Homöopathie (M.Heide)
Manfred Heide
Homöopathie – aus biblischer Sicht
In den letzten Jahren explodierte der naturwissenschaftliche Wissensstand. Homöopathie erscheint wieder vielen ganz modern. Aber sie trägt immer noch das alte Kleid, das ihr von Samuel Hahnemann Anfang des letzten Jahrhunderts geschneidert wurde. Hahnemann war zweifellos ein außergewöhnlicher Mann und Arzt. Sein hingebungsvolles Arzttum sollten sich viele der modernen Routineärzte als Vorbild nehmen. Mit den nachfolgenden Ausführungen soll nicht eine wissenschaftlich begründete Ablehnung der homöopathischen Heilweise erfolgen. Vielmehr möchte ich – von verschiedenen Seiten darum gebeten – eine Aufklärung aus biblisch begründeter Sicht geben.
Die Anwendung und Wirkung homöopathischer Mittel erhitzt immer wieder nicht nur die Gemüter der Ärzte. Homöopathie wird von Ärzten und Heilpraktikern praktiziert und oft als eine Heilmethode beschrieben, die durch planvolle Ausnutzung erkannter Gesetzmäßigkeiten in vielen Fällen weiterführt als die sonst übliche Schulmedizin. Auf die Schulmedizin und das sei vorweg gesagt kann allerdings ein verantwortungsbewußter Arzt nicht verzichten. Wissenschaftlich exakte Kenntnisse und moderne Diagnoseverfahren sind immer noch die Grundlage einer medizinischen Behandlung. Und auch Homöopathen geben zu, daß es selbstverständlich Erkrankungen gibt, die mit schulmedizinischen Methoden weit besser zu behandeln sind. Außerdem gibt es für die Homöopathie, d.h. für die Wirksamkeit homöopathischer Mittel noch keine wissenschaftlichen Beweise. Bislang ist die eigene praktische Erfahrung der einzige Weg, sich von der Wirksamkeit dieser Heilweise überzeugen zu lassen. Die Homöopathie ist eine Erfahrungswissenschaft und die größte medizinische Außenseiterbewegung wohl auch auf dem Gebiet der Naturheilverfahren.
Ihr Begründer war der Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843), etwa ein Zeitgenosse von Goethe. Nach K. Blatter war er ein Freund von Mesmer, der den Magnetismus entwickelte und der zu seiner Zeit als großer Gotteslästerer galt und den Namen Jesu verabscheute. „In christlicher Hinsicht ist zur Charakterisierung seiner Person und seiner Lehre wichtig, daß Hahnemann Freimaurer war. Bereits 1777 als 22 jähriger war er in den Freimaurerorden eingetreten (nach Tischner). Wir halten aber mit Loren Keip die Freimaurerei für eine Hochburg des Teufels. Dem Christentum hat Hahnemann seit seiner Jugend ferngestanden“. Er war ein selbständiger Denker, denn er übernahm nicht einfach das, was die damalige Schulmedizin lehrte, sondern er kam zu eigenen Überlegungen; er verfocht eigene Auffassungen, und durch Selbstversuche angeregt, reifte in ihm der Gedanke, daß es möglich sein könnte, mit den Stoffen, die am Gesunden bestimmte „Krankheitszeichen“ und Funktionsstörungen auslösen, in größerer Verdünnung die Krankheiten zu heilen, die sich in ähnlichen, am besten deckungsgleichen Symptomen äußern. So stellte er die sogenannte „Ähnlichkeitsregel“ (lateinisch Simile Regel) auf, die besagt, daß „Ähnliches durch Ähnliches geheilt werde“ (Similia similibus curentur). Diese Simile Regel ist der Kern der Homöopathie, setzt sich doch das Wort Homöopathie aus den griechischen Wörter homoion (ähnlich) und pathos (Krankheit; pathein = leiden) zusammen.
Hahnemann kam rein zufällig zu dieser Anschauung. Er entdeckte in einem Selbstversuch mit peruanischer Chinarinde, von der man wußte, daß sie das Sumpffieber heilt, daß Chinin bei ihm dem Gesunden – Fieber erzeugte. Für ihn stand fest, daß Arzneimittel in großen Gaben gerade jene Krankheit bei Gesunden hervorrufen können, die sie in kleinen Mengen bei Kranken heilen. Dieses Experiment aus dem Jahre 1790 lehrte ihn auch einen anderen Hauptsatz der Homöopathie, nämlich die Prüfung von Arzneien am Menschen. Der vorgenannte Arznei Selbstversuch wird als die Geburtsstunde der homöopathischen Medizin betrachtet.
