Das Besprechen (K.E.Koch)

Kurt E. Koch

Das Besprechen

– Aus dem Buch OKKULTES ABC, Seiten 86 bis 93. Horst Koch, Herborn, im Jahre 2006 – 

Das Besprechen gehört zu dem Kapitel der magischen Heilungen. In Deutschland gibt es dafür verschiedene Ausdrücke: In Süddeutschland sagt man „Brauchen“, in Hamburg „Bepusten oder Beblasen“, in der Lüneburger Heide „Wegversetzen“. Andere Ausdrücke sind: Beschreien, Bespeien. Es gibt dazu furchtbare Beispiele.

B 1 Eine Frau kam zu mir in die Seelsorge und erklärte, daß sie als junges Mädchen von ihrer Mutter wegen einer Erkrankung zu einer Besprecherin gebracht worden ist. Die alte Besprecherin sagte dem jungen Mädchen: „Mache mal den Mund auf.“ Als das Mädchen gehorchte, spie die alte Hexe dem Mädchen eine saftige Ladung in den Mundraum. Das Mädchen schüttelte sich vor Ekel und hatte nicht nur Wochen, sondern Monate und Jahre mit dem Ekel zu tun. Aber sie war tatsächlich durch diese schaurige Roßkur geheilt.

B 2 Eine Mutter wollte es nicht zulassen, daß ihre Tochter heiratete. Sie lehnte den künftigen Schwiegersohn ab. Als das Mädchen sich doch zur Heirat entschloß und dann zusammen mit ihrem Mann das Elternhaus verließ, da stieß die Mutter einen tierähnlichen Laut und Schrei aus. In der Ehe der Tochter gab es viel Nöte und Schwierigkeiten. Selbst die Enkel waren noch von dem Fluch der Großmutter, die ihre Tochter „beschrien“ hatte, verfolgt.
Im Ausland hörte ich zum Gebiet des Besprechens folgende Ausdrücke: In Österreich „Wenden“, in der Schweiz „Mit Worten heilen“, in Polen „Messen gehen“ oder „Messen lassen“, in Frankreich „Sympathie betreiben“. Es gibt im Elsaß auch ein Zauberbuch, das deshalb „Sympathischer“ oder „Sympathetischer Hausschatz“ heißt. Dieses Buch enthält Zaubersprüche, wie man dieses Besprechen durch Sympathie betreiben soll. In den Vereinigten Staaten hörte ich in Pennsylvanien den Ausdruck „Powow“. Vermutlich kommt dieser Ausdruck von den Indianern. In Südamerika hörte ich den Ausdruck „Brucho“. Dieser Ausdruck kommt wahrscheinlich von den deutschen Siedlern, die aus Süddeutschland eingewandert sind. Das süddeutsche Wort für Besprechen heißt „Brauchen“, im alemannischen Dialekt „bruche“. Von diesem Wort „bruche“ hat sich das südamerikanische Wort „Brucho“ entwickelt. Den polnischen Ausdruck „Messen gehen“ oder „Messen lassen“ fand ich wiederum in Argentinien. Wahrscheinlich stammt der argentinische Ausdruck von polnischen Siedlern. Dazu ein Beispiel:

B 3 Das Reitpferd eines Mannes erkrankte. Der Mann ließ sich von einem Brucho einen Rat geben, den er mit Erfolg anwandte. Er riß aus dem Schwanz des Pferdes drei Haare und maß mit diesen drei Pferdehaaren von seiner Brust zu den Nüstern des Pferdes dreimal. Er sagte dazu einen Spruch aus dem ~. und 7. Buch Moses, das in Südamerika auch zu finden ist, und fügte die drei höchsten Namen dazu. Das Pferd wurde tatsächlich geheilt. Die Familie dieses Mannes litt aber seit dieser Zeit an seelischen und nervlichen Störungen. In diesem Fall wurde das Besprechen in den drei höchsten Namen durchgeführt.

Man unterscheidet der Form nach ein schwarzmagisches und ein weißmagisches Besprechen. In der Weltliteratur wird behauptet, die Schwarze Magie erfolge mit Hilfe des Teufels und Weiße Magie mit der Hilfe Gottes. Diese Definition ist falsch. Die Weiße Magie geschieht genauso mit den Kräften der Unterwelt wie die Schwarze Magie. Der Beweis ist sehr leicht zu führen. Die Auswirkungen der Weißen Magie sind genau wie die der Schwarzen Magie. Bei der Weißen Magie wird Mißbrauch mit den drei höchsten Namen getrieben. Zu den drei höchsten Namen wird gewöhnlich dann ein Zauberspruch hinzugefügt, der dem 6. und 7. Buch Moses oder einem anderen Zauberbuch entnommen wird.

