Die “Hütte” (Berit Kjos)

Berit Kjos

„Die Hütte“ und „Ein Kurs in Wundern“  –  verdrehte  Wahrheiten

Denn das Wort Gottes ist lebendig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist. – Hebräer 4,12

Berit Kjos erteilte freundlicherweise die Genehmigung, diesen Artikel ins Deutsche zu übersetzen. Die Zitate der Bücher Die Hütte (The Shack) und Ein Kurs in Wundern (A Course in Miracles) sind der jeweiligen amerikanischen Ausgabe entnommen und ins Deutsche übersetzt worden.

Helen Schucman (1909-1981), Autorin von Ein Kurs in Wundern, gehörte ursprünglich einer Baptistengemeinde an, wandte sich jedoch in ihrem frühen Erwachsenenalter von Gott ab und wurde zur Atheistin. Erst nachdem sie begann, eine innere Stimme zu hören, wandte sie sich wieder „Gott“ zu. Sie verfiel in eine Art Trance und hörte eine innere Stimme, die ihr über einen Zeitraum von sieben Jahren die drei Bände des Buches Ein Kurs in Wundern übermittelte. In den 1970er Jahren wurde Helen Schucmans dreibändiges Werk zu einer Art „New Age Bibel.“ Die innere Stimme Schucmans beanspruchte für sich, “Jesus” zu sein.

 Der große Wert des Artikels von Berit Kjos liegt darin, dass sie auf die vielen Parallelen beider Bücher aufmerksam macht. Dies ist ein weiterer Hinweis dafür, dass das Buch Die Hütte eher dem New Age Gedankengut als dem biblischen Christentum zuzurechnen ist .

 “Dieses Buch hat das Potential, in unserer Generation das zu werden, was John Bunyans Pilgerreise zu seinen Lebzeiten war.“ Eugene Peterson (Empfehlung auf dem Cover der amerikanischen Ausgabe des Buches „Die Hütte“)

 „Gott, der die Grundlage allen Seins ist, wohnt in allen Dingen und durch alle Dinge, überall…“ [Pantheismus] Die Hütte (S.112)

 „Alle, die mich lieben, kommen aus allen möglichen Glaubensformen. Sie sind Buddhisten oder Mormonen, Baptisten oder Muslime… Es verlangt mich nicht danach, sie zu Christen zu machen, aber ich will sie dabei begleiten, wie sie in Söhne und Töchter von meinem Papa, in meine Brüder und Schwestern verwandelt werden.“ Die Hütte, „Jesus“ (S.182)

 „Die esoterischen, spirituellen Traditionen – seien es nun christliche Mystiker, hebräische Kabbalisten, Zen Buddhisten, islamische Sufis oder hinduistische Yogis – verfügen alle über bestimmte Methoden, um dem Individuum zu der Überwindung dieser großen Illusion der Trennung zu verhelfen sowie zur Erfahrung des Einen Wahren Selbst, das in uns allen ist.“ (S.149) In: Ein Kurs in Wundern; das Buch „empfing“ die Autorin Helen Schucman im Jahre 1977 durch Channeling eines Geistführers, der beanspruchte, „Jesus“ zu sein.

 „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Acht, dass euch niemand verführt! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen.“ Matthäus 24:4-5

Zwei Bücher – eine Botschaft

Zwei Bücher (das eine neueren, das andere älteren Datums) haben plötzlich das Interesse der Öffentlichkeit erweckt und die Herzen vieler Menschen erobert. Das eine Buch ist lang und unterweisend – ein Diktat, gechannelt durch einen Geistführer (Channeling: New Age Ausdruck für Kontaktaufnahme mit jenseitigen Wesen, oft Geistführer genannt). Das andere Buch ist eine erfundene Geschichte mit vielen Dialogen, die den Leser den Tränen nahebringt. Ein Kurs in Wundern ist offenkundig okkulter Natur, während die subtilere Botschaft des Buches Die Hütte von William P. Young breite Akzeptanz in postmodernen Kirchen gefunden hat.