Im Gegensatz zu dem „Ähnlichkeitsgesetz“ will die Pharmakotherapie, die „Allopathie“, eine von Hahnemann geprägte Bezeichnung für die Schulmedizin, eine Heilung durch eine Vielzahl von Arzneimitteln bewirken, und zwar im Sinne der Unterdrückung krankhafter Symptome; sie ist also gegen die Beschwerden gerichtet. Allopathie bedeutet soviel wie „anders“ oder „gegen die Krankheit“ gerichtet, also „Gegenmittel Heillehre“ und stammt ab von dem griechischen Wort allos = anders. „Die Allopathie ist die heute überwiegend angewandte Heilmethode; sie ist Teil der wissenschaftlich exakten, auf der strengen naturwissenschaftlichen Lehre aufbauenden (Hoch ) Schulmedizin … Die Stoffe greifen wirksam in das krankhafte Geschehen ein… “ (Otto Markmann).
Die Homöopathie geht einen anderen Weg. Hier soll die Krankheit mit demselben Stoff zum Verschwinden gebracht werden, etwa so: „Das homöopathische Arzneimittel hält den Körperzellen eine Art Spiegel vor, in dem sie erkennen, daß sie falsch funktionieren. Die körpereigenen Abwehrkräfte werden dadurch angeregt, sich mit dem ,Fehler` auseinanderzusetzen und die Krankheit an ihren Wurzeln zu packen. Damit das klappt, muß die Wirkung der Arznei am Gesunden mit dem Krankheitsbild des Patienten in möglichst vielen Punkten übereinstimmen sonst kann sich der Körper nicht in diesem Spiegelbild wiedererkennen“, so war in der Zeitschrift „Brigitte“ Nr. 7,1984, zu lesen.
Ein weiteres Prinzip der Homöopathie ist das der Verdünnung oder Potenzierung, die Lehre von den kleinen Arzneigaben. Man will also nicht – im Gegensatz zur allopathischen Therapie – durch viele und starke Medikamente wirken, sondern durch ein ganz spezifisches, das dem Kranken nur in erheblicher Verdünnung (der „homöopathischen Dosis“) dargereicht wird. Die Homöopathie beruht auf der Anschauung, daß gerade von dieser Verdünnung eine wesentliche, die Heilkräfte anregende Reiztherapie ausgeht. Kritiker der Homöopathie behaupten oft, in diesen Arzneimitteln sei nur noch „ein Molekül Wirkstoff pro Bodensee“ enthalten. Das hieße also: praktisch gar nichts!
Was ist nun unter homöopathischen Potenzen zu verstehen?
Das Herstellen von Verdünnungen (Verdünnen bedeutete für Hahnemann potenzieren = dynamisieren, also verstärken) erfolgt im allgemeinen nach dem Dezimalsystem (hierher rührt der Buchstabe D mit der Ziffer auf den homöopathischen Arzneien) und zwar bei Tinkturen durch Alkohol (Dilutionen) und bei nicht löslichen Stoffen durch Verabreichung mit Milchzucker (Triturationen). Die Ausgangssubstanzen heißen Urtinkturen oder Essenzen und die Verdünnung Potenzen. Der Name „Potenz“ wurde von Hahnemann gewählt, weil es sich nicht nur um eine „Verdünnung“, sondern um eine Steigerung der Wirkung, eine Potenzierung der Wirkung, handelt.
Nach Hahnemann waren die „Verdünnungen“ keine eigentlichen Verdünnungen, sondern ein Weg, um die Arznei mit einer bestimmten Kraft zu versetzen, damit ein Heilerfolg eintreten könne. So sprach er auch von einer Dynamisation, von einer Krafterhöhung (Potenzierung). Hahnemann führte zunächst das Zentesimalsystem ein; er verdünnte jeweils 1 Gramm Ursubstanz mit 99 Gramm des jeweiligen Verdünnungsmittels. Später ging man dazu über, statt des Zentesimalsystems das Dezimalsystem für die Herstellung von Potenzen anzuwenden. Wie es der Name sagt, wird jeweils in der Zehnerstufe verdünnt, 1 Teil mit 9 Teilen Verdünnungsmittel. Eine Verdünnung von 1:10 ist D1, von 1: 1000 000 (eins zu einer Million) heißt D6. Im Bereich bis D6 spricht man von tiefen, über D12 von hohen Potenzen. Mit Hilfe der „Loschmidtschen Zahl“ hat man errechnet, daß ab D² keine stofflichen Arzneimittel (Moleküle) mehr in den Potenzen vorhanden sind. „Man weiß, daß bei der D²³ bereits kein einziges Molekül der Ursubstanz mehr vorhanden sein kann. Alles, was ab der D²³ noch geschieht, ist ein rituelles Verschütteln von Alkohol . . . Der echte Homöopath aber benützt die D30, damit er sicher ist, daß er nicht mehr mit Materie arbeitet. – Welches Wirkungsprinzip hier noch wirkt, kann nicht genau gesagt werden.
