Streit um Zion 1 (D.Reed)

Douglas Reed

Der Streit um Zion – Teil 1

Kapitel 1  Der Beginn der Geschichte

Kapitel 2  Das Ende Israels


Kapitel 5  Der Fall Babylons

Kapitel 9  Der Aufstieg der Pharisäer

Kapitel 10 Der Mann aus Galiläa

Kapitel 12 Licht und Finsternis

Kapitel 15 Der Talmud und die Ghettos

Kapitel 16 Die Sehnsucht nach dem Messias

Kapitel 18  Napoleon stellt die Gretchenfrage

Kapitel 19 bis 27 sind als Teil 2, Kapitel 28 bis 41 unter Teil 3, 42 – 46 als Teil 4 auf meiner HP.
– Die Kürzungen und Hervorhebungen im Text wurden von mir vorgenommen.
Horst Koch, Herborn, im Jahre 2013 –

Neue Vorbemerkung von Horst Koch, 2019.


Die gut dargestellte jüdische Geschichte hat noch eine andere Seite, eine geistliche bzw. biblische. Innerhalb der Wirrungen dieses Volkes hatte der lebendige Gott einen verborgenen Roten Faden, einen „gläubigen Überrest“, der sich nicht der von Reed richtig dargestellten Übertretungen und Auswüchse schuldig machte.
Sondern die zu Jüngern des Messias Jesus Christus wurden, inmitten der oft pharisäischen und talmudischen Umgebung. Und deren (geistliche) Linie schon mit dem vorjüdischen Abraham beginnt, über Mose und die Propheten bis Johannes dem Täufer; dann über Jesus Christus, Petrus, Paulus und Johannes usw als der Neue Bund fortgesetzt wurde u. wird, bis diese geistlich- biblische Linie in dem Wiederkommen des Messias und dem Anbruch eines weltweiten, multinationalen Friedensreiches unter der Führung des Messias Jesus zu ihrer Erfüllung gelangt. So sagt es die biblische Prophetie.

Leider hatte Herr Reed zu diesen biblischen Zusammenhängen keinerlei Erkenntnis und Wissen, da es vorwiegend geistliche Vorgänge sind. Dennoch ist seine Beobachtung einer von Gott abgefallenen talmudischen Judenheit von grossem Interesse, um der Wahrheit und des pol. Verständnisses willen. Denn alle, auch die gegenwärtigen politischen Ereignisse bestätigen diesen Weg, der aber auch im prophetischen Teil des Wortes Gottes festgehalten ist. Dazu gehört auch das Wiedererwachen der Weltmacht Islam, deren drittwichtigstes Heiligtum schließlich in Jerusalem liegt.  . . . Dazu mehr auf meiner Webseite . . .
Horst Koch, Herborn, 2019

Einleitung von Ivor Benson

Der Verfasser:
In den Jahren unmittelbar vor und nach dem Zweiten Weltkrieg war der Name Douglas Reed in Europa in aller Munde; seine Bücher wurden in einer hohen Auflage verkauft und er besaß in der gesamten englischsprachigen Welt Heerscharen von Lesern, die seine Werke förmlich verschlangen.  . . .

Dass Douglas Reed und seine Werke fast ganz in Vergessenheit geraten sind, lässt sich unmöglich allein mit dem Vergehen der Zeit erklären. Ganz im Gegenteil: Die seitherigen Geschehnisse haben bewiesen, dass Reeds Deutung der zeitgeschichtlichen Entwicklungen voll zutraf und sein Schicksal, sowie das seiner Bücher, stellt ein zusätzliches Indiz für die Richtigkeit seines Geschichtsbildes dar.
Nachdem 1951 Reeds Buch Far and Wide erschienen war, in dem er die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika vor dem Hintergrund dessen deutete, was er in Europa über die Weltpolitik erfahren hatte, wurde er bei den Verlegern über Nacht zur Unperson und seine früheren Werke verschwanden auf Nimmerwiedersehen aus den Bücherläden und Bibliotheken.

Nun, wo seine öffentliche Karriere nach menschlichem Ermessen beendet war, konnte sich Reed einer gewaltigen Aufgabe zuwenden. All seine bisherigen Erfahrungen waren in gewissem Sinne lediglich eine Vorbereitung auf diese Aufgabe gewesen, eine Schulung, die keine Universität vermitteln konnte und die bloß einigen wenigen Glücklichen und Begabten offenstand – seine Jahre als Auslandskorrespondent, seine Reisen durch Europa und Amerika, seine Gespräche und Kontakte mit den großen politischen Führern seiner Zeit sowie sein intensives, auf Lektüre und Beobachtung Fußendes Studium des Besten, was die europäische Kultur hervorgebracht hat.  . . .

Das Buch: Ab 1951 arbeitete Douglas Reed in der Central Library von New York oder saß in seinen bescheidenen Unterkünften in New York und Montreal vor seiner Schreibmaschine. Er arbeitete unermüdlich an seinem Buch, bis dessen Umfang schließlich auf 300.000 Wörter angewachsen war; 1956 ergänzte er es um einen Epilog.  . . .

Eines stand für ihn fest: Ob noch zu seinen Lebzeiten oder nicht, die Zeit würde kommen, wo die Umstände es ermöglichen, der Welt sein Vermächtnis zur Kenntnis zu bringen – eine umfassende Revision der Geschichte sowie die erneute Verkündung der zentralen christlichen Botschaft.

Im letzten Kapitel, das den Titel „Die kritischen Jahre“ trägt, meinte Douglas Reed, wenn er 1949, als er mit der Arbeit an diesem Buch begann, bereits alles hätte planen können, hätte er keinen besseren Augenblick als die letzten Monate des Jahres 1956 wählen können, um die lange Geschichte des talmudischen Zionismus vor dem Hintergrund dessen, was sich auf der Weltbühne abspielte, einer kritischen Beurteilung zu unterziehen.

1956 war das Jahr, in dem die Zionisten bei einer amerikanischen Präsidentschaftswahl wieder einmal ihre Fähigkeit unter Beweis stellten, die westliche Politik entscheidend zu beeinflussen; es war das Jahr, in dem der Westen untätig zusah, wie sowjetische Truppen in Ungarn einen spontanen Volksaufstand niederschlugen und das entthronte jüdisch-kommunistische Regime wieder in den Sattel hoben; es war das Jahr, in dem Großbritannien und Frankreich unter zionistischem Druck versuchten, den Suezkanal wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und sich damit auf ein desaströses Unternehmen einließen, aus dem Israel ein weiteres Mal als einziger Sieger hervorging.
Die Geschehnisse seit 1956, als Douglas Reed die letzten Zeilen seines Buches niederschrieb, hat die Richtigkeit seiner Deutung von mehr als zweitausend Jahren bewegter Geschichte erhärtet.

Der Nahe Osten ist auch weiterhin ein internationaler Krisenherd sowie jener Weltteil, wo Informationen am unverfrorensten verfälscht und jede echte Debatte am unerbittlichsten unterdrückt wird.  . . .  . . .

IVOR BENSON

Kapitel 1  Der Beginn der Geschichte

Der wahre Beginn dieser Geschichte fiel auf irgendeinen Tag im Jahre 458 v. Chr., zu dem wir im sechsten Kapitel des vorliegenden Buchs vorstoßen werden. An jenem Tage schuf ein kleiner Stamm namens Juda, der sich lange Zeit zuvor von den Israeliten abgesondert hatte, ein rassisch fundiertes Glaubensbekenntnis, das sich im folgenden auf die Geschicke des Menschengeschlechts womöglich verheerender ausgewirkt hat als Sprengstoffe und Seuchen. Es war dies der Tag, an dem die Theorie von der Herrenrasse zum „Gesetz“ erklärt wurde.  . . .

Nach Ansicht des Verfassers ist dies in erster Linie eine Folge des vor rund 2500 Jahren in Juda entstandenen Glaubens. Dieser Prozess lässt sich von seinen Anfängen bis hin zu seinen gegenwärtigen Auswirkungen recht genau nachverfolgen, weil wir es hier mit überprüfbarer Geschichte zu tun haben.
Die Religion, die eine fanatische Sekte damals begründete, hat im Lauf dieser fünfundzwanzig Jahrhunderte zahllose Menschen zutiefst beeinflusst, was eine Erklärung für das Ausmaß ihrer zerstörerischen Wirkung liefert. Warum sie zu jener bestimmten Zeit entstanden ist, kann niemand erklären. Wir haben es hier mit einem der größten Geheimnisse der Weltgeschichte zu tun, es sei denn, das Prinzip, wonach jede Aktion eine entsprechende Reaktion hervorruft, gelte auch auf religiösem Gebiet. Sollte dies zutreffen, so hat der Impuls, der in jener fernen Vergangenheit viele Menschen zur Suche nach einem universalen, liebenden Gott trieb, das düstere Gegenbild eines rachsüchtigen Stammesgott erzeugt.

Der Judaismus war bereits im Jahre 458 v. Chr. eine eher rückschrittliche Religion, denn damals wandten sich die Menschen der kultivierten Welt von den Götzen und Stammesgöttern ab und suchten nach einem einzigen Gott aller Menschen, einen Gott der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe.  . . .

Die Sekte, die sich im Stamme Juda festsetzte und die Herrschaft über diesen errang, machte sich das aufstrebende Konzept eines Gottes aller Völker darum zu eigen, um einen Glauben zu begründen, der es verneinte. Gewiss, er verneinte es auf subtile Weise, begegnete ihm jedoch mit Verachtung, und da dieser Glaube auf der Theorie von der Herrenrasse beruhte, war eine solche Verneinung notwendig und unvermeidlich. Wenn es eine Herrenrasse gibt, so muss sie selbst Gott sein.

Dieser Glaube, der in Juda anno 458 v. Chr. zum Alltagsgesetz wurde, war weltweit einzigartig und ist es bis zum heutigen Tage. Er beruhte auf der Behauptung, der Stammesgott Jahwe habe „die Israeliten“ zu seinem „auserwählten Volk“ gemacht, und wenn sie sich an all seine Gebote hielten, werde er sie über alle anderen Nationen erheben und ihnen ein „gelobtes Land“ schenken.
Dieser Theorie entsprangen, ob geplant oder aus unvorhergesehener Notwendigkeit, zwei Zwangsvorstellungen: Die von der „Gefangenschaft“ und die von der „Vernichtung“. Wenn Jahwe gemäß seinem Befehl an einem ganz bestimmten Ort in einem ganz bestimmten Land zu verehren war, mussten all seine Anhänger dort leben. Dies war jedoch nicht möglich, und jene, die – ob durch äußeren Zwang oder aus freiem Entscheid – anderswo lebten, wurden hierdurch automatisch „Gefangene“ bei „Fremden“, die „auszurotten“, „in den Staub zu werfen“ und zu „vernichten“ waren. Angesichts dieses Grundtenors des judäischen Glaubens machte es keinen Unterschied, ob diejenigen, die das auserwählte Volk „gefangen hielten“, Eroberer oder friedliche Gastvölker waren; das ihnen vorbestimmte Los war Vernichtung oder Versklavung.

Bevor sie vernichtet oder versklavt wurden, mussten sie die Judäer freilich eine Zeitlang „in der Gefangenschaft schmachten lassen“, nicht weil sie darauf ein natürliches Recht besessen hätten, sondern weil die Judäer sich nicht an die Gebote gehalten hatten und hierfür bestraft werden mussten. Einzig und allein auf diese Weise offenbarte sich Jahwe als der einzige Gott aller Völker; zwar hatte er nur ein einziges auserwählt, doch bediente er sich der Heiden, um sein auserwähltes Volk für seine Sünden zu züchtigen, ehe diese Heiden ihr vorbestimmtes Schicksal ereilte und sie der Vernichtung preisgegeben wurden.

Dies war das Vermächtnis, das den Judäern zufiel. Es war nicht einmal ihr eigenes, denn laut dem Alten Testament war der „Bund“ zwischen Jahwe und den „Kindern Israels“ geschlossen worden, und im Jahre 458 v. Chr. waren die Israeliten, die sich lange zuvor von den Judäern getrennt hatten, bereits in der Menschheit aufgegangen, in die sie auch die Vision eines universellen, liebenden Gottes einbrachten. Alles deutet darauf hin, dass die Israeliten jenen auf rassischer Grundlage beruhenden Glauben, der als „jüdische Religion“ oder „Judentum“ bekannt wurde, niemals gekannt haben. Dieser Glaube war einzig und allein eine Schöpfung der levitischen Judäer.  . . .

. . .  Somit begründeten sie eine permanente Gegenbewegung gegen sämtliche Universalreligionen und sorgten dafür, dass der Name Juda zum Synonym für selbstgewählte Absonderung vom Rest der Menschheit, Rassenhass, Mord im Namen der Religion und Rache wurde.  . . .

. . . Dieser als göttliche Offenbarung dargestellter Glaube beruhte auf einer ganz bestimmten Version der Geschichte, bei der jedes Ereignis in Übereinklang mit dem Dogma stehen und dieses bestätigen musste.

Es war eine Geschichtsversion, die bis zur Schöpfung zurückreichte, deren genauen Zeitpunkt die Priester zu kennen vorgaben, genau wie sie behaupteten, Bescheid über die Zukunft zu wissen und somit die ganze Geschichte des Universums von ihrem Anfang bis zu ihrem Endpunkt zu kennen. Der Endpunkt würde der totale Triumph in Jerusalem sein, nachdem die Judäer die Weltherrschaft angetreten hatten und die Heiden mitsamt ihren Königtümern der Vernichtung anheimgefallen waren.  . . .

Das Thema der Gefangenschaft des gesamten Volkes, die mit der Rache Jahwes an dessen Unterdrückern endet, erscheint in dieser Version erstmals zum Zeitpunkt, wo das Volk Israel im Ägyptenlande schmachtet, dieses jedoch verlässt und zur Eroberung des Gelobten Landes aufbricht. Diese Episode war notwendig, um die Judäer zur zersetzenden Kraft innerhalb fremder Nationen zu machen.   . . .

Mag Mose nun eine geschichtliche Gestalt sein oder nicht, einen Massenauszug aus dem Ägyptenlande nach Kanaan (Palästina) kann er unter keinen Umständen angeführt haben.  . . .

. . . Als Zionist von echtem Schrot und Korn beharrt Dr. Kastein zwar darauf, dass das im Alten Testament festgelegte Gesetz buchstäblich erfüllt werden muss, macht jedoch kein Hehl daraus, dass er der Geschichtsversion, auf der dieses Gesetz fußt, keinen Glauben schenkt. In dieser Hinsicht unterscheidet er sich von jenen christlichen Fundamentalisten, für die „jedes Wort wahr“ ist.

Dr. Kastein räumt ein, dass das Alte Testament de facto ein politisches Programm ist, das entworfen wurde, um den Bedürfnissen einer ganz bestimmten Zeit gerecht zu werden. . . . Historisch gesehen seien die Gefangenschaft im Ägyptenlande, der Auszug der Kinder Israels und die Eroberung des Gelobten Landes Mythen. Doch mochte die Geschichte selbst auch erfunden sein: Ihre Lehre, die Lehre von der Rache an den Heiden, wurde den Anhängern dieser Religion hartnäckig eingeimpft, mit tiefgreifenden Folgen bis in unsere Zeit hinein.

Diese – zu historischen Wahrheiten verklärten – Erdichtungen verfolgten offensichtlich das Ziel, die Judäer ihrer alten Überlieferung vom Gott, der, aus einem brennenden Dornbusch sprechend, in einem einfachen Gesetz die Regeln des moralischen Verhaltens und der guten Nachbarschaft festgelegt hatte, abspenstig zu machen, diese Überlieferung in ihr Gegenteil zu verkehren und ein Gesetz zu begründen, das auf Ausgrenzung, Hass und Rache beruhte.

. . . Vom Augenblick an, wo sein Name zum ersten Mal in den Annalen der Geschichte erscheint, hinterlässt dieser Stamm Juda einen höchst merkwürdigen Eindruck. Er lebte abgesondert von seinen Nachbarn und stand ständig auf gespanntem Fuß mit ihnen. Laut den levitischen Schriften war er einer der Stämme Israels, und da die anderen Stämme in der Menschheit aufgegangen sind, macht es auf den ersten Blick den Anschein, als könne Juda als rechtmäßiger Erbe Anspruch auf all die herrlichen Dinge erheben, die Jahwe seinem „auserwählten Volk“ verheißen hat.

Dieser sonderbare Stamm war es also, der, mit der von den Leviten ersonnenen Lehre als Reisegepäck, den Weg in die Zukunft beschritt. Er war Jahwes „auserwähltes Volk“ und wenn er sich streng an all dessen „Gebote“ hielt, würde ihm dereinst ein gelobtes Land zuteil werden, und er würde über alle anderen Völker herrschen.
Zu den „Geboten“, die der Stamm Juda zu befolgen hatte, gehörte in der von den Leviten fabrizierten endgültigen Version auch der oft wiederholte Befehl, andere Nationen „vollständig zu vernichten“.  Juda war dazu vorausbestimmt, eine Nation hervorzubringen, deren Mission die Zerstörung war.

Kapitel 2 Das Ende Israels


Rund ein halbes Jahrtausend vor dem Schicksalsjahr 458 v. Chr., also vor ungefähr drei Jahrtausenden, ging die kurze und spannungsgeladene Union zwischen Juda und den Israeliten (den „Kindern Israels“) zu Ende. Israel verwarf die Lehre vom auserkorenen Volk, die damals in Juda Gestalt annahm und ging seine eigenen Wege.

Die Faktoren, die zu der kurzlebigen Union führten, wurzelten in Ereignissen, die sich in früheren Jahrhunderten abgespielt hatten. Auf die mythologische Periode Mose folgte eine Epoche in Kanaan, während der Israel eine geschlossene Einheit bildete, eine Konföderation von zehn Stämmen. Juda, dem sich der sehr kleine Stamm Benjamin anschloss, war ein Duodez-Fürstentum im Süden.

Der Stamm Juda, der später den Zionismus hervorbringen sollte, trug einen anrüchigen Namen. Juda war nämlich der Mann gewesen, der seinen Bruder Joseph, den Lieblingssohn Jakobs (Israels), für zwanzig Silberlinge an die Ismaeliter verkaufte, so wie später Judas Ischariot, der einzige Vertreter des Stammes Juda unter den Jüngern Jesu, seinen Herrn und Meister für dreißig Silberlinge verriet. Nachdem er seinen Bruder in die Sklaverei verkauft hatte, begründete Juda durch einen Akt der Blutschande den nach ihm benannten Stamm (1. Mose 37 und 38). Die dem Priesterstande angehörenden Schreiber, welche diese Geschichte Jahrhunderte später schriftlich festlegten, hatten sich zu Herren des Stammes Juda aufgeschwungen, und da sie die mündliche Überlieferung nach freiem Ermessen verändern konnten, drängt sich die Frage auf, was sie dazu bewogen haben mag, diese Episode zu vermelden, die grelles Licht auf den blutschänderischen Ursprung und die verräterische Natur des angeblich von Gott auserkorenen Volkes wirft. Wie so vieles in den Schriften der Leviten ist dies ein Rätsel.

Wie dem auch sei, diese Schriften sowie die heutigen jüdischen Autoritäten sind sich darin einig, dass Israel und Juda verschiedene Völker waren. Im Alten Testament wird Israel oft „das Haus Josephs“ genannt, das im Gegensatz zum „Haus Judas“ steht. Die Jewish Encyclopedia vermerkt hierzu, Joseph und Juda hätten „zwei verschiedene Stammbäume verkörpert“.
In der Encyclopedia Britannica liest man hierzu, der Judaismus habe sich „lange nach dem Aufgehen der Israeliten in der Menschheit“ entwickelt, und das wahre Verhältnis zwischen diesen beiden Völkern lasse sich am besten in dem Satz ausdrücken: „Die Israeliten waren keine Juden.“
Historisch gesehen überlebte Juda und brachte den Judaismus hervor, der seinerseits den Zionismus erzeugte. Israel hingegen verschwand als eigenständiges Volk, und zwar unter folgenden Umständen:

Der kleine Stamm im Süden, Juda, wurde mit dem landlosen Stamm der Leviten identifiziert. Diese erblichen Priester, die behaupteten, Jahwe habe ihnen ihr Amt auf dem Berge Sinai anvertraut, waren die wirklichen Väter des Judaismus. Sie wanderten von einem Stamm zum anderen und predigten, wenn ein Stamm Krieg führe, so sei dies der Krieg aller Stämme und Jahwes Krieg. Ihr Ziel war die Macht, und sie strebten die Schaffung einer Theokratie an, eines Staates also, in dem Gott der Herrscher und die Religion das Gesetz ist. Während der Periode der Richter gelang es ihnen, ihr Ziel in gewissem Umfang zu verwirklichen, denn die Richter waren natürlich sie selbst.

Was sie, und das isolierte Juda, am dringendsten brauchten, war eine Union mit Israel, doch diesem war die gesetzgebende Priesterschaft nicht geheuer, und es verlangte, dass sie sich einem König unterstellen möge. Alle Völker der Umgebung besaßen damals Könige.

. . .  Als König wählte Samuel einen jungen Bauern aus dem Stamme Benjamin, Saul, der sich in Stammeskämpfen einen Namen gemacht hatte . . .  Dies war der Beginn des vereinigten Königreiches Israel, das jedoch nach dem Tode seines ersten Königs Saul wieder zerfiel.

In Sauls Schicksal kann man die sich damals herauskristallisierende ominöse Natur Judas bereits erkennen. Saul erhielt von Samuel den Befehl, einen heiligen Krieg gegen die Amalekiter zu führen: „So ziehe nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder …“ (1. Samuel 15,3). Saul „nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen, und an allem Volke vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwerts. Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvieh und die Lämmer und alles, was von Wert war“ (1. Samuel 8,9). Dafür entkleidete ihn Samuel der Königswürde und wählte heimlich David aus dem Stamme Juda zu Sauls Nachfolger.

So steht es im Ersten Buche Samuel. Ob sich die Ereignisse wirklich so zugetragen haben oder nicht, die Bedeutung dieser Darstellung liegt in den Schlüssen, die daraus zu ziehen sind. Jahwe erwartete die wortwörtliche Ausführung seines Befehls, an den Amalekitern den Bann zu vollstrecken und keinen von ihnen zu verschonen. Gnade oder Mitleid waren todeswürdige Verbrechen. So lautet auch der Grundtenor vieler anderer Schilderungen von Geschehnissen, von denen wir nicht wissen, ob sie wirklich zugetragen haben oder rein allegorisch sind.

Damals, vor dreitausend Jahren, zerfiel das vereinigte Königreich wieder, denn Israel wollte David, den Mann aus dem Stamme Juda, nicht als König.  . . .

Die jüdische Religion hält bis heute daran fest, dass der Messias zu einer Zeit kommen wird, wo ein weltlicher König „aus dem Hause David“ herrschen wird. Die rassische Absonderung von den Nichtjuden ist der oberste Grundsatz der jüdischen Religion. Somit ist der Ursprung der von David begründeten Dynastie von zentraler Bedeutung.  . . .

Dies ist die Geschichte der kurzen Union zwischen Israel und Juda, die im Jahre 937 v. Chr. ein Ende fand. Nach Salomons Tod trennten sich die ungleichen Partner wieder, und im Norden nahm Israel seine Existenz als unabhängige Nation wieder auf.  . . .  Die Israeliten hörten auf zu glauben, dass ihr Schicksal in der Absonderung von ihren Nachbarn liege, und König Jerobeam vollzog die Trennung von Juda auf dem religiösen Gebiet so vollständig wie auf dem politischen.“ Bezüglich der Judäer bemerkt Dr. Kastein: „Sie entschieden, dass sie dazu bestimmt waren, sich als abgesonderte Rasse zu entwicckeln, sie verlangten eine Form der Existenz, die fundamental verschieden von jener der sie umgebenden Völker war. Die Unterschiede waren so groß, dass sie keinen Prozess der Assimilierung an andere zuließen. Sie forderten Trennung, absolute Abgrenzung.“

Somit ist die Ursache des Bruchs und der Trennung klar. Israel glaubte, sein Geschick sei es, in der Menschheit aufzugehen, und lehnte Juda aus denselben Gründen ab, die in den folgenden dreitausend Jahren andere Völker immer wieder dazu bewogen haben, dem Judentum mit Furcht, Abneigung und Ablehnung zu begegnen.  . . .

Israel verwarf die Leviten mitsamt ihrem rassischen Glaubensbekenntnis. In den folgenden zweihundert Jahren, als Israel und Juda nebeneinander existierten und oft miteinander in Fehde lagen, meldeten sich immer wieder hebräische „Propheten“ zu Wort, welche die Leviten und die von diesen entwickelte Religion geißelten. Diese Stimmen aus dem Stammesdunkel wandten sich an die Menschheit, denn diese „Propheten“ verurteilten den im Entstehen begriffenen Glauben ebenso, wie ihn Jesus Christus sieben oder acht Jahrhunderte später, als er längst klare Konturen angenommen hatte, im Tempel zu Jerusalem verurteilte.

Fast all diese „Propheten“ waren Israeliten; viele von ihnen gehörten dem Stamme Joseph an. Sie hatten den Weg beschritten, der zum einen und einzigen Gott aller Völker und zum Aufgehen in der Menschheit führt.  . . .

Als Israeliten widersetzten sich die „Propheten“ der levitischen Lehre, die zusehends identisch mit den Namen Juda wurde. Wenn wir den Ausdruck „Propheten“ in Anführungszeichen setzen, dann darum, weil diese Männer niemals behaupteten, die Gabe der Weissagung zu besitzen, und erbost reagierten, wenn man sie als Propheten bezeichnete. („Ich bin kein Prophet noch ein Prophetenjünger “, Amos 7,14.) Sie waren die Protestanten ihrer Zeit und warnten einfach vor den absehbaren Folgen des rassischen Glaubensbekenntnisses; ihre Warnungen haben bis zum heutigen Tage nichts von ihrer Aktualität verloren.

Was sie zu ihrem Protest trieb, waren die Forderungen der levitischen Priesterschaft, insbesondere jene nach dem Recht auf die Erstgeborenen (laut 2. Mose 12-15 gehört alle Erstgeburt dem Herrn), sowie die Bedeutung, welche die Priester den Opferritualen beimaßen. Diese israelitischen Protestanten, denen das „sogenannte Gesetz Mose“ unbekannt war, verabscheuten die blutigen Riten der Priester, die endlosen Opferungen von Tieren, die „Brandopfer“, an deren Geruch Jahwe angeblich Gefallen fand. Sie verwahrten sich gegen die von den Priestern verkündete Lehre, wonach die „Heiden“ zu erschlagen oder zu versklaven waren. Sie predigten, Gott fordere einen moralischen Lebenswandel, gutnachbarliches Verhalten und Gerechtigkeit gegenüber den Armen, den Waisen, den Witwen und den Unterdrückten, keine blutigen Opfer und keinen Hass auf die Heiden.

