Die Hütte – Eine Stellungnahme

Georg Walter

…BIS ES SCHEIDET ZWISCHEN
SEELE UND GEIST. –  HEBRÄER 4,12

 

Kritik am Bestseller DIE HÜTTE unerwünscht

Das christlich-konservative Nachrichtenmagazin WorldNetDaily berichtete in einem Artikel, dass das kritische Buch des Theologiedozenten James B. DeYoung Burning Down The Shack über den Bestseller DIE HÜTTE (The Shack) „zu heiß für das US-amerikanische, kirchliche Establishment“ sei.
„Viele Millionen Dollar mit einem Roman zu verdienen, der von vielen als ‚häretisch‘ betrachtet wird, ist für christliche Verlage, Buchhandlungen und Radiosender in den USA kein Problem, aber ein Sachbuch, das den Bestseller kritisiert, wurde von christlichen Verlagen abgelehnt, von christlichen Buchhandlungen gemieden und von einigen der größten christlichen Radiosender boykottiert.“

James B. DeYoung sieht einen großen Mangel an geistlichem Urteilsvermögen unter den Evangelikalen, unter denen das Buch Die Hütte sehr populär geworden ist. Ein Grund für die breite Akzeptanz des Buches könnte sein, dass der Inhalt des Romans die vielen emotionalen Probleme und schwierigen Lebensumstände seiner Leser wiederspiegelt, mutmaßt DeYoung. James B. DeYoung glaubt, dass die evangelikale Gemeinde eine Erweckung braucht und neu die Autorität der Schrift in den Mittelpunkt des geistlichen Lebens stellen muss. DeYoung hat sich darauf eingestellt, selbst massive Kritik aufgrund seines Buches zu ernten. Ermutigend ist, dass De Youngs Buch in Kürze in die dritte Auflage gehen wird.
WorldNetDaily: The Book Too Hot for US Church Establishment. 6.Juli 2010.

 

Die Hütte und kein Happy End in Sicht
Jurist Singer über den Rechtsstreit zwischen W. P. Young, Windblown Media, Hachette und den beiden „Freunden“ des Bestsellerautors: „Das Lächerlichste, was ich je gesehen habe.“

Das ursprüngliche Manuskript des Bestsellers Die Hütte von William P. Young war lediglich für seine Frau, seine Kinder und enge Verwandte der Familie bestimmt. Es ist eine Geschichte, in welcher der Bestsellerautor sein Leben verarbeitet. Trotz des traurigen Anfangs des Buches – die Hauptperson Mack verliert seine 5-jährige Tochter – gibt es dennoch ein Happy End. Mack begegnet Gott in einer Hütte und erfährt innere Heilung.

Die Geschichte mit autobiographischen Zügen, die zunächst nur für ein wenig mehr als ein Dutzend Personen bestimmt war, entwickelte sich durch das Teamwork zwischen W. P. Young, Wayne Jacobsen und Brad Cummings zu einer Erfolgsstory, die sensationell ist. Nachdem kein Verlag bereit war, das Buch zu veröffentlichen, gründeten die drei Männer Windblown Media und verkauften im ersten Jahr eine Million Bücher. Auf der New York Times Bestseller-Liste schaffte das Buch es so auf den 1. Platz.

Wie die Journalistin Sarah Weinman berichtet, kam es im Mai 2008 zu Kontakten zwischen Windblown Media und der Hachette Book Group, einem der größten Verlagshäuser in den USA. Die Hachette Book Group übernahm Marketing und Vertrieb des Buches und verkaufte über 12 Millionen Bücher – ein phänomenaler Erfolg und die größte Sensation des Buchmarktes seit Jahrzehnten, so Weinman.

Anders als die Geschichte in Die Hütte wird es wohl zwischen W. P. Young und den beiden Mitautoren Jacobsen und Cummings, die einst Freunde und Geschäftspartner Youngs waren, zu keinem Happy End kommen. Seit mehr als acht Monaten ist das Trio in eine Reihe von juristischen Auseinandersetzungen verstrickt, bei denen es um Millionen von Dollar geht, was das Autorenhonorar angeht. Die Hachette Book Group „will endlich wissen, wem sie Geld schuldet – und wieviel,“ schreibt Weinman.

Weinman, die die juristische Auseinandersetzung verfolgt, berichtet, dass Young am 20. November 2008 sowohl Jacobsen und Cummings als auch Windblown Media und die Hachette Book Group verklagte, weil ihm angeblich 8 Millionen Dollar vorenthalten wurden. Mit der Hachette Book Group war vereinbart, dass Young 50 Cent pro Paperback und 1 Dollar pro gebundene Ausgabe und zuzüglich ein Drittel des Nettoverdienstes erhalten sollte. Am 14. Mai 2008 kam es ferner zu einem separaten Vertrag zwischen Windblown Media und der Hachette Book Group, wonach die drei Autoren Young, Jacobsen und Cummings jeweils ein Sechstel des Nettoverdienstes und die Hachette Book Group die anderen drei Sechstel bekommen sollte. Doch Young, der am Anfang seines Erfolges sehr bescheiden und genügsam auftrat, warf Windblown Media und der Hachette Book Group vor, dass sie „immer kreativer wurden,“ was sein Honorar angeht und versuchten, ihn um 40 Prozent des Erlöses (4 Millionen Dollar) aus dem Buchverkauf zu bringen.