Das Prinzip der Verdünnung besagt, daß durch sie schwache und mittlere Reize ausgeübt werden, welche die Lebenstätigkeit des Patienten anfachen und fördern, wogegen die von der Schulmedizin angewandten Medikamente starke und stärkste Reize auslösen.
Schon vor Hahnemann wurden Prinzipien der Homöopathie vertreten. Etwa 400 v.Chr. erwähnte der griechische Arzt Hippokrates bereits in seinen Schriften das „Ähnlichkeitsprinzip“. Der Schweizer Arzt und Alchimist Paracelsus lehrte im 16. Jahrhundert, daß der Vergleich des Ähnlichen mit dem Ähnlichen zur Entdeckung der geheimen Heilmittel führte.
Zur Homöopathie schreibt Dr. Samuel Pfeifer: „Ich persönlich könnte … keinem Patienten homöopathische Mittel verschreiben. Wer es dennoch tut, ist sich meistens nicht bewußt, welche Hintergründe diese Lehre hat. Speziell warnen möchte ich vor Mitteln, die über die Potenz D6 hinausgehen, gibt es doch über diese Grenze nur noch okkulte Erklärungen für deren Wirkung.“ „Stellt schon die Tatsache, daß in den Medikamenten ’nichts’ von dem, was die Aufschrift verspricht, enthalten ist, vor einige Probleme, so vergrößert die Dosierung die Verwirrung noch um einiges. Bekommt ein Patient zum Beispiel eine D6 verschrieben, so muß er von dieser eventuell alle 2 Stunden eine Gabe nehmen eine Gabe = immer sieben Tropfen oder sieben Globuli … Von einem Medikament in der dreißigsten Potenz (D30) darf er nur einmal am Tag eine Gabe einnehmen, eine D200 bekommt er nur ein einziges Mal und dann sechs Wochen kein weiteres Medikament. Es ist für einen an Tablettenkonsum gewöhnten Bürger ein sehr eigenartiges Gefühl, von einem Medikament sieben Tropfen zu erhalten und zu hören, er möge sich nach sechs Wochen wieder einmal melden und das bei einer D200, ,wo doch schon so lange gar nichts mehr drin ist`.
Die Verwirrung steigert sich noch, wenn man erlebt, daß ein Homöopath einer Frau das gleiche Medikament, das ihrem Ehemann so gut bei seiner Mandelentzündung geholfen hat, nun gegen ihre Krampfadern verschreibt. Dafür bekommt die Ehefrau bei der nächsten Mandelentzündung wieder ein gänzlich anderes Mittel. So fällt es auch auf, daß auf den Medikamenten keinerlei Hinweise zu finden sind, wo sie helfen“.(Th. Dethlefsen. Schicksal als Chance)
Bezüglich der Wirkung dieser extrem hohen Verdünnungen (der sog. „Hochpotenzen“) erklären die Homöopathen: „Bei jeder Stufe der Verdünnung wird das die Substanz enthaltende Fläschchen kräftig geschüttelt. Dies geschieht heute noch teils manuell, teils aber auch rein maschinell. Feste Stoffe werden pulverisiert (Trituration) und auf diesem Weg verdünnt und gleichzeitig geschüttelt. Feinstoffliche Kraft und Energie strömt durch den Schüttelprozeß von außen in die hochverdünnte Flüssigkeit.“
In dem Informationsbüchlein über Homöopathie, herausgegeben von der „Deutsche Homöopathie-Union“, wird gesagt: „Mit der Höhe der Potenz wächst der Verdünnungsgrad und entsprechend nimmt die Menge des Arzneiträgers (Alkohol, Milchzucker) zu und der Arzneigehalt ab.“ Die Homöopathen sehen diese feinstoffliche Energie identisch mit kosmischer Kraft. Hahnemann selbst hat auch von seinen Mitteln gesagt, daß diese nicht „chemisch“ sondern „dynamisch“ wirken, daß also besondere Kräfte auf die Arzneimittel einwirken. „Dynamisch“ nennt Hahnemann auch die Schwerkraft und die Anziehung des Eisens durch den Magneten. Er bejaht in seiner Heillehre auch magnetische Kräfte, wie sie Mesmer ausgeübt hat.
