Eingeborene + Naturreligionen (Hunt)
Dave Hunt
Eingeborene und Naturreligionen
Einer der sichersten und verbreitetsten Wege in den Okkultismus ist die heutige »Zurück-zur-Natur«-Bewegung im Namen einer ökologischen Bewahrung unseres Planeten. Durch die Achtlosigkeit und Gier der Menschheit ist der Erde viel Schaden zugefügt worden. Während die Industrienationen ihren Teil der Schuld zu tragen haben, ist in den kommunistischen sowie in Entwicklungsländern der Dritten Welt mit die schlimmste Umweltverschmutzung und- zerstörung zu verzeichnen. Zudem sind Umweltverschmutzung (wie z. B. Vulkanausbrüche) und Umweltzerstörung (wie z. B. durch Braunfäule, Insektenplagen, durch Blitzschlag verursachte Waldbrände) integrale Bestandteile der Natur selbst.
Dennoch hat die populäre Illusion unangefochtene Akzeptanz erlangt, dass alles »Natürliche« auch segensreich sein muss. Anscheinend übersieht man dabei, dass zum Allernatürlichsten auch Krankheit, Leid, Tod und Naturkatastrophen gehören (Wirbelstürme, Erdbeben, Dürren, Überschwemmungen, um nur einige wenige zu nennen). In Wirklichkeit richten sich die verzweifelten Bemühungen der Menschen, sich davor zu schützen, gegen diese von der Natur immer wieder bewirkte Zerstörung. Dadurch hat die Menschheit überhaupt erst ihr jetziges Niveau der Zivilisation erlangt.
Nachdem die Menschheit jahrhundertelang gegen die oft feindlichen und tödlichen Naturkräfte gekämpft hat, scheint es mehr als ironisch, dass es jetzt eine verbreitete und wachsende Bewegung gibt, die zur Partnerschaft mit denselben Kräften aufruft. Derartige Ideen hören sich zwar attraktiv an, doch würden sie einem Treck von amerikanischen Pionieren, die im tiefen und unbezwingbaren Schnee der Sierra Nevada am Verhungern sind, keinen Trost bieten. Für solche Menschen (und andere Opfer von Wind, Eis und Sturm) könnte die Natur nicht grausamer, brutaler und unbarmherziger sein!
Ein Ruf zur Vernunft
Dem nicht natürlichen Akt der Vernunft, der sich gegen den natürlichen Lauf der Natur richtete, ist es zu verdanken, dass heute viele einst tödliche Krankheiten beherrscht werden können, dass die Sterblichkeitsrate bei Kindern erheblich gesenkt und die durchschnittliche Lebenserwartung beträchtlich gesteigert wurde. Die völlig unnatürliche Handlung einer Blinddarmoperation, einer Nierentransplantation oder der Entfernung eines Tumors hat unzählige Leben gerettet. Solche Tatsachen sollte man bei allem Drang zur Verehrung einer mythischen »Mutter Erde« nicht vergessen.
Erst ein unerbittlicher Kampf gegen die Natur hat die vielen Annehmlichkeiten und Vorzüge erlangt, die früher unbekannt waren und heute wie selbstverständlich hingenommen werden. Keines dieser Dinge ist ein Produkt der Natur. Es gibt nichts Natürliches an Computern, Fernsehen, Raumfahrt, Dämmen, Brücken, Büchern oder selbst solch grundlegenden Notwendigkeiten des Lebens wie Textilverarbeitung, Nahrungsmittelveredlung, pflügen, pflanzen, Unkraut jäten oder kochen. Warum dann der Ruf »zurück zur Natur«?
Außerdem war es die abendländische Wissenschaft, die der Menschheit diese Vorzüge eingebracht hat. Aus der pantheistischen Philosophie des Hinduismus oder aus dem orientalischen Mystizismus wären diese Errungenschaften niemals hervorgegangen. Ebenso wenig wäre die medizinische Wissenschaft aus dem Glauben der nordamerikanischen Indianer entstanden, den der Westen jetzt in seiner Suche nach »Einssein mit der Natur« mit offenen Armen aufgreift. Welche Ironie, dass heute Eingeborenenvölker als Vorbilder des Einklangs mit dem Universum verehrt werden, wo doch gerade diese Völker noch heute gleichgültige Geister gegen die Krankheiten zu Hilfe rufen, von denen sie im rauhen Reich der Natur geplagt werden (dabei handelt es sich um Krankheiten, die die moderne Medizin längst heilen kann)!
Damit soll nicht bestritten werden, dass Naturvölker einige Pflanzen und Wurzeln mit Heilwirkungen entdeckt haben oder dass wir etwas von ihnen lernen können. Ebenso wenig wollen wir abstreiten, dass die ökologische Zerstörung in einem unnötigen Ausmaß von der menschlichen Torheit und der Habgier »zivilisierter« Völker verursacht wurde. Dabei müssen die Vorwürfe gegen die Wissenschaft und Technik jedoch auf einer rationalen Grundlage erhoben werden. Von der Achtung und Bewahrung unserer Umwelt (zu der wir aufgerufen sind) bis zur Vergöttlichung der »Mutter Erde« ist es nur ein Quantensprung.
Selektive Bevorzugung
Wir dürfen auf keinen Fall die heute grassierenden Vorurteile gegenüber dem christlichen Glauben übersehen oder stillschweigend hinnehmen. Der biblische Glaube ist in unserer westlichen Gesellschaft zu einem Tabu geworden, während alles andere, einschließlich Hexerei und Voodoo, vorbehaltlos akzeptiert wird. Nicht nur in den USA erhebt sich überall Zeter und Mordio, um öffentliche Darstellungen des Kreuzes oder von Krippenszenen zu verbieten. Gleichzeitig sind Totem-Pfähle über jede vergleichbare Kritik oder Anklage erhaben. Sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der UNO hat ihre Gutheißung für eine Wiedererweckung von Hexerei erteilt, und das unter dem populären Euphemismus »traditionelle Medizin« oder »Naturheilverfahren«.
Alles, was irgendwie »Natur« oder »ursprünglich« ist, wird kritiklos angepriesen, und wehe denen, die sich die Kühnheit herausnehmen, irgendwelche Schattenseiten von Naturkulturen oder- religionen aufzuzeigen. Wir alle müssen es dem gleichtun, was Eingeborene von Afrika oder einer Insel im Südpazifik oder die eingeborenen nordamerikanischen Indianer glauben und praktizieren. Das ist die Schlagzeile, die in den Medien verkündet wird und praktisch unangefochten ihren Lauf nimmt.
