige aus den früheren Generationen als von den Muslimen zur Zeit Muhammads (Sure 56,13). Zahlreiche Nachfolger Muhammads gehören dann zu denen, die „zur Rechten stehen“, wie auch eine große Zahl von den Gläubigen aus den früheren Generationen (Sure 56,39).
Letztlich bleibt es ein großes Vorrecht, in die Gärten der Wonne einzutreten (Suren 35,32; 42,22; 44,57). Von Dank und Lob für dieses Vorrecht steht jedoch wenig im Qur’an.
Muhammad redet sehr deutlich von denen, die niemals ins Paradies eintreten können: Das sind vor allem diejenigen, die Allah einen Teilhaber zur Seite stellen (Sure 5,72). Damit sind alle Christen, Hindus und Götzenanbeter gemeint. Eine weitere Gruppe der Ausgeschlossenen aus dem Paradies sind jene, die die Verse Muhammads als Lüge erklärten. Sie können nicht in die Gärten eintreten, bis ein Kamel durchs Nadelöhr geht (Sure 7,40). Wenn Juden und Christen an Allah und Muhammad glaubten, hätten sie die Chance, dass eines der sieben Tore zu den Gärten sich auch ihnen öffnete (Suren 2,111-112; 5,65-66). Da sie aber den Islam verstockt ablehnen, müssen sie draussen bleiben.
Aus diesen islamischen Ewigkeitsvorstellungen sollen zwei Schwerpunkte speziell betrachtet werden:
• Wenn die zweite Posaune ertönen wird, und alle Ohnmächtigen oder Toten auferweckt werden, erfolgt keine geistliche Neuschöpfung, auch keine geistliche Erneuerung des alten Menschen, vielmehr werden sie genauso auferweckt oder erschaffen, wie sie zuvor auf Erden lebten. Die Rillen ihres Daumens werden genau dieselben sein, wie zuvor im irdischen Leben. Alle ihre früheren Bedürfnisse, Gedanken und Motive bleiben erhalten. In einem kürzlich erschienen arabischen Buch über Sex im Islam ist ein Kapitel des Buches dem Sex nach dem Tod gewidmet. (Ibrahim Mahmud, al-Djins fi al-Qur’an, London, 1994) Dabei werden die entsprechenden Qur’anstellen durch Traditionen Muhammads ausgelegt. Spätestens hier können auch die bestgesonnensten Sympathisanten der Muslime erkennen, dass der Islam ein unreiner Geist ist, der das Gegenteil des Heiligen Geistes in der Bibel darstellt.
Die Antwort, die Jesus den liberalen Sadduzäern gab, richtet auch den Islam. Die Kritiker der Auferstehung hatten damals einen spitzfindigen Fall diskutiert und fragten Jesus, welchem der sieben verstorbenen Gatten die noch lebende Witwe im Jenseits gehören werde. Jesus antwortet ihnen:
„Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt, noch die Kraft Gottes. Denn in der Auferstehung werden sie weder freien noch sich freien lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel“ (Mt 22,23-33; Luk 20,27-38).
Mit dieser Klarstellung des Sohnes Gottes fällt auch die islamische Zukunftshoffnung wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Ewige Wonnegärten wie der Qur’an sie beschreibt, gibt es nicht. Muhammad kannte weder die echte Offenbarung Gottes in den Schriften des Alten und des Neuen Testaments noch hatte er eine Ahnung von der Kraft Gottes. Er meinte zwar dem wahren Gott zu dienen, war aber letztlich ein falscher Prophet.
• Nach verschiedenen Traditionen erklärt Muhammad, er habe das Paradies gesehen. Seine Bewohner seien zu 90 Prozent Männer und nur 10 Prozent seien Frauen. Deshalb habe Allah für jeden Muslim Paradiesjungfrauen geschaffen. Muhammad behauptete, auch die Hölle gesehen zu haben. Dort seien 90 Prozent der Insassen Frauen und nur 10 Prozent Männer. Als er gefragt wurde, woher ein solches Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen in der Ewigkeit komme, meinte er, dass die meisten Frauen aufsässig, unehrerbietig und selten ihren Männern untertan seien. Nur für jene Frauen bestünde Aussicht, ins Paradies einzutreten, die von ihren Männern im Gericht bescheinigt bekämen, dass sie immer demütige, willfährige, gehorsame, sparsame und gläubige Musliminnen gewesen seien (Sure 66,4).
Muhammad litt unter wachsenden Schwierigkeiten in seinem eigenen Harem, der in zwei Lager gespalten war. In Sure 66,3 rief er Allah, Djibril und die Guten unter den Muslimen, samt allen Engeln an, ihm gegen seine beiden Teenager-Frauen Aisha und Hafza beizustehen.
Umm Salamah, eine kluge Frau, welche die andere Gruppe im Harem Muhammads anführte, wagte es, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass fast alle seine Offenbarungen nur Verheissungen und Ordnungen für Männer enthielten. Seit ihrer Kritik hat Muhammad in seinen Versen auch Frauen eingeschlossen und ihnen Hoffnung gemacht, in die ewigen Gärten einzutreten. Er redete dabei von gereinigten Gattinnen und von Gattinnen im allgemeinen, legte sich jedoch nicht fest, ob er damit die Paradiesjungfrauen oder die irdischen Gattinnen der Muslime meinte (Suren 2,25; 4,57; 36,55- 56). Auf alle Fälle garantierte er den muslimischen Männern Sex in alle Ewigkeit mit oder ohne ihre irdischen Gattinnen.
Wer diese islamische Ewigkeitshoffnung mit dem christlichen Zeugnis vom ewigen Leben vergleicht, findet kaum noch einen gemeinsamen Nenner. Der Islam und das Christentum liegen auf zwei völlig verschiedenen Ebenen. Die Kraft des Heiligen Geistes im Neuen Testament ist den Muslimen unbekannt und weitgehend verschlossen.
g) Wie sieht das ewige Leben bei den Christen aus?
Als Christus geboren wurde, ist das ewige Leben in Menschengestalt erschienen (Joh 1,4; 1. Joh 1,2). In ihm ist die Ewigkeit in die Zeit und das Heilige in das Unheilige hereingebrochen (Mk 1,24, 5,7). Muslime jedoch lehnen die Gottheit und Ewigkeit ‚Isas als Lästerung ab. Christus aber bleibt unser Leben (Phil 2,21; Gal 2,20). Er ist die Quelle unserer geistlichen Kraft, Liebe, Demut und Sanftmut (Joh 14,19+27; 15,11; 16,13-15, Apg 1,8). Er ist unser Friede (Eph 2,14)!
Durch den Glauben an ihn empfangen wir heute schon ewiges Leben (Joh 17,3; Gal 2,20; Eph 2,1-6) und nicht erst nach dem Tod oder nach der Auferstehung. Sein Geist ist das ewige Leben in uns (Joh 6,63; Röm 8,10-11; Hes 36, 26-27).
Dieser Geist treibt uns an und gestaltet uns um in das Bild Jesu Christi (Röm 8,14; 2. Kor 3,17-18;). Er heiligt uns durch und durch und richtet alle unsere Sünde und unseren Hochmut (1. Thess 4,3; Hebr 4,12). Er befestigt uns in Jesus. Wir sind berufene Glieder an seinem geistlichen Leib (Röm 12,4- 5; 1. Kor 12,12-27; Eph 4,11-16). Jesus Christus wohnt durch den Glauben in unseren Herzen (Joh 75 15,5; Eph 3,17; Kol 2,6-7). In ihm werden wir mit seinen Gnadengaben erfüllt ( Eph 1,3; 3,19; Kol 1,9- 10) und leben als eine geistgeborene, neue Kreatur (2. Kor 5,17; Röm 8,10; Gal 6,15; Offb 21,5).
