Satanskulte (K.Koch)
Dr. Kurt Koch
Satanskulte
Der liberale Theologe Röhr (1777-1848) bezeichnete den Teufelsglauben als bemitleidenswerten Wahn einer unerleuchteten Zeit. Der schriftgemäße Theologe Adolf Schlatter, den ich selbst in Tübingen noch hören konnte, erklärte, daß die biblische Verkündigung den Teufelsglauben einschließe. Wir haben damit eine unbiblische und eine biblische Linie.
Der Satanskult in der Bibel und in der Religionsgeschichte ist oft das gleiche wie der Schlangenkult. Das geht zurück auf die Urversuchung im Paradies, wo der Teufel dem ersten Menschenpaar in Gestalt einer Schlange erschien. Die Bewohner des Landes Kanaan verehrten Satan in Gestalt der Schlange. Das gleiche finden wir in Ägypten. Die Zauberer, die Moses widerstanden, gehörten zum Schlangenkult. Sie waren in der Lage, Schlangen zu hypnotisieren, so daß sie steif wurden wie ein Stock. Wir haben bei diesen Zauberern das umgekehrte Wunder wie bei Moses. Moses konnte in der Kraft Gottes den Stab zur Schlange verwandeln. Die Zauberer konnten in der Kraft Satans Schlangen zu einem Stab verwandeln und sie dann wieder aus der Hypnose zurückrufen.
Einige Jahrhunderte vor Christus entstand in Syrien der Kult der Ophiten. Die Ophiten sind ebenfalls Schlangenanbeter und Satansanbeter gewesen. Sie selbst nannten sich Gnostiker, Träger einer höheren Weisheit. In einigen Punkten haben die Gnostiker die gleichen Lehren wie sie heute von den Anhängern der Allversöhnungslehre geglaubt werden. Die Ophiten waren der Meinung, daß der Mensch nach seinem Tode die Chance hat, über lange Zeiträume hinweg sich höher zu entwickeln bis zur völligen Erlösung. Mit dieser Überzeugung sind sie der Prophezeiung Satans gefolgt: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben, sondern es werden nur eure Augen aufgetan werden.
Einen weiteren Schlangenkult finden wir im Alten Testament in Gestalt der ehernen Schlange. In 4. Mos. 21 hat Moses im Auftrag Gottes eine eherne Schlange aufgerichtet. Die Israeliten, die von den giftigen Schlangen gebissen worden waren, hatten im Glauben auf die eherne Schlange zu blicken und blieben dann am Leben. Diese eherne Schlange wurde also von Gott zu einem Zeichen des Heils gegeben. Vergleichen wir dazu Joh. 3, wo die Kreuzigung Jesu ebenfalls ein erhöhtes Heilszeichen darstellt. Was nun Gott als Zeichen der Errettung dem Volk Israel damals gegeben hat, wurde in späteren Jahrhunderten zu einem Götzendienst. Die Schlange hieß Nehusthan, und damit trieben die Israeliten noch 400 oder 500 Jahre nach Moses Zauberei und Götzendienst.
Die Geschichte der christlichen Kirche ist voll von Satanskulten und Schlangenkulten. Es würde zu weit führen, wenn alles dargestellt werden sollte. Ich verweise auf ein aufschlussreiches englisches Buch von Tatford mit dem Titel »Satan, the prince of darkness«. Das Buch ist zu empfehlen, denn es ist aus einer biblischen Haltung und einer guten Kenntnis der Religionsgeschichte geschrieben.
Es sollen einige Beispiele angeführt werden.
B 1 Den Templerrittern wird nachgesagt, daß sie die Gründer einer regelrechten Satanskirche sind. Wer in diesen Orden eintreten wollte, musste auf ein am Boden liegendes Kreuz mit Füßen treten und es anspeien. Ferner hatte sich der Bewerber mit seinem Blut dem Teufel zu verschreiben. Der französische König hat im Jahr 1307 bis 1311 die Templer verfolgen und verhaften lassen. Bei den Folterungen wurden natürlich auch Geständnisse erpresst, die niemals der Wahrheit entsprachen. Die französischen Historiker, z. B. Abbe Barnuel, berichteten, daß die französische Revolution sorgfältig und methodisch durch diese Templerritter vorbereitet worden sei. In den Zirkeln der Templerritter wurde die schwarze Messe gefeiert. Alles, was uns von der Bibel her heilig ist, haben sie in den Schmutz gezogen. Auf dem Altar lag eine unbekleidete Frau. Den Wein des Abendmahls haben sie mit dem Blut eines getöteten Kindes vermischt. Die Gebete haben sie dadurch abgeändert, daß sie den Gottesnamen durch Satans Namen ersetzten, also alles Dinge, die wir auch heute in den Satanskirchen kennen. Der Ritus der Satansanbeter wurde dann von Anhängern von Paris nach USA gebracht und von dort wieder nach Rom und in andere Länder.
Wir haben nicht nur eine französische Linie der Teufelskulte. Es gibt auch eine deutsche Linie.
B 2 Im 13. Jahrhundert wurde ein friesischer Stamm mit Namen Stedinger für seine Satanszeremonien bekannt. Die Stedinger waren bekannt für alle Formen der Zauberei und Gottlosigkeit. Sie plünderten Kirchen aus, entweihten die Sakramente und die Kruzifixe. Sie vergossen unschuldig Blut. Sie töteten und trieben alle möglichen Arten von Orgien. Sie erhoben sich auch gegen die Behörden, so daß der Herzog von Brabant im Jahre 1234 gegen sie zu Felde zog und 8000 von ihnen tötete. Der Rest hat sich dann zerstreut. Diese Anhänger, die das Massaker überlebten, haben dann überall die okkulten Dinge hingetragen und damit das Unheil noch vergrößert.
Eine dritte Linie der Satanskulte hat sich in Großbritannien gehalten. Die Druiden, die Priester eines alten keltischen Stammes, waren hochberühmt für ihre astronomischen Kenntnisse. Andererseits betrieben sie das Menschen- und das Tieropfer, um den sündigen Menschen mit Gott zu versöhnen. Ich habe das in dem Abschnitt über Allerheiligen (Halloween) erwähnt. Die Geschichte der Druiden wird zeitlich von 1900 vor Christus bis etwa 500 oder 600 nach Christus angesetzt. Manche Forscher bringen das großartige Ruinendenkmal in Stonehenge mit den Druiden in Verbindung. Stonehenge liegt in Südengland nördlich von Salisbury. Auf dem Weg nach Cornwall passierte ich zusammen mit einem Freund dieses Gebiet. Interessant war mir, daß dieser englische Freund mir berichtete, daß sich die Teufelszirkel in Cornwall bis heute erhalten haben.
Auf den Missionsfeldern traf ich wieder auf Schlangenkulte verschiedener Art. Einige Beispiele dazu.
B 3 In Nigeria gibt es einen sogenannten Kobrakult. Mein Berichterstatter ist ein Missionar. Menschen, die dem Kobrakult beitreten, müssen ihre Seele dem Teufel verschreiben. Als Belohnung dafür bekommen sie Macht über die Kobras. Die Kobras müssen den Kultmitgliedern in jedem Fall gehorchen. Bei einer Gelegenheit hat ein Zauberer, der erbittertste Feind meines Berichterstatters, diesem Missionar eine Kobra geschickt mit dem Auftrag, den Missionar zu töten. Der Missionar erkannte die Gefahr, stellte sich unter den Schutz Jesu und gebot im Namen des Herrn, und die Schlange konnte ihm nichts anhaben. Auch hier ein Zeichen, daß Gott seine Kinder zu bewahren weiß.