„Die nähere Begründung dieser Theorie und die weiteren Zusammenhänge zeigen, daß die Homöopathie tief in Magie und Okkultismus verwurzelt ist. Diese Kräfte gehören nämlich in den Bereich des Okkultismus und sind auch wissenschaftlich nicht nachweisbar… Von besonderer Bedeutung ist, daß er (Hahnemann) in der ,Heilkunde der Erfahrung` die ,dynamischen` Arzneimittel zusammen mit dem Mesmerismus erwähnt, denn bei diesem Mesmerismus (dem Heilmagnetismus seines Zeitgenossen Mesmer) handelt es sich um satanische Kräfte“(O.Markmann). Daß Hahnemann selbst die Methode des spiritistischen Magnetismus Mesmers praktizierte, bestätigen Nachforschungen Tischners: „Wie ich aus Briefen feststellen konnte, hat er ihn in der Tat bei seinen Kranken angewendet oder bei seinen auswärtigen Kranken anwenden lassen.“
Was steht nun eigentlich hinter den homöopathischen Mitteln? „Hinter diesen Medikamenten steht die Idee von der kosmischen Kraft. Kosmische Kraft deutet auf eine okkulte Weltanschauung hin. Kosmische Kraft, angeboten von der Weißen und Schwarzen Magie, dem Yoga, der Radiästhesie, der Anthroposophie u.a.m. kann nie identisch sein mit Gottes Kraft“ (Kurt Blatter: Paramedizinische Praktiken).
Tischner schreibt: „Was das besagen will, lernt man am besten aus dem Aufsatz (von Hahnemann) ’Wie können kleine Gaben … noch große Kraft haben?` Wenn man in einen großen See einen Tropfen Arznei fallen lasse, könne man nicht durch intensive Mischung eine Arznei daraus machen, die Arzneikraft gehe darin bald zugrunde. Erst das starke Schütteln der Flüssigkeit und Reiben der Pulver in kleinen Mengen entwickle die Arzneikräfte.“
Mithin sind also besondere Einwirkungen (geheime Kräfte) bei der Herstellung homöopathischer Mittel erforderlich! Da also durch die ungeheuer starke Verdünnung kein Heilerfolg erzielt werden kann, muß der angebliche Heilerfolg nur einer besonderen Kraft zugeschrieben werden. „In diesem Zusammenhang hat Hahnemann spiritualistische Auffassungen über das geistartige Wesen der Arznei und der Krankheit vertreten …
Bei der Herstellung der homöopathischen Dosen fließt nach Hahnemann eine Kraft aus der Person des Herstellers auf geheimnisvolle Weise in die homöopathische Medizin ein … Durch die Art und Weise, wie die Krafterhöhung in die verdünnte Medizin kommt, wird das Okkulte der homöopathischen Behandlungsweise deutlich … Hahnemann nahm an, daß die Armkraft, welche er beim Verreiben fester Substanzen durch die Reibung oder beim Verdünnen der Flüssigkeiten in Form der Schüttelschläge verbraucht habe, in die Arznei übergehe, ihr eine Kraft verleihe, welche sie vorher nicht besessen habe, sie also potenziere, beseele“ (Otto Markmann: Die okkulte Heilweise der Homöopathie). Diese Kraft wurde lt. Meyers Konversationslexikon als „Hahnemannismus“ bezeichnet.
„Bestimmte Äußerungen von Hahnemann lassen den Schluß zu, daß Hahnemann überhaupt eine rein spiritualistische Krankheitsauffassung gehabt hat. In § 31 seines Hauptwerkes ’Organon’ äußert er, die Krankheiten seien ’bloß geistartige, dynamische Verstimmung des Lebens’. Spiritualistisch ist auch die Theorie von Hahnemann, über die geistige Wirkung der Arzneimittel, daß sich nämlich die angewandte Arznei durch die ungeheure Verdünnung (der sog. Dynamisation) ’zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse’ … Im ’Organon’ betont Hahnemann selbst, durch die mechanische Bearbeitung werde die Arzneisubstanz mittels immer höherer Dynamisation endlich ganz zu geistartiger Arzneikraft subtilisiert’ … Es handelt sich also um eine Lehre über die Vergeistigung der Materie. Hier haben wir wirklich eine spiritualistische Auffassung in reinster Form“(Markmann).
