8. Teil
DAS MILLENNIUM
( das Tausendjährige Reich )
(Auszug aus dem Buch DIE WIEDERKUNFT JESU CHRISTI . Seiten 281 bis 324. Eingestellt von Horst Koch. Im November 2023)
1. Kapitel
Einführung
I. Was ist das Millennium?
Millennium ist ein lateinischer Ausdruck und bedeutet „tausend Jahre“. Man bezeichnet damit die so lange dauende Ära, da Christus nach Seiner Wiederkunft Gerechtigkeit und Frieden zur Herrschaft bringt.
II. Auf welchen biblischen Grundlagen beruht die Lehre vom Millennium?
1. Auf zahlreichen Stellen im AT.
Im AT gibt es, wie wir wissen, viele, noch unerfüllte Weissagungen. Denken wir an jene über die Endempörung der Völker, den Antichristen, die große Trübsal, Harmagedon; dann an die über Israel, das Ende ihrer weltweiten Zerstreuung, ihre Rückkehr nach Palästina und ihre Bekehrung, die Wiederherstellung des auserwählten Volkes, und schließlich über Jesus Christus selbst, nämlich über alles was Seine Rolle als Richter und König der ganzen Welt angeht!
Wir haben erkannt, wie wörtlich alle diese Prophezeiungen wohl in Erfüllung gehen sollen, ja, bereits im Zuge sind, sich zu erfüllen. Genau so sicher werden, unserer Überzeugung nach, alle Weissagungen auf die glorreiche Herrschaft des Messias auf Erden zur Vollendung kommen. Es wäre wirklich sonderbar, an die wörtliche Erfüllung der unserer armen Welt angedrohten Gerichte zu glauben, die alle gegenwärtigen Ereignisse bestätigen, alle verheißenen Segnungen hingegen zu „vergeistigen“, indem wir sie in den Himmel verlegen! In den folgenden Kapiteln werden wir ständig Gelegenheit haben, eine große Zahl solch wunderbarer Verheißungen anzuführen und aufzuzeigen, wie sie unmöglich alle erst im Jenseits zur Erfüllung kommen können.
Heben wir noch eines hervor: Im AT ist die Lehre vom Millennium so vollständig vorhanden, daß die Juden sie selbst im Talmud ganz zu entwickeln vermochten, obwohl ihnen die späteren Angaben aus dem NT abgingen. Sie hatten z.B. lange vor der Offenbarung behauptet, daß die messianische Herrschaft tausend Jahre dauern würde. So läßt es sich nicht behaupten (wie es manche getan haben), daß ohne die berühmte Stelle in Offb. 20, 1-10 die Lehre vom Millennium gar nicht bestünde.
2. Das NT bestätigt die Aussagen des AT.
Eines dürfen wir nicht vergessen: Das AT bedenkt vor allem die irdische Zukunft Israels und der Völker, auf die das Heil übergeht. Wir finden darin kaum etwas von dem erwähnt, was das Evangelium das „ewige Leben“ und das Jenseits nennt, es sei denn in kurzen Streiflichtern (doch genügend, um es den Juden in großen Linien verständlich zu machen, was ihrer in der anderen Welt wartet).
Das NT hingegen hat zum Hauptthema die Gemeinde, das geistliche Volk Gottes, und das ewige Heil oder die ewige Verdammnis der Menschheit. Nur gelegentlich spielen Christus und die Apostel auf das Millennium an. In ihrer Lehre scheinen sie sogar häufig die glorreiche Wiederkunft des Herrn und die Ewigkeit zusammen zufassen (wie es im AT oft mit dem zweifachen Kommen des Herrn der Fall ist). Aber was das NT über das messianische Zeitalter aussagt, genügt vollkommen, um die Lehre der alten Propheten zu bestätigen. Wir werden dies auch auf den folgenden Seiten sehen. Übrigens brauchte das NT die ausführlichen Beschreibungen vom Millennium, die im AT so zahlreich vorhanden sind, nicht zu wiederholen. Und gerade die noch fehlenden Offenbarungen zeigt Johannes auf:
Die Dauer des messianischen Reichs,
das Gebundenwerden Satans,
die erste Auferstehung zu Beginn der Tausend Jahre,
die zweite Auferstehung am Ende der Tausend Jahre,
die letzte Empörung,
den Zeitpunkt des Weltuntergangs und des letzten Gerichts. Offb. 20, 1-15.
III. Ist ein Millennium notwendig?
Zweifellos, da die Schrift soviel davon redet! Doch wir müssen auch den Grund dafür verstehen. Die Gegner dieser Lehre nennen den Glauben an ein sichtbares, herrliches Reich Christi auf Erden zu fleischlich, eines „Himmelsbürgers“, der von der Erde nichts erwartet, unwürdig. Diese biblische Wahrheit mag wohl zuweilen in fleischlichem Sinn entstellt worden sein. Überdenken wir aber die einfachen Angaben der Bibel, so scheinen sie die einzig mögliche Lösung zu erbringen für die letzten tausend Jahre der Erde vor ihrem Untergang.
Ginge die Entwicklung der Menschheit nur auf die Herrschaft des Antichristen und die Schlacht von Harmagedon hinaus, und sollte die Erde gleich danach vernichtet werden, so wäre im Grunde Satan der Sieger. Trotz der göttlichen Bemühungen, aus der Erde ein Paradies zu schaffen, hätte das Böse triumphiert. Haß , Krieg , Leiden, Abfall hätten sich bis zum Ende nur immer mehr gesteigert. Und Gott wäre als letzter Ausweg nur noch die Auslöschung einer unrettbaren Welt geblieben. In diesem Fall wäre die Wiederkunft Christi nur „ein Gang auf den Ruinen“ ( Mme. Brunel).
Ja, man kann sagen, daß es dann keine Aussicht auf irgendein weiteres Geschehen gäbe, da im Himmel Christus bereits den Thron Seiner göttlichen Majestät innehat. Nein, das ist unmöglich! Schon um der Ehre des Herrn willen ist es klar, daß die Schrift uns einen ganz anderen Ausgang vor Augen stellen mußte. Gott wird das letzte Wort haben und gewaltige Rache nehmen. Aber nicht die furchtbaren Gerichte der großen Trübsal sind Seine Rache – denn der Herr richtet nur ungern -, sondern es sind vielmehr die tausend Jahre einer unvergleichlichen Wonne und Wohlfahrt, die Er der ihrem Haupte nun endlich unterworfenen Menschheit gewähren wird. Gott rächt Sich im Segnen und im Beweis der unbegrenzten Macht Seiner wunderbaren Liebe. Seine Gnadenabsichten mit dem Menschen, als Er ihn ins Paradies setzte, sind nur eine Zeit lang zurückgestellt worden. Endlich kommen sie zur Ausführung. Danach – wenn der Sieg des Herrn sich vollauf erwiesen hat – werden auch die anderen Weissagungen erfüllt werden. Die Erde wird vernichtet werden, und die Ewigkeit bricht an.
IV. Wird das Millennium tatsächlich auf Erden errichtet werden?
Indem sie alle Verheißungen des AT vergeistigen, verweisen manche das herrliche Reich Christi in den Himmel (während sie die den Juden, dem Antichristen und den Völkern angedrohten Strafen wörtlich nehmen und der Erdenzeit vorbehalten). Aber aus den Propheten scheint uns klar hervorzugehen, daß Jesus Christus erst hienieden Sein Reich sichtbar aufrichten wird.
Der Stein, der die Füße des Bildes von Daniel zerschlägt, wird zum großen Berg, der „die ganze Welt füllte“, d.h. daß das Reich Gottes den Raum einnehmen wird, den bis dahin die Königreiche der Menschen innehatten. Dan. 2,35. 38-39. „Das Reich, Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel wird dem heiligen Volk des Höchsten gegeben werden.“ Dan. 7,27. „Und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden“ Offb. 5, 10. Der Engel Gabriel sagt von Jesus: „Gott, der Herr, wird Ihm den Stuhl Seines Vaters David geben.“ Luk. 1 ,32. Nun ist Gottes Thron im Himmel, aber Davids immer nur auf Erden gewesen.
Wie zahlreich und bestimmt fanden wir die Texte über Israels Rückkehr nach Palästina und seine Wiederherstellung! Eine ähnliche Fülle von Einzelheiten werden wir nun bei den Propheten über die glorreiche Periode feststellen, welche die Geschichte unseres Planeten beschließen wird.
V. Vor welchen Irrtümern müssen wir uns in Bezug auf das Millennium hüten?
Mehrere unheilvolle Irrtümer haben viele ernste Christen von der hier vorliegenden Lehre abgebracht. Darüber müssen einige Worte gesagt werden.
1. Der Glaube an das Millennium war unter den Kirchenvätern der ersten Jahrhunderte sehr verbreitet. Aber einige von ihnen verstiegen sich darin (wie in vielen andern Dingen) zu solchen Übertreibungen, daß sie ihre Lehre in Mißkredit brachten. Besonders ließ Papias seiner Phantasie die Zügel schießen; er suchte z.B. auszurechnen, wie viele Reben jeder Weinstock und wie viele Trauben jede Rebe im messianischen Zeitalter hervorbringen werde, um so in astronomischen Ziffern den Weinertrag zu bestimmen. „Im Millennium“, sagte er, „wird eine Weintraube einem Menschen, der gerade eine andere pflücken will, sagen: „Nimm mich, du Auserwählter des Herrn, ich bin reifer als meine Nachbarn!“ Zu derlei Beschreibungen kamen noch viele kindische Einzelheiten hinzu.
Solche fleischlichen und lächerlichen Auffassungen lösten bei Origenes, Augustinus und anderen eine heftige Reaktion aus, die zur völligen Aufgabe des ursprünglichen Begriffs vom Millennium und damit wieder zu ebenso schweren Irrtümern führte
2. Augustinus glaubte zuerst selbst an das kommende Reich des Messias, dann aber fing er an zu lehren, die tausend Jahre seien in geistlichem Sinne zu verstehen und hätten begonnen, als Jesus Christus am Kreuz den Satan besiegte und band. Als daher das Jahr 1000 kam, erwarteten große Massen voller Angst das Ende der Welt. Die Kirche ließ sich irdische Güter gegen die Sündenvergebung vermachen und besaß bald fast die Hälfte der Ländereien.
3. Danach erklärte man, daß der Ausdruck „Tausend Jahre“ nur eine lange Zeit bedeute, und daß die tatsächliche Fesselung Satans bei der Bekehrung des Kaisers Konstantin stattgefunden habe. Da habe das Evangelium über das heidnische und christenfeindliche Rom gesiegt und sei das messianische Zeitalter angebrochen. Seither regiere Christus in der Gestalt der Kirche und ihres sichtbaren Oberhauptes, des Papstes.