B 4 Ein anderes Beispiel erlebte ich in Liberia. Ich war Gast eines gläubigen Distriktgouverneurs mit europäischer Bildung. Dieser Mann berichtete mir ebenso von einem Schlangenkult in Liberia. Die Mitglieder müssen sich dem Teufel verschreiben und bekommen dann die Macht über alle Schlangen, nicht nur über eine Art. Wenn ein Kultmitglied einen Feind töten will, dann schickt er ihm eine gefährliche Giftschlange mit dem Auftrag, den Gegner zu beißen. Ein junger Mann, der ebenfalls zu dem Schlangenkult gehörte, fand durch den Dienst der Missionare den Weg zu Jesus. Es waren Missionare der Sudan-Interior-Mission. Der junge Mann sagte sich im Namen Jesu von dem Kult los und wurde tatsächlich von dieser satanischen Bindung frei. Eines Tages betrat er ein Haus, und im gleichen Augenblick erkannte er in dem Raum eine große schwarze Schlange. Er schrie auf, denn er wusste ja, daß er durch seine Bekehrung die Macht über die Schlangen verloren hatte. Er erinnerte sich aber an den Schluss von Markus 16 und gebot im Namen Jesu. Die Schlange konnte ihm nichts anhaben. Natürlich ließ er sich auf kein Experiment ein. Auch hier zeigt sich, daß die Macht Satans am Glauben der Jünger Jesu und an dem erhöhten Herrn seine Grenze hat.
Einem Schlangenkult ganz anderer Art begegnete ich mehrmals in USA. Bei meiner Vortragstour im Staate Colorado hörte ich von einem tragischen Zwischenfall in einer Pfingstgemeinde. Zwei junge Prediger brachten Giftschlangen mit in den Gottesdienst. Sie lasen Markus 16 am Schluss, wo es heißt, im Glauben werden sie Schlangen vertreiben, so sie etwas Tödliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden. Sie legten sich die Giftschlangen um den Hals und spielten mit ihnen und wurden gebissen. Entgegen ihres gutgemeinten Glaubens starben beide Pastoren. Die Polizei hat von dem Vorfall gehört und hat die Giftschlangen aus der Kirche herausgeholt.
B 5 Ein zweites Mal hörte ich das gleiche bei meiner Tour durch die sogenannten Staaten von Neuengland im Nordosten von USA. Auch hier hat ein Pastor mit Berufung auf Markus 16,18 sich eine Giftschlange um den Hals gelegt. Auch er starb an dem giftigen Biss.
Ein drittes Mal hörte ich es im Staate Illinois. Diese drei letzten Beispiele haben natürlich mit dem Schlangenkult und dem Satanskult nichts zu tun. Sie sind nur der Ausdruck eines religiösen Fanatismus und einer falschen Bibelauslegung. Jesus sagte in einer ähnlichen Situation: »Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen« (Mattb. 4,7).
Ich komme noch einmal zurück zu dem eigentlichen Satanskult. Die Menschenopfer und Tieropfer, die von den alten heidnischen Völkern betrieben worden sind, werden heute wieder von den Satansanbetern praktiziert.
B 6 Ich habe bereits im anderen Zusammenhang die Geschichte des 17jährigen Ross Cochran berichtet. Er war ursprünglich das Glied einer Satanskirche. Er fand den Weg zu Christus und trat aus der Kirche aus. Dann wurde er von seinen früheren Kameraden zu Tode gefoltert. Der Hauptanstifter zu seiner Ermordung war ebenfalls ein 17-jähriger, Otis Hester. Als er verhaftet wurde, zeigte er dem Polizeibeamten auf seiner linken Hand eine Tätowierung, die ein umgekehrtes Kreuz darstellt und darunter die Unterschrift: His majesty the devil (Seine Majestät der Teufel).
B 7 Ein anderes Beispiel ist noch schrecklicher. Zwei junge Menschen wurden von einer amerikanischen Familie als Babysitter eingeladen. Als das Ehepaar nach Hause kam, hatte inzwischen das junge Paar, das zu einem Satanskult gehört, das kleine Kind getötet.
Amerika hat eine furchtbare Entwicklung genommen. Vor etwa zwölf Jahren wurde die Bibel und das Gebet aus den Schulen verbannt. Dafür aber zog der Unterricht über Spiritismus, Okkultismus und Satanskulte in die Schulen ein. Neuerdings wird in einzelnen Staaten eine weitere Regelung diskutiert, ob man sich mit dem Unterricht über die satanischen Dinge begnügen soll und nicht vielmehr auch das Praktizieren anordnen sollte.
Eine solche Diskussion habe ich im Staate New Hampshire im Staatshause miterlebt. Ich wurde von einem Senator eingeladen, meine Erfahrungen in USA darzulegen. Die Senatoren hatten darüber zu befinden, ob zu dem bereits bestehenden Unterricht über die satanischen Dinge nicht auch Spiritismus, Magie praktisch in der Schule geübt werden sollten. Ich gab aus meiner Erfahrung den Senatoren so schreckliche Beispiele aus den amerikanischen Colleges und Seminaren, daß in diesem Gremium der Antrag auf die Einführung der praktischen Übungen abgelehnt wurde. Es mutete mich etwas seltsam an, daß ein Deutscher den Amerikanern zu sagen hatte, was in ihren Colleges alles getrieben wird.
Auf weitere Satanskulte stieß ich in Großbritannien. Zwei davon sollen kurz beschrieben werden:
Der Tanatkult
Bei meinen Englandbesuchen hatte ich auch Vorträge in Cornwall, Devon und auch in der Grafschaft Dorset und Somerset. Bei diesen Diensten hin und her im Lande hörte ich von dem Tanatkult. Er hat seinen Ursprung in einem vorchristlichen Fruchtbarkeitskult. Die Sonne galt als männlich, der Mond als weiblich. Ihre Symbole sind dementsprechend für die Sonne das männliche Glied (Penis), für den Mond das weibliche Glied (Vagina). Die Zeichen sind Brot und Salz. Bei den Zeremonien des Tanatkults werden Brot und Salz auf dem Leib einer Frau dargebracht. Die Frau liegt auf dem Tisch in rotem Gewand. Sie ist nur teilweise bekleidet. Hinter dem Altar sind wiederum die Symbole, das männliche und das weibliche Prinzip. Als die ersten christlichen Missionare nach England kamen und die Bevölkerung teilweise missioniert wurde, entwickelte sich aus dem Tanatkult die sogenannte schwarze Messe, die bis heute nicht nur in England, sondern in aller Welt zelebriert wird. Auch heute noch wird die schwarze Messe in ähnlicher Weise gefeiert wie in dem vorchristlichen Tanatkult. Das Abendmahl wird in einer Weise gereicht, daß es hier nicht beschrieben werden kann. Es ist zu schauerlich. Zu der Feier der schwarzen Messe gehören natürlich die Sexorgien. Es gibt heute noch in diesen genannten vier Grafschaften Tanatisten. Das bedeutet, daß die christliche Mission niemals das ganze Volk erreicht hat.
Der Horned-God-Cult
Der Kult sitzt in London und ist eine Abzweigung der Satanskulte. Jedes Mitglied hat einen horned God (einen gehörnten Gott) zu Hause. Dieser gehörnte Gott streckt die Arme aus wie Jesus am Kreuz. Die Füße sind aber einer Schlange nachgebildet. Wir hörten ja im anderen Kapitel von »the goat of mendes« (der Ziegenbock von Mendes). Dieser Ziegenbockskopf ist das Symbol Satans. The Horned-God-Cult ist also auch eine Form der Satansverehrung.
In Burton an the Water gibt es ein Museum für Zaubereigegenstände. In diesem Museum sind sowohl die Symbole vom Horned-God-Cult als auch der nachgebildete Altar des Tanatkults.
Schwarze Messe
Alle Satanskulte der Geschichte und der Gegenwart zelebrieren die schwarze Messe. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie zum Beispiel die Progressleute.
Der Sinn der schwarzen Messe ist die Verhöhnung Gottes, die Verlästerung der Trinität.
B 8 Vor einigen Jahren erregten einige Theologiestudenten in Münster (Deutschland) großes Aufsehen. In einer Kirche feierten sie die schwarze Messe. Auf dem Altar standen Schnapsflaschen. In den Gebeten ersetzten sie den Gottesnamen mit dem Namen Satans. Man fragte sie, warum sie eigentlich Theologie studierten. Ihre Antwort war: um die Kirche zu zerstören.