Diese Proteste sind die ersten Strahlen jener Morgenröte, die rund acht Jahrhunderte später hereinbrach. Dass sie in ein und denselben Schriften stehen wie jene Aufrufe zum Massenmord, an denen das Alte Testament so reich ist, mutet äußerst merkwürdig an. Es ist wahrhaftig seltsam, dass diese Mahnungen die Verfälschung der Überlieferung überlebten, als Israel verschwunden war und die in Juda unbeschränkt herrschenden Leviten die Schriften abfassten. Beispielsweise kann sich der heutige Leser nicht erklären, weshalb König David es Nathan erlaubt, ihn öffentlich dafür zu tadeln, dass er Uria in den Tod geschickt und sein Weib genommen hat. Möglicherweise gab es unter den späteren Schreibern, welche die historischen Erzählungen lange nach dem Ende Israels und dem Tode der israelitischen Protestanten verfassten, Männer, die deren Einstellung zumindest teilweise billigten und es fertigbrachten, den Protest auf diese Weise am Leben zu halten.

Auf diese menschenfreundlichen und aufgeklärten Passagen folgen freilich sehr oft fanatische, derselben Person zugeschriebene, welche erstere aufheben oder gar in ihr Gegenteil verkehren. Hier besteht die einzige vernünftige Erklärung darin, dass es sich um später vorgenommene Einschübe handelt, welche die Zweifler wieder auf den gewünschten Kurs, jenen des levitischen Dogmas, bringen sollten.

Was immer die Gründe gewesen sein mögen, die israelitischen Proteste gegen die Häresie Judas sind von zeitloser Gültigkeit und stellen ein Denkmal für das verschwundene Israel dar. Wie kleine Grashalme der Wahrheit zwängen sie sich durch die dunklen Steine der Stammeslegenden. Sie wiesen den Weg, der in die immer breitere Straße hin zur Menschheit mündet und weg vom Abgrund des Stammesdenkens führt.

Sowohl Elia als auch Elisa wirkten in Israel, und Amos sprach einzig und allein zu den Josephiten. Heftiger als alle anderen Propheten brandmarkte er die blutigen Opfer und die Riten der Priester: „Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich keinen Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. Tu weg von mir das Geplärre deiner Lieder . . .“ (Amos 5,21-24)

Und dann folgt die unsterbliche Absage an die Lehre vom „auserwählten Volk“: „Seid ihr Kinder Israels mir nicht gleich wie die Mohren? spricht der Herr.“ (Amos 9,7)

Ein anderer Israelit, Hosea, mahnt: „Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.“ (Hosea 6,6)

Zur Zeit des Propheten Micha forderten die Leviten anscheinend immer noch, alle Erstgeborenen Jahwe zu opfern: „Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen und mit einjährigen Kälbern? Wird wohl der HERR Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde? Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,6-8)
Diese Männer kämpften in den beiden Jahrhunderten, als Israel und Juda nebeneinander bestanden und einander bisweilen befehdeten, um die Seele der Stammesangehörigen. Während dieser Periode ließen sich die Leviten, die früher gleichmäßig auf alle Stämme verteilt gewesen waren, in immer größerer Zahl im kleinen Juda und in Jerusalem nieder und widmeten ihre Aufmerksamkeit vor allem den Judäern.

Im Jahre 721 v. Chr. wurde Israel von Assyrien angegriffen und besetzt, und die Israeliten wurden in die Gefangenschaft verschleppt. Juda blieb verschont und existierte noch ein Jahrhundert als unbedeutender Vasallenstaat zuerst der Assyrer und dann der Ägypter weiter. Es war mittlerweile zur Hochburg der levitischen Sekte geworden.

Zu diesem Zeitpunkt verschwinden die „Kinder Israels“ aus der Geschichte, und wenn die ihnen gemachten Versprechungen eingehalten werden sollen, ist dies offensichtlich die Aufgabe der Menschheit, in der sie aufgegangen sind. Da die Völker während der vergangenen siebenundzwanzig Jahrhunderte eine ausgeprägte Neigung zur Wanderung nach Westen erkennen ließen, kann man wohl davon ausgehen, dass in den Adern der Völker Europas und Amerikas auch Blut aus dem Stamme Israel fließt.

Juda machte freilich geltend, Israel sei mit Fug und Recht „verschwunden“, weil es den levitischen Glauben verwarf und „sich mit seinen Nachbarvölkern einließ“. Die Formulierung stammt von Dr. Kastein, der das „Verschwinden“ Israels fast siebenundzwanzig Jahrhunderte später ausdrücklich begrüßte: „Die zehn nördlichen Stämme hatten sich infolge ihrer getrennten Entwicklung so weit von ihren Verwandten im Süden entfernt, dass sich die Chronik ihres Untergangs auf eine kurze, nüchterne Feststellung der Fakten beschränkt und auf jede Kundgebung von Trauer verzichtet. Kein Epos, kein Klagelied, kein Mitleid begleitete die Stunde ihres Falls.“

Wer den Streit um Zion erforschen will, muss viel Vorarbeit leisten, ehe ihm dessen Geheimnisse offenbar werden, doch dann entdeckt er, dass Zion stets mit zwei Zungen spricht: Mit der einen zu den Heiden, mit der anderen für die Eingeweihten. Weder die Leviten des Altertums noch die heutigen Zionisten glauben ernsthaft daran, dass die Israeliten „spurlos verschwunden sind“ (auch diese Formulierung stammt von Dr. Kastein). Sie wurden für tot erklärt, so wie ein Jude, der eine Nichtjüdin ehelicht, heutzutage für tot erklärt wird (beispielsweise Dr. John Goldstein); sie wurden exkommuniziert und „verschwanden“ lediglich in diesem Sinne.

Völker sterben nicht so leicht aus; hiervon legen die nordamerikanischen Indianer, die australischen Ureinwohner, die Maoris in Neuseeland, die Bantus in Südafrika und andere Völkerschaften Zeugnis ab. Wären die Israeliten physisch ausgerottet worden, so hätten sie übrigens nicht verschleppt werden können. Ihr Blut und ihre Gedanken überleben bis zum heutigen Tage irgendwo in der Menschheit.

Israel sonderte sich freiwillig von Juda ab; die Gründe, die es dazu bewogen, waren dieselben, die seither bei anderen Völkern regelmäßig Misstrauen gegenüber diesem Stamm erweckt haben. Die Israeliten „waren keine Juden“, die Judäer waren „aller Wahrscheinlichkeit nach keine Israeliten“.
Die wahre Bedeutung der Behauptung, wonach Israel „verschwunden“ sei, findet sich im Talmud, wo es heißt: „Die zehn Stämme haben keinen Anteil an der kommenden Welt.“ In anderen Worten: Der Himmel bleibt den „Kindern Israels“ verschlossen, weil sie es auf Erden verschmäht haben, sich vom Rest der Menschheit abzusondern.  . . .

Im Jahre 1918 beantwortete der Oberrabbiner des britischen Empire, J. H. Hertz, eine diesbezügliche Frage völlig eindeutig: „Die heutzutage als Juden bekannten Leute sind Abkömmlinge der Stämme Judah und Benjamin, zu denen noch eine gewisse Anzahl von Abkömmlingen des Stammes Levi kommt.“
Somit ist vollkommen klar, dass „Israel“ nichts zur Entstehung des Judentums beigetragen hat, und dass die Zionisten den Staat, den sie in unserem Jahrhundert in Palästina begründeten, „Israel“ nannten, ist ein billiges Betrugsmanöver.

Es muss triftige Gründe dafür gegeben haben, diesen Staat nach einem Volke zu benennen, das nicht jüdisch war und dem Glauben, aus dem sich später die jüdische Religion entwickeln sollte, nicht anhing. Eine einleuchtende Erklärung wäre folgende:
Der Zionistenstaat wurde mit dem Einverständnis der großen Nationen des Westens geschaffen, und diese Nationen sind christlich. Vermutlich spekulierten die Zionisten darauf, dass die Vorstellung, sie hätten zur Erfüllung einer biblischen Prophezeiung beigetragen und dafür gesorgt, dass Gottes Versprechen an „Israel“ erfüllt werden konnte, die christlichen Völker mit Genugtuung erfüllen würde, gleichgültig wie hoch der Preis war, den unschuldige Menschen hierfür entrichten mussten.

Falls dies tatsächlich der Grund für die Wahl des Namens „Israel“ war, so erwies sich diese List zumindest vorläufig als erfolgreich, denn es ist noch nie sonderlich schwer gewesen, die große Masse zu „überzeugen“. Doch langfristig wird sich die Wahrheit durchsetzen; hiervon zeugen die Mahnungen der israelitischen Propheten, die bis zum heutigen Tage ihre Gültigkeit behalten haben.
Wenn der 1948 gegründete zionistische Staat Anspruch auf irgendeinen Namen aus dem Altertum erheben konnte, dann einzig und allein auf den Namen „Juda“. Dies haben wir in diesem Kapitel ausführlich nachgewiesen.

(Anmerkung von Horst Koch: Dass sich hinter dem politischen, oft schrecklichen, Geschehen verborgen eine geistliche Linie eines biblischen bzw göttlichen Handelns verbirgt, kann der Journalist Reed leider nicht erkennen. Zu stark wurde diese Linie vom unbiblischen Talmud verdrängt und umgedeutet. Anders gesagt, die Erfüllung von biblischen Aussagen wie “Israel ist Gottes Volk, um der übrigen Welt Gericht und Gnade Gottes aufzuzeigen” oder “Das Heil kommt von den Juden” usw., dies alles vollzieht sich nur im Einklang mit dem Messias Jesus Christus, unter dessen Regie auch die kommende Friedenszeit steht, mit einem erneuerten Israel. Siehe: www.horst-koch.de
Mit Logik und Verstand ist dort keinerlei Verstehen möglich, sondern nur durch den Geist Gottes. Dennoch ist das Aufzeigen von Irrwegen Israels durch Reed wertvoll u. hilfreich, zeigt es doch, wie folgenreich und ungeheuerlich solche politischen Irrwege sein können. Bis heute. – H. Koch, im Jahre 2019)

Kapitel 3 Die Leviten und das Gesetz

Während der hundert Jahre, die auf die Eroberung Israels durch die Assyrer folgten, begannen die Leviten das Gesetz niederzuschreiben. Anno 621 v. Chr. hatten sie das fünfte Buch Mose, das Deuteronomium, fertig erstellt und verlasen es im Tempel zu Jerusalem.

Es war dies die Geburt des Mosaischen Gesetzes, das Mose so freilich nie gekannt hat. Es wird ihm zwar zugeschrieben – daher sein Name –, doch alle namhaften Forscher sind sich darüber einig, dass es in Wahrheit das Werk der Leviten war . . .
Das Deuteronomium ist für den offiziellen Judaismus und Zionismus das, was das Kommunistische Manifest für die zerstörerische Revolution unseres Jahrhunderts war. Es bildet die Grundlage der Thora („des Gesetzes“), also der fünf Bücher Mose, deren griechische Bezeichnung Pentateuch lautet. Der Pentateuch ist das Rohmaterial, aus dem später der Talmud geschaffen wurde . . .

. . . Ehe das Deuteronomium schriftlich niedergelegt wurde, gab es lediglich eine mündliche Überlieferung dessen, was Gott zu Moses gesagt hatte. Die Leviten spielten sich als Gralshüter dieser Überlieferung auf, und das gemeine Volk musste ihnen wohl oder übel glauben. . . .

Dass sich das Deuteronomium von allen bisherigen Gesetzen unterschied, geht schon aus seinem Namen hervor, der „zweites Gesetz“ bedeutet. Es war das Gesetz des levitischen Judentums; wie bereits hervorgehoben, waren die Israeliten „keine Juden“ und hatten dieses Gesetz nie gekannt. . . .

Das Deuteronomium stellte die in der früheren Überlieferung festgelegten moralischen Gebote förmlich auf den Kopf. Die Leviten hatten sich nämlich das Recht herausgenommen, nach freiem Ermessen Streichungen vorzunehmen und Ergänzungen hinzuzufügen. Sie waren fest davon überzeugt, dass Gott sie ermächtigt hatte, das Gesetz, welches er Mose mündlich offenbart hatte, zu verändern, um „den sich ständig wandelnden Existenzbedingungen im Geiste der traditionellen Lehre gerecht zu werden“ (Dr. Kastein).
Übrigens behaupteten sie auch, Mose sei auf dem Berge Sinai eine geheime mündliche Thora offenbart worden, die niemals schriftlich festgelegt werden dürfe. In Anbetracht der Tatsache, dass die Christen das Alte Testament später gemeinsam mit dem Neuen zu einem einzigen Buch, der Bibel, verbunden haben und der Durchschnittschrist davon überzeugt ist, mit der Bibel das vollständige „Mosaische Gesetz“ vor sich zu haben, ist dieser Umstand von besonderem Interesse.  . . .

Somit glaubt Dr. Kastein, ein religiöser Eiferer, der erwartet, dass sich das „Gesetz Mose“ wortwörtlich in allen Einzelheiten erfüllen wird, nicht, dass dieses Gesetz von Mose, oder von Jahwe, stammt. Für ihn reicht es völlig aus, wenn es das Werk einer gesetzgebenden Priesterschaft ist, die für ihn eine göttliche Autorität darstellt.  . . .

Die Grundlage dieses „zweiten Gesetzes“ war religiöse Intoleranz (zu der später in einem weiteren „neuen Gesetz“ noch rassische Intoleranz stieß). Dies bedeutete notwendigerweise die Untergrabung der moralischen Gebote, die im Deuteronomium zwar zitiert, doch bald anschließend de facto aufgehoben werden. Nur jene, die sich auf die Verehrung des „eifersüchtigen“ Jahwe beziehen, bleiben in Kraft. Die übrigen wurden unter einer Flut von „Geboten und Rechten“ (in Ergänzung zum Gesetz erlassenen Bestimmungen) förmlich begraben.
Infolgedessen werden die moralischen Gebote, die Mord, Diebstahl, Ehebruch, Begehrlichkeit, unehrliches Verhalten gegenüber dem Nachbarn usw. untersagen, durch eine große Zahl von Befehlen zum Gespött gemacht, welche die Abschlachtung anderer Völker sowie die (individuelle oder kollektive) Ermordung Abtrünniger ausdrücklich vorsehen und dem „auserwählten Volk“ die Pflicht auferlegen, in Gefangenschaft geratene Frauen anderer Stämme zu Konkubinen zu nehmen, den Feind vollkommen auszurotten, „Fremdlinge“ vom Schuldenerlass auszunehmen und dergleichen mehr.

Am Ende des Deuteronomium sind die moralischen Gebote zu nichts zerronnen. An ihre Stelle tritt, unter dem Deckmantel einer Religion, die phantastische politische Idee eines Volkes, das eigens in die Welt entsandt wurde, um die anderen Völker zu vernichten und zu „besitzen“ und sich die Erde Untertan zu machen. Entfernt man alle diesbezüglichen Stellen, so bleibt kein Deuteronomium und damit auch kein mosaisches Gesetz mehr übrig.
Dieses Konzept der Vernichtung als Glaubensgrundsatz ist einzigartig. Wo es im politischen Denken vorkommt (beispielsweise in der kommunistischen Philosophie), dürfte es vermutlich auf das Deuteronomium zurückgehen, denn eine andere mögliche Quelle ist nicht bekannt.

Das Deuteronomium ist vor allem ein vollständiges politisches Programm: Die Geschichte unseres Planeten, der von Jahwe für sein „besonderes Volk“ geschaffen wurde, soll eines Tages durch dessen Triumph und den Untergang aller anderen Völker ihren Abschluss finden. Die Belohnungen, die den Frommen winken, sind ausschließlich materieller Natur: Sklaven, Frauen, Beute, Territorien, Weltreich. Die einzige Bedingung dafür, dass den Frommen all dies zuteil wird, ist die Befolgung der „Gebote und Rechte“, und diese befehlen in erster Linie die Vernichtung anderer. Die einzige Schuld, welche die Frommen auf sich laden können, ist die Nichtbefolgung dieser Gesetze. Intoleranz gegenüber anderen gilt als Gehorsam gegen Jahwe, Toleranz als Ungehorsam und somit als Sünde. Die Strafen für diese Sünde sind rein diesseitig und ereilen den Leib, nicht die Seele. Wenn von den Frommen moralisches Verhalten verlangt wird, dann einzig und allein gegenüber ihren Glaubensgenossen; für „Fremdlinge“ gelten die moralischen Gebote nicht.

Diese singuläre Form des Nationalismus wurde den Judäern erstmals im Deuteronomium als Jahwes „Gesetz“ schmackhaft gemacht, das dieser Mose wortwörtlich offenbart habe. Die Vorstellung der Weltherrschaft durch Vernichtung wird im zweiten Kapitel des Deuteronomium in Form jener Ansprachen eingeführt, von denen Dr. Kastein schreibt, Mose habe sie „unmittelbar vor seinem Tode jenseits des Jordan gehalten“:
„Und der Herr sprach zu mir: […] Von heute an will ich Furcht und Schrecken vor dir auf alle Völker unter dem ganzen Himmel legen, damit, wenn sie von dir hören, ihnen bange und weh werden soll vor deinem Kommen.“ (5. Mose 2,1; 2,25)  . . .

Auf diese ersten Beispiele der Macht Jahwes, die Heiden mit Stumpf und Stiel auszurotten, folgt die später oft wiederholte Warnung, er werde sein auserwähltes Volk bestrafen, indem er es unter die Ungläubigen zerstreue, falls es seine „Gebote und Rechte“ missachte. Bald darauf folgen die zehn Gebote, doch deren Gültigkeit wird sofort durch eine Flut jener Befehle außer Kraft gesetzt, welche die Ausrottung ganzer Volksstämme gebieten:

„Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her . . .  Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen sie üben, und sollst dich nicht mit ihnen verschwägern…” . . . (5. Mose 7,1-5; 7,21-24)

Im 20. Jahrhundert maßen die Nationen des Abendlandes diesen Aufrufen zu Mord und Vernichtung keine Bedeutung mehr bei, doch die direkt davon betroffenen Völker dachten anders. So flohen die arabischen Einwohner Palästinas nach dem Massaker von Deir Yassin in hellen Scharen aus ihrer Heimat, weil jedermann wusste, welches Signal ihnen die Mörder mit dieser Tat übermittelt hatten: Wenn sie zurückblieben, würden auch sie „ausgerottet“, „vertilgt“ und „ausgelöscht“ werden.
Sie wussten, dass die Zionistenführer im Laufe ihrer Verhandlungen mit britischen und amerikanischen Politikern unmissverständlich klargestellt hatten, dass sie die Bibel als „ihr Mandat“ betrachteten (Dr. Chaim Weizmann), und dass dies eine Anspielung auf jene Stellen im Alten Testament war, in denen anderen Volksstämmen die Vernichtung angedroht wird, mochten die westlichen Politiker dies auch nicht wahrhaben wollen. Sie wussten, dass der Westen die Eindringlinge unterstützt hatte und auch weiterhin unterstützen würde und dass ihre einzige Hoffnung auf Überleben in der Flucht lag. Die im Jahre 1948 verübte Schlächterei von Deir Yassin war nichts weiter als die wortwörtliche Befolgung jener „Gebote und Rechte“, die im siebten Kapitel jenes Gesetzeskodexes stehen, welchen die Leviten vervollständigt und im Jahre 621 v. Chr. vor dem Volk verlesen hatten.  . . .

Das Gesetz auferlegt den Gläubigen also, andere Religionen mitsamt ihren Heiligtümern zu vernichten. Hatte es sich ursprünglich unterschiedslos gegen alle nichtjüdischen Glaubensbekenntnisse gerichtet, so erhielt es viele Jahrhunderte später, nach dem Entstehen des Christentums und der massenhaften Einwanderung von Juden in christliche Länder, eine spezifisch antichristliche Stoßrichtung. Die zu neun Zehnteln dem Ostjudentum entstammten bolschewistischen Führer befolgten den im Deuteronomium erlassenen Befehl, die Altäre der Nichtjuden umzureißen, ihre Steinmale zu zerbrechen und die Bilder ihrer „Götzen“ zu zerschlagen, indem sie russische Kathedralen sprengten.
Die Inquisition zur Aufspürung von Häretikern sowie das Denunziantentum sind Erscheinungen, die das Abendland in seinen rückständigen Perioden gekannt, in seinen aufgeklärten jedoch verworfen hat.  . . .

Gewiss, im zehnten Kapitel des Deuteronomium heißt es, die Juden müssten „auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland“ (5. Mose 10,19). Dieser Satz wirkt in diesem Zusammenhang jedoch wie ein Fremdkörper und wird in Kapitel 23 durch folgende, uns bereits vertraut anmutende Ermahnung wieder aufgehoben: „Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder für Geld noch für Speise noch für alles, wofür man Zinsen nehmen kann. Von dem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder…“ (5. Mose 23,20-21)  . . .

Das Deuteronomium endet mit einer langen, beschwörenden Litanei von Segnungen und Flüchen. Vor seinem Tod mahnt Mose das Volk einmal mehr, zwischen beiden zu wählen, und beide werden in großer Ausführlichkeit geschildert.
Die Segnungen sind durchwegs rein materieller Art: Wohlstand durch die Mehrung von Familie, Ertrag und Besitz, den Sieg über die Feinde und die Herrschaft über die Welt.
„Wenn du nun der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum höchsten über alle Völker auf Erden machen,  . . .“ (5. Mose 28)

Diese fürchterlichen Drohungen waren in dem großen Bannfluch enthalten, der bis in die Neuzeit gegen Abtrünnige ausgesprochen wurde, und sind in den Hochburgen des talmudischen Judentums vermutlich heute noch Gang und Gebe.  . . .

Immerhin hat dieser selbst entschieden, sein Volk zu „zerstreuen unter alle Völker von einem Ende der Erde bis ans andere, und du wirst dort anderen Göttern dienen, die du nicht kennst noch deine Väter: Holz und Steinen. Dazu wirst du unter jenen Völkern keine Ruhe haben, und deine Füße werden keine Ruhestatt finden.“ (5. Mose 28,64)  . . .

Die nationalistischsten und die aufgeklärtesten Juden sind sich in einem Punkt oft einig: Sie sind außerstande, die Welt und das Weltgeschehen anders als von einem jüdischen Standpunkt aus zu betrachten, und aus dieser Warte scheint der „Fremdling“ unwichtig. Diese Denkstruktur ist das Erbe von fünfundzwanzig Jahrhunderten jüdischen Glaubens.  . . .

Die letzte von uns angeführte Passage aus dem Deuteronomium zeigt, dass die herrschende Sekte die Zerstreuung des auserwählten Volkes zugleich als Folge einer Handlung Gottes und als Verfolgung seitens der Gastvölker deuten, wobei diese zur Strafe mit den ursprünglich gegen die Auserwählten selbst gerichteten Flüchen bedacht werden. Für dermaßen egozentrisch denkende Menschen ist ein politisches Verbrechen, dem 95 Nichtjuden und 5 Juden zum Opfer fallen, bloß eine jüdische Katastrophe. Dies ist noch nicht einmal bewusste Heuchelei. Im zwanzigsten Jahrhundert ist dieses Denkschema anderen Völkern aufgenötigt worden und findet auf alle größeren Tragödien des Westens Anwendung. 

Nachdem der Mose des Deuteronomium den Judäern in Aussicht gestellt hat, sämtliche Flüche würden auf die Nichtjuden abgewälzt, wenn die Judäer sich an all seine „Gebote und Rechte“ hielten, beglückt er sie zum Schluss noch mit einer neuen Verheißung: „Der HERR, dein Gott, wird selbst vor dir hergehen. Er selber wird diese Völker vor dir her vertilgen, damit du ihr Land einnehmen kannst.“ (5. Mose 31,3) Darauf segnet Mose im Lande Moab das Zeitliche. Das gelobte Land hat er noch gesehen, aber nicht betreten.

Im Mosaischen Gesetz nahm eine zerstörerische Idee Gestalt an, die sich viele Jahrhunderte später zur tödlichen Bedrohung für die christliche Zivilisation des Abendlandes entwickeln sollte. Während der christlichen Ära beschloss ein Rat von Theologen, das Alte und das Neue Testament sollten gemeinsam zu einem Buch gebunden werden. Sie galten als gleichberechtigt, als sei das Alte Testament der Stamm und das Neue die Blüte. Eine vor mir liegende Enzyklopädie vermeldet lakonisch, für die christlichen Kirchen sei das Alte Testament „ebenso göttlichen Ursprungs“ wie das Neue. Diese vorbehaltlose Akzeptanz, die wohlverstanden für das gesamte Alte Testament gilt, hat in den christlichen Kirchen sowie bei den christlichen Massen zweifellos viel Verwirrung angerichtet, weil das Dogma von der Gleichwertigkeit der beiden Testamente den Glauben an einander entgegengesetzte Dinge erfordert. Wie kann ein und derselbe Gott den Menschen in den Gesetzen, die er Mose offenbarte, einerseits befohlen haben, nicht zu töten und das Gut ihres Nachbarn nicht zu begehren, andererseits jedoch, eben diesen Nachbarn auszurauben und umzubringen? Wie kann man den liebenden Gott aller Menschen, den das Neue Testament lehrt, mit der rachsüchtigen und grausamen Gottheit des Deuteronomium gleichsetzen?

Wenn das Alte Testament einschließlich der im vorhergehenden zitierten blutrünstigen Gesetze und Befehle jedoch tatsächlich „ebenso göttlichen Ursprungs“ ist wie das Neue, durfte sich der weiße Mann in der Tat darauf berufen, wenn er Dinge tat, die der christlichen Zivilisation zur Schande gereichten: Der Import afrikanischer Sklaven nach Amerika durch die britischen Siedler; die Behandlung der Indianer auf dem nordamerikanischen Kontinent; die harte Herrschaft der Buren über die Bantuvölker Südafrikas. Dann durfte der weiße Mann die Verantwortung für all dies mit Fug und Recht seinen christlichen Priestern oder Bischöfen anlasten, die ihm versichert hatten, das Alte Testament, in dem unzählige Male befohlen wird, zu morden, zu knechten und zu plündern, sei „ebenso göttlichen Ursprungs“ wie das Neue. Kein christlicher Geistlicher, welcher desgleichen lehrt, darf sich schuldlos nennen. Der von Theologen getroffene Entscheid zur Verkündung dieses Dogmas hat über das Christentum und die kommenden Jahrhunderte den Schatten des Deuteronomium geworfen, so wie er auf die Judäer fiel, als es ihnen im Jahre 621 v. Chr. vorgelesen wurde.