Am Sonntagabend, dem 17. November 1996, strahlte ein beliebter Fernsehsender die Sendung »Amerikas geheimnisvolle Plätze« aus. Darin wurde Hexerei in Salem und dem frühen Neuengland, zusammen mit Voodoo in New Orleans als segensreich präsentiert. Der Sprecher für Voodoo sagte: »Wir sind Nachkommen der Sklaven, die aus Afrika hierher gebracht wurden und Voodoo mitbrachten.« Ziel des Voodoo sei es, so wurde erklärt, einfach den Geistern zu dienen und die Götter und Göttinnen zu verehren. Kein einziges Wort fiel über die Flüche, die die Bevölkerung dort terrorisieren, wo Voodoo praktiziert wird. Die Sendung zeigte positive Darstellungen des Schlangengottes. Eine Voodoo-Priesterin erklärte, sie sei das Äquivalent zum katholischen Priester oder zum jüdischen Rabbi. Solche irreführenden Aussagen lassen die Zuschauer fehlinformiert zurück – ja, in Wirklichkeit betrogen.
Heidnische Religionen werden in den USA sogar an öffentlichen Schulen eingeführt, trotz des Verbots des christlichen Schulgebets und jeder positiven Bezugnahme auf den christlichen Glauben. Diese Religionen werden natürlich als »Kultur« eingeordnet, was schlicht und einfach Lüge ist. Gleiches gilt für gesellschaftliche Aktionen. Denken wir beispielsweise an Carolee Nishi, »die Begründerin und freiwillige Leiterin eines einzigartigen Nachmittags-Programms für Schüler, das vom CVJM von Honolulu gesponsert wird und Kindern im Alter vom 4 – 14 Jahren die Kultur Hawaiis beibringt«. Das Wort Religion ist in der ganzseitigen Werbeanzeige über Nishi nicht zu finden. Statt dessen, so wird gesagt, unterrichtet sie »Hula-Tanzen … hawaiianische Geschichte und Kultur«. Okkultismus entzieht sich der Erwähnung.
Ungeachtet der »Trennung von Kirche und Staat«, die bei allem Christlichen so strikt angewendet wird, unterstützt sogar die US-Regierung die amerikanische Eingeborenen-Spiritualität. Der »National Park Service« fördert die animistische bzw. spiritistische Religion der Indianer – einschließlich der Anbetung von Naturgeistern –, während diese Organisation der Bibel die Schuld am Niedergang des Westens gibt! Gary Hathaway beispielsweise, ein leitender Verantwortlicher der »Lava Beds National Monuments«, schrieb in einem offiziellen Rundbrief, der 1993 an die Besucher des Nationalparks verteilt wurde:
»Die eingeborenen Amerikaner waren spirituell mit ihrem Land verbunden … [Die Weißen] nutzten die Ressourcen für ihre eigenen kommerziellen Zwecke, und so wurde die zeitlose Spiritualität des Landes gestört … Ihre spirituellen Ansichten, die im 1. Buch Mose geschrieben sind, riefen sie zur Beherrschung und Unterwerfung des Landes auf … weite Gebiete des Westens wurden zerstört.
Heute erfährt die Spiritualität des Landes an den Lava Beds eine Erweckung … überall am Nationaldenkmal kann man die Gegenwart der Geister spüren … man kann sie [sogar] sehen, wenn es ihnen gefällt, sich in ihrer sichtbaren Form zu zeigen … Betreten Sie den Medizinkreis ehrfurchtsvoll, so wie Sie Ihre eigene Kirche betreten würden. Lassen Sie die Geister des Windes, der Felsen und der Tiere zu Ihnen reden …
Die Götter ändern sich
Westliche Naturfanatiker geben sich den Fetischen der amerikanischen Eingeborenen hin. Einige tragen diese okkulten Gegenstände (die von der Kraft der Geister erfüllt sein sollen) lediglich als Schmuck, doch Phil Jackson verehrt sie im „inneren Heiligtum“ der Chicago Bulls. Das ist die höchste Form der Verwerfung des christlichen Glaubens, in welchem seine Eltern ihn erziehen wollten, und gleichzeitig eine Auslieferung ans Heidentum. Ein Nachschlagewerk über Heidentum (dessen Autor kein Kritiker, sondern ein Sympathisant ist) erklärt den Ursprung der Kraft, von der Jackson und andere Fans von Eingeborenenamuletten und Talismane glauben, sie wohne in diesen von ihnen verehrten Gegenständen:
»Dr. Taylor hat aus aller Welt Musterbeispiele von so genanntem Fetischismus zusammengetragen. Fetischismus ist die Verehrung von sowohl belebten Objekten wie Bäumen, Fischen, Tieren wie auch unbelebten Gegenständen fast jeder denkbaren Art. Dazu gehören auch Steine. Man glaubt, in den Gegenständen wohne ein Geist. Taylor zeigt, dass Götzenbilder ursprünglich Fetische waren, denen man nach und nach eine äußere Form gab, je nach der Gestalt des Geistes oder Gottes, der angeblich darin wohnte …
Von der göttlichen Eigenschaft, die in den Bildnissen der Götter [oder Fetische] wohnt, wurde gelehrt … dass sie durch das Auflegen der Hände und durch magische Gesten übertragen werde … man schrieb ihr außergewöhnliche Heilkräfte zu.«
Eingeborene Amerikaner beten immer noch zu Bäumen und Felsen und anderen unbelebten Gegenständen. Das ist der Aberglaube des Animismus, gegen den jegliche Erfahrung und Logik lauthals protestiert. Phil Jackson schwärmt von Crazy Horse als großem, heiligem Mann. Schwarzer Elch behauptet: »Unser großer Häuptling und Priester Crazy Horse … empfing seine große Kraft hauptsächlich durch … Visionen des Felsens, des Schattens, des Dachses, eines tänzelnden Pferdes (von dem er seinen Namen erhielt) und auch von Wanbli Galeshka, dem Adler. Von jedem von ihnen empfing er viel Kraft und Heiligkeit.« Ein Gebet im Räucherwigwam ruft zu den Felsen:
»O, ihr alten Felsen, die ihr heilig seid, ihr habt weder Ohren noch Augen, doch ihr hört und seht alle Dinge. Durch eure Kraft ist dieser junge Mann rein geworden … würdig, um hinzugehen und eine Botschaft von Wakan-Tanka zu empfangen.«
Wie erstaunlich, dass Jackson und so viele andere mit ihm den Gott der Bibel verwerfen, der seine Existenz und Liebe doch so völlig erwiesen hat, und sich statt dessen heidnischem Götzendienst zuwenden! Wie erstaunlich, dass so viele, die in christlichen Elternhäusern aufgewachsen sind, das Heil in Christus ablehnen und statt dessen die abergläubische Hoffnung auf eine mysteriöse Kraft in Fetischen ergreifen! Das erinnert uns an Gottes Klage über sein Volk Israel:
»Hat irgendeine Nation die Götter vertauscht? – Und jene sind nicht einmal Götter! Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt.
