Aberglaube – A. Lüscher
Albert Lüscher
IM BANNKREIS DES ABERGLAUBENS UND DER ZAUBEREI
Was ist Aberglaube und Zauberei?
Aberglauben im allgemeinen und im besonderen
Zauberei
Die Wirkungen des Aberglaubens
Der Spiritismus
Die Christliche Wissenschaft
Die Anthroposophie
Die Psychoanalyse
Die Magnetopathie
Die Augendiagnose
Was sagt die Bibel?
Wie werde ich frei? . . . »
Es ist sehr gewagt, im heutigen Zeitalter über etwas zu schreiben, das schon längst als mittelalterlicher Spuk „erkannt“ und „überwunden“ worden ist. Man kommt dadurch in den Verdacht der Unnüchternheit, der Schwärmerei und wie die Schlagwörter alle heißen. Trotzdem wollen wir die Aufmerksamkeit auf ein Gebiet lenken, das sehr wenig bekannt ist. Es ist das furchtbare Gebiet der Zauberei und des Aberglaubens. Bevor wir jedoch das eigentliche Thema behandeln können, müssen wir uns vorerst mit einer Tatsache auseinandersetzen, mit der man sich nicht gerne auseinandersetzt, nämlich mit der Realität Satans.
Wer heute noch an einen Satan glaubt, gilt als rückständig, gilt als „erledigt“; denn die Wissenschaft der Philosophie, der Psychologie, der Psychoanalyse und vornehmlich auch der Theologie hat zur Genüge „bewiesen“, was Satan ist. Satan ist nach diesen Wissenschaften eine Idee, das Prinzip des Bösen im Gegensatz zum Prinzip des Guten, oder der böse Trieb im Menschen, oder das verdrängte Triebleben* usw. (*Freud, der Begründer der psychoanalytischen Methode, sagt, daß Satan nichts anderes sei als das verdrängte Triebleben. Zahlreiche Theologen haben dieser „Lösung“ begeistert zugestimmt, wie sie sich denn überhaupt mit dem psychoanalytischen Gift infizierten. Was sagen wohl die begeisterten Befürworter der Freudschen Erfindung, wenn man ihnen sagt, „daß die Psychoanalyse in Freuds letzten Schriften eine groß angelegte Offensive gegen jede Form religiöser Überzeugung unternommen hat“? Darin wird das religiöse Bewußtsein als Kollektivneurose der Menschheit gedeutet!)
Religionsgeschichtlich wird versucht, die Gestalt Satans aus dem Einfluß der iranischen Religion abzuleiten, und behauptet, daß im Judentum „durch eine Wandlung im Innern des Gemüts das Eindringen einer so grausigen Gestalt vorbereitet wurde“. Das Christentum, wird weiter gesagt, übernahm diese Vorstellung und baute sie weiter aus. Der Aufklärung war es dann vorbehalten, mehr Licht in dieses dunkle Gebiet zu bringen, indem sie bewies, „daß der Teufelsglaube ein bemitleidenswerter Wahn einer unerleuchteten Zeit sei“. Und irgendwo steht der sonderbare und sehr bezeichnende Satz: „Die Auflösung des Glaubens an Teufel, Hölle und Dämonen schreitet mit der Fortbildung der aufgeklärten Theologie von Stufe zu Stufe.“ Gott sei Dank, daß es neben der aufgeklärten Theologie noch eine unaufgeklärte gibt.
Professor Pieper sagt in seinem Aufsatz: „Aber er (Satan) hört nicht auf, eine furchtbare Realität zu sein, gegen die Jesus dauernd weiterkämpft, ja weiterkämpfen muß.“
Das ist’s: Satan ist weder eine Idee noch ein Prinzip noch der böse Trieb im Menschen noch das verdrängte Triebleben noch eine importierte Gestalt, sondern eine furchtbare Realität, eine Person, mit der zu rechnen ist.