B 9 Bei einer Vortragsreise in Cornwall (England) hörte ich von den schwarzen Messen dieses Gebietes. Als Altar wird eine unbekleidete Frau benützt, die von den Angehörigen auf dem Altar zu Perversitäten missbraucht wird. Man kann die Scheußlichkeiten gar nicht in einem Buch wiedergeben. Es liegt mir die Beichte eines Akademikers vor, der seit der Praxis dieser Scheußlichkeiten innerlich nicht mehr zur Ruhe gekommen ist. Manchmal brechen die Satanisten in Kirchen ein und stehlen für die schwarze Messe die Monstranz oder nehmen ein Kruzifix zu ihren Feiern und versehen den Christuskörper mit ihrem Kot.
B 10 In USA feiern die Satanisten die schwarze Messe mit Tierblut. Ganz exklusive Zirkel der Satanisten vermischen Wein und Brot mit einer Substanz der Frau und des Mannes. Auf Haiti trinkt die Highpriestess (die Hohepriesterin) beim Jahresfestival Kinderblut. Bei den Macumbagruppen in Brasilien ereignet sich das gleiche bei der Weihe einer Mae de Santo (Kultmutter).
Die Praktikanten der schwarzen Messe sind Satans Elitetruppen.
Den Sympathisanten des Friedenszeichens sei nochmals mitgeteilt, daß der Schwarze Papst, Anton LaVey, in San Francisco vor Beginn seiner Satansfeiern auf großer Leinwand das Friedenszeichen aufziehen lässt. Und die harmlosen Christen Europas tragen das Friedenszeichen an einer Halskette oder am Ärmel der Jacke.
Befreiung
Zur Frage der Befreiung aus dem Satanskult verweise ich auf das Zeugnis von David Hansen. Ferner kann ich ein Buch empfehlen, »Satans Seller« von Mike Warnke. Der Verfasser war selbst ein Hohepriester in der Satanskirche, wurde durch Christus befreit und gab dann sein Zeugnis in diesem erwähnten Buch. Ein wundervolles Beispiel der Befreiung aus dem Bann Satans gab Ernest H. Nickerson in seinem empfehlenswerten Blatt »The Path of Life« auf Seite 10. Sein Artikel ist überschrieben: Ein früherer Satanist ist jetzt Prediger des Evangeliums.
Hershel Smith wandte sich schon als Schuljung den Satanisten zu. Mit 13 Jahren enthäutete er einen kleinen Hund lebend und trank dessen Blut. Später entwickelte er einen sadistischen Hang, abgeschabte Haut von Fingern und Fußsohlen fremder Menschen zu essen, die es erlaubten. Er bekam dadurch den Namen »Skin eater« = Hautesser. Noch viele andere absurde Dinge trieb er aus Liebe zu Satan. Man wurde deshalb in den Kreisen der Satanisten auf ihn aufmerksam, und Hershel machte unter ihnen Karriere. Er wurde schließlich Hohepriester und praktizierte alles, was zur Satansanbetung und Verehrung gehört.
Und diesen mit tausend Ketten Satans gebundenen Mann holte der Sieger von Golgatha aus diesem Teufelskreis heraus. Hershel Smith wurde ein Jünger Jesu und fühlt sich heute besonders für Jugendliche verantwortlich, die gleich ihm auf Abwege geraten sind. Er unterhält und leitet ein Jugendzentrum in Kalifornien, wo er jungen Menschen den Weg zu Jesus, dem Befreier, zeigt.
Vom Satanisten zu Christus
Im Jahr 1975 schenkte mir der Herr die Begegnung mit einem ehemaligen Satanisten. Er gab mir die Erlaubnis, seine Lebensgeschichte zu veröffentlichen. Einige Monate nach unserer Begegnung sandte mir David Hansen – so heißt dieser Bruder – eine Kurzbiographie. Da sie für einen vollständigen Abdruck zu lang ist, gebe ich nur die Einleitung des Briefes, um einen plastischen Hintergrund der folgenden Geschichte zu geben.
»Dear Dr. Koch, thank you for the time I was able to spend with you after the Service at Trinity Baptist Church in Santa Barbara (California) an March 19th. (1975) That was a very crucial meeting for me, of encouragement and blessing.
I praise God for you committed life to Christ and the work our Lord has brought you into. As I read your book WINE OF GOD I was again blessed, encouraged and challenged. The Lord has used your life of commitment to HIM to encourage and strengthen nie every time I delve into one of your books. I uphold you in prayer daily now . . .«
»Lieber Dr. Koch, ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie mir nach Ihrem Gottesdienst in der Trinity BaptistenKirche in Santa Barbara gewährten. Es war eine entscheidende Versammlung für mich, voller Ermutigung und voller Segen.
Ich danke Gott für Ihr Christusergebenes Leben und für das Werk, in das Sie der Herr geführt hat. Als ich Ihr Buch WINE OF GOD las, wurde ich wiederum gesegnet, ermutigt und in meinem Glauben gefordert. Der Herr hat Ihr Leben benützt, mich allezeit aufzurichten und zu stärken, seitdem ich mich in Ihre Bücher vertieft habe. Ich bete darum täglich für Sie.«
Und nun die Geschichte dieses Mannes, der an einer höheren Schule unterrichtet. Das Christentum, von dem er im Elternhaus und in der Kirche gehört hatte, ließ ihn unbefriedigt. Er sah mit wachen Augen die große Kluft zwischen den christlichen Lehren und dem praktischen Ausleben. Er war auch ehrlich genug, die Diskrepanz zwischen Wollen und Vollbringen im eigenen Leben zu erkennen. Darum suchte er nach einer soliden Grundlage des Lebens. Er strebte nach einer Kraft, die es ermöglichte, das auszuleben, was man sein wollte.
Eines Abends hörte er im Fernsehen einen Satanisten, der mit tönenden Worten die Macht Satans anpries. Dieser Finsterling sagte unter anderem: »Wollt ihr Kraft, wir geben sie. Sucht ihr Erfüllung eures Lebens, wir bieten sie. Das Christentum hat schon längst abgewirtschaftet. Es hat ohnehin seinen Anhängern nie etwas geboten, sondern sie nur mit leeren Versprechungen abgespeist.«
An diesem Abend fiel im Leben des suchenden Gymnasiallehrers die Entscheidung. Er ließ sich die Anschrift und den Versammlungsort des nächsten Satanskultes geben. Es war der Skeleton Canon (Skelett-Schlucht) bei Thousand Oaks, einem Ort zwischen Santa Barbara und Los Angeles. Ich habe sechsmal diesen Ort passiert.
Zwei Jahre war der Lehrer Mitglied dieser Gruppe, die normalerweise von Samstag 16 Uhr bis 24 Uhr oder länger im Skeleton Canon zusammen war, schwarze Messen und Orgien feierte. David hatte alles Satan geopfert: sein Leben, seine Seele, sein Heim, sein Vermögen, seinen Wagen und seine Familie. Zur Ruhe war er bei diesem totalen Opfer aber nicht gekommen. Die Finsternis griff nach seiner Seele, und Selbstmordgedanken bemächtigten sich seiner.
Eines Tages befand er sich wieder im Gebet zu Satan, seinem Herrn. Er fluchte Gott, ein Vorgang, der zum genuinen Gebet zu Satan gehörte. Da drängte sich seinem Sinn und Gedächtnis ein Bibelwort aus 1. Joh. 4,4b auf: »Größer ist der, der in euch ist, als der, der in der Welt ist.« Trotz dieses Bibelwortes fluchte er immer noch Gott mit allem Hass, dessen er fähig war. Doch spürte er, daß in seinem Herzen und in dem Raum ein großer Friede sich ausbreitete. Diese Atmosphäre überwältigte ihn. Sie war gottgewirkt. David saß plötzlich auf seinem Bett und bat Gott um Hilfe. Er hörte sein Beten und Schreien.