Solche Ideen sind aus der Begeisterung des Sieges über das Heidentum im vierten Jahrhundert begreiflich, da di langen und schrecklichen Verfolgungen aufhörten. Aber daß sich solche Ansichten trotz der Nacht des Mittelalters, der Kriege und der Verfolgungen der Reformationszeit und aller Greuel der neuesten Zeit halten konnten, ist kaum zu verstehen. Und doch ist dies die vorherrschende Auffassung in den katholischen Kreisen und sogar bei vielen Protestanten. In seiner Anmerkung zu der Stelle in der Offenbarung über die Fesselung Satans auf tausend Jahre (20, 1 -3) schreibt Abbe Crampon: „Tausend Jahre: langer Zeitraum, wahrscheinlich von unbestimmter Dauer; umfaßt den Zeitabschnitt zwischen der Einschränkung der Macht Satans durch das erste Kommen des Erlösers und dem Zeitpunkt, da er, kurz vor dem Ende der Welt, wieder losgelassen wird (V. 3), positiv gesagt also, fast die ganze Zeit der Kirche im Kampf.“
Wenn dem so wäre, so müßte man die messianische Herrschaft eine wirklich jämmerliche nennen, denn es hat durchaus nicht den Anschein, als sei Satan gebunden und außerstande, die Völker zu verführen. Oder er müßte – wie es einmal einer gesagt hat – an einer schrecklich langen Kette liegen!
4. Seit der Reformation haben allerlei Sekten merkwürdige Theorien über das Millennium vertreten. Ein Schulbeispiel liefern die Schwärmer von Münster in Westfalen, die 1539 vorgeblich das „Neue Jerusalem“ unter der direkten Herrschaft Christi gründeten. Ihre schauerlichen Ausschreitungen wirkten sehr ungünstig auf die Reformation in der Frage der Taufe und der Weissagung.
Von den heutigen Bewegungen nennen wir nur die „Zeugen Jehovas“, deren Anhänger die 144 000 Versiegelten aus der Offenbarung sein wollen. Ihnen zufolge ist Christus 1914 wiedergekommen und hat damals Seine wunderbare Herrschaft angetreten, wenigstens in den Enklaven der „Neuen Erde“, d.h. ihrer eigenen Gemeinschaftssiedlungen. In diesen Kolonien ist die Erde nicht mehr verflucht, ihre Eingeweihten sterben nicht mehr und leben zusammen wie die Engel im Himmel!
5. Zwei in gewissen Kreisen stark verbreitete Lehren sind die vom „Post-Millennium“ und vom „A- (bzw. Anti) Millennium“.
Die Vertreter des „Prä- (bzw. Vor) –Millenniums“ glauben wie wir an die Wiederkunft Jesu Christi vor dem Millennium.
Der Glaube an das „Post-Millennium“ lehrt, daß die Menschheit, dank den religiösen, sittlichen, sozialen und technischen Fortschritten, sich immerzu aufwärts entwickelt und einem wunderbaren, goldenen Zeitalter des Friedens und der allgemeinen Brüderlichkeit entgegen geht. Der Herr käme dann nur, um diese Vergötterung der Menschenrasse mit ihrem Einlaß in die Ewigkeit zu krönen. Vor 1914 hatte diese Lehre viel Erfolg. Aber nach den beiden Weltkriegen, den Gaskammern, der Atombombe hat sie – und mit Recht – viele Anhänger eingebüßt. Entmutigt wurden diese zu A-Millennaristen, wie die Katholiken.
Der A-Millennarismus erklärt, daß wir überhaupt keine glorreiche Herrschaft Christi auf Erden zu erwarten haben. Hier einige der als Begründung für diese Ansicht vorgebrachten Argumente:
a) Die jetzige Periode der Gemeinde wird in der Schrift die „letzte Zeit“ genannt: „Gott hat am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn . . . Nun aber, am Ende der Welt, ist Er einmal erschienen, durch Sein eigen Opfer die Sünde aufzuheben.“ 1, 2; 9,26.
Petrus erklärt an Pfingsten: „Das ist’s, was durch den Propheten Joel zuvor gesagt ist: In den letzten Tagen will Ich ausgießen von Meinem Geist auf alles Fleisch.“ Ap. 2, 16-17.
Christus ist zuvor ersehen, ehe der Welt Grund gelegt ward, aber offenbart zu den letzten Zeiten.“ 1. Petr. 1, 20.
„Kinder, es ist die letzte Stunde! . . . es sind nun viele Widerchristen geworden; daher erkennen wir, daß die letzte Stunde ist.“ 1. Joh. 2, 18. Da wir – so sagen sie – schon am Zeitenende sind, bleibt kein Raum mehr für ein Millennium, und es steht uns nur noch die Ewigkeit bevor.
Darauf antworten wir: es geht hier nur darum, den Ausdruck „Zeitenende“ oder „letzte Stunde“ zu definieren. Wir glauben, daß das erste Kommen Christi wirklich den Anfang von Gottes Triumph bedeutet: es eröffnet die letzte Periode der Weltgeschichte. Aber das schließt zwei Tatsachen nicht aus:
Erstens, wenn die „letzte Stunde“ schon zweitausend Jahre gedauert hat, warum sollte sie nicht wenigstens tausend Jahre mehr andauern?
Zweitens, die so verlängerte „Endzeit“ kann sehr gut die an verschiedenen andern Stellen angekündigten Phasen umfassen, nämlich: die Zeit der Gemeinde, die große Trübsal, das Millennium und das letzte Gericht.
b) Mehrfach, sagt man, scheint die Schrift nur zwei „Zeitalter“ zu kennen:
das jetzige und
das zukünftige Zeitalter;
aber sie erwähnt keine Zwischenperiode (S. Matt. 12, 32 ; 20,34-35; Eph. 1,21 u.a.). Im Grunde wird immer derselbe Fehler gemacht: um eine Bibelstelle zu verstehen, darf man sie nicht für sich allein nehmen, sondern nur in Verbindung mit allen Texten, die dasselbe Thema behandeln. Weder diese „letzte Zeit“, noch „die letzte Stunde“ schließt den Triumph Gottes aus, mit dem sie beide zu Ende gehen.
Jesus bedient Sich eines ähnlichen Ausdrucks: „Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören, und die sie hören werden, die werden leben.“ Joh. 5, 25. Diese „Toten“ sind die Menschen, denen das geistliche Leben infolge ihrer Sünden abgeht (Eph. 2, 1), und die Stunde, von der Jesus spricht, hat nun fast zweitausend Jahre gedauert. Auf sie folgt eine andere „Stunde“, da alle, die in den Gräbern sind, leiblich auferstehen werden (Joh. 5, 28), die Gerechten vor den tausend Jahren, die Gottlosen gleich darnach. Ebenso nennen die Propheten sowohl die furchtbaren Endgerichte wie auch das darauf folgende messianische Reich den „Tag des Herrn“ (oder „diesen Tag“). Zeph. 1, 14-18; Sach. 14, 1.9.13.20 usw. Es ist also klar, daß in der Schrift Ausdrücke wie Zeit und Tag, Zeitalter, Jahrhundert, Endzeit verschiedene und oft sehr ausgedehnte Perioden decken können. Nur das gründliche Studium der Gesamttexte ergibt den Sinn einer jeden einzelnen Stelle.
c) Weiter sagt man, daß das NT ohne Unterbrechung (d.h. ohne Zwischenstadium des Millenniums- die glorreiche Erscheinung Christi und den Eingang in die Ewigkeit (Matt. 25,31),
– die Auferstehung der Gerechten und der Gottlosen (Joh. 5,28; Ap. 24,15),
– die Bestrafung der Empörer und die Belohnung der Auserwählten (Matt. 13,30.41-43; 2. Thess. 1, 6-10 ),
– den Tag des Herrn und die Vernichtung der Erde (2. Petr. 3,10)
beschreibt.
Ein solches Vorgehen darf uns nicht befremden. Wir haben ja gesehen, daß manche Propheten offenbar auch nicht die Zwischenzeit der dreieinhalb Jahre unterscheiden, welche die Entrückung der Gemeinde von ihrer glorreichen Herabkunft trennt. Ganz genau so sagten wir, wird im AT das zweifache Kommen Jesu zusammengefaßt:
Jes. 61, 1-2 spricht im gleichen Satz vom Kommen Jesu als Heiland und als Richter;
Jes. 53, 13-15 beschreibt gleichzeitig das Leiden, die Herrschaft und die Herrlichkeit des Herrn;
Ps. 2 zeigt den vom Vater gezeugten Sohn, Seine Verwerfung, Seine Gerichte und Seine Herrschaft (Apg. 4, 25.)
Mal. 3, 1-2 scheint den Dienst Johannes des Täufers und das glorreiche Kommen des souveränen Richters nebeneinander zu stellen; usw., usw.
Solche Zusammenstellungen heben also keineswegs die vielen anderen Stellen auf, die von der Zeit der Gemeinde zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Herrn und vom Millennium zwischen Seiner Wiederkunft und dem Weltuntergang reden.
d) Endlich erklärt man, die Gemeinde sei himmlisch und dürfe nur geistliche Segnungen erwarten. Wir sind schon mit Christus in die himmlischen Örter versetzt. Eph. 1,3; 2,6. „Unser Bürgertum ist im Himmel“. So haben wir kein irdisches, materielles Reich in Ausicht.
Auf die Rolle der Gemeinde während des Millenniums werden wir später eingehen. Hier genüge es zu sagen, daß die auferstandenen Gläubigen, die mit Christus auf Seinem Throne sitzen, von der Herrlichkeit her mit Ihm regieren werden (wohl aus den „himmlischen Örtern“, in die wir schon hier im Glauben versetzt sind). Eine solche Perspektive schließt keineswegs aus, daß die Erde noch vor ihrer endgültigen Vernichtung am sichtbaren Triumph des Herrn teilhat.
Die Argumente der Millenniumsgegner scheinen uns also von der biblischen Sicht her nicht begründet; ganz abgesehen davon, daß ihre Lehre den Juden keine Zukunft mehr läßt und damit vielen, völlig klaren Texten widerspricht. Diesen Punkt haben wir ja bereits im Teil über Israel berührt.
6. Merkwürdigerweise begegnet man bis in die politische Welt hinein dem brennenden Wunsch, mit rein menschlichen Mitteln ein goldenes Zeitalter auf Erden herbeizuführen. „Die politischen, sozialistischen wie kommunistischen Bestrebungen unserer Tage, diese Vorläufer des Tausendjährigen Reichs, sind nichts anderes als ein grober Chiliasmus (Millenniumslehre). Nicht alles ist falsch an dem Ideal, das die Sozialisten und Kommunisten verfolgen. Was die Kirche übersah, haben sie erahnt, gesucht, heiß erstrebt. Auch darin sind die Kinder dieser Welt klüger gewesen als die Kinder des Lichts. Aber sie wollen dieses Ziel aus eigener Kraft erreichen, ohne Gott, ohne Christus. Da sie aber den Eckstein verworfen haben, wird das Werk den Bauleuten völlig mißlingen.
7. Wie köstlich ist es, den oben beleuchteten Irrtümern und sonderbaren Irrlehren die einfache Botschaft der Bibel gegenüber zu stellen! Läßt man sie allein zu Worte kommen, so staunt man über das Ausgeglichene und Geistliche ihrer Unterweisung. Durch all die Fälschungen aber sucht Satan die Gläubigen von der wunderbaren Hoffnung abzubringen, die unserer armen Erde geschenkt ist. Denn der Gedanke, bald gebunden und von dieser Ära der Heiligkeit und der Wonne ausgeschlossen zu werden, ist ihm entschieden unerträglich.
