Richard Kriese
Aberglaube – »Poesie des Lebens«?
Der Aberglaube in seinen verschiedenen Ausprägungen, oft bewitzelt und doch weit verbreitet, entfaltet im gestaffelten Angriffssystem dämonischer Mächte anscheinend eine neue offensive Stoßkraft. Wer allen Ernstes meint, der aufgeklärte Mensch des 20. Jahrhunderts sei vom Aberglauben befreit, irrt. Horst Knaut, ein bekannter Okkultforscher, stellt fest: »Wenn es einer fertig brächte, die Abergläubischen im Land politisch zu organisieren, würde er jede Wahl gewinnen. « Wie gesagt: Unglückszahlen und Glückszahlen, Unglückszeichen und Glückszeichen werden bei weitem ernster genommen als die meisten vermuten: man reibt sich die Nase und überlegt, wer wohl zu Besuch kommen wird; man wirft eine Münze, um herauszubekommen, ob man gewinnen oder verlieren wird; man achtet auf die schwarze Katze oder auf den Schornsteinfeger und hat nichts gegen Glücksanhänger. Der Aberglaube scheint langlebig und zäh zu sein. »Eine Art Halbleben in einer zwielichtigen Welt«, sagt Margret Mead, »wo wir unseren Unglauben zeitweilig vergessen und so tun, als glaubten wir an die Wirkung geheimnisvoller Zauberkräfte.« Goethe deutet es anders und meint: »Aberglaube ist die Poesie des Lebens.« Man hat gewiß nicht zu Unrecht begrifflich den Aberglauben mit »falschem Glauben, Widerglauben und irrigem Glauben« gleichgesetzt. Etwas allgemeiner hat diesen Begriff Dr. Schrenk in »Psychologie des Aberglaubens« wie folgt definiert: »Unter Aberglauben verstehen wir die seelische Abhängigkeit von unerklärlichen, den Gesetzen natürlichen Geschehens nicht unterworfenen Erscheinungen und Kräften oder auch den Glauben an ursächliche Zusammenhänge von Geschehnissen und Dingen, die miteinander nichts zu tun haben«.
Der eigentliche Sachverhalt wird durchsichtiger, wenn man bedenkt, daß Desidaimonia so viel bedeutet wie »Angst vor Dämonen«. Wer in abergläubische Praktiken einwilligt, setzt sich demnach dämonischen Mächten aus, ob er das weiß oder nicht. In 5. Mose 13, 2-4, ist zu lesen:
»Wenn in eurer Mitte ein Prophet oder Traumseher aufsteht und irgendein Zeichen oder Wunder ansagt, und das Zeichen oder Wunder eintrifft, das er dir angekündigt hat, und er fordert dich auf, andern Göttern nachzulaufen, die du nicht kennen und verehren darfst, dann sollst du nicht auf die Woge des Propheten und Traumsehers hören.«
Der Aberglaube ist also Dämonenglaube und verstößt gegen das erste Gebot, weil man eigene Wünsche befriedigen möchte, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen..
Paul Müller hat in seinem Buch »Die unsichtbare Welt« eine Aufstellung verschiedener Spielarten des Aberglaubens gegeben:
Glückszeichen: Maskottchen, Hufeisen, Fliegenpilz, vierblättriges K1eeblatt, Schweinchen, Schwalbe, Marienkäferchen, Spinngewebe an der Zimmerdecke, Schornsteinfeger, das Wow toi-toi-toi (bedeutet: Teufel-Teufel-Teufel), die Redensart: »den Daumen halten«.
Unglückszeichen: schwarze Katze oder Hase, die über den Weg laufen, alte Frau, ein Buckliger, wenn dem Hochzeitszug ein Leichenzug begegnet, überkochende Lauge soll Unglück bringen, ebenso das Unterbrechen von Briefketten.
Glückstage: In Würzburg waschen sie in der Silvesternacht den Geldbeutel, sonst wird er geschüttelt, wenn der Kuckuck schreit. Am Barbaratag schneiden heiratslustige Mädchen einen Zweig und stellen ihn ins Wasser: Wenn er blüht, kommt der Bräutigam.
Unglückstage: Im Wesergebiet wird am 1. April keine neue Arbeit begonnen, Freitagskinder sollen Pechvögel sein. Wer zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche auf dem Speicher hat, erlebt angeblich Unglück.
Glückszahl: Drei Kreuze über Fenster oder Türschwellen sollen Glück bringen. Drei Wünsche, in einer neuen Kirche ausgesprochen, gehen angeblich in Erfüllung. Im Gamsen soll man eine ungerade Zahl von Bohnen setzen. Küken geraten in ungerader Zahl besser als in der geraden.
Unglückszahl: Manches Hotel hat kein Zimmer 13. Als General von Viebahn am 13. März 1910 in Berlin einen Saal mieten wollte, hieß es, am 13. könne er den Saal jederzeit haben, da sei weder eine Hochzeit noch ein Ball noch sonst ein Fest.
Ankündigungszeichen: Wenn das rechte Ohr klingt, werde gerade ungut über einen geredet, beim linken Ohr sei es umgekehrt. Wenn sich die Katze putzt, komme Besuch; wenn der Hund Gras frißt, komme Regen. Wenn Fensterscheiben bei Nacht springen, gebe es Unglück. Der Ruf des Käuzchens sage einen Todesfall voraus.
