Spuk (Kurt E.Koch)
Kurt E. Koch
Spuk‑ und Poltergeister
(Aus dem Buch DAS OKKULTE ABC, Seiten 566 – 575).
In dem Sumpf von Millionen von Spukgeschichten schälen sich vier spezielle Gebiete heraus.
1. Spukphänomene als Halluzinationen
Geisteskranke können Täuschungen in dem Bereich aller fünf Sinne erleben, also visuelle, akustische, haptische, Geruchs‑ und Geschmackshalluzinationen. Diese Sinnestäuschungen finden wir besonders im schizophrenen Formenkreis. Oft sind auch ältere Menschen, die sich in einem Zustand des senilen Irreseins befinden, von solchen Halluzinationen geplagt, die sie für eine Wirklichkeit halten. Die Kranken, die damit behaftet sind, lassen sich von ihrer Vorstellung nicht abbringen, daß es sich bei ihren Erlebnissen um Tatsachen handelt. Die schizophrenen Formen sind oft mit der Paranoia, Wahnvorstellungen, gekoppelt. Solche Kranke lassen sich in ihren Vorstellungen nicht korrigieren.
2. Der personengebundene Spuk
In diesem Zusammenhang erinnere ich an das Buch von Fanni Moser »Spuk« mit einem Vorwort von Professor Carl Gustav Jung. Ich verfüge in meiner eigenen Kartei über viele Fälle von Personen, in deren Umgebung sich laufend Spukphänomene ereignen. Oft sind es jugendliche, die in der Pubertätszeit unbewußt Spukfälle inszenieren. Dazu Beispiele.
B 293 Der Sohn eines Pfarrers kam zu mir in die Seelsorge. Sein Vater war Religionslehrer an einem Gymnasium und besaß für den Unterricht auch das sogenannte 6. und 7. Buch Moses. Er verschloß es sorgfältig in seinem Bücherschrank. Der 12-jährige junge beobachtete das, und seine Neugierde wurde deshalb stark gereizt, weil der Vater das Buch stets sorgfältig wegschloß. In Abwesenheit des Vaters verschaffte sich der junge den Schlüssel, machte sich an das Buch heran, las es und schrieb Formeln daraus ab. Er probierte dann die Formeln aus und wunderte sich, daß sie tatsächlich funktionierten. Damit begann das Unheil im Leben dieses Burschen. Wenn er manches Mal in einem verschlossenen Zimmer saß, öffnete sich die Türe, ging wieder zu und schloß sich von selbst. Oder er beobachtete, wie ein Stuhl über den ganzen Zimmerboden rutschte, von unsichtbaren Händen geschoben. Auch in seinem psychischen Leben gab es eine große Störung und starke triebhafte Verirrungen. Der junge Mann wuchs heran, er heiratete, aber seine Spukerscheinungen verfolgten ihn. Wenn er mit seiner jungen Frau in Urlaub ging, dann ereigneten sich am Urlaubsort die gleichen Phänomene wie zu Hause. Zuletzt kam er in einen Zustand, daß er fürchtete, wahnsinnig zu werden und in eine Nervenheilanstalt zu kommen. Er suchte mich zu einem seelsorgerlichen Gespräch auf. Ich zeigte ihm die Zusammenhänge und versuchte, ihm auch den Weg zur Befreiung durch Christus zu zeigen. Der junge Mann war aufrichtig. Er bekannte alle seine Schuld, sagte sich von der Macht der Zauberei los und übergab sein Leben Christus. Damit fand der Spuk in seinem Leben ein Ende.
Dieser persongebundene Spuk war durch das Lesen des 6. und 7. Buches Moses entstanden und vor allem durch die praktische Anwendung der magischen Formeln, die in diesem Satansbuch enthalten sind.
Prof. Hans Bender wies oft auf den Zusammenhang zwischen Spukerscheinungen und jugendlichen in der Pubertätszeit hin. Ich erinnere noch einmal an den Rosenheimer Spuk, der nur dann funktionierte, wenn die 19-jährige Sekretärin anwesend war. Ich wiederhole einen Spukfall, der sowohl von Prof. Bender als auch von mir untersucht worden ist.
B 294 In dem Haus eines Bürgermeisters in Westdeutschland ereigneten sich Spukphänomene. Die Zeitung berichtete darüber. Prof. Bender reiste zu dem Dorf und ließ sich von dem Bürgermeister alle Einzelheiten berichten. In dem Spukhaus des Bürgermeisters gab es z. B. Apporte, das heißt, Gegenstände erschienen und verschwanden in geschlossenen Räumen. Manchmal waren die Gegenstände heiß. Z. B. flog eine Glaskugel in die geschlossene Küche herein. Als man die Glaskugel aufhob, war sie heiß. Prof. Bender nahm Temperaturmessungen vor. Er stellte fest, daß die Temperaturabnahme der Küche und die Temperaturzunahme der Glaskugel sich ausglichen. Die Energiebilanz war also in Ordnung. Damit war aber das Problem der Ursache dieser Spukereignisse noch nicht gelöst. Prof. Bender stellte ebenfalls fest, daß die Spukphänomene nur dann sich zeigten, wenn der 14jährige Sohn des Bürgermeisters im Hause oder im Hof des elterlichen Anwesens sich befand. Die Betrugshypothese war völlig, ausgeschlossen. Im Verlauf von sechs Wochen hat der Bürgermeister 136 fliegende Gegenstände registriert. Die Lösung des Rätsels wurde durch den Professor nicht entdeckt. Bei meinem Gespräch mit dem Bürgermeister fragte ich zuerst, ob bei den Vorfahren oder in der eigenen Familie Spiritismus oder Magie getrieben worden ist. Der Bürgermeister gab zu, daß in seinem Anwesen von alters her die Kühe und die Pferde bei Erkrankungen magisch besprochen worden sind. Er selbst hat das auch vornehmen lassen. Der junge war fast jedesmal bei diesem Besprechungsvorgang dabei. Ich habe nun solche Beispiele zu Tausenden gesammelt. Wenn sich jedesmal ein solcher Zusammenhang findet, dann kann man daraus schließen, daß der Spuk mit der Zauberei der Vorfahren oder im Leben der gegenwärtigen Bewohner etwas zu tun hat. Eine Befreiung des Hauses bedeutet, daß die Personen, die die Ursache dieser Spukerscheinungen sind, zu Christus kommen und ihren Belastungen frei werden.
Es liegen mir viele Berichte über fliegende Gegenstände in geschlossenen Räumen vor. Einige Beispiele:
B 295 Auf den Philippinen kam ein Evangelist zu mir zur Aussprache. Er hatte meine Vorträge an dem Theologischen Seminar und an der Universität in Manila gehört und vermutete nun, daß ich ihm helfen könne. Er berichtete mir, daß jedesmal, wenn seine leibliche Schwester im Hause anwesend war, heiße Steine von der Decke der Wohnung flogen. Manchmal hoben seine kleinen Kinder die Steine auf und verbrannten sich dabei die Finger. Die Steine fielen auch selbstverständlich bei geschlossenen Türen und Fenstern. Wenn die Schwester abwesend war, ereignete sich ein solcher Steinregen nicht. Er wollte nun von mir wissen, was da zu tun sei. Ich bat ihn, daß er seine Schwester selbst zur Seelsorge schicken würde und gab ihm den Rat, wenn dieser Steinregen einsetzt, soll er sich und seine Familie unter den Schutz Jesu stellen und diesem Vorgang im Namen Jesu gebieten. Der Evangelist tat es. Schon nach einiger Zeit berichtete er mir, daß es mit dem Steinregen besser geworden sei. Seine Schwester kam allerdings nicht zur Seelsorge.
B 296 Ein anderes Beispiel entnehme ich der Tageszeitung, obwohl meine eigene Kartei viele solcher Vorfälle registriert hat. Ein parapsychologisches Phänomen oder ein schlechter Scherz? Vor dieser Frage stehen die Einwohner der kleinen belgischen Gemeinde Wilsele bei Leuven. Auf vier Häuser der Ortschaft ging täglich ein Steinregen nieder, ohne daß der Urheber ausfindig gemacht werden konnte. Die Steine schienen aus dem Nichts zu kommen, meinte einer der Betroffenen, der, wie mehrere andere Familien, inzwischen ein Drahtnetz vor die Fenster seiner Wohnung spannen mußte.
Die Polizei hatte zunächst Lausbubenstreiche vermutet, ist aber nun am Ende ihres Lateins. Weder andauernde Patrouillengänge noch die Aussetzung einer Belohnung für die Identifizierung der mutmaßlichen Täter führten bisher zur Klärung des Rätsels. Mehrere Parapsychologen, darunter Wissenschaftler der Universität Utrecht, studieren zur Zeit das Phänomen. Die mysteriösen Vorfälle ereignen sich immer in Gegenwart des 14-jährigen Sohnes der Familie Corda.
Vater Alfons Corda hat bereits mehrere Säcke mit Steinen gesammelt, darunter solche mit einem Durchmesser von 20 cm. Sein Sohn wurde mehrfach durch fliegende Steine im Gesicht und an anderen Stellen des Kopfes verletzt. »Das Leben ist hier für uns unmöglich geworden«, erklärte Alfons Corda. Nach seinen Angaben geht der Steinregen nur nachmittags, zumeist bei schönem Wetter, auf sein Haus und die Nachbargebäude nieder.