Das magische Besprechen wird in der ganzen Welt praktiziert. Ich konnte auf allen Kontinenten zusammengenommen etwa 1500 Besprechungsbeispiele sammeln.
Durch meine vielen Vortragswochen in der Schweiz hörte ich oft in der Seelsorge Namen von berüchtigten Besprechern. Ich will einige nennen, obwohl mir daraus Gefahr entsteht. Namen, die ich in der Schweiz am häufigsten hörte, waren: Hermano, Schneider, Hugentobler, Gräzer, Grünefelder, Kern und viele andere. In Deutschland war ich überrascht, daß zum Beispiel in Schleswig-Holstein selbst Ärzte Patienten mit Wundrose oder der Gürtelrose zu den Besprechern schicken. Ja, ich entdeckte sogar Kirchenälteste, einmal einen evangelischen Pfarrer und mehrmals katholische Priester, die sich ebenfalls als Besprecher betätigten. Was diese Männer für Unheil anrichten, ist ihnen selbst wohl nicht bewußt. Familien, in denen das Besprechen aktiv oder passiv betrieben wird, sind von Unglücksfällen geradezu verfolgt. Selbstmorde, Morde, schwere unheilbare Erkrankungen und viel anderes Mißgeschick häuft sich in solchen Familien.
Einer der gefährlichsten und bekanntesten Besprecher der Lüneburger Heide war Schäfer Ast.

B 4 Heinrich Ast wurde am 4. April 1848 in Gronau an der Leine geboren. Er siedelte später nach Radbruch in der Lüneburger Heide um. Seine Heiltätigkeit begann etwa im Jahr 1894. Anfänglich hatte er pro Tag etwa 10 Patienten. Schon nach einigen Monaten wuchs die tägliche Besucherzahl auf 60 und 70 an. Im Jahr 1895 kam ein täglicher Besucherstrom von fast 100 Menschen nach Radbruch. Diagnose und Therapie dieses Besprechers war äußerst einfach. Er schnitt jedem Patienten drei Nackenhaare ab, hielt sie gegen das Licht, betrachtete sie mit einer Lupe und gab die Diagnose. Die Diagnosen wurden manches Mal von Ärzten nachgeprüft. Seltsamerweise stimmten sie. Nach der Diagnose verabreichte er den Patienten eine Mixtur, die er selbst bereitet hatte. Oft erhielten die Patienten für die verschiedensten Krankheiten die gleiche Mixtur. Dennoch behaupteten Tausende, daß sie durch Schäfer Ast geheilt worden sind.

Die Heilmethode von Schäfer Ast wurde von der Wissenschaft niemals anerkannt, und zwar mit Recht, denn es handelt sich um eine okkulte Heilmethode. Der Technik nach liegt hier eine psychometrische Diagnose vor. Der Heiler benützt einen Gegenstand des Patienten und konzentrier sich ein oder zwei Sekunden auf den heilungsuchenden Menschen. Manche Heiler machen es in einer Art Trance, andere in einer Halbtrance. Bei Schäfer Ast genügte die normale gedankliche Konzentration auf den Patienten. Ich weiß, daß durch Schäfer Ast Tausende geheilt worden sind. Das heißt, diese Menschen haben eine Heilung ihres Leibes erreicht. Sie sind aber damit unter furchtbare Belastungen geraten. Ich werde später noch einiges darüber sagen.

Schäfer Ast, der einmal bettelarm nach Radbruch gekommen war, starb im Jahre 1921 als schwerreicher Mann. Er hinterließ ein Rittergut, fünf Häuser, fünf große Bauernhöfe und enorm viel Geld. Der Biograph von Heinrich Ast erklärt, er hätte  Tausende behandelt und geheilt. Die Kehrseite dieser Heilungen habe ich bei meinen vielen Vortragstouren rings um die Lüneburger Heide erlebt.

