Die künftige Weltreligion (Hunt)

Dave Hunt


Die künftige Weltreligion

 

Der Materialismus ist tot. Die Wissenschaft hält nicht länger an der Auffassung fest, dass es nichts anderes als Materie gäbe, sondern gesteht nun die Realität einer immateriellen Dimension ein, die von geheimnisvollen Kräften gesteuert und von immateriellen Intelligenzen bewohnt ist, die sie weder identifizieren noch erklären kann. Jede Facette des Okkultismus wird nun erforscht als die neue Hoffnung in Medizin, Bildung, Psychologie, Wirtschaft, Militär und Astronomie; man sucht den Kontakt zu Geistern und befolgt deren Rat, obwohl ihre Vertrauenswürdigkeit nicht durch wissenschaftliche Mittel nachgeprüft werden kann. Psychische Kräfte, die man irrtümlicherweise einem angeblichen inneren menschlichen Potenzial zuschreibt, werden auf vielen Gebieten eifrig gefördert, doch werden sie nur tiefer in das Okkulte hineinführen.

Das Okkulte war schon immer die Grundlage der nichtchristlichen Religionen, und es drang ins Christentum ein, als Konstantin angeblich Christ wurde und die Kirche mit dem Heidentum liierte. Der Katholizismus, der unter Konstantin geboren wurde, war seit eh und je mit dem Okkultismus verwoben, und das nicht allein mit der Übernahme heidnischer Praktiken, wo immer er sich verbreitete, sondern heute besonders mit dem noch offeneren Ökumenismus unter Papst Johannes Paul II. Durch ihre neue Partnerschaft mit Rom haben sich die Evangelikalen der okkulten Invasion noch weiter geöffnet.

Die Psychosekten wie »Christliche Wissenschaft«, »Universelles Leben« u.a. lassen sich zutiefst mit dem Okkulten ein. Die für sie typische Form des Okkultismus ist durch die »Positives Bekenntnis« – Bewegung von Hagin, Copeland, Cho, Wimber, Hinn und anderen falschen Propheten und Heilern in die charismatischen und pfingstlerischen Gemeinden eingefallen. Derselbe »positive« Okkultismus ist durch Norman Vincent Peale, Robert Schuller und ihre Anhänger in die evangelikale Gemeinde eingedrungen. »Christliche« Psychologie und die verwandten Praktiken der inneren Heilung, der Heilung durch Erinnerung und das Zwölf-Schritte-Programm haben diese Invasion ebenfalls beschleunigt.

Durch die ökumenische Bewegung fließen diese Ströme nun alle zusammen und bilden so ein nie zuvor dagewesenes Ausmaß an Okkultismus. Was wir sehen, kann nur der große Abfall sein, von dem Paulus sagte, dass er kommen muss, damit der Tag Christi hereinbrechen und der Antichrist offenbart werden kann. Was am endgültigen Triumph der okkulten Invasion noch fehlt, ist die Einführung einer Neuen Weltreligion in Partnerschaft mit einer Weltregierung. Man müsste blind sein, wenn man nicht sieht, wie diese von George Bush und dem Papst angekündigte Neue Weltordnung mit hohem Tempo auf uns zukommt.

Nur wenige Stimmen melden Alarm, und nur wenige beachten Warnungen wie die folgende des früheren Vineyard-Pastors John Goodwin. Goodwin fand aus dem Okkultismus zu Jesus Christus und erkannte schließlich, dass die Vineyard-Bewegung genau in dieselben okkulten Praktiken verfallen war, von denen er sich getrennt hatte: »Ich war Pastor in einer Vineyard-Gemeinde, und wie John Wimber sagte, konnte ich >diese Aufgabe erfüllen … überall und zu jeder Zeit …<. Ich war auf gleicher Wellenlänge mit Johns Lehren … und folgte ihnen auf Schritt und Tritt … Ich war buchstäblich auf Hunderten von Vineyard-Konferenzen … Ich bin hier, um darzulegen, dass es sich hier um einen Teil der Irrlehre der letzten Tage handelt, die die Gemeinde in das Neue Zeitalter und in die Neue Weltordnung bringt … Es ist alles ein Teil des antichristlichen Systems einer Kirche der vereinten Welt, der Regierung einer vereinten Welt und der Wirtschaft einer vereinten Welt.« (J. Goodwin, Testing the Fruit, Discernment Ministries, Lapeer, MI).

Vorbereitung für den Antichristen

Es wird oft argumentiert, der Antichrist sei keine Person, sondern ein Geist. Die Bibel stellt jedoch klar heraus, dass es zwar einen Geist des Antichristen und viele kleinere Antichristen gibt, dass es aber einen besonderen Menschen geben wird, der der Antichrist und die Verkörperung des Bösen sein wird. Über seine Identität zu spekulieren, ist müßig, weil er erst zu der von Gott bestimmten Zeit offenbar werden kann. Lesen wir dazu die folgenden Bibelstellen:

… und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten … (1. Joh. 2,18).

… und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens; der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei … damit er zu seiner Zeit geoffenbart wird … und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden … dessen Ankunft gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgt mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge … (2. Thess. 2, 3-9).

»Und es öffnete seinen Mund zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen und sein Zelt und die, welche im Himmel wohnen, zu lästern. Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden; und es wurde ihm Macht gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation. Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an« (Offb 13, 6-8).

Diese Verse weisen eindeutig darauf hin, dass der Antichrist im wiedererbauten jüdischen Tempel auf dem Tempelberg in Jerusalem sitzen wird, wo er sich selbst zum Gott erklären und von der ganzen Welt angebetet werden wird.

Es gibt jedoch noch einen anderen »Tempel«, nämlich den menschlichen Körper, der ein Tempel sein soll, in dem Gott wohnt (1.Kor. 3,16). Zum ersten Mal in der Geschichte blicken nicht nur einige wenige fernöstliche Yogis und Gurus in sich selbst hinein, sondern mittels okkulter Techniken auch immer mehr Millionen im Westen, und kommen bei diesem Blick in ihren Körper, der ein Tempel für Gott sein sollte, zu dem Schluß, dass sie selbst Gott sind! Durch erweiterte Bewußtseinszustände wird nichts anderes als die okkulte Religion des Antichristen angenommen – von der Welt ohnehin im Großen und Ganzen, aber auch von der sich im Abfall befindenden Kirche.

Die Welt und auch die Kirche werden auf den Antichristen und seine Weltreligion vorbereitet. Alexander Solschenizyn identifizierte die ursächliche Wurzel des moralischen Verfalls in der westlichen Welt als »Selbstvergöttlichung des Menschen als das Höchste … ein rationalistischer Humanismus … [der den Menschen] zum Mittelpunkt von allem erhebt«.
Der Historiker Herbert Schlossberg meint, dass diese Entwicklung heute ihren Gipfel erreicht und warnt vor den Konsequenzen dieser um sich greifenden Verführung:
Das Erhöhen des Menschen auf den Status einer Gottheit geht bis auf die ersten Anfänge des Altertums zurück, doch seine Entwicklung zu einer Ideologie, die die Masse ergreift, ist ein Charakterzug der Moderne.

Anti ist eine griechische Vorsilbe, die allgemein mit der Bedeutung »gegen« verstanden wird. Sie hat jedoch noch eine weitere Bedeutung: »an Stelle von oder als Ersatz für.«
Der Bibel zufolge wird der Antichrist beide Bedeutungen verkörpern. Er wird sich tatsächlich gegen Jesus Christus richten, indem er als Christus auftritt und so die Christenheit von innen her zersetzt. Somit werden die Anhänger des Antichristen tatsächlich »Christen« sein. Von daher ist es kein Wunder, dass diesem Aufstieg zur Macht der Abfall vorausgehen muss. Ein falsches ökumenisches und antichristliches »Christentum« muss zur Vorbereitung der Machtübernahme des Antichristen die Welt überspülen.

Eine weltweite antichristliche »Christenheit«

Die Bezeichnung »christlich« hat bereits ihre wahre Bedeutung verloren und kann schon jetzt an jeden antichristlichen Glauben angeheftet werden. Eine aktuelle Umfrage wies 26 % der Mormonen als »wiedergeborene Christen« aus, und doch ist ihr »Gott« ein erhöhter Mensch und ihr »Christus« der Halbbruder Satans!

In allen Denominationen gibt es Gemeindeleiter und andere Führungspersonen, die ein falsches Evangelium verbreiten. Sie stellen Jesus Christus und seine Lehren falsch dar und führen ganze Gemeinden in die Irre. Sie geben vor, Christus zu repräsentieren, akzeptieren aber nicht, was er lehrt. Der Christus, den sie vorstellen, ist eher wie der Antichrist. Das ist die Art von »Christentum«, für das das Weiße Haus nun anscheinend Partei ergreift.

US-Präsident Bill Clinton und sein Vizepräsident Al Gore (ein bekennender New Ager, der heidnische Religionen ehrt) behaupten beide, Christen zu sein. Clinton wählte den Vers, den Robert Schuller bei Clintons Amtseinführung zitierte, zum Motto seiner zweiten Legislaturperiode: »Die Grundmauern vergangener Generationen wirst du aufrichten; und du wirst genannt werden: Vermaurer von Breschen …« (Jes 58,12). In einem Artikel sagte Schuller: »Unter der Wirkung dieses Bibelverses war er [Clinton] aufrichtig zu Gott.«  Eine solche Heuchelei gehört zu der neuen Weltreligion.