Die stets zu besonderer Vorsicht und Skepsis neigenden Parapsychologen verweisen darauf, daß derartige Phänomene bekannt sind, und daß besonders häufig pubertierende Kinder über die noch nicht erforschte Kraft der Telekinese (Fernbewegung) verfügen, ohne sie allerdings steuern zu können. Soweit der Bericht.
Dr. Dr. Friso Melzer berichtete in einem seiner Bücher auch einen solchen Vorfall von seiner Missionstätigkeit in Indien. Ich selbst bin schon telefonisch von Eigentümern solcher Spukhäuser um Hilfe gebeten worden. Wenn ich aber in Deutschland alle Spukhäuser besuchen wollte, dann müßte ich jeden Tag zu einem anderen Spukhaus reisen, und das ist zeitlich nicht möglich.
B 297 So wurde ich eines Tages von einem Dorf in der Nähe von Pirmasens angerufen, ich möchte sofort kommen und dem Besitzer eines Bauernhofes helfen. Es fallen heiße Steine sowohl in das Wohnhaus als auch in die Scheune. Ich erklärte am Telefon, daß mir dazu die Zeit fehle. Einige Tage später berichtete die Tageszeitung, daß diese heißen Steine diesen Hof in Brand gesteckt hatten.
Die sogenannten Geistersteine sind Spukphänomene, die nur im Zusammenhang mit einer medial belasteten Person sich ereignen. Es kommt aber auch vor, daß ein stark medialer Magier einen solchen Steinregen bei einem Feind inszeniert. Das von Friso Melzer berichtete Beispiel liegt auf dieser Linie. Wir werden bei Punkt 4 der Spukereignisse noch darauf zu sprechen kommen.
Der Unterschied zwischen dem Parapsychologen und dem christlichen Seelsorger ist der, daß der Parapsychologe nur die Phänomene studieren, aber nicht helfen kann. Wenn der Seelsorger ein vollmächtiger jünger Jesu ist, dann kann er den gefährdeten Menschen den Weg zur Befreiung zeigen. Zauberei, Belastungen und Spuk können mit geistlicher Vollmacht beendet werden. Diese Vollmacht kommt aber nicht aus der Person des Seelsorgers, sondern allein durch jesus Christus.
3. Der ortsgebundene Spuk
Es gibt in Europa alte Schlösser und alte Wohnhäuser, in denen es seit Jahrhunderten spukt. Manchmal ist der Spuk für die Bewohner so belästigend, daß die Wohnung polizeilich geschlossen werden muß. Das ereignete sich bei einem Haus in der Jungferngasse in Bern. Ich las es auch von einem Haus in Bayern. Besonders auf alten Schlössern soll eine sogenannte weiße Ahnfrau umgehen. Manchmal bringt die Volksmeinung diese Spukerscheinungen oder Wiedergänger mit Verbrechen in Zusammenhang, die auf den betreffenden Schlössern oder in diesen Wohnhäusern verübt worden sind. Natürlich versuchen manche Psychologen und vor allem die Rationalisten unter ihnen, diese Spukerscheinungen psychologisch wegzuerklären. Es gibt aber einen ortsgebundenen Spuk, bei dem die Bewohner nicht informiert worden sind. Ich weiß von einem Pfarrhaus, in dem sich solche Spukerscheinungen über Generationen hinweg zeigten. Die Pfarrer blieben alle nicht lange in der betreffenden Gemeinde. Sie meldeten sich weg. Die wegziehende Pfarrfamilie hat aber die Nachfolger nicht informiert, um sie nicht zu beunruhigen. Und doch haben die wieder einziehenden Pfarrersleute‑jedesmal auch den Spuk beobachtet und genauso darüber geschwiegen.
B 298 Ein in Deutschland sehr bekannter Reichgottesarbeiter berichtete mir folgendes: Er wohnte vor Jahren in einem Haus, in dem nachts ein furchtbarer Spektakel war. Es hörte sich an, als ob das ganze Geschirr und Glas zusammengeschlagen würde. Man hörte schwere Schritte, Kratzgeräusche an den Wänden, ein Pfeifen, als ob ein starker Sturm herrschen würde, doch war es Windstille. Der Krach und Lärm wurden von allen Hausbewohnern gehört. Im Nachbarhaus wurde das gleiche Spukphänomen beobachtet. Auch diese Hausbewohner hörten den furchtbaren Spektakel um die mitternächtliche Stunde. Der gläubige Mann, mein Berichterstatter, betete daraufhin mit seiner ganzen Familie. Sie stellten sich im Glauben bewußt unter den Schutz des Blutes Jesu. Von diesem Tag an herrschte in beiden Häusern völlige Ruhe. Hier wurde also die Ursache der Spukerscheinungen nicht geklärt, aber dieser Reichgottesarbeiter hat das Richtige getan, er hat den Sieg Jesu über diese dunklen Mächte in Anspruch genommen. Das ist ein Vorgang, der in der Parapsychologie nicht bekannt ist und auch nicht akzeptiert wird. Mein väterlicher Freund Dr. Alfred Lechler, der vor einigen Jahren gestorben ist, sagte einmal: »Es gibt nicht nur eine Besessenheit der Menschen, es gibt auch eine Besessenheit der Häuser, und es ist viel leichter, ein belastetes heimgesuchtes Haus zu reinigen und zu befreien als einen etwa besessenen Menschen.« Ich weise darauf hin, daß Dr. Lechler ein in Deutschland bekannter Psychiater war und zugleich ein klarstehender Christ.
Noch ein Beispiel aus England:
B 299 Bei einer Vortragstour in England kam ein junges Ehepaar zu mir zur Seelsorge. Sie hatten das ehemalige Wohnhaus von dem bekanntesten englischen Spiritisten Harry Edwards gekauft. Schon nach dem Einzug merkte das Ehepaar, daß es in dem Haus nicht geheuer war. Sie hörten nachts allerlei Rumoren, Poltern, Kettengerassel, schwere Schritte und dergleichen. Sie entschlossen sich deshalb schweren Herzens, dieses Haus wieder zu verkaufen. Sie schrieben es aus. Daraufhin kam ein Einwanderer aus Südafrika, sah sich das Haus an und rief begeistert aus: »Dieses Haus will ich kaufen, hier wohnen ja die Himmlischen, die jenseitigen.« Das Ehepaar merkte, daß sie bei dem Südafrikaner wiederum an einen Spiritisten geraten waren und verweigerten ihm den Hauskauf. Sie traten es dann einem anderen Interessenten ab. Harry Edwards hat jahrelang in diesem Haus seinen Spiritismus getrieben, und das war die Ursache für die folgenden Spukerscheinungen. Natürlich hätte es eine andere Möglichkeit gegeben. Wenn das junge Ehepaar in diesem Haus einen Gebetskreis gebildet hätte, der womöglich jeden Abend für eine halbe Stunde zusammengekommen wäre, dann hätten sie das Haus reinigen können. Leider ist es aber so, daß es unter den sogenannten Christen wenig glaubensstarke Beter gibt. Es gibt viele christliche Gemeinden, die überhaupt keinen richtigen Gebetskreis besitzen. Freilich pflegen solche Gemeindeleiter zu sagen: »Wir kommen einmal in der Woche oder einmal im Monat zu einer Gebetsstunde zusammen.« Ich habe gelegentlich solchen Gebetsstunden beigewohnt und war entsetzt über die Schläfrigkeit und die Gebetslauheit dieses sogenannten Gebetskreises. Beten ist nicht immer eine ruhige Angelegenheit. Beten kann auch Kampf bedeuten. Damit ist nicht gemeint, daß wir wie in extremen Kreisen schreien, toben und lärmen und Hände klatschen, sondern daß wir in aller Nüchternheit unter der Zucht des Heiligen Geistes im Gebet die Verheißungen der Bibel in Anspruch nehmen und diesen Mächten der Finsternis gebieten.
4. Spuk als Fernwirkungen stark medialer Magier
Wir begeben uns hier auf das umstrittenste Gebiet der Spukerscheinungen. Zunächst ein Beispiel, das in jeder Hinsicht gesichert ist.