Der Unglaube wird sich selbstverständlich gegen diesen ..mittelalterlichen“ Unsinn, der nur im Gehirn hysterischer Nonnen und weltfremder Mönche spukt, wie er behauptet, wehren. Nun ja, das ist eine der vornehmsten und erfolgreichsten Kampfesarten Satans, daß er sich selbst bei den Menschen in Frage stellt, um sie seinem Willen desto gefügiger zu machen. Satan, als Fürst dieser Welt, ist eine Macht, von der sich unsere armselige Schulweisheit nichts träumen läßt. Wir meinen, mit unserem alles durchdringenden Geist“, der doch vom Gift der Schlange durchseucht ist, Letztes und Tiefstes erforschen zu können. Dabei gehen wir wie Blinde an der Tatsache vorüber, daß Satan die Macht hat, unseren Intellekt, unsere Gefühle, unser Wollen, unser Wissen zu beherrschen wie der Klavierspieler sein Instrument; d. h. die Einwirkungen Satans auf das Gefühl und die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen sind derart unverdächtig, daß jeder meint, in seinem Denken und Handeln selbständig zu sein. ja, Satan hat sogar die Macht, dem Menschen in logischer Selbstverständlichkeit Gedanken aufzunötigen, daß der Betreffende meint, sie selber gedacht zu haben. Wir brauchen deshalb keineswegs überrascht zu sein, wenn die Behauptung immer wieder ihre eifrigen Befürworter findet: „Es gibt gar keinen Teufel.“
Es ist nicht zufällig, daß im Volke von einem „armen“ oder „dummen Teufel“ gesprochen wird. Psychologisch liegt diesen Ausdrücken der Gedanke zugrunde, daß es wohl einen Teufel gibt, der aber so dumm ist, daß man ihn an der Nase herumführen könne. Diese Meinung findet, unbewußt, ihre schärfste Konsequenz in jenen Veranstaltungen (wie Maskenbälle usw.), die irgendein „Motiv“ aus der Hölle zum Gegenstand haben. Wohl die wenigsten haben eine Ahnung, welch unheimliches Verschleierungsspiel Satan selbst in all diesen Verspottungen spielt: Ihm ist es ein Hauptanliegen, von den Menschen nicht ernst genommen zu werden, damit er sie um so sicherer in seine mannigfaltigen Fallen locken kann.
Dann wieder wird, wenn irgendein Mensch eine gewissenlose, gemeine Tat vollbrachte (wie z. B. der Massenmörder Kürten), von teuflischer Bosheit gesprochen. Damit will man andeuten, daß nur ein Teufel so grauenhafte Taten auszuführen imstande sei. Der Hinweis aber, daß damit ja ein personhaftes Satan Wesen angenommen werde, wird mit der üblichen Oberflächlichkeit übergangen. Auch hier finden wir wieder das Verschleierungsspiel der Finsternismacht; und die Menschen lassen sich immer mehr und immer hartnäckiger in den Glauben hineinführen, daß Satan nur eine dunkle, unbestimmte mythische Figur sei, der keine Wirklichkeit zukomme. Indessen geht Satan, der Fürst dieser Welt, in listiger Verschlagenheit zu Werk und sorgt in erster Linie dafür, daß das Interesse für das Wort Gottes abhanden kommt, um so den Boden vorzubreiten für den Aberglauben, für die Zauberei, den Spiritismus usw.
Was ist Aberglaube und Zauberei?
Aberglaube und Zauberei können nur da entstehen, wo der lebendige Gottesglaube fehlt. Noch jeder, der ohne Gott durch sein Leben gehen wollte, fiel dem Aberglauben anheim. Es ist bezeichnend, daß gerade diejenigen, die in ganz besonderer Weise berufen waren, die Welt „aufzuklären“, vom Aberglauben geradezu geknechtet waren, wie z.B. ein Voltaire. Dieser „Mann seines Jahrhunderts“ kam immer betrübt von seinem Spaziergang heim, wenn er die Raben auf dem Felde zur Linken hatte krächzen hören. Auch der geniale englische Dichter Lord Byron war im höchsten Maße abergläubisch. Zeitlebens trug er an einer goldenen Kette eine goldene Kapsel auf der Brust. Nach seinem Tode wurde die geheimnisvolle Kapsel geöffnet, und was fand man? Eine winzige Pergamentrolle, die, in arabischer und türkischer Sprache abgefaßt, einen Vertrag zwischen König Salomo und dem Teufel enthielt. Man sollte meinen, daß Wissenschaft und Aufklärung, überhaupt die Bildung, vor Aberglauben schützen. Die Wirklichkeit zeigt jedoch in erschreckender Deutlichkeit, wie sich das Krebsübel des Aberglaubens und der Zauberei bis in die „höchsten“ und „gebildetsten“ Gesellschaftsschichten eingefressen hat. Das, was die Bibel verkündet, wissen sie nicht. Was aber z. B. die Zahl 13 zu sagen hat, wissen sie sehr gut und richten sich mit erstaunlicher Genauigkeit danach ein. Wie ist es möglich, daß Menschen, sonst mit normalem Verstand, sich von einem Zahlengebilde derart versklaven lassen? Wo liegen da die Ansatzstellen, die uns diese krankhaften Erscheinungen im Seelenleben erklären könnten? Wir wollen ja nicht in den alten Fehler verfallen und entweder den Aberglauben als einen Humbug darstellen oder verlachen, oder ihn psychologisch erklären, weil diese Methoden an der Sache vollständig vorbeizielen. Zudem wäre das Geheimnis der unglaublichen Beharrlichkeit, womit der Aberglaube sich in der Seele des Menschen festnistet, nicht erklärt. Denn es soll nur einmal ein vom Aberglauben Versklavter aus eigener Kraft versuchen, den Aberglauben von sich zu weisen; er wird das Vergebliche seines Bemühens bald einsehen müssen.