Entsetzt euch darüber, ihr Himmel, und schaudert, erstarrt völlig vor Schreck! spricht der HERR.
Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten« (Jer 2,11).
Diejenigen, die die Wunder Jesu ablehnen, obwohl sie in der Bibel von zuverlässigen Augenzeugen aufgezeichnet sind, nehmen nun bereitwillig die zweifelhaften Legenden und Mythen an, die von eingeborenen »heiligen« Männern und Frauen überliefert wurden. Schwarzer Elch berichtet, wie Langsamer Büffel in einer »Vision« seine Kraft von einem Büffel empfing:
»Ich sah ein großes Volk, das sein Lager zum Aufbruch abbaute … plötzlich war ich mitten unter ihnen … sie alle verwandelten sich in Büffel … Sie zeigten mir einen großen männlichen Büffel und sagten, er sei mein Großvater … ein junger Büffel … sei mein Vater, dann zeigten sie auf eine Büffelkuh … Es war meine Großmutter … eine jüngere Kuh … war meine Mutter. Sie sagten, mit dieser vierfachen Verwandtschaft solle ich zu meinem Volk zurückkehren und meine Leute das lehren, was ich dort gelehrt worden bin … Dann begann Langsamer Büffel, eines seiner heiligen Lieder zu singen: Dieses Volk ist heilig; Aus dem ganzen Universum kommen sie, um es zu sehen. Die weiße Büffelkuh-Frau erscheint und sitzt dort in heiliger Manier, Sie alle kommen, um sie zu sehen.«
Eine unbestreitbare gemeinsame »Kraftquelle«
Schamanen von den Eingeborenenvölkern Nord-, Mittel- und Südamerikas glauben, wie der Bericht von Langsamer Büffel zeigt, dass sie Kraft von Tieren und Vögeln empfangen. Manchmal machen sie die Erfahrung, sich selbst in eine dieser Kreaturen zu verwandeln, und die Krafttiere können sich ebenfalls in Menschen verwandeln. Der Biograf von Schwarzer Elch, Joseph Epes Brown, erläutert die Vergöttlichung des Selbst der eingeborenen Amerikaner – die Lüge von Eden:
Der Indianer identifiziert sich tatsächlich mit dem – oder wird zum – Wesensmerkmal oder Prinzip des Geschöpfs oder Gegenstandes, das ihm in einer Vision begegnet, sei es ein wildes Tier, ein Vogel, eines der Elemente oder wirklich jeder Aspekt der Schöpfung. Um zu erreichen, dass diese »Kraft« ihn niemals verlässt, trägt er stets einen materiellen Gegenstand bei sich, das das Tier oder das Objekt repräsentiert, von dem er seine »Kraft« empfangen hat.
Wenn er den mit Adlerfedern gefiederten Krieger-Kopfschmuck trägt, wird der Träger tatsächlich selbst zum Adler, was bedeutet, dass er selbst sich, sein wahres Selbst, mit Wakan-Tanka [dem großen Geist, den Wanbli Galeshka (der Adler) identifiziert.
Selbst Skeptiker, die sich rund um die Welt damit beschäftigt haben, erkennen hinter den heidnischen Religionen eine böswillige Kraft. Eine englische Zeitschrift erklärte in ihrer Rezension des Buches von Evans-Wentz: »Nachdem der Autor alle Befunde untersucht hat … kommt er zur Schlussfolgerung, dass es ein Residuum gibt, ein X, das nicht anders erklärbar ist als nur durch die Hypothese, dass … immaterielle Wesen tatsächlich existieren. Sie offenbaren sich immer wieder an bestimmten Orten Menschen, die eine bestimmte spirituelle Voraussetzung erfüllen, um sie wahrnehmen zu können …«
Heidentum ist sicherlich kein Unfall der menschlichen Fantasie, sondern eine gut durchdachte Erfindung einer zeitlosen Intelligenz, die schon immer weltweiten Zugang zur Menschheit hatte. Überall finden sich dieselben Praktiken. Selbst wenn die kulturellen Gepflogenheiten unterschiedlich sind und die Völker aufgrund natürlicher Barrieren wie Ozeane oder weite Landstrecken voneinander getrennt sind, bleiben doch dieselben okkulten Praktiken bestehen. Die Identität der Intelligenz hinter diesen Naturreligionen verrät sich durch das antichristliche Wesen des Heidentums.
In jedem Kulturkreis werden diejenigen, die ihr Leben dem Erlernen der Geheimnisse okkulter Kräfte widmen, als Priester, Hexen, Hexenmeister, Medizinmänner, Zauberer, Magier, Gurus und Meister verehrt. Alle sind sich so grundsätzlich ähnlich, dass sie von Anthropologen nun unter dem Begriff Schamanen zusammengefaßt werden, dem Titel, den der sibirische Tungu-Stamm seinen Medizinmännern verliehen hat. Sibirische Schamanen praktizieren dieselbe Zauberei, die Carlos Castaneda bezeichnet als »eine religiös-philosophische Erfahrung, die [in Amerika] lange florierte, bevor der Weiße diesen Kontinent betrat, und heute immer noch floriert«.