Die beiden Bücher propagieren eine gemeinsame Botschaft. Bereits 1992 begegnete ich der gleichen Botschaft. Als ich in einem Magazin mit Namen Well Being Journal blätterte, stieß ich auf diese „Einsicht“ eines New Agers, die er von seinem „inneren Führer“ empfangen hatte:
„Viele Menschen glauben daran, dass das Böse, die Sünde und finstere Mächte existieren. Es ist deine Berufung, das Gegenteil zu lehren, denn das ist die Wahrheit: es gibt keinen Teufel, keine Hölle, keine Sünde, keine Schuld, außer im kreativen Denken der Menschheit.“

Ähnlich irreführende Vorstellungen hörte ich im Jahre 1997 während der Konferenz State of the World Forum von Gorbatschow. In jener Zeit hielt Marianne Williamson eine programmatische Rede und warb für die Kabbala und nicht für das Buch Ein Kurs in Wundern. Während uns diese New Age „Einsichten“ in beiden Philosophien begegnen, treten sie in dem Buch Ein Kurs in Wundern deutlicher hervor; letzteres Buch wird derzeit durch Williamson mit Hilfe der wöchentlichen Radiosendungen von Oprah Winfrey populär gemacht. 

Die Hütte ist ein ähnlicher Aufruf, die Realität zu leugnen. Indessen erfreuen sich unzählige Pastoren und geistliche Leiter an dem Inhalt dieses Buches. Indem Sünde und Schuld ignoriert (oder neu definiert) werden, entsteht ein inklusivistisches (interreligiöses) Pseudo-Christentum, das die Massen anspricht, aber die Botschaft der Bibel verdreht. Ferner führt die Leugnung Satans dazu, dass Gottes Warnungen über Verführung abgeschwächt werden. Kein Wunder, dass heute die Waffenrüstung Gottes das erste Opfer in diesem geistlichen Kampf um die Wahrheit war.

Roger Oakland, Autor von Faith Undone, wies in seinem Artikel „Meine Teilnahme an der Rethink Conference“ (Veranstalter Robert Schuller) auf diese Transformation hin:
„Nahezu 2000 Jahre haben die meisten bekennenden Christen die Bibel als Grundlage des christlichen Glaubens betrachtet. Die allgemeine Sichtweise der Rethink Conference jedoch ist, dass das Christentum, wie es uns bekannt war, überholt ist und ersetzt werden muss… Die Sprecher betonten, dass das Christentum überdacht (re-think) und neu gestaltet (re-invent) werden muss, wenn der Name Jesu Christi hier auf diesem Planeten Erde überleben soll.“

Kein Raum mehr für den historischen Jesus? Müssen wir Gott neu erfinden, um Ihn für die entstehende universelle Kirche passend zu machen?

Dies ist scheinbar das Ziel des Buches Die Hütte, wenn darin von einer weiblichen „Gottheit“ die Rede ist. Hier spricht sie (die „Göttin“) mit der Hauptperson, Mackenzie (Mack ist die Kurzform):

„Für mich, die ich Dir als Frau begegne und Dir sage, Du sollst mich Papa nennen, bedeutet das einfach, dass ich Bilder miteinander verknüpfe, um Dir zu helfen, nicht mehr so leicht in Deine religiösen Gewohnheiten zurückzufallen.“ (S.93)

„Religiöse Gewohnheiten?“ Sieht William Young biblisches Christentum als religiöse Gewohnheit an?

Sehr schnell wird man von seinen cleveren Argumenten eingenommen. Die Hütte ist ein persönliches Zeugnis, das seine Leser in virtuelle Dialoge mit einem scherzhaften, kulturell relevanten „Gott“ einstimmt. Im Gegensatz zu den trockenen Lektionen des Okkultismus im Buch Ein Kurs in Wundern wird der Leser in Die Hütte mit Erfahrungen in einer Welt von Offenbarungen und Sinneseindrücken konfrontiert, die er nachempfinden kann. Das einzige sündenähnliche Vergehen ist Unabhängigkeit – Ein Kurs in Wundern bezeichnet dies als „Getrenntsein“ -, die Weigerung, eine universelle Einheit mit „Gott“ und der Menschheit zu akzeptieren. Über biblische Grundsätze hinweg negiert das Buch Die Hütte alle Maßstäbe für richtig oder falsch, was zur Folge hat, dass es keine Notwendigkeit zur biblischen Buße mehr gibt. Dies passt sehr gut zu der populären Vision einer unkritischen Einheitskirche.

„Wie also werde ich Teil dieser Kirche?“ fragt Mack.

