Pokémon (Ulrike Felber)

Ulrike Felber

Ninjago, Pokémon und Co.:

Fragwürdiges Spielzeug für Kinder

Schon seit mehr als 25 Jahren ist das Spielzeug rund um die Pokémons (zu deutsch: “Taschenmonster”) ein Erfolgsschlager in der Spielzeugindustrie. Ebenso durchschlagend sind die Spielesets und Filme rund um Ninjago, die von Lego vertrieben werden. Aufgrund von Leseranfragen und auch aus persönlichem Interesse bin ich der Frage nachgegangen, wie wir als Christen diesen “Erfolg” zu beurteilen haben. Dabei stieß ich auf Elemente der japanischen Kultur und Religion.

1. Pokémon

Der Pokémon-Erfinder Satoshi Tajir, inspiriert von Shintoismus und Animismus, glaubt an eine Geistern bewohnte Natur. Nach shintoistischer Auffassung verleihen die Geister demjenigen Erfolg, der ihnen Aufmerksamkeit, Nahrung und Weihrauch darbringt. Wer sich ihnen verweigert, hat mit Rache und Feindseligkeit zu rechnen.

Pokémons (“pocket monsters”) können den Elementen Wasser, Feuer, Erde, Luft sowie Pflanzen, Insekten, Steinen etc. sowie dazu passenden Eigenschaften zugeordnet werden. Pokémons sind als Sammelkarten, Kuscheltiere, Videospiele, Lego-Bausets, Bilderbücher, etc. erhältlich. Sie leben in der fiktiven Welt Alabastia und interagieren von dort aus mit Menschen. Mit Hilfe eines Pokéballs gelangen sie in eine digitale, also nicht-physische Form, um darin in der Tasche eines Kindes mitgenommen, gepflegt, entwickelt und trainiert zu werden.

Auf den ersten Blick klingt das niedlich und ungefährlich. Doch zeigen sich beim näheren Hinsehen einige erschreckende Fakten: “Kabutops” kann seine Opfer mit seinen Sensen aufschneiden und ihre Körperflüssigkeiten austrinken, “Echnatoll” verschlingt Menschen bei lebendigem Leibe, “Makabaja” entsteht aus einem “gestorbenen Menschen” l, der das Satanszeichen Pentagramm auf der Stirn trägt.

Schon in den 1990er Jahren wurde ein verstärktes Auftreten von psychischen Störungen bei Kindern wie Angstzustände, Schlaflosigkeit und Depressionen mit diesen Spielwelten in Verbindung gebracht.

2016 erreichten die Pokémons in Deutschland und Europa einen neuen Höhepunkt: Durch das Spiel Pokémon Go werden die Spieler herausgefordert, auf die Suche nach virtuellen Geistwesen in ihrer Umgebung zu gehen. Handykameras zeigen auf dem Display die reale Welt (die von der Kamera in den Fokus genommen wird) und zusätzlich die dort – plötzlich erscheinenden – versteckten Geister (siehe Shintoismus). Hat man diese Geistwesen “gefangen”, kann man sich deren übernatürliche Fähigkeiten zunutze machen und sie trainieren, um andere zu besiegen.

Ein Missionar, der im Amazonas-Gebiet unter den Yanomamö-Indianern aufgewachsen ist und dort auch noch arbeitet, konnte zusammen mit einem ehemaligen Schamanen einige der Dämonen aus seiner Vergangenheit mit den Beschreibungen aus einem Pokémon-Buch identifizieren.


Das Gemeine und Subtile an der “Verführungsindustrie” ist, daß jede Möglichkeit, seien es Spielzeugfiguren, Kuscheltiere, Filme oder Bücher, dazu gebraucht wird, um unsere Kinder zu beeinflussen. Wenn Kinder spielen, geben sie dem Spielzeug Leben, Charakter und Fähigkeiten. Doch durch Spielfiguren, wie sie die Pokémons verkörpern, will der Teufel die Kinder beeinflussen.

Nicht wenige Christen erkennen die Gefahr der Indoktrination nicht und tappen in die “Spielzeugfalle”. Als Christen sollten wir hier deutlich die Grenze ziehen, indem wir entschlossen und konsequent diese Figuren aus unseren Häusern verbannen.

2. Ninjago

Lego Ninjago ist ein Fantasy-Universum aus Lego-Steinen, in der actiongeladene Erzählungen in animierten TV-Serien, Youtube-Teasern, Büchern, Comic-Magazinen, Online-Spielen und Webseiten den Rahmen für immer neue Lego-Sets bilden, die verkauft werden. Die Serie, die sich hauptsächlich an Jungen im Alter von 5 bis 14 Jahren richtet, ist sehr erfolgreich und wird weltweit vertrieben.