Bei Clintons geistlichen Beratern Robert Schuller und Tony Campolo sucht man vergeblich nach einem Anliegen für die gesunde biblische Lehre. Campolo, der Vergebung ohne Buße und Veränderung propagiert, sagt: »O, wie sehr haben wir es nötig, zu Vergebenden zu werden, hinweg über die Grenzen von Parteiungen, Religionen und Nationen.«

Jerry Falwell sagte: »Ich denke, der Präsident hat in den letzten vier Jahren dem moralischen Rückgrat dieses Landes viel Schaden zugefügt. Mir macht es große Probleme, die Bibel in der Hand Bill Clintons und seine prophetische Rolle mit Stumpf und Stiel zu schlucken, während er weiterhin Abtreibung und Kindesmord fördert und sogar Schwule und Lesben in seine Regierung einbringt, die wir – wenngleich wir uns um Menschen mit moralischen Problemen kümmern sollten – sicher nicht unseren Kindern als Vorbilder fürs Leben präsentieren sollten«. –  ABC News, März 1997)

Sogar der ehemalige Präsident der Sowjetunion Michail Gorbatschow, ein ehemaliger Atheist und jetziger Pantheist, wagt von den Sozialisten zu sagen: »Wir treten für die Sache Christi ein!«

Eine Fülle von Artikeln, die zu zahlreich ist, um hier zitiert zu werden, berichten von Gorbatschows Treffen mit religiösen Führungspersonen wie Jesse Jackson und James Parks Morton, Dekan der New Age Episcopal Cathedral in New York, und davon, wie er anpreist, wie wichtig »Religion« in der Neuen Weltordnung sein wird.

Wofür er eintritt, hört sich an wie die aufkommende Weltreligion des Antichristen. In Unheil verkündender Weise hat der US-Außenminister Warren Christopher erklärt, dass das neue vereinte Europa keine religiösen Trennungen mehr anerkennen werde.

Jesus Christus wurde gehaßt. Die Propheten sagten voraus, dass Jesus als Teil des Erlösungsplans verworfen werden und sterben mußte. Er erklärte: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt« (Joh 18,36). Er kam, um aus dieser Welt Jünger für ein himmlisches Bürgertum herauszurufen: »Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel …! Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein« (Mt 6,19-21).  –  Doch der Antichrist, Satans falscher Messias, wird von der Welt angebetet werden.
 

Gorbatschow, der Papst und die Irreführung

Gorbatschow ist sicher nicht der Antichrist, aber er gibt einen sehr guten Prototyp für ihn ab. In Israel landete eine Friedenstaube auf Gorbatschows Kopf, bei der Verleihung von »drei Ehrentitel für die Beschleunigung der jüdischen Immigration … und eines besonderen Preises – eine nach ihm benannte Kartoffelsorte … und er lobte Jesus als den ›ersten Sozialisten‹«.
Gorbatschow »formuliert eine ›Erd-Charta‹, die Sozialismus und Mystizismus zu einer von der UNO gebilligten neuen Weltreligion fusionieren soll. Die Erd-Charta soll der UNO-Generalversammlung irgendwann vor dem Jahr 2000 vorgestellt werden, und Gorbatschow besteht darauf, dass es unbedingt notwendig ist, diese Charta anzunehmen … um die Erde vor ihren habgierigen Bewohnern zu retten.«

Gorbatschow und Papst Johannes Paul II. sind dicke Freunde und gegenseitige Bewunderer. Gorbatschow bekennt sein Interesse an Spiritualität (jedoch ohne Wahrheit), und der Papst ermutigt ihn auf seinem Irrweg. Gorbatschow schreibt:

Seit unserem Treffen im Vatikan im Dezember 1989 habe ich mit Papst Johannes Paul II. eine ausgiebige Korrespondenz gepflegt … wir teilen den starken Wunsch, vorwärts zu kommen und zu vollenden, was wir zusammen begonnen haben … Was ich an dem Denken und den Ideen der Päpste stets hoch geschätzt habe, ist ihr spiritueller Gehalt, ihr Streben danach, die Entwicklung eine neuen Weltzivilisation zu fördern.
Heute kann man sagen, dass alles, was sich in den letzten Jahren in Osteuropa ereignet hat [der Niedergang des Kommunismus], ohne die Bemühungen des Papstes und seine gewichtige Rolle nicht möglich gewesen wäre, einschließlich der politischen Rolle, die er in der Weltarena gespielt hat (The Toronto Star, 3. März 1992).

Dem »spirituellen Gehalt« der Ideen des Papstes und seiner einflußreichen »politischen Rolle« kann Gorbatschow zustimmen. Sie sind Partner in der Planung einer neuen Welt. Es ist undenkbar, dass Christus, der von der Welt gehaßt wurde und gehaßt wird, eine politische Rolle in Partnerschaft mit den Cäsaren dieser Welt spielt – doch seine angeblichen Stellvertreter nehmen diese Rolle seit Jahrhunderten ein.
Der Papst sagte über Gorbatschow: »Er bekennt sich nicht als Gläubiger, aber ich erinnere mich, dass er von der enormen Wichtigkeit des Gebetes und der inneren Seite des menschlichen Lebens sprach. Ich glaube wirklich, dass unser Zusammenkommen durch Vorsehung vorbereitet war. Ich glaube, dass er ein Mann ist, der zu seinen Prinzipien steht und in geistlichen Dingen sehr reich ist …« (The Toronto Star, 9. März 1992).

Man kann sich nur fragen, welche Art Gebet der Papst meint, welches Gorbatschow beten würde (und zu wem), und wie ein Atheist »in geistlichen Dingen sehr reich« sein kann. Gorbatschows »Spiritualität« ist für jeden annehmbar – das ist genau das, was für die neue Weltreligion notwendig ist. Der Papst vertritt und fördert den Gedanken einer internationalen Organisation, in welcher sich die »slawische Spiritualität« behaupten könnte, und hat vorgeschlagen, dass Gorbatschow der ideale Mann für den Vorsitz einer solchen Organisation wäre. Ein Atheist, der mit dem Siegel des Papstes einer internationalen spirituellen Organisation vorsteht, hört sich verdächtig nach der künftigen Weltreligion des Antichristen an!

Weit entfernt von einer etwaigen Buße über das entsetzliche Gebetstreffen von Heiden in Assisi, bestätigt der Papst dieses vielmehr immer wieder. Vom 7. bis 10. Oktober 1996 trug die katholische St. Ägidius-Gemeinschaft in Rom eine ökumenische Konferenz aus, bei der »über 400 Repräsentanten verschiedener Religionen (Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus, Shintoisten sowie eher obskure japanische und indische Sekten)« im selben Geist zusammenkamen wie 1986 in Assisi unter der Führerschaft von Papst Johannes Paul II., »um für eine Welt ohne Krieg zu beten«.
Die Konferenz fand in Roms Stadtteil Trastevere statt, wo Bill Bright wenige Monate zuvor seine Ansprache zur Verleihung des Templeton-Preises gehalten hatte, und trug den Namen »Friede ist Gottes Name«. Johannes Paul II., der zu dieser Zeit einer Blinddarmoperation unterzogen wurde, sandte seine Botschaft an die Konferenz:
Ich wäre gerne … dabei gewesen … ich werde mit euch sein im Geist und mit Zuneigung und Dankbarkeit gegenüber denen, die sich mit Hingabe dem Anliegen widmen, den Geist von Assisi lebendig zu bewahren, sodass er eine wachsende Zahl von Männern und Frauen erreicht …
In dieser Welt wünschen wir wie in einem globalen Dorf, dass jede religiöse Tradition zu einer Quelle des Friedens wird. Das ist hier und jetzt schon der Fall, an diesem geschichtsträchtigen Ort Travestere. Wir wünschen, es wäre so an jedem Ort auf Erden … (Inside the Vatican, Nov. 1996)

Niemand hat zur Förderung der Einheit unter den Weltreligionen mehr beigetragen als Sir John Marks Templeton und seine jährliche Auszeichnung. 1997 ging der Preis ein weiteres Mal an einen Okkultisten: »Pandurang Shastri Athavale, Gründer und Leiter einer spirituellen Selbsterkenntnis-Bewegung in Indien, die sich auf über 100.000 Dörfer ausgewirkt hat … Die Verleihungsfeier wurde am 6. Mai 1997 in der historischen Westminster Abtei begangen, und der Geldpreis von 1.210.000 US-Dollar wurde von Prinz Philipp, dem Grafen von Edingburgh, überreicht«, der ähnliche Schecks von Templeton bereits an Graham, Colson und Bright ausgehändigt hatte.