Der Aberglaube und jegliche Zauberei ist nichts anderes als ein Gewächs der Hölle, eine Folge der intensiven Tätigkeit Satans, die Menschen von Gott wegzuziehen und sie zur Unfreiheit und zuletzt zum seelischen Tod zu führen, damit, wenn die Stunde des Sterbens kommt und die Sündenerkenntnis wach wird, jede seelsorgerliche Hilfe vergeblich ist. Auf unglaublich geschickte Art stellt er die Schlingen des Aberglaubens und der Zauberei, und wehe dem, der von ihnen gefangen wird; die Folgen sind furchtbar.
Wir wollen nun unser Augenmerk auf die charakteristischen satanischen Schlingen richten, und möge uns Gott sehende Augen geben, die Hintergründe der Hölle zu erkennen!
Aberglauben im allgemeinen und im besonderen
Wenn vier Personen einander über das Kreuz die Hand reichen. Weiße Rosse in die Hand stempeln. Aufgestengelter Kaktus. Die weißen Blätter bestimmter Pflanzen. Fallen eines Messers auf den Boden, das steckenbleibt. Der fallengelassene Brocken in die Tasse. Ohrenläuten. Ein kleines Kind darf nicht durchs Fenster ins Haus oder aus dem Haus genommen werden. Begegnung mit einer Frau als erste Person beim Ausgang. Die schwarze Katze, die über den Weg springt. Das Liegen der Nägel mit der Spitze nach oben oder nach unten. Drei blühende Kornähren durch den Mund gezogen. Gesangbuch oder Bibel unter dem Kopfkissen. Wenn das Antlitz einer Leiche auf einen Spiegel fällt. Die Seelen ungetaufter Kinder. Das Schließen der Türen in „Gott’s Namen“. Legen von Brandbriefen in das Gebälk; Legen von Äpfeln; das Vergraben bestimmter Gegenstände u. a. m.
All diese Handlungen, Vorfälle und Begebenheiten haben ihre besonderen Bedeutungen, die gewöhnlich peinlich genau beachtet werden und die weitgehend den Menschen in seiner Handlungsweise beeinflussen.
Man könnte diesen Katalog des Aberglaubens beliebig vermehren und ganze Seiten voll schreiben. Die wenigen Beispiele mögen jedoch genügen und uns zeigen, wie unheimlich üppig das satanische Unkraut wuchert.
Hufeisen an Türen oder Schwellen befestigen. Damit soll das Unglück vom Hause gebannt und dem Glück Tür und Tor geöffnet werden. Sehr oft werden die Hufeisen auch an Sträuchern auf dem Felde oder im Garten aufgehängt gegen Unwetter oder anderen Schaden.
Tagewählen. Um gewisse Handlungen oder Reisen zur Zufriedenheit und mit Erfolg ausführen zu können, werden ganz bestimmte Tage ausgewählt. An einem Mittwoch z. B. darf nicht geheiratet werden. Der Montag soll immer ein Unglückstag sein, und am Freitag kann eine Reise unglücklich enden.
„Unberufen.“ Aussprechen dieses Wortes, um damit zu verhüten, daß das Unglück oder die Krankheit usw., von der man gerade spricht, einen selbst anfällt.
Unglückszahlen. Die sieben und vornehmlich die 13. Viele von der Zahl 13 Belastete würden nie in einer Gesellschaft mitmachen, wenn sich zufälligerweise diese Gesellschaft aus 13 Personen zusammensetzt, weil sonst irgendein Unglück eintreten könnte. In zahlreichen Hotels sucht man vergeblich nach dem Zimmer Nummer 13, da eine sehr große Zahl der Reisenden das Risiko nicht auf sich nehmen will, in einem Zimmer Nummer 13 zu schlafen.
Himmelsbriefe. Es sind dies Briefe, die angeblich vom Himmel gefallen sein sollen; sie werden gerne gekauft von denen, die von ihnen Schutz erhoffen. Der Himmelsbrief ist besonders im Weltkrieg von den Soldaten getragen worden als Talisman gegen Kugeln und Granaten.
Kettenbriefe, die einem von unbekannter Seite zugesandt werden mit der Aufforderung, sie abzuschreiben und an sieben oder neun verschiedene Adressen weiterzusenden. Wird die Kette unterbrochen, dann folgt „unfehlbar“ die Strafe; wird sie nicht unterbrochen, so wird am siebten bzw. neunten Tag oder innerhalb eines bestimmten Termins die Belohnung folgen.
Vogelgeschrei. Rufe des Kuckucks haben ihre besondere Bedeutung, der krächzende Laut der Krähe hat eine andere und der Schrei des Käuzleins wieder eine andere. Ängstlichen Herzens werden die verschiedenartigen Schreie gedeutet, und die Furcht will nicht aus der Seele weichen, bis die Gefahr vorüber oder das gefürchtete Ereignis eingetreten ist.
Bleigießen in der Neujahrsnacht, um auf Grund der verschiedenen Figuren festzustellen, was einem im neuen Jahr erwartet.