Nur ein einziges anderes Buch hat vergleichbare Wirkung auf den Geist der Menschen und künftiger Generationen ausgeübt wie das Deuteronomium, nämlich das Neue Testament. Man vereinfacht nur wenig, wenn man die gesamte Geschichte des Abendlandes, insbesondere jene unseres schicksalhaften zwanzigsten Jahrhunderts, als Kampf zwischen dem Gesetz Mose und dem Neuen Testament sowie zwischen den zwei Teilen der Menschheit auffasst, von denen der eine die Botschaft des Hasses und der andere die Botschaft der Liebe vertritt.

Mit dem Deuteronomium schlug zugleich die Geburtsstunde des Judentums. Wäre dessen Einfluss auf die Leviten und die von ihnen versklavten Judäer beschränkt geblieben, so wäre dies freilich eine Totgeburt gewesen, und die Menschheit hätte nie etwas vom Mosaischen Gesetz erfahren. Schließlich waren die Judäer gering an Zahl, und selbst ein hundertfach stärkeres Volk hätte nie und nimmer hoffen dürfen, diese barbarische Doktrin der gesamten Welt mit roher Gewalt aufzunötigen. Der einzige Weg, auf dem das Mosaische Gesetz Macht und Einfluss gelangen konnte, bestand darin, in den folgenden Jahrhundert ein Element der Zerstörung in das Leben anderer Völker einzubringen, und dies war nur dann möglich, wenn ein mächtiger „Fremdling“ (welcher natürlich genauso verflucht wurde wie alle anderen „Fremdlinge“), ein starker König der „Heiden“ (dessen Endgeschick selbstverständlich die Vernichtung war), die Träger dieses Gesetzes mit seinen Waffen und seinen Schätzen unterstützte.  . . .

– Anmerkung von H. Koch: Es ist nicht in Ordnung und erlaubt, wenn spätere bzw gegenwärtige Juden sich auf Eroberungsbefehle des Alten Testamentes beziehen, deren Bedeutung zeitlich war. Es übersteigt unser Denken völlig, wenn wir diese alttestamentliche Härte bzw Grausamkeit anschauen. Dennoch steht es uns nicht zu, ein Gerichtshandeln Gottes an den Feinden Israels zu bewerten, noch ist es der nachgeborenen Judenheit erlaubt, sich auf diese Handlungen zu berufen und gleiches zu tun.
Denn mit dem Ersten Kommen Jesu ist das alte mosaische Gesetz erfüllt. Es hatte lediglich hinweisenden Charakter, auf Christus hin. Zukünftig gilt seitdem nach Jesu Worten das Gebot der Nächstenliebe und Vergebung.  H. Koch, im Jahre 2019 –

 

Kapitel 4 Die Ketten werden geschmiedet

. . .  . . .   In der Genesis hingegen findet sich nur eine einzige Passage, die eine Vorahnung des künftigen extremen Stammesdenkens vermittelt:
„Und ich will dich zu einem großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen, und in dir sollen gesegnet sein alle Geschlechter auf Erden.“ (1. Mose 12,2-3)

Auch in Exodus findet man lediglich harmlos anmutende Stellen wie die folgende: „Wirst du […] alles tun, was ich dir sage, so will ich deiner Feinde Feind sein.“ (2. Mose 23,22)

. . .  Allerdings geschieht hier etwas Bedeutsames: Der Bund zwischen Jahwe und seinem Volk wird mit Blut besiegelt: „Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Sieht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat auf Grund aller dieser Worte.“ (2. Mose 24,8)  Fortan fließt das Blut in Strömen.   . . .

In den talmudischen Hochburgen des Judentums hielt sich das Ritual des Bespritzen der Priester mit Blut übrigens bis in unsere Tage und ist somit keine bloße Reminiszenz an eine graue Vorzeit. . . .

. . . Als die Leviten diese Gesetzesbücher zusammenstellten, bauten sie darin zahlreiche allegorische oder lehrhafte Beispiele für die letalen (tödlichen) Folgen der Nichtbeachtung des Gesetzes ein. Es sind dies die Gleichnisse des Alten Testaments, und ihre „Moral“ ist stets die gleiche: Wer das Gesetz verletzt, dem winkt der Tod!.   . . .

. . .  Somit war die Versklavung von „Fremdlingen“, deren Sklavenstatus von einer Generation auf die andere überging, zu einem Bestandteil des (heute noch gültigen) Gesetzes geworden. Wenn das Alte Testament „nicht minder göttlichen Ursprungs“ ist als das Neue, besaßen die Weißen sehr wohl das Recht, schwarze Afrikaner als Sklaven nach Amerika zu verschiffen, und die Buren handeln nicht mehr als billig, wenn sie die Eingeborenen Südafrikas unterdrücken.

Das extremste der fünf Bücher Mose ist Numeri, das als letztes niedergeschrieben wurde. In ihm fanden die Leviten einen Weg, ihren vornehmsten Anspruch, das Recht auf alle Erstgeborenen, de facto aufzugeben, das entsprechende Gebot aber in Kraft zu lassen. Dies war ein geradezu genialer politischer Schachzug. Der Anspruch auf „alle Erstgeburt“ hatte den Priestern offenbar große Unannehmlichkeiten bereitet, doch konnten sie den ersten Artikel eines Gesetzes, bei dessen Befolgung es nicht den geringsten Spielraum gab, unter gar keinen Umständen preisgeben; hätten sie dies getan, so wären sie selbst dem Tod verfallen. Durch eine abermalige Neudeutung des Gesetzes ernannten sie sich selbst zu Stellvertretern der Erstgeborenen und sicherten sich somit die ewige Dankbarkeit des Volkes, ohne auch nur das Geringste zu riskieren

. . .  Die christlichen Theologen erkennen diesem Gesetz einen höheren Ursprung zu als die jüdischen Gelehrten. Vor mir liegt eine unlängst erschienene christliche Bibel, in der erläutert wird, dass die fünf Bücher der Thora ebenso wie die historischen, prophetischen und poetischen Bücher „als wahr anerkannt“ werden. Dies ergibt sich logischerweise aus dem bereits erwähnten Dogma, wonach das Alte Testament „ebenso göttlichen Ursprungs ist“ wie das Neue.

Die jüdischen Gelehrten urteilen anders. Dr. Kastein beispielsweise meint, die Thora sei „das Werk eines anonymen Erstellers“ gewesen, der „ein pragmatisches historisches Werk geschaffen“ habe.  . . .

Während das Gesetz niedergeschrieben wurde (abgeschlossen wurde es erst nach der babylonischen „Gefangenschaft“), erhoben die beiden letzten Mahner ihre Stimme: Jesaja und Jeremia. Die Hand der Leviten lässt sich an jenen Einschüben erkennen, die offensichtlich in diese Bücher eingefügt wurden, um sie mit dem „Gesetz“ und der dieser unterstützenden Geschichtsversion vereinbar erscheinen zu lassen.

Diese Worte stammen schwerlich vom Autor folgender, bereits im nächsten Kapitel stehenden Stellen: „Und des HERRN Wort geschah zu mir: Geh hin und predige öffentlich der Stadt Jerusalem und sprich: So spricht der HERR: Ich gedenke der Treue deiner Jugend und der Liebe deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wüste, im Land, da man nicht sät. […] Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie von mir wichen und hingen den nichtigen Götzen an und wurden so zunichte. […] Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben.“ (Jeremia 2,1-2; 2,5; 2,13)

Kapitel 5 Der Fall Babylons

Ehe andere Völker die Auswirkungen des Mosaischen Gesetzes erstmals zu spüren bekamen, trug sich im Jahre 538 v. Chr. ein Ereignis zu, das ungeahnte Bedeutung für die Geschichte unseres Jahrhunderts gewinnen sollte: Der Fall Babylons.

Die Parallelen zwischen den Geschehnissen unserer Zeit (d.h. der Gestalt, welche die Welt als Ergebnis der beiden großen Kriege angenommen hat) und dem Fall Babylons sind allzu frappant, um auf bloßem Zufall zu beruhen; in der Tat lässt sich nachweisen, dass ihnen ein sorgsam durchdachter Plan zugrunde lag.  . . .

In allen drei Fällen (beim Untergang Babylons, im Ersten sowie im Zweiten Weltkrieg) traten grundsätzlich dieselben Akteure auf, und die Ereignisse verliefen nach demselben Schema. Auf der einen Seite stand jeweils ein fremder Potentat, der die Judäer, später „Juden“ genannt, unterdrückte. In Babylon war dies König Belsazar, im Ersten Weltkrieg der russische Zar und im Zweiten Weltkrieg Adolf Hitler. Diesem „Unterdrücker“ tritt ein anderer mächtiger Fremder entgegen, der „Befreier“. Dieser war in Babylon der Perserkönig Kyros, im Ersten Weltkrieg Lord Balfour, im Zweiten Weltkrieg der amerikanische Präsident Truman.

Der dritte Akteur ist ein Prophet Jahwes, der am Hofe des Befreiers weilt und dem Unterdrücker seinen Untergang prophezeit. In Babylon hieß dieser Prophet Daniel. Im Ersten sowie im Zweiten Weltkrieg hieß er Dr. Chaim Weizmann.

Soviel zu den Akteuren; gehen wir zur Handlung über. In allen drei Fällen übt Jahwe Rache an den Heiden; die Juden triumphieren und werden voll rehabilitiert:
– König Belsazar, dem Daniel seinen baldigen Tod geweissagt hat, wird „in derselben Nacht“ umgebracht, und sein Reich fällt dem Feind in die Hände.
– Die jüdischen Schergen, die den Zaren mitsamt seiner Familie ermordeten, schreiben folgende Zeilen an die Wand des Raumes, wo sich das Verbrechen zugetragen hat: „Belsazar ward in selbiger Nacht, von seinen Knechten umgebracht.“ Es sind dies die letzten Worte des Gedichtes „Belsazar“, das von dem jüdischen Dichter Heinrich Heine stammt.
– Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die in Nürnberg zum Tode verurteilten NS-Führer am jüdischen Tag der Sühne gehängt.

Somit verliefen die beiden großen Kriege unseres Jahrhunderts nach einem im Alten Testament beschriebenen Muster – der Eroberung Babylons durch die Perser, auf welche die Befreiung der Juden folgte.

Gewiss: Die Babylonier und die Perser, die diesen Krieg ausfochten, werden dabei ihre eigenen Ziele verfolgt und sich herzlich wenig um die Judäer geschert haben. Doch in der uns überlieferten Version der Ereignisse dreht sich alles nur um diese und ihr Geschick; der Rest ist vergessen. Das einzige, was man heute mit jenem Krieg in Verbindung bringt, sind die Rache Jahwes und der Triumph der Judäer. Eine ähnliche Verengung unseres Geschichtsbilds zeichnet sich allmählich in Bezug auf die beiden Weltkriege ab.

König Belsazar ist als Unterdrücker der Judäer in die Geschichte eingegangen; obwohl die Verbannung des auserwählten Volkes nach Babylon die von Jahwe angeordnete Strafe für seine Nichtbefolgung des Gesetzes ist, gilt Belsazar als „Verfolger“ und muss deshalb unnachsichtig bestraft werden. Aber auch der Perserkönig Kyros ist nichts weiter als Jahwes Werkzeug, dem die Aufgabe zufällt, die Flüche, die dieser über sein Volk verhängt hat, auf dessen Feinde abzuwälzen. . . .  Dementsprechend darf Kyrus keinen Dank dafür erwarten, dass er Babylon erobert und die Judäer befreit hat; er ist im Grunde um kein Haar besser als Belsazar, und auch seinem Reich winkt früher oder später die Vernichtung.  . . .

Im 20. Jahrhundert haben zwei Generationen westlicher Politiker darin gewetteifert, die Rolle eines modernen Kyrus spielen zu dürfen. Die Folge war, dass die beiden Weltkriege bloß zwei wirklich wichtige und langfristige Ergebnisse gezeitigt haben: Jahwes Rache am „Verfolger“ sowie ein jüdischer Triumph in Form von „Rückkehr“ und „Wiedergutmachung“. Damit ist die überlieferte Version der Geschehnisse in Babylon im 20. Jahrhundert zum obersten „Gesetz“ geworden, das über allen anderen Gesetzen, über der Wahrheit und der Geschichte steht.  . . .

Wie bereits erwähnt, schrieben die Mörder der Zarenfamilie im Jahre 1918 die letzten Worte aus Heinrich Heines Gedicht „Belsazar“ an die blutbefleckten Wände, wodurch sie sich zu ihrer Tat bekannten und diese mit eben diesem Präzedenzfall rechtfertigten.  . . .

Der Perserkönig war der erste einer langen Reihe nichtjüdischer Herrscher, die sich von der Sekte umgarnen ließen; durch ihn stellte sie erstmals unter Beweis, dass sie das Geheimnis entdeckt hatte, wie man fremde Regierungen erst unterwandert und dann lenkt. In unserem Jahrhundert hat sie diese Kunst zu derartiger Perfektion entwickelt, dass alle Regierungen der westlichen Welt im Wesentlichen ein und derselben Kontrolle unterstehen, was bedeutet, dass ihre Handlungen letzten Endes stets jenen zugute kommen, die hinter den Kulissen die Fäden ziehen.

Gegen Ende dieses Buches wird der Leser erfahren, mit welchen Mitteln die westlichen Regierungen beeinflusst und die Völker zum Nutzen und Frommen der Hintergrundmächte gegeneinander aufgehetzt werden. Um zu erfahren, warum sich die Regierenden im Westen, darunter auch die Führer seines eigenen Landes, von den Drahtziehern manipulieren lassen, wird der Leser freilich in seine eigene Seele blicken müssen.  . . .

Kapitel 9 Der Aufstieg der Pharisäer

. . . Die Pharisäer waren die Träger der levitischen Idee in ihrer radikalsten Spielart, wie wir sie in den Büchern Hesekiel, Esra und Nehemia finden; laut der Jewish Encyclopedia mussten sie schwören, „die levitischen Reinheitsgesetze streng zu befolgen“.

So wie die Leviten einst über die israelitischen Reformatoren triumphiert und Juda von seinen Nachbarvölkern abgesondert hatten, waren die Pharisäer allzeit bereit, jeden Versuch zur Wiedereingliederung Judas in die Menschheit im Keim zu ersticken. Sie waren die Gralshüter des zerstörerischen Prinzips, und das nächste Kapitel der Geschichte Zions war dasjenige ihres Sieges.   . . .

. . .  Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begegneten die jüdischen Gemeinden Deutschlands, Englands und Amerikas (die man mit den Sadduzäern vergleichen könnte) den aus Russland stammenden Zionisten (die den Pharisäern entsprachen) mit schroffer Ablehnung, doch innerhalb von fünfzig Jahren brachte die extreme Partei es fertig, bei Unterredungen mit westlichen Regierungen als einzige Vertreterin „der Juden“ aufzutreten und jede Opposition innerhalb der jüdischen Gemeinden weltweit fast gänzlich zum Verstummen zu bringen.

Die Pharisäer verkörpern das zweite Glied im Stammbaum der Sekte, die in unserer Zeit für dermaßen schwerwiegende Umwälzungen verantwortlich ist. Das erste Glied waren die Leviten in Babylon gewesen, das zweite waren wie eben erwähnt die Pharisäer in Jerusalem, das dritte dann die Talmudisten in Spanien, das vierte die Rabbiner in Russland, und das fünfte sind die Zionisten der Gegenwart.  . . . Somit waren die Pharisäer die frühesten Spezialisten auf dem Gebiet der geheimen Verschwörung und erhoben diese in den Rang einer politischen Wissenschaft.

Alles spricht dafür, dass das Wissen und die Erfahrung, welche die Pharisäer auf diesem Wege erwarben, ihren Niederschlag in den Methoden jener konspirativen Parteien fanden, die im Verlauf der letzten beiden Jahrhunderte in Europa entstanden sind. Dies gilt in besonders hohem Masse für die zerstörerische kommunistische Revolution in Europa, die von Juden vorbereitet und von Juden geführt wurde. Eine Erfindung der Pharisäer war beispielsweise eine auf gegenseitiger Furcht und gegenseitigem Misstrauen beruhende Technik, durch welche die Verschwörer unserer Tage zusammengekittet werden und denen konspirative Organisationen ihre Schlagkraft verdanken. Diese Technik besteht darin, die Spione ihrerseits ausspionieren und die Spitzel ihrerseits bespitzeln zu lassen; auf ihr basiert der Zusammenhalt der Kommunistischen Partei, und sie gelangt auch in der Roten Armee zur Anwendung, deren offizielles Reglement den „politischen Kommissar“ und den „Informanten“ als Bestandteil der militärischen Struktur anerkennt, vom Generalstab bis hinab zum Zug.

Wie gesagt waren die Pharisäer die Begründer dieser Technik, welche sie mit einem Zitat aus dem Buch Leviticus begründeten, laut dem ein Wächter von einem anderen Wächter zu überwachen ist. Man kann das Wesen der revolutionären Maschinerie, die im 19. Jahrhundert in Europa in Gang gesetzt wurde, nur verstehen, wenn man sich vor Augen hält, dass die meisten ihrer Schöpfer und Führer den Talmud verinnerlicht hatten und mit talmudischen Praktiken vertraut waren. Die ersten Talmudisten aber waren die Pharisäer.

Sie behaupteten, alles, was die Schreiber getan hätten, sei göttlich inspiriert gewesen, sogar ihre Irrtümer. Dies ist eine Grundregel des Talmud.
Unter der drückenden Herrschaft der Pharisäer keimte auch der Messias-Gedanke, der durch all die Jahrhunderte hindurch ungeahnte Auswirkungen haben sollte. Den früheren israelitischen Propheten war er noch fremd gewesen; diese hatten die Vorstellung von der Herrenrasse noch nicht gekannt und konnten deshalb auch die später aufkommende Idee von einem Gesandten Jahwes nicht vorausahnen, der das Königreich der Herrenrasse auf Erden begründen würde.

Die jüdischen Autoritäten lassen keine Zweifel an der Mission des künftigen Messias aufkommen. Laut der Encyclopedia Judaica glaubten die Pharisäer, er werde bewirken, „dass Gottes Königtum in Zukunft weltweit anerkannt wird. . . Gottes Königtum schloss jedes andere aus.“ Da Jahwe laut der Thora nur die Juden „kannte“, bedeutete dies, dass die Welt dann den Juden gehören würde. . . .

Die breite Masse der Juden erwartete zweifellos, der „Gesalbte“ werde den Ruhm der Nation wiederherstellen, in einem vollkommenen theokratischen Staat nicht nur als geistiger, sondern auch als weltlicher Führer walten und das zerstreute jüdische Volk in einem universalen, diesseitigen Reich vereinen. Somit war die Messias-Idee in ihrer pharisäischen Ausprägung in keiner Weise mit der Erwartung eines himmlischen Königreichs identisch, zumindest für die große Mehrheit des Volkes nicht.

Logisch gesehen stellt die Vorstellung vom Messias die Krönung der von der Sekte gepredigten Lehren dar. Wie die Leviten, deren Tradition sie weiterführten, behaupteten die Pharisäer, alles zu wissen, vom Datum der Erschaffung der Welt über ihren Sinn bis hin zu den Umständen, unter denen das auserwählte Volk triumphieren würde. Nur über eines schwiegen sie sich hartnäckig aus: Über den Zeitpunkt, wo sich die erwarteten glorreichen Geschehnisse zutragen würden. Das dem Volk auferlegte Gesetz war hart, und es war nur allzu natürlich, dass die Juden zu wissen begehrten, wann sie endlich frei sein würden – so wie jeder Gefangene wissen will, wann seine Haftzeit zu Ende geht.

Hierin scheint der Ursprung des Messianismus zu liegen. Das Volk, das bei der Verkündung des neuen Gesetzes einst „geweint“ hatte, musste dessen Härte nun schon vierhundert Jahre lang erdulden. Spontan fragte es sich: Wann? Wann würde das glorreiche Ereignis eintreten, das erlösende Ende seiner Prüfungen? Es befolgte alle „Gebote und Rechte“, was eine schwere, Tag für Tag zu tragende Bürde darstellte. Es befolgte sie, weil es einen „Bund“ abgeschlossen hatten, der ihm reichen Lohn in Aussicht stellte. Wann würde ihm dieser Lohn zuteilwerden? Seine Herrscher standen in unmittelbarer Verbindung mit Gott und kannten Gottes Geheimnisse; sie mussten also in der Lage sein, die Frage nach dem Wann zu beantworten.

Doch ausgerechnet auf diese Frage wussten die Pharisäer keine Antwort. Anscheinend verlegten sie sich auf allerlei Ausflüchte: Sie waren zwar nicht gewillt zu sagen, wann es so weit sein werde, doch jedenfalls werde „einer mit den Wolken des Himmels“ kommen; ihm würden „Macht, Ehre und Reich“ zufallen, „dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten“ (Daniel 7,13-14).

So fand der unterdrückte, gettoisierte jüdische Geist Trost in der Verheißung eines Erlösers. Es war dies die Geburtsstunde des Messianismus. Fortan gab es in der jüdischen Geschichte immer wieder Perioden, wo die fieberhafte Erwartung des Messias das Volk schier in Raserei versetzte. Den vorerst letzten dieser Ausbrüche erleben wir gegenwärtig, im zwanzigsten Jahrhundert mit.

Dies war der geschichtliche und gesellschaftliche Hintergrund, vor dem der Mann aus Galiläa vor fast zweitausend Jahren erschien. Der in Judäa zurückgebliebene Teil der Juden lebte seit der Trennung von Israel, also seit sechs Jahrhunderten, in einem Zustand, den Dr. John Goldstein als „jüdische Finsternis“ bezeichnet, und wartete mittlerweile ungeduldig auf den Messias, der ihm Erlösung bringen sollte. Doch als er der mit Sehnsucht Erwartete dann kam, versprach er durchaus nicht, das Volk auf jenen Weg zu führen, den es laut den Verheißungen der Pharisäer begehen würde, wenn es das Gesetz getreulich befolgte. Er wies ihm keinen Weg, der durch die Ruinen vernichteter Nationen zu einem mit Gold gefüllten Tempel führte. Er wies ihm den Weg ins Himmelreich.
Die Macht der Pharisäer war groß, und der fremde Statthalter zitterte vor ihren Drohungen (eine unverkennbare Parallele zur Gegenwart!). Wer in dem Mann aus Galiläa, der irdischen Lohn gering schätzte, den ersehnten Messias sah und dies öffentlich bekundete, riskierte Kopf und Kragen. . . .
Selbstverständlich war ein großer Teil des Volkes nur allzu bereit, sein Ohr einem Mann zu leihen, der ihm den Weg aus der Finsternis ins Licht und in die Menschheit wies. Doch wie weiland die Leviten saßen auch die Pharisäer am längeren Hebel; der Sieg fiel ihnen zu, mit dem Ergebnis, das abermals viele Menschen Grund zum Weinen hatten und die katalytische Kraft des Messiasglaubens ungebrochen blieb.

Kapitel 10  Der Mann aus Galiläa

Um Christi Geburt herum war die Vorahnung, dass schon bald ein wunderbares Wesen erscheinen würde, unter den Judäern weit verbreitet. Sie sehnten sich nach einem Beweis dafür, dass Jahwe den mit seinem auserkorenen Volk abgeschlossenen Bund zu halten gedachte. Um dieser Stimmung Rechnung zu tragen, hatten die Schreiber in die Schriften allmählich die Vorstellung vom Gesalbten eingefügt, vom Messias, der kommen würde, um den Bund zu erfüllen.
Die Targam, die rabbinischen Kommentatoren des Gesetzes, schwärmten: „Wie schön er ist, der Messias-König, der dem Hause Juda entstammen wird. Er wird seine Lenden gürten und in die Schlacht gegen seine Feinde ziehen, und viele Könige werden erschlagen werden.“
Diese Sätze erhellen, was für Erwartungen man bei den Judäern geweckt hatte. Sie hofften auf einen kriegerischen, rächenden Messias, der an die Tradition der „Tötung aller Erstgeborenen Ägyptens“ und der „Zerstörung Babylons“ anknüpfen würde, indem er Judas Feinde „mit einer eisernen Rute züchtigen“ und „wie ein Töpfergefäß in Stücke schlagen“, den Juden ein Reich von dieser Welt schenken und das Stammesgesetz wortwörtlich erfüllen würde. Dies und nichts anderes hatten Generationen von Pharisäern und Leviten ihrem Fußvolk nämlich in Aussicht gestellt.

Die Vorstellung eines demütigen Messias, dessen Lehre „Liebet eure Feinde“ lautete und der „der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit“ war (Jesaja 53,3), musste dem Volk völlig unverständlich vorkommen, und hätte es jemand auf die betreffende Stelle im Buch Jesaja aufmerksam gemacht (deren Bedeutung freilich erst nach dem Leben und Tod Jesu zutage trat), so hätte er selbst als der „Allerverachtetste und Unwerteste“ gegolten. Doch genau solcher Art war der Mann, der kam: Er war demütig, predigte Liebe, erhob den Anspruch, der Messias zu sein, und wurde von vielen als solcher anerkannt.
Mit einigen wenigen Worten fegte Er den gesamten Ballast der rassischen Politik weg, mit der die herrschende Sekte das frühere Moralgesetz übertüncht hatte, und legte das Verschüttete frei. Mit untrüglicher Sicherheit erkannten die Pharisäer in Ihm sogleich den gefährlichsten aller „Propheten und Träumer von Träumen“.

Unter den Judäern fand Er jedoch eine zahlreiche Anhängerschaft; viele von ihnen mussten also instinktiv geahnt haben, dass ihre wirkliche Knechtschaft geistiger Art und ihr wahrer Unterdrücker nicht der Römer, sondern der Pharisäer war. Dennoch: Die Mehrzahl der Judäer erwartete einen kriegerischen, nationalistischen Messias und stimmte gedankenlos in den Chor der Pharisäer ein, die Jesus als Gotteslästerer und falschen Messias brandmarkten.

Durch diese Verwerfung Seiner Botschaft pflanzten sie allen kommenden Generationen von Juden einen quälenden Zweifel ein, der auch dadurch nicht geringer wird, dass es nicht statthaft ist, ihn zu äußern (der Name Jesu darf in einem frommen jüdischen Haus nicht einmal erwähnt werden): Ist der Messias erschienen, nur um von den Juden verworfen zu werden, und wenn ja, was für eine Zukunft erwartet sie dann nach dem Gesetz?  . . .

. . . Wenn die heutigen Zionisten „die Juden“ sind, so bildeten die Pharisäer zur Zeit Jesu in Judäa die Entsprechung zu den Zionisten. Jesus hat die Pharisäer mit besonderer Schärfe angegriffen. Gewiss, Er hat auch die Sadduzäer und die Schriftgelehrten getadelt, doch die Evangelien vermitteln Aufschluss darüber, dass Er die Pharisäer als Feinde Gottes und der Menschen betrachtete und dass sich Sein Zorn in besonderem Masse gegen sie richtete. Was Er ihnen, und nur ihnen, vorwarf, waren dieselben Dinge, die laut den heutigen Zionisten die Merkmale der Juden, des Jüdischseins und des Judentums sind.