Die weltweite Einbeziehung von Tieren bei heidnischen Religionen bestätigt den biblischen Bericht von der Schlange, die als »kraftspendendes Tier« oder »Leitgeist« zu Eva sprach. Zudem erhalten Schamanen auf der ganzen Welt grundsätzlich dieselbe Information von ihren »Krafttieren« wie einst Eva von der Schlange. Ein einziger Unterschied besteht: Die Bibel weist diese Lehre als große Lüge Satans aus, während die Naturreligionen sie bereitwillig als Wahrheit annehmen. Die Kommentare des Anthropologen Michael Harner, eines weltweit führenden Kenners des Schamanismus und selbst praktizierenden Schamanen, sind äußerst aufschlußreich:
Die Verbundenheit zwischen den Menschen und der Tierwelt ist eine Grundlage des Schamanismus … Der Schamane muss einen bestimmten Hüter haben, um seine Aufgabe zu vollbringen … Der Schutzgeist wird von den eingeborenen Nordamerikanern manchmal als Krafttier bezeichnet …
Die Fähigkeit der Schutztiergeister, zu einem Menschen zu sprechen oder sich manchmal in Menschengestalt zu manifestieren, wird als ein Zeichen ihrer Kraft angesehen … Die Überzeugung der Schamanen, dass sie sich in die Gestalt ihres Schutztiergeistes oder Krafttieres verwandeln können, ist weit verbreitet und offensichtlich sehr alt …
Im Verlauf der Einweihung eines Schamanen des australischen Wi-radjeri-Stammes hatte dieser die nicht alltägliche Erfahrung, dass Federn aus seinen Armen wuchsen und zu Flügeln wurden. Dann wurde ihm das Fliegen beigebracht.
Eine Frage der Moral
Uns wird das Bild vermittelt, dass die Indianervölker angeblich ein idyllisches Leben in vollkommenem Einklang mit der Natur und miteinander lebten, bevor der böse Weiße dazukam; doch das ist nicht wahr.
Jungleman, einst fähiger Schamane bei den Yanoamö-Indianern am Amazonas, ist von solchen Lügen persönlich betroffen und klärt in seinem Buch Spirit of the Rainforest (»Geist des Regenwalds«) über die bittere Wahrheit auf, wie die Indianervölker einst lebten. Es ist eine Geschichte von ständiger sexueller Perversion und sexuellem Mißbrauch, von Kriegshetzerei, Brutalität, einem Leben in Angst und Schrecken vor menschlichen und übernatürlichen Feinden, von Flüchen, Leid und Tod. Es ist auch eine Geschichte der Befreiung durch Jesus Christus in ein gänzlich neues Leben des Friedens und der Freude und der Hoffnung auf die Ewigkeit.
Zwischen Tier und Mensch besteht eine Kluft der Moral, die durch keinen natürlichen Vorgang überbrückt werden kann. Der Historiker und Philosoph Herbert Schloßberg erinnert uns: »Tiere verhalten sich nicht moralisch oder unmoralisch, sie verhalten sich nur natürlich. Ein ethisches System, das besagt, der Mensch solle sein Verhalten auf die Natur begründen, rechtfertigt somit jegliches Verhalten, weil die Natur keine Ethik kennt.«
In völliger Übereinstimmung stellt der Nobelpreisträger Sir John Eccles heraus, dass jede Naturreligion notwendigerweise amoralisch sein muss:
Die Begriffe von Ungerechtigkeit, Unrecht und Perversion – sowie die Verpflichtungen, Ehre und Achtung zu erweisen und etwas zu erlauben – sind nur in einem moralischen Kontext und nur für moralische Wesen verständlich. In dem geistlosen, rein natürlichen Universum … gibt es weder Gerechtigkeit noch Gnade, weder Freiheit noch Fairness.
Wenn es in der NBA einen Basketballspieler gibt, von dem sogar die säkulare Presse bezeugt, dass ihm das grundlegendste moralische Verhalten fehlt, das man von einem Menschen erwarten kann, so ist das Dennis Rodman. Als Phil Jackson Rodman wegen der Möglichkeit fragte, zu den Chicago Bulls zu wechseln, behauptete Jackson, sein Geist habe sich mit Rodmans Geist verbunden, weil auch Rodman in der amerikanischen Eingeborenen-Spiritualität steckt. Jackson schreibt:
Er [Dennis] lächelte und schaute umher und begutachtete die Artefakte der amerikanischen Naturreligion an unseren Wänden und stellte mir Fragen darüber. Er sagte mir, er habe eine Halskette von einem Ponka-Indianer aus Oklahoma und zeigte mir sein Amulett. Lange Zeit saß ich mit Dennis schweigend da. Ich spürte seine Gegenwart … Auf nonverbale Weise hatten wir uns in unseren Herzen verbunden, nach der Weise des Geistes.
Die Immoralität und Grausamkeit von Naturvölkern wird nie erwähnt – nur ihre »Naturverbundenheit«. Phil Jackson filtert die üblen Praktiken der Naturreligionen heraus. Er berichtet, wie liebend gern sich »Lakota-Krieger in feindliche Lager schleichen und sich dann mit den Ponys auf und davon machen«. Es fehlt der geringste Hinweis darauf, dass dies Diebstahl ist oder dass sie auch Sklaven verschleppten. Ein paar Seiten weiter spricht er von dem hohen Wert, den er bei seiner Trainertätigkeit einem guten Charakter zumißt! Bei seinen wiederholten Schwärmereien für die Indianerkrieger vergißt Jackson zu erwähnen, dass sie schon seit Jahrhunderten, bevor die Weißen in ihren Kontinent einfielen, ihre Opfer skalpierten und folterten.
Jackson spricht hochachtungsvoll vom »Weg der Krieger«; der Untertitel seines Buches lautet: »Spirituelle Lektionen eines Hartholz-Kriegers«. An keiner Stelle erwähnt er das blutrünstige Wesen ihrer Kriegsführung und die brutale Behandlung ihrer Gefangenen und sogar ihrer eigenen Frauen. Diese Glorifizierung der amerikanischen Eingeborenenkultur ist der Kontext, in dem wir Jacksons Prahlerei bewerten müssen:
»Während der folgenden fünf Jahre integrierte ich die Lehren der Lakota in unser [Basketball-] Trainingsprogramm.« In Wirklichkeit ist das eine arg verzerrte Sicht der Lehren und Praktiken der Indianer, die Jackson seiner Mannschaft und den vielen Lesern seines Buches untergeschoben hat.
Salonfähige Blindheit
Die im Westen gegenwärtige simplizistische Haltung des »Schwarz ist gut; weiß ist schlecht« ist eine Begleiterscheinung der gleicherweise modernen Blindheit. Sie leugnet die biblische Lehre, dass es keinen Unterschied zwischen den Menschenrassen gibt – dass alle Sünder sind, die alle Erlösung brauchen. Die Medien betonen immer wieder, dass der große Kampf zwischen Schwarz und Weiß stattfindet und dass es vor allem die Schuld der Weißen ist, dass die Schwarzen stets in Frieden lebten, bis der Weiße auf der Bildfläche erschien. Wahrheit ist jedoch, dass die Schwarzen sich dort bereits gegenseitig bekämpften, töteten und versklavten, lange bevor der Weiße überhaupt in Afrika ankam – und dies auch heute noch tun.