Lego Ninjago erzählt die Geschichte der vier (später fünf) Ninja-Krieger und ihrer Rollen im kosmischen Kampf gegen den Dunklen Lord, auch “Overlord” genannt. Die Welt von Ninjago wurde von “dem ersten Spinjitzu-Meister” erschaffen, der der Vater von zwei Brüdern namens Sensei Wu und Sensei Garmadon war. Garmadon wird vom Großen Verschlinger (einer riesigen Schlange) gebissen und wird durch das Gift der Schlange “böse”. Der Hauptkampf findet also zwischen diesen beiden Brüdern statt. Der inzwischen weißhaarige Sensei Wu wird zum Anführer und Ausbilder der jungen Ninjas, die an seiner Seite kämpfen. Die Pilotfolge endet damit, dass Garmadon einen Kampf gewinnt und aus der Unterwelt entlassen wird, in der er bis dahin gefangen war, so daß die apokalyptische Schlacht an der Oberfläche beginnen kann.

Die Symbolik der Geschichten ist gespickt mit christlichen Anspielungen (Chi-Kraft als Entlehnung der Kraft des Heiligen Geistes oder der Löwenstamm als eine Anspielung auf den Löwen aus Juda), des Kampfes zwischen Gut und Böse, der Tempel und dem Sehnen nach endgültiger Befreiung. Sie werden mit Elementen des Shintoismus und mit den Ansichten der New-Age-Landschaft vermischt. Es geht hier um eine “neue” Religion, eine von Menschen gemachte “Kultur”, die einen Schöpfergott, der die Menschen geschaffen hat, sie liebt und retten will, aber vor dem sie sich eines Tages verantworten müssen, ignoriert. Eine Welt ohne Gott erschafft sich immer wieder neu und immer mit dem Ziel, das “Paradies” – in Harmonie, mit ökologischem Gleichgewicht und Frieden (“Klimareligion”) – auf Erden zu erschaffen.


3. Wie gehen wir damit um?

Solche diabolischen Einflüsse sind nicht nur auf Pokémons und Ninjago beschränkt. Der Teufel versucht, mit scheinbar harmlosen, lustigen oder nützlichen Dingen Fuß zu fassen oder sich festzusetzen. Er ist ein Meister darin, die Wahrheit zu verdrehen. Wir wissen, daß das Ziel des Feindes darin besteht, zu töten, zu stehlen und zu zerstören (Joh 10,10), und dass er der “Vater der Lüge” ist (Joh 8,44).

Wir müssen wachsam sein, um die spirituellen Einflüsse zu erkennen, die in etwas scheinbar Unschuldigem stecken. Es ist keine Lösung, diese Einflüsse einfach zu ignorieren oder anzunehmen, daß sie wohl keine negativen Auswirkungen haben werden, weil es die ganze Zeit schon gut gegangen ist.

Wir sind die Hüter unserer Herzen und unseres Verstandes, und als Eltern sind wir die Hüter unserer Häuser und unserer Kinder (Spr 9,10). Beten wir für uns und die Kinder, daß wir das Gute und Nützliche vom Falschen und Verführerischen unterscheiden können.

Hier ein paar Leitfragen, die bei der Beurteilung helfen können: 

• Steht die Spiel-Figur, die Geschichte, das Spiel, der Film usw. im Widerspruch zu Gottes Wort oder in Übereinstimmung mit ihm?
• Welche Botschaft wird vermittelt (offensichtlich und unterschwellig)?
• Sind übernatürliche Kräfte im Spiel?
• Weist das Spielzeug Symbole, Figuren oder andere Merkmale auf, die mit New Age oder okkulten Kräften in Verbindung stehen? Okkulte Praktiken sind dem Herrn ein Greuel (5. Mose 18,12)!
• Welchen Einfluß übt das Spiel aus? Wie verhalten sich die Kinder, wie reagieren sie oder wie verändern sie sich, wenn sie mit dem Spielzeug zu tun haben?
• Wie stark beansprucht das Spielthema die Lebenswelt des Kindes? Wieviel Zeit nimmt die Beschäftigung damit ein?



Schließlich gilt uns auch der Rat, den der Apostel Paulus der Gemeinde in Ephesus erteilt: 


“Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf” (Eph 5,8-11).

Ulrike Felber

1 Makabaja sind Geister-Pokémon, die düstere Ruinen wie zum Beispiel den Alten Palast in Einall bewohnen. Dieses Pokemon entsteht aus den Seelen von Menschen, die vor langer Zeit in alten Grabstätten beigesetzt worden sind und man sagt, daß seine Maske das Abbild des Gesichts seines ehemaligen menschlichen Körpers darstellt. Makabaja kann sich wohl immer noch an sein Leben als Mensch erinnern. Dadurch kann es vorkommen, daß Makabaja einfach anfängt zu weinen, sobald man ihm in die Augen sieht. Es irrt in der Nacht durch sein Revier auf der Suche nach jemandem, der sich an es erinnert.

https://www.gemeindehilfsbund.de/fileadmin/Aufbruch/aufbruch_1_2024.pdf.

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