»Sie zählen ihr Geld, wenn der Kuckuck schreit, sie haben kein Glück, weil man’s verschreit, oder halten schleunigst den Daumen ein. Eine Spinne am Morgen, die macht ihnen Pein. Auch werden sie sicher vor Sorge schwitzen, wenn sie zu dreizehn am Tische sitzen. Sie schenken dir Messer und Nadeln nicht, weil das bekanntlich die Freundschaft zerbricht. Sie fangen am Freitag bestimmt nichts an, sie ändern sogar ihren Reiseplan und freuen sich, an diesem Tage zu flennen, damit sie am Sonntag lachen können. Sie sind begeistert, auch wenn es regnet, wenn ihnen ein Schornsteinfeger begegnet, und tief betrübt, wenn ein Weiblein sie sehn, ein altes, wenn auf Jagd sie gehn. Und trotz alledem gelten sie heute als aufgeklärte und kluge Leute. Vom Glauben bleibt ihnen kaum ein Rest; am Aberglauben halten sie fest« (2/122 f.).
Es gibt eine ganze Serie gängiger »Sprichwörter«, die abergläubischen Ursprungs sind: »Den Vogel, der am Morgen singt, holt abends die Katze. Schornsteinfeger, Schimmel, Scherben und Hufeisen bringen Glück. Totgesagte leben lange. Am Freitag und am 13. eines Monats soll man nichts Wichtiges unternehmen. Wer stolpert, soll umkehren, sich beim Gang zur Trauung nicht umdrehen. Glück im Spiel – Unglück in der Liebe. Scheren verschenken zerschneidet die Freundschaft. Perlen bedeuten Tränen. Hals- und Beinbruch!«
Außerdem gibt es Leute, die Angst haben, mit dem falschen Fuß aufzustehen, und behaupten, Bespucktes müsse gelingen. Der lange Katalog abergläubischer Praktiken ist bei weitem umfangreicher, als es die meisten wissen. Er reicht vom Salzverschütten – von den Römern als Vorzeichen eines Unglücks gewertet – bis zur Schiffstaufe. Ist Ihnen bekannt, daß der Brauch, die Braut über die Schwelle zu tragen, abergläubisch ist? Früher wurde es nämlich als ein Zeichen des Unglücks angesehen, wenn man über die eigene Schwelle fiel. Sie galt einerseits als heilig, zugleich aber war man überzeugt, daß mit ihr böse Kräfte verbunden sind. Weil nun der junge Ehemann seine junge Frau nicht gefährden wollte, trug er sie über die Schwelle (11/45).
Wußten Sie schon, daß man mit vorgehaltener Hand nicht nur das Gähnen unterdrückte, sondern zugleich auch verhindern wollte, daß durch den geöffneten Mund böse Geister in den Körper eindringen sollten? Mit dem Segenswunsch beim Niesen wollte man den vorzeitigen Tod abwenden; durch das Anstoßen der Gläser beim Weintrinken den Teufel verscheuchen, und das Klopfen auf Holz sollte magische Kräfte vermitteln. Bei der Verwünschung »Zum Kuckuck«, die etwa im 16, Jahrhundert aufkam, war der Teufel gemeint (11/69f.).
Diese Aufzählung ist keineswegs vollständig. Das eine und andere wurde erwähnt, damit auch solche, die Jesus Christus verbindlich nachfolgen, auch keine »harmlosen« abergläubischen Bräuche übernehmen. Zudem müssen alle, die okkult Belasteten seelsorgerlich zu helfen haben, wissen, welche Teilgebiete zum Aberglauben gehören. Das bezweckt auch die nun folgende Übersicht:
Der Talisman, auch Glücksbringer oder Maskottchen genannt. Eine vielgelesene Fernsehzeitschrift berichtet von einem bekannten Komiker, den rund 40 verschiedene Amuletts beschützen sollen. Er selbst sagte: »Die Geschichte mit den vielen Amuletts, die ich liebe und brauche, hat eine pseudoreligiöse Basis. Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft an. Aber ich glaube an die magische Wirkung der Kultgegenstände aller Religionen. Maskottchen schenken ist etwas Wundervolles. Ich hab‘ neulich vielen Freunden in kleinen Phiolen Jordanwasser mitgebracht. Glück muß man verschenken.«
Zur Begründung dafür, daß viele Menschen Glücksbringer und Maskottchen tragen oder sich einen Talisman ins Auto hängen, wurde ein Psychiater zitiert, der u. a. gesagt hat: »Unsere von Dekadenz unterminiere Gesellschaft braucht den Fetisch zum Anhalten. Dahinter steckt Lebensangst. Außerdem werden wir immer primitiver. Langsam kehren wir zum Steinzeitniveau zurück«, und das – so möchte man ergänzen – trotz spektakulärer Raumflüge. Der amerikanische Astronaut White trug in der rechten unteren Tasche seines Raumanzuges während des ganzen Fluges eine Christophorus-Medaille, ein goldenes Kreuz und einen Davidstern; die sowjetischen Kosmonauten führten als »Glücksbringer« Bilder von Lenin und Marx mit sich, Anstecknadeln der kommunistischen Jugendorganisation und ein Band von der Fahne der Pariser Kommune aus dem Jahre 1871. Wie gesagt: Rationalismus und Okkultismus sind anscheinend aufeinander bezogen. Dr. Edward Hornick, Psychologie-Professor am Albert-Einstein-College für Medizin, meint:
»Der Mensch braucht Riten. Als eine Art Beruhigungsmittel, das Zweifeln Ausdruck gibt und Ängste verscheucht, ist der Aberglaube eine wichtige Stütze des Lebens.«
In 3. Mose 19, 26 und 31 und 3. Mose 20, 27 steht:
»Ihr sollt nicht auf Vogelgeschrei achten noch Tage wählen. – Ihr sollt euch nicht wenden zu den Wahrsagern und forscht nicht von den Zeichendeutern, daß ihr nicht an ihnen verunreinigt werdet; denn ich bin der Herr, euer Gott. – Wenn ein Mann oder eine Frau ein Wahrsager oder Zeichendeuter sein wird, die sollen des Todes sterben; man soll sie steinigen; ihr Blut sei auf ihnen.«
Und darum versteht es sich von selbst, daß Menschen, die ihr Leben Jesus Christus anvertraut haben, weder Glücksbringer tragen noch in ihr Auto einen Talisman hängen sollten.