Erstaunlich, dass Louis Farrakhan einige Schwarze dazu überreden konnte, Muslime zu werden. Es waren die Muslime (Araber), die (aus ihrem reichhaltigen Markt an der westafrikanischen Küste) als Erste Sklaven nach Europa und Amerika brachten. Außerdem waren es die Schwarzen selbst, die ihre eigenen Leute gefangen nahmen und verkauften – natürlich Angehörige anderer Stämme. In ganz Afrika hatten die Stämme ihre Gebiete und kämpften ihre Kriege, wie auch heute noch der Fall. Für Afrikaner ist es vielleicht schwer zu schlucken, aber als die Kolonisten regierten, war mehr Frieden in Afrika als zuvor und auch mehr als danach, als die Afrikaner ihre Unabhängigkeit erlangten. Hier fehlt der Platz, um die jahrhundertelangen Konflikte zwischen den vielen Eingeborenenstämmen Afrikas aufzuzählen. Das Beispiel von nur zwei dieser Stämme, von denen heute viel in den Nachrichten zu hören ist, soll hier genügen.
Die Hutus und Tutsis bringen sich seit 400 Jahren gegenseitig um. Die Hutus waren die Ersten, die das als Ruanda und Burundi bekannte Gebiet bevölkerten, und kamen den Tutsis etwa 500 Jahre zuvor. Sie waren Bauern. Die Tutsis waren Viehzüchter und bildeten die ethnische Minderheit, hielten aber eine höhere Stellung in der Besatzungshierarchie ein, waren wohlhabender und wurden von den Kolonisten bevorzugt behandelt. Als Nachwirkung der Hutu-Aufstände des Jahres 1959 traten die Belgier jedoch Ruanda an die Hutus ab, die unverzüglich die Tutsis zu Zehntausenden massakrierten. In Burundi erlangten die Tutsis die Herrschaft und begannen die Hutus abzuschlachten. Das gegenwärtige Blutbad begann 1994:
Ruandische Hutus begannen zu randalieren und massakrierten zwischen 500.000 und 1 Million Tutsis. Die Ruandische Patriotische Front, eine in Uganda stationierte Exilarmee der Tutsis, schlug zurück und ergriff die Kontrolle über Ruanda. Zwei Millionen Hutus, von der Rache der Tutsis terrorisiert, flohen nach Tansania und Zaire … Schätzungen zufolge sind etwa eine Million vertriebene Hutus dem Tod durch Hunger und Krankheit ausgeliefert. Im schlimmsten Fall könnte das ganze Herz Afrikas implodieren und die 30 Millionen Menschen dieser Region … in einem Strudel der Gewalt verschlucken.
Aufruf zu aufrichtiger Bewertung
Gott sagt, dass »alle gesündigt haben und nicht die Herrlichkeit Gottes erlangen« (Röm 3,23). Es ist unaufrichtig, wenn man Naturvölker so behandelt, als wären sie gegen diesen Fluch gefeit. Denken wir an zwei junge Schwestern, Überlebende des Massakers beim Überfall auf den Oatman-Treck im Jahr 1851. Ihre Gefangennahme durch Apachen und ihr Verkauf in die Sklaverei an einen anderen Stamm ist im qualvollen Detail fest gehalten. Die zwei Mädchen verbrachten einige Jahre mit Sklavenarbeit bei ihren indianischen Peinigern. Die jüngere Schwester verhungerte. Am interessantesten ist die Reaktion der anderen »Sklavinnen« (indianischen Squaws), mit denen die Mädchen zusammenlebten. Die Frauen waren äußerst erstaunt, als sie erfuhren, wie zuvorkommend der weiße Mann mit seiner Frau umging. Sie hegten dann die vage Hoffnung, zu flüchten und vielleicht in einer so freundlichen Gesellschaft zu leben.
Oder wer könnte das grausige Massaker vergessen, das im US-Bundesstaat Washington auf der Marcus-Whitman-Missionsstation verübt wurde? Kein eigentlicher Anlaß bestand dazu; es spiegelt bloß den tragischen Aberglauben der Indianer wider, dass der Gott dieser freundlichen Missionare böswilligerweise den Tod einiger ihrer Stammesangehörigen verursacht habe. Eingeborene sind genauso sündig und verloren wie alle anderen Menschen auch. Wenn wir aufrichtig sind, können wir keinen einzigen Teil der Gesellschaft unserer gefallenen Welt für besser erklären.
Margaret Meads Buch Kindheit und Jugend in Samoa wurde in millionenfacher Auflage in vielen Sprachen verkauft und war jahrzehntelang ein anerkanntes Standardwerk in Anthropologie. Als »wissenschaftliche« Rechtfertigung spielte es eine Schlüsselrolle für die sexuelle Revolution, die die Welt von heute und einen Großteil der Christenheit pervertiert. Das Buch war jedoch ein Schwindel, mit dem die Autorin ihre eigene ehebrecherische und lesbische Lebensweise rechtfertigen wollte. Spätere Nachforschungen auf Samoa ergaben, dass Meads Darstellung einer idyllischen Naturgesellschaft ohne sexualmoralische Einschränkungen völlig falsch war. Die Tatsachen der samoanischen Gesellschaft entsprechen exakt dem Gegenteil, doch diese Lüge bietet weiterhin die »wissenschaftliche« Entschuldigung für weltweiten moralischen Verfall.