Eine interessante Beobachtung, die vielleicht den Zweiflern unter den Lesern weiterhelfen mag, ist die, daß Depressionen gehäuft in Familien vorkommen, in welchen homöopathische Mittel eingenommen werden.
Besonders synkretistisch, ja gotteslästerlich erscheint uns die Behauptung, kosmische Kraft sei identisch mit Gottes Kraft. Wenn von christlichen Publizisten der Odem Gottes, welcher in Psalm 104 beschrieben wird, mit kosmischer Energie gleichgesetzt wird, zeigt dies nur Verwirrung im geistlichen Be¬reich in unseren endzeitlichen Tagen auf: ’Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge’ (2. Thessalonicher 2,11). Für uns aber, die wir Christus treu und ganz nachfolgen wollen, steht das Wort: ’Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden, uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft’ (1. Korinther 1,18).
Die Homöopathie ist dem Mesmerismus innerlich verwandt; bei beiden gehen geheimnisvolle Kräfte auf den Kranken über. Hahnemann hat eine dem Magnetismus ähnliche Heilmethode entwickelt, die ebenfalls von okkulten Kräften ausgeht. Diese Zusammenhänge zeigen das eigentliche Wesen der Homöopathie (Markmann).
Auch von dem Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, der als Kind okkulte Erlebnisse, Verkehr mit Verstorbenen und Naturgeistern hatte, wurde die homöopathische Heilweise, die der geistigen Ausrüstung der Anthroposophie entgegenkam, übernommen und hat dort in der homöopathischen Weleda-Medizin eine neue Variante erhalten.
Vor finsteren Mächten soll hier gewarnt werden, zeigt doch unsere Zeit ein bisher unbekanntes Angebot an fremden Religionen und Ideologien. Wieviel Menschen – auch Gläubige – suchen Heilung in Dingen, deren bösen Hintergrund sie nicht sehen. Lassen wir uns nicht von Äußerlichkeiten und eventuellen Erfolgen blenden! Greifen wir nicht zu verbotenen Mitteln, wenn es in Krankheitsfällen um die Heilung des Leibes geht! Bedenken wir, daß unser Leib heilig und ein Tempel des heiligen Geistes sein soll. Ein gläubiger Mensch weiß sich geborgen in der Hand Gottes. Gott ist unser Arzt!
Anhang:
Zur Frage der Wirkungsweise der homöopathischen Mittel werden hier als Ergänzung einige Gedanken von Dr. Kurt E. Koch angefügt, entnommen dem Artikel Homöopathie im Buch OKKULTES ABC:
>Hören wir einige Sätze Fritsches, des Biographen Hahnemann: »Du bist ein Spezialist des Segnens wie ich Spezialist für Teufelspakte bin. Eine sachgemäße Kombination, denn die Homöopathie, was ist sie anders als ein Segens und Teufelspakt Inzest, Inzest insofern, als nach meinem besten Wissen und Gewissen die Instanzen, die Segen und Satanismen spenden, Geschwister sind!“ So schrieb Fritsche in seinem Brief an den Freund Dr. med. Buchinger. Natürlich können diese Sätze umgedeutet werden, aber sie zeigen das geistige und geistliche Milieu, in dem die Hahnemann Biographie von Fritsche geschrieben worden ist.
Die Homöopathen behaupten, daß solche Mittel wirksam wären. Auf was gründen sie ihre Meinung?
Sie sagen, das Wesentliche sei die Krafterfüllung, die kosmische Aufladung, die beim Verschütteln eintritt. Wie man sich das vorstellen kann, las ich in einem Lehrbuch der Weleda Heilmittelwerke mit dem Titel „Die Grundlagen der Potenzierungsforschung“. Darin wird gesagt, daß die Verdünnung in einer Vollmondnacht um 24 Uhr in 12 mal 12 Schwingungen in der Richtung zum Mond oder zu den 12 Tierkreiszeichen versetzt wird.
Was sagen unsere Mediziner zu diesen Vorstellungen? Eine Antwort erhalten wir in zwei Artikeln der Zeitschrift „Die Medizinische“. Der Ärztliche Direktor des Robert Bosch-Krankenhauses in Stuttgart, Dr. med. et phil. N. N., versuchte in diesem Artikel, die Berechtigung der Homöopathie nachzuweisen. Ihm entgegnete Prof. Dr. Lendle von der Universität Göttingen mit einem Referat „Theoretische Betrachtungen zur homöopathischen Lehre“.