B 5 Wenn wir schon bei der Lüneburger Heide sind, dann muß gleich ein anderes Problem ausgeräumt werden. Immer wieder stieß ich im Gebiet der Lüneburger Heide auf die sogenannten Pyromanen. Pyromanen sind Menschen, die von Zeit zu Zeit von einem Feuerrausch erfaßt werden. So hat z. B. ein Jugendlicher im Kreis Lüneburg einige historische Gebäude niedergebrannt. Nach seiner Verhaftung erklärte er im Verhör, daß dieser Feuerrausch manchmal über ihn komme, und dann müsse er irgendein Feuer legen. Im Spätsommer 1975 gab es in der Lüneburger Heide ein Großfeuer, dem Zehntausende von Hektar Wald zum Opfer fielen. Auch hier liegt das Problem der Pyromanie vor. Das heißt, Menschen haben Lust und Freude, Feuer zu legen. Die Ursache der Pyromanie habe ich manches Mal in der Seelsorge entdeckt. Es sind normalerweise Menschen, deren Vorfahren, sei es Eltern oder Großeltern, Besprecher waren, oder die selber in der Jugend mehrfach besprochen worden sind. Natürlich wissen das unsere Psychiater und Psychotherapeuten nicht. Wenn man es ihnen sagt, dann messen sie dieser Beobachtung keine Bedeutung bei.
Verlassen wir nun Deutschland und gehen wir zu einer ganz anderen Ecke unseres Globus.

B 6 Vor einigen Jahren hatte ich auf der St.-Lawrence-Insel einige Vorträge in Gambell. Mein Gastgeber war Missionar Shinen. Im Nachbarhaus wohnte Allen Walunga. Sein Vater war einige Jahre zuvor Christ geworden. Es war ein schwerer Umbruch in der ganzen Familie, denn der Vater hatte jahrzehntelang das unheilvolle Werk eines Schamanen betrieben. Schamanen sind die Schwarzmagier, sowohl in Sibirien, unter den Eskimos im Norden von Alaska als auch auf den verschiedenen Inseln in der Beringstraße. Der Sohn Allen wuchs als völlig normaler Junge heran. Nachdem sein Vater Christ geworden war, legte es sich auf den Jungen wie ein dunkler Bann. Er bekam Momente, wo er nicht mehr Herr über sich selbst war. Man konnte fast von einem Besessenheitszustand reden. Es war, als ob sich die dunklen Mächte im Leben des Vaters nunmehr auf den Sohn gelegt hätten. Allen war ein begabter Junge, und er kam nach Fairbanks auf ein College. Eines Tages kam diese dunkle dämonische Macht wieder über Allen. Er brach in die Schlafräume der Mädchen ein und vergewaltigte ein Mädchen im sexuellen Rausch und tötete es. Danach überfiel er ein zweites Mädchen, das laut um Hilfe rief. Ihre Schreie wurden gehört. Es eilte Personal herbei, und Allen konnte am zweiten Verbrechen gehindert werden. Er wurde verhaftet, und ein langes Verhör und noch eine längere Gerichtsverhandlung folgten. Mehrere Psychiater hatten Gutachten abzugeben. Die einen beurteilten ihn als normal, die andern dagegen erklärten, er sei nur bedingt zurechnungsfähig. Manche hielten ihn sogar für einen schizophrenen Typ. Der Richter war in großer Verlegenheit. Schließlich wurde Allen Walunga des Mordes für schuldig befunden und verurteilt.

Das Gutachten eines Psychiaters war interessant. Er meinte, durch die Hinkehr der Familie vom Schamanismus zum Christentum sei Allen in einen furchtbaren Zwiespalt geraten, durch den die explosiven Äußerungen und der Sadismus von Allen zu erklären seien.

Es ist absurd, den christlichen Glauben für solche Verbrechen verantwortlich zu machen. Von einem ungläubigen Psychiater kann man ja nichts anderes erwarten. Aber ein Körnchen Wahrheit steckt doch in diesem irreführenden Gutachten. Ich habe es manchmal in der Seelsorge erlebt, wenn ein Glied einer Familie von einer Besessenheit oder einer schweren okkulten Belastung frei geworden ist, so kommt es vor, daß andere Familienangehörige von diesem gleichen Geist erfaßt werden. Das passier nur dann, wenn nicht die ganze Familie sich unter den Schutz Jesu stellt. Weitere Beispiele sollen nun die Folgen des Besprechens zeigen.

B 7 Eine Frau wurde als dreijähriges Kind magisch besprochen. So weit sie zurückdenken kann, hat sie Depressionen, Selbstmordgedanken, selbstquälerische Anfechtungen und viele Unfälle. In einem Jahr hatte sie drei Gehirnerschütterungen. Ihr Bruder, der auch magisch besprochen worden ist, zeigt die gleichen seelischen Störungen. Er ist verwildert, hat Selbstmordgedanken, und schließlich entwickelte sich eine Zwangsneurose mit dem Inhalt, er müßte im Namen Gottes Kinder umbringen. – Selbstverständlich haben nicht alle Zwangsneurosen einen okkulten Hintergrund. Aber bei etwa der Hälfte der Zwangsneurotiker konnte ich eine okkulte Vergangenheit beobachten.