Das Spiel des Antichristen

Die Bereitschaft, sich auf jede Art von Spiritualität einzulassen, ist eine immer mehr Verbreitung findende Haltung selbst unter solchen, die sich selbst als Evangelikale bezeichnen. Pat Robertson bezeichnet die Mitglieder seiner »Christlichen Koalition« (Katholiken, Mormonen, Moon-Jünger und Anhänger anderer Religionen) als Menschen des Glaubens, die, wie er sagt, »Angriffen wie nie zuvor ausgesetzt sind … von Seiten von Kräften, die alle religiösen Werte, jede Form der Anbetung und jede Freiheit zerstören wollen … Deshalb müssen wir bestimmte protestantische Unterschiede beiseite legen und uns die Hände reichen, um die Dinge zu fördern, bei denen wir uns einig sind …«

Die Mitglieder der Koalition halten in Wirklichkeit an vielen verschiedenen Überzeugungen fest, deren »religiöse Werte« und »Form der Anbetung« miteinander völlig unvereinbar sind. Von zusammenhaltenden »Menschen des Glaubens« zu sprechen, ist irreführend, wenn der Glaube des Einzelnen dabei außer Acht gelassen werden muss. Ebenso ist es nicht ehrlich, eine Organisation »Christliche Koalition« zu nennen, wenn ihr auch andere Religionen angehören. Und für einen Christen ist der letzte gemeinsame Nenner, bei dem sich alle einig sein können, die Ablehnung Jesu Christi selbst, den die Welt haßt und den ihre Religion verwirft oder umdefiniert. Christen müssen weit mehr als »protestantische Unterschiede« ignorieren, wenn sie sich mit Nichtchristen vereinen wollen! Robertsons Koalition hört sich eher an wie das, was der okkulte Führer und Priester Matthew Fox vertritt:

»Eine tiefe Ökumene ist die Bewegung, die die Weisheit aller Weltreligionen freisetzen wird – von Hinduismus und Buddhismus, Islam und Judentum, Taoismus und Shintoismus, Christentum in all seinen Formen und Stammesreligionen und Göttinnen-Religionen in der ganzen Welt. Dieses Freisetzen von Weisheit ist die letzte Hoffnung auf das Überleben des Planeten, den wir unsere Heimat nennen«. (Fox, Cosmic, S.228)

Robert Schuller, den US-Präsident Clinton bei seiner Antrittsrede im Januar 1997 als »einer der bekanntesten Pastoren Amerikas«  bezeichnete, hat seit vielen Jahren den Okkultismus innerhalb der Kirche gefördert. Im Vorwort von Yonggi Chos Buch »Die vierte Dimension« sagte Schuller von der okkulten Technik der Visualisierung, für die Cho eintrat:
»Versuchen Sie nicht, diese Technik zu verstehen. Fangen Sie nur an, sie zu genießen! Sie ist wahr. Sie funktioniert. Ich habe es versucht.«

Schuller bestätigt anscheinend eine Weltreligion, der alle zustimmen können: »Das unterscheidet mich von den Fundamentalisten, die versuchen, jeden zu dem zu bekehren, woran sie selbst glauben … Wir kennen die Dinge, in denen die wichtigsten Religionen übereinstimmen. Wir versuchen, uns darauf zu konzentrieren, ohne diejenigen anzugreifen, die andere Auffassungen haben, oder ohne die Integrität meines eigenen christlichen Bekenntnisses zu kompromittieren.«

»Die Dinge, in denen die wichtigsten Religionen übereinstimmen«? In Wirklichkeit stimmen sie noch nicht einmal in der Frage überein, wer Gott ist, geschweige denn darin, was Jesus Christus betrifft (den alle Weltreligionen ablehnen). Anhand dieses Kriteriums kann Schuller (der von sich behauptet, ein Diener am Evangelium zu sein) gar nicht das Evangelium verkündigen. Man kann sich nur fragen, was für ein »christliches Bekenntnis« Schuller nicht kompromittiert.

Paulus überredete Menschen, an das Evangelium zu glauben (2.Kor.5,11), weil ihm etwas an ihrem ewigen Schicksal lag. Nicht so bei Schuller – oder N. V. Peale, Schullers Lehrer.

Norman Vincent Peale erklärte: »Ich versuche über das zu sprechen, was in Katholizismus, Protestantismus und Judentum grundlegend ist: Liebe. Liebe, Gemeinschaft, Wertschätzung der Menschen … das verstehen alle.« – Doch die wahre Liebe zu Jesus Christus und den Menschen würde Jesu Auftrag Gehorsam leisten, das Evangelium zu verkünden.

Ein ähnlicher Kompromiß wurde in der Oxford-Gruppenbewegung begangen, die später in »Moralische Aufrüstung« umbenannt wurde und tiefgehend die Anonymen Alkoholiker beeinflußte, wie wir an früherer Stelle gesehen haben. Frank Buchman, Gründer der Moralischen Aufrüstung, erklärte, dass er »bei keiner seiner Zusammenkünfte jemals irgendeine Lehrfrage berührt habe, da er niemanden verärgern oder verletzten wollte«.

Bill Wilson, Gründer der Anonymen Alkoholiker, beschrieb die Oxford-Gruppenbewegung als  … eine nichtdenominationelle evangelikale Bewegung, der modernen Welt angepaßt … Sie beschäftigen sich mit den einfachsten gemeinsamen Nennern aller Religionen …

Schuller, der behauptet, sich denselben gemeinsamen Nennern aller Religionen zu widmen, hat die Prediger gegeißelt, »die ihre zornigen, haßerfüllten Predigten von Feuer und Schwefel umhersprühen«. Doch Jesus sprach häufig und überzeugend über die Hölle und warnte die Menschen ohne Entschuldigung, und das in – wie Peale und Schuller sagen würden – »negativen« Begriffen.

Schuller hat die okkulte Lehre der »Kraft des positiven Denkens« von seinem Lehrer Norman Vincent Peale übernommen, sie zu »Denken in Möglichkeiten« modifiziert und alles, was man sich je wünschen könnte, dieser okkulten Kraft zugeschrieben. Über 20 Jahre lang hat er behauptet: »Denken in Möglichkeiten läßt Wunder geschehen … Die größte Kraft der Welt ist die Kraft des positiven Denkens.«  – Was ist mit Gott geschehen?

In einem Zeitungsartikel sagte Schuller: »Wir können die gute Religion von der schlechten Religion daran unterscheiden«, ob sie »positiv« ist. Er richtete seinen Aufruf an »religiöse Führungspersonen … welche Theologie sie auch vertreten … dass sie ihren Glauben in positiven Begriffen formulieren«. Dann rief er auf zu einem »massiven, vereinten Einsatz von Führern aller Religionen [einschließlich der heidnischen und okkulten]« zur Proklamation »der positiven Kraft … von religiösen Werten, die eine Weltgemeinschaft errichten können«. Der Antichrist könnte es kaum besser ausdrücken!

Als Papst Johannes Paul II. das letzte Jahrzehnt dieses Jahrhunderts der »Weltevangelisation« verschrieb, rief John Wimber begeistert aus: »Das ist eines der großartigsten Dinge der ganzen Kirchengeschichte … Ich bin zusammen mit dem Papst hingerissen und froh, dass er die Kirche zu ihrem Ziel aufruft …«

1986 trafen sich in Amsterdam über 10.000 christliche Führungspersonen, um eine Strategie zur Evangelisation der Welt zu entwerfen. Finanziert wurde dieses Treffen mit 21 Millionen Dollar von der Billy Graham Evangelistic Association. Auf dieser Konferenz erklärte Leighton Ford: »Predigt das Evangelium, aber seid nicht so negativ, dass ihr euch weigert, euch mit denen zusammenzuschließen oder zusammenzuarbeiten, die zu einer Gruppe gehören, die ein anderes Evangelium verkündet.«

Lebenswichtige Unterscheidungen: Die Bedeutung von Begriffen

Die Psychologie hat der Welt wie auch der Gemeinde beigebracht, eine positive und nichtprovozierende Sprache zu verwenden. In dem Wunsch nach Einheit, sei sie politisch oder religiös, wählt man Wörter (wie z. B. Colson und Bright in ihren Ansprachen bei der Verleihung des Templeton-Preises), die annehmbar für alle sind, weil jeder seine eigene Bedeutung daran knüpfen kann. Wenn zwei Parteien bestimmten Schlüsselbegriffen unterschiedliche Bedeutungen zuschreiben, ist ein erlangtes »Abkommen« eine Irreführung.

Beispielsweise verwenden sowohl Katholiken als auch Evangelikale den Begriff »wiedergeboren«, doch die von ihnen jeweils zugeschriebenen Bedeutungen sind einander diametral entgegengesetzt. Der Katholik wird »wiedergeboren«, wenn er als Säugling getauft wird, der Evangelikale hingegen durch persönlichen Glauben an Jesus Christus. Wenn man also sagt, beide glauben an die Errettung durch Wiedergeburt, ist das irreführend. Beide stimmen darin überein, dass Christus für ihre Sünden starb, begraben wurde, am dritten Tag von den Toten auferstand und wiederkommen wird. Doch die Bedeutung von jedem Aspekt des Werkes Jesu sowie die Art und Weise, wie seine Segnungen in Anspruch genommen werden, ist derart unterschiedlich, dass jahrhundertelang Millionen von Protestanten eher bereit waren zu sterben, als die römisch-katholische Interpretation anzunehmen. Und ihre katholischen Peiniger waren ebenso überzeugt, dass der Unterschied von solcher Tragweite war, dass er den Tod derer rechtfertigte, die an der protestantischen Auffassung fest hielten.