VI. Wie lange wird das Messianische Zeitalter dauern?
Sechsmal erklären die ersten sieben Verse von Offb. 20, daß es tausend Jahre dauern wird (daher der Name Millennium).
Manche behaupten, diese Zahl, wie viele andere in der Bibel, habe rein symbolische Bedeutung. Auf der menschlichen Ebene drückt sie die Totalität, hier die vollkommene Dauer aus. Es mag schon sein, daß Gott diese Zahl nicht zufällig bestimmt hat. Aber das läßt es uns, nach unserer Ansicht, durchaus zu, sie auch wörtlich zu nehmen. Daß Johannes diese Zeitangabe sechsmal wiederholt, berechtigt uns wohl zu dieser Annahme. Wir fanden oben, daß Daniel und Johannes, um unsere Aufmerksamkeit auf die dreieinhalbjährige Dauer der großen Trübsal zu lenken, sie achtmal in vier verschiedenen Ausdrücken wiederholen. Daher glauben wir, daß Christi Herrschaft auf Erden wirklich tausend Jahre währen wird.
Schon vor dem Kommen des Herrn haben die jüdischen Rabbiner, wie bereits einmal erwähnt, gestützt auf das AT, die Dauer des messianischen Reichs auf tausend Jahre festgelegt. Sie gründeten ihre Ansicht auf den Sabbat Gottes als Symbol für das Millennium.
Beachten wir noch, daß die Propheten des AT zuweilen das messianische Reich auf Erden und im Himmel in einer und derselben Vision vereinigen. Von ihrer Entfernung aus können sie nicht immer das Millennium von der Ewigkeit unterscheiden. Mit der Beschreibung des irdischen Königreiches verkündigen sie, daß der Messias ewig regieren werde. (S. z.B. Ps. 72,5-7; Dan. 7, 14-27 usw.!) Aber es ist klar, daß diese Herrschaft in den Himmel einmünden wird, und daß die tausend Jahre nur wie der Vorhof des königlichen Palastes sind.
VII. Einige Symbole für das Millennium.
1. Der Sabbat.
Ständig findet man in der Schrift den Zyklus von sechs Arbeitsperioden, auf die eine siebente der Ruhe folgt, während die achte einen neuen Anfang einleitet:
a) In sechs Tagen schuf Gott die Welt und ruhte am siebten Tage, Mose 2,2-3;
b) Jede Woche sollte Israel sechs Tage arbeiten und am siebenten 2. Mos. 20,8-1;
c) Es gab den Zyklus der sieben Wochen von Pfingsten. Mos. 23,15-16;
d) Ein anderer Zyklus von sechs Monaten führte zu den großen Festen der Posaunen, der Versöhnung und der Laubhütten, denen der siebente Monat geweiht war. Mos. 23, 24-25. 27. 34.
e) Die Israeliten sollten das Land sechs Jahre bebauen und es im siebenten ruhen lassen. 3. Mo 25,2-4. (Man findet noch solche Siebener-Zyklen im Jubeljahr, in der siebzigjährigen babylonischen Gefangenschaft und in den siebzig Jahrwochen von Daniel 9.)
Gestützt auf diese Analogien waren die Rabbiner zu der Ansicht gelangt, die Welt solle einen Zyklus erleben von:
sechs Jahrtausenden der Arbeit: 6 Tage;
tausend Jahren der Ruhe: 7. Tag;
darnach den Eingang in die Ewigkeit im Morgenrot des 8. Jahrtausends: 8. Tag.
Später drückten alte Kirchenväter denselben Gedanken in neuer Form aus. Sie glaubten, die Erde würde in großen Linien
zweitausend Jahre ohne das Gesetz sein – von Adam bis Abraham;
zweitausend Jahre unter dem Gesetz – von Abraham bis Christus;
zweitausend Jahre unter der Gnade – das jetzige Zeitalter;
eintausend Jahre unter der Herrschaft des großen Königs – das Millennium.
Selbstverständlich geben wir diese Einzelheiten nur dokumentarisch und mit allem Vorbehalt weiter. Wir möchten uns hüten, auch nur dem Anschein nach ein Datum für die Wiederkunft Christi festzulegen. Möglicherweise findet sie bald statt; aber sollte sie auch noch lange verziehen, so würde das unsern Glauben in keiner Weise erschüttern, denn Er allein kennt Tag und Stunde. Immerhin glauben wir – allein auf die Analogie des Glaubens gestützt und unter Vermeidung jeder Übertreibung – mit den Rabbinern aus dem Sabbatzyklus schließen zu dürfen, daß die aufgewühlte Weltgeschichte im Sabbat-Jahrtausend der großen Ruhe ihr Ende findet.
2. Das Jubeljahr.
Nach sieben Sabbatjahren, d.h. nach 49 Jahren, sollte Israel das Jubeljahr feiern. „Ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt ein Freijahr ausrufen im Lande allen, die darin wohnen; denn es ist euer Halljahr. Da soll ein jeglicher bei euch wieder zu seiner Habe und zu seinem Geschlecht kommen . . . Ihr sollt nicht säen auch was von selber wächst, nicht ernten; denn das Halljahr soll unter euch heilig sein.“ 3. Mos. 25,10-12. Und alle Kaufverträge mußten den Zeitabstand bis zum nächsten Jubeljahr berücksichtigen.
Welch schönes Bild vom kommenden großen Jubeljahr haben wir hier! Bald werden völlige Freiheit, Gleichheit, Eigentumsrecht, Ruhe, allgemeiner Wohlstand nicht mehr bloße Worte sein, sondern zur herrlichen Wirklichkeit werden. Könnten wir doch auch alle unsere Geschäfte von heute ab im Blick auf das kommende Reich erledigen!
3. Die Stiftshütte.
Gott hatte die Stiftshütte mit ihren Opfern und Riten als Mittel ersonnen, um Sein Wohnen unter dem Volke Israel zu ermöglichen: „Sie sollen Mir ein Heiligtum machen, daß Ich unter ihnen wohne. . . Da Ich Mich euch bezeugen und mit dir reden will . . . Daselbst will Ich . . . geheiligt werden in Meiner Herrlichkeit. So will Ich die Hütte des Stifts mit dem Altar heiligen . . . Und will unter den Kindern Israel wohnen und ihr Gott sein, daß sie wissen sollen, Ich sei der Herr, ihr Gott, der sie aus Ägyptenland führte, daß Ich unter ihnen wohne . . . Da bedeckte die Wolke die Hütte des Stifts, und die Herrlichkeit des Herrn füllte die Wohnung“ 2. Mos. 25, 8; 29. . . .
4. Das Gelobte Land.
Nach Jahrhunderten der Versklavung und Verbannung in Ägypten und mühevollen Wüstenwanderungen genossen die Israeliten unter Josuas Führung endlich die Freiheit, Ruhe und Fülle im Gelobten Land. Die Segnungen, die ihnen zuteil werden sollten, falls sie treu blieben, gleichen sehr den Verheißungen fürs Millennium: Gott selbst wird vor ihnen hergehen und mit ihnen sein; Er wird es z um heiligen Volk machen und zum Herrn über alle Völker. Großer materieller Wohlstand wird sein Erbteil in einem Lande sein, da „Milch und Honig fließt“. So wird das Volk in Freude und Frieden die Erfüllung der Verheißungen Gottes erleben. 5. Mos. 31, 8. Dann wird das Laubhüttenfest eine ständige Erinnerung an die vergangene Zeit seines Nomadenlebens in Zelten sein. 3. Mos. 23, 42-43. Der Hebräerbrief sieht im Einzug Israels in Palästina ein Bild der Ruhe, in die der Gläubige, indem er das vollkommene Werk Christi annimmt, im Glauben eingeht. 4, 8-10. Aber man darf auch darin ein Bild der Wonne im Millennium sehen. . . .
5. Die Herrschaft Salomos.
Nach der bewegten Zeit der Richter und all den Kriegen Davids (1. Chr. 28,3) erschien Salomo seinem Volke wahrlich als ein Friedenskönig. Er begann damit, seines Vaters Diener zu belohnen und Feinde zu bestrafen. Er gab seinem Volk Ruhe und Sicherheit, daß jeder unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen konnte. Mit großer Weisheit begabt, baute er dem Herrn ein festes, prächtiges Haus. Gott schenkte ihm Reichtum, Güter und Ehren, wie ie vor ihm kein König besessen hatte. Mit außergewöhnlichem Scharfsinn übte er Gericht. . . .
Alle diese Symbole lassen uns die wunderbare Wirklichkeit ahnen, die uns die lichtvollen Blätter der Propheten vorführen sollen.
2. Kapitel
Aufrichtung des Reiches
Mehrere wichtige Ereignisse sollen zu Beginn des Millenniums stattfinden, auf die wir im einzelnen eingehen müssen.
I. Satan wir gebunden
„Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in den Hand. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und versiegelte obendrauf, daß er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis daß vollendet würden tausend Jahre; und danach muß er los werden eine kleine Zeit“. Offb. 20, 1-3.
Welche Veränderung, wenn der Versucher nicht mehr imstande ist, die Völker zu verführen! Wunderbarer wird es sein als im Paradies, da Satan dort unsere ersten Eltern zu Fall bringen konnte. Ganz abgesehen davon, daß Christus im Millennium in Herrlichkeit offenbart und bei den Menschen wohnen wird.
II. Die erste Auferstehung
„Und ich sah, . . . die Seelen derer, die enthauptet sind um des Zeugnisses Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild und nicht angenommen hatten sein Malzeichen an ihre Stirn und auf ihre Hand, diese lebten und regierten mit Christo tausend Jahre. Die anderen Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis daß tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung! Über solche hat der andere Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit Ihm regieren tausend Jahre“. Offb. 20, 4-6. Über die Entrückung der Gemeinde hörten wir, daß alle Gläubigen, ob lebend oder tot, den Auferstehungsleib bekamen und mit Christus in die Herrlichkeit eingingen. Mit Ihm kommen sie nun wieder und setzen sich auch auf den Richterstuhl. Andererseits hat sich, so wir es recht verstehen, seit der Entrückung die große Trübsal abgespielt, in der alle getötet wurden, die Christus und nicht den Antichristen zum Herrn wählten. Offb. 12, 6.17; 13,15. Johannes hat schon am Anfang der Offenbarung die Seelen dieser Märtyrer gesehen, die Gott um Gerechtigkeit anflehten. 6, 9-11. Diese erwachen nun zum Leben und haben teil an der ersten Auferstehung. Daraus folgt:
a) Die „erste Auferstehung“ umfaßt die Gläubigen im Blick auf das Millennium. Die daran teilhaben, werden selig gepr iesen; sie entrinnen der Hölle und werden mit dem Herrn tausend Jahre lang Könige und Priester sein. Diese Vorrechte sind allen vorbehalten, denen Christus der Heiland geworden ist. Offb. 1, 5-6; 2,11; 3,21. Folglich glauben wir, daß die ganze entrückte Gemeinde an derselben „ersten Auferstehung“ teilhat, wie die hier erwähnten Märtyrer. Johannes führt nur die letzteren an, weil die Gemeinde ja schon auferstanden ist und auf dem Richterstuhl sitzt.
b) Die erste Auferstehung unterscheidet sich klar von der zweiten. Mehrere Stellen der Schrift erwähnen beide: „Viele, so unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen; etliche zum ewigen Leben, etliche zu ewiger Schmach.“ Dan. 12,2. „Sie warten . . . der Auferstehung . . . der Gerechten und Ungerechten.“ Ap. 24, 15.
„Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden Seine (Christi) Stimme hören, und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts“. Joh. 5, 28. Aber es ist die Offenbarung, die uns lehrt, daß die ganze Dauer des Millenniums die zwei Auferstehungen voneinander trennt. Ohne diese Zahl anzugeben, sagte Jesaja faktisch dasselbe, als er schrieb: „Zu der Zeit wird der Herr heimsuchen . . . die Könige der Erde, die auf Erden sind (bei Harmagedon), daß sie versammelt werden als Gefangene . . . im Kerker und nach langer Zeit wieder heimgesucht werden.“ 24, 21. Wie wichtig ist es, daß ein jeder von uns weiß, welche Auferstehung seiner wartet, und ob er teilhaben wird an der ersten Auferstehung!
III. Das Völkergericht.
1.Wenn Christus durch die Endgerichte und den Sieg bei Harmagedon alle Feinde, die sich offen gegen Ihn empörten, vernichtet hat, wird es noch viele Menschen auf Erden geben. Nach der Schrift scheinen zwei Drittel der Juden und ein Viertel der Menschheit in der großen Trübsal umzukommen. . . .
2. Die Gemeinde scheint zusammen mit Christus die Völker zu richten. . . .
3. Die so vom Herrn ausgewählten Menschen werden in Fleisch und Blut auf der Erde weiterleben . . . Wir werden auf den folgenden Seiten sehen, wie viele Texte deren geistliches und materielles Leben während der Tausend Jahre beschreiben. . . .
3. Kapitel
Die Merkmale des Messianischen Reiches
Im Millennium wird der Herr den wunderbaren Plan ausführen, den Er von jeher für die Menschheit vor hatte, und der im Garten Eden nur vorübergehend mißlang. Er wird die Fülle Seiner Güte offenbaren und alles tiefe Sehnen stillen, das Er selbst in des Menschen Herz gelegt. Alles, was die Menschen an höchsten Gütern ohne Gott vergebens erstrebt haben, wird nun im Reich Seines Sohnes in Hülle und Fülle über sie ausgeschüttet werden. Laßt uns die Merkmale dieses Reiches näher betrachten!
I. Die Gerechtigkeit
Daß Sünde und Ungerechtigkeit heute überall triumphieren, das macht unser Erdendasein in so schwierig. Jesus Christus wird das alles ändern.
„Das Zepter Deines Reichs ist ein gerades Zepter. Du liebest Gerechtigkeit und hassest gottloses Wesen.“ Ps. 45,7-8. . . .
Dann werden alle sozialen Probleme gelöst sein. Was die Moral in ihrer Ohnmacht nicht vermochte, was die politischen Parteien nicht erzwingen konnten, was die Kirchen vergeblich zu erreichen suchten, wird eines Tages durch den einzig Gerechten auf Erden verwirklicht werden, Jesus Christus.
„Euch aber, die ihr Meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“ Mal. 4, 2. . . .
II. Friede
Ungerechtigkeit führt immer zum Krieg. Ist jene endlich ausgemerzt, wird dieser auch verschwinden: „Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk und die Hügel die Gerechtigkeit . . . Großer Friede . . . wird blühen, bis daß der Mond nimmer sei. “ Ps. 72, 3.7.
„Er wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen . . .
Er heißt . . . Friedefürst, auf daß . . . des Friedens kein Ende werde auf dem Stuhl Davids und in Seinem Königreich, daß Er’s zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. . . . Jes. 2, 4; 9, 5-6.
Seit Kain seinen Bruder getötet hat, ist die Menschheit in Kriege verstrickt. . . . Auf geistlicher Ebene besteht
dieser Friede schon zwischen dem Herrn und allen Seinen wahren Kindern. Aber eines Tages wird er sich hier auf Erden herrlich offenbaren. Dann geht endlich die Engelsbotschaft der Weihnacht in Erfüllung: „Friede auf Erden!“
III. Glückseligkeit
„Und es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind . . . Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht . . . .
IV. Langes Leben und Gesundheit
Der Tod lag ursprünglich nicht im Plan Gottes, er ist durch die Sünde in die Welt gekommen. 1. Mos. 3,19. Nach dem Sündenfall haben die Patriarchen soga r noch sehr lange gelebt. Adam wurde z.B. 930, Methusalah 969 Jahre alt. Erst die Verderbtheit der Generation der Sintflut ließ Gott die Lebenszeit des Menschen auf höchstens 120 Jahre kürzen, während späterhin nur die Kräftigsten im Durchschnitt 70 bis 80 Jahre erreichten. 1. Mos. 5, 5. 27.
Nach den Weissagungen soll das Leben der Menschen in der messianischen lüa wieder bedeutend länger werden. Keiner stirbt mehr eines frühzeitigen Todes, und ein Hundertjähriger wird noch jung sein . . .
Wir werden gleich sehen, daß der Tod nur ausnahmsweise über solche verhängt wird, die auf dem Weg der Sünde beharren. Dagegen sollen anscheinend Unzählige die Möglichkeit haben, fast das ganze Millennium hin durch zu leben. Solche Behauptungen konnten vor einigen Jahren ein Lächeln hervorrufen. Aber gelehrte Biologen haben entdeckt, daß unsere Organe so beschaffen sind, daß sie viel länger leben könnten. Man versteht nicht, weshalb der Tod so bald eintritt. . . . Und wir glauben, daß es für den allmächtigen Gott ein Kinderspiel sein wird, das Menschenleben zu verlängern, wenn Er den Augenblick für gekommen hält, die Weissagungen zu erfüllen. Bis dahin aber wollen wir Gott danken, daß Er unser Leben, wie es jetzt ist, nicht verlängert. In unserer Welt voll Sünde, Leiden und Gebrechen wäre Langlebigkeit keine Wohltat, eine sehr große dagegen im kommenden goldenen Zeitalter. Aus anderen Texten scheint hervorzugehen, daß der Herr auch in reichem Maße die Gabe der Gesundheit schenken wird:
„Alsdann werden der Blinden Augen aufgetan werden, und der Tauben Ohren werden geöffnet werden; alsdann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch…“ Jes. 35,5-6.
Das erscheint ganz natürlich, da auch zur Zeit der irdischen Wirksamkeit Jesu Christi „die Stummen redeten, die Krüppel gesund waren, die Lahmen gingen, die Blinden sahen.“ Matt. 15, 30. So wird der Herr auch auf diesem Gebiet die „Wiederherstellung aller Dinge“, von der Petrus spricht, bewirken (Ap. 3, 21) . . .
V. Materieller Wohlstand
Gott hat uns einen Leib so gut wie einen Geist und eine Seele gegeben, und Er weiß wunderbar für die Bedürfnisse dieses Leibes zu sorgen. Er hatte Adam in einen Lustgarten gesetzt, wo eine üppige Fülle herrschte. Seitdem hat Er unaufhörlich den Menschen Gutes getan, indem Er „vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, unsre Herzen erfüllt mit Speise und Freude“. Ap. 14, 17. Denn der Herr gibt uns „reichlich, allerlei zu genießen“. 1. Tim. 6, 17.
So entspricht es wohl ganz dem göttlichen Willen, der Erde im messianischen Reim einen paradiesähnlichen Glückszustand zu gewähren. Auch die Erde soll an der „Wiederherstellung aller Dinge“ teilhaben; genau wie die durch Wiedergeburt und Auferstehung völlig wiederhergestellte Menschheit. Damit richtet Gott alles wieder auf, was im Sündenfall zerschlagen wurde. Manche halten diese Perspektive für viel zu wenig „geistlich“, als daß man sie in Betracht ziehen dürfe. Wenig „geistlich“ waren allerdings die Übertreibungen gewisser überspannter Lehrer wie Papias. Doch die Segnungen, die Gott unserm Leib und der Erde aufbewahrt hat, können nur heilig und vollkommen sein. Um ein Bild von ihnen zu haben, brauchen wir nur die Texte unverändert reden zu lassen:
„Auf Erden . . . wird das Getreide dick stehen; seine Frucht wird rauschen wie der Libanon, und sie werden grünen in den Städten wie das Gras auf Erden.“ Ps. 72,16. „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, daß man zugleich ackern und ernten und zugleich keltern und säen wird; und die Berge werden von süßem Wein triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein. Denn Ich will das Gefängnis Meines Volkes Israel wenden, daß sie sollen . . . Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten machen und Früchte daraus essen.“ Amos 9,13-14.
„Zu derselben Zeit, spricht der Herr Zebaoth, wird einer den anderen laden unter den Weinstock und unter den Feigenbaum . . . Der Weinstock soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs geben, und der Himmel soll seinen Tau geben“. Sach. 3,10 ; 8,12.
So erfüllen sich an der ganzen Erde die alten Verheißungen, die Gott Seinem Volk gegeben hatte, falls es treu bliebe: „Werdet ihr Meine Gebote halten und tun, so will Ich euch Regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Feld ihre Früchte bringen. . . . 3. Mos. 26,3-5. 10.
So wird die Erde zum größten Wohl der Menschheit wieder ein Paradies werden, ein Paradies jedoch, das das erste gewissermaßen übertrifft, nicht seiner Fruchtbarkeit wegen, sondern weil Christus in ihm ist und der Teufel keinen Zugang hat. Der Wohlstand rührt also nicht von der materialisierten, mechanisierten Zivilisation her. Es ist gut, wenn wir das ein für allemal wissen.
VI. Der Fluch wird von der Natur genommen werden.
Nach dem Sündenfall spricht Gott zu dem Menschen: „Verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen . . . Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.“ 1. Mos. 3, 17-19.
Darum sagt Paulus: „Das ängstliche Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung der Kinder Gottes. Sintemal die Kreatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren Willen, . . . denn auch die Kreatur wird freiwerden von dem Dienst des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß alle Kreatur sehnt sich mit uns und ängstet sich noch immerdar.“ Röm. 8, 19-22. Soll die Erde zu der oben beschriebenen Fruchtbarkeit kommen, so muß erst der Fluch, der auf ihr liegt, aufgehoben werden. „Es sollen Tannen für Hecken wachsen und Myrten für Dornen . . . Ich will die Wüste zu Wasserseen machen und das dürre Land zu Wasser quellen; Ich will in der Wüste geben Zedern, Akazien, Myrten und Kiefern.“ Jes. 55, 13; 41,18.
Zudem werden auch die Raubtiere ihre Wildheit verlieren: „Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Parder bei den Böcken liegen. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden auf der Weide gehen . . . . Man wird nirgends Schaden tun noch verderben auf Meinem ganzen heiligen Berge.“ Jes. 11, 6-9 (s. auch Hes. 34, 25. 28; Hos. 2, 20).