Vom religiösen Standpunkt aus verkörperte Jesus zweifellos das Gegenteil von all dem, was heutige für einen orthodoxen Juden kennzeichnend ist und damals für einen Pharisäer kennzeichnend war.  . . .

Der Sohn eines Zimmermanns aus Galiläa hatte offensichtlich keine formelle Erziehung genossen, keine Rabbinerschule besucht und keine Ausbildung als Priester erhalten. „Woher kommt diesem solche Weisheit und Taten? Ist er nicht des Zimmermanns Sohn? […] Woher kommt ihm denn das alles?“ fragten die Schriftgelehrten bestürzt. (Matthäus 13,54-55.)

Was die Lehre dieses dem einfachen Volk entstammten jungen Mannes zum blendenden Licht der Offenbarung macht, ist der dunkle Hintergrund des levitischen Gesetzes und der pharisäischen Tradition, gegen die Er sich wandte, als Er in Juda wirkte. Noch heute hat jemand, der das Alte Testament aufmerksam und kritisch studiert hat und sich dann der Bergpredigt zuwendet, den Eindruck, aus der Finsternis ins Licht getreten zu sein.

Das Gesetz, das zu „erfüllen“ Jesus gekommen war, hatte sich zu einem ungeheuer umfangreichen und lähmenden Wust von Regeln entwickelt. Die Thora war lediglich der Anfang gewesen, der Unterbau, auf dem eine Unmenge von Interpretationen und rabbinischen Urteilen fußte.  . . .

Der junge Mann aus Galiläa schob diesen Kram mit einer Handbewegung beiseite und verkündete eine Wahrheit, die zugleich die herrschende Häresie enthüllte, indem er „das ganze Gesetz und die Propheten“ auf zwei Gebote reduzierte: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte“ sowie „Du sollst denen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22,37-38.)

. . . Eine weitere Herausforderung lag darin, dass es Jesus bewusst ablehnte, die Rolle des nationalistischen Befreiers zu spielen . . .  Doch seine Absage an jede Form weltlicher Macht hätte schroffer kaum ausfallen können: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ (Johannes 18,36.) „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht nachgraben noch stehlen.“ (Matthäus 6,19-20.)

Jedes dieser einfachen Worte war eine unmissverständliche Herausforderung an die mächtigsten Männer, die es damals im Lande gab, und erschütterte die Religion, welche die Sekte im Verlauf von Jahrhunderten geschaffen hatte, bis in ihre Grundfesten. Was das Alte Testament auf Hunderten von Seiten gelehrt hatte, widerlegte die Bergpredigt in einigen wenigen Sätzen. Sie stellte dem Hass die Liebe, der Rache die Barmherzigkeit, der Bosheit die gute Tat, der Abgrenzung die Nächstenliebe, der Diskriminierung die Gerechtigkeit, der Entstellung des Gesetzes seine Wiederherstellung und dem Tod das Leben entgegen.  . . .

Der junge Galiläer predigte niemals Unterwürfigkeit, sondern lediglich innere Demut, und in einem Punkt war und blieb er unerbittlich: In seinen Angriffen auf die Pharisäer.  . . .
Die Pharisäer beobachteten Ihn und die Seinen weiterhin mit Argusaugen.  . . .

Ein weiteres Mal parierte Jesus die Anklage mit dem Hinweis auf eine Stelle im Alten Testament: „Ihr Heuchler, gar fein hat Jesaja von euch geweisagt und gesprochen [Jesaja 29,13]: Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir; vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.“ (Matthäus 15,8-9.)

Somit stellte Jesus klar, dass „das Gesetz“ nicht Gottes Gesetz, sondern das Gesetz der Leviten und Pharisäer, also Menschengebot war. Fortan war jeglicher Kompromiss ein Ding der Unmöglichkeit. Jesus „rief das Volk zu sich und sprach zu ihm: Höret zu und fasset es! Was zum Munde eingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was zum Munde ausgeht, das macht den Menschen unrein.“ (Matthäus 15,10-11.)
Mit diesen Worten bekundete Jesus seine Geringschätzung für eines der am eifersüchtigsten gehüteten Vorrechte der Priesterschaft, die Festlegung der Speisegesetze mit ihren Schlachtritualen, dem Ausblutenlassen der Schlachttiere, der Definition von reinen und unreinen Speisen etc. All dies war für ihn „nichts als Menschengebote“, obwohl es Moses zugeschrieben wurde und die Pharisäer der strikten Befolgung der Speisegesetze höchste Bedeutung beimaßen.  . . . 

. . .  Die Dinge trieben nun rasch ihrem Höhepunkt zu. Es versammelten sich „die Hohepriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohepriesters, der da hieß Kaiphas, und hielten Rat, wie sie Jesus mit List griffen und töteten“. (Matthäus 26; 3, 4.) Der einzige Judäer unter den zwölf Jüngern, Judas Ischariot, „und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen von den Hohepriestern und Ältesten des Volkes“ betraten den Garten Gethsemane, wo sich Jesus aufhielt. “Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s, den greifet. Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Gegrüßet seist du Rabbi! Und küsste ihn.“ (Matthäus 26, 47-49.)   . . .

Die „Ältesten des Volkes“, welche den Gang der Ereignisse genau so lenkten wie in unseren Tagen die „Berater“ der nominellen Herrscher, konstruierten nun eine Anklage, die sowohl nach judäischem als nach römischem Gesetz nur das Todesurteil zur Folge haben konnte. Nach mosaischem Gesetz hatte Jesus gefrevelt, indem er sich als Messias bezeichnete; nach römischem Gesetz hatte er sich des Hochverrats schuldig gemacht, indem er vorgab, der König der Juden zu sein.  . . .
Nun ließ Pilatus Jesus geißeln, in der Hoffnung, damit werde sich die Menge zufriedengeben; „die Juden aber schrien und sprachen: Lässt du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht“ (Johannes 19; 12), was der kaum verhüllten Drohung gleichkam, den Landpfleger beim römischen Kaiser anzuschwärzen. . . .

. . . Die Pharisäer hatten die Judäer gelehrt, einen Messias zu erwarten, und nun ließen sie den ersten, der den Anspruch erhob, der Messias zu sein, ans Kreuz schlagen. Dies bedeutete, dass der wirkliche Messias noch erscheinen musste, der seinem Volk die Weltherrschaft bescheren würde, und hieran hat sich bis heute nichts geändert. . . .

Kapitel 11  Der pharisäische Phönix

Nun ereignete sich wiederum eines jener Paradoxe, an denen die Geschichte Zions so reich ist: Die Katastrophe, die wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod über Judäa hereinbrach, bedeutete zugleich einen Triumph der Pharisäer, die fortan die unangefochtene Herrschaft über die Juden ausübten. Durch die Kreuzigung Jesu hatten sie sich eines „Propheten und Träumers von Träumen“ entledigt, der das Gesetz in den Staub zu werfen drohte. Während der kurzen Frist, die Judäa noch beschieden war, schalteten sie sämtliche anderen Parteien, die mit ihnen um die Macht unter diesem Gesetz gewetteifert hatten, gnadenlos aus. . . .

. . . Unter diesen Umständen besteht Grund zur Annahme, dass Dr. Kastein an den Talmud gedacht hat, jene riesenhafte Fortsetzung der Thora . . . Wie dem auch sei, das „Leben und Denken“ der Juden wurde „für alle Zeit“ geprägt, und der „Separatismus“ war das oberste Prinzip des Gesetzes. . . .

Im Jahre 70, rund dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Tode Jesu, fiel alles in Trümmer. Das nicht enden wollende Chaos und die permanenten Unruhen in Judäa hatten dazu geführt, dass den Römern der Geduldsfaden riss. . . .  Judäa wurde zum eroberten Territorium erklärt, und sein Name verschwand von der Landkarte. Viele Jahrhunderte lang lebten in Jerusalem überhaupt keine Juden; das einzige Volk, das seit alttestamentarischer Zeit ununterbrochen in Palästina ansässig ist und von dem zumindest ein kleiner Teil sämtliche Verfolgungen überlebt hat, sind die Samariter.  . . .

Kapitel 12  Licht und Finsternis

Ehe Jerusalem anno 70 n. Chr. fiel, durchschritten zwei Gruppen von Reisenden seine Tore. Die Jünger Jesu brachten der Menschheit eine neue Botschaft – das Christentum war geboren. Die Pharisäer, die vorausahnten, welches Unheil durch ihre Schuld über Jerusalem hereinbrechen würde, siedelten in ein neues Hauptquartier über, von dem aus die herrschende Sekte wie einst in Babylon die Juden in aller Welt zu beherrschen gedachte.
Diese beiden kleinen Gruppen von Reisenden waren die Vorhut zweier Parteien: der Partei des Lichts und der Partei der Finsternis. Wie ein Mensch und sein Schatten zogen sie fortan all die Jahrhunderte hindurch immer weiter nach Westen.

Die Krise, der sich das Abendland heute gegenübersieht, lässt sich direkt auf den Auszug dieser beiden Gruppen aus dem todgeweihten Jerusalem vor neunzehnhundert Jahren zurückführen, denn die Ideen, deren Träger sie waren, ließen sich unter keinen Umständen vereinbaren. Früher oder später musste die eine über die andere triumphieren, und nie zuvor besaß die zerstörerische Partei dermaßen greifbare Chancen auf den Sieg wie in unserer Generation.

In den Jahrhunderten, die dem unseren vorausgingen, war die Geschichte des Abendlandes im Wesentlichen eine Geschichte des Kampfes zwischen diesen beiden Ideen. Wenn das Gesetz der Leviten und Pharisäer die Oberhand gewann, machte das Abendland Menschen zu Sklaven, zerrte Ketzer vor Inquisitionsgerichte, schickte Querdenker auf den Scheiterhaufen oder aufs Schafott und huldigte primitiven Visionen von einer Herrenrasse. So gesehen war das 20. Jahrhundert jene Epoche, in der das Abendland seine schwersten Niederlagen erlitt. Wenn das Abendland Menschen und Nationen befreite, Gerechtigkeit zwischen ihnen walten ließ, jedermann das Recht auf einen fairen und öffentlichen Prozess zusprach, von der Idee einer Herrenrasse abrückte und Gott als Vater aller Menschen anerkannte, folgte es der Lehre jenes Mannes, der gekommen war, um „das Gesetz zu erfüllen“.

Nach der Eroberung Jerusalems prägten die Römer Medaillen mit der Aufschrift: Judae devicta, Judae capta (Judäa ist besiegt, Judäa ist geknechtet). Dieser Siegesruf war freilich verfrüht: Jerusalem mochte in Trümmern liegen, Judäa frei von Juden sein, aber die herrschende Sekte war quicklebendig und ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Ihre Widersacher waren von den römischen Eroberern gänzlich aufgerieben worden, und sie hatte sich bereits in einem neuen „Zentrum“ eingenistet, in das sie sich vor dem Fall Jerusalems rechtzeitig abgesetzt hatte.

In ihrer neuen Hochburg herrschten die Pharisäer so unumschränkt wie einst die Leviten in Babylon, doch in der Außenwelt sichteten sie einen neuen Feind. Jene, die Christus als Messias anerkannt und ihren Glauben nach ihm benannt hatten, erwiderten diese Feindschaft nicht, huldigten sie doch dem Grundsatz: Liebet eure Feinde. Für die Pharisäer, deren oberstes Gebot Hasset eure Feinde lautete, stellte dies allein schon eine Herausforderung an die Sektenführer in ihrer neuen Zitadelle dar. Sie begriffen auf Anhieb, dass die neue Religion vernichtet werden musste, wenn das Gesetz seine Vorherrschaft wahren sollte und ließen sich auch durch jene mahnenden Stimmen nicht beirren, die (damals wie auch früher und später) in ihren eigenen Reihen laut wurden.

Die Mehrheit der Pharisäer fühlte sich allerdings stark genug, die neue Religion, gestützt auf ihr eigenes, menschengemachtes Gesetz zu „zerstören“, mochten hierzu auch Jahrhunderte erforderlich sein. Nachdem die Pharisäer die überlebenden Judäer ihrem Schicksal überlassen und ihr neues Hauptquartier in Jamnia (das immerhin noch in Palästina lag) aufgeschlagen hatten, nahmen sie ihr finsteres Geheimnis, wie man Macht über die Menschen erringt, mit sich in eine Welt, in der nichts mehr wahr wie zuvor.

Früher war ihre Stammesreligion eine unter vielen gewesen. Blutrache war unter den Menschen und den Sippen die Regel. Die „heidnischen“ Nachbarvölker mochten Abscheu vor der außergewöhnlichen Grausamkeit des judäischen Glaubens empfinden, doch der Unterschied zu ihren eigenen religiösen Vorstellungen war letzten Endes lediglich gradueller Art. Nun aber sah sich die herrschende Sekte einem Glaubensbekenntnis gegenüber, das jeden einzelnen Grundsatz ihres Gesetzes radikal in Frage stellte und sich von ihm unterschied wie der Tag von der Nacht. Darüber hinaus stellte die neue Weltreligion aufgrund ihres Geburtsortes und der Umstände, unter denen sie entstanden war, eine permanente Anklage gegen die Sekte dar.

Von ihrer neuen Hochburg aus schickten sich die Pharisäer an, diese bedrohliche Kraft mit Stumpf und Stiel auszurotten. Ihre Aufgabe war unvergleichlich schwieriger als jene der Leviten in Babylon; der Tempel lag in Schutt und Asche, und Jerusalem war menschenleer. Der Stamm Juda war bereits vor geraumer Zeit auseinandergefallen, und die Rasse der Judäer war in voller Auflösung begriffen. Was blieb, war eine „jüdische Nation“, deren Angehörige freilich allerlei fremdes Blut in sich aufgenommen hatten und über die gesamte bekannte Welt zerstreut waren. Das einzige, was sie zusammenhalten konnte, war die Macht des Stammesgedankens und die Hoffnung, das „auserwählte Volk“ werde in das ihm „verheißene Land“ zurückkehren. Außerdem galt es die Überzeugung dieser zerstreuten Nation wachzuhalten, dass ihre Aufgabe darin bestand, ihre Gastvölker zu vernichten.

In seiner der Außenwelt mittlerweile bereits bekannten Form konnte das Gesetz nicht mehr abgeändert oder um neue historische Kapitel erweitert werden. Dazu kam, dass Jesus den Schriftgelehrten vorgeworfen hatte, das ursprüngliche Gesetz verfälscht und durch „Menschengebote“ ersetzt zu haben. Gewiss, man hatte Ihn ans Kreuz geschlagen, doch damit hatte man Seine Kritik nicht widerlegt und Seinen Anhängern nicht den Mund gestopft, wie die stetig wachsende Anzahl der Christen bewies. So kraftvoll war Seine Herausforderung des Gesetzes gewesen, dass nicht einmal die Pharisäer hoffen durften, Skeptiker allein dadurch in die eigenen Reihen zurückzupfeifen, dass sie Jesus als „Verächter des Gesetzes“ schmähten.  . . .

Dies war die Geburtsstunde des Talmuds, der im Grunde genommen nichts weiter als der antichristliche Wurmfortsatz der Thora ist.

Der Talmud wurde im Verlauf der Jahrhunderte zum „Zaun um das Gesetz“, zur Palisade, welche das „auserwählte Volk“ nach außen abschirmte. Um seine Bedeutung zu erkennen, muss man den historischen Hintergrund betrachten, vor dem er entstand: Judäa existierte nicht mehr; „das Volk“ war unter allen Nationen der bekannten Welt zerstreut; eine neue Religion, die Gott als Vater aller Menschen und nicht bloß als Schutzherrn eines auserwählten Stammes betrachtete, hatte ihren Siegeszug angetreten.

Nach menschlichem Ermessen schien die Aufgabe, welche sich die Pharisäer gestellt hatten, vollkommen aussichtslos: Allzu groß musste die Verlockung, in der Menschheit aufzugehen, für das zerstreute Völklein sein! Doch die Geschichte hat bewiesen, dass das ehrgeizige Unterfangen der Pharisäer vom Erfolg gekrönt war. Dank dem Talmud war es ihnen gelungen, einen Zaun zwischen den Juden und den durch das Christentum aktivierten Kräfte der Integration zu errichten.
Zwei Beispiele aus jüngster Vergangenheit mögen veranschaulichen, welche Auswirkungen der Talmud noch viele Jahrhunderte nach seiner Erstellung zeitigt. Die Bücher der Gebrüder Thoreau ermöglichen dem Leser den einen oder anderen Blick hinter die Mauer, die der Talmud errichtet hat; in einem davon schildern sie einen kleinen Judenjungen in Polen, dem man beigebracht hatte, jedesmal, wenn er an einem am Straßenrand prangenden Kruzifix vorbeiging, auf dieses zu spucken und zu sagen: „Verflucht seiest du, der du eine neue Religion geschaffen hast.“
Im Jahre 1953 beschrieb ein junger Missionar der Jerusalemer Moravianerkirche die Übernahme des dortigen Krankenhauses für Aussätzige, das den Namen „The Jesus Mission“ trug, durch die Zionisten. Gleich als erstes übertünchten sie den Namen „Jesus“, der seit mehr als hundert Jahre über dem Eingangstor des Krankenhauses gestanden hatte.

Fälle wie diese (sowie das Verbot, den Namen Jesu zu erwähnen) gehen direkt auf die Lehren des Talmuds zurück; dieser war de facto ein weiteres „neues Gesetz“ mit spezifisch antichristlicher Stoßrichtung. Aus diesem Grund lässt sich die folgende Periode in der Geschichte Zions am treffendsten als jene der Talmudisten charakterisieren, welche nach den Leviten und den Pharisäern der dritten Phase dieser Geschichte ihren Stempel verliehen.

Während die Pharisäer, die man fortan Talmudisten nennen darf, in ihrer neuen Akademie in Jamnia an ihrem neuen Gesetz feilten, verbreitete sich die Botschaft Jesu Christi über das ganze römische Reich. Entscheidenden Anteil hieran hatte ein ehemaliger Pharisäer, Saulus von Tarsus, der vor dem Fall Jerusalems von dort nach Damaskus zog, um die Ketzer Mores zu lehren, unterwegs aber zum Gefolgsmann Christi wurde. Er predigte den Heiden ebenso wie den Juden, und als ihn die Juden deswegen lästerten, sprach er:
„Euch musste zuerst das Wort Gottes gesagt werden; nun ihr es aber von euch stoßet und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn so hat uns der Herr geboten: Ich habe dich den Heiden zum Licht gesetzt, dass du das Heil seiest bis ans Ende der Erde.“ (Apostel 13; 46, 47.)

Laut Dr. Kastein hat jener Saulus, der zum Paulus wurde, „all jene, die er von der Wahrheit seiner Prophezeiung überzeugen konnte, zu Renegaten im weitesten Sinne gemacht, ob sie nun Juden oder Heiden waren“. Was Paulus sowie die anderen Apostel sagten, entsprach freilich voll und ganz dem Geiste jener Zeit, denn überall begannen sich Menschen zu dem Gott aller Menschen vorzutasten und wandten sich der Lehre Jesu zu, so wie Pflanzen aus dem Erdreich nach dem Lichte streben. Dieser erwachende Impuls mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass es Jesus beschieden war, ausgerechnet unter den Judäern zu wirken, denn deren Stammesreligion war die fanatischste von allen, und da jede Aktion eine Reaktion hervorruft, entsprach es der Logik der Dinge, dass die Gegen-Idee dort erschien, wo der Druck am größten war.

Es war dies ein schicksalhafter Augenblick in der Geschichte des damals noch wenig bekannten und dünn besiedelten Weltteils, den man heute das Abendland nennt. Wären die Jünger nicht westwärts gewandert, so wäre das Abendland mit all dem, was es verkörpert, wohl niemals entstanden.

Was man gemeinhin als „abendländische Zivilisation“ bezeichnet, ist ohne das Christentum schlechthin nicht denkbar. Im Verlauf der neunzehn Jahrhunderte, die auf Jesus folgten, erlebte das Abendland eine derartige Entwicklung zum Höheren, dass es den Rest der Welt weit hinter sich ließ. Auf materieller Ebene war sein Vorsprung dermaßen groß, dass es sich zum Zeitpunkt, wo ich dieses Buch schreibe, anschickt, Schiffe ins Weltall zu entsenden und das Universum zu erforschen. Doch dies ist der geringere Teil seiner Errungenschaften. Weitaus wichtiger noch war seine Höherentwicklung auf geistigem und moralischem Gebiet. Das Abendland begründete das Prinzip, wonach jeder Mensch das Recht auf einen öffentlichen und gerechten Prozess sowie auf Freilassung bei Beweis seiner Unschuld hat. . . .

Die Schatten, welche den Jüngern folgten, als sie kurz vor dem Fall Jerusalems dessen Tore durchschritten und ihre Reise antraten, folgten auch dem Christentum bei seiner Ausbreitung nach Westen, und die talmudische Sekte heftete sich all die Jahrhunderte lang hartnäckig an seine Fersen. Im zwanzigsten Jahrhundert wurde das Abendland zum Schauplatz des Kampfes zwischen jenen Nationen, die mit dem Christentum entstanden waren, und der Sekte, die unbeirrbar an ihrer zerstörerischen Mission festhielt.

An diesem Kampf sind allerdings auch andere Parteien beteiligt. Gut fünf Jahrhunderte nach Jesus brachte die dem Menschen innewohnende Sehnsucht nach einem Gott aller Menschen eine weitere Eingottreligion hervor, die dem talmudischen Rassismus den Fehdehandschuh hinwarf. Träger des neuen Glaubens war ein semitisches Volk, die Araber.

Mohammed hatte wie dereinst Saulus auf seinem Weg nach Damaskus eine Vision. Seine Lehre ähnelte derjenigen Jesu in mancher Hinsicht. Er anerkannte Jesus zwar nicht als Gesalbten oder Sohn Gottes, wohl aber als großen Propheten wie Abraham und Mose und sah sich selbst als Nachfolger Mose und Jesu und als Propheten Gottes, den er Allah nannte. Für ihn gab es nur einen Gott, Allah, den Schöpfer der Menschheit, der kein Stammesgott der Araber, sondern der Gott aller Menschen war.
Wie das Christentum predigte auch der Islam nicht den Hass. Mohammed äußerte sich voller Ehrfurcht über Jesus und seine Mutter, sehr im Gegensatz zum Talmud, die beide mit Schmutz übergießt. Die Juden hingegen galten ihm als zerstörerische, nur auf ihren eigenen Nutzen bedachte Gemeinschaft. Im Koran heißt es über sie: „Sooft sie ein Leuchtfeuer als Signal des Krieges entfachen, wird Gott es löschen. Und ihr Ziel wird sein, Unruhe auf der Welt zu stiften, aber Gott liebt die Unruhestifter nicht.“ In diesem Sinne haben sich weise Männer all die Jahrhunderte hindurch über den Stammesglauben und die Sekte geäußert, bis hin in unser zwanzigstes Jahrhundert, ehe jede öffentliche Erörterung der Frage de facto verboten wurde.

So wurde der Islam geboren; wie sich das Christentum westwärts und der Buddhismus schon vor ihm ostwärts verbreitet hatte, verbreitete er sich über die Länder südlich des Mittelmeers und im Osten bis hin nach Indien. Drei gewaltige Ströme waren entsprungen, denen eines fernen Tages beschieden sein wird, zusammenzufließen, denn die Unterschiede zwischen diesen Weltreligionen sind in keinem einzigen Punkt unüberwindlich, und in der Verwerfung der Vorstellung von der Herrenrasse sowie der zerstörerischen Idee sind sie sich einig.

Das Christentum und der Islam gewannen einen erheblichen Teil der Menschheit für sich und kanalisierten so den dem Menschen innewohnenden monotheistischen Impuls. In schroffem Gegensatz zu diesen Weltreligionen blieb das Judentum weiterhin in seinem Stammesdenken gefangen, und der innere Kreis der Sekte wachte mit Argusaugen darüber, dass es so blieb.
 . . .

Kapitel 13 Der Zaun um das Gesetz

Die Geschichte Zions lässt sich in fünf deutlich unterscheidbare Phasen untergliedern: Die Epoche der Leviten, die Epoche der Pharisäer, die Epoche der Talmudisten, das kurze Zwischenspiel der „Emanzipation“ sowie die Epoche der Zionisten. Bei unserer Darstellung sind wir mittlerweile zur dritten Epoche vorgestoßen.  . . .

Die dritte, talmudistische Phase war mit Abstand die längste, dauerte sie doch nicht weniger als siebzehn Jahrhunderte, von 70 bis ca. 1800 n. Chr. Während dieser Epoche ließ sich ein Großteil des Judentums in Europa nieder, und die „Regierung“ wachte von wechselnden „Zentren“ aus argwöhnisch darüber, dass die über viele Länder zerstreute Nation unter ihrer Kontrolle blieb, das Gesetz befolgte und sich von den anderen Völkern abgrenzte.

Da die talmudistische Phase in denselben Zeitraum fiel wie die Entstehung und Blüte der christlichen abendländischen Zivilisation, lag es in der Natur der Dinge, dass das Christentum ins Fadenkreuz der Sekte geriet und sich die zerstörerischen Gebote des Gesetzes jetzt spezifisch gegen die Christen . . . richteten.  . . .

Während die Führer der Sekte diesen Zaun verstärkten, bemühte sich die europäische Menschheit nach der Annahme des Christentums in einem mühsamen, viele Jahrhunderte dauernden Prozess, ihr moralisches Gesetz auf das Alltagsleben anzuwenden, indem sie Leibeigenschaft und Sklaverei abschaffte, Klassenprivilegien und Ungleichheit verringerte und ganz allgemein die Würde des Menschen förderte. Dieser Vorgang ist als „Emanzipation“ bekannt geworden, und um das Jahr 1800 herum war er soweit gediehen, dass er das System der absoluten Herrscher endgültig aus den Angeln gehoben hatte.

Unter der Leitung ihrer talmudistischen Führer fochten die Juden beim Kampf um die Emanzipation in vorderster Reihe mit. Dies war an und für sich nur recht und billig. Die christlichen Massen waren von Anfang an der Überzeugung gewesen, dass die von ihnen ersehnten Freiheiten eines Tages allen Menschen zugute kommen würden, ganz unabhängig von ihrer Rasse, Klasse oder Religion.  . . .

Nichtsdestoweniger lag im Fall der Juden ein offenkundiges Paradox vor, das deren Gastvölker mit Besorgnis erfüllte. Das jüdische Gesetz verkündet die Lehre von der Herrenrasse in seiner arrogantesten Form – wie konnten die Juden da anderen Völkern das Recht auf ihren eigenen Nationalismus absprechen?  . . .