Jacobsen und Cummings hingegen glauben, dass ihnen ihr Anteil als Mitautoren ebenso zusteht. Sie waren es schließlich, die das Manuskript Youngs, das anfänglich für eine Veröffentlichung nicht geeignet war, überarbeiteten, bis der Bestseller Die Hütte daraus hervorging. Young kündigte im Februar 2008 an, dass in Zukunft Jacobsen und Cummings als Mitautoren auf dem Buch erscheinen sollten. Doch Youngs Gattin war „extrem wütend,“ als sie davon erfuhr, und so nahm Young wieder Abstand von seinem Vorhaben. Am 11. März 2008 bestanden Jacobsen und Cummings darauf, als Mitautoren des Bestsellers genannt zu werden, woraufhin die Anwälte Youngs auf die alleinige Nennung des Namens ihres Mandanten als Buchautor bestanden.

Weinman zitiert in ihrem Artikel den Rechtsanwalt Martin Singer, der Windblown Media vertritt. Singer äußerte sich mit folgenden Worten zu dem Rechtsstreit: „In dreißig Jahren Berufspraxis ist die Klage Youngs das Lächerlichste, was ich je gesehen habe.“ Singers Aussage zufolge sei Youngs Klage eine „völlig verdrehte Darstellung“ der finanziellen Situation des Bestsellerautors, der bis heute bereits 10.5 Millionen Dollar an dem Buch verdient hat.

Allein im ersten Quartal 2010, so Weinman, fuhr der Bestseller 1 Million Dollar Gewinn ein, was die Hachette Book Group veranlasste, selbst eine Schadensersatzklage beim Bundesgericht einzureichen, weil das Verlagshaus befürchtet, dass die steigenden Gewinne dazu führen könnten, dass vielfältige Schadensersatzklagen und Ansprüche auf das Unternehmen zukommen.

Kein Happy End in Sicht.

Sarah Weinman, The flak over ‚The Shack‘, 13. Juli 2010.
URL: http://articles.latimes.com/2010/jul/13/entertainment/la-et-the-shack-20100713.

HYPERLINK „http://distomos.blogspot.com/2010/07/w-p-young-der-gott-der-evangelikalen.html“W. P. Young: Der Gott der Evangelikalen ist ein Monster

Am vergangenen Freitag besuchte der Autor Ray Yungen an der Concordia University in Portland, Oregon, eine Vorlesung von William P. Young, dem Autor des Buches Die Hütte. Young referierte über das Thema: „Kann Gott wirklich so gut sein?“ Während seiner Ausführungen sagte Young den Zuhörern, dass „der Gott der Evangelikalen ein Monster ist.“ Er bezog sich auf den evangelikalen Glauben, dass Gott ein Richter ist, der die Ungläubigen richten wird. Young verwirft ferner die biblische Lehre des stellvertretenden Sühnetodes Christi (Christus starb anstelle des Sünders, um die Schuld des gefallenen Menschen zu bezahlen). William P. Young teilte seinen Zuhörern mit, dass sich sein Buch mittlerweile 14 Millionen Mal verkauft hat. Er sagt, er glaube, sein Buch sei eine „gute Sache,“ um die Seelen der Menschen zu heilen, weil so viele Menschen durch diesen evangelikalen Gott „Schaden genommen“ haben.

Lighthouse Trails, Newsletter, 29.Juni 2010.

Hamburg: Frenetischer Empfang für W. P. Young auf dem esoterischen Allegria Festival

Der esoterische Allegria Verlag, der den Bestseller Die Hütte herausgab veranstaltete vom 17. – 19. September 2010 eine Esoterikmesse im CongressCentrum in Hamburg. Unter den ausschließlich aus der Esoterik und New Age Szene kommenden Teilnehmern war auch der einzige „christliche“ Autor William P. Young, dessen Buch Die Hütte mittlerweile in 40 Sprachen vorliegt und im deutschsprachigen Raum über 500.000 Mal verkauft wurde.