„Es ist einfach“, antwortet der fiktive „Jesus.“ „Es geht nur um Beziehungen und einfach darum, wie man Leben weitergibt… offen und dienstbar für alle Menschen um uns herum zu sein. In meiner Kirche dreht sich alles um die Menschen, und im Leben geht es immer um Beziehungen.“1 (S.178)

 Hierin ist scheinbar ein Stück Wahrheit enthalten, wie in den meisten geistlichen Lügen! Jesus kritisierte beispielsweise die Pharisäer, welche „die Schriften erforschten“, sich aber weigerten, zu Ihm zu „kommen.“ Die postmodernen Suchenden von heute sind ebenso töricht. Sie ignorieren unbequeme Schriftstellen und wenden sich ihren eigenen Vorstellungen über einen „Jesus“ zu, den man der eigenen Kultur angepasst hat.

 Im Buch Die Hütte begegnet der Leser einem „nachsichtigen“ Gott, der sich ihren menschlichen Vorstellungen „unterwirft.“ Sie schauen hinter den Vorhang von Tod und Leben, erkennen die Freude, die sie erwartet, und sie kommunizieren mit ihren Liebsten – es wird angedeutet, dass „Verstorbene angerufen“ werden, eine Praxis, welche die Bibel untersagt (5.Mose 18:11). Mack „sieht“ die farbenfrohen „Auras“, die ein Hinweis auf die geistliche Reife der Toten sind, die doch am Leben sind. Er praktiziert sogar Astralreisen – Die Hütte nennt es „fliegen“ – eine Bezeichnung, die unter Maharishi Yogi vor langer Zeit populär wurde.

 „So eine machtvolle Fähigkeit ist die Vorstellungskraft!“ sagte der fiktive „Jesus“ in Die Hütte. „Alleine diese Fähigkeit macht Dich uns so ähnlich.“ (S.140)

Die Grenzen der Kirche werden erweitert, damit fast jeder ein Teil von ihr sein kann. Die einzige Ausnahme stellen die „unabhängigen Leute“ dar, die sich weigern, zu diesem universellen Gott“ zu „kommen.“ Das hat nichts mehr mit dem Christentum zu tun – und nur dieser falsche „Jesus“ würde dem zustimmen. Als Mack ihn (Jesus) fragte, was es heißt, „ein Christ zu sein“, antwortete er:

„Wer hat etwas davon gesagt, ein Christ zu sein? Ich bin kein Christ.“ Diese Vorstellung war für Mack seltsam und unerwartet zugleich, und er konnte ein Grinsen nicht zurückhalten. „Nein, ich glaube, Du bist kein Christ.“ (S.182)

Natürlich ist er das nicht! Das Wort „Christ“ bezieht sich auf die Nachfolger Christi – nicht auf Jesus – und Christen standen immer im Widerspruch zum Trend der jeweiligen Kultur. Selbst als man die „Jünger in Antiochien zum ersten Mal Christen nannte“ (Apg.11:26), war dieses Wort eine abwertende Bezeichnung, die von den Feinden der Kirche verwendet wurde. Indes hinderte es die treuen Christen nicht daran, den Namen des Christus und Sein Wort voller Freude zu verkündigen!

Neue Vorstellungen über die Trinität

 Die Hütte beginnt mit einer Tragödie. Vier Jahre sind seit dem brutalen Mord an Missy, Macks geliebte 6-jährige Tochter, vergangen. In tiefer Trauer erhält Mack eine sonderbare Einladung. „Ich habe Dich vermisst“, lautet sie. „Am nächsten Wochenende werde ich in der Hütte sein, wenn Du innere Ruhe suchst, Papa.“ Was könnte das bedeuten?

 Voller Zweifel, aber neugierig auf das Treffen, begibt sich Mack nach Oregon in die Wildnis und findet die verfallene, alte Hütte. „Gott“ verwandelt sie durch ein Wunder in ein gemütliches Häuschen, und Mack begegnet seinem vermeintlichen Schöpfer:

 „… die Tür öffnete sich, und er schaute direkt in das Gesicht einer beleibten, strahlenden afroamerikanischen Frau. Instinktiv wich er vor ihr zurück, aber er war zu langsam. Mit einer Geschwindigkeit, die man ihr aufgrund ihres Körperumfangs nicht zutraute, erreichte sie Mack und schloss ihn in ihre Arme…“ (S.82)

 „Gerade, als sie sich umdrehte… erschien eine kleine, asiatische Frau hinter ihr… Als er ihr nachschaute, bemerkte er, dass eine dritte Person auftauchte… ein Mann. Er schien, aus dem Mittleren Osten zu kommen.“ (S.84)

 „Als sie schließlich aufhörten zu kichern, sagte die beleibte Frau: ‚Okay, wir wissen, wer Du bist, aber vielleicht sollten wir uns Dir vorstellen… Du kannst mich so wie Nan (Macks Frau) nennen: Papa.’