Wir haben einige dieser unterschiedlichen Bedeutungen aufgezeigt – so große Unterschiede, dass bis heute das maßgeblichste Dokument der römisch-katholischen Kirche 100 Verdammungsurteile gegen die evangelikalen Glaubenssätze enthält. Zusammengefaßt richten sich die zuvor zitierten Verdammungsurteile gegen folgende Gläubigen:
jeder, der glaubt, dass die Errettung allein durch Glauben an Jesus Christus, unabhängig von Sakramenten und der römisch-katholischen Kirche geschieht;
jeder, der glaubt, dass er für seine Sünden nicht leiden muss, weil Jesu Leiden völliges Genüge getan hat;
jeder, der leugnet, dass Jesus Christus auf den katholischen Altären immer wieder und buchstäblich als Opfer für Sünden dargebracht wird, und der statt dessen seinen Glauben auf das Opfer richtet, das ein für allemal am Kreuz vollbracht wurde;
und jeder, der mit Gewißheit behauptet, dass er errettet ist und ewiges Leben hat.
In jedem dieser Fälle wird ein römisch-katholisches Anathema gegen eine solche Person ausgesprochen.

Die Unterschiede zwischen dem evangelikalen und dem katholischen Evangelium und dem jeweiligen Verständnis der Errettung sind riesengroß. Nur eine Seite kann Recht haben. Und die Vortäuschung, es gäbe keinen Unterschied, weil sie dieselben Worte benutzen, ist Manipulation der schlimmsten Art.
Seit der Zeit, als beide Seiten noch ehrlich genug waren und sich entweder für ihren Glauben umbringen ließen oder den anderen umgebracht haben, haben sich weder die römisch-katholische noch die evangelikale Lehre irgendwie geändert. Wenn sich also Katholiken und Evangelikale einander als »Brüder und Schwestern in Christus« bezeichnen und behaupten, sie würden an ein und dasselbe Evangelium glauben, muss ein schwerwiegender Fehler vorliegen. Entweder starben die Märtyrer wegen eines bloßen semantischen Mißverständnisses, das heute plötzlich geklärt worden ist, oder andernfalls ist diese neue gegenseitige Akzeptanz und das damit verbundene Bekenntnis der Einheit ein Betrug.

Das Dokument, auf das wir uns beziehen (Evangelikale und Katholiken zusammen: die christliche Mission im dritten Jahrtausend), ist nur ein Beispiel dafür, wie es zu einer Illusion der Einheit kommt, die in Wirklichkeit überhaupt nicht existiert, wenn man versäumt, die Begriffe zu definieren. Wenn solche christlichen Führungspersönlichkeiten vom Format eines J. I. Packer, Charles Colson, Pat Robertson und Bill Bright den Weg vorangehen, kann man nur erwarten, dass Millionen von Christen dem Urteil dieser Glaubensmänner vertrauen und ihnen folgen. Der christliche Fernsehsender TBN hat jahrelang den Irrglauben verbreitet, das römisch-katholische Evangelium sei biblisch. Bill Hybels ist eine weitere Führungsperson, die als Pastor der Willow Creek Community Church in Illinois (die als einflußreichste Gemeinde Nordamerikas bezeichnet wurde) weitere Massen in dieselbe Richtung in die Irre geführt hat.

Bill Hybels, dessen Lehrmeister Robert Schuller ist, führt eine weltweite Bewegung an. An einer kürzlich … abgehaltenen Trainingskonferenz nahmen mehr als 2300 kirchliche Leiter teil. Sie kamen aus Australien, den Bahamas, Kanada, England, Holland … Indien, Japan, Korea … Norwegen, Schottland, Schweden, den USA [und anderen Ländern] … Augenblicklich ist Willow Creek für Tausende von Gemeinden das Vorbild, wie man Kirche ›betreibt‹ … Willow Creek hat mehr als 270 Mitarbeiter …

Schuller sagte:
»Ich war der Erste, der wirkliches Gemeindewachstum bei den amerikanischen Kirchen einführte … Er (Hybels) war der erste Bursche, der diese Prinzipien übernahm, sie verbesserte und sie so stark ausweitete, dass sie die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht haben … Ich bin stolz auf ihn … ich betrachte ihn als meinen Sohn … Ich halte ihn für eines der größten Dinge, die der Christenheit unserer Tage widerfahren sind … Bill Hybels macht seine Sache besser als alle anderen, die ich kenne!«
 

Fehlinformation von vertrauenswürdigen Führern

Pastor Hybels lud einen katholischen Priester, Pfarrer Med Laz von der Pfarrei Heilige Familie, auf seine Willow Creek-Kanzel ein. Er sollte der Gemeinde mitteilen, »was Protestanten von Katholiken lernen können«. Bei seiner Vorstellung von Laz berichtete Hybels, dass er auf Laz’ Einladung hin auf einer Konferenz katholischer Führungspersonen in der Pfarrei Heilige Familie gesprochen und »eine gewaltige Anerkennung und Bewunderung für diesen Mann als Bruder in Christus entwickelt« habe. Doch Laz erzählte, dass er »wirklich Christ geworden« sei, nachdem er bereits katholischer Priester war. Dies habe sich folgendermaßen zugetragen: Um 2.00 Uhr morgens sei er zu einem Hotelzimmer gegangen, um eine junge Bekannte zu treffen. Er habe vor der Versuchung gestanden, mit ihr ins Bett zu gehen, habe dieser Versuchung widerstanden und sich dabei so gut gefühlt, dass er wusste, seit diesem Moment ein Christ zu sein. Dieses »Zeugnis« wurde mit begeistertem Applaus begrüßt, obgleich es wohl kaum ein Beispiel für eine Errettung nach biblischem Verständnis ist, und aufzeigt, dass die katholische Priesterschaft aus Männern besteht, die Christus nicht kennen.

Hybels gab zwar zu, dass er und der Priester nicht in allem übereinstimmen, doch alle Unterschiede seien zu belanglos, um erwähnt zu werden. Vom Katholizismus und seinem falschen Evangelium hatte Hybels nur Gutes zu sagen. Er sagte der Gemeinde, die ihn als Führer und Leiter achtet: »Ich glaube, dass wir einiges von der katholischen Kirche lernen können, und ich würde Med gerne bitten … dass er uns einiges Lobenswertes aus der römisch-katholischen Kirche mitteilt, woraus Protestanten seiner Meinung nach dazulernen können …«

Pfarrer Laz schwärmte, dass Mutter Teresa der katholischen Kirche angehöre, und Hybels setzte voraus, dass Protestanten darauf neidisch seien. Kein Wort fiel über ihr eigenes fragwürdiges Zeugnis. Ferner rühmte Laz die Kirche damit, dass Amerikas größte Zufluchtsstätte für Ausreißer (»Covenant House«, mit sechs Niederlassungen) von katholischen Ordensschwestern betrieben wird. Auch hier antwortete Hybels ausschließlich mit Gutheißung.

Die traurige Wahrheit kann man in einem Buch mit dem Titel Am I Going to Heaven? (»Komme ich in den Himmel?«) nachlesen, das von der Leiterin von Covenant House Schwester Mary Rose McGeady geschrieben wurde: Der Titel des Buches stammt aus der ersten Geschichte, in der McGeady von einem 17-jährigen Mädchen berichtet, das kurz vor dem Tod steht:

Sie versuchte ihren Kopf vom Kissen des Krankenbettes anzuheben … aber sie schaffte es nicht. »Schwester, ich muss etwas wissen«, flüsterte sie. »Bitte, sagen Sie es mir.«
»Ich sage dir alles, Michelle«, sagte ich. »Was möchtest du wissen?«
»Schwester … komme ich in den Himmel? Selbst so ein Straßenkind wie ich?«

Ich beugte mich zu ihr und nahm sie in den Arm und sagte ihr, dass ich weiß, dass Gott einen besonderen Platz für sie bereit hält. Ich sagte ihr, wie sehr ich sie liebe und wie sehr ich an sie glaube … Sie weinte in meinen Armen und hauchte »danke«. Am nächsten Tag schlief Michelle still und friedlich für immer ein.

Man kann um Michelle nur weinen, die wissen wollte, wie sie Gewissheit der Errettung erlangen konnte, man ihr aber das Evangelium nicht sagte! Man kann ebenfalls weinen um die 31.000 kaputten Leben, die Covenant House jährlich in Ordnung bringen möchte, Kinder und Jugendliche, die dringend eine Antwort auf das Woher und Wohin und Wozu brauchen und wie Michelle keine Antwort bekommen, weil McGeady und ihre katholischen Mitschwestern das Evangelium nicht kennen. In McGeadys ganzem Buch voller herzzerreißender Geschichten findet sich kein einziger Hinweis auf die einzige Lösung der Probleme, über die sie schreibt, kein einziger Hinweis auf das Evangelium von Jesus Christus.