Zuletzt dürfen wir wohl auch annehmen, daß die Erde nicht mehr von solchen Naturkatastrophen verwüstet werden wird, an denen Satan nach Hiob 1,12. 16. 19 nicht immer unbeteiligt ist. Wie herrlich werden diese „Zeiten der Erqui ckung“ sein, wenn alle Dinge in ihren paradiesischen Zustand zurückversetzt sind!
VII. Hat das „Atomzeitalter“, wie man es schon nennt, etwas mit diesen großen angekündigten Umwälzungen zu tun?
Tatsache ist, daß das Leben der Menschen, das Jahrtausende lang statisch geblieben war, sich seit etwa hundert Jahren gänzlich verändert hat: Kohle, Dampfkraft, Elektrizität, Treibstoffe, Eisenbahn, Motore, Industrie, Chemie, Chirurgie, das Luftwesen, alle diese Dinge haben die frühere Lebensweise ganz über den Haufen geworfen. Heute stehen wir an der Schwelle einer Zeit viel gewaltigerer Neuerungen: Radio, Fernsehen, wahnsinnige Geschwindigkeiten und vor allem die Atomenergie scheinen Möglichkeiten zu eröffnen, die über unsere Denkkraft gehen.
Es sind dies übrigens Möglichkeiten zum Guten und zum Bösen hin. Verkehrt angewandt, kann die Atomenergie die schlimmsten Katastrophen verursachen, dagegen kann sie, wie es scheint, unser Leben auf vielen Gebieten günstig beeinflussen und verbessern, wenn sie in der rechten Weise gebraucht wird: Gesundheit, Lebensdauer, Fruchtbarkeit, Heizung, Transport und Verkehr, Arbeit usw. Ist es nicht merkwürdig, daß diese unbegrenzte Kraftquelle gerade jetzt entdeckt wurde, da unsere Welt vor den zwei großen Umwälzungen steht, die ihre Geschichte beschließen sollen: dem Weltenbrand der Endgerichte und dem Anbruch des goldenen Zeitalters, das unseren Planeten umwandeln soll?
In Seinem Tun hat Gott natürlich tausend Mittel und Wege, und wir wollen nicht behaupten, daß Er Sich nur der von den Menschen entdeckten Kraftquellen bedienen werde, um das Gericht und die Erneuerung der Erde durchzuführen. Und doch wissen wir, daß Er oft zu ganz einfachen, natürlichen Mitteln greift (dem Wasser der Sintflut z.B.); und die uns jetzt schon bekannten genügen vollauf, die Gedanken der Propheten über die neue Lebensgestaltung in der Zukunft zu bestätigen.
5. Kapitel
Die Stellung der Gemeinde im Millennium
l. Die Gemeinde ist vor allem ein himmlisches Volk
Vergessen wir nicht, daß das Millennium vor allem der Israel und der Erde verheißene Segen sein soll, während die Gemeinde das himmlische Volk Gottes ist. So herrlich auch die messianische Zeit hier sein mag, so kann sie doch immer nur ein Vorgeschmack des Himmels sein. Wohl wird sie wunderbar sein für alle Wesen von Fleisch und Blut,
die auf Erden leben. Aber für die durch die Auferstehung schon zu den Wonnen der anderen Welt eingegangenen Gläubigen kann kein Geschehen auf Erden mehr ein Ziel an sich bedeuten.
Wir sind doch jetzt schon Fremdlinge und Pilgrime auf Erden und suchen ein himmlisches Vaterland. Hebr. 11, 13 -16. Durch den Glauben sind wir bereits mit Christus in die himmlischen Örter versetzt. Eph. 2,6. Mit dem Augenblick des Todes sind wir „bei Christo“, was „viel besser ist“ als Freuden der Erde. Phil. 1,23. Und bei Seiner Wiederkunft werden wir alle auferweckt und verklärt, um im Himmel mit Ihm die Hochzeit des Lammes zu feiern. 1. Thess. 4, 1 6- 1 7 ; Offb. 1 9,6-8. Unsere Segnungen sind daher von vornherein auf ewig, nicht nur auf tausend Jahre. Folglich handelt es sich für die Gemeinde nicht darum, von der herrlichen Stellung, in die sie ihr himmlischer Bräutigam gebracht, wieder herabzusteigen. Die auferstandenen Gläubigen werden nicht auf die Erde in das materielle Leben zurückkehren, um dort mit allen Untertanen des Reichs am Ende des Millenniums versucht zu werden. Darum müssen wir genau wissen, was die Schrift über die der Gemeinde in der messianischen Zeit zugedachte Aufgabe sagt.
ll. Die Gemeinde wird mit Christus regieren.
So wie die Gläubigen am Gericht über die Welt und die Engel teilhaben, werden sie mit ihrem Heiland auch die Herrschaft teilen.
„Dulden wir, so werden wir mitherrschen.“ Tim. 2,12. Er „hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und Seinem Vater . . . Wer da überwindet und hält Meine Werke bis ans Ende, dem will Ich Macht geben über die Heiden. Und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe, und wie eines Töpfers Gefäße soll er sie zerschmeißen, wie Ich von Meinem Vater empfangen habe . . . Wer überwindet, dem will Ich geben, mit Mir auf Meinem Stuhl zu sitzen, wie Ich überwunden habe und Mich mit Meinem Vater gesetzt auf Seinen Stuhl. Offb. 1, 6; 2, 26-27; 3,21.
„Du hast uns Gott erkauft mit Deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden, und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden“ . . . Die Märtyrer „lebten und regierten mit Christo tausend Jahre . . . Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung; über solche hat der andere Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre“. Offb. 5, 9-10; 20,4-6.
Jesus verkündigt selbst, welchen Teil an Seiner Regierung er den Seinen einräumen wird: „Wahrlich, Ich sage euch: ihr, die ihr Mir seid nachgefolgt, werdet in der Wiedergeburt, da des Menschen Sohn wird sitzen auf dem Stuhl Seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels . . . Ihr aber seid’s, die ihr beharrt habt bei Mir in Meinen Anfechtungen; und Ich will euch das Reich bescheiden, wie Mir’s Mein Vater beschieden hat . . . Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Re ich zu geben.“ Matt. 19, 28; Luk. 22, 28-29; 12,32. Und zu Seinen treuen Dienern sagt der Herr: „Ei, du frommer Knecht, dieweil du bist im Geringsten treu gewesen, sollst du Macht haben über zehn Städte“, und nachher: „Du sollst sein über fünf Städte. Luk. 19, 17-19.
Der Mensch wurde geschaffen, um sich „die Erde untertan“ zu machen. Er fiel und überließ seinen Platz dem Thronräuber Gottes. Welches Glück und welche Freude für ihn, wenn er, seiner ursprünglichen Bestimmung zurück gegeben, die Ehre haben wird, die Herrschaft seines allmächtigen Herrn zu teilen!
III. Wo wird sich die Gemeinde während des Millenniums aufhalten und wie sich betätigen?
Darüber wird nichts ausdrücklich gesagt; doch können wir aus der Schrift einige Schlüsse ziehen, müssen uns dabei aber hüten, von Gott nicht klar Enthülltes selbst erdenken zu wollen. Jetzt sind wir schon im Glauben in die himmlischen Örter versetzt, während wir noch auf Erden tätig sind. Nach der Auferstehung werden wir mit Christus in der Herrlichkeit sein, aber tausend Jahre lang mit Ihm hienieden herrschen. Nach der Hochzeit des Lammes wird die Gemeinde das „Neue Jerusalem“, die „Braut des Lammes“ sein. Offb. 21, 2-9. Sie wohnt dann zweifellos schon an dem wunderbaren Ort, den die Offenbarung Kap. 21 beschreibt. Damit sie gleichzeitig auf Erden wirken können, werden vielleicht bei den Gläubigen ähnliche Umstände walten wie bei Christus zwischen Ostern und Himmelfahrt. Denken wir zur Beleuchtung der unser harrenden Möglichkeiten an die Heiligen, die beim Tode Jesu leiblich auferstanden, in die heilige Stadt gingen und vielen erschienen. Matt. 27, 52-53. Vielleicht wird uns das auch möglich sein, aber, wie gesagt, ohne daß wir dabei unser früheres Leben wieder aufnehmen müßten. Andererseits erklärt der Herr, die Auferstandenen werden weder freien noch sich freien lassen. Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, die weil sie Kinder sind der Auferstehung“. Luk. 20, 35-36. Schon heute üben die Engel, deren Wohnort der Himmel ist, einen ausgedehnten Dienst auf Erden aus. Da wir ihnen gleich sein werden, verstehen wir einigermaßen, wie wir von der Herrlichkeit aus an der Herrschaft auf Erden werden teilnehmen können.
Nun können wir uns die drei Menschengruppen vorstellen, die am Millennium teilhaben sollen :
1. Die Gemeinde, im Allerheiligsten, d. h. in den himmlischen Örtern, Teilhaber Christi an der Königsherrschaft und am Priestertum;
2. Israel, im Heiligen, Diener Gottes im Heiligtum auf Erden, wie einst die Leviten;
3. die Völker, im Vorhof, Anbeter Gottes, wie einst die zwölf Stämme Israels.
Man hat aber auch seit langem in der Verklärungsszene eine Art Vorschau des messianischen Reiches gesehen, Luk. 9,28-43 :
1. Der Berg, das Neue Jerusalem, die prächtige Himmelsstadt, wo der Herr und die Seinen sind;
2. der verklärte Christus in der Herrlichkeit des Reiches, wie Er sich später Seinem Apostel Johannes (Offb. 1, 13-16) zeigen und während des Millenniums offenbaren wird;
3. Mose und Elia, auch sie verklärt, jeder ein Sinnbild : der erstere der verstorbenen und auferstandenen Heiligen, der letztere der entrückten Gläubigen, die den Tod nicht geschmeckt haben;
4. die Jünger, Vorbilder der Menschen im messianischen Reich, vor allem des wiederhergestellten Israel, das nun zum Segensträger für die ganze Welt geworden ist;
5. die Volksmenge, die ihnen am Fuß des Berges entgegenläuft, ein Sinnbild der Völker, die begierig sind, Christus kennen zu lernen.
Der Apostel Petrus selbst weist uns auf diese Deutung hin, wenn er in Erinnerung an die Verklärung schreibt: „Wir haben euch kundgetan die Kraft und Zukunft unsers Herrn Jesu Christi; . . . wir haben Seine Herrlichkeit selber gesehen, da Er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, . . . da wir mit Ihm waren auf dem heiligen Berge. Und wir haben desto fester das prophetische Wort.“ 2. Petr. l ,16-19. Das genügt zur Erkenntnis der wunderbaren Aussichten, die unser warten. Für uns ist es die Hauptsache, zu wissen, daß wir auf ewig beim Herrn und Ihm gleich sein werden, als Teilhaber an Seiner Wirksamkeit und sitzend mit Ihm auf Seinem Thron. „Wenn aber Christus, euer Leben, Sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit Ihm in der Herrlichkeit.“ Kol. 3, 4.
6. Kapitel
Die Stellung Israels im Millennium
l. Israel wird wieder das Hauptvolk der Erde werden.