Traumbücher zur Deutung der Träume. – Punktierbücher, aus denen man in schwierigen Fällen „Rat“ holen kann, indem man sie mit Nadeln durchsticht; wo die Spitze hinkommt, steht die Auskunft.
Werfen von Münzen und dergleichen Gegenständen, um den Entscheid herbeizuführen bei schwierigen Fragen.
Zukunft befragen in irgendeiner Form, wie z. B. auf Jahrmärkten oder bei anderen Gelegenheiten, wo man sich Briefe oder Zettel durch einen Papagei geben läßt oder selber zieht.
Astrologischer Kalender.
Siderischer Pendel. Pendeln über Lebensmitteln, Medizinen, Photographien, Hühnereiern (zum Erraten des Geschlechts). Pendeln über Kranken zur Bestimmung der Krankheit usw.
6. und 7. Buch Mose.
Christliche Wissenschaft, die durch ihr Gesunddenken nicht nur leidende Menschen „gesund“ macht, sondern auch krankes Vieh zu „heilen“ weiß. Theosophie, Anthroposophie, Bibelforscher, Adventisten, Christliche Wissenschaft, Mazdaznan, Neuapostolen, Mormonen, Neugeistbewegung, Lorber, Yoga. – All diese Irrlehren sind im Grunde abergläubische Lehren und bewirken einen Bann.
Zauberei
a) Mantik (Wahrsagerei) – Wahrsagen aus den Karten, aus den Linien der Hand; wahrsagen auf Grund der Maximplanchetten, des Wahrsagespiegels, eines Kristalls, zweier Stäbchen, des Kaffeesatzes, der aufsteigenden Perlen im Wein usw.
Astrologie (Sterndeuterei). Sie sagt durch Horoskope die Zukunft voraus und gibt Anleitung, welche Handlungen mit Erfolg gekrönt sind und welche Angelegenheiten erst später erledigt werden dürfen.
Spiritismus: Verkehr mit Geistern. Dazu gehört: Tischrücken, Tischklopfen, Psychographie (Vermittlung schriftlicher Kundgebungen aus dem Geisterreich vermittelst eines kleinen Tischchens oder mit einem storchschnabelähnlichen Apparat, auf den man die Hand legt). – Wünschelrute und Siderisches Pendel (gehören zugleich in das Gebiet der Magie).
b) Magie
Amulette tragen am Halse oder Körper. Auch Fingerringe und Ohrringe tragen gegen böse Augen gehört hierher.
Sympathie: auch „Büßen“, „Böten“, „Brauchen“, „Bepusten“, „Vertun“, „Segnen“, „Besprechen“ genannt. Bei Krankheiten in der Familie oder im Stall wird zu diesen Mitteln gegriffen, sei es, daß man selber die vorgeschriebenen Formeln hersagt und die geheimnisvollen Riten vornimmt, sei es, daß man sich an einen Besprecher (Wunderdoktor) wendet oder bei einer „weisen“ Frau Hilfe holt.
Heilmagnetismus. Das Bestreichen Kranker mit den Händen. – Hypnose, Suggestion, Autosuggestion (Couéismus).
Die Wirkungen des Aberglaubens
Der Aberglaube ist die Religion Satans, und wer dieser Religion Glauben schenkt, bekennt sich zu ihrem Urheber. Der Abergläubische will davon allerdings nichts wissen, weil er seinen Aberglauben als harmlos betrachtet, und sehr oft begegnet man der Merkwürdigkeit, daß gerade die, die vom Aberglauben stark belastet sind, behaupten, nicht abergläubisch zu sein. Andere sehen im Aberglauben nur eine Spielerei, die nicht ernst zu nehmen ist. Und wieder andere meinen, daß im Aberglauben doch erfahrungsgemäß etwas Wahres enthalten ist. So wogen die Meinungen, Ansichten, Vorstellungen und Behauptungen hin und her, ohne daß je eine klare Einsicht gewonnen würde. Wir können denn nicht umhin, die satanische Hintergründigkeit des Aberglaubens aufzudecken.
Aberglaube bedeutet in der Begriffsbestimmung: ein Zuviel des Glaubens. Das will nicht heißen, daß der, der vielen und großen Glauben hat, abergläubisch sei. Das „Zuviel“ des Glaubens als Aberglaube wird uns erst verständlich, wenn wir die Heilige Schrift, als die Offenbarung Gottes, zum Maßstab unseres Glaubens nehmen. Damit wird sofort deutlich, was zuviel, d. h. was in unserem Glauben Aberglauben ist. Der Aberglaube ist somit nichts anderes als eine vom Wort Gottes losgelöste Glaubensmeinung. Im Paradies nahm der Aberglaube seinen Anfang. Dort setzte der Satan dem Wort Gottes das ..aber“ entgegen: „Ihr werdet mitnichten des Todes sterben.“ Adam und Eva glaubten dem satanischen „Zuviel“ und fielen.