Heute, wo weitere anderthalb Jahrhunderte verflossen sind, haben die geschichtlichen Ereignisse eine eindeutige Antwort auf diese Fragen erteilt.
Tatsache ist, dass der jüdischen Forderung nach Emanzipation in keiner Weise die hehre Idee der menschlichen Freiheit zugrunde lag, denn das jüdische Gesetz stellte eine radikale Verneinung dieser Idee dar. Die talmudistischen Judenführer hatten mit sicherem Instinkt begriffen, dass der rascheste Weg zur Beseitigung der Hindernisse, die ihnen die Herrschaft über den Rest der Menschheit verwehrten, in der Zerstörung der legitimen Regierungen der anderen Völker lag, und um dies zu erreichen, mussten sie das Banner der „Emanzipation“ schwenken.

Sobald diese Emanzipation ihnen Tür und Tor geöffnet hatte, konnten sie die anderen Nationen mit einem revolutionären Virus infizieren, das zur Zersetzung sämtlicher rechtmäßigen Regierungen führen musste. Dann konnten Revolutionäre die Macht ergreifen, und diese Revolutionäre würden an den Fäden talmudistischer Strippenzieher tanzen. Auf diese Weise konnte man im Abendland eine Neuauflage des Untergangs von Babylon inszenieren.

Die bisherige Geschichte unseres zwanzigsten Jahrhunderts belegt mit hinreichender Klarheit . . .  So wohnte dem Begriff „Emanzipation“ für die talmudistischen Führer des Judentums eine vollkommen andere Bedeutung inne als für die christlichen europäischen Völker, unter denen die Juden lebten. Für letztere war die Emanzipation ein Ziel an sich: Das Ende der Knechtschaft. Für die mächtige Sekte war sie bloß ein Mittel zum Zweck, ein Werkzeug zur Schmiedung eines neuen, fürchterlichen Jochs.

Dieses Unternehmen war allerdings mit einem ungeheuren Risiko befrachtet . . .
Genau dies wäre während der kurzen vierten Phase der Geschichte Zions um ein Haar geschehen, der Phase der Emanzipation, die ziemlich genau mit dem 19. Jahrhundert zusammenfiel und die Gefahr der Assimilierung akut werden ließ. In diesem Jahrhundert der „Freiheit“ bekundeten sehr viele Juden in Westeuropa sowie der Neuen Welt den Wunsch, die Ketten des jüdischen Gesetzes abzuschütteln und sich mit den anderen Völkern zu vermischen. . . .

Allein schon die Vorstellung, die Zerstörung der jüdischen Religions- und Rassenschranken hätte zur Assimilierung und damit zum allmählichen Verschwinden der Juden führen können, erfüllt Dr. Kastein mit kaltem Grausen. Folgerichtigerweise tadelt er die Emanzipationsbestrebungen des 19. Jahrhunderts als „rückständig“ und dankt Gott dafür, dass die „zionistische Ideologie“ die Juden vor dem grausen Los der Assimilation bewahrt hat.

So kam es zur fünften Phase, die ungefähr um 1900 begann und in der wir leben. Der talmudistische Zaun hatte geschwankt, doch er war nicht umgestürzt, und am Ende der vierten Phase lebten die Juden weiterhin unter ihrem Gesetz, mochten sie dem Verständnis ihrer Gastvölker nach auch voll emanzipiert sein. Jene, die dem Gesetz mittels Assimilierung entrinnen wollten, wurden durch die mystische Kraft des Nationalismus in die Umfriedung ihres Stammes zurückgelockt.

Unter konsequenter Ausnutzung der dank der Emanzipation gewonnenen Macht über verschiedene Regierungen gelang es der Sekte, eine abermalige „Rückkehr“ in das „gelobte Land“ zu inszenieren und so das Gesetz von 458 v. Chr. mitsamt seiner imperialistischen Mission zu erfüllen. Das Weltjudentum wurde in einen Taumel chauvinistischer Raserei versetzt, dessen Auswirkungen heute noch gar nicht abzuschätzen sind; die den Juden offenstehenden enormen Möglichen zur Einflussnahme auf westliche Regierungen wurden zielstrebig genutzt. . .

Während ich diese Zeilen niederschreibe, ist diese Phase in ihr sechstes Jahrzehnt getreten, und die bisherigen Ergebnisse bieten Anlass zu tiefstem Pessimismus.  . . .  Die politischen und militärischen Operationen der beiden Weltkriege dienten in letzter Konsequenz den Zielen der Zionisten: um diese zu fördern, wurde das Blut Europas vergossen, wurden die Schätze Europas verschachert.

Jedem Einsichtigen ist klar, dass die vierzig Jahre ständigen Blutvergießens im Nahen Osten lediglich ein fahles Vorspiel zu kommenden Gräueln darstellen. Palästina ist ein Krisenherd, wo jederzeit ein dritter Weltkrieg ausbrechen kann, und selbst wenn er anderswo ausbricht, wird er letztendlich den Zielen Zions dienen . . . 


Kapitel 14 Die mobile Regierung

Die pharisäischen Weisen, die ihren Sitz kurz vor der im Jahre 70 n. Chr. erfolgten Zerstörung Jerusalems nach Jamnia verlegt hatten, orientierten sich am Vorbild der Leviten in Babylon. Sie gedachten ein Machtzentrum zu schaffen, von dem aus sie ihre mittlerweile über zahllose Länder zerstreuten Untertanen wirksam kontrollieren konnten. Dabei kamen ihnen die in Babylon und Jerusalem gesammelten Erfahrungen ebenso zugute wie die Jahrhunderte alten Geheimnisse, in die sie eingeweiht waren, und es gelang ihnen, eine mobile Regierung zu begründen, die bis zum heutigen Tage die Macht über die Juden ausübt.

Vor der letzten Schlacht gegen Rom siedelte, um Dr. Kastein zu zitieren, „eine Gruppe von Lehrern, Gelehrten und Erziehern, welche die Verantwortung für das Geschick ihres Volkes auf ihre Schultern nahmen und so dessen Zukunft für alle Zukunft gestalteten, nach Jamnia über . . .

In Jamnia wurde der alte Sanhedrin, der Legislative, Judikative und Exekutive zugleich gewesen war, unter einem anderen Namen neu gegründet. Außerdem wurde eine Akademie geschaffen, welcher die Weiterentwicklung des Gesetzes oblag. . . .   So erhielt die Thora einen monströsen Wurmfortsatz in Gestalt des Talmud, von dem es hieß, er sei genauso wichtig, wenn nicht gar wichtiger als die Thora selbst.

Von Jamnia aus wachten die Weisen von Zion streng über die Einhaltung des Gesetzes, das, so Dr. Kastein, „eine unüberwindliche Sperre gegenüber der Außenwelt bildete“, eine „gnadenlose Disziplin erzwang“ und „Bekehrungswillige auf Distanz hielt“. Damit wurde das Ziel verfolgt, „das Leben der Juden grundlegend anders zu gestalten als jenes der Nichtjuden“. Jedes Gesetz, das im Sanhedrin die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigt hatte, war für die weit zerstreuten jüdischen Gemeinden zwingend gültig; „Kritikern drohte der Bannfluch, was dem Ausschluss aus der Gemeinschaft gleichkam“.  . . .

Während dieses Zeitraums (das Christentum war in Rom noch nicht zur Staatsreligion geworden) erteilte das „Zentrum“ den Juden über seine geheimen Kanäle die Erlaubnis, ihren Glauben nach außen hin zu verleugnen und zum Schein zu einer „heidnischen Religion“ überzutreten, sofern die Umstände dies erforderten.  . . .

Der in Jamna und Usha begonnene Talmud wurde in Sura und Pumbedita vollendet.  . . .

. . . aber de facto hatte der Talmud die Thora in den Hintergrund gedrängt, so wie die Thora seinerzeit die „mündlichen Traditionen“ verdrängt hatte. . . . So gerieten sämtliche Juden, wo immer sie ansässig sein mochten, unter den lähmenden Einfluss des Talmud.

Dr. Kastein schreibt, dieser habe sich „wie ein eng gewobenes Netz… über Arbeitstage und Feiertage, über Handlungen und Gebete der Gläubigen, über ihr ganzes Leben und jeden einzelnen ihrer Schritte“ gelegt . . .“ Das Bild, das Dr. Kastein hier zeichnet, ist das eines absoluten Despotie . . .

Sechshundert Jahre lang residierte die talmudistische Regierung in Jamnia, Usha und Sura . . .

Doch dann vollzog sich ein Ereignis, dessen fatale Auswirkungen erst in jüngster Vergangenheit so richtig spürbar wurden: Die talmudistische Regierung verließ den Nahen Osten und siedelte in das inzwischen christlich gewordene Europa um. Fortan hatte sie ihren Sitz unter Völkern, denen ihr Dogma und ihre Methoden seltsam vorkamen. Dies führte im Lauf der Jahrhunderte immer wieder zu heftigen Zusammenstößen zwischen den ehrgeizigen Eindringlingen mit ihrer fremden Religion und den auf Wahrung ihrer eigenen Interessen bedachten Einheimischen; in unserem Jahrhundert haben diese Konflikte ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Der europäische Mensch, insbesondere der nordeuropäische, ist von Natur aus offenherzig und bedient sich der Sprache, um seine Wünsche und Absichten kundzutun. Dieser ihm eigene Charakterzug wurde durch das Christentum noch verstärkt. Der Orientale, der sich zunehmend in Europa breitmachte, war von ganz anderer Wesensart: Er war ein geborener Ränkeschmied, liebte Geheimnistuerei und Intrigen, und die Sprache diente ihm dazu, seine wahren Absichten zu verschleiern. Dank diesen Eigenschaften waren die fremden Eindringlinge gegenüber ihren europäischen Gastvölkern von Anfang an im Vorteil.

Das Vordringen der Sekte nach Europa war die Folge der islamischen Expansion. Unter dem grünen Banner des Propheten hatten die Araber die Römer aus Palästina vertrieben, so dass dessen alteingesessene Bewohner, die schon zwei Jahrtausende vor dem Einfall der ersten hebräischen Stämme dort gelebt hatten, endlich Herr im eigenen Haus waren; sie sollten es bis zum Jahre 1517 bleiben, als die Türken Palästina unterjochten.  . . .

Von Palästina aus verbreitete sich der Islam über ganz Nordafrika, so dass die zahlreichen dort lebenden Juden unter eine einheitliche Fremdherrschaft gerieten. Als nächstes wandte sich der Islam Europa zu und setzte nach Spanien über. Hierdurch fiel der Schatten des Talmudismus erstmals auf das christliche Abendland. Die Juden dienten sich den Mauren nämlich als Hilfstruppen an und unterstützten den islamischen Eroberungsfeldzug mit Soldaten und Geld, wofür sie mit allerlei Privilegien belohnt wurden, insbesondere mit dem Recht zur Verwaltung der eroberten Städte. . . .
Das christliche Spanien geriet unter islamische Herrschaft. Die talmudistische Regierung machte sich diese günstige Konstellation zunutze, um ihren Sitz aus Babylonien nach Spanien zu verlegen, und leitete hierdurch einen Prozess ein, dessen Folgen wir heutzutage ausbaden müssen. Dr. Kastein schreibt:
„Das über die ganze Welt zerstreute Judentum tendierte stets dazu, einen fiktiven Staat an Stelle dessen zu errichten, den es verloren hatte, und wandte sich deswegen regelmäßig an ein gemeinsames Zentrum um Rat. Dieses Zentrum befand sich jetzt in Spanien, wohin die nationale Regierung aus dem Osten umgesiedelt war. . .“

Die talmudistische Regierung der Nation innerhalb der Nationen spann ihre Fäden fortan auf spanischem Territorium. Die Gaonim erließen ihre Anordnungen; die talmudistische Akademie wurde in Cordoba eröffnet; zumindest zeitweise waltete ein schattenhafter Exilarch als formeller Herrscher der Juden.
Dies alles geschah unter der Schirmherrschaft des Islam. Wie vor ihnen die Babylonier und die Perser begegneten auch die Mauren dieser fremden Kraft in ihrer Mitte mit bemerkenswerter Toleranz. In den Augen der spanischen Bevölkerung nahm der fremde Tyrann zunehmend jüdische Züge an, während seine arabischen verblassten; die Mauren mochten Spanien zwar erobert haben, traten ihre Macht aber mehr und mehr an die Juden ab. So wiederholte sich die Geschichte, die sich zuvor in Babylon abgespielt hatte, in spanischen Landen; in späteren Jahrhunderten sollte sie in annähernd jedem größeren europäischen Staat ihre Neuinszenierung erleben.

Fast acht Jahrhunderte lang blieben die Mauren in Spanien. Als diese lange, drückende Zeit im Jahre 1492 zu Ende ging, wurden die Juden gemeinsam mit den Arabern des Landes verwiesen, sofern sie sich nicht bereit erklärten, zum Christentum zu konvertieren. Für die Spanier verkörperten sie das Antlitz der Fremdherrschaft, in deren Windschatten sie gekommen waren, und nach deren Zusammenbruch mussten sie alsbald ihr Bündlein schnüren.

Das „Zentrum“ der talmudistischen Regierung wurde nun nach Polen verlegt. Damals, vor viereinhalb Jahrhunderten, spielte sich eines der rätselhaftesten Ereignisse in der Geschichte Zions ab: Warum in aller Welt beschlossen die Führer der Sekte, ihre neue Hochburg ausgerechnet in Polen zu errichten?

Bis zu jenem Zeitpunkt hatten die Annalen der Geschichte keine nennenswerte Abwanderung von Juden nach Polen verzeichnet. Jene Juden, die im Schlepptau der Mauren nach Spanien gelangten, waren von Nordafrika gekommen, und nach ihrer Vertreibung kehrten sie entweder in die alte Heimat zurück oder wanderten von dort aus weiter ostwärts, um sich in Ägypten, Palästina, Italien, der Türkei oder auf den griechischen Inseln niederzulassen. Auch in Frankreich, Deutschland, Holland und England hatten sich bereits jüdische Kolonien gebildet, die nun durch Zuwanderer aus Spanien Verstärkung erhielten. Nichts, aber auch gar nichts deutet darauf hin, dass eine erwähnenswerte Zahl von spanischen Juden nach Polen emigriert oder dass dieses Land zu irgendeinem früheren Zeitpunkt Ziel einer jüdischen Masseneinwanderung gewesen wäre!

Nichtsdestoweniger „entstand“ im 16. Jahrhundert nach der Verlegung des jüdischen Zentrums nach Polen dort „eine nach Millionen zählende jüdische Bevölkerung“, wie sich Dr. Kastein auszudrücken geruht. Nach Millionen zählende Bevölkerungsgruppen pflegen freilich nicht einfach zu „entstehen“.
Dr. Kastein muss sich bewusst gewesen sein, dass er seinen Lesern eine Erklärung für dieses Phänomen schuldete; da er jedoch in keiner Weise gewillt war, sich des Themas anzunehmen, begnügte er sich mit der lakonischen Bemerkung, die Existenz einer riesigen jüdischen Gemeinschaft in Polen, von der bisher niemand etwas gehört hatte, gehe „eher auf Einwanderung – anscheinend aus Frankreich, Deutschland und Böhmen – als auf irgendwelche anderen Ursachen“ zurück. Welcher Art diese „anderen Ursachen“ wohl sein mochten, darüber schweigt er sich aus. Es ist höchst ungewöhnlich, dass ein seriöser Forscher eine dermaßen kapitale Frage mit einem einzigen Satz abhandelt, der zudem nichts weiter als eine müßige Spekulation enthält! Wenn ein zionistischer Historiker ein so zentrales Thema einfach unter den Teppich kehrt, kann man sicher sein, dass er etwas zu verstecken hat. Doch wer die Wahrheit ernstlich sucht, kann sie auch in diesem Falle finden.

Hinter der fadenscheinigen Erklärung Dr. Kasteins verbirgt sich das wichtigste Ereignis in der jüngeren Geschichte Zions. Das neue „Zentrum“ der jüdischen Regierung wurde inmitten einer zahlenmäßig sehr starken Gruppe von Menschen errichtet, welche die Welt nicht als Juden kannte und die im eigentlichen Sinne des Wortes auch gar keine waren. In ihren Adern floss kein einziger Tropfen judäischen Blutes (ganz nebenbei gesagt muss das judäische Blut auch bei den Juden Westeuropas zu jenem Zeitpunkt bereits stark verdünnt gewesen sein), und ihre Ahnen hatten Judäa niemals zu Gesicht bekommen. Sie stammten nämlich aus dem heutigen Südrußland, aus einem Gebiet zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer.

Dieses Volk waren die Chasaren, ein turko-mongolischer Stamm, der vermutlich im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zum Judentum übergetreten war. Es handelte sich um die einzige Massenbekehrung einer großen Bevölkerungsgruppe, die rassisch mit den Judäern nichts gemein hatte (die Idumäer waren immerhin „Brüder“ gewesen). Über die Gründe, welche die talmudistischen Führer dazu bewogen haben mögen, diesen kollektiven Übertritt zu ihrem Glauben zu fördern oder zumindest zu dulden, kann man nur spekulieren.

Dieses Geschehnis sollte für das Abendland weitreichende und möglicherweise tödliche Folgen haben. Ihr natürlicher Instinkt sagte den Europäern stets, dass die größte Bedrohung für ihr Überleben aus Asien kam. Nach der Verlagerung der talmudistischen Hochburg nach Polen ließen sich die Chasaren in wachsender Zahl dort nieder und wanderten später als „Juden“ nach Westeuropa weiter, wodurch sie den Alten Kontinent in die schwerste Krise seiner Geschichte stürzten. Zwar war ihre Bekehrung zum mosaischen Glauben schon viele Jahrhundert früher erfolgt, aber ihre Urheimat lag dermaßen weit entfernt, dass die Welt vielleicht nie von ihnen erfahren hätte, wäre das talmudistische Zentrum nicht nach Polen verlegt worden, wo um 1500 herum bereits eine erhebliche Zahl dieser Chasaren wohnte und in das sie nun von Osten her in immer größeren Scharen einwanderten.

Zum Zeitpunkt, wo sie als „Ostjuden“ bekannt wurden, sprach man längst nicht mehr von „Judäern“, sondern nur noch von „Juden“; dass sie tatsächlich aus Judäa stammten, hätte ihnen ohnehin kaum jemand abgenommen. Von nun an predigte die jüdische Führung das Dogma von der „Rückkehr“ einem Volk, in dessen Adern mehrheitlich kein einziger Tropfen semitischen Blutes rann und das nicht die geringsten abstammungsmäßigen Bindungen an Palästina besaß! Die talmudistische Regierung stützte sich fortan auf eine Manövriermasse, die zwar weiterhin asiatischen Ursprungs war, jedoch aus einem ganz anderen Teil Asiens stammte als die Judäer.

Auch auf polnischem Boden errichteten die Talmudisten de facto einen Staat im Staate. Wie vor ihnen schon so viele andere Völker begegneten die Polen der Nation innerhalb der Nation, die vor ihren Augen Gestalt annahm, mit erstaunlicher Duldsamkeit, was freilich wie in allen früheren Fällen die rabiate Feindseligkeit der talmudistischen Juden gegenüber ihrem Wirtsvolk in keiner Weise dämpfte.

Dr. Kastein meint, während der polnischen Periode habe eine unabhängige jüdische Regierung bestanden. Die Polen erlaubten den Talmudisten, sich eine „Verfassung“ zu geben, und während des 16. und 17. Jahrhunderts lebten die Juden unter einer „autonomen Regierung“. Sie errichteten, immer nach Dr. Kastein, „ein eisernes System der Autonomie und eine eiserne religiöse Disziplin, die unvermeidlicherweise zur Bildung einer oligarchischen Regierungskaste und der Entwicklung einer extremen Form des Mystizismus führte“. Solcher Art waren also die Rahmenbedingungen, unter denen sich die kommunistischen und zionistischen Revolutionäre unseres Jahrhunderts unter strenger Absonderung von ihrer nichtjüdischen Umwelt und mit eiserner Disziplin auf ihre Mission vorbereiteten.

Diese autonome talmudistische Regierung trug den Namen Kahal. Auf seinem eigenen Territorium übte der Kahal uneingeschränkte Macht über seine jüdischen Untertanen aus, doch unterstand er seinerseits der polnischen Regierung. Er durfte in den Ghettos und Gemeinden Steuern eintreiben, musste der polnischen Regierung aber regelmäßig eine gewisse Summe an Steuergeldern entrichten. Er erließ Gesetze, die sämtliche Beziehungen zwischen seinen jüdischen Untergebenen regelten, und war befugt, diese zu richten, freizusprechen und zu verurteilen.

Todesurteile zu fällen, war ihm zwar untersagt, doch stand dieses Verbot nur auf dem Papier. Prof. Salo Baron schreibt in seiner 1937 erschienenen Studie Social and Religious History of the Jews: „In Polen, wo das jüdische Gericht keine Ermächtigung zur Verhängung der Todesstrafe besaß, wurde das Lynchen als außergerichtliche Präventivmaßnahme von rabbinischen Autoritäten wie Solomon Luria gebilligt.“ Dieses Zitat macht klar, was Dr. Kastein mit seinen häufigen, jedoch vorsichtig formulierten Anspielungen auf „eiserne Disziplin“, „unerbittliche Disziplin“, „gnadenlose Disziplin“ etc. meint.

Kurz und gut: Auf polnischem Boden wurde ein nach den Regeln des Talmud verwalteter jüdischer Staat begründet. Lassen wir wieder einmal Dr. Kastein zu Worte kommen:
„Solcher Art war die Verfassung des jüdischen Staates, der auf fremdem Boden errichtet worden war, durch eine Mauer aus fremden Gesetzen geschützt wurde und eine teils selbstgewählte, teils von außen aufgezwungene Struktur aufwies . . . Er besaß seine eigenen jüdischen Gesetze, seine eigene Priesterschaft, seine eigenen Schulen, seine eigenen gemeinnützigen Einrichtungen und seine eigenen Vertreter in der polnischen Regierung. In anderen Worten, er wies sämtliche Elemente auf, die einen Staat ausmachen.“

1772 wurde Polen geteilt; die als Staat im Staate organisierte große ostjüdische Gemeinde wurde von dieser Teilung selbstverständlich in Mitleidenschaft gezogen, und der größte Teil davon geriet unter russische Herrschaft. Zum ersten Mal seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden und weniger als zweihundert Jahre vor unserer eigenen Zeit verschwand das „Zentrum“ der jüdischen Regierung, das sich zuvor in Judäa, Babylon, wieder in Judäa, Galiläa, Babylonien, Spanien und Polen befunden hatte, aus dem Gesichtsfeld. Dr. Kastein behauptet, es habe „aufgehört zu bestehen“. Dies würde bedeuten, dass das Judentum von jenem Zeitpunkt an keiner zentralen Autorität mehr unterstand, doch dass eine solche früher so lange und so erfolgreich existiert hatte, spricht ebenso gegen diese Annahme wie die Ereignisse der folgenden beiden Jahrhunderte. Dr. Kastein bestätigt dies unfreiwillig, indem er an anderer Stelle voller Genugtuung konstatiert, im 19. Jahrhundert habe „eine jüdische Internationale Gestalt angenommen“.

Es unterliegt keinem Zweifel, dass das Zentrum auch nach 1772 weiter bestand; es war lediglich in den Untergrund abgetaucht. Warum sich seine Führer zu diesem Schachzug entschlossen, lässt sich den darauf folgenden Entwicklungen entnehmen.

Das 19. Jahrhundert war eine Epoche revolutionärer Verschwörungen kommunistischer und zionistischer Prägung, die später offen ihr Haupt erhoben und unserem eigenen Jahrhundert ihren Stempel verliehen. Alles spricht dafür, dass die Fäden dieser Verschwörungen in diesem talmudistischen Zentrum zusammenliefen. Hätte letzteres weiterhin offen existiert, so wäre die Quelle der Verschwörungen sowie deren ostjüdischer Charakter für jedermann klar ersichtlich gewesen.

Erst 1917, als eine zum allergrößten Teil aus Juden bestehende Regierung in Russland die Macht an sich riss, wurden die Zusammenhänge auch für den Außenstehenden erkennbar, doch damals war der jüdische Einfluss auf die westlichen Regierungen bereits so groß, dass jede offene Diskussion dieses Phänomens nach Kräften unterdrückt wurde und es beinahe schon als Häresie galt, das Thema auch nur zur Sprache zu bringen.

Die Russen, deren Land die damals weltweit größte jüdische Gemeinschaft beherbergte, begriffen allerdings, was gespielt wurde. Hieraus macht auch Dr. Kastein kein Hehl: „Die Russen fragten sich, aus welchen Gründen sich die Juden einfach nicht mit dem Rest der Bevölkerung vermischen wollten; sie gelangten zum Schluss, die Juden besäßen in ihrem geheimen Kahal eine mächtige Stütze, und es existiere ein Welt-Kahal.“ Mit seinem Hinweis auf die „jüdische Internationale“ des 19. Jahrhunderts liefert Dr. Kastein selbst ein starkes Indiz für die Richtigkeit dieser Einschätzung.

Anders gesagt, die „Regierung“ bestand auch weiterhin, doch im Verborgenen und vermutlich in veränderter Form; Dr. Kastein wird kaum zufällig von einer „Internationalen“ gesprochen haben. Die logische Folgerung ist, dass das „Zentrum“ heutzutage nicht in einem einzigen Land liegt; obwohl seine hauptsächliche Machtbasis selbstverständlich die USA sind, dürfte es heute die Gestalt eines Direktorats aufweisen, dessen Angehörige in verschiedenen Staaten leben, aber Hand in Hand arbeiten und die Regierungen ebenso wie die Völker kontrollieren.

Somit hatte die Russen, die zum Zeitpunkt, wo das „Zentrum“ scheinbar verschwand, von dessen fortgesetzter Existenz ausgingen, mit ihrer Sicht der Dinge richtig gelegen.
Die Art und Weise, wie dieses internationale Direktorat Macht über die Nichtjuden erringt und wie es diese Macht ausübt, ist durchaus nicht mehr in undurchdringliches Dunkel gehüllt; wie wir im folgenden zeigen werden, sind in den letzten fünfzig Jahren hierzu zahlreiche zuverlässige Informationen erschienen.