Pfarrer Laz schwärmte außerdem von Roms fester Haltung zur Ehe, woraufhin Hybels wiederum seine ungeteilte Zustimmung ausdrückte. Kein Wort wurde gesagt von den über 60.000 jährlichen Annullierungen, die – gegen eine Gebühr – von der katholischen Kirche in den USA erteilt werden und die die Ehe zum Hohn machen. Viele Annullierungen werden aus »psychischen« Gründen gewährt, wie z. B. eine Kindheit in »gestörten Familienverhältnissen« oder »fehlende psychische Bereitschaft« zur Ehe, die Jahrzehnte zuvor geschlossen wurde und eine Reihe von Kindern hervorgebracht hat – der Gipfel an Heuchelei und Zynismus. Typisch ist die Verzweiflung einer gläubigen Katholikin, deren Ehemann nach 30 Ehejahren und fünf Kindern eine Annullierung beantragte und von der Kirche auch bekam, damit er erneut »kirchlich« heiraten konnte.

Traurig, dass manche Katholiken mittlerweile zur Zeit der Eheschließung geheime Briefe beim Rechtsanwalt hinterlegen, in denen sie ihre Zweifel ausdrücken – nur für den Fall, dass sie später einmal eine Annullierung beantragen wollen. Die Fernsehsendung »Prime Time« behandelte am 9. Januar 1994 das Thema katholische Annullierungen. Ein gastierender katholischer Priester erinnerte sich, wie ein katholischer Kirchenrechtler ihm gesagt hatte: »Charlie, in den USA gibt es keine katholische Ehe, die wir nicht annullieren könnten.« Eine Reihe von Frauen, die als Gäste eingeladen waren, berichteten von ihren Ex-Männern, die nach der Scheidung eine Annullierung beantragt hatten, damit sie wieder kirchlich heiraten konnten: Barbara Zimmermann, 27 Jahre verheiratet und Mutter von fünf Kindern; Pat Cadigan, 23 Jahre verheiratet; Sheila Rauch Kennedy, 12 Jahre verheiratet mit dem Kongreßabgeordneten Joseph P. Kennedy II. und Mutter seiner beiden Zwillingssöhne. Das ist eine Verlästerung und Entwürdigung der Ehe, doch Hybels konnte die »feste katholische Haltung zur Heiligkeit der Ehe« nur loben.

Gott sagte: »Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis« (Hosea 4,6). Es gibt christliche Führungspersonen, die das Wort Gottes dementsprechend lehren und die faktische Erkenntnis bringen könnten, die zur Bewahrung der Evangelikalen vor der heutigen ökumenischen Verführung nötig ist.

Graham, Schuller und Peale

Robert Schuller sagte: »Es war Dr. Peale, der mich nach Los Angeles brachte … und es war Graham, der mich als Erster ins Fernsehen brachte.«

Vor kurzen interviewte Schuller Billy Graham bei seiner »Hour of Power« (»Stunde der Kraft«), die mit an die 20 Millionen Haushalten die größte Einschaltquote aller christlichen Sendungen hat. Die folgenden Auszüge stammen aus der landesweit ausgestrahlten Sendung:

Schuller: Sag mal, erinnerst du dich noch, wie es mit dieser Fernsehsendung mit dem Namen »Hour of Power« angefangen hat?
Graham: Oh, ich erinnere mich an einige Dinge … ich hielt ein Treffen [1969] in Anaheim, und du kamst Abend für Abend zu mir und hast in dem kleinen Wohnwagen gesessen, den ich dort als Büro aufgestellt hatte, und wir unterhielten uns und beteten …
Schuller: Und du sagtest: »Bob, du solltest mal überlegen, deinen Gemeindegottesdienst ins Fernsehen zu bringen« … Und ich meine, es warst du oder Fred [Deinert], der vorschlug, es »Hour of Power« zu nennen. Dieser Titel »Hour of Power« stammt von dir …
Graham: Oh, meine Güte, ich werde geehrt …
Schuller: Billy, wenn du in die Zukunft schaust, welche Herausforderungen würdest du den Christen oder Pastoren bieten – Tausenden von Pastoren, Hunderten von Rabbis und – wie man mir sagt – über eine Millionen Moslems, die jede Woche diese Sendung sehen? Vor welche Herausforderung würdest du die Zuschauer stellen? Das ist dein Podium; du hast die Hour of Power in Gang gesetzt, du hast mich dazu gebracht, und jetzt hast du das letzte Wort. Sag den Leuten eine Botschaft aus deinem tiefsten Herzen!
Graham: Nun, die Botschaft lautet, dass Gott dich liebt. Wer du auch bist, wo du auch bist, was dein religiöser Hintergrund ist: Gott liebt dich, er möchte in dein Herz kommen und die Richtung deines Lebens ändern und dir einen Frieden und eine Freude geben, die du niemals zuvor hattest. Und er wird dies heute tun, wenn du dich ihm anvertraust. [Wieder: kein Christus, kein Kreuz, kein Evangelium!]
Schuller: Billy, mein Lehrmeister war Norman Vincent Peale. Und ein wichtiger Lehrer war für mich … Erzbischof Fulton Sheen, ein sehr lieber Freund … Du kennst Fulton Sheen und auch Norman Peale. Was hältst du von diesen beiden Männern?
Graham: Ich kenne sie beide, so wie du auch, und ich habe sie beide geliebt. Und in meinem Buch steht eine Geschichte, wie Fulton Sheen einmal in einem Zug in mein Abteil kam und wir zwei oder drei Stunden zusammen verbrachten … Die römisch-katholische Kirche … öffnet ihre Arme und heißt uns willkommen, und fast überall wo wir hingehen erfreuen wir uns der Unterstützung durch die katholischen Kirche …

In einem exklusiven Interview in einer Sonntagsbeilage der Zeitung Parade sagte Billy Graham: »Ich selbst und mein Missionsdienst halten völlig fest an den fundamentalen Glaubenssätzen des christlichen Glaubens. Aber als Amerikaner respektiere ich andere Wege zu Gott – und als Christ bin ich aufgerufen, sie zu lieben.«  –  Doch es gibt keine »anderen Wege zu Gott«, es sei denn, Jesus habe sich geirrt, als er sagte: »Ich bin der Weg … niemand kommt zum Vater als nur durch mich« (Joh 14,6).

Ein ernsthafter Christ aus Neuseeland schreibt:
Im Carlaw-Park-Stadion in Auckland (Neuseeland), nach einer klaren Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi und einem gefühlsbetonten Aufruf von Dr. Billy Graham, »eine Entscheidung für Christus zu treffen«, hatte es der Schreiber dieser Zeilen eilig, sein Leben Christus zu übergeben.
Das war im Jahr 1957 und … ich kann mich noch immer gut an die Kraft jenes Abends und die Liebe dieses Mannes zu Gott, seinem Wort und die Wahrheit erinnern …!
Die Stürme des Teenagerlebens brachten mich bald in Bedrängnis und ich vergaß meine »Bekehrung« … Ich wurde Akademiker … reiste in der Welt umher, heiratete, hatte eine Familie, ließ mich scheiden und heiratete wiederum. Dann … zog Gott mich in seiner Allmacht zu Christus und einer ordentlichen Bekehrung! Ich erinnerte mich an den Abend mit Billy Graham von 1957 und … nahm mit sehnsüchtigen Gefühlen Nachforschungen auf, was aus Dr. Billy Graham geworden war.
Im Jahr 1985 kam Dr. Leighton Ford … mit einem Evangelisationsfeldzug nach Sydney und ich trug mich als Platzanweiser bzw. Seelsorger ein und besuchte die erforderlichen Schulungsseminare – und die allabendlichen Treffen.
Von dem was ich während dieser Zeit sah, hörte und las, widersprach vieles dem, was ich 1957 erlebt hatte! Irgendetwas war anders geworden … Die Billy Graham Evangelistic Association war »political correct« – der Gesellschaftsnorm entsprechend – geworden. Sie war nun weltweit Freund von Politikern und Regierungen, und willkommener Gast im Vatikan! Ein näheres Nachprüfen erwies sich als deprimierend und alarmierend … Der Abstieg von evangelikaler Rechtgläubigkeit zum ökumenischen Abfall war innerhalb von nur 40 Jahren vollzogen! …
Es ist traurig, aber wahr: Meine Reise in meine geistliche Vergangenheit führte mich zu einem ernsthaften, tiefen Anliegen für die Zukunft …

Die Heidnisierung der Christenheit

Der Trappistenpater und katholische Mystiker Thomas Merton (1915 – 1968) war einer der hoch angesehensten (sowohl von Katholiken als auch Protestanten) katholischen Führungspersönlichkeiten dieses Jahrhunderts. Harvey D. Egan, ein jesuitischer Gelehrter, schreibt über Merton, dass er »in seinen Schriften folgendes Spektrum zusammenbrachte: die Schrift, die Kirchenväter, die Eremitenmönche, die großen christlichen Mystiker, die russisch-orthodoxen Mystiker, zeitgenössische katholische und protestantische Theologie, moderne Psychologie … Existenzialismus, Taoismus, Buddhismus … mit einem unglaublichen Gespür für soziale Gerechtigkeit, städtische Gewalt, Armut, Ökumene und Ost-West-Dialog.« Er war eine »Stimme der Autorität in der amerikanischen [katholischen] Kirche, und weit über ihre Grenzen hinaus«.