Lendle berichtete, daß die sogenannte naturwissenschaftliche Richtung der Homöopathie (Wapler, Schoeler) die Hochpotenzen der Verdünnungen als unmöglich ablehnen. Diese Meinung vertreten heute viele Homöopathen, die nur bis D 6 verschreiben. Damit wurde selbst unter den Vertretern der Homöopathie ein Graben aufgerissen, der sich sogar zu einer Feindseligkeit ausweitete. So hat z. B. Fritsche, dessen Buch in diesem Kapitel erwähnt ist, als Hochpotenzler die Tiefpotenzler ironisch kritisiert, sie würden nur Kurpromenadenmischungen verschreiben.
Trotz der Ablehnung der substanzlosen Verdünnungen bleibt aber die Tatsache bestehen, daß sie eine Wirkung haben. Die Schulmediziner erklären sich das als eine Placebowirkung aufgrund einer Suggestion, sei es als Fremdsuggestion durch die Arztpersönlichkeit, sei es als Autosuggestion oder durch beides bedingt. Diese Erklärung reicht aber nicht aus, wie wir noch vor dem dritten Forum zu untersuchen haben.
Das schwerste Geschütz gegen die Homöopathie fährt Prof. Lendle mit folgenden Sätzen auf: Nach ihrem Wesen ist die Homöopathie eine medikamentöse Therapie. So ist es verständlich, daß sie schon im Bereich der operativen Fächer (Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, aber auch Narkose usw.) keine Aufgabe findet. Es entfällt ferner das Gebiet der Chemotherapie, der spezifischen Serumtherapie usw. “ Lendle erwähnt noch viele andere Bereiche, in denen die Homöopathie kein Betätigungsfeld hat. Dem Nichtmediziner fällt auch auf, daß die Homöopathie häufig mit allen Outsider Richtungen der Heilberufe wie Irisdiagnostik, Akupunktur, Pendelpraxis und anderen gekoppelt wird. Diese Querverbindung wird zum Beispiel in einem Artikel der Pharmazeutischen Zeitung vom 12. 2. 81 deutlich. Dieser Bericht ist überschrieben „Homöopathie und Akupunktur an der Wiener Universität“.
Vor dem dritten Forum wird nun die Frage untersucht, warum die Homöopathie häufig doch eine verblüffende Wirkung hat. Mit dem chemischen und physikalischen Verständnis läßt sich die Wirkung der homöopathischen Mittel nicht erklären. Der Placebo-Effekt stellt sich nur bei 30 bis 40 % der Patienten ein.
Wo liegt also das Geheimnis? Darauf bleiben die meisten Mediziner die Antwort schuldig.
Es ist ein Verdienst von Fritsche, daß er uns in die „Hexenküche“ Hahnemanns hineinschauen läßt.
An vielen Stellen macht die Biographie Hahnemanns deutlich, daß dieser Begründer der neueren Homöopathie unter einer besonderen negativen Inspiration stand. Auf Seite 31 steht zu lesen: „Das Erstlingswerk Hahnemanns fällt nicht aus dem Rahmen des schulmedizinischen Denkens. Eine lange Liste krampflösender Mittel ist darin zusammengestellt. Aber wieder weht der Hauch aus dem Abyssus (Unterwelt) ganz leise in die kühle Luft hinein.“
Hahnemanns Inspirationen sind ein Zufluß aus der Finsterniswelt. Das wird in Fritsches Buch an vielen Stellen offenbar. „Hahnemann hat ein Fenster zur kosmischen Allflut. Ein wenig Schwarze Kunst gehört zum Erfolg. Aus dem Abyssus ist ihm seine Intuition gekommen, in den Abyssus muß er selbst hinein – er selbst, seine Frau, seine Kinder und sein als Werdeziel vor ihm aufschimmerndes Lebenswerk. Ein Abgrund ruft den anderen an“ (Seite 57). Die Arznei habe metaphysische Tugend, eine ungreifbare Dynamik. „Nicht der Stoff heilt, sondern die in ihm waltenden Kräfte, Richtkräfte, Wirkpotenzen. Die Quantität des Stoffes bleibt unwesentlich, die Qualität der Richtkräfte entscheidet über die wahre Wirksamkeit der Arznei (Seite 70). Nicht chemisch wirken die Arzneien, sondern dynamisch. Dynamis ist die geistartige, über den Stoff herrschende Macht (S. 96). Das Arzttum der Macht ist im Typus des dämonisch Handelnden begründet (S. 119). Hahnemann, der Zauberer, der jeden Geplagten mit seinen hochpotenzierten Arzneien geistartig gesund machte.“
Hahnemann ist damit Vorläufer der geistigen Heiler, die nach ihm ihr Metier ausübten. Dazu gehört Dr. Trampler mit seinem Buch „Geistige Heilung“, auch Harry Edwards, der Präsident von 2000 spiritistischen Heilern in England. Sein Buch „Spiritual Healing“ (Geistige Heilung) ist in viele Sprachen übersetzt.