Das Horoskop. Ein Magazin stellt fest: Etwa 15 Millionen Bundesbürger glauben an die Astrologie. Menschen aller Alters- und Berufsgruppen – Sekretärinnen, Hausfrauen, Rentner, ja Wirtschaftsmanager und Politiker – lassen sich ihr persönliches Horoskop stellen. Die meisten Astrologen findet man in Berlin, Hamburg und München. Doch kennt niemand ihre genaue Zahl.«
In Frankreich und Amerika glaubt die Hälfte der Bevölkerung an Horoskope. Die Amerikaner geben 400 Millionen DM jährlich für Astrologie aus, die Franzosen mehr als 225 Millionen. Zu den Angeboten gehören Lebensanalysen und Kosmogramme ebenso wie Lebenshoroskope mit Charakter-, Problem- und Zukunftsdeutung, inklusive Vorschau.
»Die Sterne lügen nicht«, behaupten manche Leute. Sie lesen eifrig Horoskope und nehmen die Astrologie sehr ernst, denn angeblich werden Charakter und Schicksal des Menschen von der Konstellation der Sterne beeinflußt. Die Astrologie arbeitet nach fünf Grundsätzen (Paul Bauer: »Das Buch über den heutigen Aberglauben«).
1. Es wird behauptet: »Für unser Schicksal sind im wesentlichen nur ganz wenige Sterne wirksam, nämlich die sieben Planeten, die Sonne, der Mond und die etwa 150 sichtbaren Sterne des Tierkreiszeichens.« Warum so wenige, könnte man fragen. Auf der Zugspitze kann man am nächtlichen Himmel 3500 Sterne sehen, und Astronomen wissen längst, daß es Milliarden anderer Himmelskörper gibt. Haben alle diese Sterne auf uns keinen Einfluß? In der Astrologie antwortet man darauf mit dem Satz: »Das Warum weiß ich nicht; es ist eben uralte Überlieferung.«
2. Man sagt: »Nicht die Sterne, die heute am Himmel stehen, sind maßgebend, sondern diejenigen, die im Augenblick der Geburt am Himmel standen.« An dieser Stelle sind sich die Astrologen selbst nicht einig, denn manche sagen, daß bereits die Empfängnis entscheidend sei und nicht erst die Geburt.
3. Es wird darauf hingewiesen, daß die Wirkungsweise der Sterne von der Deutung des Namens abhänge. Während also beispielsweise die Venus – von den Römern als Liebesgöttin bezeichneter Stern der Künstler, Friseure, Gastwirte und Dirnen ist, sind Saturnmenschen ernst, zäh, finster und hinterlistig, weil Saturn der Vater Jupiters- seine eigenen Kinder fraß. Zu bedenken aber ist, daß Sonne, Mond und die Planeten nie in dem Sternbildern stehen, in die Astrologen sie eintragen. Die Tierkreiszeichen verschieben sich. Zwillinge sind dann keine Zwillinge mehr, Löwen keine Löwen und Fische keine Fische. Um diesem Dilemma zu entgehen, behaupten die Astrologen: »Die Löwen-Wirkung geht nicht, wie man früher glaubte, von dem Sternbild des Löwen aus, sondern von dem Raum, in dem sich das Sternbild Löwe vor 2000 Jahren befand. Er ist sozusagen mit Löwenwirkung gesättigt.« Das sind Tricks, auf die sich nicht näher einzugehen lohnt.
4. Ein besonderer Grundsatz der Astrologie befaßt sich mit der Lehre von den sogenannten Aspekten: Der Mars ist kein reiner Mars, sondern seine Wirkung verändert sich durch dеп Winkel, den die Venus-Strahlen mit seinem Strahl bilden. Zu fragen aber ist: Wie soll durch einen rein geometrischen Tatbestand eine qualitative Veränderung des Charakters oder Schicksals zustande kommen? Auf diese Frage weiß die Astrologie keine Antwort.
5. Astrologen meinen: »Es gibt keine reine Wirkung eines Planeten, vielmehr wird seine Wirkung abgewandelt durch das Tierkreiszeichen, in dem er steht« (4/222 f.).
Was immer die Astrologie auch behaupten mag, sie muß sich einige kritische Fragen gefallen lassen: Beruht nicht die Unsicherheit der astrologischen Voraussagen auf den vielen Deutungsmöglichkeiten? Wird nicht der Mensch durch das Horoskop dazu verweilt, willenlos vorgezeichnete Entscheidungen zu treffen? Warum haben »Horoskop-Zwillinge« ein verschiedenes Schicksal? Mit welchem Recht wurde der Planet Pluto, der erst 1930 entdeckt worden ist, von Astrologen prompt mit höllischen Eigenschaften ausgestattet? Warum verschweigt man, daß sich etwa nur 27 % der Voraussagen erfüllen? Und schließlich sollten wir nicht vergessen, daß Johannes Kepler mit seinem berühmten Horoskop über Wallenstein kräftig danebengetippt hat (5/32).