B 300 Ich erhielt eines Tages den Brief eines Stadtpfarrers einer norddeutschen Stadt. Er bat mich um meinen Besuch mit folgendem Grund. In seiner Pfarrgemeinde entstand plötzlich ein sogenanntes Spukhaus. Es war ein hübsches Wohnhaus mit wundervollem Garten. Die Besitzerin hatte eines Tages von einer Nachbarin einen Brief erhalten mit der Bitte, ihr doch dieses schöne Haus zu verkaufen. Die Besitzerin lehnte ab. Daraufhin warnte diese Nachbarin die Besitzerin, sie werde schon zum Ziel kommen. Seit dieser Zeit zeigten sich in dem schönen Wohnhaus Spukerscheinungen. Es wurden vier starke Schläge wie Donnerschläge im Haus gehört. Die Besitzerin konnte sich die Schläge nicht erklären, auch nicht herausfinden, woher sie kamen. Sie wandte sich an ihren Seelsorger. Der Seelsorger besuchte zusammen mit seinem Vikar das Haus, und auch in Gegenwart der beiden Männer waren diese starken Schläge zu hören, ohne daß sie im Haus irgendeine Ursache dafür fanden. Es war also nicht etwa eine Dampfheizung oder eine Wasserleitung mit Luft, sondern die Schläge wurden jeweils an den Türen gehört. Der Stadtpfarrer, der auch nicht helfen konnte, informierte die Polizei. Es kam zuerst ein Polizeibeamter, der wiederum Zeuge der Vorgänge wurde. Da auch ihm das alles rätselhaft erschien, erstattete er seinem Polizeipräsidenten Bericht, der daraufhin eine ganze Einsatzmannschaft schickte. Es waren mehr als zehn Polizeibeamte. Die Polizeibeamten stellten sich jeweils an die Tür, einer innen, einer außen. Nach den furchtbaren Schlägen rissen beide die Tür auf. jeder sagte zum andern: »Es war auf deiner Seite.« Diese vielen Polizeibeamten konnten also auch nicht die Ursache der Schläge entdecken. Daraufhin erstattete die Besitzerin des Hauses Anzeige beim zuständigen Amtsgericht. Der Fall kam vor Gericht. Der Richter, der die Akten studiert hatte, erklärte bei der Sitzung: »Wir leben nicht im Mittelalter. Einen solchen Prozeß führe ich nicht.« Er lehnte also die Behandlung ab. Da ich selbst nicht in diese Stadt reisen wollte, gab mir der Stadtpfarrer Bericht über den Ausgang der Affäre. Die Besitzerin des Hauses wurde durch diese Spukerscheinungen Tag und Nacht so gequält, daß sie schließlich keine andere Möglichkeit sah, als das Haus an den Meistbietenden zu verkaufen. Und das war die Nachbarin, die ihr gedroht hatte, sie werde schon zu dem Haus kommen. In dem Augenblick, als diese Nachbarin, die tatsächlich sehr starke mediale Kräfte besitzt, das Haus bewohnte, hörten die Schläge auch sofort auf.
Unsere Parapsychologen werden vielleicht sagen, das ist starker Tobak, den man nicht ernst nehmen muß. Ich weise darauf hin, daß hier zwei Pfarrer, mehr als zehn Polizeibeamte Zeugen dieser Vorgänge geworden waren. Wenn ein Parapsychologe ein solches Beispiel als echt annimmt, dann wird er von Psychokinese sprechen, das heißt, von Auswirkungen der Psyche. Ich kann dieses dauernde Berufen auf einen pubertierenden jugendlichen oder auch Psychokinese aus dem Mund der Parapsychologen fast nicht mehr hören, weil das in allen ihren Berichten zum Vorschein kommt. Keiner macht sich aber die Mühe, die Zusammenhänge zu klären.
In diesem Spukfall durch mediale Fernwirkungen hätte es eine geistliche Lösung gegeben. Die Stadt, in der es passiert ist, ist aber bekannt für ihre Unkirchlichkeit und für den Mangel an gläubigen Christen. Wenn in diesem Haus eine Gebetsstunde eingeräumt worden wäre, aber nicht von Namenchristen und Traditionschristen, sondern von glaubeisstarken, treuen Betern, dann wären sie über diese Belästigung durch einen Magier im Namen Jesu Herr geworden.
Ein anderes Beispiel konnte nicht aufgeklärt werden.
B 301 Mein Berichterstatter ist ein Jurist, der sich selbst als Rationalist bezeichnet und alles Übersinnliche ablehnt. Dieser Jurist baute sich in einer schönen Gegend einen Bungalow. Am Tage des Einzuges in das neue Haus hatten sie eine merkwürdige Erscheinung. Auf dem Boden der Diele war ein Sarg aufgestellt, der für zwei oder drei Minuten zu beobachten war. Dann verschwand der Sarg. Auf dem Boden befand sich aber in der Größe des Sarges ein Wasserfleck. Der Rationalist war außer Fassung. Er griff sich an den Kopf und fragte sich, ob wohl die Anstrengungen der letzten Tage ihn zu einer Sinnestäuschung verführt hätten. Es war aber doch der rechteckige Wasserfleck am Boden, der sich ja mit der Hand feucht anfühlte. Es war also keine Sinnestäuschung. In den ersten Tagen war dieser Jurist ganz außer sich. Es war das erste Erlebnis dieser Art in seinem Leben. Sein Rationalismus hatte damit einen entscheidenden Stoß bekommen. Dieses Erlebnis trieb ihn dazu, um Rat zu fragen. Die Herkunft dieses Spukereignisses konnte nicht aufgeklärt werden. Manchmal lassen sich solche Vorgänge auf folgende Weise erklären. Möglicherweise lebt in der Nachbarschaft ein stark medial veranlagter Mensch, der dem Juristen das schöne Anwesen neidet und es ihm deshalb vergällen will. Oder der Bungalow stellt vielleicht für einen Nachbarn eine Sichtbehinderung dar, und das kann ebenfalls zu einem Racheakt führen.
Dieser Abschnitt für ferngesteuerte Spukphänomene soll natürlich nicht dazu führen, daß wir nun in einen Verfolgungswahn geraten. Ich rate jedem Menschen, der mit solchen Dingen zu tun hat, daß er sein ganzes Leben revidiert und sich Christus ausliefert und sich unter seinen Schutz stellt. Ich selbst mache das auch bei der Niederschrift solcher Bücher. Ich bitte täglich um den Schutz des Herrn, etwa nach Hebräer 1,14: »Die Engel sind dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst derer, die ererben sollen die ewige Seligkeit». Ich bete täglich für meine Familie und für mich um den Schutz des Herrn gegen alle Macht der Finsternis. Wer unter dem Schutz Jesu steht, hat derartige Dinge nicht zu fürchten, sondern wird schnell damit fertig, wenn er in geistlicher Weise und unter Zuhilfenahme von anderen Gläubigen diese Dinge angeht. Lesen wir doch einmal den Psalm 91 in Ruhe durch. Mir ist dieser Psalm oft zu einer wundervollen Stärkung geworden:
» Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Daß du nicht erschrecken müßtest vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die im Mittag verderbt. Ob tausende fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. «
Aus dem Buch DAS OKKULTE ABC, Seiten 566 – 575. Die Hervorhebungen wurden von mir vorgenommen. Horst Koch, Herborn, im Dezember 2007
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ANHANG
Dr. Kurt E. Koch
Spukphänomene als Auswirkung von Zaubereisünden
- Auszug aus: Okkultes ABC, Seiten 746 bis 751 –
B 415 Eine Abiturientin wurde gläubig. Ihr Vater ist vor einem Jahr ungläubig gestorben. Nach einigen Monaten tauchte der Vater in Wachvisionen auf. Er sprach mit seiner Tochter. Sie konnte ihn sehen. Die Erscheinungen wurden immer häufiger. Der Vater nahm immer finsterere Gesichtszüge an. Schließlich forderte er seine Tochter zum Selbstmord auf. Die Tochter ist bei diesen Besuchen wie gelähmt. Sie kann nicht beten, sich nicht rühren, kann nicht einmal an Jesus denken.
Eine Vikarin nahm das Mädchen zu einem kritischen Psychiater, den ich sehr gut kenne. Bevor er das Mädchen selbst gesprochen hatte, erklärte er: „Das sind Halluzinationen und Wahnvorstellun‑ gen.“ Als er das Mädchen gesprochen hatte, erklärte er: „Es liegt nichts Krankhaftes vor, Sie müssen zu einem Seelsorger.“ Um sicherzugehen, nahm die Vikarin das Mädchen noch zu dem damals bekanntesten Psychiater Deutschlands, Dr. Lechler. Auch er stellte die Diagnose, daß keine Geisteskrankheit vorliege, sondern daß das Mädchen tatsächlich durch spiritistische Dinge geplagt werde, und versuchte dem Mädchen seelsorgerlich zu helfen. Dr. Lechler war ja nicht nur Psychiater, er war auch ein geistlicher Vater und Seelsorger.
B 416 Eine Frau litt unter Alpdrücken. Besonders schlimm waren diese Zustände immer nachts zwischen 12.00 und 1.00 Uhr. Bei ihren merkwürdigen Anfechtungen hatte sie oft das Gefühl, es würde jemand ins Zimmer kommen. Sie beobachtete, wie eine graugrüne Masse sich ihrem Bett näherte und sie an der Hand berührte.
Diese Erscheinung wiederholte sich oft bei völligem Wachzustand. Die Familiengeschichte und die persönliche Lebensgeschichte ergibt folgenden Anhaltspunkt. Die Tante war Kartenlegerin, Wahrsagerin und Spiritistin. Sie hatte der Nichte, unserer Berichterstatterin, das Kartenlegen beigebracht. Außer der Kartenlegerei betrieb die Angefochtene noch das Tischrücken, die Handlinienleserei und noch andere Formen der Mantik.
B 417 Ein Mädchen wurde um einer Krankheit willen bependelt. Ferner ließ sie sich von einer Wahrsagerin die Zukunft voraussagen. Nach diesen beiden okkulten Beratungen erlebte sie plötzlich nachts in ihrem Zimmer verschiedene Spukerscheinungen, die Nacht für Nacht anhielten. Da das Mädchen eine christliche Einstellung besaß, betete sie oft darum, daß Gott den Spuk vertreiben möchte, tatsächlich ließ der Spuk nach. Waren ursprünglich die Spukerlebnisse unmittelbar um ihr Bett herum, so zogen sich beim Beten die seltsamen Geräusche zurück, zum Fenster hin. Schließlich hörte das Mädchen das Röcheln eines Sterbenden vor dem Fenster.