‚Und ich’, unterbrach der Mann, der aussah, als sei er um die dreißig Jahre alt, ‚ich bin Hebräer.’

Mack war plötzlich überrascht von seiner eigenen Erkenntnis. ‚Dann bist Du…’ ‚Jesus? Ja…’

Mack war tief bewegt… Gerade, als er auf die Knie gehen wollte, trat die asiatische Frau näher und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. ‚Und ich bin Sarayu, der Heilige Geist, Kreativität’, sagte sie…

Viele Gedanken gingen durch seinen Sinn, als Mack sich überlegte, was er tun sollte… Da es sich um drei Personen handelte, könnte dies vielleicht eine Art Trinität sein… ‚Nun’, rang sich Mack zu der Frage durch, ‚wer von euch ist Gott?’ ‚Ich bin es’, sagten alle drei im Einklang.“ (S.86-87)

 Ihre weiteren Gespräche erhärten diese neue Sichtweise über Gott. Mack wird einer geistlichen Um-Erziehung unterzogen, da jede Aussage seinem früheren Gottesverständnis widerspricht. So kehrte dieser neue „Jesus“ niemals in den Himmel zurück. Gab es eine wirkliche Auferstehung? Nicht, wenn man der Äußerung der weiblichen „Gottheit“ folgt:

 „Obwohl er (Jesus) von Natur aus vollkommen Gott ist, ist er auch vollkommen Mensch und lebt als ein solcher. Während er niemals die ihm eigene Fähigkeit zu fliegen [die er in diesem Buch demonstriert] verliert, entscheidet er sich von einem Augenblick auf den anderen, festen Boden zu behalten. Darum heißt er Immanuel, Gott mit uns.“1 (S.99-100)

 Aber die Bibel lehrt uns, dass Jesus nach seiner Kreuzigung in den Himmel zurückkehrte. Überdies, weder Gott, der Vater, noch Gott, der Heilige Geist, offenbarten sich dem Menschen in einer sichtbaren Weise. „Niemand hat Gott jemals gesehen“, sagte der wahre Jesus (Joh.1:18). Aber hier begegnen uns alle drei Personen in einer menschlichen Form – auf Erden! „Gott“ erklärt:

 „’Von Natur aus kenne ich keine Begrenzungen… Ich lebe in einem Zustand andauernder Zufriedenheit; das ist meine normale Existenz’, sagte sie, ziemlich vergnügt. Das ist einfach nur der Vorteil von mir, ich selbst sein zu können.’

Mack musste lächeln. Diese Dame hatte vollkommene Freude an sich selbst…

‚Wir haben Dich geschaffen, damit Du Anteil daran hast. Aber dann hat Adam sich entschieden, seine eigenen Wege zu gehen, was wir bereits wussten, und alles ging schief. Aber anstatt die ganze Schöpfung zu verwerfen, krempelten wir die Ärmel hoch und begaben uns direkt in das Chaos hinein – das taten wir in Jesus… Als wir drei uns als Sohn Gottes in die menschliche Existenz sprachen, wurden wir ganz Mensch. Wir entschieden uns auch dafür, alle Begrenzungen, die das mit sich brachte, anzunehmen… Fleisch und Blut.“ (S.98-99)

Leugnung von Sünde, Schuld und Gottes Autorität

Im Gegensatz zu dem wahren Gott übt diese falsche Trinität keine Autorität über den Menschen aus. Daran haben die postmodernen Leiter der christlichen Gemeinde Gefallen! Es ist offenkundig, dass sie Worte wie „Souveränität“ und „Autorität“ meiden. Schließlich könnte ein Gott, der Herrscher ist und für alle Zeiten moralische Maßstäbe errichtet, Spaltungen verursachen. Er könnte ihr Hauptziel in Frage stellen: inklusivistische (interreligiöse) Beziehungen und „authentische Gemeinschaft.“