Den Muslimen bleibt die geistliche Existenz der Gemeinde Jesu verborgen. Muhammad erkannte zwar, dass die Christen nicht stolz, sondern barmherzig sind. Er sah darin eine spezielle Gabe Allahs für die Nachfolger ‚Isas (Suren 3,55; 5,46+82; 57,27). Das Geheimnis des Heiligen Geistes blieb ihm jedoch verborgen. Ohne Glaubensverbindung mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen gibt es kein ewiges Leben. Wer nicht von oben geboren ist, kann das Reich Gottes nicht sehen (Joh 3,3).
„Christus in uns ist die Hoffnung der Herrlichkeit!“ (Kol 1,27). Wenn er wiederkommen wird in seiner Herrlichkeit, wird auch das geistliche Leben, das er uns geschenkt hat, offenbar werden (Kol 3,1-4). Keiner von uns trägt ewiges Leben in sich selbst. Nur in, mit und durch Jesus Christus ist uns dieses Vorrecht gewährt. Er versichert uns:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.
Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.
Glaubst du das?“ (Joh 11,25-26).
Die Auferstehung Jesu von den Toten hat unsere Auferstehung vorausgeschattet (1. Kor 15,20). Sein Geistleib enthält unsere zukünftige Existenz. Er war berührbar und kein formloser Geist. Trotzdem ging er durch Mauern und verschlossene Türen hindurch. Er aß aus Liebe zu seinen Jüngern, aber bedurfte keiner Speise (Lk 24,36- 43; Joh 20,19-29; 21,9-14). Sein ewiges Leben in uns wird bei seiner Wiederkunft sichtbar werden.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich;
es wird gesät in Unehre und wird auferstehen in Herrlichkeit;
es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft;
es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib“ (1. Kor 15,42-44).
Muslime denken in dieser Frage anders. Sie sagen: Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird wieder auferstehen ein natürlicher Leib. Die geistliche Dimension des ewigen Lebens bleibt ihnen verborgen.
Christus hat uns den Vater im Himmel geoffenbart. Durch die Glaubensverbindung mit dem Sohn wurden wir adoptiert und als Kinder Gottes neu geboren. Wir sind seine Geliebten und gehören zu seiner Familie. Muhammad sah in diesem Zeugnis eine Lästerung (Sure 5,17-18) und verspottete die Christen. Wir aber haben nur ein Ziel und eine Hoffnung für die Zukunft: Wir wollen nach Hause gehen und unseren Vater sehen, vor ihm niederfallen und stammeln:
„Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner.“
Er aber wird den Mantel seiner Gerechtigkeit um uns legen und sagen:
„Freuet euch mit mir; denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden“ (Lk 15,20-24).
„Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen; und wir sind es auch! Noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wenn er aber erscheinen wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Joh 3,1-2).
Wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern durch den Herrn, der der Geist ist“ (2. Kor 3,18).
Christus lebt! Muhammad ist tot!
Wer Christus nachfolgt, lebt ewig. Wer Muhammad folgt, folgt der Religion des Todes. Allein durch den Glauben an Christus empfangen wir ewiges Leben. Ein anderes ewiges Leben gibt es nicht. Da Muslime den gekreuzigten Gottessohn beharrlich ablehnen, bleiben sie im geistlichen Tod und in der Hoffnungslosigkeit. Wer aber durch Christus lebendig geworden ist, gehört zu der Zahl, die niemand zählen kann.
„Diese sind aus großer Trübsal und Verfolgung gekommen und haben ihre Kleider gewaschen und hell gemacht im Blut des Lammes. Darum stehen sie heute schon vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht Sie werden nicht mehr hungern und dürsten, die Sonne wird sie nicht mehr stechen noch irgend eine Hitze sie plagen. Das Lamm mitten im Thron wird sie zu lebendigen Wasserquellen führen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen“ (Offb 7,9+14-17).
Gottes Gegenwart bei seinen Kindern ist der Glanz und das Geheimnis des ewigen Lebens.
„Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst wird mit ihnen sein“ (Offb 21,3).
Im Islam gibt es keinen Vater, keinen Sohn und keinen Heiligen Geist. Deshalb gibt es auch keine Rechtfertigung aus Gnaden als Voraussetzung für das ewige Leben. Der Heilige Geist wurde ausgegossen, weil Christus am Kreuz gestorben ist. Ohne Kreuz kein Geist, ohne Geist kein ewiges Leben, keine Erneuerung und keine Heiligung.
Muslime haben keine Ahnung von der geistlichen Existenz und Erneuerung der Gemeinde Jesu.
„Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Wehen des Geistes Gottes. Es ist ihm eine Torheit oder ein Ärgernis“ (1. Kor 2,14).
Er denkt nur an Essen, Trinken und Sex, sogar nach dem Tod. Wir aber leben auf einer anderen Ebene, in einer anderen Welt, in Jesus Christus, unserem Herrn (Joh 17,3; Phil 2,5-11).
II. Der Prüfbericht
Nachdem wir die fünf Satzteile von Johannes 3,16 wie Elektroden an den Qur’an anlegten und Fragen wie Stromstösse durch den Islam sandten, wollen wir versuchen, die Quersumme der Prüfungsergebnisse vorzulegen. Dabei ergeben sich drei Aspekte:
1. Der Islam ist ein antibiblischer Geist
Pfarrer Eberhard Troeger hat in einem seiner Vorträge unter der Leitung des Heiligen Geistes die Formulierung vom „antibiblischen Geist des Islams“ geprägt. Wir schließen uns seiner Aussage voll an.
Muslime bezeugen zunächst, dass alle drei Bücher, die Thora, das Evangelium und der Qur’an, verbal inspirierte, fehlerlose Offenbarungen Allahs darstellten (Sure 5,44-50 u.a.), behaupten jedoch im gleichen Atemzug, die Juden hätten einzelne Worte ihrer Schrift verborgen, verdreht oder verfälscht (Suren 2,40-42+75+79+140-141; 3,71+78; 4,46; 5,13).
Den Christen lastet der Qur’an an, sie hätten die Worte der Offenbarung vergessen (Sure 5,14). Insonderheit wird Juden und Christen vorgeworfen, sie hätten alle Verheißungen auf Muhammad, den größten aller Propheten, aus ihren Büchern gestrichen. Im übrigen müsse alles, was in der Thora und im Evangelium anders als im Qur’an laute, eine nachträgliche Fälschung der ursprünglich richtigen Offenbarung sein. Aus diesem Grund traut kaum ein Muslim unserer Bibel. Er fürchtet, durch die Fälschungen in den verschiedenen Büchern irregeleitet zu werden. Er bedauert zuweilen die Juden und Christen, weil sie gutgläubig Fälschungen und Fabeln aufsitzen.
Die Infragestellung der Bibel durch die Muslime zeigt, wie der Irrtum zum Maßstab für die Wahrheit gemacht wird und die Lüge als Richterin über die wahre Offenbarung eingesetzt wurde. Die Muslime haben meistens keine Ahnung von der gewissenhaften wissenschaftlichen Arbeit, die Generationen von gläubigen Männern geleistet haben (Lk 1,1-4), um einen genauen und vollständigen Bibeltext zu erstellen. Über 1.500 Originale – Fragmente oder ganze Bücher – liegen wohlverwahrt in Museen oder Bibliotheken, während alle neun Original-Qur’ane zur Zeit des Kalifen Uthman (651-652 n. Chr.) verbrannt wurden, da unüberbrückbare Differenzen zwischen zahlreichen Qur’anversen bestanden, die bereits zu Spaltungen zwischen den Muslimen geführt hatten. Der Qur’an, der heute existiert, ist der Qur’an, den der Kalif Uthman herausgegeben hat, und nicht mehr der Qur’an Muhammads!
Im Islam gibt es keinen Geist der Wahrheit wie im Evangelium (Joh 14,17; 15,26; 16,13). Die Lüge ist nach der Schari’a in vier Fällen erlaubt:
Im Heiligen Krieg,
bei der Versöhnung zweier Feinde,
ein Mann seinen Frauen gegenüber und die
Frau ihrem Mann gegenüber.