B 418 Ein Diakonissenhaus rief mich um Hilfe an. Eine Jungschwester kam nachts nicht zur Ruhe und konnte nicht schlafen. Die Möbel, vor allem der Tisch, tanzten im Zimmer umher. Meine Antwort war: „Wenn keine Halluzinationen vorliegen, dann kommt Spiritismus in Frage.“ Es kam vom Diakonissenhaus die Bestätigung, daß der Vater des Mädchens jahrelang das spiritistische Tischrücken geübt habe. Die Tochter war also medial und wurde von diesen finsteren Mächten als Medium benützt. Die Parapsychologen würden wieder sagen, das sind Spukerscheinungen in Gegenwart eines pubertierenden Jugendlichen. Als ob damit das Problem gelöst wäre. Die Schwestern des Diakonissenhauses haben das Richtige getan. Sie bildeten in dem betreffenden Schwesternzimmer einen Gebetskreis, und sowohl die Jungschwester als auch das Zimmer wurde von den Spukereignissen frei.
Häufung von Krankheiten
Menschen, die in der Fluchlinie der Zaubersünden stehen, sind häufig von Erkrankungen aller Art geplagt. Man muß sich aber auch hier vor Kurzschlüssen hüten und nicht einfach unerklärliche Krankheiten auf okkulte Wurzeln zurückführen wollen. Es ist in jedem Fall erforderlich, daß ein Vollmediziner um seine Diagnose und Behandlung gebeten wird. Man darf auf keinen Fall in einen okkulten oder hysterischen Krankheitswahn verfallen. Wenn die Arbeit des Arztes getan ist, bleibt für den Seelsorger immer noch ein großes Gebiet übrig.
B 419 In Brasilien hatte ich die meisten Aussprachen mit spiritistisch belasteten Menschen. Das hängt damit zusammen, daß Brasilien eine Hochburg des Weltspiritismus darstellt. Im Gebiet von Ponta Grossa kam eine Frau zur Seelsorge. Sie war 18 Jahre lang Glied eines spiritistischen Zirkels gewesen. Dann löste sie sich, weil sie voller Unfriede war und Christus suchen wollte. Seit dieser Umkehr leidet sie unter Schlafstörungen, Depressionen und kann keinen Frieden finden. Bei der Beichte kam auch zum Vorschein, daß sie einen Himmelsbrief besaß und als Kind gegen eine Krankheit besprochen worden war. Neben all den seelischen Störungen hatte sie eine unerklärliche Hautkrankheit, die von keinem Hautspezialisten geheilt werden konnte.
Es ist eine häufige Beobachtung, daß okkult belastete Menschen unter Hauterkrankungen leiden. Dazu ein Beispiel.
B 420 In einer Stadt in Santa Catarina (Brasilien) brachte ein Ehepaar seinen Jungen, der an einer Sklerodaktylie litt. Seine Finger standen in Klauenstellung. Die Haut der Hand wurde spröde, hart und fiel langsam ab. Die Handmuskulatur war mit befallen. Sogar die Knochen wurden atrophisch. Da die Eltern meine Vorträge gehört hatten, dachten sie, ich könnte ihnen irgendeinen Rat geben. Ich fragte nach der Vorgeschichte der Familie und hörte, daß die Großmütter in beiden Linien Besprecherinnen waren. Natürlich werden die Mediziner, die nichts von geistlichen Vorgängen wissen, über einen solchen Zusammenhang lachen. Und doch findet man es häufig, daß unheilbare Hautkrankheiten in Familien auftreten, wo die Vorfahren Zauberei getrieben haben.
B 421 Ein weiteres Beispiel zeigt den Charakter einer hysterischen oder medialen Erkrankung. Eine Frau kam zur Aussprache. Sie hatte eine Krankheit nach der anderen. Zuerst eine Lungenentzündung, dann eine Nierenbeckenentzündung, dann setzte eine Zwangsneurose ein. Sie war schließlich soweit, daß sie praktisch das ganze medizinische Lehrbuch durchmachte. Ihre Geschichte ergab das Bild einer hysterischen oder auch einer medialen Erkrankung. Die Vorgeschichte zeigte, daß die Großmutter Kartenlegerin war und auch ihre Kinder und Enkel besprechen ließ. In einem solchen Fall gibt es keine Befreiung durch die Medizin. Das ist ein geistliches Problem.
B 422 Bei meinem Aufenthalt auf den Fidschiinseln kam eine Frau zur Aussprache. Es war keine Insulanerin, sondern eine europäische Siedlerin. Diese Frau hatte häufig Anfälle einer völligen Starrheit. Es ist bereits ein solches Beispiel berichtet worden, daß Menschen steif wie ein Brett werden, wenn sie etwa die Bibel zur Hand nehmen wollen, oder wenn sie beten wollen. Sie ließ sich ärztlich betreuen. Der Arzt fand aber keine Ursachen. Es war nach seiner Meinung organisch alles in Ordnung. Ich erzählte der Frau einige Beispiele, wie ich sie in Ostasien und auch in Afrika vorfand, daß Menschen manchmal eine Art kataleptische Anfälle erleben, wenn sie unter dem Bann von Zaubereisünden der Vorfahren stehen. Ich fragte die Frau, ob ihr Vater, ihre Mutter oder sie selbst solche Dinge getrieben haben. Sie verneinte. Auf dem Heimweg sagte sie zu der Frau, die meine Gastgeberin war, sie habe als kleines Mädchen das Tischrücken mitgemacht. Sie maß aber diesem Vorgang keine Bedeutung bei. Und doch liegen da die Zusammenhänge.
B 423 Eine junge Frau litt unter merkwürdigen epileptischen Anfällen. Da der Hausarzt mit der Erkrankung nicht fertig wurde, wies er die Patientin in eine Universitätsklinik ein. In dieser Klinik stellte man fest, daß die Frau eine sehr seltene Form der Epilepsie hat, und zwar die sogenannte Myoklone‑Epilepsie. Da sie der einzige Fall dieser Art in der Klinik ist, wird sie als Versuchsperson genommen. Sie wurde aufgefordert, sich in gewissen Zeitabständen zu melden, um einige Medikamente ausprobieren zu können. Die Behandlung ist kostenlos. Sie erzählte in der seelsorgerlichen Aussprache, daß sie schon im Mutterleib besprochen worden sei. Ihre Mutter wollte sie durchs Besprechen abtreiben. Sie suchte nun den Weg zu Christus, da ihr ärztlich nicht geholfen werden konnte.
Wir schließen damit den Rundgang durch das Gebiet der Auswirkungen der okkulten Belastungen. Ich rate nicht dazu, dieses Buch durchzulesen wie einen schauerlichen Krimi. Es ist nur eine Art Nachschlagwerk, eine Information für bestimmte Gebiete. Ich verweise auf meine diesbezüglichen Ausführungen im Vorwort dieses Buches. Meine Gegner werden mich nun fragen wollen: „Warum schreibst du überhaupt solche Bücher?“ Ich antworte gern. Es können ja nur Männer über diese Gebiete schreiben, die über eine genügende Erfahrung verfügen. Vielleicht verstehen die gläubigen Christen, welche Kämpfe es kostet, wenn man in einer 54jährigen seelsorgerlichen Arbeit rund 20000 furchtbare Beispiele in der Seelsorge erlebt hat. Das hält normalerweise kein Mensch, auch nicht mit dem stärksten Nervensystem durch. Es ist ein Wunder der bewahrenden Gnade Gottes, daß der Teufel mich nicht schon längst umgebracht hat. Und ich bitte an dieser Stelle wiederum alle gläubigen Christen um eine ernsthafte Fürbitte für meine Familie, meine Arbeit und mich selbst.
Schließen wir aber doch das Kapitel über die Auswirkungen mit einem positiven Beispiel.