B 8 Ein Mann war bei einem okkulten Besprecher in Herisau (Schweiz). Die Behandlung führte zur Heilung seines organischen Leidens. Seit dieser Zeit leidet der Patient aber unter Depressionen. Nachts hört er Klopfzeichen, Poltern und sieht Fratzen und verstümmelte Menschen.
Manchmal arbeiten Besprecher unter einem frommen Deckmantel. Die beiden folgenden Beispiele sollen das zeigen.

B 9 Ein Evangelist nahm bei einer Erkrankung zwei Heilpraktiker in Anspruch, die in dem Ruf stehen, christliche Männer zu sein. Nach der Behandlung bekam er schwere depressive und sexuelle Anfechtungen, die ihn zu mir in die Seelsorge führten. Es handelte sich also nicht um christliche Heilpraktiker und Besprecher, sondern um okkulte Besprecher, die unter frommer Tarnung arbeiten.

B 10 Während der Niederschrift dieses Buches berichtete mir eine gläubige Frau folgenden Vorfall: Die Missionarin einer deutschen Missionsgesellschaft öffnete ihre Wohnung einem Heilpraktiker, der die Bibelstunden der landeskirchlichen Gemeinschaft besuchte, und der daher in dem Ruf stand, ein gläubiger Mann zu sein. Von nah und fern kamen die Gemeinschaftsleute, um sich von diesem christlichen Heilpraktiker behandeln zu lassen. Meine Berichterstatterin fuhr ebenfalls mit einigen Leuten ihrer Gemeinschaft zu diesem Bruder. Unterwegs betete sie sehr viel, etwa in dem Sinn: „Herr Jesus, wenn dieser Mann nicht mit deinen Kräften arbeitet, dann beschütze du mich vor ihm.“ Es kamen alle der Reihe nach zur Behandlung in das Sprechzimmer des Mannes. Als meine Berichterstatterin seinen Raum betrat, blickte er sie an und verwies sie sofort wieder aus seinem Sprechzimmer mit dem Hinweis: „Mit Ihnen kann ich nichts anfangen.“ Damit war ihr Gebet erhört. Sie machte die Missionarin darauf aufmerksam, daß sie einen ungöttlichen Mann im Hause beherberge. Die Missionarin war zuerst sehr erbost, war dann aber doch willig, darüber zu beten. Intensives Gebet hat nun dazu geführt, daß ohne Kündigung dieser Heilpraktiker und Besprecher das Haus verließ, weil er die geistliche Atmosphäre nicht mehr aushielt.

B 11 Ein junger Mann wurde gegen Kinderlähmung besprochen. Der Besprecher gab ihm ein Amulett um den Hals und riet ihm, eine Schere und eine Bibel unter das Kopfkissen zu legen. Zugleich schrieb ihm der Besprecher einen Spruch auf und gab ihm die Anweisung, diesen Spruch in die Bibel zu legen. Die Kinderlähmung wurde auskuriert, der Junge aber erhängte sich nach einigen Jahren.

B 12 Eine Frau war als junges Mädchen beim Hugentobler (Schweiz) und ließ sich von ihm magisch behandeln. Hugentobler schrieb eine Teufelsverschreibung auf. Die Frau hatte das zu unterschreiben und danach den Zettel zu zerreißen und mit Wasser zu verschlucken. Daraufhin wurde sie gesund. Seit dieser Zeit aber litt sie unter Angstzuständen, Nervosität, Depressionen und Selbstmordgedanken.