Deshalb herrscht oft großes Mißtrauen zwischen den Muslimen. Keiner ist sicher, ob der andere ihn nicht übers Ohr haut.
Besonders im Umgang mit Nichtmuslimen kommt dieser Geist der List und des Betrugs zum Tragen. Muhammad hat mehrere Male bekräftigt, dass der Heilige Krieg nichts anderes als List und Betrug den Feinden des Islams gegenüber bedeute. Wer in einen Dialog mit Muslimen treten möchte, sollte im Voraus wissen, was sie denken. Was sie sagen, kann ganz anders klingen als was sie beabsichtigen. Einzelne Islamtheologen haben längst begriffen, was Europäer und Amerikaner hören wollen und stellen den Islam als Religion des Friedens dar, obwohl die Hälfte aller Unruhen und Kriege in den letzten 25 Jahren ursächlich mit islamischen Ländern zu tun hatte. Darüber hinaus hat die Schari’a die Welt in ein „Haus des Islams“ und ein „Haus des Krieges“ eingeteilt. Wo der Islam regiert, soll ein islamischer Friede herrschen. Wo die Schari’a nicht regiert, soll das Land „befriedet“ werden.
Neuerdings hört man von muslimischen Sprechern, dass der Islam die soziale Gerechtigkeit predige. Tatsache ist aber, dass die ölfördernden Länder zu den reichsten der Erde gehören, während gleichzeitig über zehn islamische Staaten zu den ärmsten Ländern der Erde zählen. Selbst in Saudi-Arabien gibt es Einheimische, die sich nur selten Fleisch leisten können.
Wir müssen lernen, die Aussagen der Muslime zu hinterfragen, sonst werden wir am laufenden Band hereingelegt. Jesus forderte uns auf, klug zu sein wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben (Mt 10,16).
Allah wird im Qur’an zweimal „der Listigste von allen“ genannt (Suren 3,54; 8,30). Können dann seine Nachfolger anders handeln als er? Muhammad hatte seinen beiden Teenager-Frauen, Aischa und Hafsa, gegenüber voreilig geschworen, nicht mehr mit Maria, seiner koptischen Sklavin, zu schlafen. Er bereute diesen voreiligen Schwur später und ließ sich durch eine Offenbarung in Sure 66,1-2 von ihm entbinden. Nicht einmal ein Schwur ist im Islam bindend, da selbst sein Stifter ihn gebrochen hat.
Im Islam herrscht kein Geist der Wahrheit. Das eigentliche Ziel ist der Religionsstaat mit der Hoffnung auf Machtergreifung und Unterwerfung der Feinde. Jede List, die dem Erreichen dieses Zieles dient, ist legal.
Zu diesem Zweck wurde selbst der Qur’an, die Quelle des islamischen Rechts, manipuliert. Dort gibt es abrogierende und abrogierte Verse. Muhammad sagte mehrere Male, dass Allah früher offenbarte Verse aufhebe und durch bessere und zeitgemäßere ersetze, wenn das für das Wohl der Islamgemeinde nötig sei. Es gibt etwa 240 aufgehobene, das heißt ungültige Verse im Qur’an, die jedoch noch nicht gestrichen wurden, weil sie echte frühere Offenbarungen darstellen. Nicht alle Islamtheologen stimmen der Zahl von 240 abrogierten Versen zu. Dieses Problem könnte als eine innerislamische Frage betrachtet werden, wenn nicht über 60 Verse im Qur’an, die zu Toleranz und Gleichberechtigung zwischen den Religionen aufrufen, nach Auffassung der meisten Islamtheologen, durch den Schwertvers und den Bußvers aufgehoben wären (Suren 2,191+193; 8,39; 9,3-4+28-29).
Die vielen Aufrufe zur Toleranz stehen noch immer im Qur’an und werden von den Muslimen, die als Minderheit in christlichen und nichtislamischen Ländern leben, fleißig benutzt. Nicht wenige Humanisten und Christen spielen ihre Ouvertüren auf dem gleichen Klavier, ohne zu merken, dass sie in eine Falle der Muslime getappt sind. Diese Verse sind nicht mehr gültig! Das bekommen die Christen, die als Minderheit in mehrheitlich islamischen Ländern leben, zu spüren. Seit 25 Jahren gehen immer wieder blutige Verfolgungen über diese christlichen Minderheiten hinweg, weil der Islam dort, wo er die Macht besitzt, seinen Schafspelz abgeworfen hat und sein wahres Gesicht zeigt. Im Islam wirkt nicht der Geist der Wahrheit, sondern jener Geist, der mit „groß Macht und viel List“ beschrieben werden kann.
Natürlich stimmen nicht alle Muslime dieser Schlangenstrategie zu. Dazu gehören viele muslimische Mystiker und liberale ehrenvolle Muslime. Der Geist des Qur’ans jedoch reformiert sie immer wieder und macht sie zu fanatischen Fundamentalisten, die mit diesem „Geist Allahs“ in besonderer Weise ausgerüstet werden (Sure 58,22).
2. Der Islam ist ein antichristlicher Geist
Ausgerechnet Johannes, der Apostel, der die Liebe Gottes erkannte und bekannte, hat mit großer Klarheit auch die Wahrheit präzisiert. Wahrheit und Liebe schließen sich nicht gegenseitig aus, denn Liebe ohne Wahrheit wäre eine Lüge, während Wahrheit ohne Liebe wie Totschlag wirken kann. Das Geheimnis der Seelsorge heißt nicht Liebe oder Wahrheit, sondern Wahrheit in Liebe und Liebe aus der Wahrheit. Das ist der Weg zu einer biblischen Evangelisation der Muslime.
In seinem ersten Brief gibt Johannes uns das Instrument zur Unterscheidung der Geister in die Hand. Er schreibt in Kapitel 2, Vers 21-23:
„Ich habe euch nicht geschrieben, als wüßtet ihr die Wahrheit nicht; sondern ihr wißt sie und wißt, dass keine Lüge aus der Wahrheit kommt. Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist?
Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater“ (1. Joh 2,21-23)!
Johannes vertieft diese Worte im vierten Kapitel und schreibt:
„Ihr Lieben, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen. Daran sollt ihr Gottes Geist erkennen: Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott; und ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott, und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommen wird, und ist jetzt schon in der Welt. Kindiein, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer als der in der Welt ist“ 1. Joh 4,1-4).
Diese beiden Abschnitte aus dem ersten Johannesbrief sollte jeder, der missionarisch unter Muslimen wirken will, auswendig lernen. Hier liegt der Schlüssel zum seelsorgerlichen Verständnis der Muslime. Der Islam ist eine nachchristliche Religion und deshalb notwendigerweise eine antichristliche Religion geworden. Hätte Muhammad den gekreuzigten Gottessohn toleriert und als Geschichtstatsache angenommen, gäbe es überhaupt keinen Islam.
Muhammad hat sich jedoch durch seine Ablehnung der Wahrheit profilieren wollen und verstockte sein Herz gegen das Evangelium in zunehmender Weise. Er benützte Splitter des Neuen Testaments trickreich und verdreht, um Christen für den Islam zu gewinnen. Niemals aber hat er sich Jesus ergeben, untergeordnet oder als seinen Retter akzeptiert. So verhärtete er sich und seine Nachfolger gegen den Geist Jesu. Der Islam wurde zu einer antichristlichen Großmacht, die zwar gottesfürchtig und zeitweise beinahe christlich erscheint, aber Jesus, den gekreuzigten Gottessohn, vehement ablehnt.
Muslime sind Gefangene einer kollektiven Gebundenheit. Sie beten täglich in ihrem Hauptgebet, der Fatiha, Sure 1,5-6:
Führe uns den rechten Weg (den Weg der Schari’a),
den Weg derer, die du begnadet hast (mit Reichtum und vielen Söhnen),
nicht den Weg derer, auf denen dein Zorn ruht (den Weg der Juden mit ihren Zehn Geboten)
und nicht den Weg der Verirrten (den Weg der Christen mit ihrem Glauben an die Heilige Dreieinigkeit).