Merton begrüßt die »Offenheit gegenüber den orientalischen Religionen seitens des II. Vatikanischen Konzils«, und »identifiziert sich selbst stark mit östlichem Mystizismus, insbesondere dem Zen [Buddhismus]«. Er schwärmt von den hinduistischen, buddhistischen und islamischen Mystikern, die »Einheit mit dem Gott der Wahrheit und Liebe erfahren haben«.  Merton sah »keinen Widerspruch zwischen Zen und Christentum«.

Obwohl er kein Theologe ist, griff Phil Jackson, Trainer der »Chicago Bulls«, dieselbe Idee auf. Er schreibt: »Durch das Zusammenbringen von Zen und Christentum konnte ich wieder Kontakt zu meinem spirituellen Inneren aufnehmen und anfangen, mein Herz und mein Denken miteinander zu integrieren. Je mehr ich über die Ähnlichkeit der beiden Religionen lernte, desto kompatibler zueinander schienen sie mir. War Christus ein Zen-Meister? Das wäre vielleicht etwas zu weit gegangen, aber er praktizierte eindeutig eine Form von Meditation, als er sich von den Jüngern absetzte und eins mit ›dem Vater‹ wurde.«

Selbstverständlich ist Jesus Christus nicht eins mit dem Vater geworden; er ist eins mit dem Vater, von Ewigkeit her und in alle Ewigkeit. Jesaja beschrieb ihn in prophetischer Vorankündigung seiner Geburt als »starker Gott, Vater der Ewigkeit« (Jes 9,6), der in die Welt geboren werden sollte.

Leider hat Jackson den christlichen Glauben nie wirklich verstanden. Er sagt, seine Mutter habe Johannes 3,16 in seinem Kinderzimmer aufgehängt, als er vier Jahre alt war. Er zitiert den Vers korrekt und sagt dann: »Seitdem war ich darauf bedacht, den Glauben zu bewahren, damit auch ich ewiges Leben finden könnte.« Das ist jedoch nicht, was dieser oder irgend sonst ein Vers der Bibel besagt. Die Bibel lehrt, dass das ewige Leben ein Geschenk der Gnade Gottes ist, das niemand sich verdienen kann. Es war nicht der christliche Glaube, den Jackson ablehnte, sondern seine falsche Auffassung davon.

Jackson betet mit seinen Spielern häufig das so genannte »Gebet des Herrn«. Es beginnt mit den Worten: »Vater unser im Himmel …« Wer dieses Gebet aufrichtig beten will, muss Gott als seinen Vater kennen gelernt haben, und zwar mittels einer neuen Geburt in die Familie Gottes durch Glauben an Jesus Christus. Seiner eigenen Aussage nach hat Phil Jackson, wie die meisten seiner Spieler, den Jesus Christus der Bibel verworfen, und somit ist es für sie ein Widerspruch, das Vaterunser zu beten. Diese leichtfertige Vermischung des christlichen Glaubens mit jeder x-beliebigen Art von Spiritualität ist es, die die künftige Weltreligion charakterisieren – und das Christentum zerstören – wird.

Ein evangelikaler Gemeindeleiter verbrachte zehn Tage auf einer ökumenischen Konferenz des Weltkirchenrates (ÖRK bzw. WCC) und des amerikanischen nationalen Kirchenrates (NCC), die unter der Schirmherrschaft des Auburn Theological Seminary (New York) durchgeführt wurde. Es schockierte ihn, dass der christliche Glauben unverhohlen abgelehnt und von Heidentum ersetzt wurde. Das Okkulte wurde verehrt, als sei es Gott. Hier ein Auszug aus seinem Bericht:

Ich wusste, dass wir Probleme bekämen, als unser erster Anbetungs- »Gottesdienst« draußen an einem Gartenteich stattfand und den »Sieben Geistern der sieben Richtungen des Universums« Gebete und Wasseropfer dargebracht wurden (»O Geist des Nordens, wehe auf uns … O Geist des Ostens … des Westens … des Südens …«).  Was für jeden objektiven Beobachter pures Heidentum gewesen wäre, wurde uns dargestellt als einfach eine Übung im Entdecken der ökumenischen Vielfalt spiritueller Ausdrucksweisen und Erfahrungen, die wir einüben müssten, wenn wir wahrhaft eins sein wollten …

Die Lehre von der Dreieinigkeit wurde in Bausch und Bogen geleugnet … als archaisches Symbol für Gott, das so voller klassisch abendländischem Sexismus stecke sowie voller Bilder der Unterdrückung, sodass es verbannt werden müsse zugunsten etwas anderem, das solch erleuchteten feinsinnigen Wesen … [wie] Sophia … besser gefällt.

Manche von uns sprechen zwar von Jesus lieber als unserer persönlichen »Christus-Gestalt«, doch wagen wir es nicht, ihn exklusiv zu machen. Wir müssen inklusiv sein gegenüber allen potentiellen »Christus-Gestalten«, sodass wir lernen können, durch sie und hinter ihnen allen diesen einen »Retter-Geist der Befreiung« zu sehen, der durch all die verschiedenen Formen von »Christus-Gestalten« der Weltreligionen wirkt …

Die Ideologien des Befreiungsdenkens haben eindeutig den Kurs des ÖRK und des NCC übernommen und führten sie in nichts anderes als in synkretistisches Heidentum. Und am bestürzendsten ist, dass, von den Teilnehmern dieser Konferenz her beurteilt, viele ökumenische Führungspersonen des Protestantismus freudig diesem Rosenpfad in den Abfall folgen.

Die Weltreligion kommt

Kurz vor seinem Amtsantritt als Vizepräsident der USA schrieb Senator Al Gore ein Buch, in dem er »die Weisheit, die sich durch alle Religionen herauskristallisiert«, anpreist. Er schreibt weiter: »Diese panreligiöse Perspektive kann sich als besonders wichtig erweisen, was die Verantwortung unserer globalen Zivilisation gegenüber der Erde betrifft.« Er schwärmt von der Verehrung von Göttinnen und klagt das Christentum an, »die letzte Spur organisierter Göttinnen-Anbetung« ausgetilgt zu haben. Er ist begeistert vom Islam, Hinduismus, von der Sikh- und Bahai-Religion sowie vom New Ager und okkulten katholischen Priester Teilhard de Chardin. In seiner Ansprache vor dem 1990er Weltforum in Moskau erklärte Gore, der die Erde als Muttergöttin Gaia anbetet, dass die ökologischen Probleme nur durch eine allen Religionen gemeine »neue Spiritualität« gelöst werden könnten.

Dass unser Kurs in diese Richtung steuert, ist klar. Es würde einen ganzen Band in Anspruch nehmen, wollte man mit einer Darstellung vom Ausmaß dieser Bewegung nur anfangen. Einige wenige Beispiele müssen an dieser Stelle ausreichen. Zusammen mit Nikkyo Niwano, dem Gründer der buddhistischen Bewegung Rissho Koseikai, eröffnete Papst Johannes Paul II. die 6. Weltversammlung der Weltkonferenz für Religion und Frieden im Vatikan Ende des Jahres 1994.

»Dieses internationale Konzil mit Sitz in Genf widmet sich der Förderung des Friedens durch den Bau von Brücken der Kommunikation und des Vertrauens zwischen den verschiedenen Weltreligionen. Papst Johannes Paul II. ist ein überzeugter Förderer …« (The Toronto Star, July 1991)

Dieser Traum wird weltweit in die Praxis umgesetzt. Denken wir z. B. an die »synkretistische Liturgie«, mit der in der anglikanischen Lukas-Kirche in Auckland (Neuseeland) die Vielfalt der »fünf großen Religionen« zelebriert wurde. Der anglikanische Bischof von Auckland, Rev. John Paterson, hieß zur Feier Hindus, Juden, Buddhisten, Muslime wie Christen willkommen.

1996 fand in San Francisco ein Treffen von 60 Religionsführern aus aller Welt statt, die zur Gründung einer weltweiten Vereinigung der Religionen aufriefen, eine »UNO der Religionen«.

Der Bischof der Episkopalkirche von Kalifornien, William Swing, der gerade von einer Weltreise zurückgekehrt war, auf der er versucht hatte, eine Einheit unter allen Religionen herbeizuführen, erklärte: »Ich bin überzeugt, dass die Zeit reif ist für eine globale Initiative, die die Weltreligionen zusammenruft …« (San Francisco Chronicle, Juni 1996).

Am 23. Juni 1997 trafen sich »200 Delegierte aus den weltweiten religiösen Vereinigungen« an der Stanford-Universität unter der Leitung von Bischof Swing. Dort wurden Pläne vereinbart, am 26. Juni 2000 die »Vereinten Nationen für alle Religionen« zu gründen, wie es Swings Traum war. Die Initiative »Vereinte Religionen« ist bestrebt, »Religionen und spirituelle Traditionen an einen gemeinsamen Tisch zu bringen, einer permanenten globalen Versammlung. In gegenseitiger Achtung der jeweiligen Unterschiede werden sie versuchen, Frieden unter den Religionen herzustellen, sodass sie zugunsten allen Lebens und der Heilung der Erde zusammenarbeiten können.« (URI News Update, Dec. 1996).