Rätselhafter als die Herrschaft der Talmudisten über die Nichtjuden mutet ihre Fähigkeit an, die Juden selbst in einem eisernen Würgegriff zu halten. Wie konnte es einer Sekte bloß gelingen, ein über aller Herren Länder zerstreutes Volk fünfundzwanzig Jahrhunderte lang zu kontrollieren und zur Befolgung eines archaischen Stammesgesetzes zu zwingen?
Im nächsten Kapitel werden wir den einen oder anderen Einblick in die Methoden gewinnen, welcher sich die Weisen von Zion während der längsten Periode ihrer Geschichte – der talmudistischen Epoche, die von 70 bis ca. 1800 n. Chr. dauerte – bedient haben. Diese Methoden sind dermaßen ausgeprägt orientalischer, asiatischer Natur, dass sie für die westliche Mentalität fast unbegreiflich sind; noch am ehesten verständlich dürften sie jenen sein, die vor dem Zweiten Weltkrieg persönliche Erfahrungen mit den ostjüdischen Gemeinden gesammelt haben oder unter totalitären Regimen leben mussten, wo die Geheimpolizei die Bevölkerung in Furcht und Schrecken hält.

Kapitel 15  Der Talmud und die Ghettos

Bei aller Unterschiedlichkeit der Standpunkte wird man eines nicht bestreiten können: Einem Gesetz, dem ein über die ganze Welt zerstreutes Volk neunzehn Jahrhunderte lang gehorchte, obwohl es hundertmal Gelegenheit besaß, sich seinem Bann zu entziehen, muss eine große Kraft innewohnen. Der Talmud war und ist ein solches Gesetz und das einzige seiner Art.

Laut der Jewish Encylopedia galt „der Talmud als höchste Autorität . . . Selbst die Bibel nahm ihm gegenüber lediglich den zweiten Rang ein.“
In L’Histoire et les histoires dans la Bible zitiert Monseigneur Landrieux aus den Archives Israélites: „Die absolute Überlegenheit des Talmud über die Bibel Mose muss von allen anerkannt werden.“ Schließlich bekräftigt der Talmud selbst: „Die Worte der Weisen sind wichtiger als die Worte der Propheten.“ (Berachot, I. 4.)

Die Erstellung des Talmud begann in Jamnia. . . .  Sämtliche von „Zentrum“ erlassenen neuen Gesetze wurden der bereits in schriftlicher Form vorliegenden Thora als „mündliche Thora“, die den Schriftgelehrten nach ebenfalls göttlichen Ursprungs war, beigefügt und in der Mishna fixiert. Unter dem altbewährten Vorwand der „Vervollständigung“ kam später die Gemara hinzu, eine riesige Sammlung rabbinischer Regelungen, doch da die Gemara das Werk zweier verschiedener jüdischer Gemeinden war, von denen die eine im fünften Jahrhundert in Palästina und die andere im siebten Jahrhundert in Babylonien wirkte, unterscheidet man zwischen dem palästinensischen und dem babylonischen Talmud.

Somit entstand der Talmud während der christlichen Ära. Er ist seinem Wesen nach antichristlich.  . . .

Weshalb brauchte es den Talmud überhaupt? Die Gründe liegen auf der Hand. Die Judäer waren endgültig über die ganze damals bekannte Welt zerstreut. In den Ländern, wo sie sich niedergelassen hatten, war ihnen ein neuer „Feind“ in Gestalt einer Religion entstanden, deren Stifter die Pharisäer als „Heuchler“ gebrandmarkt hatte. Zudem kannten die Heiden das mosaische Gesetz mittlerweile in seiner griechischen Übersetzung und waren sogar der Ansicht, das eine oder andere daran sei durchaus brauchbar.
Infolgedessen benötigte das auserkorene Volk, um sich auch künftig gebührend von seiner Umwelt abzugrenzen, ein neues, einzig und allein ihm gehörendes Gesetz, das kein Unbefugter zu Gesicht bekommen würde. Es galt also einen „Zaun“ um die Thora zu ziehen, der stark genug war, um die im Exil lebenden Juden sowohl vor der Assimilierung an ihre Umwelt als auch vor der Verlockung, „fremde Götter“ anzubeten, zu schützen.

Somit war der Talmud im Wesentlichen eine Abwehrreaktion auf das Christentum;  . . .

Die Jewish Encyclopedia vermerkt: „Die jüdischen Legenden im Talmud, die Midrash [Predigten in der Synagoge] sowie das im Mittelalter entstandene ‚Leben Jesu Christi’ (Toledoth Jeshua) tendieren dazu, die Person Jesu in Verruf zu bringen, indem sie ihm eine uneheliche Geburt, Zauberei und einen schmachvollen Tod zuschreiben.“ . . .  Den Namen Jesu auch nur zu erwähnen, ist in jüdischen Familien verboten.

Das in der Jewish Encyclopedia erwähnte, „im Mittelalter entstandene“ Werk über das „Leben Jesu“ ist keineswegs ein genierliches Überbleibsel aus einer fernen Vergangenheit, wie man dieser Formulierung entnehmen könnte, sondern wird in jüdischen Schulen noch heute als Unterrichtsmaterial benutzt. Es handelt sich um ein von Rabbinern verfasstes Machwerk der talmudistischen Ära, in dem die rituellen Verhöhnungen, die Jesus vor Seiner Kreuzigung erdulden musste, in abgeänderter Form wiederholt werden. Jesus wird dort als unehelicher Sohn einer Friseuse namens Maria sowie eines römischen Soldaten namens Panthiera dargestellt und mit einem verächtlichen Namen bezeichnet. Des Weiteren heißt es, Sein Stiefvater habe ihn nach Ägypten mitgenommen, wo Er in der Zauberei unterwiesen worden sei.
Die Quintessenz dieser betrügerischen Jesus-Biographie (die das einzige ist, was ein frommer Jude über Jesus lesen darf) liegt darin, dass Er nicht von den Römern gekreuzigt wurde. Nachdem Er in Jerusalem erschienen und dort festgenommen worden ist, wird Er als Zauberer an den Sanhedrin ausgeliefert und anschließend für vierzig Tage an den Pranger gestellt, ehe man Ihn am Tage des Passa-Festes steinigt und hängt. Diese Hinrichtungsmethoden entsprechen genau den Vorschriften des Gesetzes: „Und wenn du findest, dass es gewiss wahr ist, dass solch ein Greuel in Israel geschehen ist, so sollst du den Mann oder die Frau, die eine solche Übeltat begangen haben, hinausführen zu deinem Tor und sollst sie zu Tode steinigen.“ (5. Mose 17, 4,5.)

„Wenn jemand eine Sünde getan hat, die des Todes würdig ist, und wird getötet und man hängt ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn am selben Tage begraben – denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott –, auf dass du dein Land nicht unrein machst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gibt.“ (5. Mose 21, 22-23.)  . . .

Im Talmud wird Jesus auch als „Narr“, „Hexer“, „Laie“, „Götzendiener“, „Hund“, „Kind der Lust“ usw. verunglimpft. Angesichts dieser viele Jahrhunderte lang wiederholten Lästerungen ist es nur folgerichtig, dass Jesus in einem 1880 neu aufgelegten Buch des spanischen Juden Mose de León als „toter Hund, der in einem Misthaufen begraben ist“, geschmäht wird. Der hebräische Originaltext dieser Talmudstellen findet sich in Laibles Buch Jesus Christus im Talmud. Laible meint, während der Epoche der Talmudisten sei der Hass auf Jesus zum „hervorstechendsten nationalen Zug des Judentums“ geworden, und die Berührung mit dem Christentum habe die Juden „immer wieder in einen Zustand des Zorns und des Hasses versetzt…“ ; er fährt fort: „Die Verachtung der Juden richteten sich stets in erster Linie gegen die Gestalt Jesu . . . Der Hass der Juden auf Jesus ist eine eindeutig nachgewiesene Tatsache, auch wenn sie ihn so wenig wie möglich zeigen wollen.“

Um die Außenwelt darüber in Unkenntnis zu halten, was hinter dem talmudischen Zaun gelehrt wurde, beschlossen die führenden Rabbiner im 17. Jahrhundert, die eben zitierten Passagen zu zensieren. Damals war die Kenntnis des Talmud dank der Aufklärungsarbeit zum Christentum konvertierter Juden bereits recht verbreitet, was den talmudistischen Weisen heillosen Ärger einbrockte. Zur Schadensbegrenzung wurde 1631 bei einer Synode in Polen ein Dekret erlassen, welches D. P. Drach später aus dem Hebräischen übersetzte. Hier der entscheidende Abschnitt:
„. . . wir befehlen euch unter der Drohung der Exkommunizierung, in künftigen Ausgaben der Mishna oder der Gemara nichts zu drucken, was in gutem oder in schlechtem Sinne von den Taten Jesu des Nazareners berichtet, und stattdessen einen Kreis einzusetzen, der die Rabbiner und Schulmeister darauf aufmerksam machen wird, dass sie den Schülern diese Stellen einzig und allein mündlich beibringen dürfen. Dank dieser Vorsichtsmaßnahme werden die Gelehrten unter den Nazarenern keinen Vorwand mehr finden, uns in dieser Frage anzugreifen.“

Heutzutage, wo die nichtjüdischen Regierungen es durch eine strenge Zensur de facto verboten haben, diesem Thema auf den Grund zu gehen, sind die gestrichenen Stellen in den hebräischen Ausgaben des Talmud dem Vernehmen nach wieder eingesetzt worden.

Die hasserfüllten Lästerungen gegen den Begründer eines anderen Glaubens unterscheiden das Judentum grundlegend von den übrigen Religionen. Christen, Moslems, Buddhisten, Konfuzianer etc. lehren keinen Hass auf andere Konfessionen oder deren Begründer. Sie begnügen sich damit, die Unterschiede zwischen ihrer eigenen und fremden Religionen gebührend zu unterstreichen. . . .
Der Koran beispielsweise berichtet von Jesus, dieser sei „vom Heiligen Geist“ gestärkt worden, während er den Juden vorwirft, den „Apostel Gottes“ , dem „die Frohbotschaft mit ihren Richtlinien und ihrem Licht“ offenbart wurde, verworfen zu haben. Von Seiner Mutter heißt es im Koran: „O Maria! Wahrlich hat Gott dich erwählt und gereinigt und dich über die Frauen der Welt erhoben.“ Welche Ehrfurcht das heilige Buch der Muselmanen Jesus entgegenbringt, geht auch aus folgender Stelle hervor: „Jesus, Marias Sohn, berühmt in dieser Welt und in der nächsten und einer von denen, die Zugang zu Gott haben.“

In schärfstem Gegensatz hierzu steht der Talmud, das letzte „neue Gesetz“. Warum er geschaffen wurde: Sein Zweck bestand darin, die ursprünglich unterschiedslos gegen alle Nichtjuden gerichteten Bestimmungen des Gesetzes spezifisch auf das Christentum auszudehnen und klarzustellen, wie sich ein Jude letzterem gegenüber zu verhalten hat. Eine zusätzliche Notwendigkeit zur Erweiterung des Gesetzes ergab sich daraus, dass die Nichtjuden in der ins Griechische übersetzten Thora etliches gefunden hatten, das ihnen zusagte, mochte sie in ihrer Gesamtheit auch eindeutig gegen sie gerichtet sein. Diese Konstellation hatten die levitischen Schriftgelehrten nicht voraussehen könnten, weil sie die Übersetzung nicht voraussehen konnten. Die herrschende Sekte benötigte also ein von ihr selbst geschriebenes neues Gesetz, das vor den neugierigen Blicken der „Heiden“ geschützt sein und den Juden in Erinnerung rufen würde, dass das Gesetz auch weiterhin einzig und allein ihr Gesetz war, auch wenn die Heiden unbegreiflicherweise entschieden hatten, seinen älteren Teil in ihre eigene Bibel zu integrieren.

Somit hatte der Talmud den Effekt, den Graben zwischen Juden und Nichtjuden noch zu vertiefen und die Schranke zwischen ihnen noch zu erhöhen.

. . .  Das Verbrennen nichtjüdische Bücher wurde nachdrücklich empfohlen: Bücherverbrennungen sind eine talmudische Erfindung, so wie die Jagd auf Hexen in der Thora befohlen wird. Tagtäglich musste ein frommer Jude die Formel rezitieren: „Gesegnet seiest Du, der Du mich nicht zum Goy gemacht hast.“ Das im Buch Leviticus festgelegte Gebot „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19, 18) gilt, wie ein Rabin Levi ausdrücklich hervorgehoben hat, nicht für den Nichtjuden.  . . .  . . . 

Was die Juden selbst sowie zum Christentum konvertierte Ex-Juden bis dahin über den Talmud offenbart haben, reicht völlig aus, um sich ein klares Bild von ihm zu machen.  . . .
Auch die jüdischen Schriftgelehrten räumen ein, dass der Talmud Menschenwerk ist, im Gegensatz zur Thora, von der es heißt, ihr Inhalt sei Mose von Jahwe offenbart worden. Dieser Unterschied ist von großer Bedeutung.  . . .

Als der Talmud abgeschlossen war, stellte sich eine Frage, auf die nur die Zukunft eine Antwort erteilen konnte: Würde es der neuen Sekte gelingen, den Diasporajuden dieses neue Gesetz so aufzuzwingen?

Die Geschichte hat diese Frage mit ja beantwortet. 1898 erklärte der Zionist Dr. Mandelstamm aus Kiew beim zweiten zionistischen Weltkongress in Basel: „Die Juden lehnen die Idee der Verschmelzung mit anderen Nationalitäten entschieden ab und halten unbeirrt an ihrer historischen Hoffnung auf ein Weltreich fest.“

Wir Menschen des 20. Jahrhunderts sind Zeugen des Versuchs zur Verwirklichung dieser Hoffnung. Dass die Talmudisten dem Sieg mittlerweile greifbar nahe gerückt sind, verdanken sie wahrscheinlich in erster Linie der Institution des Ghettos.

Im zwanzigsten Jahrhundert hat man der Öffentlichkeit weisgemacht, das Ghetto sei eine Art Konzentrationslager gewesen, in das die Juden von ihren Verfolgern gepfercht wurden. Eine ähnliche Geschichtsklitterung stellt die heutige Darstellung politischer und rassischer Verfolgung im Abendland dar; im zwanzigsten Jahrhundert neigt man zusehends dazu, nur noch von der „Verfolgung der Juden“ zu sprechen und alle anderen Verfolgungen unter den Teppich zu kehren.

In den vergangenen neunzehn Jahrhunderten hatten in Europa die unterschiedlichsten Menschengruppen unter Verfolgungen zu leiden. Selbstverständlich blieben solche auch den Juden nicht erspart, doch die Opfer, die sie erbringen mussten, entsprachen ihrem Anteil an der Bevölkerung, was bedeutet, dass nur ein geringer Prozentsatz der Gesamtopferzahl auf die jüdische Volksgruppe entfiel. Bei der umfangreichsten Verfolgung unseres Jahrhunderts im bolschewistischen Russland, waren die Juden nicht Opfer, sondern Täter. Ich weiß nicht, ob ich mir je über diesen Tatbestand klar geworden wäre, hätten meine persönlichen Erfahrungen mich nicht schonungslos damit konfrontiert.

Das Ghetto wurde den Juden mitnichten von ihrer Umwelt aufgenötigt. Es war das logische Produkt des talmudischen Gesetzes und ließ sich direkt auf die babylonische Erfahrung zurückführen. Wie erinnerlich bezeichnet Dr. Kastein den Talmud als das „Heim“, das die Juden überallhin mitgenommen hätten. Allerdings brauchten sie neben diesem geistigen Heim auch ein physisches, eines mit vier Wänden und einem Dach. Da der Talmud selbst festhielt, dass Nichtjuden keine „Nachbarn“ waren, und es verbot, letzteren ein Grundstück zu verkaufen, das an das Land eines Juden grenzte, war die Absonderung der Juden von ihrer Umwelt sowie ihre Selbstisolierung in Ghettos die natürliche Konsequenz.

Das erste Ghetto war jenes, das die Leviten mit dem Segen der örtlichen Herrscher in Babylon eingerichtet hatten. Das zweite entstand in Jerusalem: Von persischen Soldaten unterstützt, umgab Nehemia Jerusalem mit einer neuen Mauer und verwies darauf sämtliche Nicht-Judäer der Stadt. Dies waren die historischen Modelle für das europäische Ghetto, das wohl drückendste geistige Erbe der heutigen Juden.  . . .

Auch außerhalb Polens, wo sich alles jüdische Leben in Ghettos abspielte, kam die Forderung nach der Einrichtung solcher oft von den Talmudisten. Die heutzutage grassierende Vorstellung, wonach das Ghetto sichtbares Symbol der Unterdrückung gewesen sei, fügt sich nahtlos in die Legende von der unaufhörlichen „Verfolgung“ der Juden ein; diese Legende dient hauptsächlich zur Terrorisierung der Juden selbst, die so davon abgehalten werden sollen, ihrer Herde den Rücken zu kehren. Dieselbe Funktion erfüllt das heute unermüdlich verbreitete Ammenmärchen vom „Antisemitismus“.

Im antiken Alexandria, dem New York jener Tage, sowie im Kairo und im Córdoba des Mittelalters wurden die jüdischen Wohnviertel auf Wunsch der Rabbiner eingerichtet. Im Jahre 1084 beantragten die Juden von Speyer beim deutschen Fürsten die Einrichtung eines Ghettos; anno 1412 wurde, ebenfalls auf Ersuchen der Juden, in Portugal ein Ghetto-Gesetz eingeführt. Die Errichtung der Ghettomauern in Verona und Mantua wurde von den dortigen Juden jahrhundertelang beim Purimfest gefeiert. Die Ghettos in Russland und Polen waren ein wesentlicher Teil der talmudistischen Organisation, und jeder Versuch zu ihrer Abschaffung wäre von den jüdischen Führern als „Verfolgung“ gegeißelt worden.  . . .

Im Sog der Emanzipation verschwanden die Ghettos zumindest in Westeuropa nahezu vollständig; . . . In ihrer Ausgabe von 1903 vermeldete die Encyclopedia Judaica: „In der ganzen zivilisierten Welt gibt es kein einziges Ghetto im ursprünglichen Sinne des Wortes mehr.“ . . .

Das Verschwinden des Ghettos während des Jahrhunderts der Emanzipation war für die Macht der Talmudisten ein empfindlicher Schlag. Um zu verhindern, dass sich der Geist des Ghettos verflüchtigte, bedurfte es schleunigst eines Ersatzes, und diesen fand man in Gestalt des Zionismus, der nichts anderes als ein neues Instrument zur Einpferchung der Herde in eine Umfriedung ist.
Rabbiner Elmer Berger meinte:
„Viele wünschen eine strengere Kontrolle der Juden durch Juden und bedauern das Schwinden dieser Kontrolle in Russland, wo das Ghetto sie einst leicht und absolut machte.“  . . .

Namhafte zionistische Autoritäten stellen klar, dass der Zionismus die Wiedergeburt der talmudischen Ghettomentalität verkörpert. Er zielt darauf ab, die Früchte der Emanzipation zunichte zu machen und den Juden wiederum einzubläuen, dass sie sich von ihrer Umwelt abzusondern hätten. Die chauvinistischen Parolen, welche die Gründung des Staates Israel im Nahen Osten begleiteten, sind im Grunde nichts weiter als ein Mäntelchen zur Tarnung dieser Absichten.  . . .

Die Zionisten haben sowohl die nichtjüdischen Regierungen als auch die jüdischen Massen fest im Griff, und die Meinung vereinzelter Dissidenten ist von geringer Bedeutung.  . . .

Der große Umschwung erfolgte im Jahre 1917. Unter den jüdischen Massen war das Erbe des Talmuds und der Ghettos so tief verwurzelt, dass sie sich nicht um die „Einstellung des modernen Judentums“ scherten, sondern es vorzogen, ihr Ohr den Zionisten zu leihen, die damals die Bühne betraten.

Kapitel 16  Die Sehnsucht nach dem Messias

Das talmudistische Regime in den strikt abgeschotteten Ghettos war seiner Natur nach terroristisch und bediente sich klassischer totalitärer Methoden, indem es seine Spione und Denunzianten ihrerseits ausspionierten ließ und Abweichler mit Bannfluch, Exkommunizierung und Tod bedrohte. Die kommunistischen Regierungen, die mittels Geheimpolizei und Konzentrationslagern herrschen, haben sich dieses System, das den talmudisch geschulten Begründern des Kommunismus wohlbekannt war, offensichtlich zum Vorbild genommen.
Während der viele Jahrhunderte dauernden Herrschaft der Talmudisten zeitigten der Terror und das Dogma, das er schützte, zwei markante Ergebnisse: Periodisch wiederkehrende Sehnsüchte nach dem Messias, die den Wunsch der „Gefangenen“ widerspiegelten, der Schreckensherrschaft zu entrinnen, sowie ebenfalls periodisch aufflammende Proteste gegen das Dogma seitens der Juden selbst.  . . .

Die Talmudisten lenkten die Betätigung ihres Volkes so, dass sich dieses immer hoffnungsloser in das Netz verstrickte, in dem es gefangen war: „Sie begnügten sich nicht damit, das Gesetz mit einem Zaun zu umgeben, sondern zogen einen solchen auch um sich selbst, indem sie sich entschiedener denn je zuvor von ihrer Umwelt abschirmten und sich noch fester an einen Kreis von Gesetzen banden“, meint Dr. Kastein.  Bei jedem Atemzug und jeder Bewegung mussten sie sich fragen: „Erlaubt oder verbietet der Talmud das?“ Die Antwort auf diese Frage erteilte jeweils die herrschende Sekte.  . . .

Die Willfährigkeit, mit der sich Nichtjuden der herrschenden jüdischen Sekte unterwerfen, ist ein Phänomen, welches man seit der babylonischen Epoche bis in die Gegenwart immer wieder beobachten kann. . . .

Die jüdische Geschichte verzeichnet zahlreiche Episoden. Wer sich in die einschlägige Literatur vertieft, den übermannt schon bald das Grausen. Der „große Bannfluch“ lief in der Praxis auf ein Todesurteil hinaus, was natürlich auch sein Sinn war. . . .

In der Jewish Encyclopedia liest man unter dem Stichwort „Flüche“: „Die talmudische Literatur zeugt von einem manchmal an reinen Aberglauben grenzenden Glauben an die Macht des bloßen Wortes . . .“

. . .  Ein solch trauriges Geschick ereilte etliche der großen jüdischen Protestanten. Zu jenen Juden, die ihre Stimme gegen den Talmud erhoben, gehörte der 1632 in Amsterdam geborene Baruch Spinoza. Der von den Amsterdamer Rabbinern gegen ihn ausgesprochene Bannfluch lässt sich direkt auf die Flüche des Deuteronomium zurückführen:

„Durch das Urteil der Engel verhängen wir den Bannfluch über Baruch Spinoza, stoßen ihn aus unserer Gemeinde aus . . . wir belegen ihn mit dem Bannfluch,  . . .  Niemand spreche mit ihm, niemand schreibe ihm, . . . niemand leiste ihm je Gesellschaft.“

Spinoza wurde aus Amsterdam verbannt, und von seinen Glaubensbrüdern gemieden und geächtet, starb er im Alter von 44 Jahren.

Ein rundes Jahrhundert nach Spinoza verkündete Moses Mendelssohn (1729-1786) die ketzerische Lehre, die Juden sollten ihrem Glauben zwar treu bleiben, sich jedoch unter ihre Mitmenschen integrieren. . . . Sein Grundsatz lautete: „Oh meine Brüder, beschreitet den Pfad der Liebe, so wie ihr bisher den des Hasses beschritten habt.“

Mendelssohn war mit dem Talmud aufgewachsen, und für seine Kinder erstellte er eine deutsche Übersetzung der Bibel, die er dann unter den Juden zu verbreiten begann. . . .
 Anschließend überantworteten die Rabbiner die Übersetzung in Berlin öffentlich dem Feuer.

Die großen jüdischen Protestanten erzeugten innerhalb des Judentums zwar stets Schockwellen, scheiterten jedoch ausnahmslos: stets behielt die herrschende Sekte die Oberhand.   . . .

. . . Tatsache ist und bleibt allerdings, dass die Gnadenlosigkeit der talmudistischen Herrschaft mit ihren sichtbaren und unsichtbaren Ghettos immer wieder Weinen und Murren erzeugte und regelmäßig dazu führte, dass die Versklavten ungestüm an ihren Ketten zerrten.  . . .

Erlaubt wurde in Synagogen und Schulen lediglich eine bizarre Dialektik, die letztlich dazu diente, zu beweisen, dass unter dem Talmud alles erlaubt war; der eine Kontrahent stellte eine Behauptung auf, der andere bestritt diese, und dann wiesen beide nach, dass das Gesetz ihnen recht gab! Dies ist die Dialektik, die immer wieder mit ungläubigem Staunen erfüllt: nämlich die Gewandtheit, mit der die Zionisten für sich Rechte beanspruchen, die sie anderen absprechen.

Kapitel 17  Die zerstörerische Mission

Nach langjährigem Studium, während dessen er Hunderte von Büchern las, gelangte der Verfasser des vorliegenden Werks allmählich zur Einsicht, dass sich die zentrale Botschaft der Geschichte Zions in dem bereits früher zitierten Satz von Maurice Samuel zusammenfassen lässt: „Wir Juden, die Zerstörer, werden für immer Zerstörer bleiben… .“

Auf den ersten Blick wirkt dies wie die Prahlerei eines Neurotikers, doch je mehr man sich in die Materie vertieft, desto klarer begreift man, dass diese Worte tödlich ernst gemeint und sorgfältig gewählt sind. Sie bedeuten, dass ein Mensch, der als Jude geboren wurde und Jude bleibt, eine zerstörerische Mission auszuführen hat, der er sich nicht entziehen kann. Befolgt er diesen Auftrag nicht, so ist er in den Augen der Weisen kein guter Jude; will er ein guter Jude sein, so muss er seine Mission erfüllen.

Mit dieser Auffassung stehen wir durchaus nicht allein. Zionistische Schriftsteller, abtrünnige Rabbiner und nichtjüdische Historiker bestätigen, dass eine solche zerstörerische Mission existiert; ihr Vorhandensein ist vermutlich der einzige Punkt, über den sich alle ernstzunehmenden Forscher einig sind.

Der Imperativ „Zerstöre!“ ist das Markenzeichen der jüdischen Religion. Dass die Urheber des Gesetzes ausgerechnet dieses Verbum gewählt haben, dürfte schwerlich dem Zufall zuzuschreiben sein. An und für sich wären auch andere Wörter denkbar gewesen – „erobern“, „besiegen“, „überwinden“, „unterjochen“ – doch die Schriftgelehrten entschieden sich für „zerstören“ und legten dieses Wort Gott in den Mund.