Der Aberglaube ist bis heute ein sehr wirksames Mittel in der Hand Satans geblieben, die Menschen von Gott fernzuhalten. Der Fürst dieser Welt ist Psychologe genug, um zu wissen, daß der Mensch einen Gegenstand des Glaubens haben muß; denn es gibt schlechterdings keinen einzigen Menschen, der nicht an irgend etwas glaubt. Sogar der Atheist glaubt an seine Gottlosigkeit. Deshalb kann das „Organ“ des Glaubens dem Menschen zum Segen gereichen oder aber, wenn es irregeleitet wird, zum Fluch, zur Verdammnis. Mit großer Geschicklichkeit weiß Satan sich dieses Organ dienstbar zu machen. Er bietet ihm einen Ersatz, ein Zuviel an, das nach außen sehr harmlos ist, im Grund aber nichts anderes bedeutet als Trennung von Gott, Unfähigkeit, die göttlichen Wahrheiten aufzunehmen und zu verstehen. Die Erfahrung bestätigt immer wieder die Tatsache, daß Menschen, die vom Aberglauben besessen sind und nicht davon lassen wollen, nie zum wahren Christusglauben durchzudringen vermögen.
Immer führt der Aberglaube in Gebundenheiten hinein, die in einer knechtischen Furcht zum Ausdruck kommen, wie z. B. bei der Zahl 13, oder wenn eine schwarze Katze den Weg kreuzt, oder beim Vogelgeschrei usw. Aber nicht die Zahl 13, die schwarze Katze oder das Vogelgeschrei an sich erzeugen die Furcht, die Angst, die Gebundenheit im Menschen, sondern die teuflische Macht, die dahintersteckt, die nichts unversucht läßt, die Menschen in ihre Gewalt zu bringen.
Nicht nur die sklavische Furcht ist eine Wirkung des Aberglaubens, sondern auch das Unvermögen, diese Furcht durch einen Willensakt von sich zu weisen.
Eine andere Wirkung des Aberglaubens ist die Unfähigkeit, einer ernsthaften biblischen Auseinandersetzung zu folgen. Gewöhnlich fehlt das Konzentrationsvermögen, so daß schon nach einigen Minuten der Gedankengang wie ein Kleid am Dornstrauch hängenbleibt und nicht mehr weiterkann; oder es wird versucht, unvermittelt auf ein anderes Thema überzuspringen. Dann wieder gibt es Abergläubische, die wohl und das oft mit großer Vorliebe auf religiöse Gespräche eingehen. Aber das Endergebnis ist immer der Anfang¬ der Unklarheit, Unerlöstheit, ein Durcheinander von Vernunft, religiösen Empfindungen und unverstandenen Bibelsprüchen. Die biblischen Wahrheiten vermögen weder Trost noch Wegleitung in die gottentfremdeten Herzen zu bringen; denn der Aberglaube wirkt wie ein Panzer, an dem die Pfeile des göttlichen Wortes abprallen.
Die Wirkungen der Zauberei
a) Mantik (Wahrsagerei)
Die Zauberei ist der in die Tat umgewandelte Aberglaube. Es genügt Satan nicht, daß der Mensch auf der „Vorstufe“ des Aberglaubens stehenbleibe, er will ihn noch mehr in seine Gewalt bekommen; deshalb gibt er ihm Gelegenheit, seinen Aberglauben in die Tat umzusetzen, sei es auf dem Weg der Mantik oder der Magie.
In einem der neuesten Pariser Adreßbücher zählt man über 4000 Wahrsager und Kartenschläger. Leipzig kennt deren 250. Schon nur diese beiden Zahlen lassen uns aufmerken; denn wenn in einer Stadt so viele Wahrsager existieren können, dann müssen sie auch ihre Kundschaft haben. Und sie haben ihre Kundschaft, diese Wahrsager, vom ärmsten Straßenkehrer bis zum „vornehmsten“ Reichen; sie alle wollen den Schleier ihrer Zukunft gelüftet wissen.
Gewöhnlich wird die Wahrsagerei von denen, die ihre furchtbare Wirklichkeit nicht kennen, als Unfug oder Bauernfängerei bezeichnet. Diese Urteile sind oberflächlich. Wir brauchen nur die Frage zu stellen, woher es denn komme, daß die Wahrsager oft mit unheimlicher Genauigkeit über die Vergangenheit und Zukunft ihres Klienten Auskunft wissen, um zu zeigen, daß die Wahrsagerei kein Unfug und keine Bauernfängerei ist. Gewiß trifft das „Wahrgesagte“ in unzähligen Fällen nicht ein. Das will jedoch nicht sagen, daß der Wahrsager nicht wahr gesprochen hätte. Diese Bemerkung mag in ihrer geheimnisvollen Wendung etwas wichtig klingen. Doch wir werden bald erfahren, was damit gemeint ist.