Bischof Swing, der seit 1993 die Welt bereist, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen, sagt:
Ich habe viel Zeit im Gebet mit Brahmanen verbracht, in Meditation mit Hindus und im Schweigen oder Singen mit Buddhisten. Ich fühle, dass mich das Öffnen gegenüber diesen Völkern innerlich ungemein bereichert hat. Auf der Promise-Keepers Konferenz in Atlanta (Georgia), bei der 39.000 Kirchenleute zusammenkamen, sagte der PK-Gründer Bill McCartney:
»Hier wird ein Traum wahr … es ist faszinierend zu sehen, dass die Barrieren der Denominationen abgerissen werden: Protestanten wie Katholiken [und Mormonen] sind hier zusammen. Der Zweck dieses Treffens ist die Einheit der Kirche.«

Die Konferenz brachte den ÖRK, das NCC, Pfingstler und Charismatiker, Evangelikale, Mormonen und Katholiken einschließlich 600 Priester zusammen. Vizepräsident Dale Schlafer, der die Konferenz organisierte, erklärte, diese neue Einheit sei nicht auf Lehre gegründet, sondern auf Beziehungen. Tom Watson, Gemeindeleiter aus Texas, warnt:
Sollte es uns nicht Sorgen machen, dass der Ruf zur Einheit auf Kosten der Lehre nicht nur von den Evangelikalen ausgeht, sondern auch von dem abgefallenen ÖRK und von New Agern, die ihre Weisheit von jenseitigen Wesen beziehen?

Warnt die Schrift uns nicht, dass dieser Tag kommen werde (2.Tim 4,3-4)?

Das Anliegen für Moral und Ökologie wird zur Entschuldigung für die Kompromittierung des Glaubens.
Kenneth S. Kantzer,
ein früherer Herausgeber der Zeitschrift Christianity Today (CT) schrieb: »Aufgrund der Verbreitung der moralischen Verderbnis, die die Wurzeln einer freien Gesellschaft zerstört, haben wir Evangelikalen es nötig, uns mit unseren katholischen Nachbarn zusammenzuschließen. Und mit den Mormonen, konservativen Juden und Säkularisten, die unsere Werte teilen …«

Hätte Jesus sich in einer solchen Koalition zur moralischen Besserung mit den Rabbis zusammengetan, dann wäre er sicherlich ein großer ethischer Reformer geworden, der viel Gutes erreicht hätte – und alles, ohne ans Kreuz zu gehen!

Gleichzeitig wird der christliche Glaube mit dem Amerikanismus verwechselt. Millionen von »Christen« aller Schattierungen, von den Evangelikalen bis hin zu Katholiken, Mormonen und Moon-Jüngern, haben sich zusammengeschlossen, um Amerika zu christianisieren, indem sie das Land zurück zu den »traditionellen moralischen Werten« rufen, auf denen es gegründet wurde. Irgendwie hat diese »Mission« die Phantasie und Loyalität von unzähligen Evangelikalen in Beschlag genommen und hat in ihrem Herzen und Denken den biblischen Missionsauftrag ersetzt.

Es liegt ein neuer Optimismus in der Luft, eine Hoffnung, dass »Amerika gerettet werden kann«, und zwar durch ein kompromittiertes ökumenisches Evangelium. Sogar J. I. Packer scheint sich dieser Verblendung gebeugt zu haben. In einem Artikel in CT verdreht er Jesu Befehl, das Evangelium zu verkünden, in einen Aufruf zur »Re-Christianisierung des nordamerikanischen Milieus … und zum Wiederaufbau der Ruinen … der nordamerikanischen Kultur …«! (CT, 12. Dec. 1994).

Wo legt die Bibel einen solchen Gedanken nahe?

Llewellyn Rockwell schreibt:
Das Christentum wird nun regelrecht politisiert. Die [katholischen] Bischöfe und Ralph Reed haben keine Skrupel, von der Wichtigkeit einer familienfreundlichen Gesetzgebung oder den Errungenschaften des religiösen Pluralismus zu reden, doch schämen sie sich, solche grundlegenden Dinge wie die christliche Lehre der Errettung anzusprechen. Je länger der Prozess der Politisierung fortdauert, desto dünner wird der Glaube. Politische Motivation veranlasst Christen, zugunsten des persönlichen Ansehens ihren Glauben zu verwässern … Die erste Stufe des Ausverkaufs kommt mit der Erhöhung des politischen Pluralismus über die lehrmäßige Wahrheit, die zweite Stufe mit der kompletten Verleugnung lehrmäßiger Wahrheit zugunsten von politischen Zielen. (New Oxford Review, Juni 1996).

Die Bibel weist darauf hin, dass die künftige Weltreligion die Grundlage für das Weltreich des Antichristen sein wird. Dieses wird das wieder erstandene Römische Reich unter dem Antichristen sein, das in zehn Bereiche gegliedert ist, wie die zehn Zehen von Nebukadnezars Traumbild (Dan 2,42-44), die zehn Hörner von Daniels viertem Tier (Dan 7,7) und die zehn Hörner des Tieres in der Vision des Johannes (Offb 12,3; 13,1; 17,3; 12) andeuten. Dabei wird auf einige Merkmale der antiken römischen Religion hingewiesen, wie z. B. auf den Kaiserkult, dessen Missachtung mit der Todesstrafe bezahlt wird (Offb 13,8; 14,15). Von daher ist es eine vernünftige Schlussfolgerung, dass es sich bei der künftigen Weltreligion um dieselbe Mischung aus Christentum und Heidentum handeln wird, wie es unter Kaiser Konstantin und von ihm an unter dem Katholizismus der Fall war.

Evangelikale und Katholiken zusammen

Das Dokument »Evangelikale und Katholiken zusammen: die christliche Mission im dritten Jahrtausend« war keine plötzliche Entwicklung, sondern das unvermeidbare Ergebnis von viel früheren Vorbereitungen. Charismatische Zeitschriften und Führungspersonen haben Papst Johannes Paul II. ungeachtet seines falschen Evangeliums mit Lob überschüttet. Jack Hayford sagt in Begeisterung über den Papst als christlichen Führer: »Man muss kein Katholik sein, um aufrecht stehen und sagen zu können: ›Ich bin auch ein Christ.‹«
Billy Graham hat Johannes Paul II. als »die größte religiöse Führerperson der modernen Welt und eine der größten moralischen und geistlichen Führerpersonen dieses Jahrhunderts« bezeichnet.
James Dobson, Amerikas führender Familienexperte und einer der anerkanntesten christlichen Psychologen der Welt, nennt den Papst »den herausragendsten religiösen Führer, der den Namen Jesu Christi nennt«.
Die ökumenische Partnerschaft mit Rom ist auf den Seiten von Christianity Today seit langem vorangetrieben worden. Bereits 1985 bezeichnete Kenneth Kantzer in einem CT-Editorial Papst Johannes Paul II. als den »Nachfolger des hl. Petrus«, der »von Gott berufen« sei, um »eine vereinte Kirche zu schmieden … und dessen Priorität für die christliche Botschaft … ihn in den Herzen der Evangelikalen beliebt macht«.

Ein Jahr später erklärte Kantzer, dass »traditionelle Katholiken … vieles vom biblischen Christentum bewahrt haben und Eigenschaften besitzen, die ich bewundere und denen ich nacheifern möchte. Zum Beispiel … ihre häufige Feier des Herrnmahls [der Messe] und ihre Loyalität zur Bibel …« – In Wirklichkeit verdammt Rom, wie wir bereits erwähnt haben, all jene, die das Mahl des Herrn auf evangelikale Weise als Gedächtnismahl begehen:
Wer sagt, das Messopfer sei … das bloße Gedächtnis des Kreuzesopfers, nicht aber ein Sühneopfer … und man dürfe es nicht für Lebende und Verstorbene, für Sünden, Strafen, zur Genugtuung und für andere Nöte aufopfern, der sei ausgeschlossen [anathema, d. h. verdammt]. 

Ralph Reed (Leiter von Pat Robertsons »Christlicher Koalition« bis zu seinem kürzlichen Rücktritt) sagte: »Eine aufkommende Partnerschaft zwischen Katholiken und evangelikalen Protestanten wird ab den 90er Jahren die wirksamste Kraft in der Wählerschaft sein … die Menschen des Glaubens« zum Allgemeinwohl der Nation zusammenbringt. Das wird anscheinend jeder »Glaube« tun können. Aus einer derartigen Verbindung zugunsten des Allgemeinwohls wurde wohl der Schulterschluss »Evangelikale und Katholiken zusammen« (ECT) geboren. Die New York Times berichtete:
Sie arbeiten zusammen in der Bewegung gegen Abtreibung und Pornografie, und jetzt fragten sich die führenden Katholiken und Evangelikalen, ob sie einen einzigartigen Glaubensschritt tun sollten: Sich endgültig gegenseitig als Christen anzuerkennen.
John Wimber schwärmte oft vom Papst und vom Katholizismus.
John Goodwin berichtet: »John Wimber treibt aktiv die Wiedervereinigung von Protestanten und Katholiken voran. Ich war auf einem Seminar, einer Konferenz für Gemeindeleiter in Anaheim mit etwa 5000 anwesenden Gemeindeleitern. Der Erzbischof der Erzdiözese war dabei und saß mit seinen Gewändern in der ersten Reihe … John bat ihn aufzustehen und sagte zu ihm:
›Ich möchte im Namen aller Protestanten um Entschuldigung dafür bitten, dass wir die katholische Kirche verlassen haben und für all die Dinge, die wir über Sie und die Kirche gesagt haben.‹«

Der Fernsehevangelist Jack van Impe ist ein weiterer führender Evangelikaler, der den Papst als Evangelisten anpreist, von Mutter Teresa schwärmt und sogar die »Marienerscheinungen« zitiert, als seien sie von Gott.