Religiös gesehen steht Hahnemann in der engen Geistesnachbarschaft zum Osten. Konfuzius ist sein Vorbild. Sein Lebensziel ist, nach dem Eingang in die andere Welt Konfuzius zu umarmen. Für Jesus von Nazareth hat Hahnemann nur ein mitleidiges Lächeln. Er nennt ihn Erzschwärmer, der dem Liebhaber der ätherischen Wahrheit anstößig ist.
Diese Einstellung entspricht der spiritistischen Haltung des finsteren Zauberers, wie ihn Fritsche gelegentlich nennt. Diese geistige Ausrichtung geht auch konform mit der selbsterlöserischen Höherentwicklung der östlichen Religionen.
Von drei Seiten her wurde die Homöopathie angegangen. Zuerst erhielt diese dubiose Wissenschaft das Wort. Dann ließen wir den Schulmediziner dazu ein klärendes Wort sagen. Zuletzt mußte vom christlichen Glaubensgut her Stellung bezogen werden.
Das Potenzieren, die Kraftanreicherung, Kraftspeicherung, die kosmische Aufladung der Verdünnungen ist ein medialer, okkulter Vorgang. Natürlich wissen die meisten Patienten, die nach der Methode Hahnemanns Arznei einnehmen, kaum etwas von ihrer medial behandelten Herkunft. Christen sollten sich aber überlegen, ob sie weiterhin solche Medikamente nehmen wollen.
Ein Mann, der homöopathische Medikamente radikal ablehnt, ist der schon erwähnte ehemalige Heilpraktiker Bernd Mayer. Er gab mir einen Bericht, wie er sich von der Homöopathie lossagte. Hören wir sein Zeugnis:
Mein Weg zu Jesus Christus
Vor einigen Jahren lebte ich in einer süddeutschen Großstadt und hatte eine gutgehende Praxis als Heilpraktiker. Ursprünglich war ich Masseur gewesen. Diesen Beruf hatte ich wegen eines Wirbelsäulen Leidens und einer mißgebildeten linken Brustkorbseite aufgeben müssen. Zu allem hatte ich noch ein zu kurzes Bein. Die Umschulung zum Heilpraktiker war mir willkommen gewesen, weil ich das Ideal hatte, den Menschen zu helfen. Sensationelle Heilerfolge mit Hilfe von verschiedenen Naturheilverfahren bestärkten mich in meinem Glauben, daß ich auf dem rechten Weg sei.
Gottes Führung in meinem Leben begann damit, daß ich eine gläubige Frau bekam, die sich schon in jungen Jahren bei einer Evangelisation bekehrt hatte. Da sie ebenfalls in der Ausbildung als Heilpraktikerin war, half sie mir in der Praxis. Sie übte intensive Fürbitte für mich, weil ihr Wunsch war, daß ich mit ihr den gleichen Weg der Nachfolge Jesu gehen möchte.
Gottes Stunde kam für mich, als ein gläubiges Ehepaar uns eines Abends zum Essen einlud. Er war Pastor einer freikirchlichen Gemeinde. Diese lieben Menschen erzählten uns, wie sie den Weg zu Christus gefunden hatten. Sie zeigten mir auch den Weg des Heils. An diesem Abend rührte Gott mein Herz an. Ich erkannte und bekannte meine Sünden, bat um Vergebung und nahm Jesus als meinen Herrn an. Damit zogen Friede, Freude, Hoffnung und Heilsgewißheit in mein Leben ein.
In unserer Ehe gab es dann sofort eine segensreiche Erneuerung. Wir lasen gemeinsam die Bibel und beteten zusammen. Nach Gottes Wort ließ ich mich aus dem geschenkten Glauben heraus taufen.
Etwa drei Wochen nach meiner Bekehrung erlebte ich eine wunderbare Tat der göttlichen Hilfe, eine plötzliche Heilung. In einer Nacht befreite mich Gott von meinen langjährigen Wirbelsäule Leiden. Meine linke Brustkorbseite ragte jetzt nicht mehr heraus. Meine beiden Beine waren gleich lang.