Wir verließen Israel zur Zeit seiner Wiederherstellung und seiner Bekehrung bei der Wiederkunft Jesu Christi. Gehen wir nun über zu den Weissagungen über seine Rolle im Tausendjährigen Reich!
Einstmals wollte Gott das auserwählte Volk zu einem „priesterlichen Königreich und einem heiligen Volk“ machen. 2. Mos. 19, 6. Er hatte ihm verheißen: „Wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst . . . so wird dich der Herr, dein Gott, zum höchsten machen über alle Völker auf Erden . . . daß du alle Seine Gebote hältst und Er dich zum höchsten mache, und du gerühmt, gepriesen und geehrt werdest über alle Völker, die Er gemacht hat; daß du dem Herrn, deinem Gott, ein heilig Volk seist, wie Er geredet hat. 5. Mos. 28, 1; 26,18. Nun ist aber Israel wegen seiner Untreue immer tiefer gesunken; es ist der Schwanz geworden, nicht mehr das Haupt. 5. Mos. 28, 43. Es wurde von den Völkern unterjocht, die es zerstreut, gehaßt und verfolgt haben. Aber Gott läßt Sich Seine Gaben nicht gereuen. Er wird dem wiederhergestellten und bekehrten Israel den ursprünglichen Vorrang zurückgeben. „Es wird dazu kommen, daß . . . Israel blühen und grünen wird, daß sie den Erdboden mit Früchten erfüllen . . . Die Völker werden sie nehmen und bringen an ihren Ort, daß sie das Haus Israel besitzen wird im Lande des Herrn zu Knechten und Mägden . . . Und deine Tore sollen stets offen stehen . . . daß der Heiden Macht zu dir gebracht und ihre Könige herzu geführt werden . . . Ihr aber sollt Priester des Herrn heißen . . . Siehe, Ich breite aus den Frieden bei ihr (Jerusalem) wie einen Strom und die Herrlichkeit der Heiden wie einen ergossenen Bach.“ Jes. 27, 6; 14,2; 60, 10; 61,6; 66,12. Es nimmt uns vielleicht wunder, daß im messianischen Reich ein Volk eine solche Vormachtstellung über die anderen haben soll. Sagt nicht die Schrift, daß in Christo „kein Jude noch Grieche, kein Sklave noch Freier sei?“ Gal. 3, 28. Das stimmt in Bezug auf das Heil. Aber vergessen wir nicht, daß in der Gemeinde und in der christlichen Familie der Mann die Autorität über seine Frau behält. 1. Tim. 2, 11-14; Eph. 5, 22-24. Das Millennium wird noch nicht der Himmel, sondern viel eher eine Theokratie, eine autoritäre Gottesherrschaft auf Erden sein. Es wird daher gut sein, wenn Israel in heiliger, geistlicher Weise an der Spitze der Völker steht, um sie dem Herrn zuzuführen.
II. Die Israeliten werden die Weltmissionare sein und Gottes Segnungen vermitteln.
Israel erhält nicht dazu die Oberhoheit wieder, damit es zu seinen eigenen Gunsten eine rein menschliche Herrschaft auf Erden wieder aufrichte. Sie soll ihm nur dazu helfen, die Völker unter das beseligende Joch Jesu Christi zu bringen. Wir haben schon gehört, daß der Überrest Israels sich bekehren wird. Diesen wird dann der Herr zur Ausbreitung Seines Wortes gebrauchen:
Wer da wird übrig sein zu Zion und übrig bleiben zu Jerusalem, der wird heilig heißen . . . Ihr aber sollt Priester des Hernn heißen, und man wird euch Diener unsers Gottes nennen . . . Ich will . . . ihrer etliche, die errettet sind, senden zu den Heiden, gen Tharsis, gen Phul und Lud zu den Bogenschützen, gen Thubal und Javan und in die Ferne zu den Inseln, da man nichts von Mir gehört hat, und die Meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sollen Meine Herrlichkeit unter den Heiden verkündigen. Und sie werden alle eure Brüder aus allen Heiden herzubringen, dem Herrn zum Speisopfer.“ Jes. 4, 3; 61,6; 66, 20. „Wie ihr vom Hause Juda und vom Hause Israel seid ein Fluch gewesen unter den Heiden, so will Ich euch erlösen, daß ihr sollt ein Segen sein . . . Zu der Zeit werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann bei dem Zipfel ergreifen und sagen: wir wollen mit euch gehn, denn wir hören, daß Gott mit euch ist.“ Sach. 8, 13. 23.
„Sie werden dir folgen, in Fesseln werden sie gehen und werden vor dir niederfallen und zu dir flehen; denn bei dir ist Gott, und ist sonst kein Gott mehr . . . Der Herr Herr, der die Verstoßenen aus Israel sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu dem Haufen, die versammelt sind, sammeln . . . Und die Heiden werden in deinem Lichte wandeln und die Könige im Glanz, der über dir aufgeht; hebe deine Augen auf und siehe umher: diese alle versammelt kommen zu dir.“ Jes. 45, 14; 56,8; 60,3-4. Hatte nicht Paulus gesagt, daß Israels Bekehrung für die Welt wie ein Leben aus dem Tode sein würde? Röm. 11. 12. 15. Schon heute sind die für Jesus Christus gewonnenen Juden, welche alle Vorzüge ihrer Rasse in Seinen Dienst stellen, die bedeutendsten Missionare. Einst genügte ein Israelit, Saulus von Tarsus, um das ganze römische Reich zu erschüttern, Tausende von Seelen zu gewinnen und überall Gemeinden zu gründen; gerade Paulus kann als Typus des verstockten Israel gelten, das durch die herrliche Erscheinung Jesu Christi überwunden wird und sich sofort einsetzt, die Welt zu evangelisieren. Was vermag nicht die ganze jüdische Elite, wenn sie sich ganz und gar der Verherrlichung Gottes unter den Völkern weiht? Dann wird in einem neuen Sinn das Heil von den Juden kommen. Zu Beginn unseres Zeitalters hat Gott gläubige Juden gebraucht, um die Erstlinge unter den Heiden der Gemeinde zuzuführen. So wird auch Gott im Millennium das bekehrte Israel zum Volk von Evangelisten machen, das die Menge der Heiden für das Heil gewinnen wird.
III. Jerusalem wird die Hauptstadt der Welt sein.
Überraschend ist die Feststellung, wie sehr Palästina im Zentrum der Kontinente liegt. Zieht man eine Diagonale vom Südwesten der Länder zum äußersten Nordosten und eine von Nordwesten nach Südosten, so schneiden sich die beiden Linien ungefähr in Palästina. Rund um diese geographische Mitte hat nun Gott die Völker gruppiert: „Da der Allerhöchste die Völker zerteilte und zerstreute der Menschen Kinder, da setzte Er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Kinder Israel. 5. Mos. 32, 8. „Er h at gemacht, daß von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt und vorgesehen, wie lange und wie weit sie wohnen sollen; daß sie den Herrn suchen sollten.“ Ap. 17, 26. In der Tat sind die großen historischen Weltreiche rund um Palästina verteilt worden, damit sie mit dem wahren Gott in Berührung kämen. Im Osten lagen Assyrien, Babylonien und Persien; im Norden Syrien, Phönizien und Kleinasien; im Westen Griechenland, Rom und die Mittelmeerländer; im Süden Arabien, Ägypten und Äthiopien. Dabei wachte Gott darüber, daß dieses so zentral gelegene Land so abgesondert blieb, daß es die empfangene Offenbarung rein erhalten konnte. Geographisch lag Israel nach außen hin abgeschlossen: im Westen durch das Meer, im Süden und Osten durch die Wüste, im Norden durch das Gebirge; geistlich gesehen, war ihm durch strenge Gesetzesvorschriften die Vermengung mit den Völkern verwehrt. Dann kam der Zeitpunkt der Zerstreuung der Juden in ferne Länder, zur Vorbereitung der antiken Welt auf den kommenden Messias. Und wiederum waren es bekehrte Juden, die von Jerusalem aus die frohe Botschaft von Jesus überall hin brachten.
Im Millennium wird der Herr wieder von Palästina und von Jerusalem aus Sein Licht nach Nord und Süd, Sonnenaufgang und -untergang ausstrahlen lassen. „Der Herr wird Juda erben als Sein Teil in dem heiligen Lande und wird Jerusalem wieder erwählen . . . So spricht der Herr: Ich kehre Mich wieder zu Zion und will zu Jerusalem wohnen, daß Jerusalem soll eine Stadt der Wahrheit heißen und der Berg des Herrn Zebaoth ein Berg der Heiligkeit . . . Also werden viele Völker und die Heiden in Haufen kommen, zu suchen den Herrn Zebaoth zu Jerusalem, zu bitten vor dem Herrn . . . Alle übrigen unter allen Heiden . . . werden jährlich heraufkommen, anzubeten den König, den Herrn Zebaoth.“ Sach. 2, 16, (s . auch Micha 4,1-2; Jes. 60,13). „Zur selben Zeit wird man Jerusalem heißen „Des Herrn Thron“, und werden sich dahin sammeln alle Heiden um des Namens des Herrn willen.“ Jer. 3,17. Und als der Herr vom Tempel redet, der zu Jerusalem wieder erbaut werden soll, und wo die der Erde neugeschenkte Herrlichkeit des Herrn wohnen wird, sagt Er: „Das ist der Ort Meines Throns, da rin Ich ewiglich will wohnen unter den Kindern Israel. Hes. 43,7.
Ein jeder weiß, daß, trotz der vom Völkerbund getroffenen Entscheidung, Jerusalem zu internationalisieren, der Staat Israel seine Absicht kundgab, den Sitz seiner Regierung dorthin zu verlegen. Als letzteres geschah, erklärte Ben Gourion: „Jerusalem ist nicht nur die Hauptstadt Israels und des Weltjudentums, es soll auch nach dem Wort der Propheten die geistliche Hauptstadt für die ganze Welt werden. Wie viele Erfüllungen müssen denn noch kommen, damit unsern Zeitgenossen das Verständnis für das Zeitgeschehen aufgehe?
7. Kapitel
Die Völker während des Millenniums
I. Die Völker gehören zu dem Reich, das Jesus Christus verheißen ist.
Christus soll, wie wir gesehen haben, als Davids Sohn regieren und das Reich Israel wiederaufrichten. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß dem Messias die Weltherrschaft versprochen ist:
„Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden . . . bis daß der Held (d.h. der, dem das Zepter gebührt) komme; und demselben werden die Völker anhangen.“ 1. Mos. 49,10.
„Siehe, das ist Mein Knecht . . . Er wird das Recht unter die Heiden bringen . . .Ich habe Dich zum Bund unter das Volk gegeben, zum Licht der Heiden . . . Es ist ein Geringes, daß Du Mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels wiederzubringen; sondern Ich habe Dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß Du seist Mein Heil bis an der Welt Ende.“ Jes. 42,1. 6; 49,6.
„Der gab Ihm (dem Menschensohn) Gewalt, Ehre und Reich, daß Ihm alle Völker, Leute und Zungen dienen sollten.“ Dan. 7,14.