Die Wahrsager stehen ausnahmslos unter der Führung und Leitung der Macht der Finsternis. Diese ist es, die ihnen das unnatürliche Wissen vermittelt. Zum näheren Verständnis sei Epheser 6,12 erwähnt: „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit den Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Was uns zunächst an dieser Bibelstelle auffällt, ist der Schluß: „Mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Die bösen Geister unter dem Himmel sind es, die uns kontrollieren in all unserem Tun und Lassen, in all unserem Denken und Handeln. Sie kennen unsere Vergangenheit und Gegenwart besser als wir selber. Die bösen Geister sind es also, die den Wahrsagern ihr Wissen über uns vermitteln. Was nun die Zukunftswahrsagerei anbelangt, so haben die bösen Geister über die, die sich durch die Sünde des Wahrsagenlassens dem Fürsten der Finsternis auslieferten, eine gewisse Macht, d.h. die Finsternisgeister vermögen die Zukunft jedes durch die Wahrsagerei gebundenen und geschwächten Menschen entscheidend zu beeinflussen. Insofern ist die Zukunftswahrsagung, wenn sie auch nicht eintrifft, doch wahr, weil die bösen Geister, wenn ihnen die göttliche Macht nicht entgegenträte, die Wahrsagung wahr machen würden. Nichtsdestoweniger hat auch eine „unwahre“ Wahrsagung ihre furchtbare Wirkung. Denn letztlich kommt es in der Wahrsagerei nicht darauf an, ob das Wahrgesagte in Erfüllung geht oder nicht, sondern darauf, daß der Mensch in die Gewalt Satans kommt, und das ist immer der Fall, wenn sich ein Mensch wahrsagen läßt.
Eine besondere Art des Wahrsagens ist die Astrologie mit ihren Horoskopen, die auf „wissenschaftlichem“ Boden arbeitet. Wie bei der Sympathie Satan sich hinter einer religiösen Maske verbirgt, so versteckt er sich bei der Astrologie hinter die „Wissenschaftlichkeit“. Der Fürst dieser Welt ist in allen Lagen allen Menschen, allen Wünschen gewachsen. Wenn das eine nicht verfängt, so doch ganz sicher das andere. Für jede Kopfgröße, ob dumm oder gebildet, hat er eine Kappe. Wehe aber, wer sich auf diesem „wissenschaftlichen“ Weg eine Teufelskappe anziehen läßt! Er hat es seelisch und körperlich, zeitlich und ewig zu büßen. Wie heißt es doch Jesaja 47, 13. 14: „Du hast es dir sauer werden lassen mit deinen vielen Beratungen: laß sie doch auftreten und dich retten, die Himmelsvermesser, die Sterngucker, die nach den einzelnen Neumonden feststellen, von wo die Geschicke dich treffen! Fürwahr, sie sind wie Spreu geworden, die das Feuer verzehrt hat; sie können ihr eigenes Leben nicht von der Gewalt der Flammen retten“ (Menge Übersetzung). Und heißt es da nicht aufmerken, wenn wir weiter in Jesaja 44, 24. 25 lesen: „Ich bin der Herr, der alles tut, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde weit macht ohne Gehilfen; der die Zeichen der Wahrsager zunichte und die Weissager toll macht; der die Weisen zurückkehrt und ihre Kunst zur Torheit macht, bestätigt aber das Wort seines Knechts.“
Auch das Handlesen und das Kartenschlagen haben Wirkungen, die erschütternd sind. Da kommt eines Tages eine Witwe weinend in die Sprechstunde. Die Schwermut hatte, trotzdem sie ein Kind Gottes war, ihr ganzes Aussehen gekennzeichnet. Auf meine Frage, was ihr fehle, antwortete sie, daß ihr Mann und ihr einziger Sohn innerhalb von drei Monaten gestorben seien; sie wisse sich nicht mehr zu helfen. Nun wurde mir aber klar gezeigt, daß nicht die beiden Todesfälle die Ursache der Schwermut waren, sondern etwas ganz anderes. Ich fragte sie ganz unvermittelt: Haben Sie sich in früheren Jahren einmal die Hand lesen lassen?“ Nach kurzem Besinnen antwortete sie, daß sie dies als zweiundzwanzigjährige Tochter tatsächlich getan habe. Ich machte sie dann darauf aufmerksam, daß nicht der Tod ihrer beiden Lieben sie in den Zustand der Schwermut gebracht hätte, sondern ihre Sünde des Unglaubens und der Zauberei. Sie beugte sich und tat Buße. Ein Jahr später erhielt ich einen Brief, worin sie mir mitteilte, daß sie, trotzdem sie einsam sei, in ihrem ganzen Leben nie so glücklich gewesen sei wie jetzt, nachdem der Bann von ihr gewichen sei.