 Kein Wunder, dass Mack verwirrt ist, wenn er fragt: „Warum sollte der Gott des Universums sich mir unterwerfen?“
 „Weil wir wollen, dass Du ein Teil in unserem Beziehungskreis wirst“, antwortet „Jesus.“ (S.145)

 Zusammen erklären die drei Personen der Trinität:
 „Autorität, so wie Du sie Dir normalerweise vorstellst, ist nichts weiter als ein Vorwand, um andere für die eigenen Zwecke gefügig zu machen… Wir gehen mit Respekt auf Deine Entscheidungen ein…“1 (S.123)

 „Bedeutet das, dass ich keinen Regeln mehr folgen muss?“…
„Ja, in Jesus bist Du nicht unter dem Gesetz. Alle Dinge sind erlaubt.“
„Das kannst Du nicht ernst meinen! Du bringst mich ganz durcheinander“, klagte Mack.
„Kind“, unterbrach Papa, „Du hast noch nichts begriffen…“
„… Regeln aufzuzwingen [sagt Sarayu]… ist der vergebliche Versuch, aus Ungewissheit Gewissheit zu machen. Und im Gegensatz zu dem, was Du denken magst, räume ich der Ungewissheit viel Platz ein. Regeln können keinen Frieden bringen; sie haben nur die Macht, anzuklagen.“ (S.203. In dem Buch Ein Kurs in Wundern wird statt des Wortes anklagen das Wort verunglimpfen, herabsetzen [attack] verwendet.)

Sind Gottes Maßstäbe wirklich „der vergebliche Versuch, aus Ungewissheit Gewissheit zu machen?“ Natürlich nicht! Gottes unveränderliche Werte im Denken der Menschen zu verankern, stellen keinen „vergeblichen Versuch“ dar. Für alle, die an eine Wahrheit im Wandel glauben und in den Worten der Schrift variable Bedeutungen sehen, gibt es sehr viele Ungewissheiten. Solche „Ungewissheiten“ können niemals die Grundlage für Frieden oder Gewissheit des Glaubens werden! In Wahrheit ist es so, dass viele „christliche“ Pastoren von heute von nagenden Zweifeln geplagt werden – selbst, was die Frage der Existenz Gottes angeht! Kein Wunder, dass sie ihre Dienste auf dem sandigen Fundament menschengefälliger Wahrheiten bauen, statt auf dem festen Felsengrund von Gottes Wort.

In der Erzählung von Die Hütte ist es nicht länger die Sünde, die ein unheiliges Volk von einem heiligen Gott trennt. Das passt sehr gut in postmoderne Gemeinden, welche über biblische Gebote wie „Seid nicht gleichförmig dieser Welt“ und „Widersteht dem Bösen“ (Röm.12:2,9) hinwegsehen. Indem man die Realität der Sünde, die Schuld und Gottes Gericht nicht in Betracht zieht, geht das wahre Verständnis für die Notwendigkeit der Buße und des Kreuzes verloren. Selbst die wunderbare Gnade Gottes verliert ihre Bedeutung!

Achten Sie darauf, wie der falsche „Gott“ in Die Hütte unseren wahren Gott verspottet, indem er seine Souveränität und seine Gerichte kleinredet:

„Ich bin kein Tyrann, keine selbstsüchtige, fordernde, kleine Gottheit, die auf ihrem eigenen Recht besteht. Ich bin gut, und ich will nur das, was für Dich am besten ist. Das kann man nicht in Schuld oder Verurteilung finden…“ (S.126)

„Du brauchst mich nicht, um deine Liste von Gut und Böse zu erstellen. Aber Du brauchst mich, wenn Du das Verlangen hast, diese ungesunde Lust nach Unabhängigkeit aufzugeben… Mackenzie, das Böse ist ein Wort, um die Abwesenheit des Guten zu beschreiben, so wie wir das Wort Finsternis benutzen, um die Abwesenheit von Licht zu beschreiben… Das Böse und die Finsternis kann man nur verstehen, wenn man weiß, was das Gute und das Licht ist; sie existieren nicht wirklich.“ (S.136)