B 424 Vor einigen Jahren kam eine junge Frau in die seelsorgerliche Aussprache. Sie war von den Füßen bis zum Kopf mit einer fürchterlichen Hautkrankheit bedeckt. Ich fragte sie: „Wie konnten Sie in einem solchen Zustand heiraten?“ Sie antwortete: „Diese Hautkrankheit geht mitunter einige Monate weg, und dann kommt sie wieder.“ Sie hat bereits Tausende von Mark für Hautärzte ausgegeben, aber keiner konnte ihr helfen. Ganz beiläufig fragte ich, ob in ihrer Vorfahrenreihe Zauberei läge. Sie bejahte. Ihr Großvater war ein Viehbesprecher und Krankheitsbanner. Ihr Vater hat dies von ihrem Großvater gelernt und das ebenfalls seit Jahren praktiziert. Und sie hat nun eine fürchterliche Hauterkrankung, mit der sie sich nun schon seit Jahren verzweifelt abquält. Ich zeigte der jungen Frau den Weg zu Jesus. Ihr schweres Los ging mir ans Herz. Mir kam in den Sinn, ob ich nicht mit der jungen Frau nach Jakobus 5,14 beten sollte. Ich hatte zwar Hemmungen, weil ja ihre Erkrankung eine Auswirkung von Zaubereisünden der Vorfahren war. Ich fragte einen gläubigen Pastor, einen Freund von mir, wie er darüber denke. Er hatte den Mut und die Freudigkeit zu diesem Dienst, jedoch nur im Blick auf ihre Erkrankung, nicht im Blick auf ihre okkulte Belastung. Wir hatten uns beide unter den Schutz Jesu gestellt und dann mit der Frau unter Handauflegung für diese gefährliche Hauterkrankung gebetet. Ich verließ dann den Ort. 18 Monate später traf ich den Pastor wieder und fragte ihn, wie es der jungen Frau gehe. Er antwortete freudestrahlend, seit jener Seelsorge mit Gebet unter Handauflegung sei sie von dieser furchtbaren Krankheit frei. Die Frau folgt seither Jesus nach. Das ist ein Triumph der Gnade Gottes. Hier hat Jesus ein Zeichen seines Sieges aufgerichtet. Wir sind nicht einfach unter die Herrschaft Satans verkauft. Es gibt eine Stelle, wo wir im Namen Jesu den Sieg erlangen können. Wir werden ja noch mehr solche Beispiele in den beiden folgenden Kapiteln über die Befreiung und im Schlußkapitel lesen.
C. BEFREIUNG . . .
Anhang 3
SEELSORGE UND OKKULTISMUS
Die seelsorgerliche Behandlung der Menschen, die durch die Beschäftigung mit okkulten Dingen seelisch angefochten oder erkrankt sind
– AUSZUG –
3. Die außersinnlichen Erscheinungen (ASE)
a. Die Materialisation
b. Der Spuk
– Nachfolgend ein Auszug speziell zu den Phänomenen MATERIALISATION, SPUK und POLTERGEISTER. Die Hervorhebungen und geringfügige Kürzungen wurden von mir vorgenommen. Horst Koch, Herborn, im Dezember 2007 –
3. Die außersinnlichen Erscheinungen (ASE) (Seiten 177 – 186)
In den nun folgenden Abschnitten treten wir in das umstrittenste Gebiet der Parapsychologie ein, das Gebiet der parapsychischen Erscheinungen. Zeigten die Abschnitte über ASW und über ASB Beispiele, die nur innermenschliche Vorgänge betrafen, so nehmen die Phänomene dieses Gebietes objektiv wahrnehmbaren Charakter an. Sie sind aber deshalb nicht minder umstritten, sondern noch heftiger angefochten als die bisherigen Fälle. Es sollen vor allem zwei Phänomene zur Darstellung kommen: Die Materialisation und der Spuk.
a. Die Materialisation
Das seltsamste Gebiet der Parapsychologie sind die Materialisationsphänomene. Prof. Messer definiert dieses Phänomen als ein unerklärliches Auftreten und Verschwinden materieller Gebilde. In dieser Definition fehlt jedoch die Angabe, dass solche Phänomene nur im Zusammenhang mit der Tätigkeit eines Mediums entstehen. Genauer ist die Erklärung, die Prof. Gruber in seinem Buch über parapsychologische Erkenntnisse gibt: „Telekinese und Materialisation sind naturwissenschaftliche Tatsachen. Bestimmte Menschen haben unter besonderen Umständen die Fähigkeit, ohne die Zuhilfenahme irgendeiner bekannten körperlichen Funktion auf Gegenstände ihrer Umgebung bewegend oder formverändernd einzuwirken … Diese Materialisationen entstehen und verschwinden rasch.“ – Vollständiger Text siehe unter: SEELSORGE UND OKKULTISMUS, www.horst-koch.de
b. Der Spuk
Prof. C. G. Jung erklärte in seinem Vorwort zu Dr. F. Mosers Werk über den Spuk: „In bezug auf die Erforschung der parapsychologischen Phänomene stehen wir noch ganz am Anfang. Wir sind noch nicht einmal über den ganzen Umfang des in Betracht kommenden Gebietes unterrichtet. Daher ist die Sammlung von Beobachtungen und möglichst zuverlässigem Material eine hochverdienstliche Sache.“
Eine solche Sammlung seelsorgerlicher Fälle wird in diesem Abschnitt wiedergegeben. Wieder ist nicht die Erforschung des Spuks die Tendenz, die hier verfolgt wird, sondern die Voraussetzung für eine seelsorgerliche Hilfe zu schaffen. Bei der Verfolgung dieses Zieles ist allerdings die wissenschaftliche Erhellung dieses Gebietes, soweit das überhaupt möglich ist, eine unumstößliche Notwendigkeit.
Um das hier folgende Material einheitlich zu gruppieren, werden folgende Unterscheidungen getroffen. Hinsichtlich des Beobachtungsgrades kann der subjektive und objektive Spuk unterschieden werden. Im Blick auf Tatort und Charakter des Spuks wird von Sachkennern allgemein der ortsgebundene und der personengebundene Spuk unterschieden. Da die Unterscheidung subjektiv – objektiv nicht nur philosophisch, sondern auch psychologisch und parapsychologisch sehr problemgeladen ist, muss hier eine Abgrenzung vorgenommen werden. Das Problem der Objektivität ist eine Frage, mit der sich schon Kant auseinandergesetzt hat. Dieser Begriff des Objektiven ist vollends bei der modernen Kernphysik seiner bisherigen Bedeutung nach sehr ins Wanken geraten. Auch bei den Phänomenen der Parapsychologie zeigt sich, dass die Dualität subjektiv-objektiv oft keine Berechtigung hat. Trotz dieser Bedenken bleibt in diesem Abschnitt diese Unterscheidung bestehen, um das dargebotene Material in praktischer Weise sichten zu können. Ein Beispiel wird am schnellsten den Sachverhalt klären.
B 90 Prof. Bender von der Universität Freiburg berichtete auf einer Tagung der Evang. Akademie in Tutzing 1950 folgenden Fall: Eine Studentin beobachtete längere Zeit einen Mann, der sie verfolgte. Von anderen Menschen konnte diese Beobachtung nicht gemacht werden. Dieser verfolgende Mann sagte wiederholt zu dem Mädchen: „Nimm dir das Leben!“ Dieser visuelle und akustische „Spuk“ verschwand, als die Studentin in fachärztlicher Beratung aufgeklärt wurde. Dieser subjektive „Spuk“ war die Projektion ihres Verfolgungswahnes nach außen, also ein subjektiver Vorgang, der nach einer Außenkurve als objektives Erlebnis wieder erlebt wurde. – Die meisten Halluzinationen lassen sich auf diese Weise erklären.
In den nun folgenden Beispielen werden solche subjektiven Spukerlebnisse nicht berücksichtigt. Eigentlich verdienen sie gar nicht den Namen „Spuk“. Es geht hier um die objektiven von jedem Menschen beobachtbaren Spukereignisse, wobei die Massenhalluzinationen durch psychische Ansteckung oder telepathische Gedankenübertragung oder Objektsuggestion als kollektive Täuschung wieder auszuscheiden sind. Der objektive Spuk muss also ohne diese Faktoren von nicht eingeweihten Personen oder fotografisch oder von Tieren beobachtet werden können. Zunächst folgen einige Spukfälle, die an einen bestimmten Schauplatz der Handlung gebunden sind, also ortsgebundene Spukphänomene.
B 91 Ein bekannter Pfarrer und Evangelist berichtete mir ein eigenartiges Erlebnis, das hier veröffentlicht werden darf. Als junger Pfarrer wurde der Berichterstatter in eine unkirchliche Gemeinde versetzt. Gottes Wort galt wenig bei den Dorfbewohnern. Dafür aber waren allerlei abergläubische Bräuche im Gange. Der Besprecher galt mehr als der Veterinär. Der Magnetiseur hatte mehr zu tun als der Arzt. Die Kartenlegerin im Dorf wurde mehr aufgesucht als Rathaus oder Pfarrhaus. Der junge Pfarrer fühlte sich anfangs in seinem neuen Wirkungskreis nicht wohl. Im Pfarrhaus wurden verschiedene merkwürdige Beobachtungen gemacht, die rational nicht zu erklären waren. Wiederholt äußerte die junge Pfarrfrau zu ihrem Mann, dass in dem Hause etwas nicht geheuer sei. Der Mann wehrte lachend ab mit dem Hinweis: „So etwas gibt es nicht. Das ist doch Humbug und Schwindel. Entweder handelt es sich um Sinnestäuschung, oder ein besonderer ‚Freund‘ des Pfarrhauses spielt uns einen Schabernack.“ Der durchaus nüchterne, aufgeklärte, urteilsklare Mann schenkte den Vorgängen im Pfarrhaus keine weitere Beachtung. Eines Nachts jedoch wurde er durch ein merkwürdiges Ereignis gezwungen, sich mit den seltsamen Vorgängen des Hauses zu befassen. Der Säugling, der neben dem Elternschlafzimmer schlief, fing plötzlich mörderisch zu schreien an. Die junge Frau eilte durch die offenstehende Türe in das anstoßende Gemach, um das Kind zu beruhigen. Entsetzt fuhr die junge Mutter zurück und rief ihren Mann. Beide Eltern sahen, dass das Kind aus der Windelpackung herausgezogen war, umgekehrt im Bettchen lag und blutunterlaufene Fingerspuren am Körperchen aufwies. Der Mann dachte zunächst nur an einen frechen Streich. Er prüfte sorgfältig den Verschluss der Fenster, der Zimmertüre zum Korridor hin und leuchtete dann mit einer Taschenlampe das ganze Zimmer ab. Auch die Windeln wurden nach einer möglichen Ursache der Druck- und Kratzwunden untersucht. Die Eltern fanden jedoch nicht den geringsten Anhaltspunkt zur Erklärung des Vorganges.