Von diesem Erlebnis an bekam sein Leben einen neuen Kurs. Er nahm die Bibel vor und studierte täglich eifrig die Heilige Schrift. Sein Friede wurde dabei immer tiefer.
Dann kam der nächste Samstag heran, an dem sich seine ehemaligen Freunde in Skeleton Canon wieder versammelten. David betete um Klarheit, was er tun sollte. Er nahm sich vor, noch einmal diese Versammlung zu besuchen, um seinen Austritt zu erklären und den Kameraden Jesus Christus zu bezeugen.
Nachmachen darf man das nicht. Ich würde als Seelsorger nie den Rat geben, noch einmal diesen teuflischen Versammlungsort zu besuchen. In diesem Fall hatte David nicht nur die innere Freiheit, sondern auch die Kraft und Vollmacht dazu.
Er suchte den Skeleton Canon auf. Als alle Mitglieder versammelt waren, ergriff er das Wort, erklärte seinen Austritt und bezeugte Jesus Christus als seinen Befreier und Erlöser. Die Kameraden staunten, widersprachen ihm seltsamerweise aber nicht. Sie fragten ihn nur: »Warum tust du das? Was bekommst du dafür?« David blieb die Antwort nicht schuldig.
»Ich tue diesen Schritt, weil das Leben in dieser Gemeinschaft mir nur Unfrieden, Verzweiflung und Selbstmordgedanken gebracht hat. Was ich mit Christus bereits gewonnen habe, ist ein innerer Friede, der höher ist als alle Vernunft.«
Das Zeugnis für Christus und die Diskussion zog sich neun Stunden bis nach Mitternacht hin. Der Erfolg war, daß eine ganze Reihe seiner Kameraden erklärte: »Wir gehen mit dir. Deine Not war auch unsere Not. Wir suchen auch diesen Frieden, den Christus zu geben hat.«
An dem Ausgang dieser Versammlung sieht man, daß David vom Herrn den Auftrag hatte, noch einmal diese Kultstätte aufzusuchen.
Wer Satan davonlaufen will, muss mit schwersten Rückschlägen und Angriffen rechnen. In der Nacht nach diesem gewaltigen Sieg Jesu Christi an der satanischen Kultstätte erlebte David das persönliche Eingreifen Satans. Der Böse erklärte ihm: »Du gehörst mir. Wenn du mir entlaufen willst, dann töte ich dein Kind und mache dich zum armen Mann.« David aber war entschlossen: »Komm, was kommen mag und der Herr zulässt, ich bleibe bei Jesus.«
Am nächsten Morgen war sein Kind schwer krank und musste ins Spital gebracht werden. Die Krankenhausbehandlung dauerte drei Wochen. Dann starb das Kind. Die Rechnung betrug nach deutschem Geld rund DM 33 000.
Satan hatte seine Drohung wahrgemacht: das Kind umgebracht und ihn finanziell ruiniert.
An dieser Stelle muss ich den Bericht unterbrechen. Ich habe die Geschichte Davids schon einmal in einem Rundbrief kurz berichtet. Daraufhin erhielt ich verschiedene Zuschriften mit der Bitte, diese Wendung der Dinge wegzulassen. Manche Christen stoßen sich daran, weil sie glauben, mit der Bekehrung ist alles ausgelöscht, und alle Probleme sind gelöst. Vor allem finden wir diese Meinung in amerikanischen und kanadischen Kirchen.
Eines stimmt: Mit der Bekehrung sind alle Sünden vergeben. Es sind aber noch lange nicht alle Folgen beseitigt. Die Bibel vertritt keine oberflächliche, gedankenlose Theologie.
Ein Beispiel, das ich schon mehrfach gebrauchte, kann uns eine Hilfe geben. Ein Playboy hatte sich bei seinem ausschweifenden Leben eine hartnäckige Krankheit, die Lymphopathia venerea, zugezogen. Er fand Christus und damit die Vergebung für sein Luderleben. Aber seine Krankheit war damit nicht ausgelöscht. Sie brauchte noch lange eine ärztliche Behandlung.
Es gibt Bibelstellen, die jede oberflächliche Theologie ad absurdum führen.
Denken wir an Bibelstellen wie Jesaja 45,7: »Ich gebe Frieden und schaffe das Übel.« Gott schafft das Übel? Oder denken wir an Amos 3,6: »Ist auch ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tue?« Gott bringt Unglück?
Die gedankenlosen, oberflächlichen Christen vergessen Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit und unterschätzen Satans Gewalt.
David hatte sich dem Teufel verschrieben und Gott oft geflucht. Es ist Gottes Sache, wenn er den Tod des Kindes und den finanziellen Ruin Davids zuließ. Übrigens hat David mir berichtet, daß dieses Kind schon im Mutterleibe Satan geweiht worden war.
Trotz dieser schweren Schläge ließ sich David nicht mehr von Jesus abbringen. In Zukunft stellte er täglich seine Familie und sich selbst unter den Schutz Jesu. Die Anweisungen in meinem Buch »Occult Bondage and Deliverance« wurden ihm dabei zum Segen.
Als zusätzliche Hilfe suchte er nach Gläubigen, die ihn im Gebet unterstützen sollten. Er erlebte dabei große Enttäuschungen. Die Christen hatten Angst vor ihm und gingen ihm aus dem Weg. Es ist eine Tragödie, daß die Christen der westlichen Welt so wenig Sinn für Gebetszellen haben, die angefochtenen und bedrohten Christen zu Hilfe kommen.
Inzwischen ist David vielen Gemeinden zum Segen geworden. Er gibt überall auf Einladung hin sein Zeugnis, wie Christus ihn aus den Banden Satans befreit hat. Gott rüstet diesen Bruder zu, okkult Belasteten seelsorgerliche Hilfe zu bringen. Viele Kirchen haben ihm die Türen geöffnet.
Ein solcher Dienst erfordert die Gebetshilfe von verständnisvollen Christen. Ich bitte hiermit meinen ganzen Gebetskreis, eine solche Fürbitte aufzunehmen und treu zu pflegen.
Dieses Erlebnis aus dem Jahr 1975 ist eine erste Antwort auf die Frage: »Wer ist der Mann, der die Starken zum Raube hat.« Wir kennen ihn.
ANHANG
Kurt E. Koch
Gotteslästerliche Filme
Aus dem Buch OKKULTES ABC, Seiten 174 bis 186.
Seit 1967 wird die christliche Welt geschockt durch gotteslästerliche Drehbücher und Filme. Ich habe keinen dieser Filme gesehen. Durch die Seelsorge kenne ich die Auswirkungen. Einige dieser teuflischen Machwerke sollen kurz dargestellt werden.
Rosemarys Baby
Dieses Buch des jüdischen Autors Ira Levin kam 1967 heraus. Es hat folgenden Inhalt: Ein junges Paar mietet eine Wohnung in einem Apartmenthaus, das für seine Spukerscheinungen bekannt geworden ist. Der junge Ehemann ist Schauspieler, der um seine Existenz kämpfen muß. Im gleichen Haus wohnt ein älteres Paar, das zu einer Satanskirche gehört. Als diese Satanisten hören, daß sich die jungen Leute ein Kind wünschen, betreiben sie eine erfolgreiche Beschwörung mit dem Ziel, die jungen Menschen für ihren Satanskult zu gewinnen. Der erfolglose Schauspieler, Guy mit Namen, wird bereit, seine Seele dem Teufel zu verschreiben und auch seine Frau zum Vergnügen der Satanisten preiszugeben. Das Geschäft scheint zu klappen. Guy wird schnell zum begehrten Schauspieler und seine Rosemary erwartet ein Kind, das in einer mystisch-okkulten Vereinigung mit Satan gezeugt worden ist. Rosemary leidet schrecklich, als sie die Hintergründe des Satanskultes gewahr wird.