Die Fatiha ist ein Gebet der Selbstverstockung; sie bindet alle Muslime in kollektiver Besessenheit an den antichristlichen Geist.
Hier liegt die Ursache, dass viele Muslime gegen das Evangelium immun sind, und dass manche nicht recht frei werden, weil sie ihre tiefe Bindung nicht erkennen, und ihre Verbindung zu Sippe und Kultur nicht lösen wollen. Wer nicht bekennt: „Der Herr ist gerecht, ich aber und mein Volk sind schuldig“ (2. Mose 9,27), wird nie wirklich frei.
Erst im Schrei eines Jesaja:
„Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, mit meinen Augen gesehen!“ (Jes 6,5),
werden sie recht frei. Die Vollmacht Jesu Christi in der Kraft seines Heiligen Geistes vermag jeden Muslim zu retten.
Wir müssen uns von dem Herrn Jesus wie Paulus sagen lassen:
„Siehe, ich sende dich jetzt,
damit du ihnen die Augen öffnest,
dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht
und von der Gewalt Satans zu Gott,
damit sie durch den Glauben an mich Vergebung der Sünden
und ein Erbteil mit den Geheiligten empfangen“ (Apg 26,17-18).
Wir lesen im Missionsbefehl des auferstandenen Herrn an Paulus, dass die Vergebung oft nach der Bekehrung kommt und eine Lösung von der Gewalt Satans bei vielen Menschen nötig wird. Genau hier liegt der seelsorgerliche Schwerpunkt in der Mission unter Muslimen. Sie alle brauchen Jesus als ihren Erlöser, der sie von ihrer kollektiven Gebundenheit frei macht. Wir aber sind berufen, den Sieg Jesu Christi über den Islam zu proklamieren und zu glauben, dass der Gekreuzigte und Auferstandene auch heute viele aus dieser antichristlichen Großmacht befreit.
3. Der Islam ist ein antigemeindlicher Geist
Muhammad hat noch auf seinem Sterbebett verfügt, dass auf der Arabischen Halbinsel keine andere Religion als der Islam existieren könne. Obwohl die Christen im Wadi Nadjran, im Nord- jemen, einen früheren, von Muhammad unterschriebenen Vertrag, besaßen, dass sie als christliche Minderheit von den Muslimen beschützt würden, solange sie die Minderheitensteuer {djizjat) zahlten, wurden sie vom zweiten Kalifen, ‚Umar b. al-Khattab, aus Haus und Hof nach Jordanien vertrieben.
Der islamische Missionsbefehl, der zweimal im Qur’an steht, sagt deutlich:
Kämpfet gegen sie (mit Waffen), bis es keine Versuchung mehr zum Abfall (vom Islam) gibt und die Religion Allahs überall herrscht (Suren 2,193; 8,39).
Diese Verse werden von den Sympathisanten der Muslime meistens nicht geglaubt, weil sie zeigen, dass der Islam letztlich die Weltherrschaft anstrebt.
Muhammad hatte erkannt, dass Juden und Christen eine höhere Bildung und eine bessere Kultur besaßen, als die Muslime damals erreicht hatten (Suren 3,55; 57,27). Sie lebten vor Gott und richteten ihr Verhalten nach ihren Büchern. Sie logen und stahlen nicht, blieben mit einer Frau verheiratet, lebten sauber, waren oft gut gekleidet, zuverlässig und aktiv. Muhammad begriff, dass die Anhänger der Buchreligionen eine Versuchung zum Abfall für seine Muslime darstellten. Deshalb befahl er in Sure 9,28-30 ihre Unterjochung und Degradierung mit der Begründung, dass sie nicht an denselben Allah wie die Muslime glaubten, eine andere Hoffnung als die Muslime im Blick auf die Auferstehung und das Paradies pflegten, nicht mit der Schari’a, dem islamischen Gesetz, seinen Speisevorschriften oder Verstümmelungsstrafen einig waren, nicht im Heiligen Krieg mitkämpften und endlich nicht der richtigen Religion, dem Islam, angehörten. Sie mußten unterworfen werden und als Menschen zweiter Klasse mit eigener Hand ihre Minderheitensteuer entrichten. In den Kernländern des Islams werden die christlichen Minderheiten seit 52 Generationen verachtet und unterdrückt.
Aus dieser intoleranten und feindlichen Haltung des Qur’ans und der Schari’a entwickelte sich im Zeitalter der Renaissance des Islams eine dreifache Strategie zur Abwehr christlicher Einflüsse mit dem Endziel der Dezimierung oder Ausmerzung des Christentums in den islamischen Ländern:
• Das Verbot von christlicher Mission durch ausländische Missionen in mehrheitlich islamischen Ländern wird immer straffer gehandhabt. Mission wird als ein schwereres Verbrechen als Totschlag bewertet (Sure 2,217), weil dadurch die Substanz der islamischen Volksgemeinschaft angegriffen und geschmälert wird. Missionare oder Evangelisten bekommen selten oder nie ein offizielles Einreisevisum. Wenn sie unter dem Deckmantel eines Facharbeiters oder Spezialisten einreisen, müssen sie in einigen Ländern vorher unterschreiben, nicht missionarisch tätig zu werden. Sie können solange vorsichtig wirken, bis sich sichtbare Erfolge zeigen. Sobald Übertritte von Muslimen oder Taufen bekannt werden, müssen Missionare und Missionierte festgenommen, bestraft oder ausgewiesen werden. Meistens werden ausländische Missionare nach einigen Tagen oder Wochen von ihren Botschaften aus den Gefängnissen herausgeholt und in ihre Heimat abgeschoben. Unabkömmliche Spezialisten, die missionarisch tätig bleiben, müssen mit Drohbriefen rechnen, in denen ihre Ermordung angekündigt wird.
• Die Existenz lebendiger einheimischer Kirchen ist dem Islam ein Ärgernis. Christen haben theoretisch das Recht, innerhalb ihrer Kirchenmauern als Christen zusammenzukommen. Sie können nach dem Qur’an nicht gezwungen werden, den Islam anzunehmen (Sure 5,47-48). Die Steuerschraube und die gesellschaftliche Verachtung jedoch zwangen 90 bis 99 Prozent der Christen in den islamisierten Mittelmeerländern (von der Türkei bis Marokko), den Islam anzunehmen. Nur Minderheiten, von einem halben bis zehn Prozent der Bevölkerung, blieben ihrem Glauben trotz verschiedener Verfolgungswellen in den vergangenen 1365 Jahren treu.
Ihnen ist es nicht erlaubt, Muslime zu missionieren. Falls auch nur ein Glied einer Gemeinde Muslime missioniert, muß die ganze Gemeinde bestraft werden. Dies ist einer der Gründe, weshalb manche Kirchenführer in islamischen Ländern sich gezwungen sehen, überaktive Evangelisten oder Missionare dem Geheimdienst zu melden oder eigene Priester zu maßregeln, abzusetzen oder ins Ausland abzuschieben.
Da aber die modernen Medien keine Grenzen kennen und viele Muslime ins gottlose Ausland reisen, mehrt sich die Zahl der Muslime, die anfangen, das Evangelium zu lesen. Nach wie vor erhalten einheimische Kirchen so gut wie keine Baugenehmigung, um ihre kirchlichen Gebäude zu reparieren oder neue zu errichten.
Die Bedrückung und Verfolgung der Christen in Nord-Nigeria, im Süd-Sudan, in Ägypten, im Libanon, im Iran, in Pakistan und Indonesien scheint kaum in das Bewußtsein der Gemeinde Jesu Christi in Europa, den USA und Korea eingedrungen zu sein.
In Indonesien wurde in den letzten zwei Jahren systematisch das Mobiliar und die Fenster in 1.500 Kirchengebäuden zerschlagen. Mehrere hundert kirchliche Gebäude wurden verbrannt.