So gibt es viele Gotteskinder, die in ihrem Alter wegen irgendeines äußeren Anlasses in die Schwermut hineingeraten. Weil sie nicht erkennen, wo die eigentliche Ursache verborgen ist, laufen sie zu Nervenärzten, ohne daß ihre Not gelindert würde! Sehr oft meinen diese bedauernswerten Opfer Satans, daß eine in der Jugend begangene Zaubereisünde im Alter sicherlich keinen Einfluß mehr haben könne. Nun, Satan hat bei dieser Witwe 43 Jahre lang gewartet, bis er seine Attacke ausführte. Er wartet oft deshalb so lange mit seinen Angriffen, damit die begangene Sünde möglichst der Vergessenheit anheimfalle, auf daß eine Rettung nicht mehr möglich sei.
Ein anderes Beispiel möge zeigen, wie entsetzlich gefährlich sich die Zauberei auswirken kann. Ein älteres Fräulein besuchte meine Sprechstunde. Ihr ganzer Körper wurde von Weinkrämpfen erschüttert. Endlich sagt sie, daß sie nicht mehr schlafen könne und daß böse Geister sie beunruhigen. Im Laufe des Gesprächs stellte es sich heraus, daß sie sich tief im Sumpf des Aberglaubens und auch der Zauberei befand. Sie bekannte alles, aber sie konnte die Erlösung nicht fassen. Ich versuchte mit ihr zu beten; doch spürte ich sofort die unheimliche dämonische Macht. Nach acht Tagen suchte sie mich wieder auf. Ihr Aussehen hatte sich zum Erschrecken verändert sie wurde unaufhaltsam von den Dämonen in Besitz genommen. Ich konnte ihr keine Hilfe mehr bringen. Zwei Monate später sah ich sie im Spital; sie lachte in einem fort ins Leere; es war ein entsetzliches Lachen. Kurz darauf mußte sie der Irrenanstalt überwiesen werden!
b) Die Magie
Die Magie ruft durch die dunkeln Mächte Wirkungen hervor, die dem Menschen in seiner Not oder in seiner Krankheit helfen sollen. Eins der gewöhnlichsten Mittel ist das Umhängen von Amuletten. Sie werden immer von Wunderdoktoren oder „weisen“ Frauen verkauft, und ihre Wirkungen sind oft verblüffend. Hier zwei Beispiele. Ein Mädchen litt an einer gefährlichen Krankheit. Nachdem die ärztliche Kunst versagt, bringen es die Eltern zu einem Besprecher, der dem Kind ein Amulett um den Hals hängt. Das Mädchen wird bald darauf gesund. Nach einigen Jahren kommt die junge Tochter in eine Evangelisation unter das Wort Gottes; sie wird innerlich geweckt, kann aber keinen Frieden finden. Schließlich bekennt sie, daß sie ein Amulett um den Hals trage. Als man es öffnete, fand man einen Streifen Papier, darauf geschrieben stand: „Satan, ich gebiete dir, diese Seele zu verschonen, bis du sie in den Abgrund holst.“
Ein Missionar litt während einer Eisenbahnfahrt an starken Zahnschmerzen. Ein Mitreisender bot ihm einen unbedeutenden Gegenstand an, mit dem er die schmerzhafte Stelle bestreichen solle. Gesagt, getan; der Schmerz war weg. Im Gasthof, wo der Missionar übernachtete, öffnete er den Gegenstand und fand darin geschrieben: „Im Namen Gottes verschreibe ich mich dem T . . .“ Er bat Gott um Vergebung für die unbewußte Sünde und um Rückkehr der Schmerzen, die sich wieder einstellten.
Es handelt sich also hier nicht um einen psychologisch verständlichen Vorgang, wie die Wissenschaft beliebt anzunehmen, sondern um eine Einwirkung satanischer Kräfte und Mächte, die vom Menschen dadurch Besitz nehmen, daß sie ihm in seiner Not helfen.
Ein weiteres Mittel Satans, die Menschen unter seine Gewalt zu bringen, ist die Sympathie (auch Büßen, Böten, Bepusten, Brauchen, Segnen, Besprechen genannt). Das Mittel der Sympathie findet seine Anwendung gewöhnlich bei Krankheit, sowohl bei Menschen wie beim Vieh. Wenn die ärztliche Kunst versagt, wird die Zuflucht zu einem Wunderdoktor oder zu einer „weisen“ Frau genommen.
In den meisten Fällen wird die Sympathie in enge Verbindung gebracht mit der heiligen Dreieinigkeit oder mit der Bibel. Dadurch werden viele irregeführt, indem sie meinen, wenn etwas im Namen Gottes oder gar in den drei höchsten Namen gemacht werde, könne es doch nicht böse sein. Diese Meinung ist eine der gefährlichsten Irreführungen Satans. Wenn das Besprechen in Teufels Namen geschähe, würden wohl alle vor dem Mittel der Sympathie zurückschrecken. Weil es aber mit dem frommen Mittel religiöser Formen geschieht, sieht man darin nichts Verdächtiges. So verstellt sich der Satan auch hier in einen wohltätigen Engel des Lichts und bringt mit seiner frommen Maske Tausende und Millionen unter den furchtbaren Bann der Zauberei, und zwar nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder, die von ihren Eltern in unverantwortlich sündhafter Weise zum Besprecher gebracht wurden. Es ist oft herzzerreißend, sehen zu müssen, wie besprochene Kinder, die später vom Wort Gottes ergriffen, lange vergeblich nach Frieden ringen. Ihr Eltern, welch un¬geheure Verantwortung! Eure eigenen Kinder werden euch dereinst anklagen und wider euch zeugen.