Die Mutter packte den Säugling wieder ein und beruhigte ihn. Sie legten sich wieder zur Ruhe. Da setzte schon wieder das entsetzliche Wimmern und Schreien ein. Gemeinsam eilten die Eltern in das Nachbarzimmer. Wieder war das Kind nicht aufgewickelt, sondern nur aus der Packung herausgezogen und umgekehrt in das Bettchen gelegt. Das Körperchen zeigte erneut Spuren eines gewaltsamen Griffes mit typischen Merkmalen einer menschlichen Hand. Dem Ehepaar wurde es unheimlich. Sie nahmen das Kind in ihre Betten. Der Mann erklärte seiner Frau: „Hier scheinen doch rätselhafte Dinge vorzuliegen. Wir wollen beten.“ Die beiden jungen Menschen flehten dann um den Schutz Gottes und stellten sich im Glauben bewusst unter die Obhut ihres Herrn. Darauf legten sie sich ruhig nieder und wurden im Schlaf nicht mehr gestört.
Früh am Morgen gab es neue Aufregung. Der Mann beobachtete, wie aus dem Fenster des benachbarten Bauernhauses Flammen herausschlugen. Er eilte mit seiner Frau rasch hinüber, um bei dem vermeintlichen Brand zu helfen. Doch sie staunten, als im Nachbarhaus alles ruhig war. Der Feuerschein war weg. Kopfschüttelnd gingen sie ins Pfarrhaus zurück. Einige Stunden herrschte Ruhe. Da wurden sie erneut alarmiert. Der Bauer kam verstört zu seinem Seelsorger und berichtete, dass seine Tochter einen Tobsuchtsanfall hätte, wild um sich schlagen würde und nicht bei Sinnen wäre. Der Geistliche begleitete den bekümmerten Mann und beobachtete das tobsüchtige Mädchen. Es war ihm fast zur Gewissheit geworden, dass mit dem Pfarrhaus und mit dem Bauernhof irgend etwas nicht stimmte. Was vorlag, wusste er allerdings nicht.
Einige Monate waren über diesen Vorgängen verstrichen. Es war im Bauernhof und im Pfarrhaus alles wieder ruhig geworden, obwohl die Bauerntochter leider in die Nervenheilanstalt hatte verbracht werden müssen. Der Pfarrer hatte bewusst alles Sprechen über diese seltsamen Vorgänge im Dorf vermieden. Doch er suchte insgeheim nach einer Spur, um diese rätselhaften Dinge zu ergründen. Da kam ihm eines Tages ein alter Kirchenältester zu Hilfe. Dieser greise Mann berichtete ihm in einer vertraulichen Aussprache, dass der frühere Pfarrer, der fast ein Menschenalter der geistliche Hirte des Dorfes war, im Pfarrhaus 28 Jahre lang einen spiritistischen Zirkel unterhielt und auf dem okkulten Gebiet experimentierte. Zunächst wollte dem jungen Pfarrer der Zusammenhang zwischen diesen Versuchen auf dem Gebiet des Okkultismus und den seltsamen Vorgängen, die er in dem Pfarrhaus erlebt hatte, nicht einleuchten. Er war wie viele andere ein Akademiker, der die abergläubischen Dinge nicht für bare Münze nahm, sondern höchstens für einen interessanten Hokuspokus ansah. Im Laufe seiner Amtszeit aber, als er zu vielen Evangelisationen gebeten wurde, gewann er einen Einblick in diesen unheimlichen Bereich.
Dieses Erlebnis, das im Blick auf die Wahrhaftigkeit und Urteilsfähigkeit des Berichterstatters klar verbürgt ist, stellt doch hinsichtlich eines rationalen Verstehens eine ganz starke Zumutung dar. Es erhebt sich darum die Frage, wie der Vorfall in den beiden Häusern eintaxiert werden soll. Im Zusammenhang mit dem vorliegenden seelsorgerlichen Beispiel sind folgende Einzelfragen zu erwägen:
War die Pfarrersfamilie einer groben Sinnestäuschung erlegen? Handelte es sich bei der Beobachtung dieses Feuerscheines um eine reine Halluzination? Waren die zehn blutunterlaufenen Fingerabdrücke nur Insektenstiche? Hatte der Säugling sich nur losgestrampelt und sich über dem Schmerz der Stiche umgedreht? Waren die Feuerflammen aus dem Fenster des Nachbarhauses etwa der Lichtschein der aufgehenden Sonne oder nur das flackernde Herdfeuer der Bäuerin? Nach der Lage des Hauses und der Anordnung der Wohnräume entfällt dieser Einwand. – Oder handelt es sich hier um ein Vorbrandgesicht, wie sie Dr. Schmeïng in seinem Buch vielfach schildert? Bestand zwischen den Vorgängen im Pfarrhaus und dem Tobsuchtsanfall der Bauerntochter ein Zusammenhang? Gibt es auf okkultem Gebiet eine Übertragung von Mensch zu Mensch? Gibt es ein Überspringen der Spukvorgänge von Ort zu Ort? Können Menschen durch uns unbekannte Mächte leiblich und seelisch angegriffen werden? Gibt es psychische oder magische Verfolgung? War das okkulte Experimentieren des alten Pfarrherrn die Ursache der seltsamen Vorgänge im Pfarrhaus? Hinterlassen Versuche auf dem okkulten Gebiet auch nach dem Tod des Ausübenden noch seltsame Wirkungen? Gibt es tatsächlich Spukhäuser? Müssen alle solche Wahrnehmungen nicht einfach als Humbug und Schwindel abgetan werden, oder ist eine rationale Erklärung aller dieser Phänomene möglich? Handelt es sich bei allen Erscheinungsformen des Okkultismus nur um ein Aktivwerden psychischer, innermenschlicher Kräfte, oder gibt es Einbrüche aus dem Bereich jenseitiger Mächte? Gilt also die animistische oder spiritistische Hypothese oder sonst eine Auffassung? Lässt sich das Rumoren im Pfarrhaus erklären als eine Abtrennung gewisser Seelenkräfte, die ein rätselhaftes Sonderdasein führen? Das wäre entweder das Problem der Depersonalisation oder der psychischen Abspaltung. – Dieser Einwand entfällt, da die jungen Pfarrersleute seelisch gesunde und ausgeglichene Menschen sind. Wenn diese okkulten Erscheinungen reale Geltung haben sollten, gibt es dann einen Schutz oder eine Befreiung auf diesem Gebiet?
Diese ganze Reihe von Fragen soll keine Einzeluntersuchung erfahren, sondern nur die schwierige Situation andeuten, in der sich der Beurteiler der Spukphänomene befindet. Dem psychologisch oder parapsychologisch geschulten Beobachter wird es bei solchen Spukerlebnissen deutlich, dass solche Phänomene vor dem Forum rationaler Ergründung nicht bewältigt werden können.
In seelsorgerlicher Hinsicht steht fest, dass dieses Erlebnis für die Pfarrfamilie eine starke Anfechtung war, mit der sie nicht ohne weiteres fertig wurde. Aus dem Wirrwarr ungeklärter Fragen schälte sich aber die Tatsache heraus, dass der Glaube an Jesus Christus den Bedrängten Hilfe brachte. In diesem Faktum der erfahrenen Befreiung von den rätselhaften Vorgängen tritt in deutlichen Umrissen ein neutestamentlicher Befund hervor. Es ist die Botschaft, die der Evangelist Matthäus als Herrnwort wiedergibt: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel wie auf Erden (28,18). Jesus Christus hat die letzte Gewalt in allen Bereichen des Kosmos. Er ist der Kyrios über alle Macht der Finsternis.
B 92 Auf einem Schloss wurde ein mir gut bekannter, überdurchschnittlich begabter Hauslehrer angestellt. Bald nach seiner Ankunft erfuhr er von seltsamen Spukgeschichten des Schlosses. Er lächelte überlegen. Eines Abends lief das Schlosspersonal wie schon oft vorher auf dem Schlosshof zusammen. Es zeigte sich wieder die schon oft beobachtete weiße Gestalt. Der Hausmeister verständigte den Lehrer. Dieser steckte seine Pistole zu sich und begab sich an den Spukort. Eine überlebensgroße weiße Gestalt bewegte sich langsam auf die Schar der Neugierigen zu. Es war ein Kreis von etwa zehn Menschen. Der Lehrer trat vor und forderte die weiße vermummte Gestalt auf, die Tarnung abzuwerfen. Er hob die Pistole und drohte zu schießen. Dann gab er einen Schreckschuss ab und wiederholte seine Drohung. Die weiße Gestalt reagierte nicht. Dann schoss er zuerst tief auf die Beine und zuletzt jagte er aus ca. 4 m Entfernung die beiden Magazine, insgesamt 14 gutgezielte Schüsse, mitten in die Gestalt, die sich dann verbeugte und auflöste. Außer dem Lehrer ist das ganze Schlosspersonal Zeuge dieses Vorfalles. Eine weitere Zeugin für die anderen Spukphänomene des Schlosses ist eine Diakonissin, die ohne jede Kenntnis der Vorgänge zur Pflege des sterbenden Schlossherrn von einem Mutterhaus anreiste. Die Schwester wachte eine Nacht und verließ bereits am Morgen, ohne den Tod des Adeligen abgewartet zu haben, fluchtartig das Schloss. Sie hatte in der Nacht erschreckende Spukgeschichten erlebt.