Ihr Kind wird mit gelben, tigerähnlichen Augen geboren. Hände und Füße sind Klauen oder Krallen. Auf der Stirn sind Ansätze zu Hörnern. Satanisten erscheinen in großer Zahl, um zu dem Kind zu gratulieren und rufen: „Heil Rosemary, Heil Satan!“
Diese Geschichte wurde von Polansky verfilmt. Die Quittung hat er bekommen. Seine hochschwangere Frau Sharon Tate wurde von der Satanisten-Gruppe von Charles Manson überfallen. Manson schlitzte ihr den Leib auf und tötete damit die Mutter und das ungeborene Kind.
Dieser schauerliche Film mit satanischem Hintergrund wird als Start einer magisch-kosmischen Revolution oder einer mystischen Renaissance angesehen. Vergegenwärtigen wir uns die Gegensätzlichkeit zwischen Christus und Satan.
Jesus ist der Sohn Gottes – Rosemarys Baby Sohn Satans. Jesus wurde vom Heiligen Geist empfangen – Rosemarys Baby vom allerunheiligsten Geist. Maria war Jungfrau, Rosemary eine verheiratete Frau. Jesus kam, um sein Volk selig zu machen von ihren Sünden (Mt. 1,21). Das Kind Satans kam, um das Volk zu allen Sünden zu verführen und die Jünger Jesu zu verfolgen. Dem Jesuskind in der Krippe wurden von Königen und Hirten Gaben gebracht. Rosemarys Baby erhielt Gaben von Satanisten, die ihm zujubelten.
Rosemarys Baby ist ein Prototyp für den kommenden Antichristen, der möglicherweise auch Satan zum Vater haben wird; geistig oder körperlich oder beides.
Aus der Seelsorge will ich hinzufügen, daß mir seit einigen Jahren von Geburten aus der Vereinigung von Satan und Mensch berichtet worden ist. Es geht hier um das Problem incubi und succubae, über das ich schon ausgiebig berichtet habe. Diese entsetzlichen Dinge sind in der Bibel 1. Mos. 6 erwähnt. Sie passieren aber auch heute noch, wie mir von den Missionsfeldern schon einige Male gebeichtet worden ist. Mehr soll hier darüber nicht gesagt werden.
Jesus Christus, Superstar
Die Wellen der Empörung hatten sich noch nicht gelegt und beruhigt, so folgte 1971 schon ein neues Ärgernis in Gestalt der Rock-Oper „Jesus Christus Superstar“.
„Die Bunte“ schrieb am 1. 1. 72: „Zwei Engländer, Komponist Andrew Lloyd Webber und Texter Tim Rice, schufen ein Werk, das als markantestes Beispiel für die „Jesus-Welle“ gilt, als Schrittmacher der „Jesus-Revolution“.
Die Jugend nahm begeistert diesen neuen Impuls auf. Ein religiöser Rauschzustand löste die Drogenszene ab: „Jesus ist besser als Hasch.“
Eine Revolution für Jesus sollte es sein. In Wirklichkeit war es ein Aufstand gegen den geschichtlichen Jesus von Nazareth, den Sohn des lebendigen Gottes. So weiß Satan sich hinter dem Emotionalen, dem psychischen Wirbel zu verstecken.
Das Reine, Heilige an Jesus wird zerbröckelt. Judas kommt besser weg als Jesus. Er wird als der aktivste und intelligenteste Jünger dargestellt. Der Maria Magdalena wird ein Liebesverhältnis zu Jesus angedichtet.
Wie sehr das angeblich intime Verhältnis der Maria Magdalena mit Jesus in den Vorstellungen moderner Theologen spukt, zeigt folgender Vorfall, der mir von Dr. S., einem Katholiken, der mich oft mit Material versorgt, zugesandt wurde. Dr. S. traf in der Schweiz einen evangelischen Missionar, der im Begriff war, sich für die Ausreise nach Indien vorzubereiten. Dieser Missionar erklärte: „Die Heiden müssen überall in der Welt durch die christlichen Missionen ihre fröhlichen Feste mit Sexspielen aufgeben, obgleich diese doch überhaupt mit Sünde nichts zu tun haben. Jesus hat doch auch mit Maria Magdalena Intimverkehr gehabt.“ Dieser Missionar lebt und arbeitet mit einer satanischen Inspiration. Was will er eigentlich in Indien ausrichten? Man hat mir das Foto dieser Missionarsfamilie zugesandt, Eltern und zwei Kinder. Es fällt mir sehr schwer, für dieses Missionsehepaar zu beten. Eine finanzielle Unterstützung kommt nicht in Frage. – Zurück zur Rock-Oper. Der Text dieser Rock- und Pop-Oper wurde übersetzt und in Deutschland Kirchen und Schulen angeboten. So hat mich auch der gesamte Text erreicht.
Wie wurde diese Schandoper von den Christen aufgenommen? Das Werk, schon als Schallplatte ein Riesenerfolg, wurde als Bühnenstück ein Kassenschlager. Große Gruppen der „Jesus People“ sehen diese Oper als genuinen Ausdruck ihrer Bewegung an. Die Parolen, die hier zu hören waren, sind z. B.: „Jesus ist der beste Trip, ein neuer Weg um ,high` zu werden. Er ist die Einbahnstraße zum Glück. My sweet Lord.“
Wie fassen es andere Kritiker auf? Ein sehr bekannter Theologe sagte: „Der Glaube an Jesus vermag, wie die Geschichte zeigt, auch in solchen Formen mächtig zu werden.“
In der Tat, das habe ich selbst erlebt. In einem meiner Taschenbücher habe ich vier Formen und Gruppen der Jesus-PeopleBewegung dargestellt. Die letzte und kleinste Gruppe sind solche, die in diesen Reihen ekstatischer Jugendlicher eine echte Bekehrung erlebt haben. Ich bin solchen begegnet. Diese echten Jesusjünger verwerfen die Rock-Oper. Sie sind es auch, die von Prof. Dr. Thielicke gut beurteilt werden.
Thielicke wurde daraufhin angesprochen. Er erwiderte: „Die Kirchen sollen sich dieser Bewegung nicht als pharisäische Besserwisser verschließen, sondern eher darauf gefaßt sein, daß Gott einmal von außen her in sie hineinspricht. Vielleicht sollen dieses Mal nicht die Hirten für die verlorenen Schafe, sondern die verlorenen Schafe für die noch verloreneren Hirten sorgen.“
Das Gros der Jesus People mündete in den emotionalen Strom der Schwarmgeisterei ein. Sie priesen die Rock-Oper als Produkt und Ausdruck ihrer Bewegung. Diese Schandoper ist nur das Firmenzeichen und das charakteristische Signal dieser religiösen Rauschgiftsüchtigen, die zur Revolution gegen Jesus gehören.
Die vierte, echte Gruppe der Jesus People erlebte in den Bekehrungen der Jugendlichen, daß die Ketten des Rauschgiftes und der Sexverwilderung rasselnd abfielen. Sie gehören zur Jüngerschaft Jesu.
Der Exorzist
Bei meiner 32. Vortragstour in den Vereinigten Staaten im Frühjahr 1974 wurde in den Großstädten der Film „The Exorcist“ (Dämonenaustreiber) gespielt. Überall baten mich die Pastoren nicht nur um meine Meinung, sondern organisierten in ihren Kirchen Versammlungen, in denen ich über das Problem der Dämonenaustreibung zu sprechen hatte.
Der Gründer und Leiter der Radiosendungen „Youthtime“, Intendant John De-Brine, mietete in Boston eine große Halle mit 2500 Sitzplätzen und lud junge Menschen zu meinem Referat über den „Exorzist“ ein. Zu unserer großen Überraschung kauften mehr als 2000 Jugendliche Eintrittskarten.
Was war die Ursache dieses ungewöhnlichen Andrangs?
Zur gleichen Zeit, da ich in Boston meine Vorträge hatte, lief dieser schauerliche Film. Täglich standen Tausende von Menschen oft einige Stunden an, um Eintrittskarten zu bekommen.
Es sei vorweggenommen, daß ich diesen Film nicht ansah, obwohl man mich dazu aufforderte. Christen sollen sich nicht in diese dämonische Atmosphäre begeben. Auch Billy Graham hat öffentlich vor dem Besuch dieses Films gewarnt.