Im Norden Nigerias sind in den vergangenen zehn Jahren bei 13 Verfolgungswellen mindestens 50.000 Christen getötet, 200 Kirchengebäude verbrannt und etwa 20 Pfarrer und Evangelisten umgebracht worden. Wer von der Toleranz der Muslime schwärmt, sollte in diese islamischen Länder reisen und einige Monate lang mit den einheimischen Christen leben, dann würden ihm die Illusionen schnell vergehen. Der Geist des Islams kämpft immer gegen den Geist Jesu Christi in seinen Gemeinden, so lange die Muslime in der Mehrheit sind.
• Besonders hart sind Konvertiten betroffen, die vom Islam zum Christentum übertreten. Nach der Schari’a müßten sie durch die Organe des islamischen Staates getötet werden. Falls der Staat dies nicht tut, müßte die eigene Familie sich von der Schande ihres abgefallenen Gliedes reinigen. Gott sei Dank geschieht dies selten!
60 bis 70 Prozent der Muslime denken und leben heute liberal und töten ihre abgefallenen Angehörigen nicht. Aber das Leiden dieser Familien und der Konvertiten ist größer als wir wissen und ahnen.
Nur wenige Kirchen und Gemeinden in den islamischen Ländern sind bereit, die Ausgestoßenen aufzunehmen, für sie wie für ein Familienmitglied zu sorgen und sie im Fall von Gefangennahme und Folter durchzutragen und treu für sie zu beten. Manche Kirchenleitungen und Bibelschulen verweigern die Aufnahme von Konvertiten, die Muslime waren, um keine Schwierigkeiten mit den Behörden zu bekommen.
Leider werden in einigen islamischen Ländern Konvertiten immer wieder in unbegründeter Weise verdächtigt, Haschisch zu schmuggeln, für Feindstaaten zu spionieren oder sich unmoralisch zu benehmen, so dass die Sicherheitsbehörden eingreifen müssen. Diese versuchen, die gottlosen Subjekte mit den verschiedensten Mitteln der Folter zu Geständnissen zu zwingen. In mehreren Fällen wurden die Angeklagten sogar vergewaltigt, um ihre Selbstachtung zu zerstören. Muhammad verlangt nämlich für alle vom Islam Abgefallenen eine sie verächtlich machende Strafe (Sure58,16).
König Hassan II. von Marokko sagte zu einer Abordnung von Amnesty International, die ihm Vorhaltungen wegen der Verfolgung der 400 Konvertiten in Marokko machte: „In unserem Land herrscht das Gesetz: Allah, der König und das Vaterland. Wenn nun einer kommt und sagt, es gebe eine bessere Religion als den Islam, müssen wir ihn einem Team von Ärzten übergeben, die nachprüfen, ob er noch bei Sinnen ist. Wenn dies nicht der Fall ist und er weiterhin auf seiner Meinung beharrt, muß er nach unserem Gesetz bestraft werden.“
Es ist ein Wunder Jesu Christi, dass trotz der wachsenden Verfolgungen und Bedrückungen von Konvertiten in den letzten 20 Jahren Tausende von Muslimen in Indonesien, Bangladesch, Kirgisistan, Aserbaidschan, Syrien, Ägypten, Ghana und Marokko Christen geworden sind. Sie haben sich bisweilen zu Konvertitengemeinden zusammengeschlossen, wo noch keine Gemeinden oder Gemeinschaften vorhanden waren, und wo örtliche Gemeinden sich nicht in der Lage sahen, die Konvertiten aufzunehmen.
Im Zeitalter der Medien mit der überall wachsenden Schulbildung entsteht eine neue Missionssituation, auf die viele traditionelle Kirchen, Gemeinschaften und Missionen noch nicht vorbereitet sind. Wenn heute evangelistische Sachbücher den Muslimen im Internet angeboten werden, schalten sich monatlich mehr als 5000 Interessierte aus vielen islamischen Ländern ein. Der Hunger nach dem Heiligem Geist, nach Leben im Frieden ist groß. Doch wenige sind der Arbeiter, die Muslimen hilfreiche Antworten geben können. Darum bittet heute den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende (Mt 9,38). Wir sollten diesen Befehl Jesu Christi neu hören und ihm gehorchen, trotz der Drohungen, Bedrückungen und Verfolgungen durch muslimische Fanatikern.
III. Die Konsequenzen aus dem Prüfbericht
Wer sein altersschwaches Auto auf den Prüfstand einer modernen Werkstatt fährt und wenig später den Prüfbericht in Händen hält, muß sich zu einem Entschluß durchringen: Entweder er stößt das Auto zum Schrottpreis ab, oder er zahlt eine hohe Reparaturrechnung und läßt die Karosse seines Wagens nochmals polieren; oder er fährt weiter, bis der Wagen stehen bleibt und auseinander fällt.
Wir schlagen aufgrund unserer Vergleiche von Evangelium und Qur’an vor, das alte Religionsmodell der Aufklärung zu verlassen und zu einer biblischen Form der Mission durchzubrechen.
1. Ist der Islam die einzig gültige Religion? (Sure 3,19)
• Der Islam ist keine vom wahren Gott inspirierte Religion, denn der Qur’an ist ein Sammelsurium von verdrehten Texten aus dem Alten Testament, christlichen Splittern aus dem Neuen Testament und lokalen Ordnungen und Sitten aus Mekka und Medina. Muhammad war ein Gottsucher, aber kein Prophet! Er konnte weder Hebräisch noch Griechisch lesen. Die Bibel war zu seiner Zeit noch nicht ins Arabische übersetzt. Deshalb hatte er keinen direkten Zugang zum Wort Gottes. Er hörte nur mündliche Berichte aus dem Talmud und der Mischna, oder christliche Märchen von neutestamentlichen Apokryphen durch christliche Sklaven aus Syrien oder Ägypten. Die Quellen, aus denen Muhammad schöpfte, lassen sich häufig nachweisen.
• Wir sollten uns von dem synkretistischen Annäherungsversuch der Theologen der Aufklärung lösen, der die jüdische Religion, das Christentum und den Islam als drei monotheistische Religionen definierte. Weder Juden noch Muslime sind bereit, das Christentum als „monotheistische Religion“ zu akzeptieren, solange wir an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist glauben. Wenn wir ihnen die geistliche Einheit der drei Personen bezeugen, lächeln sie erhaben über diese für sie durchsichtige Anbiederung.
Der Islam ist dem ersten Teil seines Zeugnisses entsprechend eine monotheistische Religion. In der Praxis jedoch wird Muhammad beinahe wie Allah verehrt. Sein Name wird täglich 40-mal von hunderttausenden Minaretten ausgerufen, da er den entscheidenden Inhalt im zweiten Teil des islamischen Zeugnisses darstellt. In einigen islamischen Ländern wird eine Beleidigung Allahs nicht sofort geahndet, weil Allah sich selber rächen könne. Eine Beleidigung Muhammads jedoch wird sofort bestraft, weil Muhammad tot sei. Die übermäßige Verehrung Muhammads stellt von der Praxis her den Monotheismus des Islams in Frage. Wir sollten das Märchen von den drei monotheistischen Religionen endgültig begraben.
• Ein weiterer Irrtum ist die Behauptung Allah und der Vater Jesu Christi seien identisch. Es gibt Theologen wie Hans Küng oder Cannon Kenneth Cragg, die lehren, dass alle Religionen dasselbe höhere Wesen verehren, ihm jedoch verschiedene Namen geben: Die einen sagen „Jahwe“, die anderen „Allah“ und wieder andere „Vater Jesu Christi“. Hinter diesen verschiedenen Namen stehe immer derselbe Schöpfer, Herr und Richter. Diese Behauptung ist eine Irreführung! Einen allgemeinen interreligiösen Gott gibt es nicht! Was existiert, ist der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Außer ihm gibt es keinen Gott.