Teilweise sind diese Weissagungen durch die Predigt des Evangeliums unter allen Rassen erfüllt worden. Ap. 13, 47. So ist Jesus wirklich das „Licht der Heiden“ geworden. Aber Er hat noch nie über die Völker geherrscht, und in ihrer Gesamtheit haben diese – weit davon entfernt, sich Ihm zu beugen – Ihn abgelehnt. Darum müssen im Lauf des Millenniums alle Verheißungen von der Bekehrung, nicht nur von Einzelmenschen, sondern der Völker selbst in Erfüllung gehen.
II. Die Evangelisation der Völker.
Vor fast zweitausend Jahren befahl der Herr Seiner Gemeinde, das Evangelium bis an die Enden der Erde zu tragen. Gewiß sind Fortschritte gemacht und ist die Botschaft in immer mehr Ländern verkündigt worden. Aber wie ziehen wir es hin, wie wenig bemühen wir uns! Wir haben gehört, daß alle Menschen noch vor dem Ende ernstlich gewarnt sein müssen. Und doch wissen wir, daß heute einerseits, trotz aller Verkündigung, das Zahlenverhältnis der Heiden in der Welt zunimmt und andererseits die große Mehrheit der Menschen der Endzeit, vom Feinde umgarnt, sich lieber dem Antichristen zuwenden wird.
Wann kommt denn die Zeit, da sich der größte Teil der Menschheit auf Erden für den Heiland gewinnen läßt, wenn nicht im Millennium?
„Dann wird das Ende kommen, das Ende, das das Tor zur Ewigkeit sein wird. Im vorigen Kapitel sagten wir, daß Israel nach seiner Bekehrung das Evangelistenvolk in der neuen (göttlichen) Haushaltung sein wird (Jes. 66, 18-19). „Siehe, das ist Mein Knecht . . . Er wird nicht matt werden noch verzagen, bis daß Er auf Erden das Recht anrichte; und die Inseln werden auf Sein Gesetz warten . . . (So weit sind wir noch nicht, es wird wohl im Millennium geschehen) . . . Siehe, Ich habe Ihn den Leuten zum Zeugen gestellt, zum Fürsten und Gebieter den Völkern. Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des Herrn willen, deines Gottes, und des Heiligen in Israel, der dich herrlich gemacht hat.“ Jes . 42, 1.4; 55,4-5.
III. Die Bekehrung der Völker.
1. Gott wird neue Bedürfnisse ein die Herzen legen.
„Zu der Zeit wird sich der Mensch halten zu Dem, der ihn gemacht hat, und seine Augen werden auf den Heiligen in Israel schauen. Jes. 17,7.
„Der Herr wird ein Neues im Lande erschaffen: das Weib wird den Mann umgeben.“ Jer. 31,22. Zunächst wird das bildlich für Israel gesagt. Gott, der Sich hier als Mann bezeichnet, liebt und sucht Sein Volk, das Er zu Seinem Weib machen will. Aber die Menschheit hat sich lange ihrem Schöpfer versagt. Doch es kommt der Tag, da erst Israel und dann die Völker von sich aus ihren himmlischen Bräutigam suchen werden. Das wird etwas Neues sein auf Erden.
„Alsdann will Ich den Völkern reine Lippen geben, daß sie alle sollen des Herrn Namen anrufen und Ihm einträchtig dienen. Man wird Mir Meine Anbeter, Mein zerstreutes Volk, von jenseits des Wassers im Mohrenland herbeibringen zum Geschenk.“ Zeph. 3, 9-10.
2. Dann werden die Allerverhärtesten verstehen.
„Zu derselben Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buchs, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen
. . . Der Sehenden Augen werden sich nicht blenden lassen, und die Ohren der Zuhörer werden aufmerken, und die Unvorsichtigen werden Klugheit lernen, und der Stammelnden Zunge wird fertig und reinlich reden. (Welcher Unterschied zum heutigen Zustand der Herzen! Wieviele Diener Gottes wünschten sich heute schon Zuhörer
mit einem solchen Verständnis und Zeugenmut!) . . . Du sollst öffnen die Augen der Blinden und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen, und die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker . . . Die Blinden will Ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; Ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen; Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerichte zur Ebene.“ Jes. 29,18; 32,3-4; 42,7.16.
3. Die Gesamtheit der Völker wird sich zum Herrn bekehren.
„Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Strom an bis zu der Welt Enden. Vor Ihm werden sich neigen die in der Wüste und Seine Feinde werden Staub lecken. Die Könige zu Tharsis und auf den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen. Alle Könige werden Ihn anbeten; alle Heiden werden Ihm dienen. Ps. 72,8-11.
„Und es wird geschehen zu der Zeit, daß die Wurzel Isai, die dasteht zum Panier den Völkern, nach der werden die Heiden fragen. Jes. 11,10.
„Und die Fremden, die sich zum Herrn getan haben, daß sie Ihm dienen . . . die will Ich zu Meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in Meinem Bethause, . . . denn Mein Haus wird heißen ein Bethaus allen Völkern. Der Herr Herr, der die Verstoßenen aus Israel sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu dem Haufen derer, die versammelt sind, sammeln . . . Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern
kommen, anzubeten vor Mir, spricht der Herr.“ Jes. 56,6-8; 66,23.
Zum Unglück bedeutet diese allgemeine Bekehrung der Völker nicht, daß sich alle bis auf den letzten Mann Gott ergeben werden. Es bleibt eine unselige Minderheit, die sich nur äußerlich Seiner Macht beugt. Aber verglichen mit der heutigen Lage, wird es doch ein ungeheurer Fortschritt sein. Heute ist die große Masse unwissend, gleichgültig oder feindselig eingestellt, und nur eine kleine Zahl von Gläubigen kennt den Herrn Jesus. Dann aber wird es umgekehrt sein: Die Gesamtheit der Völker wird dem Herrn mit Freuden dienen, die letzten Widerspenstigen aber werden die Minderheit bilden. Man wird nicht mehr mühsam nach einigen Bekehrten suchen müssen: von selbst werden die Menschen herbei eilen und sich um das Evangelium scharen.
4. Alle Völker werden zur Anbetung nach Jerusalem kommen.
„Weiter werden noch kommen viele Völker und vieler Städte Bürger; und werden die Bürger einer Stadt gehen zur andern und sagen: Laßt uns gehen, zu bitten vor dem Herrn und zu suchen den Herrn Z baoth . . . zu bitten vor dem Herrn (in Jerusalem, Jer. 3,17) . . . Zu der Zeit werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann bei dem Zipfel ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir hören, daß Gott mit euch ist.“ Sach. 8,20-23 (s. auch 14,16; Jer. 3,17; Micha 4,1-2). Das bedeutet nicht, daß man an keinem anderen Ort mehr den allgegenwärtigen Herrn anbeten kann. Aber Jesus Christus wird Seinen Thron in Jerusalem haben, und diese Stadt wird in der Weltregierung an die Stelle aller unserer Hauptstädte getreten sein. Es wird also ganz normal sein, daß die Vertreter aller Völker der Erde regelmäßig zur Anbetung und zum Zeugnis ihrer Ergebenheit dort erscheinen.
IV. Endlich wird die Erde voll der Erkenntnis des Herrn sein.
Wenn Israel wiederhergestellt und die Völker für Jesus Christus gewonnen sind, dann erfüllen sich die Worte Jesajas: „Das Land ist voll Erkenntnis des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt.“ 11,9. „Mir sollen sich alle Kniee beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im Herrn habe ich Gerechtigkeit und Stärke.“ 45, 23-24. Ist die Herrschaft Gottes endlich auf Erden aufgerichtet, so sollen „in dem Namen Jesu sich beugen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden . . . sind.“ Phil. 2, 10.
8. Kapitel
Die Schatten des Millenniums
So schön das Millennium auch sein mag, der Himmel ist es doch noch nicht. Wenn der Herr auch der Erde eine Ära unsagbarer Wonne gewährt, wird Er trotzdem die innere Freiheit eines jeden achten. Und die Entartung der Menschennatur ist ,o groß, daß es ihr gelingen wird, dem bezaubernden Bild, das die Propheten für uns gemalt, einige dunkle Striche hinzuzufügen.
I. Im Millennium wird die Sünde noch möglich sein.
Die Propheten machen einige Andeutungen darüber. Der Herr wird „mit dem Odem Seiner Lippen den Gottlosen töten.“ Jes. 11,4. Es sollen „die Sünder hundert Jahre alt verflucht werden.“ 65,10. Manche Familien und Geschlechter werden sich weigern, nach Jerusalem zur Anbetung zu kommen. Sach. 14,17. Solche Handlungen werden umso unverzeihlicher sein, als der Versucher abwesend und die Offenbarung Gottes viel größer sein wird.
II. Der Tod wird, obwohl selten, in gewissen Fällen eintreten.
Wir lasen oben, daß der Herr mit dem Odem Seiner Lippen (Seinem Wort) die Bösen töten wird. Wer mit hundert Jahren stirbt, wird jung sein, und der Fluch trifft einen Sünder, der hundertjährig ist. Jes. 1 1,4; 65,20.
Jesaja lehrt uns zugleich, daß die Lebensdauer, wie zur Zeit der Patriarchen, wesentlich verlängert wird. In einem Reich, das nur tausend Jahre währt, wird daher der Tod eine Seltenheit sein (Methusalah lebte 969 Jahre! 1. Mos. 5,27). Er wird aber die hartnäckigen Sünder treffen, denen der Herr hundert Jahre Zeit gelassen hat, sich aufrichtig zu Ihm zu kehren.
327
III. Der Herr wird mit eisernem Stabe regieren.
Im Millennium wird der Herr ein autoritäres Regime, eine Theokratie, einführen. Durch Jahrtausende hat sich die Menschheit einer totalen Freiheit unwürdig erwiesen. Solange Gott nur Langmut übte, wählten die Völker stets den Weg der Ungerechtigkeit und des Krieges. Um endlich der Erde Gerechtigkeit und Freude zu bringen, wird der Herr selbst die Zügel der Regierung wiede r in die Hand nehmen (Offb. 11, 15.17) und die Erde zwingen müssen, sich unter Sein Gesetz zu beugen. Wer den Gehorsam verweigert, wird streng bestraft werden (Wir verweisen auf die bereits zitierten Worte in Ps. 2, 8-12; Jes.11,4; 65,20; Offb. 19,15).
Die so Betroffenen sollen allen als Warnung dienen, die in Versuchung sind, ihnen nachzuahmen. „Sie werden hinausgehen und schauen die Leichname der Leute, die an Mir übel gehandelt haben; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und werden allem Fleisch ein Greuel sein.“ Jes. 66,24.
Auch die werden zur Ordnung gerufen, die sich weigern, nach Jerusalem zu kommen, um sich Gott zu unterwerfen: „Es wird über sie auch nicht regnen. Das wird die Plage sein, womit der Herr plagen wird alle Heiden, die nicht heraufkommen, zu halten das Laubhüttenfest.“ Sach. 14,17-19.
Wagen wir es ja nicht, die Untertanen dieses autoritären Reiches zu bedauern! Mißbrauchte Freiheit führt zur Anarchie und zum Tode. Und wie gesagt, dieses durch die Schwachheit der menschlichen Natur bedingte Regime wird das einzige Mittel sein, allen Menschen, die guten Willens sind, ein volles, dauerndes Glück zu sichern.