Ich habe meine Kenntnis des Films von einem Psychiater, der dreimal diesen Film besuchte, der ihm so viele neue Patienten zugeführt hatte.
Warum wird bei diesem Film von einer dämonischen Atmosphäre gesprochen?
„The Exorcist“ ist die Verfilmung eines gleichnamigen Buches von Peter Blatty. Dieser Autor ist Katholik und wuchs in einer von Jesuiten geleiteten Schule auf. Blatty ist zugleich Spiritist. Zwei der Hauptdarsteller sind wirkliche Jesuiten, ehemalige Schulkameraden von Blatty.
Inhalt des Buches wie des Filmes ist eine mysteriöse Erkrankung der zwölfjährigen Reagan Mac Neil. In Gegenwart des Mädchens bewegen sich schwere Möbel ohne sichtbare Ursache. Das Zimmer des Mädchens wird akustisch belästigt von Tierstimmen und tierischem Heulen. Gewaltsame sexuelle Handlungen, gotteslästerliche Ausbrüche bis hin zu der obszönen Kruzifix-Szene zeigen die tumultuarische Entwicklung und die dämonischen Praktiken des Spukhauses. Das Zimmer ist erfüllt von einem schwefelartigen Gestank. Alle Besucher werden von dem besessenen Mädchen nicht nur beschimpft, sondern mit einem übelriechenden grünen Schleim bespuckt. Reagan fordert die Anwesenden und sogar ihre eigenen Eltern auf, sich mit ihr intim einzulassen. Dieses Wüten führt bis zum schauerlichen Mord an dem Freund der Mutter, der mit herumgedrehtem Hals tot aufgefunden wird.
Es sei eine Zwischenbemerkung angebracht. Parapsychologen, die solche Szenen nur den Energieabspaltungen pubertierender Jugendlicher zuschreiben wollen, werden hier ad absurdum geführt. Die animistische Theorie versagt hier. Was hier im Buch und Film dargestellt wurde, passierte schon mehrmals. Mir sind solche Szenen aus der Seelsorge bekannt. Publizieren kann man diese teuflischen Szenen aber nicht.
Zurück zum „Exorzist“. Man schöpfte alle Möglichkeiten aus, dem medial veranlagten und besessenen Mädchen zu helfen. Darum wurde ein Priester gesucht, der im Exorzismus Erfahrungen hatte.
Der Pater nahm sich der zwölfjährigen Reagan an. Er gebot Satan, sich ihm zu stellen. Das Duell ist für den Pater so anstrengend, daß er einen Herzkollaps erfährt. Ein jüngerer Priester übernimmt seine Aufgabe. Er fordert Satan auf, das Mädchen zu verlassen und dafür seine Seele zu nehmen. Satan geht anscheinend auf dieses Tauschgeschäft ein. Der Erfolg ist, daß der Priester aus dem Fenster springt und im Selbstmord endet.
Das geplagte Mädchen ist damit geheilt. Dieser Schluß des furchtbaren geistlichen Manövers ist unbiblisch wie dieser ganze Exorzismus selbst. Kein Christ kann seine Seele als Opfer für ein anderes Leben geben. Dieses Opfer ist nur möglich durch die Tat Jesu am Kreuz. Gegenüber dem unechten, nicht schriftgemäßen Exorzismus, der auch bei dem Fall der Anneliese Michel von Klingenberg zutage trat, gibt es einen vollmächtigen, biblisch ausgerichteten Exorzismus durch Seelsorger, die von Jesus Christus dazu ausgerüstet sind. Sie machen aber keine Sensation daraus. Es geschieht auf diesem Gebiet in der Stille mehr, als die lüsterne Öffentlichkeit erfährt. Dieses Thema ist in meinem Buch „Besessenheit und Exorzismus“ behandelt.
Abgesehen von den unbiblischen und skandalösen Vorgängen ist dieser Film vollgepackt mit Gotteslästerungen und Obszönitäten, so daß das bloße Zusehen schon Schuld vor Gott bedeutet.
Über den dämonischen Charakter des Filmes geben vor allem die Auswirkungen Auskunft.
Durchschnittlich wurden bei jeder Vorstellung in USA vier bis sechs Menschen ohnmächtig. Viele erbrachen. Schwangere Frauen bekamen plötzlich Wehen und hatten eine Frühgeburt. Sensible Menschen erlebten einen Nervenzusammenbruch oder bekamen Tobsuchtsanfälle.
Ich verfüge über direkte Augenzeugenberichte. In Minneapolis war ich Gast eines gläubigen Polizisten. Er lud einen Kollegen ein, der bei diesem Film im Einsatz war. Er hatte mit einer Ambulanz tobsüchtige Jugendliche zum Hospital zu bringen. Die Opfer des Filmes waren nicht bei normalem Bewußtsein. Die Ärzte gaben ihnen Beruhigungsspritzen, die nicht halfen.
Wir haben damit ein interessantes Phänomen, das ich schon einige Male in meinen Büchern dargestellt habe. Bei mediumistischen Psychosen, bei starken spiritistischen Medien und bei Dämonisierten helfen Narkotika nicht. Das ist ein Unterscheidungsmerkmal zu den Geisteskrankheiten.
Damit sind noch lange nicht alle Auswirkungen dieses satanischen Filmes erwähnt. Normalerweise kamen alle Beteiligten bei der Herstellung solcher Filme zu Schaden. Bei den Dreharbeiten löste ein Zwischenfall den anderen ab. In zehn Tagen gab es unter den Beteiligten drei Todesfälle. Der Schauspieler, der aus dem Fenster geworfen wird, fällt tatsächlich eine Woche später tot um. Die Tochter eines Darstellers wurde in einer menschenleeren Gegend von einem Motorrad überfahren. Kulissen brannten ab. Eine Schauspielerin bekam mehrere Nervenzusammenbrüche.
„Amerika wird vom Satan persönlich geschockt“, schrieb eine Illustrierte. Diese Aussage trifft ins Schwarze. In USA löst ein Horrorfilm den anderen ab.
Dieser Horrorfilm hatte unheimliche Auswirkungen. Ein englischer Freund sandte mir einen Zeitungsausschnitt über eine Gerichtsverhandlung in Caernavon. Ein 24jähriger Mann wurde wegen sechs Vergewaltigungsversuchen verurteilt. Es kam bei der Verhandlung heraus, daß er mehrmals den Film „Exorzist“ gesehen hatte.
Im Gebiet von Kaiserslautern hat ein amerikanischer Soldat sich nach dem Besuch des Filmes das Leben genommen. Daraufhin hat Oberstaatsanwalt Dr. Kirsch vor Gericht ein Verfahren mit dem Ziel eingeleitet, daß dieser Film in Deutschland nicht gezeigt werden darf. Bis das Gericht entschied, war bereits dieser Horrorstreifen in 40 Städten gelaufen und durfte nach dem unverständlichen Gerichtsurteil weiter gezeigt werden.
Ein deutscher Freund sandte mir die „Salzgitter Zeitung“ vom 23. 11. 74 zu. Aus den Briefen an den Herausgeber, geschrieben von Pastor Joost und Dr.-Ing. W. Gitt, entnehme ich folgende Sätze: „Die Exorzistenwelle mit okkulten Praktiken und Satanskult rollt. Leider hat dieser Film nun auch unser Gebiet passiert und wirft tiefe Schlagseiten auf die Menschen, die sich den Film angesehen haben. Manche gingen vielleicht arglos dorthin und kamen zurück – verzweifelt, von Schrecken erfaßt, von Ängsten geplagt, so daß in anderen Städten manche in psychiatrische Kliniken eingeliefert werden mußten. Noch schlimmere Fälle sind bekannt geworden. Ein junger Matrose wurde von dem Film so in den Bann genommen, daß er sich noch in der gleichen Nacht das Leben nahm. Ein 17jähriger aus dem Gebiet von Wolfsburg brachte nach dem Besuch des Filmes einen Kameraden um. Er begründete seine Bluttat mit den Worten: ,Ich habe auch den Teufel im Leib.“
Dieser Film zeigt wie die anderen Horrorfilme, daß Satan mobilgemacht hat. Seit 1967 erleben wir eine satanische Erweckung, die zum Charakter der Endzeit gehört.