B 93 Bei einer Tagung der Evang. Akademie in Herrenalb im Herbst 1951 wurde in der Diskussion zwischen Pfarrern und Ärzten auch das Problem des Okkultismus gestreift. Der anwesende Schriftleiter eines großen Wochenblattes erzählte, dass seine Schwester als Herrin eines schlesischen Schlosses oft eine nächtliche Spukerscheinung erlebte. Eine junge Frau eilte um Mitternacht aus einem Gemach kommend die Treppe hoch und verschwand oben im Korridor. Die Geschichte interessierte mich zunächst nicht sonderlich, da derartige Ahnfrauengeschichten genug kursieren. Plötzlich fiel jedoch der Name des Schlosses, Lubowitz. Da erinnerte ich mich an einen Bericht aus Eichendorffs Tagebuch über dieses Schloss.
Eichendorff wachte mit einigen Freunden vor dem Spukgemach. Während sie von gleichgültigen Dingen plauderten, ging die Türe auf, und eine schlanke junge Dame trat heraus und eilte leichtfüßig die Treppe hoch. Ein an diesem Tag erst eingetretener Diener, der von dem Spuk nichts wusste, folgte der Frau mit dem Leuchter nach, um ihr zu leuchten. Da durchgellte ein durchdringender Schrei das Schloss. Eichendorff und seine Freunde eilten, sobald sie sich im ersten Schrecken gefasst hatten, die Treppe hoch. Der Diener lag tot auf dem Boden mit dem Ausdruck fürchterlichsten Entsetzens im Gesicht. Eichendorff erlebte diese Spukgeschichte im Jahre 1810. Die letzte Schlossherrin von Lubowitz verließ 1944 beim Herannahen der Russen das Schloss. Somit ist hier ein gleichbleibendes Spukphänomen für den Zeitraum von 134 Jahren verbürgt.
B 94 In einem Pfarrhaus zog ein junger Pfarrer ein. Bald stellte er und seine Frau fest, dass manchmal abends ein rothaariger Mann in einem Zimmer stand, der beim Eintritt von Personen dann verschwand. Außer dieser Erscheinung wurden auch kratzende und fegende Geräusche auf dem Gang gehört. Dieses Phänomen wurde auch von Besuchern des Pfarrhauses gelegentlich beobachtet. Nach vorsichtig angestellten Erkundigungen legte sich die Vermutung nahe, dass der rothaarige Mann mit einem früher in diesem Pfarrhaus wohnenden Pfarrer identisch war, der nach dem Urteil der alten Leute im Dorf ein sehr schlechtes Leben geführt hatte. Der junge Pfarrer begnügte sich nicht mit diesen Erkundigungen. Er rief einige treue Christen zum anhaltenden Gebet ins Pfarrhaus zusammen mit dem Erfolg, dass die Spukphänomene aufhörten.
B 95 Bei einer Evangelisation in Bern wurde mir ein Spukhaus gezeigt, das geschlossen wurde, weil alle Bewohner von dem nächtlichen Spuk belästigt wurden. Das Haus steht nun schon seit Jahren unbewohnt da.
E 16 Jung-Stilling berichtet in seiner Theorie der Geisterkunde von einem Spukhaus, das 300 Jahre hindurch von einem nächtlichen Hausgeist heimgesucht wurde. Zur Nachtzeit hörte man oben im Obergeschoss schwere Schritte wie eines Sackträgers. Einige Male zeigte sich auch eine Gestalt in Mönchskutte.
Ein besonderes Kapitel des ortsgebundenen Spukes ist der sogenannte Stallspuk, der mir in vielen Fällen aus dem Gebiet des Schwarzwaldes bekannt wurde. Neben den zahllos kursierenden Stallspukgeschichten verfüge ich über Beispiele aus erster Hand.
B 96 Bei einer Evangelisation wurde ich in das Haus christlich gesinnter Menschen gerufen. Sie klagten darüber, dass ihr Vieh immer durch nächtlichen Spuk beunruhigt wurde. Die Schwänze von den Pferden und Kühen würden am Ende geflochten, die Kühe wären manchmal morgens schon ausgemolken, obwohl beide Stalltüren des Nachts fest verschlossen wären.
Wer solche Spukgeschichten zum ersten Mal hört, ist geneigt, sie als schlechten Scherz eines „guten“ Nachbarn anzusehen. Diese Erlebnisse sind aber in vielen Fällen einwandfrei bezeugt. Im allgemeinen schämen sich solche Bauernfamilien, diese Belästigungen publik zu machen. Man erfährt nur im Vertrauen solche Spukphänomene.
B 97 Einer meiner Amtsnachbarn im Schwarzwald wurde eines Tages auch zu einem Hof gebeten. Der Viehstall wurde nächtlich immer heimgesucht. Die Schwänze der Tiere waren morgens geflochten, außerdem waren die Kühe ausgemolken. Der Bauer hatte beide Zugänge zum Stall doppelt gesichert und sogar nachts manchmal einen Knecht zum Wachen eingestellt. Auch er selbst blieb gelegentlich nachts im Stall. Es war alles umsonst. Der Spuk blieb. Da wusste er sich keinen anderen Rat mehr, als den Pfarrer zu holen, damit er im Stall bete und um den Schutz und Segen Gottes bitte. Der Pfarrer musste mehrmals zu dieser geistlichen Handlung gebeten werden, bis die Intensität des Spukes nachließ.
Bei diesem Stallspuk sind grundsätzlich folgende Merkmale herauszustellen:
Ein regelmäßig wiederkehrendes Phänomen ist: Zusammenbinden der Tiere, Schwanzflechten, ausgemolkene Kühe, blutige Milch. Wenn kein Schabernack nachzuweisen ist, dann bleibt Punkt eins und zwei vorerst rätselhaft. Die Beobachtung der blutigen Milch ist veterinärmedizinisch leicht zu erklären. Es gibt eine Reihe von Milchfehlern, die unliebsame Veränderungen der Milch hervorrufen. Zu den häufigsten gehört die blutige Milch, in der größere oder kleinere Blutgerinnsel zu finden sind. Ursachen dafür sind: Nachwirkung der Geburt eines Kalbes, rohes Melken, Verletzungen, Verfüttern von giftigen Pflanzen wie Hahnenfuß, Fichten-, Tannen- und Eibenzweige. Das zweite Phänomen der häufigen Verbreitung solcher Stallspukgeschichten ist die Spukgläubigkeit vieler Volkskreise. Ein miterlebtes Beispiel ist der Spuk von Rotenberg.
B 98 In einem Bauernhaus wurden im Haus und im Hof allerlei telekinetische Phänomene beobachtet. Es flogen Holzstücke durch die Luft. Töpfe rollten wie von unsichtbarer Hand geworfen davon und dergleichen mehr. Die Kunde von dem neuen Spukhaus verbreitete sich rasch. Presseleute reisten an, der Rundfunkwagen kam zur Aufnahme, parapsychologisch interessierte Forscher stellten sich ein. Wahrhaftig ein großer Aufwand! Und das Ergebnis: Ein dreizehnjähriger junge bekannte beim Verhör vor der Polizei und den beiden Ortspfarrern, dass er die Holzstücke und die Töpfe warf, um seinen Großvater zu foppen. Einer der beiden verhörenden Pfarrer erzählte mir diesen Ausgang des Spuks, als ich ebenfalls zur Feststellung des Tatbestandes dorthin gereist war. Interessant ist nun die Einstellung der Dorfbewohner. Sie glauben nicht an den von Polizei und Pfarrerschaft ermittelten Tatbestand, sondern sagen: Dieses Geständnis sei beim Verhör von dem jungen erpresst worden. Der Spuk sei echt. Dieser Hang des Volkes zum Mystisch-Magischen ist ein Kontrast zum Rationalismus. C. G. Jung sagt zu diesem Phänomen:
„Der Rationalismus verhält sich komplementär zum Aberglauben. Nach psychologischer Regel verstärkt sich mit dem Licht der Schatten, d. h. je rationalistischer sich das Bewusstsein gebärdet, desto lebendiger wird die spukhafte Welt des Unbewussten.“
Das charakteristische Phänomen des Stallspukes ist die Querverbindung: Spukphänomen und Magie. In allen Spukfällen, die ich untersuchen konnte, liegen dem Spukphänomen okkulte Praktiken zugrunde.
In B 96 wurde festgestellt, dass die Familie vor Beginn des Stallspukes einen magischen Besprecher zu Rate zog und sich von ihm helfen ließ. Dr. F. Moser berichtet bei einem Stallspuk, dass ein Volksmagus zu Hilfe geholt wurde, der sofort wirksam helfen konnte. Wenn in einem Haus mit Besprechern gearbeitet wird, dann ist auch anzunehmen, dass vorher schon solche Hilfe in Anspruch genommen wurde. Weitere Fälle dieser Querverbindung werden in den folgenden Beispielen gegeben.