Auf den Inseln von Hawaii hat ein Aufleben der Religion der Eingeborenen, die als Wiederentdeckung einer verlorenen Tradition gefeiert wird, zu öffentlich praktizierter Hexerei geführt, die insgeheim unter einer dünnen Decke angeblichen Christentums fortbestanden hatte. Ein Anhänger dieser Religion, der in einem Interview zunächst offenherzig Rede und Antwort stand, hüllte sich plötzlich in Schweigen, als er nach dem derzeitigen Gebrauch von »bösen Flüchen« gefragt wurde. Nach einer langen, peinlichen Pause rief der Befragte aus:
»Ich kann nicht! Ich habe schreckliche Angst davor. Niemand spricht über die Religion. Auch heute noch werden Hawaiianer von anderen Hawaiianern zu Tode verflucht.«
Ein krasser Gegensatz
Trotz der Tatsachen, die das Gegenteil beweisen, werden die Eingeborenen-Religionen weiterhin bevorzugt behandelt, wird das Leid und Übel in ihren Gesellschaften weiterhin unehrlich vertuscht und wird das Christentum weiterhin verleumderisch angefeindet. Die Bibel wird von Kritikern peinlich genau seziert, um nur den kleinsten Fehler aufzuzeigen (und dieser Prüfung hat sie standgehalten, wie wir in dem Buch In Defense of the Faith gezeigt haben. Wenn es jedoch um Natur- oder Eingeborenen- Religionen geht, ist jeder Mythos gut genug, so absurd er auch sein mag. Wahrheit und Glaubwürdigkeit sind irrelevant. Allein die Tatsache, dass eine Religion oder ein kultureller Brauch von Eingeborenen stammt, beantwortet alle Fragen.
Einige christliche Missionare haben fälschlicherweise das Christentum mit ihrem eigenen abendländischen Lebensstil gleichgesetzt und diesen Lebensstil anderen Kulturkreisen aufgezwängt. Andererseits hat das Heidentum Angst und Tod gebracht, während der wahre christliche Glaube Freiheit und Leben brachte. Ein Missionar schreibt von den Philippinen:
»Bevor wir zu diesen Menschen kamen … waren sie Animisten und die Geister, die sie anbeteten, hatten sie gewarnt, dass sie niemals erlauben würden, eine andere Religion in ihr Gebiet eindringen zu lassen. Wenn doch, würden ihre Kinder sterben, die Ernte ausfallen und andere Stämme würden Krieg gegen sie führen und sie besiegen.
Zu ihrer Religion gehörte … die Anbetung von Bäumen, Felsen und ihrer verstorbenen Ahnen, die als Mittler zwischen den Lebenden und den über sie herrschenden Geistern fungierten. Es versteht sich von selbst, dass sie in tiefer Finsternis lebten und immer wieder versuchten, die Beziehung zu den Geistern durch blutige Opfer aufrecht zu erhalten. Zu diesen Opfern zählten Hühner, Schweine und als höchstes Opfer für ein ganzes Dorf ein Menschenopfer … von ihren eigenen Kindern.
Gott sei gedankt – für die Higaonon hat sich vieles geändert, seitdem der Herr uns dort eine Tür aufgetan hat … um sein Wort an diese Menschen weiterzugeben … Als die Zeit gekommen war, dass wir ihre Sprache gut genug verstanden, fingen wir an, sie im Wort Gottes zu unterweisen … ausgehend vom 1. Buch Mose … es war faszinierend zu sehen, wie die Menschen ihre Sündhaftigkeit und ihre Unfähigkeit, mit ihren Sünden fertig zu werden, erkannten …
Innerhalb der nächsten paar Tage und Wochen sagten uns die meisten … dass sie verstanden haben … dass Jesus für ihre Sünde starb und dass sie ihm und seinem vergossenen Blut vertrauen, um errettet zu werden … Die ersten Gläubigen von ihnen hatten gleich das starke Anliegen, das ganze Volk der Higaonon zu erreichen und sandten ihre eigenen Missionare aus … So wurden in sieben weiteren Dörfern Menschen gläubig.«
Shoefoot, der sein Leben als Schamane bei den Yanoamö-Indianern Venezuelas verbrachte, deckt das Übel hinter den Eingeborenen-Religionen auf: »Schamanen sagen ihren Volksangehörigen oft, die Ursache für die Krankheit oder den Tod eines Verwandten sei ein böswilliger Geist, der von einem Nachbardorf geschickt wurde. Vergeltungskriege werden häufig mit Keulen und Pfeil und Bogen ausgefochten … die Leute haben Angst, sich aus ihrem Dorf zu wagen, selbst wenn sie nur jagen gehen oder Wasser vom Fluß holen möchten.«
Der ehemalige Schamane schreibt:
»Als die Jahre vergingen, lastete die Verantwortung des Schamanen immer schwerer auf mir. Ich war erschöpft. So viele waren krank und starben. Ich konnte sie nicht heilen, so sehr ich es auch versuchte. Mein Dorf war von so vielen Drohungen getroffen. Die Leute plünderten sich und brachten sich gegenseitig um. Ich konnte sie nicht schützen. Oft war Hungersnot.
Ich nahm mehr Ebene [eine halluzinogene Droge, die von den Yanoamö-Schamanen verwendet wird], um den Beistand der Geister zu erlangen … aber meine Geister ließen mich allein, mit nichts als nur Angst und Sorgen … Einige Männer [Schamanen] gingen in der Geisterwelt verloren, als sie die Drogen nahmen; viele liefen in den Dschungel und es wurde nie wieder etwas von ihnen gehört. Hin und wieder wurde einer von ihnen tot aufgefunden … Ich war für diesen Weg nicht stark genug.
Ein Besucher aus einem anderen Dorf erzählte mir von Fremden, Nabas, die gekommen waren und am Fluß lebten … die würden einen großen Geist kennen, der uns helfen könnte. Es war ein anderer Geist als der große Supergeist [ yai pata] der Yanoamö; er war freundlich und verlangte nicht Tod und Vernichtung. Ich machte mich auf zu diesen Naba und sie erzählten mir von ihrem Geist und seinen Wegen des Friedens … Bald darauf sagten mir meine Geister … dass sie mich töten würden … wenn ich sie verwerfe …
Ich hörte auf, Ebene zu nehmen und wandte mich an den Geist der Naba … Er war stärker als meine Waldgeister. Sie bekamen Angst und gingen fort … Anstatt mich zum Töten von Menschen oder zu Überfällen aufzufordern … sagte mir der neue Geist, die Kämpfe zu beenden, wann immer es mir möglich sei.
Ich wurde innerlich ruhig und die Angst verließ mich. Von da an haßte ich niemanden mehr und wünschte niemandem den Tod. Meine alten Geister waren stets glücklich, wenn jemand gestorben war, und sie hielten die Schamanen zum Anstacheln weiterer Gewalt an. Wir dachten, wir hätten Macht über diese Geister, aber in Wirklichkeit hatten sie die Macht über uns … Selbst wenn wir Schamanen sangen und Ebene nahmen und zufrieden aussahen, waren wir doch innerlich aufgewühlt, denn unsere Geister forderten uns ständig zu weiterem Töten auf. Einige Männer [Schamanen] verloren sämtliche Kontrolle und Sinne, als sie die Droge nahmen, und brachten sogar ihre eigenen Frauen und Kinder um.