Die Muslime sind freilich der Meinung den wahren und einzigen Gott anzubeten. Doch der Allah des Qur’ans, hat mit dem Vater Jesu Christi nichts zu tun. Welcher Christ könnte akzeptieren, dass unser Vater im Himmel der „Listigste von allen“ ist und nach dem Tod den Seligen im Paradies Sex garantiert? Jesus sagt deutlich:
„Niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will“ (Mt 11,27).
Der Evangelist Johannes bezeugt:
„Niemand hat Gott je gesehen; der einzig geborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat uns Kunde von ihm gebracht“ (Joh 1,18).
Wer um des allgemeinen Konsenses willen behauptet, Allah im Islam sei Gott der Vater, scheidet sich vom Inhalt des christlichen Glaubens. Allah im Islam hat keinen Sohn. Dieser „Gott“ leugnet die Kreuzigung Christi. Der Geist von Allah im Islam ist nur ein Geschöpf, nicht ewig und nicht heilig. Allah ist nicht Gott, denn außer der Heiligen Dreieinigkeit gibt es keinen Gott.
Der Gott der 15 Millionen arabischen Christen muß jedoch in der arabischen Bibel mit dem Wort „Allah“ übersetzt werden, weil es kein besseres arabisches Wort für Gott gibt. Schon die Verfasser der neutestamentlichen Briefe standen vor 106 demselben Problem, als sie das Wort „theos“ für den Namen des biblischen Gottes verwandten. Sie füllten den unbekannten Namen mit neuem Inhalt und schrieben: Gelobt sei Theos, der Vater Jesu Christi. Im selben Sinn wird auch der Name „Allah“ in der arabischen Bibel eingesetzt: Gelobt sei Allah, der Vater unseres Herrn Jesus Christus (2. Kor 1,3; Eph 1,3; Kol 1,3; 1. Petr 1,3).
In dieser Formulierung ist der Allah der Christen nicht mehr der Allah der Muslime. Es wäre ein verhängnisvoller Irrtum, den Gott der arabischen Christen mit dem Allah der Muslime zu verwechseln.
Wer jedoch unbedingt bestätigt haben will, dass Allah ein Gott ist, der sollte mit den Worten des Apostels Paulus sagen:
„Der Gott dieser Welt, Allah, hat den Sinn der Muslime verblendet, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild des heiligen Gottes“ (2. Kor 4,4; Joh 16,8-12).
• Die Muslime nehmen für sich in Anspruch, Djibril (der Engel Gabriel) habe Muhammad die Verse des Qur’ans ins Herz graviert. Muhammad bestätigte selbst, dass er Stimmen gehört habe. Wir müssen jedoch betonen, dass der Geist, der Muhammad besuchte, nicht der echte Engel Gabriel war. Der Vater Jesu Christi schickte seinen Erzengel nicht zu Muhammad nach Mekka, um diesem 17-mal zu bezeugen, dass er keinen Sohn habe. Er schickte ihn einst nach Nazareth, um der Jungfrau Maria zu offenbaren, dass der von ihr Geborene „Sohn des Höchsten“ genannt werde und „Gottes Sohn“ sei (Lk 1,32+35).
Der Geist, der Muhammad inspirierte, war also nicht Gabriel. Dieser Geist hat sich laut Qur’an nie mit seinem Namen persönlich vorgestellt. Muhammad wußte in Mekka nicht, welcher Geist ihn wirklich inspirierte und gab ihm 26 verschiedene Titel und Namen. Erst in Medina hörte er von den Juden, der Offenbarungsengel im Alten Testament heiße Djibril (Gabriel). So adoptierte Muhammad diesen Namen für den unbekannten Geist, der ihm erschien (Sure 53,1-18).
Dazu müssen wir bezeugen, dass der Vater Jesu Christi Muhammad nie inspiriert hat, dass sein Sohn Jesus nicht am Kreuz gestorben sei, wenn er, Gott, „in Christus“ war und die Welt mit sich selbst versöhnte (2. Kor 5,18-21). Nicht der wahre Gott hat zu Muhammad geredet, sondern ein unreiner Geist, der sich als Allah ausgab, aber nie Gott war.
Während Muslime daran festhalten, dass Muhammad ein Prophet des wahren Gottes ist, müssen wir bezeugen, dass er das Medium eines unreinen Geistes war und einer Verführung zum Opfer fiel. Derselbe Verdacht wurde von den Bewohnern Mekkas öfters ausgesprochen, bevor sie dem Islam unterworfen wurden (Suren 10,2; 15,15; 17,49; 25,8; 37,36; 38,4; 44,15; 52,29-30; 68,2; 69,42-43; 81,22+25).
Die „Satanischen Verse“, die nicht von Salman Rushdi erfunden wurden, stehen von Anfang an im Qur’an (Sure 53,10-22). Sie erscheinen seltsamerweise direkt nach dem Bericht von der Erscheinung des Offenbarungsgeistes, der Muhammad inspirierte. Diese Verse waren nach Muhammads eigener Aussage eine Einflüsterung Satans, die er später ablehnte (Sure 22,52-53). Er behauptete, alle Propheten würden von Satan versucht. Allah lösche jedoch später diese dämonischen Einflüsterungen durch bessere Offenbarungen seinerseits wieder aus. Nach den Geboten des Alten Testaments hätte Muhammad nach dieser Fehloffenbarung sterben müssen (3. Mose 20,27; 5. Mose 18,9-13+20, Jer 14,13- 15). Er war nicht in der Lage, die Stimme Satans von der Stimme Gottes zu unterscheiden. Wenn aber Muhammad einmal nicht in der Lage war, Gottes Offenbarung von den Einflüsterungen Satans zu unterscheiden, dann gibt es möglicherweise noch viele Verse im Qur’an, die satanischen Ursprungs sind. Die Sure der Dämonen (djinn), 72,1-15, stellt eine solche Predigt der Geister dar, die den Islam angenommen hatten und Muslime geworden waren. Nach der Lehrmeinung des Islams sind nicht nur Menschen, sondern auch Geister Muslime. Nach Sure 46,29- 32 beeinflußten sie die Menschen in ihrem Hoheitsgebiet, sich dem Islam Muhammads nicht zu widersetzen.
Wer in der Mission unter Muslimen mitarbeiten will, muß lernen, was der Apostel Paulus schon vor 1950 Jahren der Gemeinde in Ephesus schrieb:
„Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke … Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Eph 6,10+12).
Wer meint, er brauche diese Mahnung des Apostels nicht zu beherzigen, darf nicht erstaunt sein, wenn er und sein Team im Dienst Schaden an Leib, Seele und Geist nehmen.
Wir bezeugen, dass das humanistische Märchen der Aufklärung, dass der Islam eine Religion Gottes sei, ein Irrtum ist. Vielmehr stellt der Islam eine Verführung dar und ist eine satanische Großmacht ersten Ranges, die weder rationalistisch noch organisatorisch überwunden werden kann. Wir müssen in Europa Buße tun und das Gedankengut der Aufklärung ablegen und zu den biblischen Realitäten und Kräften zurückkehren.
Vielleicht wendet jetzt jemand ein: Aber der Islam ist eine Weltreligion und enthält eine große Kraft, der 1,2 Milliarden Menschen nachfolgen. Dem entgegnen wir: Eine Lüge wird umso stärker je mehr Wahrheitssplitter sie enthält. Ihre Grundrichtung aber bleibt destruktiv. So enthält der Islam viele gute Gedanken aus dem Alten und Neuen Testament, die etwa zwei Drittel der Texte des Qur’ans ausmachen. Die Grundrichtung des Islams bleibt jedoch die permanente Ablehnung des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Damit fällt der Geist, der den Islam offenbarte, unter das Verdikt, das Paulus an die Galater schrieb:
„Wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium predigten als das, welches wir euch gepredigt haben, der sei verflucht“ (Gal 1,8).
Der Geist, der Muhammad 600 Jahre nach dem Tod Christi inspirierte, bestätigte nicht das Evangelium und war nicht bereit, sich der Herrschaft des Auferstandenen zu unterwerfen. Er brachte den Rückfall in eine Gesetzesreligion, die auf Werkgerechtigkeit aufgebaut ist und fällt deshalb unter das Gericht Gottes. Dabei muß deutlich gesagt werden, dass nicht die Muslime von Paulus verflucht worden sind, sondern der Geist, der den Islam offenbart hat.