Es werden jetzt Fälle berichtet, die zur Kategorie des personengebundenen Spuks gehören. Beide Fälle wurden von mir zusammen mit Polizeibeamten und mit Amtsbrüdern untersucht.
B 99 In einer geistig hochstehenden Familie zeigten sich häufig abends nach 11 Uhr spukhafte Phänomene. Während die Familie noch versammelt war und die Großmutter noch in der Bibel las, gingen die Türen auf, ohne dass ein Windstoß oder eine menschliche Hand die Ursache war. Oft zeigten sich auch vor dem Fenster, wenn die alte Dame sich zur Ruhe begab, menschliche Köpfe, obwohl das bei dem im dritten Stock liegenden Zimmer nicht möglich war. Auch sonst machten sich in dem Hause verschiedene Spukphänomene bemerkbar. Der Hausherr, der ursprünglich diesen Dingen gegenüber sehr skeptisch war, sprang schon zur Türe, wenn sie sich öffnete, um die Ursache zu ergründen. Manchmal wurden auch auf dem Gang Männerschritte gehört, die näher kamen, obwohl das Haus verschlossen war. Im Zusammenhang mit diesen Erlebnissen schaffte sich der Hausherr einen scharfen großen Hund an. Das Merkwürdige bei diesem Tier war die Beobachtung, dass es bei jedem Menschen, der das Haus betrat, sofort anschlug, aber bei dem Spuk winselte und sich verkroch.
Als mir diese Dinge in dem betreffenden Hause erzählt und nach meiner Meinung gefragt wurde, stellte ich die Frage, ob in dem Hause schon spiritistische Sitzungen abgehalten wurden. Es wurde verneint. Dann fragte ich weiter, ob eines der Familienmitglieder an spiritistischen Sitzungen außerhalb teilgenommen habe. Diese Frage wurde von der alten Dame bejaht. Sie habe in der Jugend als Mädchen öfters an einem Gesellschaftsspiel, dem sogenannten Tischrücken, teilgenommen. Diese Antwort genügte mir, da ich schon oft derartige Häufigkeitsbeziehungen zwischen Spuk und okkulten Praktiken erlebte.
B 100 Eine durch Spukfälle stark in Mitleidenschaft gezogene Familie bat um Hilfe. Ich reiste hin und sah mir die Zerstörungen selbst an. Schuhe, Hemden, Leintücher waren in den Ofen gesteckt und angezündet, Tinte war über das Rauchfleisch oder in den Mostkrug gegossen, Schnaps und Wasser in die Betten geschüttet, Gewichte ins Mehl geworfen, Eier im Hühnerstall zerquetscht oder gestohlen, Geld, Hausschlüssel, Gebrauchsgegenstände aller Art verschwanden plötzlich ohne ersichtlichen Grund, Drahtreifen wurden zerschnitten, Kleidungsstücke zerrissen usw. Die Familie wurde in einigen Monaten um einige hundert Mark geschädigt.
Es war eine nicht leichte Aufgabe, den Urheber dieser Schäden festzustellen. Durch das Vertrauen und Entgegenkommen der Familie war es mir möglich, mit jedem einzelnen Familienmitglied gesondert zu sprechen. Für die Zuverlässigkeit der Aussagen spricht der ehrliche, aufrichtige Charakter dieser treuen Menschen.
Es ging zunächst darum, festzustellen, ob ein Feind der Familie oder ein eigenes Familienglied diese Zerstörungen verursachte. Punkt eins traf im Blick auf direkte Einwirkung nicht zu, da das Zimmer, in dem ebenfalls Zerstörungen auftraten, nur von der Küche her zugänglich war. In der Küche weilte aber die Familie. Bei Punkt zwei entstand Verdacht auf ein Familienglied. Nach verschiedenen Aussprachen, die später fortgesetzt wurden, ergaben sich klare Symptome für zweckgerichtete, psychogene Dämmerzustände mit abwegigen Handlungen. Ich nahm dieses Familienglied einige Tage zur Beobachtung in meine Wohnung. Die Vermutung bestätigte sich wieder. Es kam auch in meiner Wohnung im Zimmer der Frau einmal zu einer Zerstörung ähnlichen Charakters wie in ihrem Elternhaus. Auch bei Besuchen bei Verwandten waren ähnliche Vorkommnisse. Nach allen Beobachtungen, die hier aus erforderlicher Diskretion nicht wiedergegeben werden können, stand es nahezu fest, dass diese Frau Urheberin der Zerstörungen war. Und doch ließ sich ein entscheidendes Gegenargument, ein stichhaltiges Alibi für die Frau beibringen. Es wurde von den verschiedenen Angehörigen im Einzelgespräch nach einer absichtlich belanglosen Fragestellung bestätigt, dass auch Zerstörungen vorkamen, wenn niemand daheim war, vor allem nicht die von mir vermutete Urheberin. Somit blieb in dieser Spukgeschichte eine nicht zu schließende Lücke, wenn man von parapsychologischen Hypothesen jetzt absieht.
In seelsorgerlicher Hinsicht fügt sich dieses Beispiel in den Rahmen der bisherigen Ergebnisse. Der Großvater dieses Hauses war Besprecher mit dem 6. und 7. Buch Moses. Drei Nachkommen von ihm haben besonders geprägte psychotische Störungen, die auf die okkulte Tradition hinweisen. Bedeutsam war, dass die Familie nach eingehender seelsorgerlicher Beratung sich zur täglichen Gebetsgemeinschaft zusammenschloss.
Schlagartig gingen die Zerstörungen bis auf kleine Reste zurück, die nach einigen Monaten vollends verschwanden.
Nach der Darstellung dieser Fälle handelt es sich um die parapsychologische Frage, wie die akustischen, visuellen, haptischen und telekinetischen Phänomene der Spukereignisse erklärt werden sollen. Prof. Tischner begnügte sich damit, einfach die verschiedenen Theorien, wie kollektive Halluzinationen, Einwirkung Verstorbener, dämonische Kräfte zu referieren und schließlich zu bekennen, dass wir uns bei Spukphänomenen in völliger Unwissenheit befinden.
Nicht ohne gewisse Berechtigung ist die von Prof. Bender vertretene Auffassung, dass die Spukphänomene immer mit psychisch kranken Menschen in Verbindung stehen. Wenn diese psychisch kranken Menschen geheilt würden, dann würde auch der Spuk verschwinden. Mir sind unter den seelsorgerlichen Fällen selbst Beispiele bekannt geworden – vielleicht gehören B96, B99, B100 auch dazu -, bei denen die Bendersche Hypothese möglich ist. In dem Abschnitt über den Kreislauf der psychoorganischen Korrespondenz und in den immer wieder eingestreuten Erläuterungen über die Bedeutung der unterbewussten Vorgänge wurde schon angedeutet, dass alle Menschen, deren UB in irgendeiner okkulten Weise, sei es aktiver oder passiver Art, angegangen wurde, Spaltungserscheinungen erleben. Von dieser Beobachtung aus ist Benders Hypothese verständlich, dass seelisch kranke Menschen psychische Energien abspalten, die eine Sonderexistenz führen und den Rumor verursachen, den wir als Spuk erleben. In diesem Fall deckt sich Benders Anschauung mit Teilergebnissen dieser Untersuchung, die von einer ganz anderen Seite, von der systematischen Beobachtung okkulter Vorgänge her, gewonnen wurden.
Allerdings ist es nach meinen Beobachtungen nur die kleinere Zahl von Fällen, die sich nach dieser Hypothese – die zudem bisher keineswegs bewiesen werden konnte – erklären lässt. Bei den aufgezählten Spukfällen des vorliegenden Abschnittes fallen B91, B93, B94, E16 bestimmt nicht darunter. Auch scheiden ja die Fälle von vornherein aus, deren Spukphänomene über viele Jahrzehnte oder gar einige Jahrhunderte hindurch beobachtet wurden. Hier ist die Psychologie und die Parapsychologie bei dem gegenwärtigen Stand mit rationalen Erklärungen am Ende.
Für die hier geführte Untersuchung muss noch einmal der Tatbestand herausgestellt werden, dass alle Spukfälle, auch die hier nicht angeführten, die ich selbst zu untersuchen Gelegenheit fand, im Hintergrund eine okkulte Betätigung irgendeines Hausbewohners hatten. Aus diesem Grunde werden die Spukphänomene auch als Auswirkung der okkulten Praktiken unter den gleichen Perspektiven wie das andere magische Treiben gesehen. Bei Spukfällen, die sich über große Zeiträume von mehr als einem Menschenleben erstrecken, liegt der Verdacht transzendenter Wirkungszentren sehr nahe.
Es bieten sich dem Evangelisten bei den volksmissionarischen Wochen in der Seelsorge zahlreiche Fälle okkulter Betätigung und Behaftung, die von außersinnlichen Funktionen und Beziehungen der menschlichen Seele Zeugnis geben. – Soweit ein Auszug zum Thema Spuk aus Seelsorge u. Okkultismus. Horst Koch –
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