Diese Perversion war es, die Jesus geißelte, als er den Pharisäern vorwarf, dass „sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind“ (Matthäus 15,8-9).
Die erste Stelle des Alten Testaments, wo geschildert wird, wie Jahwe „Rache“ an den Heiden übt, findet sich im Buch Exodus: „So spricht der HERR: Um Mitternacht will ich durch Ägyptenland gehen, und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron sitzt, bis . . ., auf dass ihr erkennet, dass der HERR einen Unterschied macht zwischen Ägypten und Israel.“ (2.Mose 11,4-7)
Von diesem Augenblick an zieht sich der Befehl „Zerstöre!“ wie ein roter Faden durch das ganze Gesetz sowie die ganze Darstellung der geschichtlichen Begebenheiten. Bisweilen ist die Frage, wer zerstören soll, Gegenstand von Verhandlungen zwischen Jahwe und seinem auserwählten Volk: Entweder anerbietet sich Jahwe selbst, zu zerstören, oder sein Volk bittet ihn darum. In beiden Fällen wird der Zerstörungsakt als etwas dermaßen Verdienstvolles dargestellt, dass er eine entsprechende Gegenleistung erheischt: „Ja, mein Engel wird vor dir hergehen und dich bringen zu den Amoritern . . . und Jebusitern, und ich will sie vertilgen. Du sollst ihre Götter nicht anbeten noch ihnen dienen . . .“ (2. Mose 23,23-24)
Als Gegenleistung dafür, dass Jahwe andere Stämme vernichtet, muss sein Volk also die Steinmale der Vernichteten umreißen und zerbrechen. Andererseits „gelobte Israel dem HERRN ein Gelübde und sprach: Wenn du dies Volk in meine Hand gibst, so will ich an ihren Städten den Bann vollstrecken. Und der HERR hörte auf die Stimme Israels und gab die Kanaaniter in ihre Hand, und sie vollstreckten den Bann an ihnen und ihren Städten.“ (4. Mose 21,2-3)

Da der Befehl „Zerstöre!“ unter den unabänderlichen Geboten einen derart hohen Stellenwert innehat, ist jeder Akt der Milde ein schwerer Verstoß gegen das Gesetz und nicht bloß ein Irrtum. Für dieses Verbrechen wurde Saul, der erste König des vereinigten Königtums von Israel und Juda, von den Priestern seines Amtes enthoben und an seiner Stelle David, der Mann aus Juda, auf den Thron gesetzt. In derselben Richtung weist das im Buch Numeri geschilderte Massaker an den Midianitern, mit dem Mose seine Laufbahn beschließt.

Dies also war die Grundlage, auf der das Gesetz und die Darstellung der geschichtlichen Ereignisse sowohl jener Zeit als auch späterer Zeiten beruhte. Nachdem sich Israel von diesem Gesetz losgesagt hatte, standen die Judäer mit ihren Leviten allein auf weiter Flur; ihre Priesterschaft bekräftigte, dass das Zerstören Jahwes oberstes Gebot war und dass sie von ihm dazu bestimmt waren, dieses Gebot zu erfüllen. Somit wurden die Judäer das einzige Volk der Weltgeschichte, dessen Mission spezifisch im Zerstören bestand. Gewiss, dass Kriege Zerstörungen mit sich bringen, ist eine Binsenwahrheit, doch das Zerstören als Ziel an sich war zuvor unbekannt gewesen, und die einzige Quelle dieser singulären Ideologie findet sich in der Thora und im Talmud.
Rekapitulieren wir: Die Absicht der Weisen bestand eindeutig darin, eine zerstörerische Kraft zu organisieren; hierin liegt die große Wahrheit des eingangs angeführten Zitats von Maurice Samuel.

Wenn ein unter die Nationen zerstreutes Volk einem solchen Gesetz huldigt, so hat dies zwangsläufig missliche Folgen für seine Gastvölker. Die Jahre 458–444 v. Chr., als die Leviten ihr weinendes Volk mit persischer Rückendeckung unter ihr Joch zwangen, waren die Geburtsstunde einer Nation, welche auf die sie umgebenden Gesellschaften immer und immer wieder eine katalytische Wirkung ausgeübt hat, ohne sich selbst nennenswert zu wandeln. Die Juden wurden zu einem weltweiten katalytischen Faktor, und die Veränderungen, die sie hervorriefen, waren negativer Art. Ihre Gastvölker haben schwer unter der Gegenwart einer feindlichen Minderheit in ihrer Mitte gelitten, wobei die Komplizenschaft der nichtjüdischen Regierungen mit der Sekte ihr übriges tat. Dass die Erfüllung ihrer finsteren Mission die Juden glücklich gemacht hat, darf man übrigens füglich bezweifeln.  . . .

. . .  Babylon, Belsazar, Daniel, Ashaverus und Mordechai sind Vergangenheit. Doch das Massaker am Zaren und seiner Familie wurde 1918 in Übereinstimmung mit Daniel 5,30 begangen, und die in Nürnberg zum Tode verurteilten nationalsozialistischen Führer wurden in Übereinstimmung mit Esther 9,13-14 gehängt. Somit wurden Geschichten aus alter Zeit zum Gesetz unseres Jahrhunderts. Die beiden ausgelassensten Feste der jüdischen Religion erinnern an alte Legenden von Rache und Massenmord: Die Tötung der Erstgeborenen Ägyptens sowie die Abschlachtung von 75.000 Persern.

Vielleicht trifft es sogar zu, dass die Juden innerhalb von 50 Jahren nach ihrer Unterwerfung durch Babylon die Zerstörung des babylonischen Königreiches durch die Perser ermöglichten und 50 Jahre nach ihrer Befreiung durch den Perserkönig dessen Reich unter Kontrolle brachten  . . .

Ein Rabbiner aus Chicago, Salomon B. Freehof, vertritt die Ansicht, die Erzählung von Haman, Mordechai und Esther sei „die Essenz der gesamten Geschichte des jüdischen Volkes“, während B.J. Brown meint, das Purimfest solle abgeschafft und der Vergessenheit preisgegeben werden. . . .“  Dies schrieb Bernard J. Brown im Jahre 1933, doch die Ereignisse des Jahres 1946, als die nationalsozialistischen Führer an einem jüdischen Feiertag gehängt wurden, beweisen, dass seine Aufforderung ebenso ungehört verhallt ist wie seine anderen, bereits früher zitierten Mahnungen. Wie zwanzig Jahrhunderte früher triumphierte anno 1946 die Denkweise Rabbiner Freehofs. Die Hauptelemente des Purimfestes treten in anderem Gewande sowohl in früheren als auch in späteren Epochen der Geschichte Zions auf: Immer wieder bedienen sich die Juden eines nichtjüdischen Herrschers, um ihre nichtjüdischen Feinde zu vernichten.
Das Buch Esther ist das letzte Geschichtsbuch des Alten Testaments, so dass der Wissbegierige die jüdischen Autoritäten zu Rate ziehen muss, um zu erfahren, ob auch die späteren Ereignisse in der jüdischen Geschichtsschreibung auf dieselbe Weise dargestellt werden, nämlich als ununterbrochene Kette von „Verfolgungen“ der Juden seitens der Heiden, von denen jede zum Untergang des betreffenden heidnischen Volkes und zu einer jüdischen Racheorgie führt.

Wer dieser Frage nachgeht, kommt zum Ergebnis, dass die gesamte Geschichte bis hin in die Gegenwart von den Führern der Sekte in der Tat so gesehen und den jüdischen Massen so präsentiert wird. So wie Ägypten, Babylon und das Perserreich im Alten Testament nur insofern existieren, als sie die Juden unterwerfen und knechten, ehe sie Jahwes Rache ereilt, schildern die jüdischen Historiker auch die späteren Epochen einzig und allein vom jüdischen Standpunkt aus. Das einzige, was diese Historiker an Griechenland, Rom und allen späteren Reichen interessiert, ist ihre Einstellung gegenüber den Juden bzw. die Einstellung der Juden ihnen gegenüber.

Nach Babylon und Persien war das nächste Land, das die zersetzende Kraft dieser fremden Minderheit zu spüren bekam, Ägypten. Schon ehe die babylonische Eroberung Jerusalems einen Strom von Flüchtlingen in Bewegung setzte, von denen die meisten nach Alexandria abwanderten, war die dortige jüdische Gemeinde die zahlenmäßig stärkste der Welt. Wie später Russland und nach diesem Amerika war Ägypten zu jener Zeit das Land mit der weltweit größten jüdischen Bevölkerung.  . . .

Dr. Kastein schreibt zunächst, Ägypten sei für die Juden eine „historische Zufluchtsstätte“ gewesen, doch wer diese Formulierung als Ausdruck warmer Dankbarkeit deutet, täuscht sich gründlich, denn aus Dr. Kasteins folgenden Ausführungen geht hervor, dass unter einer „Zufluchtsstätte“ ein Ort zu verstehen ist, der zerstört werden muss.   . . .

Nach Babylon, Persien und Ägypten kam Griechenland an die Reihe. Anno 332 eroberte Alexander der Große das Perserreich, und auch Ägypten geriet unter makedonisch-griechische Herrschaft. Alexandria wurde zur griechischen Hauptstadt. Gewiss, viele alexandrinische Juden hätten es gerne mit Jeremia gehalten und dazu beigetragen, den „Frieden der Stadt“ zu wahren. Doch einmal mehr behielten die mächtige Sekte und ihre zerstörerische Lehre die Oberhand.
Als strammer Gefolgsmann der Sekte billigt Dr. Kastein Griechenland und seiner Zivilisation zwar widerwillig „intellektuelle Brillanz“ zu, versteigt sich jedoch zu der Behauptung, es sei „der Prototyp all dessen, was verlogen, grausam, verleumderisch, hinterlistig, träge, eitel, korrupt, raffgierig und ungerecht ist“ gewesen. Seine Bemerkungen zu der griechischen Episode beschließt er mit dem triumphierenden Satz: „Die alexandrinischen Juden führten den Zerfall der hellenistischen Zivilisation herbei.“  . . .

Auf Griechenland folgte Rom, und zu Roms Blütezeit lebte Cicero, ein Mann, der offenbar bereits wusste, was Dr. Kastein zwei Jahrtausende später bestätigen sollte, nämlich dass die Juden bei der Zersetzung der griechischen Zivilisation eine maßgebliche Rolle gespielt hatten. Beim Prozess gegen Flaccus warf Cicero nämlich einen furchtsamen Blick über die Schulter, als er auf die Juden zu sprechen kam; er wusste, dass sie zusammenhielten wie Pech und Schwefel und jeden in den Ruin zu treiben vermochten, der sich ihnen widersetzte. Deshalb riet er zu Vorsicht beim Umgang mit ihnen.

Fuscus, Ovid und Persius äußerten ähnliche Warnungen, und zu Jesu Lebzeiten schrieb Seneca: „Die Bräuche dieser verbrecherischen Nation greifen so rasch um sich, dass sie bereits in jedem Lande Anhänger haben, und hierdurch zwingen die Unterworfenen den Eroberern ihre Gesetze auf.“ Während jener Zeit äußerte sich der römische Geograph Strabo zu der Verteilung und Zahl der Juden; Strabo meinte, es gebe auf der ganzen Erde keinen Ort, wo man sie nicht antreffe.

Aus nichtjüdischer Sicht haben Griechenland und Rom dauerhafte Werte geschaffen, auf denen die europäische Zivilisation beruht. Aus Griechenland kam die Schönheit; alle Dichtung und Kunst geht auf griechisches Vorbild zurück. Aus Rom kam das Recht; römisches Recht liegt der Magna Charta ebenso zugrunde wie dem Prinzip, dass jedermann Anspruch auf einen gerechten und öffentlichen Prozess hat. Es ist dies eine der gewaltigsten Errungenschaften des Abendlandes.
Für zionistische Gelehrte waren Griechenland und Rom nichts weiter vergängliche, widerwärtige heidnische Gebilde. Dr. Kastein meint verächtlich, Judäa habe in Rom „von Anfang an zu Recht lediglich eine Vertreterin geistesfeindlicher, stupider und brutaler Gewalt“ erblickt.

In den ersten drei nachchristlichen Jahrhunderten wurden die Christen im römischen Reich verfolgt. Nachdem Kaiser Konstantin 320 zum Christentum konvertiert war, wurde es den Juden verboten, ihre Sklaven zu beschneiden, christliche Sklaven zu halten oder nichtjüdische Partner zu ehelichen. Diese umgekehrte Anwendung des jüdischen Gesetzes war für Dr. Kastein „Verfolgung“!

Nach dem Zerfall des römischen Reiches im Jahre 395 wurde Palästina Bestandteil von Ostrom, d.h. Byzanz. Erst als die Mehrzahl der Bevölkerung Roms das Christentum angenommen hatte, wurde das Verbot der jüdischen Zuwanderung nach Jerusalem aufgehoben; ohne das Christentum würden in Jerusalem möglicherweise noch heute keine Juden leben. Doch im Jahre 614, als Krieg zwischen Byzanz und Persien herrschte und die Perser in Palästina eindrangen, „stießen die Juden in hellen Scharen zu den persischen Heeren“ und beteiligten sich anschließend „mit dem Ingrimm von Menschen, die sich für dreihundert Jahre Unterdrückung rächen wollten, an einem umfangreichen Massaker an Christen“ (Dr. Kastein). Unter „Unterdrückung“ versteht Dr. Kastein wie bereits erwähnt, dass es den Juden verboten gewesen war, christliche Sklaven zu halten . . .

Nachdem die Juden ihr Mütchen an den Christen gekühlt hatte, schwand ihre Begeisterung für die Perser merklich. Bereits vierzehn Jahre später waren sie „nur allzu bereit, mit dem byzantinischen Kaiser Heraklit zu verhandeln“ und ihm bei seinem Versuch einer Rückeroberung Palästinas zu helfen.

Wie Cicero und andere antike Denker vor ihm begegnete auch der Begründer des Islam, Mohammed, den Juden mit Argwohn. Im Koran heißt es: „Du wirst sicherlich erkennen, dass die gewalttätigsten Feinde der Rechtgläubigen die Juden und die Götzendiener sind.“ . . .

. . . Im Jahre 637 eroberte Kalif Omar Jerusalem und wandte sich anschließend westwärts. Nach der islamischen Invasion Spaniens verlegte die talmudistische Regierung ihren Sitz in jenes Land.  . . .  „Die Juden Afrikas und ihre unglücklichen Glaubensgenossen auf der Halbinsel machten gemeinsame Sache mit dem mohammedanischen Eroberer Tarik… Nach der Schlacht von Jérez im Juli 711 und dem Tod des letzten westgotischen Königs Roderich stießen die siegreichen Araber weiter vor und wurden überall von den Juden unterstützt. . . .

Dieses Bild entspricht voll und ganz demjenigen früherer historischer Ereignisse oder Legenden, bei denen die Juden beteiligt waren: Ein Konflikt zwischen zwei „fremden“ Völkern wurde zu einem jüdischen Triumph. Wie einst in Babylon und Ägypten fielen die Juden auch in Spanien dem Volk, unter dem sie lebten, in den Rücken und öffneten die Tore dem fremden Eindringling, der die eroberten Städte anschließend den Juden zur Verwaltung überließ. Im Krieg sind die Hauptstadt und die anderen großen Städte eines Landes die Früchte des Sieges, doch in Spanien fielen diese Früchte nicht den siegreichen Arabern, sondern den Juden zu.  . . . .
Falls die arabischen Eroberer auf die Dankbarkeit jener gehofft hatten, denen sie die Hauptstadt Toledo sowie andere große Städte zur Verwaltung anvertraut hatten, irrten sie sich gründlich. Nach dem Sieg der islamischen Heere sang Judah Halevi von Córdoba:

„Wie kann ich würdig mich erweisen meiner heiligen Mission
,
Wo Zion doch in Ketten liegt, von Rom verdammt zu Schmach und Fron?

Wie kann getreu erfüllen ich den Eid, den ich geschworen

Wenn ich als Fröner schmachten muss unter dem Joch des Mohren?

Staub ist mir aller Reichtum im Spaniolenland,

Doch ehr ich Staub wie Gold, wo einst der Tempel stand.“

Abu Ishaks Mahnungen verhallten ungehört: Der Kalif wählte seine Minister auch weiterhin unter den Kandidaten der talmudistischen Regierung in Córdoba. Die spanische Periode zeigt womöglich klarer als jede andere, dass die jüdische Darstellung der Geschichte der Wahrheit näher kommen mag als die nichtjüdische, denn von der Eroberung Spaniens profitierten die Juden mit Sicherheit mehr als die Mauren. Diese herrschten formal rund 800 Jahre über die Halbinsel, ehe sie von den Spaniern vertrieben wurden.   . . .

Diese Entwicklung fand ihren krönenden Höhepunkt in der Ernennung eines gewissen Isaac Arrabanel zum Verwalter der Staatsfinanzen, die mit der Auflage verbunden war, die notwendigen Mittel für die Eroberung Granadas bereitzustellen.  . . .

Doch schließlich explodierte der Zorn, der sich während der achthundertjährigen Fremdherrschaft auf die jüdischen Helfershelfer der Mauren angestaut hatte: 1492 wurden die Juden aus Spanien ausgewiesen. Noch heute hegen die zionistischen Historiker einen tiefverwurzelten Hass auf Spanien und sind davon überzeugt, dass Jahwes Rache an diesem Land noch nicht vollendet ist. Manche von ihnen betrachten den Sturz der spanischen Monarchie viereinhalb Jahrhunderte nach der Reconquista sowie den anschließenden Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 als Ratenzahlungen bei der Begleichung der Schuld, welche die Spanier auf sich geladen haben. Nach der Machtübernahme der deutschen Nationalsozialisten im Jahre 1933 sagte einer der führenden amerikanischen Zionisten, Brandeis, zu Rabbiner Stephen Wise: „Möge Deutschland das Schicksal Spaniens ereilen!“

In diesem Licht ist auch die Behandlung zu sehen, die Spanien in den folgenden Jahrzehnten widerfuhr, insbesondere sein langer Ausschluss aus den Vereinten Nationen.  . . .

. . .  Die erste Begegnung der Juden mit einer abendländischen Nation endete nach acht Jahrhunderten damit, dass ihr Gastland sie ausspie.  . . .

Die Erfahrung der Vertreibung war für die davon betroffenen Juden ein schwerer Schock gewesen. Sie und ihre Nachkommen gaben wiederholt zu erkennen, dass sie gewillt waren, die Lehren aus dem Geschehenen zu ziehen . . .

Im Verlauf der Jahrhunderte hatten die äußeren Umstände und die menschliche Natur einen Vermischungsprozess unvermeidlich gemacht. . . .  Dies bedeutet, dass die Juden, die im Windschatten der Araber nach Spanien kamen, bereits Vertreter einer Mischrasse waren. Während der achthundert Jahre in Spanien wurde das Rassengesetz wesentlich strikter gehandhabt als zuvor, mit dem Ergebnis, dass sich ein neuer rassischer Typus herausbildete, der „Sepharde“.

Nach der Vertreibung der Juden aus Spanien verlegte die Regierung ihr Hauptquartier wie bereits erwähnt nach Polen. Was wurde nun aus diesen sephardischen Juden, die zumindest teilweise noch judäischer Abstammung waren?

Die Jewish Encyclopedia äußert sich hierzu völlig unmissverständlich: „Die Sephardim sind die Nachfahren der Juden, die aus Spanien und Portugal vertrieben wurden und sich in Südfrankreich, Italien, Nordafrika, Kleinasien, Holland, England, Nord- und Südamerika, Deutschland, Dänemark, Österreich und Ungarn niederließen.“

Man beachte, dass Polen in dieser Aufzählung fehlt! Die talmudistische Regierung verlegte ihren Sitz zwar dorthin, doch die breite Masse der Sepharden folgte ihr mitnichten, sondern ließ sich anderswo nieder. Somit war die Regierung mit einem Schlag von ihrem Volk getrennt, und dieses zerstreute sich über alle möglichen Länder.
Diese Zerstreuung
beschreibt die Jewish Encyclopedia wie folgt:
„Unter diesen Siedlern gab es viele, die Abkömmlinge wohlhabender Familien waren und als Marranos namhafte Positionen in den Ländern bekleidet hatten, die sie hatten verlassen müssen… Sie betrachteten sich als höhere Klasse, als den Adel des Judentums, und ihre von ihnen verachteten Glaubensbrüder anerkannten sie als solche… Die Sepharden waren nie in anrüchigen Berufen tätig, trieben keinen Wucher und vermischten sich nicht mit den niedrigen Klassen. Obwohl die Sepharden friedlich mit den anderen Juden zusammenlebten, gingen sie nur selten Mischehen mit ihnen ein… In der Moderne haben die Sepharden ihre Autorität, die sie mehrere Jahrhunderte lang über andere Juden ausübten, eingebüßt.“

Rekapitulieren wir: Nachdem die Sepharden die spanische Halbinsel verlassen hatten, zogen sie nicht nach Polen, sondern ließen sich stattdessen in Westeuropa, Nordafrika und im Osmanischen Imperium nieder. Sie vermischten sich nicht mit den anderen Juden, die sie „verachteten“, sondern verharrten in hochmütiger Isolierung, büßten ihre Autorität jedoch schließlich ein. (In den jüdischen Standardwerken findet man die widersprüchlichsten Angaben über den Anteil der Sepharden an der jüdischen Gesamtbevölkerung; gemäß einigen Quellen waren sie eine starke, gemäß anderen nur eine kleine Minderheit. Die betreffenden Statistiken lassen sich biologisch nicht erklären und dürften wohl unzuverlässig sein.)

Wie auf den Wink eines Zauberers hin wandelte sich die Natur des Volkes, über welches das talmudistische Zentrum seit zweitausend Jahren geherrscht hatte, nach dessen Umsiedlung nach Polen abrupt. Nachdem jene Juden, welche die Welt bisher gekannt hatte, arg gebeutelt aus ihrer ersten großen Kraftprobe mit einer westlichen Nation hervorgegangen waren, wurden sie über Nacht zu einer Minderheit innerhalb ihres eigenen Volkes. Die talmudistische Regierung schickte sich an, den zweiten Zusammenprall mit der abendländischen Welt von einem neuen Zentrum aus vorzubereiten, und ließ sich unter einer asiatischen Völkerschaft nieder. Bei dieser handelte es sich um die Chasaren, die viele Jahrhunderte zuvor zum Judentum übergetreten waren. Fortan benutzte die herrschende Sekte dieses wilde Volk, dem die ernüchternde Erfahrung der Vertreibung erspart geblieben war, als Werkzeug zur Durchsetzung ihrer Ziele.

1951 wurde einem New Yorker Verleger, der erwog, eines unserer Bücher zu publizieren, seitens einer jüdischen politischen Zentrale dringend von einem solchen Schritt abgeraten, und zwar mit folgender Begründung: „Mr. Reed hat die Chasaren erfunden.“

Tatsache ist indessen, dass die jüdischen Autoritäten die Existenz des Chasarenvolkes und seine Bekehrung zum Judentum anerkennen, und dass sich die Entwicklung des Chasarischen Reichs anhand von Landkarten verfolgen lässt. Um 600 n. Chr., als es seine größte Ausdehnung erlangt hatte, reichte es vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meer. Allen Schilderungen zufolge waren die Chasaren ein tatarischer oder turko-mongolischer Stamm. Laut der Encyclopedia Judaica trat der Chasarische Khagan (Häuptling) „mit den vornehmsten seiner Untertanen und einer großen Zahl seines heidnischen Volkes vermutlich um 679 n. Chr. zum Judentum über“.
Diese Darstellung wird durch einen ungefähr aus dem Jahre 960 stammenden Briefwechsel zwischen Hasdai Ibn Shapnet, dem Außenminister des in Córdoba residierenden Kalifen Abd el Rahman, und dem Chasarenkönig Joseph erhärtet.

Die Encyclopedia Judaica bestätigt, dass die jüdischen Gelehrten keinen Zweifel an der Echtheit dieser Korrespondenz hegen. In dieser tauchte erstmals das Wort Aschkenasen auf; hierunter waren die bisher unbekannten, von den anderen Juden grundverschiedenen Ostjuden zu verstehen.

Die turko-mongolischen Aschkenasen unterschieden sich von den einzigen zuvor im Westen bekannten Juden, den Sepharden, in jeder Beziehung außer der Religion. Im folgenden Jahrhundert lockerte sich der Würgegriff der talmudistischen Führung um die weit zerstreuten westlichen Gemeinden; um so unerbittlicher schwang sie ihre Zuchtrute hingegen über die neuen, kompakten jüdischen Siedlungen im Osten. Juden mit semitischen Gesichtszügen wurden seltener, und heutzutage weist der typische Jude gewisse mongolische Züge auf, was die logische Folge seiner Abstammung ist.

Kein Nichtjude wird je erfahren, weshalb die Führer der Sekte vor dreizehnhundert Jahren die Massenbekehrung eines zahlenmäßig starken heidnischen Volkes zum talmudischen Judentum duldeten. Führte hier der Zufall Regie, oder waren die Weisen von Zion fähig, alle Eventualitäten vorauszusehen?

Wie dem auch sei: Nach der Zerstreuung der Sepharden und dem herben Rückschlag, den die zerstörerische Idee mit der Vertreibung der Juden aus Spanien hatte hinnehmen müssen, verfügten die Führer der Sekte nun über eine gewaltige Reservearmee und über das ideale Menschenmaterial zur Verwirklichung ihrer destruktiven Ziele.

Schon vor ihrem Übertritt zum Judentum lieferten die Chasaren ihren nördlichen Nachbarn, den Russen, einen Krieg bis aufs Messer. Schließlich zerstörten die Russen das Chasarenreich, begründeten eine russische Monarchie und nahmen das Christentum an.

Als die Chasaren zum Judentum übertraten, war die Erstellung des Talmud bereits abgeschlossen. Um das Jahr 1000 herum brach das Chasarische Königreich zusammen. Unter der Führung ihrer talmudistischen Regierung betrachteten die Chasaren die mittlerweile christianisierten Russen weiterhin als ihre Erzfeinde, wozu die antichristliche Stoßrichtung des Talmuds natürlich das ihre beitrug. In den folgenden Jahrhunderten wanderten sie in verschiedene Teile Russlands ab, insbesondere nach Kiew (die traditionelle „heilige Stadt“ des russischen Christentums) sowie andere ukrainische Städte, aber auch nach Polen und Litauen.

Obgleich in ihren Adern kein Tropfen judäischen Blutes rann, wurden die Chasaren unter ihren talmudistischen Herrschern zu einem typischen Staat im Staate. Die Gebiete, wo sie sich niederließen, wurden zu Zentren antirussischer Agitation, die schließlich zur „Weltrevolution“ ausufern sollte. Dort schmiedeten sie die Waffen, mit denen sie das Christentum und das Abendland zu zerstören gedachten.