Das ist eine Lüge! Obgleich die Wunder von Gottes Liebe und seiner Verheißungen für uns unbegreiflich sind, hat er uns dennoch seine Maßstäbe von Gut und Böse mitgeteilt – und Er wird allen vergelten, die Sünde (und folglich die Notwendigkeit des Kreuzes) außer Acht lassen oder seine Wege und Warnungen verwerfen:

„Sie benehmen sich so töricht, weil sie den Weg des Herrn, das Recht ihres Gottes nicht kennen.“ Jeremia 5:4

„Das hast du getan, und ich habe geschwiegen; da meintest du, ich sei gleich wie du. Aber ich will dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen.“ Psalm 50:21

„Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten… Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.“ Römer 1:18,22

„Höre es Erde, siehe, ich will Unheil über dieses Volk kommen lassen, die Frucht ihrer Gedanken, denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet.“ Jeremia 6:19

Ein Kurs in Wundern weist das gleiche Verständnis von Autorität, Sünde und Schuld auf:
„Sünde ist Unsinn… Sünde ist die Ursache aller Illusionen… Es gibt keine Sünde.“4
„… Schuld ist immer völliger Unsinn, sie entbehrt jeder Grundlage…“
„Der Heilige Geist gibt nie Befehle. Jemandem Befehle zu erteilen, setzt eine Ungleichheit voraus, die nicht existiert.“ (S.103)

„… Du hast den Glauben an die Finsternis in Dein Denken übernommen, und jetzt brauchst Du ein neues Licht… Die Stimme des Heiligen Geistes erteilt keine Befehle, denn sie ist des Hochmuts unfähig. Sie befiehlt nicht, weil sie keine Kontrolle ausüben will.“ (S.76)

 „Es gibt keine Schuld in Dir… Deine einzige Berufung ist es, Dich der Leugnung der Schuld in allen ihren Formen mit einer aktiven Bereitschaft hinzugeben… Wir alle haben Anteil an der Erlösung (atonement)… Auf diese Weise werden alle Trennungen der Welt überwunden… Denn Friede ist die Anerkennung der vollkommenen Reinheit, von der niemand ausgeschlossen ist. Alle, die von Gott als Söhne geboren wurden, befinden sich in seinem heiligen Kreis.“((S.282-283)

 Diese absurden Behauptungen erinnern mich an die weisen Worte von Ray Yungen: „Satan versucht nicht nur, die Menschen in dieser Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse auf die finstere Seite zu ziehen. Tatsächlich versucht er, die Kluft zwischen sich und Gott, zwischen Gut und Böse, vollständig zu verwischen.“

 Aber Gott sagt: „Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?… Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an!“ 2.Korinther 6:14-18

 „Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen.“ 5.Mose 13:1

Vergebung ohne Vorbedingung

 Beide Bücher beinhalten eine verdrehte Form von Vergebung – es ist der Weg der Welt, um Einheit und Heilung ohne das Kreuz herzustellen. Mack lernt nicht nur, allen zu „vergeben,“ die ihn verletzt haben, er vergibt auch „Gott.“ Als ob Gott etwas falsch gemacht hätte!

 Ein Kurs in Wundern folgt dem gleichen Gedankengang, und „Jesus“ bietet seine verdrehte Theologie dazu an:

 „Vergib, und Du wirst dies in einem anderen Lichte sehen… Dies sind Worte, die den Traum der Sünde beenden und die Gedanken von Furcht freimachen. Dies sind die Worte, die aller Welt das Heil bringen.“

 Das Heil für die ganze Welt durch die gegenseitige Vergebung aller Menschen klingt sehr liebevoll. Aber dies ist unbiblisch! Dieser andere „Jesus“ ist vom Wort Gottes – vom lebendigen Wort, das Jesus Christus ist – völlig losgelöst. (siehe Johannes 1:14)

 Unser Gott ist sowohl die Liebe als auch der Richter. Und da er auch heilig und souverän ist, muss er auf die Realität der Sünde reagieren. Sünde kann nicht einfach übergangen oder gerechtfertig werden. Gottes Heil wird alleine auf dem Weg des Kreuzes der Bibel erlangt, auch wenn Ein Kurs in Wundern dies verneint oder Die Hütte irreführende Lehren propagiert. Wir sind Teilhaber an Seiner (Gottes wahrer) Erlösung (nicht an einer New Age Erlösung, atonement – Anspielung auf die Einheit aller Menschen aufgrund ihrer „Göttlichkeit“ in ihnen) durch den biblischen Glauben und nicht durch positive Theorien.

„Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht! Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus.“ Galater 1:9-10

„Eine neue Welt ist im Begriff zu entstehen…“ schreibt Tamara Hartzell, Autorin des Buches In the Name of Purpose. „Diese neue Welt erhebt sich gegen die Wahrheit, gegen den Herrn Jesus Christus und gegen Gott. Sie entsteht in der Kraft und Autorität und unter der Verführung des Gottes dieser Welt (ein Engel des Lichts), dem es mit Leichtigkeit gelingen wird, die geistig vorbereiteten Massen in die Anbetung von sich selbst und seines Gesandten (Antichrist) zu führen.“

Ihre tiefen Einblicke in ihrem Bericht „The New Age Ark of Oneness“ (Einheit – Die Arche des New Age) vermittelt einen Überblick über diese Verführung:

§ Relativismus ersetzt die Wahrheit.
§ Weltlichkeit ersetzt Gerechtigkeit.
§ Das neue Evangelium des Friedens in der Welt auf der Grundlage einer (interreligiösen) Einheit ersetzt den Frieden mit Gott durch den Herrn Jesus Christus, wie er im Evangelium gelehrt wird.
§ Die neue Spiritualität ersetzt den wahren Glauben, der aus dem Wort Gottes kommt.
§ Die Einheit in Verschiedenheit ersetzt das Heil durch den Herrn Jesus Christus.
§ Der Dialog, der die Einheit zum Ziel hat, und geistliche Erfahrungen ersetzen das Wort Gottes.9

Es ist nicht überraschend, dass so wenige Christen dies bemerken oder sich diesem Prozess widersetzen. Seit John Dewey und Julian Huxley damit begannen, das Erlernen von Fakten durch subjektive Sozialisation zu ersetzen, ist unser Vermögen geschwächt worden, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Wie Donna Garner sagte: „Heute haben wir es mit Leuten zu tun, die seit zwanzig Jahren indoktriniert wurden.“

 Führer außerhalb und innerhalb der Kirche haben gelernt, dass Gruppenerfahrungen in lockerer Atmosphäre neue Eindrücke schaffen, die wiederum entsprechende Gefühle erzeugen und neue Glaubensüberzeugungen begründen. Diese Schritte stellen den Schlüssel für den Wandel dar. Der „Gott“ in Der Hütte stimmt dem zu:

 „Paradigmen (Denkweise) bringen Vorstellungen hervor, und Vorstellungen bringen Emotionen hervor… Darum prüfe Deine Vorstellungen, und prüfen ferner die Wahrheit Deiner Paradigmen – das, was Du glaubst.“1 (S.197)

 „… bei Religion geht es darum, die richtigen Antworten zu haben… [im Gegensatz hierzu] geht es bei mir um den Prozess, der Dich zur lebendigen Antwort führt.“ (S.198)

 „Du kannst mit Deinem geistigen Auge nicht sehen, was Du nicht erfahren kannst.“ (S.201)

 „Es ist unmöglich, nicht zu glauben, was man sieht“, sagt der „Jesus“ von Ein Kurs in Wundern, „aber es ist ebenso unmöglich, etwas zu sehen, woran man nicht glaubt. Vorstellungen entstehen auf der Grundlage von Erfahrungen, und Erfahrungen führen zu Glaubensüberzeugungen. Erst wenn die Glaubensüberzeugungen dauerhaft sind, verfestigen sich auch die Vorstellungen. Folglich, das, was Sie glauben, werden Sie letztlich auch sehen.“ 2 (S.207)

 Wie andere virtuelle Erfahrungen erregt die Lektüre von Die Hütte die Phantasie der Leichtgläubigen. Es werden Vorstellungen erzeugt, die in einem „offenen“ („toleranten“) Denken neue Glaubensüberzeugungen schaffen. Wenige erkennen, dass dieser Prozess ein wenig der Erfahrung Pinocchios gleicht. Der grausame Versucher hatte Pinocchio viel Spaß und gutes Essen auf der „Insel der Vergnügungen“ versprochen. Aber als er dort ankam, wurde er in einen Esel verwandelt und zu einem Sklaven gemacht.

Inmitten der heutigen tödlichen Verführungen spricht der wahre Gott uns Hoffnung zu:
„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, dann seid ihr wahrhaft meine Jünger. Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Johannes 8:31-36

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