Heute lebe ich nicht mehr in Angst … und ich habe mit den Menschen in den Nachbardörfern gesprochen; wir haben unsere Fehden beendet und mit dem Töten aufgehört … wir können uns nun der vermehrten Nahrungsaufzucht widmen und wir haben bessere Häuser, in denen wir mehr vor den Moskitos geschützt sind. Die Nabas sagten uns, dass Malaria von den Moskitos übertragen wird und nicht von bösen Schamanen herrührt, und so haben wir unseren Glauben geändert …
Unsere Bevölkerung von »Honigdorf« wächst, während viele andere an Zahl abnehmen. Der neue Geist hat mich von der Angst befreit, die ich bei all den Kriegen sooft hatte. Heute geht es meinem Volk besser und es lebt in Frieden.«
Ritualismus und Naturreligionen
Ein grundlegender Irrtum der Naturreligionen ist die Anbetung geschaffener Gegenstände und Geschöpfe anstelle von Gott, der sie erschaffen hat. Wenngleich diese Religionen oft anscheinend einen »großen Geist« hinter diesem allen verehren, ist dieser Gott doch nur die größte Macht in einem Göttertempel, der stets mit verschiedenen Aspekten der Schöpfung gleichgesetzt wird. Die Bibel (und auch der gesunde Menschenverstand) erklärt, dass das Universum von einem Schöpfer ins Dasein gerufen wurde und von diesem auch erhalten wird. Seine moralischen Gesetze sind in jedes Gewissen geschrieben, sodass wir alle wissen, dass wir vor diesem einen wahren Gott moralisch verantwortlich sind, dass wir seine Gesetze gebrochen haben und uns nun an ihn wenden müssen, um errettet zu werden. Die biblische Anklage könnte nicht deutlicher sein:
„Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart.
Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.
Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren.
Darum hat Gott sie dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in die Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden, sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen“ (Röm 1,18-25).
In allen heidnischen Naturreligionen wird eine Beziehung der Ursache und Wirkung vorausgesetzt, die zwischen Ritual bzw. Zeremonie einerseits und dem Erlangen von Macht zum Heilen oder zum Erteilen anderer Segnungen andererseits besteht. Die gesamte Grundidee heidnischer Rituale – die Riten von Schamanen und Hexen, das Anzünden von Kerzen, das Zubereiten von Wundergetränken – besteht darin, dass sie (bei korrekter Durchführung) eine Reaktion der Götter oder Geister hervorrufen sollen.
Genau wie die Gesetze der Wissenschaft eine automatische Reaktion nach der natürlichen Ordnung erfordern, so stellt man sich vor, dass auch Götter dazu gebracht werden können, auf bestimmte Weise zu reagieren. Das ist auch im Katholizismus und den orthodoxen Ostkirchen so. Um dies absolut unmißverständlich herauszustellen, verkündete das Konzil zu Trient (die höchste Autorität im Katholizismus):
Wer sagt, durch die Sakramente des Neuen Bundes werde die Gnade nicht kraft des vollzogenen Ritus mitgeteilt, sondern zur Erlangung der Gnade reiche der bloße Glaube an die göttliche Verheißung hin, der sei ausgeschlossen [anathema, d. h. verdammt].
Wie wir gesehen haben, erinnert dieses Prinzip der »Ursache und Wirkung« an christianisierte Wissenschaft, auf die es in der Bibel absolut keinen Hinweis gibt. Im Alten Testament gab es viele Opfer und Zeremonien, die Gott angeordnet hatte, doch an keiner Stelle wird der Eindruck vermittelt, dass irgendein Ritual oder Opfer an sich eine Wirkung erziele. Kein Gedanke wurde nahegelegt, dass Gott durch die vollzogene Handlung beeindruckt würde, geschweige denn dass sie aufgrund bestimmter geistlicher Gesetze eine automatische Reaktion Gottes hervorrufen würde. Im Gegenteil: Weil die Priester und das Volk nicht die richtige Herzenshaltung hatten, verwarf Gott die Opferrituale Israels, obwohl sie genau den Zeremonialvorschriften entsprachen, wie sie im Gesetz geschrieben waren:
Wozu soll mir die Menge eurer Schlachtopfer dienen? – spricht der HERR. Ich habe die Brandopfer von Widdern und das Fett der Mastkälber satt, und am Blut von Jungstieren, Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen …
Bringt nicht länger nichtige Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Greuel … Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht: eure Hände sind voll Blut.
Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe! (Jes 1,11-17).
Ritualismus: Wichtige Unterscheidungen
Dieser grundlegende Fehler des Heidentums wiederholt sich in jeglichem Ritualismus: der Glaube, dass bei Durchführung bestimmter Zeremonien göttliches Wohlwollen erlangt würde. Im Heidentum und in den Naturreligionen findet man solche Rituale überall: die Gewänder der Priester, das Schwingen von Weihrauchgefäßen, Zauber- und Beschwörungsformeln, die ausgeklügelten Zeremonien, mit deren Durchführung die Gunst der Götter erlangt werden soll. So finden wir es im Katholizismus wie auch in den orthodoxen Ostkirchen.
Als im 4. Jahrhundert unter dem Einfluß des römischen Kaisers Konstantin die römisch-katholische Kirche entstand, wurde der Katholizismus zu einer Mischung aus Heiden- und Christentum. Selbst der Kirchenvater Augustinus bezeugte:
Wer [in eine Kirche] hineinkommt, muss Trunkenbolde, Geizhälse, Schwindler, Spieler, Ehebrecher, Hurer, Träger von Amuletten, eifrige Schützlinge von Zauberern und Astrologen … sehen. Dieselben Mengen, die bei christlichen Festen in die Kirchen strömen, füllen an heidnischen Feiertagen ebenso die Theater.