2. Wie können wir heute Muslime missionieren?
• Wer erkannt hat, dass der Islam eine okkulte Großmacht ist, wird als erstes sich, seine Familie und sein Team unter die Bedeckung des Blutes Jesu Christi stellen.
Das bedeutet, dass keiner würdig oder fähig ist, von sich aus die Muslime zu missionieren. Wir sind nicht besser als sie, wenn wir auf unsere eigene Natur blicken. Wir sollten uns mit den Muslimen auf eine Ebene stellen und sie nicht von oben herab missionieren wollen. Was wir haben, ist nicht unsere Leistung, sondern allein Gottes Gnade. Nur aus der Beugung und Buße heraus empfangen wir das Recht und die Kraft zur Mission.
Männer wie Johannes Seitz, Johannes Busch und Billy Graham sagten, wenn sie vor einer unüberwindlichen Herausforderung standen: Brüder, laßt uns zuerst Buße tun und alle uns bewußten Sünden und Fehler dem Herrn bekennen und wiedergutmachen, soweit dies möglich ist. Dann kommen wir täglich – oder sooft wie möglich – zum gemeinsamen Gebet zusammen und bitten im Namen Jesu um Sieg und Kraft und Frucht. Zu dieser Beugung der Verantwortlichen gehört auch die Vergebung unter Brüdern, dass wir zuerst um Vergebung bitten, wenn in einer Mission oder Gemeinschaft Streit und Haß herrschen, und wir alles uns Mögliche mit Jesu Hilfe tun, um Frieden im Team, in der Familie und in der Mission zu schaffen. Wenn wir nicht darum ringen, dass der Geist Gottes uns zerbrechen, reinigen und heiligen kann, sollten wir nicht anfangen, unter Muslimen zu missionieren. Die These Martin Luthers, dass das Leben eines Christen eine fortgesetzte Buße sein soll, kommt besonders in der Mission unter Muslimen zum Tragen. Nur nach unserem Zerbruch kann der Herr wirken.
• Wenn wir zum anhaltenden Gebet zusammenkommen, haben wir das Vorrecht, um die Leitung des Heiligen Geistes für unsere Gedanken, Pläne und Taten zu bitten (Röm 8,14-15). Die Bitte um Geistesleitung in jedem Detail ist wichtiger als alles Planen, Ausstellen von Bankschecks oder das Schreiben von Büchern. Mission kann nicht unsere Leistung sein, sondern bleibt des Herrn Werk. Wir sind im besten Fall seine Lehrlinge und Gehilfen.
• Wir fanden es hilfreich, um Kontakte mit Muslimen zu bitten, deren Herz fürs Evangelium offen ist. Etwa fünf Prozent aller Muslime sind vom Islam frustriert, weil sie die Kluft zwischen Wort und Tat in ihrer Kultur sehen. Manche haben den Qur’an mit seinen Widersprüchen und Unmenschlichkeiten studiert und haben begonnen, sich von diesem Geist zu lösen. Zahlreiche Muslime sagten: „Wenn der Islam so aussieht, wie ihn Khomeini propagiert, wollen wir keine Muslime mehr sein!“
Dabei war Khomeini vielleicht der Ehrlichste von allen Muslimen, denn er lebte, was der Qur’an wörtlich lehrt. In und außerhalb des Irans sind tausende Muslime als Reaktion auf den Fundamentalismus Khomeinis Christen geworden. Bittet deshalb um offene Augen, dass ihr solche Muslime erkennt, die suchend und fragend geworden sind.
• Es ist selbstverständlich, dass wir nicht wie ein Wasserfall auf die Interessierten einreden. Wir sollten nicht versuchen, sie schnell zu bekehren. Wir müssen zuhören lernen und unsere Freunde fragen, woher sie kommen und was sie denken und fühlen. Es ist nicht schwierig, mit ihnen über Himmel und Hölle, Abraham und Mose, Gott und Christus zu reden, solange wir ihnen nicht die Gottheit Christi und seine Kreuzigung beweisen wollen. Wir müssen zuerst ihre Gedanken und das Niveau ihrer geistlichen Erkenntnis ausloten. Wir sollten unser Ohr ans Herz der Muslime drücken, um ihren Herzschlag zu hören.
• Wenn wir den inneren Standort der einzelnen Muslime etwas erkannt haben, sollten wir nicht anfangen, ihnen unsere vorgefertigten Glaubensschablonen überzustülpen, sondern Gott um das rechte Wort für den Einzelnen bitten. Das innere Hören auf den Vater Jesu Christi ist in seelsorgerlichen Gesprächen entscheidend, und das Gebet um das rechte Wort gibt Vollmacht, Kraft und Weisheit.
Oft ist ein sachliches Zeugnis von dem, was Jesus an uns tat, die Basis für weitere Gespräche. Manchmal kann auch Psalm 51 zur Erkenntnis der Sünde im Leben eines Muslims führen.
Jesaja 53,4-12 hilft die Möglichkeit der Stellvertretung Christi zu erhellen, ohne dass vom Gottessohn und vom Kreuz schon bei Beginn des Gesprächs die Rede ist.
Johannes 1,29 kann das Lamm Gottes vor Augen stellen, das in Sure 37,103-107 in der Opfervereitelung des Sohnes Abrahams als Ersatzopfer vorgeschattet ist.
Joh 17,3 ermöglicht eine Annäherung der Muslime an das Geheimnis des ewigen Lebens, während die Erscheinung auf Patmos die Herrlichkeit des Auferstandenen bezeugt (Offb 1,12- 18). Da der Muslim häufig in den Bahnen des Gesetzes denkt, ist die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin (Joh 8,1-11) für manchen schon ein Anstoß zur Umkehr geworden. Feindesliebe statt Rache sprengt das Rechtsdenken der Muslime (Mt 5,44), während die Seligpreisungen Hoffnung in ihnen aufkeimen lassen (Mt 5,3-12).
Wichtig ist, dass diese Versblöcke auswendig gelernt werden, denn bei vielen Muslimen geht das Denken vom Herzen in den Kopf, und nicht umgekehrt.
• Martin Luther hat mit seiner Erklärung zum dritten Glaubensartikel gleichzeitig auch den Schlüssel zur Mission unter Muslimen geliefert. Wir sehen die Realität des göttlichen Durchbruchs in seinen Worten:
„Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten…“
Alles Drängen hilft nichts! Wie jedoch der Geist Gottes am Anfang der Schöpfung über dem Tohuwabohu brütete, bis Gott: Es werde Licht! sagen konnte, so müssen wir um die vorbereitende embryonale Wirkung des Heiligen Geistes bei den einzelnen Muslimen bitten, bis der Herr Jesus sagen kann: Es werde Licht! Und es ward Licht (1. Mose 1,2+3; Joh 1,12; 8,34+36; 10,27-30).
• Es ist ein alter Erfahrungswert, dass jeder Missionar unter Muslimen lernen muß, drei Hauptprobleme seelsorgerlich zu beantworten:
1. Die Ablehnung der Heiligen Dreieinigkeit mit dem Ärgernis, dass Gott ein Vater sein soll und einen Sohn habe.
2. Die Kreuzigung Christi wird im Qur’an als historische Tatsache geleugnet. Jeder Evangelist unter Muslimen muß um Wege beten, dieses zentrale Thema aus den Büchern des Alten Testaments oder säkularen Quellen zu erhellen.
3. Der Vorwurf der gefälschten Bibel raubt den Muslimen das Vertrauen in alles, was Christen vom Evangelium her sagen. Wir müssen ihr Vertrauen in die Bücher der Bibel wecken, wenn wir wollen, dass sie uns Glauben schenken.