Ein Gemeindeleiter schreibt:
Ich sah mir Jack van Impe im Fernsehen an. Die Sendung galt dem Lob Papst Johannes Pauls II. für seine gute »christliche« Arbeit, seine Ökumenebestrebungen, seine Liebe und Sehnsucht nach christlicher Einheit …
Drei Viertel der Sendung stellte van Impe die Haupthindernisse zur christlichen Einheit heraus, die von Fundamentalisten aufgestellt werden … Er zeigte, wie töricht dies sei, indem er verdeutlichte, dass der Papst und alle rechtgläubigen Katholiken an den selben Grundsätzen des Glaubens wie die Evangelikalen fest halten …
Es ist zum Heulen, wenn ich diese Einheit-um-jeden-Preis-Mentalität sehe … Außerhalb der Wahrheit gibt es keine Einheit … Keine einzige Verkündigung eines römischen Konzils ist jemals widerrufen worden. Wenn man will, kann man dem Lehrpunkt ausweichen oder ihn ignorieren, aber im Grunde ihres Glaubens stehen die Protestanten immer noch unter dem Anathema der römischen Kirche!

Eine Entscheidung steht an

Bei all seinen Erfindungen und modernen Errungenschaften hat der Mensch sich doch nicht geändert. Immer noch ist er der Nachkomme Adams, der in Sünde gefallen ist und der Versöhnung mit seinem Schöpfer bedarf. Immer noch braucht er Liebe, Sinn und Ziel nicht nur in diesem Leben, sondern auch darüber hinaus. Die Ewigkeit ist alles, worauf es ankommt, und diese hat sich nicht verändert. Gott hat weder den Himmel renoviert, um mit den aktuellen Vorstellungen auf der Erde mithalten zu können, noch hat er die Eintrittsbedingungen revidiert, um das Glaubensspektrum der künftigen Himmelsbürger zu erweitern.

Gott beauftragt kein innovatives Werbe- und Propagandateam, um uns zu überzeugen, dass der Himmel ein netter Ruheort sein wird.
»Buße zu Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus Christus« (Apg 20,21), selbst unter Evangelikalen nicht mehr populär, ist immer noch die einzige Eintrittskarte in den Himmel. Wer Gott nicht von ganzem Herzen liebt und sich nach Gemeinschaft mit ihm sehnt, dem würde es dort schlecht ergehen.

Himmel und Hölle sind keine Bewußtseinszustände, wie es sich Templeton und seine Gefolgschaft vorstellen, sondern das wirkliche und ewige Schicksal jeder menschlichen Seele. Die Hölle ist der Ort, an dem diejenigen die Ewigkeit verbringen werden, die sich in Ablehnung Gottes okkulten Mächten zugewandt haben, die entschieden sind, ihren eigenen Weg zu gehen, ihre eigenen Leidenschaften zu genießen und sich ihr eigenes Universum mit ihren eigenen Vorstellungen zu schaffen. Die Bewohner dieser Hölle sind egoistische, völlig einsame Seelen. Das Selbst ist bei ihnen derart vereinnahmend geworden, dass es keinen Raum für irgend etwas anderes mehr gibt.

Der Herr Jesus wurde als Retter der Sünder geboren. Wie wunderbar ist es, dass er, der er Gott und im Heiligen Geist eins mit dem Vater ist, uns so sehr liebt, dass er bereit war, von einer Jungfrau geboren in diese Welt zu kommen, in einer Welt aufzuwachsen, die ihn haßte, verachtete, verwarf, verspottet, geißelte und kreuzigte – und mehr noch als nur das körperliche Leiden: Er war sogar bereit, unsere Sünden zu tragen und den unendlichen Preis unserer Erlösung zu zahlen, den seine eigene unendliche Gerechtigkeit erforderte! Und immer noch ist er von der Welt verlästert und verworfen, und sein Evangelium wird selbst in der bekennenden Kirche verdreht.

Irrlehre und Kompromiß auf Seiten derer, die behaupten, seine Nachfolger zu sein, ist vielleicht die für ihn schmerzlichste Verlästerung. Dadurch wird er verworfen als der, der er wirklich ist und sein eigentlicher Zweck, weshalb er auf diese Erde gekommen ist, wird verschleiert. Jeder wahre Christ sollte zutiefst betroffen und besorgt darüber sein, dass nicht nur in der Welt, sondern auch in anscheinend lebendigen Gemeinden und unter angesehenen führenden Evangelikalen schwerwiegende Irrtümer verbreitet werden.

Unsere Liebe zu Christus – unsere Antwort auf seine Liebe zu uns – und unsere Liebe zu den Verlorenen, die auch er liebt und retten möchte, veranlaßt uns, Irrlehre zu verabscheuen, dem Angriff des Okkulten die Stirn zu bieten und ernstlich für den ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben einzutreten. Mögen wir ihm treu bleiben, bis er kommt und uns ins Vaterhaus führt!

Wenn der Herr noch zögert, kann es sein, dass eine Zeit der Prüfung auf uns zukommt. Kürzlich sah der Autor im Fernsehen eine Unterrichtsreihe mit John Bradshaw. Während Bradshaw über Glauben an Gott redete (für beides – Glaube und Gott – hat er seine eigenen unbiblischen Definitionen), denunzierte er solche, die behaupten gerettet zu sein und damit »das Selbstbild anderer zerstören, die nicht genau dasselbe glauben wie sie«. Die ganze Sendung war äußerst geschickt und überzeugend aufgemacht. Das Publikum stimmte offensichtlich allem zu, was Bradshaw sagte. Man kann sich leicht vorstellen, dass der Tag kommt, an dem solche Argumente verwendet werden, um Evangelikale als Bedrohung der Gesellschaft zu unterdrücken oder mundtot zu machen.
In der ganzen Kirchengeschichte hätten sich die christlichen Märtyrer – einschließlich der heutigen Märtyrer, insbesondere in muslimischen Ländern – für einen ökumenischen Weg des Kompromisses und der Zustimmung zum »gemeinsamen Glauben aller Religionen« entscheiden können und wären so den Flammen oder dem Schwert entkommen. Doch statt dessen waren sie entschlossen, fest für die Wahrheit einzustehen, ernsthaft für die Wahrheit zu kämpfen. Wagen wir, es anders zu tun?

Für uns, die wir an diesem historischen Scheideweg stehen, sind noch mehr Streitfragen dazugekommen. Die todbringenden Tentakel des Okkulten in seinen vielen Spielarten haben die Welt umschlungen, doch ebenso die Kirche. Wie werden wir darauf reagieren? Eines Tages werden wir für unsere Entscheidung vor Gott Rechenschaft ablegen müssen. Welche Freude ist es jetzt und ewig, ihm treu zu sein!

Die Hervorhebungen sind von mir. Horst Koch, Herborn, im November 2006

Aus: Dave Hunt

Die okkulte Invasion – Die unterschwellige Verführung der Christenheit

Inhaltsverzeichnis

1.   Wozu dieses Buch?
2.   Die Rolle der Evolutionstheorie
3.   Was ist das Okkulte?
4.   Der Tod des Materialismus
5.   Fernwahrnehmung
6.   Eine dunkle und eine helle Seite?
7.   Naturalismus oder Supranaturalismus?
8.   Eingeborene und Naturreligionen
9.   Spiritistische Kommunikation und Besessenheit
10.  Drogen, Fantasie und das Okkulte
11.  Ökologie, Schamanismus Wissenschaft und Christentum  
12.  Der Einfluss des fernöstlichen Mystizismus
13.  Eine neue Ehrbarkeit in einem neuen Zeitalter
14.  Holistische Medizin
15.  12 Schritte mit »Gott nach deiner Auffassung«
16.  Die Verführung der Jugend
17.  Gott spielen: die Lust auf Macht
18.  Ufos, Außerirdische und Nahtod-Erlebnisse
19.  Engel-, Geister- und Marienerscheinungen
20.  Okkultismus in der römisch-katholischen Kirche
21.  Psychologie und das Okkulte
22.  »Christliche« Psychologie  
23.  Charismatischer und evangelikaler Okkultismus
24.  Geistliche Kriegsführung und Erweckung
25.  AD 2000: Der Wahnsinn der Jahrtausendwende
26.  Die künftige Weltreligion

www.horst-koch.de  –  info@horst-koch.de