Das Wort Horoskop enthält die beiden Begriffe Stunde und sehen. Wer sich nach Horoskopen richtet, möchte die Stunde erkennen, die für sein Leben entscheidend war. Die Sterne solleer ihm das zeigen. Man ist davon überzeugt, daß sich die »Schrift« und die »Sprache« der Sterne verstehen läßt. Und so wird jede gewünschte Auskunft über kommende Ereignisse möglich.
Menschen, die zu Jesus Christus gehören, sollten wissen:
1. Der »Fürst dieser Welt« – Satan – beherrscht das Sichtbare einschließlich der Sterne und Planeten.
2. Menschen, die sich der Astrologie verschreiben, werden Sklaven des Horoskops.
3. Astrologische Voraussagen haben schon manche Fehlentscheidungen verursacht.
4. Gottes Wort sagt nein zu den Tagewählern (5. Mose 18, 10-12).
Die Biorhythmen. Es wird behauptet:
»Sie besagen, daß der biologische Lebenslauf in seinen verschiedenen Phasen in Rhythmen, das heißt: in ebbe- und flutartigen Wellen verläuft; in Wellen, die naturgemäß Hoch-und Tiefpunkte haben. Die Biorhythmen meinen rein körperliche Lebensvorgänge. Durch ihre Auswertung lassen sich körperliche Leistungskurven ermitteln.«
Gewiß verlaufen alle Lebensvorgänge bei Menschen, Tier und Pflanze in Rhythmen. Bevor man sich aber entschließt, biorhythmische Leistungskurven zu errechnen, sollte man zwei Gesichtspunkte bedenken:
1. Der biorhythmische Kalender kann manche wichtige Entscheidung verhindern. Man wird außerdem Sklave seiner biorhythmischen Sinuskurven und vergißt, daß unser Herr auch dann von uns Leistungen erwarten darf, wenn wir körperlich indisponiert sind. Paulus bekennt in 2. Korinther 12, 10: »Darum will ich mich am allerliebsten. rühmen meiner Schwachheit, auf daß die Kraft Christi bei mir wohne.« Menschen, die zu Jesus Christus gehören, dürfen unbefangen und fröhlich ihrem Herrn dienen, selbst dann, wenn der Biorhythmus davon abrät. Die Auferstehungskraft Jesu durchbricht allemal auch biorhythmische Gesetzmäßigkeiten.
2. Gefährlich ist der biorhythmische Kalender nicht zuletzt deshalb, weil er uns in die Nähe der Astrologie bringt. Mir ist bekannt, daß bei biorhythmischen Ermittlungen das Geburtsdatum nicht unbedeutend ist.
Die Chiromantie. »An der Kralle erkennst du den Löwen«, sagten die Römer. Die Graphologen gehen vermutlich einen Schritt weiter ипд sind davon überzeugt, daß man an der »Klaue« – also an der Handschrift- den Charakter eines Menschen erkennen kann. Ohne Zweifel gibt es eine wissenschaftliche Graphologie, die mit Aberglauben nichts zu tun hat.
»Man schreibt nicht mit der Hand, sondern mit dem Hirn. Die ganze Fülle und Leere, Reichtum und Armut, Wärme und Kälte, Willensstärke und Willensschwäche, Gefühlsstärke und Gefühlsschwäche findet ihren Niederschlag in der Regelmäßigkeit oder Unregelmäßigkeit, in der Größe, Weite, Form, Neigung, Rhythmus und im Ebenmaß der Gliederung. In der Berufsberatung ist die Graphologie eine von vielen Methoden der Diagnostik. Viele große Betriebe arbeiten mit erprobten Graphologen zusammen, wenn es um die Einstellung von Menschen in wichtige Positionen geht« (5/83).
Kein Psychologe wird bestreiten, daß sich in Gangart, Sprechweise, Mimik und Gesichtsausdruck die Gesamtpersönlichkeit ausdrückt. Insofern könnte man sagen, daß auch die Hand eines Menschen gewisse Auskünfte über seine charakterliche Struktur gibt. Die Hand eines Klavierspielers beispielsweise wird sich unterscheiden von der Hand eines Steinbrucharbeiters. Freilich darf nicht unerwähnt bleiben, daß – ähnlich wie bei der Augendiagnose – die Grenze zum Okkulten nicht überschritten werden darf.
Bei der Chiromantie- dem Handlinienlesen- teilt man die Hand in bestimmte Bereiche ein, spricht von einem »Mondberg« und einem »Venusberg«, einer Zone für Geist und Erfolg, von einer anderen, die dem Willen und der Sinneslust zugeordnet ist, und unterscheidet zwischen Herzlinie und Lebenslinie. Manches wird geschickt gedeutet, vieles gewiß auch nur erraten (4/261).