4. Im Grunde genommen geht es nicht nur um Dreieinigkeit, Kreuz und Bibelfälschung, sondern um die Änderung des Gottesbildes. Ein Muslim muß begreifen: Gott ist Liebe, der Allmächtige liebt mich, er kennt mich. Gott ist mein Vater. Er will mich von dem Gericht und der Hölle retten. Er ist kein Despot, sondern kümmert sich um mich persönlich. Ein neues Gottesverständnis muß seinen Sinn umformen.
• Wer mit Muslimen ins Gespräch kommt, erkennt schnell unseren eigenen Nachholbedarf an Verständnis und Wissen über ihre Kultur und Religion. Es wäre falsch, einen Muslim wie einen Atheisten oder Namenschristen zu evangelisieren. Er hat andere Denkschablonen, andere Wertmaßstäbe und andere Glaubensbrücken. Bei ihm heißt es oft: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist!“ (Psalm 34,9), was soviel heißt wie Gastfreundschaft, Einladung zu Mahlzeiten und Gemeinschaft mit ihnen zu pflegen. Wer auf die Dauer als Einzelner oder als Gemeinde Muslime mit dem Evangelium bekannt machen will, sollte sich eine Auswahl an Büchern, Kassetten und Video-Kassetten anlegen, möglichst in verschiedenen Sprachen, so dass die Muslime in ihrer Muttersprache das Evangelium und hilfreiche Bücher lesen können. Das Angebot dazu ist groß und gut.
• Wo ein Gemeinschaftsverband oder ein Kirchenbezirk den Ruf Jesu zur Mission unter Muslimen gehört hat und befolgen will, sollten sie einen erfahrenen Konvertiten als Evangelisten, als Seelsorge- und Gemeindeberater vollzeitlich oder teilzeitlich anstellen, oder auf die Bibelschule zur Ausbildung schicken. Wir Europäer werden die Muslime nie ganz verstehen, auch wenn wir jahrelang mit ihnen zusammenleben, sie achten und lieben.
Gemeindeverbände sollten ein Budget für Mission unter Muslimen in der eigenen Umgebung einrichten. Dieses Geld zahlt sich durch eine geistliche Belebung der Gemeinden bald wieder aus. Eine Gemeinde in Süddeutschland gibt 60 Prozent ihrer Einnahmen für Mission aus, nicht für Missionsgesellschaften, sondern für eigene Missionare, die sie aussendet, trägt und umbetet. Diese Gemeinde ist voller Leben und Bewegung. Vielleicht müssen wir auch an diesem Punkt umkehren.
3. Wollen wir Muslime wirklich missionieren?
Emotionen kühlen schnell ab; Begeisterung hilft nicht lange. Wo eine Berufung durch Jesus da ist, beginnt der Heilige Geist, Herz und Willen zu mobilisieren. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Deshalb fragen wir nochmals: Wollen wir wirklich Muslime missionieren? Legen sie diesen Entschluß in Jesu Hände, dass er Frucht daraus wirkt, dass er sie von Anfang bis Ende leitet, so dass Rückschläge, Enttäuschungen, Fehler und Widerstände zweitrangig erscheinen. Allein der Befehl Jesu gilt: Gehe zu deinem muslimischen Nachbarn, Kollegen oder Schulfreund, bete für ihn, grüße ihn, bitte Jesus um Kontakte und um Weisheit. Tausche dich mit Gleichgesinnten aus und erbitte dir von Jesus vor allem eine Gebetsgruppe, die dir den Rücken stärkt. Derjenige Missionar im In- oder Ausland, dem der Herr treue Beter schenkt, hat die längste Ausdauer, die meiste Frucht und die so dringend nötige Weisheit und Phantasie.
Wenn wir die Muslime nicht missionieren, werden sie uns missionieren! Längst haben die Verantwortlichen in den islamischen Zentren der Bundesrepublik erkannt, dass die vielen muslimischen Gastarbeiter und Studenten ein Potential zur islamischen Missionierung von liberalen und evangelikalen Christen darstellt. Schriftliche Anleitungen in deutscher Sprache, wie man am besten Christen knacken kann, werden von München, Köln und Hamburg aus versandt. Die Mischehe hat sich dabei als wirksamste isla- mische Missionsmethode erwiesen. Über zwei Drittel der deutschen Konvertiten zum Islam sind ehemalige christliche Ehepartner, die aus Liebe zu ihrem Partner den Islam angenommen haben. Insgesamt rechnet man mit mindestens 100.000 Deutschen, die Muslime geworden sind. Die Zahl der Muslime, die in der Bundesrepublik Christen geworden sind, beläuft sich nicht einmal auf zehn Prozent dieser Zahl. Stellt das keinen Bußruf für uns, die Verantwortlichen in den Gemeinden, dar?
Das Wachstum des Islams in aller Welt vollzieht sich in erster Linie durch Geburtenüberschuß. Nachdem Muhammad in der Schlacht bei Uhud 70 Muslime verloren hatte, mußte er einen Weg finden, die Witwen und Waisen zu versorgen. So sagte er zu seinen Kriegern: „Heiratet zwei, drei oder vier Frauen. Falls ihr jedoch fürchtet, dass ihr sie nicht gerecht behandeln könnt, dann nur eine“ (Sure 4,3). Die Muslime gingen begeistert auf seine „Offenbarung“ ein und halten an ihrem Vorrecht zäh fest.
Da Hygiene und medizinische Versorgung seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts auch in die islamischen Länder eingedrungen sind, wuchs der Geburtenüberschuß proportional, so dass sich die Muslime heute in 27 Jahren verdoppeln. Die Christen dagegen verdoppeln sich trotz beachtlicher missionarischer Erweckungen in China, Indonesien, Ost- und Westafrika nur in 54 Jahren, weil sie nur wenige Kinder pro Familie haben.
Die Türkei wird laut Fischers Welt-Almanach 1997 im Jahre 2000 etwa 68 Millionen Einwohner haben, im Jahre 2025 sollen es bereits 90 Millionen Einwohner sein, während die Bundes republik stagniert und im gleichen Jahr auf unter 76 Millionen absinken soll.
Heute gibt es weltweit 1,3 Milliarden Muslime. Wenn Jesus nicht vorher kommt, wird sich diese Zahl in 27 Jahren verdoppeln. Jährlich werden 30 Millionen Muslime oder mehr dazugehören. Die Probleme mit Gastarbeitern und Ausländern in Europa sind nur Vorboten einer wachsenden Welle von Einwanderern, die auf uns zurollt. Es ist eine Frage der Weisheit und des Selbstschutzes, dass sich die Gemeinden der Bundesrepublik auf die theologische, gesellschaftliche und missionarische Auseinandersetzung mit dem Islam vorbereiten. Die Zeit drängt. Pfarrer Otto Riecker von Adelshofen schrieb ein Buch mit dem Titel: „Mission oder Tod“. Der Titel erscheint radikal, enthält aber eine tiefe Weisheit und Wahrheit.
Im Braunschweiger Dom steht im Altarraum ein überdimensionaler siebenarmiger eiserner Leuchter aus der Zeit der ersten deutschen Kaiser vor über 1000 Jahren. Dieser Leuchter hat viele Kriege, Segenszeiten, Gottlosigkeiten und Erweckungen überdauert. Die Reformation und der Pietismus sind unter seinen dicken Kerzen hindurchgegangen. Dieser Leuchter ist ein Zeichen der Geduld Jesu Christi mit dem deutschen Volk. Er hat uns den Leuchter noch nicht weggestoßen (Offb 2,4+5). Der Herr aber hatte der aktiven Gemeinde in Ephesus gedroht, dass er ihren Leuchter wegstoßen werde, falls sie nicht Buße täten und zu den Werken der ersten Liebe zurückkehrten.
Das Missionsfeld ist in unsere Heimat gekommen. Die Muslime leben vor unserer Haustür. Hören wir den Ruf Jesu Christi zur Umkehr oder leben wir in unserem Gemeindekarussell weiter?
Bereitet den Weg des Herrn – auch unter den Muslimen in Europa.
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