Jesus-Porno-Film
1975 faßte der Däne Jens Thorsen den teuflisch inspirierten Plan, über das „Sexualleben Jesu“ einen Film zu drehen. Als Titel wurde vorgesehen: „Die vielen Gesichter Jesu“.
Die Dreharbeiten sollten in England durchgeführt werden, weil zuvor Dänemark, Schweden und Frankreich Thorsen die Produktion des Filmes verboten haben.
In England entstand bei diesem Plan Thorsens schärfster Widerstand. Auch die Königin und der Prime Minister waren gegen die Herstellung des Filmes. Ausgerechnet der anglikanische Bischof Dr. Eric Tracey setzte sich für die Dreharbeiten mit den Worten ein: Wenn einer in unser Land kommt und nicht die Freiheit hat, einen Film zu produzieren, dann sind wir kein freies Land.
In Deutschland wurden die Gläubigen aufgerufen, gegen diesen teuflischen Plan Thorsens zu beten. Auch Unterschriften wurden gesammelt. Die Aktion hatte Erfolg. Im April 1976 berichtete das Rundschreiben der Evangelischen Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Baden folgendes:
„Eine Siegesmeldung unseres Herrn dürfen wir vorausschicken. Der gotteslästerliche Jesus-Pornofilm von Thorsen ist verboten. Der dänische Kultusminister hat nicht nur die staatliche Subventionsgarantie von 900.000 Kronen zurückgezogen, sondern auch eine eventuelle Vorführung dieses Filmes für Dänemark verboten. Alle, die darum gebetet und durch ihre Unterschrift gegen diese Lästerung protestiert haben, werden Gott danken, der unseren Kleinglauben beschämt hat.“
Dieser teuflische sexuelle Abgrundsgeist, der in den Filmen mehr denn je zutage tritt, zeigt sich auch in den Machwerken moderner Bildhauer und Maler. Ein gläubiger Katholik, mit dem ich schon einige Jahrzehnte in Verbindung stehe, sandte mir das Duplikat seines Briefes an einen Professor der theol. Fakultät in Salzburg. Ich will den Namen zum Schutz des Professors nicht nennen. Der Brief hat folgenden Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Professor, mit Entrüstung sah ich jüngst in Salzburg eine nackte Christusplastik, deren Anbringung auf Sie zurückgehen soll. Daß meine spontane Empörung nur allzu berechtigt war, konnte ich bald darauf an einem abscheulichen Erlebnis bestätigt finden. Ein Student ging hinter einer Studentin her, und als diese mit einem süffisanten Seitenblick auf die Christusplastik vor sich hin kicherte, machte der Student eine abscheuliche Bemerkung, die so scheußlich war, daß man sie hier im Buch nicht wiedergeben kann. Der Briefschreiber Dr. S. erwähnte diese Bemerkung in seinem Brief an den Professor.
Ich selbst erlitt auch nahezu einen Schock, als mir eine „christliche“ Zeitschrift zugesandt wurde. Christus am Kreuz wurde in einer solch obszönen Weise dargestellt, daß es hier nicht geschildert werden kann. Solche Gotteslästerungen werden heute der christlichen Gemeinde zugemutet.
Das Gespenst
Die Gemeinde Jesu kommt unter dem Ansturm der höllischen Mächte nicht zur Ruhe. Diese scheußlichen Filme weisen auf den Kampf hin, der sich im Welthintergrund abspielt: Luzifer ist zum Nahkampf gegen den Nazarener angetreten. Wir wissen aber seit 2000 Jahren, wie dieser Kampf ausgehen wird. Blumhardt hat es in einem wundervollen Lied so ausgedrückt: Daß Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht, sein wird die ganze Welt. Denn alles ist nach seines Todes Nacht in seine Hand gestellt. Nachdem am Kreuz er ausgerungen, hat er zum Thron sich aufgeschwungen. Ja, Jesus siegt.
Ohne die Gewißheit des Sieges Jesu wären die finsteren Machenschaften der Hölle kaum noch zu ertragen.
In Stichworten wird kurz der Inhalt des Filmes von Herbert Achternbusch mit dem Titel „Das Gespenst“ wiedergegeben.
Eine Oberin tritt in der Kirche vor den gekreuzigten Jesus. Ihm hängt eine Ochsenzunge aus dem Mund. Die Oberin betet: „Für jede Schlange ist in meinem Unterleib ein Nest.“ Als sie zu Bett geht, findet sie dort eine Schlange, die sich in Jesus verwandelt. Jesus wird danach als Ober in der Klosterbar beschäftigt. Zwei betrunkene Polizisten verlangen, Jesus solle ihnen Exkremente beschaffen. Mit seiner Dornenkrone läuft er dann durch die Münchener Innenstadt, um das zu beschaffen. Schließlich versuchen die beiden Polizisten, das Gewünschte selbst vor Achternbuschs Kamera zu produzieren. Später beichtete die Oberin dem Bischof ihre Verfehlungen.
Der Teufel hat seine Freude an diesem gräßlichen Machwerk. Eine schrecklichere Verhöhnung der Person Jesu wird es kaum geben. Ein Gipfelpunkt der Gottlosigkeit ist die Tatsache, daß die Regierung in Bonn eine Subvention in Höhe von DM 300.000,- für die Herstellung dieses Filmes in Aussicht gestellt und schon teilweise ausbezahlt hat.
Noch schwerwiegender als die Verantwortung Bonns ist die Tatsache, daß dieser Film auf dem Kirchentag 1983 gezeigt worden ist. In den Satanskirchen von Anton Szandor La Vey in USA sind solche Darbietungen üblich. Will der Kirchentag sich auf eine Stufe mit den Satanskirchen stellen?
Des Martyriums noch nicht genug. Die Film-Jury der Evangelischen Kirche Deutschlands deklarierte das wahrhaft gespenstische Produkt gar zum „Film des Monats.“
Gotteslästerung auf Staatskosten einerseits – Gotteslästerung mit kirchlicher Billigung und Förderung andererseits.
Es gab aber auch viele Christen, die auf die Barrikaden gingen. Unzählbare Anträge gingen an die Staatsanwaltschaft beim Landgericht München mit dem Ziel, die Beschlagnahmung des Filmes durchzusetzen.
Die Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ richtete einen Brief an den Bundesinnenminister Zimmermann mit der Bitte um Rückforderung der Subvention.
Die Vereinigung Europäischer Bürgerinitiativen zum Schutz der Menschenwürde, Zentrale Österreich, schrieb in einem Aufruf: „Seit Mitte April (1983) wird in München dieses pornographische, gotteslästerliche Machwerk aufgeführt. Wir in Österreich fragen uns, wie es möglich ist, daß solche Sauereien mit 300.000 DM aus Steuermitteln gefördert werden dürfen. Wie ist es möglich, daß solche Filme erlaubt werden, ohne daß die Staatsanwaltschaft eingreift … Kein kommunistisches Land würde eine solche Subkultur fördern. Wir fordern namens der österreichischen Bürgerinitiative die sofortige Beschlagnahme des Filmes ,Das Gespenst` und die strenge Bestrafung aller Schuldigen.“
Ein Münchner Katholik soll noch zu Wort kommen. Er schrieb mir einen Brief, aus dem ich einige Sätze wiedergebe:
„Heute lege ich den grotesken Bericht bei, daß beim Evangelischen Kirchentag in Hannover der teuflische Film ,Das Gespenst` sogar öffentlich aufgeführt wurde – mit Billigung der obersten kirchlichen Verantwortlichen. Haben Sie da noch Worte?