In Gesprächen mit solchen, die damit einverstanden waren, daß man ahnen aus den Handlinien die Zukunft gelesen hatte, habe ich festgestellt, daß alle diese Leute nicht nur okkult belastet waren, sondern in den meisten Fällen auch um andere okkulte Grenzüberschreitungen wußten . Es bleibt nicht beim Handlinienlesen. Bleigießen, Aberglaube, Magie – je und dann auch Spiritismus – kommen dazu. Schon allein deshalb sollten wir niemals damit einverstanden sein, daß man uns die Handlinien liest. Menschen, die ihr Leben Jesus Christus anvertraut haben, müssen nicht alles wissen, was ihnen die Zukunft bringt. Es genügt, daß Gott ihr Vater ist. Er sorgt und plant und läßt keinen im Stich, der dem auferstandenen Herrn gehört. Übrigens, sind denn Leute nach einem Handlinienlesen wirklich schlauer als solche, die ihre Zukunft nicht kennen? Ganz abgesehen davon, daß man sie oft betrügt, wissen sie, daß man sich den sogenannten Schicksalsmächten nicht entziehen kann. Und – wie viele Fehlentscheidungen wurden schon getroffen nur deshalb, weil das Horoskop, die Handlinien oder das Pendel befragt worden sind.
Das Kartenlegen. Es gibt verschiedene Formen des Wahrsagens. Entweder man bedient sich des Pendels oder des magischen Spiegels, der Handlinien oder der Spielkarten. Gewiß gibt es dabei viel Betrug und sicherlich auch suggestive Antworten. Tatsache aber leibt, daß es sich beim Kartenlegen nicht nur um ein harmloses Gesellschaftsspiel handelt.
»Man nimmt an, daß die psychischen Fähigkeiten, die bis zu einem gewissen Grade Raum und Zeit überwinden können, die Anordnung des Spiels beeinflussen und daß überdies der Kartenleser mit Hilfe seiner hellseherischen Geschicklichkeit die Zeichen auslegen kann« (6/48).
Eine ehemalige aktive Kartenlegerin berichtete mir, daß für sie beim Wahrsagen die Spielkarten gewissermaßen eine mediale Funktion hatten. Bei aufgedeckten Spielkarten sah sie gleichsam ein Stück Lebensfilm jener Leute, die zu ihr kamen. Demnach könnten beim Kartenlegen Telepathie, Hellsehen und Psychometrie mitwirken. Menschen, die mit diesen medialen Fähigkeiten ausgestattet sind, können durchaus verblüffende Voraussagen machen, die sich je und dann auch erfülle. Die seelsorgerliche Erfahrung zeigt, daß sich das Kartenlegen als eine okkulte Belastung niederschlägt, die nicht ohne Auswirkung bleibt. Ein mir bekannter Mann war nach einigem Zögern bereit, sich die Karten legen zu lassen. Was vorhergesagt worden war, traf ein. Nach einigen Jahren wurde er von dämonischen Träumen gequält. Der Teufel kennt keinen Spaß. Wer sich nur »aus Jux« – so wird es gelegentlich gesagt – die Karten legen läßt, muß damit rechnen, daß Satan zuschlägt. Er gibt übrigens bei uns nicht vorher seine Visitenkarte ab, sondern versteckt sich hinter scheinbar harmlosen Dingen und zieht seine Opfer Millimeter um Millimeter in die Zone dämonischer Mächte.
Das Kartenlegen als okkulte Grenzüberschreitung erledigt sich bei der Bekehrung nicht von selbst. Die Erfahrung lehrt, daß okkulte Praktiken ganz gleich welcher Art- im seelsorgerlichen Gespräch beim Namen genannt werden müssen. Weil in der Regel niemand mit diesen Dingen allein fertig wird, sollte jeder, der in den Okkultismus geraten ist, einen Seelsorger aufsuchen, sich vom Teufel lossagen und um das lösende und bindende Wort bitten.
Die Spiegelmantik. Das Wort Mantik, gleichbedeutend mit Seher- oder Wahrsagekunst, wird neuerdings wieder unter die Leute gebracht, etwa mit der Schlagzeile: »Lernen Sie wahrsagen – aus Teeblättern.« Begründung: »Eine uralte mantische Kunst ist aus der Vergessenheit wieder aufgetaucht: Das Wahrsagen aus Teeblättern. Die Teesymbole regen Ihre eigenen okkulten Kräfte an! … Die hier geschilderte echte Teeblätter – Mantik ist einer der Wege, der Ihnen eine bessere Beobachtungsgabe, okkulte Fähigkeiten und vertieftes Verständnis für Menschen und Geschehnisse verschafft. Sie finden dadurch eine mentale Brücke zu einer neuen, innerlichen Welt.«
Man könnte lächeln und die Sache mit ironischen Witzen karikieren, wenn hier nicht Begriffe stünden, die uns inzwischen bekannt sind: okkulte Kräfte, mentale Brücke, okkulte Fähigkeiten. Vermutlich wird es sich – ähnlich wie bei der Zukunftsdeutung aus dem Kaffeesatz – um psychometrische Phänomene handeln, die mit anderen paranormalen Fähigkeiten gekoppelt sind. Finger weg von diesen Experimenten!