Dieser wilde Volksstamm aus dem tiefsten Asien lebte so streng nach dem Talmud wie die Juden Babylons oder Córdobas. Jahrhundert um Jahrhundert befolgten sie das Gesetz, um einst in ein gelobtes Land „zurückkehren“ zu dürfen, das keiner ihrer Altvorderen je betreten hatte, und von dort aus über die Welt zu herrschen. Von jenen westlichen Politikern des 20. Jahrhunderts, die eifrig für das zionistische Projekt schwärmten, hat wohl kein einziger je etwas von den Chasaren gehört. Nur die Araber, für die es um Land und Leben ging, wussten Bescheid und versuchten 1947 vergeblich, den Vereinten Nationen über diesen Tatbestand die Augen zu öffnen.

Kehren wir ins 16. Jahrhundert zurück. Damals zerfiel das Judentum also in zwei Gruppen: Die über zahlreiche westliche Länder zerstreuten Sepharden und die in kompakten Siedlungsgebieten lebenden Ostjuden oder Aschkenasen. Zum damaligen Zeitpunkt wusste man noch nicht, ob es dem talmudistischen Zentrum gelingen würde, die Ostjuden zu einer ebenso mächtigen zerstörerischen Kraft zu machen, wie es die Westjuden früher gewesen waren, und ob es dazu in der Lage sein würde, die Kontrolle über die zerstreuten jüdischen Gemeinden, denen der Schock ihrer Vertreibung aus Spanien noch in den Knochen saß, aufrecht zu erhalten.

Letzteres glückte den Führern der Sekte nicht ganz. Abgesehen davon, dass die Sepharden zahlenmäßig schrumpften, lockerte sich auch der Zusammenhalt zwischen ihnen (dies ist zumindest die Ansicht der jüdischen Autoritäten). Ganz anders entwickelte sich jedoch die Lage im Osten. Zwar hörte das talmudistische Zentrum nach der Teilung Polens „zu existieren auf“ (Dr. Kastein), doch die zerstörerische Idee erschien in Europa in neuem Gewandte: Sie nannte sich fortan „Revolution“.

Die drei wichtigsten Revolutionen der letzten vierhundert Jahre waren die britische, die französische und die russische. Jede davon war zerstörerischer als die vorhergehende, jede davon war aufgrund gewisser Merkmale unschwer als Erbin der vorhergehenden zu erkennen, und diese Merkmale gingen auf das jüdische Gesetz zurück, wie es in der Thora und dem Talmud festgelegt ist. Laut diesem Gesetz ist die einzige legitime Regierung die Regierung Jahwes und die einzige legitime Nation das von Jahwe auserkorene Volk, während das Christentum nach dem Talmud die ärgste aller „heidnischen“ Religionen ist.

Anfangs richteten sich alle drei Revolutionen gegen „Könige und Priester“ als Symbolfiguren der Unterdrückung. Doch heute, wo die Macht der Könige und Priester der Vergangenheit angehört, die Revolution jedoch fest im Sattel sitzt, zeigt sich deutlich, dass dies nur hohle Schlagworte zur Täuschung der Massen waren. Die eigentliche Attacke galt der Nation (die der ermordete Monarch in allen drei Fällen symbolisierte) und der Religion (die Zerstörung von Kirchen war ebenfalls ein symbolischer Akt).

Der Hass auf Nation und Religion ließ klar erkennen, welche Kräfte hinter den drei Revolutionen standen: Die Thora und der Talmud sind die einzigen identifizierbaren Quellen dieser Ideologie. Sobald die talmudistische Regierung äußerlich von der Bildfläche verschwunden war, trat diese zerstörerische Weltanschauung ihren Siegeszug durch Westeuropa an.
Die drei Revolutionen verliefen ebenso nach dem Muster der im Alten Testament geschilderten historischen Episoden wie die Ereignisse der christlichen Ära bis zur Vertreibung der Juden aus Spanien. Alle drei endeten mit einem jüdischen Triumph. Waren sie alle von den Talmudisten vorbereitet, angezettelt und gelenkt worden?

In diesem Punkt besteht ein zentraler Unterschied zwischen den ersten beiden und der dritten dieser Revolutionen.
Dass die Talmudisten bei der englischen und der französischen Revolution ihre Hand im Spiel gehabt haben, lässt sich nicht nachweisen; jedenfalls haben wir keine Beweise dafür entdeckt. Hingegen besteht kein Zweifel daran, dass die Ergebnisse dieser beiden Revolutionen für die Juden einen Sieg auf der ganzen Linie bedeuteten: Den zuvor zumindest formell aus England ausgewiesenen Juden wurde von Cromwell offiziell erlaubt, sich dort aufzuhalten; die französischen Juden erhielten nach dem Sieg der Revolution volle Bürgerrechte. Somit gingen die Juden aus beiden Revolutionen als Gewinner hervor . . . 

Vollkommen anders verhält es sich mit der russischen Revolution. Diese mündete in den größten Triumph, den die Juden in ihrer gesamten Geschichte zu erringen vermochten; kein im Alten Testament geschilderter oder in den Annalen der christlichen Ära verzeichneter jüdischer Sieg reicht an diesen heran, und die Racheorgie, die sich an diesen Triumph anschloss, übertraf alles, was die Welt zuvor gesehen hatte. Diese Revolution war von talmudistisch geschulten Juden organisiert, gelenkt und kontrolliert worden. Es ist dies eine nachweisbare historische Tatsache, die sich nicht unter den Teppich kehren lässt, und zugleich das wichtigste Ereignis in der gesamten Geschichte Zions; sie wirft ein grelles Licht auf die Vergangenheit und liefert zugleich den Schlüssel zur Enträtselung der Zukunft.

In unserem Jahrhundert, in dem sich dieses Ereignis zutrug, erwarb der Ausdruck „Weltrevolution“ einen neuen Sinn, oder genauer gesagt, trat sein wahrer Sinn zutage: Zerstörung ohne Ende, bis das Gesetz erfüllt ist. Als das Wort „Revolution“ im Sprachgebrauch der abendländischen Völker aufkam, wies es einen viel engeren Sinn auf; man verstand darunter eine gewaltsame Erhebung, die sich an einem bestimmten Ort infolge spezifischer Umstände zu einem gewissen Zeitpunkt ereignete. Unerträgliche Unterdrückung provozierte eine gewalttätige Reaktion, so wie der Deckel eines Kessels weggeblasen wird, wenn der Dampf darin einen zu hohen Druck erzeugt. Dies war die volkstümliche Vorstellung von der „Revolution“, genährt durch die Führer der Sekte, die es besser wussten.

Die Russische Revolution ließ jedoch erkennen, dass die Revolution als permanenter Zustand geplant war: Ihre zerstörerischen Auswirkungen waren permanent, und sie wurde permanent organisiert, mit einem permanenten Hauptquartier und Personal und weltweiten Zielen. Somit lagen ihre Wurzeln nicht in irgendwelchen lokalen Missständen oder irgendeiner lokalen Unterdrückung. Sie stand für Zerstörung um ihrer selbst willen und war ein Werkzeug zur Beseitigung aller legitimen Regierungen, die durch andere Herrschaftsformen und andere Herrscher ersetzt werden sollten. Um wen konnte es sich bei diesen Herrschern aber handeln, wenn nicht um die Talmudisten selbst?
Die Tatsache, dass die Russische Revolution weitgehend von talmudistischen Juden geplant und durchgeführt wurde, sowie die offensichtlich talmudistischen Ziele der „Weltrevolution“ sprechen eine deutliche Sprache.

Es liegt auf der Hand, dass das Endziel der Operation “Weltrevolution“ in der endgültigen Erfüllung des Gesetzes bestand, dem zufolge Jahwe seinem Volk verheißen hatte, es “über alle anderen Nationen der Erde“ zu erheben. Ohne dieses verborgene Motiv hätte sich keine der drei Revolutionen so entwickelt, wie es tatsächlich der Fall war. Sie repräsentierten verschiedene Etappen auf dem Weg zur Erfüllung des Gesetzes. Historische Figuren, die zu ihren Glanzzeiten gewaltige, souveräne Herrscher zu sein schienen wie König Kyros oder der legendenumwobene König Ashaverus, wirken nachträglich wie Marionetten in dem großen Drama der jüdischen Geschichte, die ihrem Finale furiose in Jerusalem entgegensteuert.

Ein scheinbar gewaltiger und souveräner Herrscher war auch Oliver Cromwell. Von ihm weiß der Durchschnittsengländer heute kaum mehr, als dass er einen König enthaupten und die Juden nach England „zurückkehren“ ließ. Erinnert man sich zusätzlich noch an das von ihm befohlene Massaker an Priestern im irischen Drogheda (ein Ereignis, das in der englischen Geschichte beispiellos dasteht), erkennt man in ihm mühelos eine typische Marionette, die lediglich geschaffen wurde, um das Gesetz seiner Erfüllung einen Schritt näherzubringen.
Cromwell gehörte zu den ersten einer ganzen Reihe sogenannter „alttestamentarischer Christen”.
Dieser Ausdruck soll darüber hinwegtäuschen, dass diese Männer in Wahrheit antichristlich gesinnt waren; schließlich lehrt uns eine unanfechtbare Autorität, dass man nicht Gott und dem Mammon zugleich dienen kann. Dass Cromwell das Weihnachtsfest verbot, Kirchen brandschatzen und Priester er morden ließ, und dass er manchen Juden für kurze Zeit sogar als der künftige Messias galt, rundet das Bild ab. . . .   . . .
Nichtsdestoweniger war das neue Phänomen der „Revolution“ erstmals in Europa aufgetreten, und 150 nach ihrer Vertreibung aus Spanien waren die Juden jäh ins Rampenlicht gerückt.

. . . Rund 150 Jahre später erhob die Revolution abermals ihr Haupt, diesmal in Frankreich. Auf den ersten Blick schien sich diese Revolution grundlegend von der englischen zu unterscheiden, doch war dem wirklich so? Genau wie zuvor in England und später in Russland attackierten die Revolutionäre in Frankreich Nation und Religion unter dem Vorwand des Kampfes gegen die „Tyrannei von Königen und Priestern“, um nach ihrer Machtübernahme eine weit brutalere Tyrannei zu errichten. . . .

. . . Die Französische Revolution wurde unter dem Banner der Menschenrechte (womit zweifellos die Rechte aller Menschen gemeint waren) vorbereitet, doch kaum war sie ausgebrochen, kam wundersamerweise sofort die jüdische Frage aufs Tapet. Bereits 1791 gewährten die Revolutionäre den französischen Juden volle Gleichberechtigung. Zum Vergleich: Eine der ersten Handlungen der bolschewistischen Revolutionsregierung bestand in der Verabschiedung eines Gesetzes gegen „Antisemitismus”.
Aus diesem Grund erweckt die Französische Revolution genau wie die Englische Revolution und viele andere gewalttätige Ereignisse der Geschichte den Eindruck, als hätten die Juden zu ihren hauptsächlichen Gewinnern gehört;

Die Emanzipation der Juden war ein permanentes Ergebnis einer Revolution, die sonst recht wenig Dauerhaftes zu schaffen vermochte und Frankreich in einen Zustand geistiger Apathie versetzte, aus dem es sich nie wieder so richtig erholt hat.  . . .

Vom Fall Babylons bis zur Französischen Revolution waren die Juden unter ihren Gastvölkern stets eine zerstörerische Kraft. Dies war in Anbetracht des Glaubens, dem sie anhingen und der zugleich ihr Alltagsleben regelte, völlig unvermeidlich. Unter dem jüdischen Gesetz konnten sie gar nicht anders handeln: Sie waren dazu verdammt, für immer Zerstörer zu sein. Die Geschichte der von der totalitären Sekte kontrollierten Juden wiederholte sich in Babylon, in Persien, in Ägypten, in Griechenland, in Rom und in Spanien und konnte angesichts des einzigartigen jüdischen Gesetzes gar nicht anders verlaufen.

Gewiss: Nicht alle Juden haben diese Geschichte geschrieben, und letztere ist nicht die Geschichte aller Juden. Wer diesen Hinweis unterließe, beginge denselben Fehler wie jemand, der „die Deutschen“ für den Nationalsozialismus oder „die Russen“ für den dem russischen Wesen grundsätzlich fremden Kommunismus verantwortlich machen würde.

Immer und immer wieder hat sich innerhalb des Judentums Widerstand gegen das Gesetz geregt. Etliche Beispiele hierfür haben wir in diesem Buch bereits angeführt. Jüdische Dissidenten haben sich erbitterter gegen die ihnen aufgezwungene Mission, Zerstörer zu sein, gewehrt als die Nichtjuden gegen die ihnen drohende Zerstörung. Diesen Vorbehalt gilt es stets im Auge zu behalten, wenn wir von „den Juden” sprechen.

Wiederholen wir: In den drei Jahrhunderten nach der Vertreibung der Juden aus Spanien rückte die „Judenfrage“ bei zwei blutigen europäischen Revolutionen, die anfangs den Anschein erweckt hatten, als prallten dabei lediglich zwei verfeindete inländische Gruppen aufeinander, in den Brennpunkt der Geschehnisse. (Auf die absolut zentrale Rolle des Judentums bei der Russischen Revolution werden wir zum gegebenen Zeitpunkt zu sprechen kommen.)

Nachdem sich die Wogen der Französischen Revolution geglättet hatten, betrat ein Mann die Weltbühne, der einen ernsthaften Versuch zur Beilegung des Streits um Zion unternahm.  . . .
Die Methode dieses Mannes war die einfachste, die man sich nur denken konnte. Gerade deshalb denken die treuen Anhänger Zions noch heute mit Beklemmung daran zurück: Diesem klugen Mann hätten sie sich um ein Haar nicht gewachsen gezeigt! Doch musste auch er scheitern, vermutlich weil diese Frage für Menschen unlösbar ist und nur Gott eine Lösung finden kann, wenn die Zeit dafür reif ist.

Dieser Mann war Napoleon. Mit seinem Versuch zur Lösung der jüdischen Frage wollen wir uns nun auseinandersetzen, ehe wir uns wieder der Entwicklung der Revolution zuwenden.

Kapitel 18  Napoleon stellt die Gretchenfrage

Schon bald nach seiner Ernennung zum Kaiser von Frankreich wurde sich Napoleon Bonaparte bewusst, dass eines der schwierigsten Probleme, denen er sich gegenübersah, nicht französischer, sondern fremder Natur war: Die „Judenfrage“. Viele Jahrhunderte lang hatte die abendländische Menschheit unter diesem Problem gelitten. Kaum hatte Napoleon den Papst für sich gewonnen und den Kaiserthron bestiegen, sah er sich jäh mit dieser heiklen Frage konfrontiert.

Wie es seiner Art entsprach, packte Napoleon den Stier bei den Hörnern und versuchte die Juden zu einer klaren Antwort auf die uralte Frage zu bewegen: Waren sie ehrlich bestrebt, Teil der Nation zu werden und sich an ihre Gesetze zu halten, oder befolgten sie insgeheim ein anderes Gesetz, welches ihnen gebot, die Völker, unter denen sie lebten, zu unterwerfen und letztlich zu vernichten?

Diese Gretchenfrage Napoleons an die Juden stellte seinen zweiten Versuch zur Lösung des jüdischen Problems dar. Da sein erster Versuch weitgehend unbekannt ist, lohnt es sich, darüber einige Worte zu verlieren.

Napoleon gehörte zu den ersten, die auf die Idee verfielen, Jerusalem für die Juden zu erobern und, um den heute modischen Ausdruck vorwegzunehmen, „die Prophezeiung zu erfüllen“. Hierdurch schuf er einen Präzedenzfall und wurde zum Vorläufer prominenter britischer und amerikanischer Führer unseres Jahrhunderts, die sich wohl mit Händen und Füssen dagegen verwahrt hätten, mit Napoleon verglichen zu werden: Lord Balfour, Lloyd George, Woodrow Wilson, Franklin D. Roosevelt, Harry Truman und Winston Churchill. . . .

. . .  1804 wurde Napoleon zum Kaiser gekrönt. Bereits zwei Jahre später nahm die „jüdische Frage“ in seiner Agenda einen derart hohen Stellenwert ein, dass er einen zweiten Anlauf zu ihrer Lösung unternahm.
. . . Nachdem sein Versuch, Jerusalem für die Juden zu erobern und diesen hierdurch offiziell eine nationale Heimstatt zu schenken, missglückt war, schlug er nun den umgekehrten Weg ein und verlangte von den Juden, sich klipp und klar zu entscheiden, ob sie eine separate Nation bilden oder Teil der französischen Nation sein wollten.
Seine wohlwollende Einstellung gegenüber den Juden war vielen Franzosen sauer aufgestoßen . . .  Der Staatsrat war seinerseits gespalten und konnte sich nicht zu einer klaren Stellungnahme durchringen, so dass Napoleon 112 führende jüdische Persönlichkeiten aus Frankreich, Deutschland und Italien nach Paris beorderte und ihnen eine Liste mit Fragen vorlegte.  . . .

Napoleons Gretchenfrage an die Juden zeigt, dass er die Natur des Judentums und den spannungsgeladenen Charakter der Beziehungen zwischen Nichtjuden und Juden ausgezeichnet begriffen hatte; hierdurch unterschied er sich wohltuend von den britischen und amerikanischen Politikern des 20. Jahrhunderts, die sich dem Zionismus mit Haut und Haaren verschrieben haben. . . .

Wenn irgendein Sterblicher darauf hoffen durfte, eine Lösung des „jüdischen Problems“ zu finden, dann am ehesten Napoleon. Seine Fragen trafen nämlich den Kern der Sache und ließen einem wahrheitsliebenden Menschen, der sie beantworten musste, nur die Wahl zwischen einem Treuebekenntnis und dem Geständnis, ein illoyaler Bürger seines Staates zu sein.

Die (von den jüdischen Gemeinden ausgewählten) Delegierten, die der Vorladung Folge leisteten und sich nach Paris begaben, steckten in einer Zwickmühle. Einerseits waren sie ausnahmslos in einem uralten Glauben erzogen worden, dem zufolge sich ihr Volk für immer von allen anderen Nationen „absondern“ musste, da es von Gott dazu auserkoren war, letztere „in den Staub zu werfen und zu vernichten“, um schließlich in ein gelobtes Land “zurückkehren“ zu dürfen.
Andererseits gehörte gerade ihr Volk zu jenen, die von der Revolution und ihren Emanzipationsbestrebungen am meisten profitiert hatten, und der berühmteste General dieser Revolution, der nun von ihnen einen Offenbarungseid forderte, hatte einige Jahre zuvor versucht, „das alte Jerusalem wiederherzustellen“. Und jetzt wollte dieser Mann von ihnen wissen, ob sie Teil der von ihm regierten Nation seien oder nicht!

Napoleons Fragen waren wie Pfeile, welche die von Thora und Talmud errichtete Trennmauer zwischen den Juden und dem Rest der Menschheit zu durchbohren drohten. Die wichtigsten dieser Fragen lauteten wie folgt:

•  Erlaubte das jüdische Gesetz Mischehen?
•  Galten die Franzosen den Juden als Fremde oder als Brüder?
•  Betrachteten die Juden Frankreich als ihr Heimatland, dessen Gesetze für sie verbindlich waren?
•  Machte das jüdische Gesetz einen Unterschied zwischen jüdischen und christlichen Schuldnern?

Alle diese Fragen betrafen die von den Leviten erlassenen diskriminierenden religiösen und rassischen Gesetze, welche die moralischen Gebote de facto aufgehoben hatten.
Napoleon stellte den jüdischen Vertretern diese Fragen, auf welche die Welt seit Jahrhunderten vergeblich eine Antwort erwartete, formell und unter größtmöglicher Publizität. Nun, wo die Augen der gesamten französischen Nation auf sie gerichtet waren, standen die jüdischen Führer vor einer für sie fatalen Alternative: Entweder sie sagten sich ehrlich von dem Rassengesetz los, oder sie erklärten es zum Schein für überholt und praktizierten es heimlich weiter. Der Talmud erlaubte ihnen diesen Ausweg.

Dr. Kastein schreibt: „Die jüdischen Gelehrten, denen es oblag, die gegen die Juden erhobenen Vorwürfe zu entkräften, befanden sich in einer außerordentlich schwierigen Position, denn für sie war alles, was im Talmud stand, heilig, selbst dessen Legenden und Anekdoten.” In anderen Worten, sie mussten notgedrungen zur Täuschung greifen . . . 

Selbst Dr. Kastein sieht sich genötigt, Napoleons folgenden Schritt als „Geniestreich“ zu bezeichnen. Er lieferte den historischen Beweis für folgende Tatsache: Wenn man die Vertreter des Judentums zwingt, öffentlich gewisse für ihre Gastvölker lebenswichtige Fragen zu beantworten, lügen sie entweder, oder sie legen in guten Treuen Versprechungen ab, die sie dann nicht halten können. Die Ereignisse der folgenden Jahrzehnte belegen nämlich, dass die wahren Machthaber innerhalb des Judentums niemals auf ihren Anspruch verzichtet haben, eine separate Nation zu vertreten. Somit errang Napoleon ungeachtet seiner späteren Niederlagen auf dem Schlachtfeld einen historischen Sieg, von dessen Früchten wir bis heute zehren.

Der französische Kaiser war darauf bedacht, von den jüdischen Führern möglichst klare Antworten zu erhalten, die auch in Zukunft für alle Juden der Welt verbindlich sein und feste Richtlinien für ihr Handeln aufstellen sollten. Zu diesem Zweck ordnete er die Einberufung des Großen Sanhedrin an.

Aus allen Teilen Europas begaben sich die Angehörigen des Sanhedrin . . . nach Paris, wo sie sich im Februar 1807 mit großem Pomp versammelten. . . . 

. . .  Der Sanhedrin . . . und fügte hinzu, wenn die religiösen Gesetze im Widerspruch zu den Gesetzen eines Staates stünden, in dem Juden lebten, so hätten letztere Vorrang. Fortan werde Israel nur noch als Religion existieren und keinerlei nationalen Ansprüche mehr erheben.

Es war dies ein einzigartiger Triumph Napoleons (wer weiß, inwiefern er zu seinem Untergang beigetragen hat?). Die Juden wurden zumindest offiziell vom Talmud befreit, und der von den Leviten zweieinhalbtausend Jahre zuvor versperrte Weg zu ihrer Wiedereingliederung in die nichtjüdische Gesellschaft und ihrer Aufnahme in die Menschheit war wieder frei. Der Geist der Diskriminierung und des Hasses schien gebannt.

Die Erklärungen des Sanhedrin bildeten die Rechtfertigung für die in den folgenden Jahren überall in Westeuropa energisch erhobene Forderung nach vollen bürgerlichen Rechten.
Alle jüdischen Strömungen und Gruppierungen des Westens stellten sich aufs nachdrücklichste hinter diese Forderung.

Von nun an verwahrte sich auch das orthodoxe Judentum entrüstet gegen die Unterstellung, die Juden bildeten einen Staat im Staat. Noch weiter ging das Reformjudentum, das, so Rabbiner Moses P. Jacobson, „sämtliche Gebete abschaffte, die auch nur den Verdacht aufkommen ließen, die Juden hofften noch auf eine nationale jüdische Wiedergeburt oder strebten eine solche an“.  . . .

Nach kaum neunzig Jahren wurden die Erklärungen des von Napoleon einberufenen Sanhedrin faktisch widerrufen, so dass sich Bernard J. Brown zu folgendem Eingeständnis genötigt sah:
„Obwohl die Juden in fast jedem Land die dauerhafte Anerkennung ihrer Gleichberechtigung erkämpft haben, ist der jüdische Nationalismus mittlerweile zur Philosophie Israels geworden . . .”

Napoleon hat der Nachwelt unfreiwillig einen Dienst erwiesen, indem er den Beweis dafür lieferte, dass die von ihm erzwungenen Zusicherungen wertlos waren. In den restlichen neun Jahrzehnten des neunzehnten Jahrhunderts hämmerten die talmudistischen Herrscher der Juden ihrem Fußvolk gebührend ein, dass es für sie nur ein einziges Gesetz gab und dass dieses für sie die Richtschnur ihres Denkens und Handelns zu sein hatte. Unterstützung erhielten die Talmudisten dabei von nichtjüdischen Politikern . . .

Hatten die von Napoleon einberufenen jüdischen Repräsentanten, und nach ihnen die Mitglieder des Sanhedrin, ihre Erklärungen in guten Treuen abgegeben, oder hatten sie bewusst gelogen? Die Antwort lautet vermutlich: Teils, teils. Schließlich hat es innerhalb des Judentums schon immer zwei grundverschiedene Hauptströmungen gegeben.  . . .

Der von Napoleon einberufene Sanhedrin wies einen grundsätzlichen Schwachpunkt auf. Er repräsentierte einzig und allein die Juden Westeuropas, die mehrheitlich sephardischer Abstammung waren und ihre Vormachtstellung innerhalb des Judentums in zunehmendem Masse einbüßten. Das talmudistische Zentrum befand sich in Russland oder dem damals russisch beherrschten Teil Polens, wo die überwiegende Mehrheit der Juden, die Aschkenasen oder Ostjuden, lebten. Falls sich Napoleon dieser Tatsache überhaupt bewusst war, scheint er ihr keine sonderliche Bedeutung beigemessen zu haben. Die östlichen Talmudisten waren im Sanhedrin nicht vertreten, und die von letzterem erteilten Antworten galten ihnen als blanke Häresie. Schließlich waren sie die Gralshüter der von Leviten und Pharisäern geschaffenen Tradition!

. . . Die Juden schienen bereit, Bestandteil der Menschheit zu werden.  . . .

Doch all dies erwies sich als Illusion. Der heutige, nichtjüdische Forscher kann sich des Eindrucks nicht erwehren, damals sei eine einmalige Chance vertan worden während der strenggläubige Jude die Dinge natürlich grundlegend anders sieht: Für ihn konnte eine tödliche Gefahr, das Aufgehen der Juden in der Menschheit, im letzten Augenblick mit knapper Not verhütet werden.

Somit begann die vierte Epoche in der Geschichte Zions, die kurze Periode der Emanzipation im 19. Jahrhundert. Während dieser Zeit schickten sich die Talmudisten im Osten an, all das zunichte zu machen, was der Sanhedrin verkündet hatte, und die dank der Emanzipation erworbenen Rechte nicht etwa zur Gleichstellung der Juden mit den anderen Menschen, sondern ganz im Gegenteil zu deren erneuter Absonderung und Ausgrenzung zu benutzen und lauter denn je zuvor nach einer „nationalen Heimstatt“ für das jüdische Volk zu schreien. Die Juden sollten nicht bloß wieder eine Nation innerhalb der anderen Nationen werden, sondern eine Nation, die sich über alle anderen Nationen erhob.

Die Bemühungen der Talmudisten waren von Erfolg gekrönt und zeitigten Ergebnisse, deren Zeugen wir in der gegenwärtigen Periode sind. Es ist dies die fünfte Periode der Geschichte Zions, die Periode des Zionismus.

Die Geschichte seiner Erfolge ist untrennbar mit jener der Revolution verbunden, der wir uns nun wieder zuwenden wollen.

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