B 13 In einer Dorfgemeinde übte ein Mann das magische Besprechen aus. Die äußerlichen Heilerfolge wurden sogar vom ortsansässigen Arzt anerkannt. Auch der Ortspfarrer wies Schwerkranke immer wieder an diesen Besprecher, der ein regelmäßiger Kirchenbesucher war. Nach der Pensionierung des Pfarrers kam ein neuer Pfarrer in das Dorf, der sich in seinen Predigten gegen die Magie und alle okkulten Formen wandte. Die ganze Gemeinde war darüber erstaunt, weil diese beiden Pfarrer sich in ihren Aussagen widersprachen. Der neue Pfarrer war ein von Gott gesegneter Mann. Die Gemeinde erlebte in seiner Amtszeit eine Umstellung auf vielen Gebieten. Der magische Besprecher selbst ließ sich von der Verwerflichkeit seines Treibens überzeugen. Er steckte das Besprechen auf. Dem inneren Menschen nach erlebte er eine völlige Erneuerung. Der zweite Pfarrer wurde bald wieder versetzt, weil er besondere Gaben in der Reichgottesarbeit entfaltete, und er dadurch für eine neue Stelle vorgesehen wurde. Ein dritter Pfarrer zog in dem Dorf auf. Dieser neue Geistliche nahm wieder die Stellung des ersten Pfarrers ein.

Eines Tages wurde ein Schwerkranker der Gemeinde vom Arzt aufgefordert, den ehemaligen Besprecher zu Rate zu ziehen. Der Arzt erklärte dem Patienten wörtlich: „Meine Kunst ist am Ende, aber sehen Sie zu, ob nicht der alte Schäfer Sie heilt. Der kann mehr als gewöhnliche Menschen.“ Der Schwerkranke bat den Pfarrer und den Arzt, sie möchten sich für ihn beim Schäfer verwenden. Beide Herren besuchten den alten Schäfer und redeten ihm zu. Der Pfarrer meinte: „Wenn Gott Ihnen diese Heilgabe aber geschenkt hat, dann müssen Sie sie auch für den Dienst am Nächsten einsetzen.“ Der Angeredete erwidere: „Herr Pfarrer, ich habe durch die Gnade Gottes erkennen dürfen, daß magisches Besprechen ein Satanswerk ist. Ich würde das nie in meinem Leben wieder tun.“ Und dabei blieb es. In der Gemeinde entstand eine unheilvolle Verwirrung, weil der erste und der dritte Pfarrer sich für das magische Besprechen einsetzten, während der zweite Pfarrer die entgegengesetzte Haltung einnahm. Der erste und der dritte Pfarrer waren blinde Blindenleiter. Der zweite Pfarrer, der in der Opposition zum Besprechen stand, war ein gottbegnadeter Mann.

B 14 Es ist, als ob mir der Herr bei der Niederschrift dieses Buches immer wieder neues Material zuschieben würde. So kam bei der Abfassung dieser Kapitel ein Rußlanddeutscher zu mir und beichtete. Er sagte, daß seine Eltern fromme Leute gewesen wären. Sie hatten zwar in ihrem Dorf in Rußland keine Kirche, aber der Vater hielt im Haus Hausbibelstunden, zu denen sich viele Volksdeutsche einfanden. Eines Tages wurde er krank. Weit und breit war kein Arzt in ihrer Gegend. So hatte die Mutter ihn aufgefordert niederzuknien. Sie legte ihm die Hände auf den Kopf, sagte einen Spruch und die drei höchsten Namen, und er wurde tatsächlich gesund. Erst viel später erfuhr er, daß es ein Spruch aus dem 6. und 7. Buch Moses gewesen war. Was die Mutter an ihm getan hatte, war kein biblisches Gebet, etwa nach Jakobus 5,14, sondern war Zauberei. Sie hat ihren eigenen Sohn unter Mißbrauch der drei höchsten Namen magisch besprochen. Nun war der Mann in meiner Seelsorge und erzählte mir, daß sein ganzes Leben unter diesem Besprechungsvorgang litt. Obwohl sein Vater ein gläubiger, bibelfester Mann war, konnte er kein Verhältnis zum Wort Gottes und zu Christus finden. Er verwilderte auf jedem Gebiet. Er wurde haltlos dem Alkohol gegenüber und trieb noch andere Dinge, die hier nicht genannt werden können. Erst jetzt erkannte er im Zusammenhang mit meinen Vorträgen und meinen Büchern, daß er durch diese magische Heilung schwer belastet worden war. Er tat Buße, beichtete alles und sagte sich im Namen Jesu von diesem Besprechen seiner eigenen Mutter los.

Es ist oft ein schmaler Grat zwischen Göttlichem und Dämonischem. Der natürliche Mensch hat keine Unterscheidungsgabe. Nur, wenn der Heilige Geist uns die Augen hat öffnen können und wir genügend seelsorgerliche Erfahrungen besitzen, sind wir imstande, diese beiden Gebiete auseinanderzuhalten.

Der Beitrag ist dem Buch von Dr. Kurt Koch OKKULTES ABC entnommen, von Horst Koch, Herborn, im Februar 2006

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