Was mit der Spiegelmantik gemeint ist, soll dieser Bericht zeigen:
»Einem unchristlichen Mann brannte die Garage mit seinem Wagen ab. Um die Täter festzustellen, suchte er einen Mann auf, der die Spiegelmantik beherrschte. Der hielt ihm einen magischen Spiegel hin und sagte: Das ist der Täter.« Der Fragesteller erblickte in dem Spiegel einen ehemaligen Schulfreund und rief entsetzt aus: >Das ist nicht möglich, wir stehen gut miteinander!< Der Wahrsager antwortete, der Spiegel lüge nie, und fügte beim Abschied noch hinzu: >Du wirst übrigens bald sterben.< Dann suchte der Mann, dessen Garage abgebrannt war, seinen Schulfreund auf, blickte ihm in die Augen und fragte, ob er etwas mit dem Garagenbrand zu tun gehabt habe. Der andere war ganz verwirrt, legte ein Geständnis über seine Brandstiftung ab und bat den Geschädigten, er möchte doch schweigen, er wolle ihm die Garage und den Wagen ersetzen, was er auch tat. Einige Wochen später stieß der Brandgeschädigte in der Nacht einen furchtbaren Schrei aus. Seine Frau sah, daß er sich unter fürchterlichen Krämpfen wand und holte sofort den Arzt, der ihn in die Klinik überwies. Von da ab war er zehn Tage bewußtlos. In dieser Zeit setzte sich eine kirchliche Gemeinschaft täglich in der Fürbitte für ihn ein. Schließlich kam er wieder zur Besinnung und berichtete, er habe im Traum oder Halbschlaf teuflische Gestalten auf sich zukommen sehen. Die hätten ihn zu einer Höllenfahrt mitgerissen, dabei sei die Schuld seines Lebens vor ihm gestanden. Man hätte ihm erklärt, das Maß seiner Sünden sei voll, und er müsse dafür gekreuzigt werden. Er habe eine entsetzliche, qualvolle Kreuzigung erlebt, bis er endlich wieder zum Bewußtsein gekommen sei. Die Folge für ihn war, daß sein ganzes Wesen sich wandelte. Vorher hat er vom Wort Gottes nichts wissen wollen, von jetzt an besuchte er treu die Gottesdienste und die Bibelstunden der Gemeinschaft« (2/144).
Das Bleigießen wird in den meisten Fällen in der Silvesternacht praktiziert. Aus den Konturen des flüssigen Bleis wird die Zukunft gedeutet; eine Form des Wahrsagens, die man ebenfalls nicht als amüsantes Gesellschaftsspiel bezeichnen sollte, zumal auch beim Bleigießen mediale Fähigkeiten eingesetzt werden.
Die Augendiagnose. In einem Rundfunkinterview antwortete ein christusgläubiger Heilpraktiker auf einige Fragen wie folgt:
Frage: Ist die Behauptung richtig, daß die Augendiagnose mit wissenschaftlicher Forschung nichts zu tun hat?
Antwort: Es ist einwandfrei erwiesen, daß Störungen und Schäden, die auf eine Erkrankung hinweisen, in der Iris erkennbar sind. Manche Ärzte wissen das und bedienen sich der Augendiagnose zusätzlich, um Erkrankungen besser zu erfassen. Man darf allerdings die Augendiagnose nicht überbewerten. Sie ist ein Diagnostikum unter anderen, hat also die Funktion einer Hilfsdiagnostik. Ich selbst verlasse mich nicht nur auf die Augendiagnose allein, sondern bin bemüht, andere diagnostische Möglichkeiten hinzuzunehmen, um ein abgerundetes Bild zu bekommen. Für den verantwortungsvollen Heilpraktiker ist die Iris- oder Augendiagnose nicht verwerflich, wenn sie in rechter Weise gehandhabt wird. Es ist Sache des Praktikers, wie er damit umgeht, wie er sie benutzt und bewertet. Mißbrauch ist selbstverständlich möglich – übrigens nicht nur bei der Augendiagnose, sondern auch bei allen anderen Diagnostika.
Frage: Wo liegen die Grenzen und Möglichkeiten der Augendiagnose?
Antwort: Mit der Augendiagnose lassen sich verschiedene Erkrankungen feststellen. Ich sage bewußt: >verschiedene<, denn die Irisdiagnose zeigt nicht in jedem Fall alle Erkrankungen an. Sie ist aber ein wertvolles Hilfsmittel, mit dem man beispielsweise konstitutionelle, d. h. angeborene und erworbene Störungen und Schäden ermitteln kann. Bei einer beschädigten Iris ist eine Untersuchung nicht angebracht. Hat ein Patient eine dunkle und braune Iris, ist die Diagnostik schwierig.
Frage: Es gibt Heilpraktiker, die, ohne dem Patienten zu fragen, die Augendiagnose anwenden und dann angeblich alle Beschwerden herauslesen.
Antwort: Der Heilpraktiker sollte sich die Beschwerden des Patienten anhören. Es ist grundsätzlich falsch – leider wird das oft gemacht-, wenn der Patient zum Augendiagnostiker sagt: »Das sollen Sie mir sagen.« Umgekehrt ist es ebenso falsch, wenn der Augendiagnostiker dem Patienten sagt: »Sie brauchen mir gar nichts zu sagen.«
Frage: In welcher Weise kann sich der Patient davor schützen, daß er von einem Augendiagnostiker behandelt wird, der die Irisdiagnose okkult anwendet?
Antwort: Kein Heilpraktiker sollte pendeln, Handlinienlesen, Magnetismus anwenden und dergleichen mehr. Wenn ein Christ weiß, daß ein Augendiagnostiker okkulte Praktiken anwendet, sollte er sich nicht von ihm behandeln lassen. Es gibt zwei Möglichkeiten sich zu schützen:
1. Man sollte offen mit dem Heilpraktiker sprechen und ihn fragen, ob er okkult praktiziert.
2. Während der Augendiagnose darf der Patient beten. Es hat sich herausgestellt, daß immer, wenn der Patient während der Irisdiagnose betet, Okkultisten mit ihrer Deutung nicht weiterkommen.