Nach dieser Heilung griff Gott noch deutlicher in mein Leben ein. Durch den Dienst des befreundeten Ehepaares wurde meiner Frau und mir klar, daß die Homöopathie, die Akupunktur und vor allem das Pendeln ins Reich des Teufels gehörten. Für mich war das ein furchtbarer Schock, weil ich alle diese Dinge praktizierte und auch an mir selbst mit gutem Erfolg ausprobierte.
Da ich zunächst die erhaltenen Informationen bezweifelte, fing meine Frau und ich an, diese Aussagen am Wort Gottes zu prüfen. Wir erkannten, daß es zwei Reiche gibt: das Reich Gottes und das Reich Satans. Wir verstanden, daß das Reich Gottes eine wunderbare Einheit darstellt und mit dem Reich Satans nichts zu tun hat. Es wurde uns auch deutlich, daß Satan durch die erwähnten okkulten Heilmethoden die Menschen betrügt. Er gibt Heilungen, die mit den biblischen Heilungen nichts zu tun haben und fordert dafür einen furchtbaren Preis: das Heil der Seele. Wer den Hintergrund dieser satanischen Heilungen nicht kennt, meint, es sei doch etwas Gutes, wenn dem kranken Menschen auf diese Weise geholfen wird.
Mit diesen Erkenntnissen standen wir am Scheideweg. Meine ganze Existenz hing an den okkulten Praktiken. Sollte das nun alles aufgegeben und zerschlagen werden? Der innere Widerstreit war so stark, daß ich darüber körperliche Schmerzen empfand. Der Herr Jesus aber schenkte den Sieg. Ich entfernte alles okkulte Arbeitsmaterial aus der Praxis: die Akupunkturnadeln und Akupunkturbücher, die Elektro Akupunkturgeräte, alle homöopathischen Hilfsmittel wie Bücher und Medikamente und das Pendel.
Damit setzten aber furchtbare Angriffe Satans ein, der unsere Entscheidung verhindern wollte. Wir erlebten eine massive Opposition der Finsternismächte, die sich bis zu seltsamen Spukerscheinungen steigerte. In der Küche sprang der Brotlaib im Speiseschrank von einer Seite zur anderen. Nachts hörten wir heulende Stimmen in unserem Zimmer. Es schlug laut an die Fenster wie mit Steinen oder Fäusten. Türen öffneten sich oder schlugen zu, ohne daß ein Windzug das verursacht hätte. Einmal hörte ich deutlich meinen Namen rufen. Ich antwortete, weil ich meinte, meine Frau hätte mich gerufen. Es war aber zu diesem Zeitpunkt niemand im Haus außer mir.
Auch andere Schwierigkeiten häuften sich. Die eigenen Verwandten hielten uns für Spinner, die leichtfertig ihre Existenz aufs Spiel setzten. Dazu ging die Praxis stark zurück, weil wir keine okkulten Methoden mehr anwandten. Auch nach der Umsiedlung nach Fulda änderte sich diese notvolle Situation nicht. Es kamen nur sehr wenig Patienten.
In dieser Zeit schwerster Bedrängnis beteten wir viel, auch unter Fasten, und baten den Herrn, uns zu zeigen, ob noch etwas zwischen ihm und uns stand. Da erhielten wir neues Licht und Anweisungen. Nachdem wir alle Hilfsmittel für die Homöopathie, Akupunktur und das Pendel, wie erwähnt, schon vernichtet hatten, hielten wir doch noch an einigen diagnostischen und therapeutischen Systemen fest, die wir nun auszuräumen hatten. Es waren: die Irisdiagnose, chinesische Pulsdiagnose, Moxa und Nosodenbehandlung, die Spagyrik und anderes.
Über alle okkulten Behandlungsmethoden taten wir Buße und empfingen im Glauben die Vergebung durch Jesus Christus. Danach kehrte tiefer Friede in unser Herz ein. Verfolgungsängste meiner Frau und die störenden Spukerscheinungen im Haus hörten mehr und mehr auf.
Nachdem ich alle okkulten Heilmethoden ablegen konnte, hatte ich keine Möglichkeit mehr, den Heilpraktiker Beruf weiter auszuüben. Was hinter diesen Behandlungsmethoden steht, erkennt man erst, wenn man sich davon lösen will. In eigener Kraft wäre ich nicht davon frei geworden. Es gilt aber: „Wen der Sohn Gottes frei macht, der ist recht frei.“
Nachdem ich selbst durch die Gnade Gottes frei geworden bin, ist es mir ein Anliegen auch andern den Weg der Befreiung zu zeigen.
Alle Ehre sei unserem Herrn Jesus Christus!
Horst Koch, Herborn, im Juni 2005
info@horst-koch.de – www.horst-koch.de