Gestern, am Freitag, 17.6. 83, war hier in Hl. Kreuz Giesing Firmung durch den jetzigen Erzbischof Dr. Wetter. Nach dem Gottesdienst benützte ich die Gelegenheit, um dem Erzbischof meine Anliegen kurz nahezubringen. Ich sagte ihm, daß das ganze gläubige Volk empört ist, daß die Bischöfe schweigen und zu wenig tun, um solche Schandfilme zu verbieten. Dr. Wetter antwortete – wie erwartet -: ,Da müssen wir schweigen, sonst machen wir nur erst recht Reklame dafür.` Ich entgegnete: ,Nein, die kirchlichen und staatlichen Oberen müssen durch solche Proteste ermahnt werden, solche teuflischen Filme zu verbieten. Da ist Schweigen Verrat!`
Viele Städte haben schon diesen Film, dank der Feigheit der Bischöfe. Und mit solchen Verrätern an Christis Ehre sollen wir Ökumene halten? Wenn Christus als verkommener Landstreicher um Sch … bittet und zuletzt mit einer Oberin im Bett liegt, dann ist das reine Lästerung und Schweinerei. Auch frühere Produkte von Achternbusch waren schweinische Filme.“
Ein echter Katholik! Evangelische Christen haben Ähnliches geschrieben.
Video-Brutalität
Dem „Mitternachtsruf“ August 1983 entnehme ich von Seite 18 einen markanten Kurzbericht, für den ich Wim Malgo dankbar bin. Er lautet:
Auch in Bolivien schießen die sogenannten Videotheken wie Pilze aus dem Boden. Auf dem privaten Bildschirm im Wohnzimmer wird alles gezeigt, ist alles erlaubt, wird nichts kontrolliert. Alles ist Kindern und Jugendlichen zugänglich, ob sie es vertragen oder nicht. In einer deutschen Zeitschrift war zu lesen, daß es eine weltweite Video-Brutalität geben soll, die harte Pornographie, Terror und Action-Filme einschließt. Nur etwa 4 % dieser Filme berichten über Bildung und Musik, alle übrigen zeigen Brutalität, Lüge und Horror. Die verheerende Wirkung dieser Filme steht außer Frage und ist unbestreitbar. Menschen werden zu Objekten degradiert, die man in ekelerregender Weise mißhandeln und umbringen darf. Kinder und Jugendliche werden zweifelsohne schwer gefährdet. Diese Filme haben eine schreckliche Wirkung und können als Reizmittel zur Gewalttätigkeit und zum Verbrechen bezeichnet werden.
Daß diese Video-Brutalität sich in Bolivien ausbreitet, ist kein Ruhekissen für uns. In die dritte Welt ergießt sich nur das, was in den hochzivilisierten Ländern überschäumt.
Dankbar wird es in der Öffentlichkeit vermerkt, daß der badenwürttembergische Innenminister Dr. Roman Herzog der Video-Brutalität den Kampf angesagt hat. Er verlangt wirksame und rasche Maßnahmen gegen die Verbreitung jugendgefährdender Videokassetten mit brutalen, gewaltverherrlichenden Darstellungen. Unter anderem schlägt er vor:
a. Schärfere Rechtsbestimmungen
b. Prüfung der angebotenen Programme
c. Notwendigkeit eines Herstellungs- und Handelsverbotes. – Gott schenke dieser
guten Absicht seinen Segen zur Verwirklichung.
Inzwischen werden immer mehr warnende Stimmen gegen die Videosucht in den christlichen Blättern laut. Der Deutsche Kinderschutzbund wies darauf hin, daß die Kinder nach Videofilmen fast süchtig geworden sind. Erfordert darum von neuem, Videokassetten mit gewaltverherrlichenden Filmen und auch Videospielautomaten an öffentlichen Plätzen unverzüglich zu verbieten. Der Präsident der Organisation sagte dazu, als Folge von Gewaltdarstellungen in den Medien wachse die Bereitschaft der Zuschauer, unter bestimmten Bedingungen selbst Gewalt anzuwenden.
Ein besonderes Problem stellten die Videokassetten dar, die zu etwa einem Viertel der ausgeliehenen Produktion „härteste Brutalität und harte Pornographie“ zum Inhalt hätten. Solche Filme lösten bei manchen Kindern regelrechte psychische Schocks aus, bei anderen wiederum fast eine regelrechte Sucht nach diesen Produktionen. Deshalb sollten die Herstellung und Verbreitung von Filmen, in denen extreme Gewalt gezeigt werde, verboten werden.
Negative Folgen seien auch durch die Benutzung von Videospielautomaten zu befürchten; gerade jüngere Kinder gerieten leicht in ein abhängiges Verhältnis zu diesen Spielen.
Ein dpa-Bericht über die Video-Kriminalität gibt diesem Kapitel eine fürchterliche „Abrundung“. Die Information stammt vom Oktober 1983 und hat folgenden Wortlaut:
„Video-Kannibale“
Eine fünfjährige Jugendstrafe wegen zweifachen versuchten Mordes hat die Kieler Staatsanwaltschaft gegen einen 17jährigen Lehrling aus Norderstedt bei Hamburg beantragt, der im Dezember 1982 zwei junge Frauen in der Absicht überfallen haben soll, ihr Fleisch zu essen. Der junge Mann hatte seine Opfer nach Ansehen eines Videofilms mit pornographisch-kannibalistischem Inhalt mit einem Messer schwer verletzt. Der Staatsanwalt plädierte dafür, ihn nach Ableistung seiner Strafe in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen.
Als der Junge konfirmiert wurde, kaufte er sich von dem geschenkten Geld einen Videorecorder. Von Anfang an faszinierten ihn besonders Kannibalenfilme. Die ersten brachte der Vater ins Haus. Ehemalige Freundinnen des Jungen sagten vor Gericht aus, er habe beim Betrachten solcher Filme Äußerungen getan wie: „Hast du nicht auch mal Lust, das zu tun?“ Vor allem zogen ihn Frauenfüße an. Ein Foto von den Füßen seiner letzten Freundin hing über seinem Bett.
Am 22. Dezember 1982 hatte der Lehrling sich in einem Videoclub den Film „Der Fan“ ausgeliehen. Darin tötet eine Frau ihr Idol, zerstückelt es und ißt es nach und nach auf. Nach den Worten des Staatsanwalts hat diese Szene in dem Jungen das Verlangen ausgelöst, einer Frau einen Fuß abzuschneiden und ihn zu essen. Mit einem Messer in der Tasche folgte er noch am selben Abend einem 17jährigen Mädchen und stach von hinten zu. Dem schreienden Mädchen wurde ein Ohr fast vollständig abgetrennt, der Täter flüchtete.
Vier Tage später sah er sich erneut den „Fan“ an. Wieder überkam ihn der Drang nach Menschenfleisch, und er fiel auf einem dunklen Weg über eine 24 Jahre alte Frau her. Sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen und konnte nur gerettet werden, weil ihr sehr schnell Passanten zu Hilfe kamen.
Einige Tage später folgte das Gericht dem Antrag des Staatsanwaltes.
Fünf Jahre für „Video-Kannibale“
Die Jugendkammer am Landgericht Kiel hat einen 17jährigen aus Norderstedt wegen versuchten Totschlags in zwei Fällen zu fünf Jahren Jugendstrafe und Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt. Nach Vorführungen des kannibalistischen Videofilms „Der Fan“ hatte der Jugendliche Ende Dezember 1982 zwei junge Frauen in der Absicht überfallen, ihnen die Füße abzuschneiden und diese aufzuessen. (Die RNZ berichtete darüber.) dpa
Zeigt dieses ganze Kapitel über die gotteslästerlichen Filme und der Video-Porno-Brutalität nicht, daß wir schon längst für den Untergang unserer Kultur und das Gericht Gottes reif sind? Die Schwelle von Sodom und Gomorrha ist schon um ein Vielfaches überschritten.
Soweit der Beitrag von Pfarrer Dr. Kurt Koch aus den achtziger Jahren.
Zusammengestellt von Horst Koch, Herborn, im Februar 2006