Die Augendiagnose hat also nicht in jedem Fall ein okkultes Vorzeichen. Andererseits freilich läßt sich nicht leugnen, daß die Grenzen zum Okkulten oft genug überschritten werden. Menschen, die zu Jesus Christus gehören, sollten sich nicht blindlings einem Augendiagnostiker anvertrauen, sondern vor einer Untersuchung ein klärendes Gespräch führen.
Weiträumig ist das Gebiet des Aberglaubens. Die bis dahin genannten Spielarten abergläubischer Praktiken sind nicht erschöpfend; sie sollen lediglich als Orientierungspunkte den Bereich des »Widerglaubens«, »Irrglaubens«, »falschen Glaubens« markieren. Die Frage, warum Menschen abergläubisch sind, läßt sich unter drei Gesichtspunkten beantworten: 1. Sie sind neugierig. Man möchte wissen, was die Zukunft bringt und sich rechtzeitig darauf einstellen.
2. Sie haben Angst. Bekanntlich kann man dieses Wort von Enge ableiten. Viele werden durch Krankheiten, nicht zuletzt durch den Tod in die Enge getrieben, der sie mit abergläubischen Praktiken zu entfliehen suchen. Die allgemein verbreitete Lebensangst schafft eine Disposition für den Aberglauben aller Schattierungen.
3. Sie suchen das Glück. Der Okkultismus macht ein breitgefächertes Angebot, das eine Wunschbefriedigung in jedem Fall zu garantieren scheint. Nicht nur das: er verspricht Sicherheit. Genau gesehen sucht man die Erfüllung egoistischer Wünsche und Triebe.
Menschen, die ihr Leben Jesus Christus anvertraut haben, machen sich Psalm 139,16 zu eigen: »Deine Augers sahen alle meine Tage, sie wurden alle in deinem Buch verzeichnet, sie wurden gebildet, noch ehe einer von ihnen erschienen war. « Sie wissen, daß Gott für sie einen Plan hat und sind bemüht, kleine und große Entscheidungen auf diesen Plan abzustimmen. Die Bibel ist ihnen gleichsam Kursbuch und Licht auf dem Weg«. Und darum verzichten sie auf Horoskope, Kartenlegen, Bleigießen und vieles andere mehr. Sie vertrauen darauf, daß ihr auferstandener Herr bei ihnen ist »alle Tage bis an der Welt Ende« und machen dabei die frohe Erfahrung: »Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir« (Ps. 139, 5).
In dieser Geborgenheit begeben sie sich gewissermaßen von einem »Funkfeuer« zum andern. Dazu ein Vergleich. Wenn ein Flugzeug bei dichtem Nebel unterwegs ist, muß sich der Pilot nach dem Leitstrahl richten. In gewissen Abständen stehen sogenannte Funkfeuer, die mit ihren Funksignalen dem Flugzeugführer eine genaue Standortbestimmung ermöglichen. Die automatischen Peilgeräte reagieren sofort, wenn ein solches Funkfeuer überflogen wird. Der Pilot fliegt so von einem Funkfeuer zum andern wie auf einem unsichtbaren Strahl, dem Leitstrahl.
So ähnlich ist es auch bei Menschen, die durch dem Heiligen Geist ein Gespür bekommen haben für die Wegweisungen Gottes. Gewiß gibt es zuweilen Nebelstrecken, auf deren man sich nur schrittweise nach vorn tasten kann. Ein Beispiel dafür ist Paulus, der auf seiner zweiten Missionsreise erst in Troas klare Dienstanweisungen bekommt (Apg. 16, 9). Und doch: Wer Jesus Christus zur beherrschenden Lebensmitte hat, läßt sich von ihm leiten (Röm. 8,14) und entdeckt dabei, daß Gott die »guten Werke« so vorbereitet hat, »daß wir nur in ihnen zu wandeln« brauchen (Eph. 2, 10). Das ist das Ende der Angst, gewiß auch das Ende jeder falschen Neugier und allemal auch das Ende ichbezogener Wunschbefriedigung. Haben Sie sich davon überzeugt? Wenn Sie zu Jesus Christus umkehren und damit einverstanden sind, daß er Ihr Leben steuert, dürfen Sie damit rechnen, daß »alles« – was immer auch geschehen mag – »zum Besteh mitwirken muß« (Röm. 8, 28).
Wer mit dem auferstandenen Herrn unterwegs ist, wird von Engeln begleitet,. die zwar nicht immer so schützen, wie man sich das denkt, in jedem Fall aber dort, wo Gott das eingeplant hat. »Alle Engel sind dienende Geister, zum Dienst bestellt für die, die das Heil ererben sollen« (Hebr. 1, 14).
Die Wegstrecke eines an der Bibel orientierten Menschen gleicht durchaus nicht einer übersichtlichen Autobahn. Sie ist eher einem schmalen Gebirgspfad vergleichbar, der je und dann auch an gefährlichen Schluchten entlangführt und zuweilen nur von einer Wegbiegung zur anderen übersehen werden kann. Und doch zeigt Gott auf dieser mitunter beschwerlichen Wanderung Teilziele, die auf das Endziel hinweisen. In den ersten christlichen Gemeinden geschah das durch Propheten, die sich auf die Zeit verstanden und in konkreten Situationen den Willen Gottes erkannten.