Im esoterischen Magazin KGS (Körper Geist Seele) heißt es auf S.15 bezüglich des Allegria Festivals: „Spannend dürfte auch der Auftritt von William P.Young im CongressCentrum Hamburg… Die Hütte ist in Deutschland seit seinem Erscheinen im Juni 2008 ununterbrochen auf der Spiegel-Bestsellerliste vertreten. Auf dem Allegria Festival spricht William P. Young erstmals zu und mit seinen deutschen Fans. Und es kommen noch mehr spirituelle Lehrer aus aller Welt. Voller Engagement mit dabei sind: die Bestsellerautorin Bärbel Mohr, Brandon Bays, Doreen Virtue, Sonia Choquette sowie Gordon Smith, ein Experte für „Jenseits-Botschaften“. Und weil es eben ein Festival der Superlative ist, geben sich auch die Wunsch-Experten Pierre Franckh & Michaela Merten, der Arzt und Reinkarnationsfachmann Brian L. Weiss, Safi Nidiaye, die Hellsichtige und Engelexpertin Jana Haas, Horst Krohne (Schule der Geistheilung)… und andere die Ehre.“ (URL: http://www.kgsberlin.de/fileadmin/KGS-Magazine/KGS201009.pdf, S.15.)

Unter Evangelikalen ist William P. Young umstritten, in der Esoterikszene gilt er mittlerweile als gefeierter „spiritueller Lehrer.“ Der Hamburger TOPIC-Korrespondent besuchte die Veranstaltung und erlebte, wie William P. Young frenetischen Applaus erntete, als er sagte: „Es ist egal, ob du Buddhist, Anglikaner oder Katholik bist. In Jesus sind alle gleich, und er starb für alle, und er ist auferstanden, und damit sind alle auferstanden.“ (TOPIC 10, Oktober 2010, S.4)

Weiter heißt es in TOPIC: „William P. Young reihte sich am Schluss des esoterischen Festivals auf der Bühne neben Schamanen, Wahrsagern, Geistheilern, Engel-Beschwörern und einer esoterischen Muslimin ein und sang mit dem Publikum zusammen den Louis Armstrong-Song What a Wonderful World – Was für eine wunderbare Welt.“ (ebd.)

William P. Young polemisierte wieder heftig gegen die Evangelikalen. Diese haben seiner Ansicht nach „1 Million Regeln“ und aus dem „lieben Gott einen hässlichen Gott“ gemacht. Obgleich Young sowie seine Mitautoren des Bestsellers Die Hütte in der Vergangenheit gegenüber ihren evangelikalen Kritikern beharrlich leugneten, Universalismus oder Allversöhnung zu lehren, sagte Young auf der Veranstaltung: „Wir sind alle in Christus gestorben, ob wir es wissen oder nicht. Papi liebt euch alle!“ (ebd.)

Dass auch die Vertreter der Esoterik oder des New Age an einen „Christus“ glauben, ist hinlänglich bekannt. Doch sie verstehen unter „Christus“ etwas völlig anderes als Christen mit einem bibeltreuen Schriftverständnis. Für Esoteriker ist Christus ein kosmisches Christusbewusstsein, die Person Jesus ist nichts für sie nichts weiter als die Reinkarnation eines geistlichen Meisters wie Buddha oder Krishna. Das Argument, die Esoteriker würden nun durch William P. Young das „Evangelium“ hören, ist töricht. Im Gegenteil, es wird in Zukunft zu einer weiteren Annäherung zwischen dem Christentum, anderen Religionen und der New Age Bewegung kommen. Die Okkultistin und New Age Autorin Alice Bailey prophezeite schon vor Jahrzehnten die „Wiedergeburt der Kirche“ (John Davis & Naomi Rice, Messiah and the Second Coming, S.150):

„Die christliche Kirche mit ihren vielen Zweigen kann wie Johannes der Täufer als Stimme dienen, die in der Wüste ruft, und als ein Brennpunkt, durch den die Erleuchtung der Welt erreicht werden kann.“ (Alice Bailey, The Externalization of the Hierarchy, S.51)

Mit anderen Worten, statt das Christentum zu bekämpfen, wird der Okkultismus sich mit dem Christentum vermischen und es erobern, um es schließlich als das primäre Instrument zu benutzen, das New Age Bewusstsein zu verbreiten! Die verschiedenen Kirchen werden äußerlich die Merkmale des Christentums haben. Würde man sie auf traditionelle Lehren des Christentums ansprechen, wären die Antworten die gleichen wie früher. Aber all dies wäre nur eine äußerliche Form; innerlich würden alle diejenigen angezogen werden, die sich für die kontemplative Spiritualität geöffnet haben.

Die Welt empfängt eine Spiritualität des Mystizismus mit offenen Armen. Das bestimmende Thema wird sein: Wir alle sind eins. Wenn der Mensch der Gesetzlosigkeit an die Macht gelangt mit einer globalen Weltwirtschaft und Politik, wird er viele dazu verführen, ihr eigenes „Christusbewusstsein“ [das höhere Selbst, die Göttlichkeit im Menschen, der göttliche Funke] statt den wahren Messias, Jesus Christus, zu suchen.
(siehe: Lighthouse Trails, Newsletter, 2.März 2010)
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