IV. Das Millennium wird einen unfaßlichen Ausgang nehmen.
1. Am Ende der tausend Jahre wird Satan für kurze Zeit losgelassen.
Er ward in den Abgrund geworfen und verschlossen worden, „daß er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis daß vollendet würden tausend Jahre; und darnach muß er loswerden eine kleine Zeit . . . Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis und wird ausgehen, zu verführen
die Heiden an den vier Enden der Erde, den Gog und Magog, sie zu versammeln zum Streit.“ Offb. 20, 3.7-8.
Zunächst könnte es befremden, daß Satan wieder in Freiheit gesetzt wird, da doch seine Entfernung zur Entfaltung des Millenniums so nötig gewesen war. Wird Gott Sein Werk durch den Feind verderben lassen? Denken wir aber darüber nach, so werden wir es verstehen, weshalb Satan für kurze Zeit losgelassen werden muß. Tausend Jahre wurden die Völker einer wunderbaren, aber autoritären Regierung unterworfen. Alle mußten sich dem „eisernen Stab“ Christi beugen. Nach vielen – bereits angeführten – Stellen zu schließen, nahm glücklicherweise die Mehrheit der Menschen dieses Joch mit Freuden an. Aber die Schrift gibt zu verstehen, daß einzelne wenige es nur widerwillig ertrugen. Diese haben sich äußerlich gebeugt (um nicht vernichtet zu werden), in ihren Herzen aber hat die Auflehnung unter der Asche geschwelt.
Nun kommt der Augenblick, der eines jeden Schicksal endgültig besiegelt. Gott, der die geheimsten Gedanken kennt, könnte sehr gut diese Seiner Gnade widerstrebenden Herzen der Hölle überantworten. Aber würden solche Menschen dann nicht leicht sagen: „Herr, womit haben wir eine solche Strafe verdient? Haben wir uns nicht gebeugt wie die anderen und immer gehorcht?“ Um ihnen jeden Vorwand zu solcher Rede zu nehmen und ihnen Gelegenheit zu geben, die Tiefen ihres bösen Herzens zu offenbaren, wird Gott ihre Versuchung zulassen.
Vergessen wir übrigens nicht, daß für das Geschöpf die Versuchung gleichsam das Lösegeld für die Freiheit ist. Gott will keine .Sklaven zu Dienern haben, sondern Wesen, die aus freiem Willen Ihn lieben und Ihm gehorchen. Alle Seine mit einem Willen begabten Geschöpfe wurden in Versuchung geführt: die Engel im Himmel, Adam und
Eva im Paradies und alle Menschen aller Zeiten; es ging sogar unser göttlicher Heiland zur Zeit, da Er im Fleische war, darauf ein, wie wir in allen Dingen versucht zu werden. Gott wollte aus dem ersten Paradies keinen goldenen, aber zugesperrten Käfig machen; so möchte Er auch, daß die Untertanen des Millenniums wenigstens einmal die Möglichkeit haben, ihren Willen offen und ohne jeden Zwang kundzutun. Natürlich bleibt dem Teufel, sobald er wieder frei ist, nur das eine übrig: die Völker gegen Gott und die Seinen aufzustacheln. Er ist ein Lügner und Mörder von Anfang und bleibt es bis zum Ende.
2. Eine Menge, zahlreich wie der Sand am Meer, wird der Versuchung unterliegen.
„Er wird ausgehen, zu verführen die Heiden an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, . . . welcher Zahl ist wie der Sand am Meer.“ Offb. 20,8. Das ist die Tatsache, die uns am meisten bedrückt. Wir verstehen schließlich, daß der Teufel kurze Zeit losgelassen werden muß. Aber es übersteigt unseren Verstand, daß nach all den Herrlichkeiten und Wonnen des Millenniums der Teufel eine Menge, so zahlreich wie der Sand am Meer, finden soll, die ihm ins Garn geht. Jedenfalls können wir, nach dem, was uns die Propheten über die Bekehrung der Völker gesagt haben, kaum glauben, daß diese Empörer die Mehrheit der Menschen vorstellen werden. Doch wird sich die Menschheit während der tausendjährigen Ausschaltung von Krieg, Leiden und sogar Tod ungeheuer vermehrt haben. Die Fruchtbarmachung selbst der Wüsten und der durchweg gesegnete Boden werden der Erde den Unterhalt
dieser riesigen Bevölkerung ermöglicht haben. Folglich können noch ungeheure Scharen übrig sein, die Gott treu geblieben sind, auch wenn die Empörer so zahlreich sind wie der Sand am Meer.
Wie dem auch sei, allein die Tatsache des Erfolgs der Revolte genügt, um uns jede Illusion über den Wert der menschlichen Natur zu nehmen. Welche Undankbarkeit und welche Verblendung! Nach tausendjährigem Genuß aller Gaben des Himmels und aller Freuden der Erde den Satan Gott vorzuziehen, das ist wahrlich der Gipfel der Torheit und der Schuld! Man versteht, daß für solche Menschen nach all dem nur noch die Hölle übrigbleibt. Sie gleichen Kindern einer frommen Familie, die, widerwillig in der Atmosphäre des Glaubens erzogen, diese so satt haben, daß sie alles über Bord werfen, sobald sie frei sind. Sie wurden mit Wohltaten überhäuft und durch die väterliche Autorität vor Versuchungen bewahrt; doch sobald sie sich dieser entziehen können, stürzen sie sich in die Sünde. Damit wird der erdrückende Beweis erbracht, daß „das Fleisch“ (d.h. die menschliche Natur) sich trotz der tausend Jahre des Segens nicht verändert hat. Diese letzte Revolte wird im Gegenteil die ganze Gefahr des Hochmuts, der Lauheit, der fleischlichen Sicherheit aufzeigen, die eine lange Ära zeitlichen und geistlichen Wohlseins ohne Leiden und ohne Versuchungen vom Teufel her in sich birgt. Wahrlich, alle Zeitalter der Menschheit haben ein trauriges Ende genommen, und wie könnte es mit dem letzten anders sein! So können sich die Menschen nicht ihrer herrlichen Erfolge rühmen. Alles, was im Millennium gut war, kam einzig und allein von der Gegenwart des Herrn.
3. Was bedeuten die Namen Gog und Magog?
Bei Hesekiel steht Gog im Lande Magog für den großen Feind des Nordens, der sich im Augenblick der Schlacht von Harmagedon auf Palästina zuwälzt. 39,1-2. In der Offenbarung (20,8) werden die Namen Gog und Magog, in Erinnerung an den Aufruhr, der die große Trübsal beschloß, auf die bezogen, die sich von allen Enden der Erde (nicht nur vom Norden her) in den letzten Angriff hineinziehen lassen.
4. Der Angriff wird gegen die Heiligen und gegen Jerusalem gerichtet sein.
Noch einmal, aber zum letztenmal, wird sich die Wut der Feinde auf die Gläubigen und auf die Stadt des großen Königs stürzen: „Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt (zweifellos Jerusalem)“. Offb. 20,9. Diese Taktik kennt man. Da der aus dem Himmel gestürzte Satan nicht an Gott heran kann, wirft er sich auf Seine Vertreter auf Erden. Tausend Jahre war Jerusalem der Thron und das Heiligtum des Herrn. Kein Wunder, daß Satan das Herz des verhaßten Reiches zu treffen sucht! Aber diesmal ist der Aufruhr von kurzer Dauer.
5. Ein vernichtendes Gericht sichert den Sieg des Herrn.
„Und es fiel Feuer aus dem Himmel und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den feurigen Pfuhl und Schwefel, da auch das Tier und der falsche Prophet war; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Offb. 20,9.10.
Gott hat Satan nur für „eine kleine Zeit“ losgelassen. Sobald die Versuchung das Innerste der Herzen enthüllt und es jedem erlaubt hat, sich unter das Banner seiner Wahl zu stellen, wird die Revolte sofort im Keim erstickt. Die Empörer werden durch Feuer vom Himmel verzehrt, und der Verführer wird in die Hölle geworfen, wo er auf ewig gequält werden wird. Welche Erleichterung, zu denken, daß es danach in alle Ewigkeit keinen Aufruhr mehr gegen den Willen Gottes geben wird!
V. Schlußfolgerung.
Nach der langen Sündennacht kommt die allerdunkelste Stunde der großen Trübsal (die Stunde vor Tagesanbruch ist die dunkelste und kälteste). Dann bricht das strahlende Morgenrot des Millenniums an, wenn die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht und der Welt Heil unter ihren Flügeln bringt. Mal. 4,2 (bez. 3,20). Zuletzt versinkt der herrliche Tag der messianischen Ara in den Schatten der kurzen Endrevolte, gerade in dem Augenblick, da für die einen die ewige Höllennacht, für die anderen der ewige Himmelstag beginnt.
Wir wollen aber dem Aufruhr nach dem Millennium keine Bedeutung beilegen, die er nicht in der Schrift hat. Und vergessen wir nicht, daß die Menschheit, abgesehen von diesen kurzen Augenblicken, tausend Jahre eines goldenen Zeitalters vor sich hat. Wir, die Gläubigen, sind die Bevorzugtesten der Menschen. Denn wir allein sehen für die Welt und für uns einer frohen Zukunft entgegen. Alle menschlichen Systeme, die politischen, wirtschaftlichen und kirchlichen, haben versagt und werden immer versagen. Wir aber haben eine untrügliche Hoffnung: das Kommen des Herrn ist so gewiß wie der Anbruch der Morgenröte (Hos. 6,3), und Sein herrliches Reich wird alles edle Verlangen erfüllen, das Gott selbst ins Menschenherz gelegt hat.
Da wir nun diese Botschaft kennen, würden wir eine große Schuld auf uns laden, wollten wir sie nicht um uns her verbreiten. In der ganzen Welt hören wir die politischen Parteien in unerschütterlichem Glauben Ideale verkünden, die ohne Gottes Kraft sind und darum nie verwirklicht werden können. Warum sollten wir nicht die einzige Lösung von den Dächern schreien, die jemals in der Praxis eine Antwort auf alle individuellen, sozialen, nationalen und internationalen Bestrebungen geben kann? Eines Tages werden wir Rechenschaft ablegen müssen über das uns für uns selbst und für andere anvertraute Licht.
Eine letzte Frage, bevor wir dieses Thema verlassen: Sind wir sicher, daß wir am Millennium teilhaben werden? Dazu müßten wir entweder mit der Gemeinde entrückt werden, um an der ersten Auferstehung teilzuhaben, oder zur Rechten des Weltenrichters stehen, um von Ihm die trostreichen Worte zu vernehmen: ,,Kommet her, ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt.“ Matt. 25 ,34.
Möchten wir doch auf die eine oder andere Weise bei dieser herrlichen Begegnung dabei sein!
Separat eingestellt von Horst Koch, Herborn, im November 2023.
Aus dem Buch DIE WIEDERKUNFT JESU von René Pache, um den Haupbeitrag nicht zu groß sein zu lassen.
info@horst-koch.de