Angesichts der zunehmenden Orientierungskrise auf allen Gebieten ist es der Gemeinde Jesu zu wünschen, daß sie wieder intensiv auf Gottes Wort achtet und mit biblisch gebundener Prophetie beschenkt wird. Viele warten auf eindeutige Orientierungspunkte, suchen nach Leitlinien, brauchen Maßstäbe, weil sie instinktiv spüren, daß ein Chaos von unheimlichen Dimensionen auf uns zukommt. Der Aberglaube in allen seinen Variationen bietet eine dämonisch inspirierte »Prophetie« an. Was haben wir ihr entgegenzusetzen? Wir erkennen den Willen Gottes in der Bibel, durch das wegweisende Wort eines wiedergeborenen Menschen in bestimmten Ereignissen, aber auch in einer prophetischen Weisung. Wir sind in einer Zeit, die im Zeichen eines dämonischen Frontalangriffes steht, mehr denn je darauf angewiesen, daß biblische Aussagen mit prophetischem Blick auf die konkrete Situation übertragen werden.
Alles in allem: Wir sind weder auf Horoskope noch auf andere Formen des Wahrsagens angewiesen, denn unsere Zukunft heißt: Jesus. Wir brauchen nicht darauf zu achten, ob die schwarze Katze von links oder von rechts kommt, der 13. auf einen Freitag fällt, das rechte Ohr klingt oder »das Käuzchen schreit«; der auferstandene Herr ist jedem nahe, der zu ihm gehört, und führt ihn sicher und liebevoll zugleich einem ewigen Ziel entgegen.
Dieser Herr befreit schon jetzt aus den Zwängen abergläubischer Praktiken. Eine Frau, die andern Horoskope stellte, bezeugte nach ihrer Entscheidung für Jesus Christus:
»Als Kriegerwitwe hatte ich mich seinerzeit intensiv mit der Zukunft beschäftigt. Ich wollte wissen, was aus mir und meinen Kindern werden sollte. Damals kam ich häufig mit Leuten zusammen, die Karten legten, sich am Tischrücken beteiligten und Horoskope stellten. Schließlich habe ich selbst Karten gelegt und mich intensiv mit dem Horoskopstellen beschäftigt. Das alles war für mich allerdings eine schwere innere Belastung. Heute brauche ich das nicht mehr und bin sehr froh darüber, daß ich aus dem Bannkreis finsterer Mächte herausgerettet worden bin. Seitdem ich zu Jesus Christus gehöre, hat sich mein Leben grundlegend geändert. Er führ mich und schenkt mir auch Freude. Um die Zukunft bin ich nicht mehr besorgt. Ich weiß, daß jeder Tag in Gottes Händen liegt. Die Schuld meines Lebens hat mir Jesus Christus vergeben und mir die Gewißheit geschenkt, daß ich ein Gotteskind bin. Ohne ihn kann ich nichts mehr tun. Ich weiß, daß er mich führt, und darum kann ich auf Horoskope und alle übrigen Praktiken des Okkultismus verzichten.«
Wie viele andere Seelsorger auch habe ich oft miterlebt, wie Jesus Christus von okkulten Belastungen befreit. Zu diesen besonderen Erfahrungen an der dämonischen Frontlinie gehört ein Erlebnis, das ich während einer Evangelisation in Berlin hatte.
Eine Krankenschwester überreichte mir einen Zettel, der geradezu einen vollständigen Katalog abergläubischer Praktiken enthielt, die sie aus eigener Erfahrung kannte. Im Gespräch stellte sich zusätzlich heraus, daß sie oft in einen tranceartigen Zustand fiel und anschließend von dämonischen Mächten in einer abscheulichen Weise sexuell belästigt wurde. Als ich sie bat, das sogenannte Lossagegebet zu sprechen, war sie trotz großer Anstrengungen nicht in der Lage, den Namen Jesus über die Lippen zu bringen. Schließlich entschied ich mich, sie zu bitten, das Absagegebet aufżuschreiben. Aber auch das blieb ohne Ergebnis. Sobald sie ansetzte, um Jesus« zu schreiben, versagte die rechte Hand. Sie versuchte es mit der linken – das gleiche Bild. Ich war ratlos. Als ich Jesus Christus bat, diesem gequälten Menschen zu helfen, wurde ich plötzlich an das alte Blumhardtlied erinnert: »Daß Jesus siegt,. bleibt ewig ausgemacht.« Leise begann ich die erste Strophe zu singen und sah dabei zu meiner großen Überraschung, wie jene Krankenschwester begann, das Lossagegebet und auch den Namen Jesus zu schreiben. Anschließend buchstabierte sie geradezu J-e-s-u-s. Als sie den Namen Jesus aussprach, sagte sie sich bewußt vom Teufel und allen okkulten Praktiken los, übergab ihr Leben bewußt dem auferstandenen Herrn und wurde so verändert, daß sie sich nun schon seit einigen Jahren fröhlich in einer Gemeinde der Gläubigen einsetzt.
Es bleibt dabei:
Daß Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht, sein ist die ganze Welt;
denn alles ist nach seines Todes Macht in seine Hand gestellt.
Nachdem am Kreuz er ausgerungen,
hat er zum Thron sich aufgeschwungen. Ja, Jesus siegt!
Aus dem Buch von Richard Kriese: OKKULTISMUS IM ANGRIFF
Entnommen von Horst Koch Herborn, im März 2006
Ergänzende Beiträge:
R. Kriese: Das Experimentierfeld der Parapsychologie
R. Kriese: Die Magie – Experiment mit dem Übersinnlichen
R. Kriese: Der Spiritismus – Trip ins Jenseits
R. Kriese. Befreit aus teuflischen Zwängen
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