In der Kirche und sogar unter den von Päpsten eingesetzten Königen und Kaisern gab es immer wieder solche, die die Bösartigkeit der alten Heidenkulte erkannten und sie verbaten. Kaiser Karl der Große verkündete: »Bezüglich Bäumen, Steinen und Quellen, wo bestimmte törichte Menschen Fackeln anzünden oder Aberglauben praktizieren, ordnen wir ernstlich an, dass diese allerübelste, für Gott abscheuliche Gewohnheit entfernt und vernichtet werden soll, wo immer man sie vorfindet.«
Gleichzeitig wurden jedoch ähnliche heidnische Praktiken »christianisiert« und in die Kirche aufgenommen, wo sie bis heute Bestandteil des Katholizismus und des ostkirchlichen Orthodoxismus sind. Oftmals werden Priesterschaft und Zeremonialgesetz Israels, die Gott im Alten Testament angeordnet hatte, als Rechtfertigung für den Sakramentalismus innerhalb der bekennenden Christenheit angeführt. Das Neue Testament verdeutlicht jedoch, dass die Erlösung in Christus die alttestamentliche Ordnung als veraltet erklärt hat.
Wir müssen eine wichtige Unterscheidung treffen zwischen den Ritualen heidnischer Religionen und dem Katholizismus einerseits (bei denen man annimmt, aufgrund von Sakramenten Gottes Gunst zu erlangen) sowie den spezifischen Zeremonien der jüdischen Priesterschaft andererseits. Letztere hatten symbolische Bedeutung und deuteten auf die Erlösung hin, die Jesus Christus einst ausführen würde. Alle alttestamentlichen Opfer sind Vorschattungen des Lammes Gottes, des wahren Opfers. Gott selbst kam als Mensch auf diese Erde, um sein Leben als Lösegeld für unsere Sünden zu geben:
Dieses [das alttestamentliche Heiligtum] ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, nach dem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die im Gewissen den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst ausübt. Es sind nur – neben Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen – Satzungen des Fleisches, die bis zur Zeit einer richtigen Ordnung auferlegt sind.
Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt – das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist – und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben (Hebr 9,9-12).
Der derzeitige Trend
Die heidnischen Vorstellungen, die sich gegen Gottes Erlösungsplan erheben, durchdringen heute die abendländische Gesellschaft und untergraben den einst so starken Einfluß der Bibel. Dabei ist es gerade dieser biblische Einfluß, dem die wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Errungenschaften des Abendlandes zum Großteil zu verdanken sind. Der daraus hervorgegangene Wohlstand steht in krassem Gegensatz zur erbärmlichen Armut der Dritten Welt, wo das Heidentum regiert, ebenso im Gegensatz zu kommunistischen Ländern, deren Religion der materialistische Atheismus war.
Technischer Fortschritt berührt jedoch nur das diesseitige Leben. Seit Anbeginn der Geschichte wurde die Menschheit von der Frage verfolgt, was jenseits dieses kurzen Aufenthalts auf der Erde kommt. An dieser Stelle setzt die Religion an: Sie bietet etwas, das über den Tod hinausgeht – die glücklichen Jagdgründe der amerikanischen Indianer, der himmlische Harem voller hübscher Jungfrauen bei den Muslimen … ein Land, wohin die Geister gehen, doch ein Land des Schattens und der Furcht. Ohne Auferstehung jedoch ist die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod vergeblich.
Weder Buddha noch Konfuzius, noch Mohammed, noch irgendein anderer Religionsführer stand von den Toten auf. Allein Christus kam aus dem Grab zurück, nachdem er sein Leben zur Rettung von Sündern hingegeben hatte. Die Apostel gaben ihr Leben hin, um diese frohe Botschaft der Erlösung, »das Evangelium der Gnade Gottes« (Apg 20,24) in die Welt hinauszutragen. Millionen von Märtyrer haben ihr Leben gelassen, um diese Botschaft rein zu erhalten. Heute wird diese Wahrheit verlästert – und das im Namen Christi! Mit dem freundlichen Akt eines Schuldbekenntnisses bekannte die Vereinigte Kirche Kanadas den ein¬geborenen nordamerikanischen Indianern: »Unser christliches Gottesbild ist entstellt und verwischt. Wir waren der Schönheit eurer Spiritualität gegenüber verschlossen. Bitte vergebt uns.«
Repräsentanten der römisch-katholischen und Lutherischen Kirche, der Episkopalkirche, der Amerikanischen Baptisten, der United Church of Christ, der United Methodist Church und der Presbyterianischen Kirche haben sich bei den amerikanischen Indianern für die Verkündigung des Evangeliums entschuldigt:
Liebe Brüder und Schwestern: Dies ist eine formelle Entschuldigung … für die Zerstörung der traditionellen spirituellen Bräuche der eingeborenen Amerikaner. Wir bitten euch um Vergebung und Segen. Die spirituelle Macht eurer Religion hätte uns ein großes Geschenk sein können.
Im selben Geist kam Mitte November 1996 die Christliche Weltversammlung von Naturvölkern in Rotorua (Neuseeland) zusammen. Richard Twiss, Vertreter der Lakota, sagte, dass Lebensweise und Kultur (Religion) »Gaben Gottes waren«. Twiss ist »ein Berater der Promise Keepers für Versöhnung zwischen den Rassen«. (Die Promise Keepers sind eine schnell wachsende christliche Männerbewegung.) Das Treffen nahm offenherzig Eingeborenen-Religionen an und rief dazu auf, einige ihrer Rituale in die Anbetung in christlichen Kirchen zu integrieren. Elijah Harper, ein kanadischer Politiker, der das Volk der Cree-Indianer vertritt, erklärte, dass »die spirituelle Erweckung der Welt von den Naturvölkern rund um den Globus ausgehen werde«.
Versuchen Sie sich einmal vorzustellen, Jesus Christus würde sich dafür entschuldigen, dass er für die Sünden der Welt gestorben und der einzige Retter ist, oder der Apostel Paulus würde sich vor ehemaligen, zum christlichen Glauben bekehrten Juden, Griechen und Römern dafür entschuldigen, dass er sie für Christus gewonnen hat! Es steht zu viel auf dem Spiel – das ewige Schicksal von Menschenseelen –, als dass die Wahrheit kompromittiert werden könnte. Leider geht der Kompromiß – wie wir sehen werden – von den höchsten christlichen Führungsebenen selbst aus.
Jedem steht es frei, Christus anzunehmen oder abzulehnen. Aber es ist unehrlich, sich selbst Christ zu nennen und gleichzeitig die Lehre und das Werk Jesu Christi zu verfälschen. Ebenso müssen Natur- und Eingeborenen-Religionen aufrichtig auf ihr eigentliches Wesen geprüft werden, einschließlich der zugrunde liegenden Lehre und der daraus hervorgehenden Resultate.