Weit verbreitet unter dem Volk ist die Anwendung von Sympathie durch die Zauberbücher (wie 6. und 7. Buch Mose u. a.), wie denn überhaupt das Zauberbuch das Lehrmittel für die Zauberei ist. Da gibt es ein Zauberbuch, betitelt: „Heiliger Segen zum Gebrauch frommer Christen“, und als Untertitel führt es an: „Um in allen Gefahren, worin sowohl Menschen als Vieh oft geraten, gesichert zu sein.“ Ist es zu verwundern, wenn so viele „fromme Christen“ in guten Treuen zu einem solchen Buch greifen, um so mehr, da die darin enthaltenen Formeln gespickt sind mit „heiligen“ Worten? Am Schluß einer Zauberformel heißt es z.B., daß noch drei Vaterunser gesprochen werden müssen, oder um einen anderen Zauberspruch wirksam zu machen, sei es nötig, dreimal des Morgens und des Abends zu sprechen: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ Wieder ein anderes Rezept schreibt vor, einen Zettel, auf dem gewisse Zauberworte geschrieben stehen, zwischen die Blätter der Bibel zu legen, um von gewissen Krankheiten los zu werden. Auf diese Weise kommen ganze Familien, ganze Dörfer, ja ganze Gegenden unter den Bann der Zauberei, unter die Gewalt Satans.
Die Heilungen, sowohl bei Menschen als beim Vieh, durch das Mittel der Sympathie, gleichgültig, ob durch die Wunderdoktoren, die „weise“ Frau oder von einzelnen angewandt, sind oft überraschend prompt. Aber die, die sich mit der Sünde der Zauberei beflecken, wissen nicht, daß sie im wahren Sinn des Wortes den Teufel durch Beelzebub austreiben und daß sie durch diese Abgötterei ihr Herz geradezu zu einer Residenz Satans machen.
Ein rechtschaffenes, gläubiges Ehepaar befand sich ständig unter einem Schwermutsdruck. Sie weinten viel: er oft im Stall, sie in der Wohnung und manchmal beide miteinander. Sie konnten sich ihren Zustand einfach nicht erklären. Nach einer gründlichen Aussprache bekannten sie mir folgendes: Das erste Kind, das ihnen geboren wurde, wies einen starken Leistenbruch, der eine Operation nötig machte, auf. Eine „weise“ Frau, die das hörte, gab dem Ehepaar den Rat, dem Neugeborenen etwas von seinen Haaren und Fingernägeln abzuschneiden und beides in ein Stück Papier zu wickeln und das Weitere möchte ich lieber nicht erzählen. Als der Vater, nachdem er genau nach Vorschrift der „weisen“ Frau gehandelt hatte, um Mitternacht nach Hause kam, da war der Leistenbruch geheilt. Ein zweites Kind wurde ihnen geschenkt, das ebenfalls den Leistenbruch aufwies. Wiederum handelte der Vater genauso wie beim ersten Kind, und der Leistenbruch war von Stund an beseitigt. Genau dasselbe geschah bei dem dritten Kind. Die beiden Eltern hatten sich böser Zaubereisünden schuldig gemacht. Kein Wunder, daß die Schwermut sie heimsuchte und sie immer mehr in ihre Gewalt bekam. Sie wurden dann frei, nachdem sie ihre Zaubereisünde dem Herrn bekannten und sich vom Blut Jesu Christi reinigen ließen.
Hier ein weiteres sehr instruktives Beispiel von einem Prediger. Er schreibt mir:
„Um meine dreißiger Jahre herum war ich gesundheitlich sehr angegriffen. Ärzte, die ich besuchte, konnten mir nicht helfen. So entschloß ich mich, in Bern einen Spezialisten aufzusuchen. Ich begab mich eines Tages auf die Reise. Unterwegs traf ich einen Freund, einen eifrigen Versammlungsbesucher. „Wo willst du hin?“ redete er mich an. „Zu einem Spezialisten für Magen, Darm und Herz , war meine Antwort. „Höre auf meinen Rat“, entgegnete er. „Fahre sogleich nach F. zu einer Frau St. Sie ist eine eifrige Katholikin, aber fromm und gottesfürchtig.“
Ich beschaffte mir sofort eine Fahrkarte nach F. und kam um den Mittag sehr elend beim „Doktorhäuslein“ an. Frau St. empfing mich mit den Worten: „Mein Herr Sie hatten die höchste Zeit, zu mir zu kommen; denn Sie sind am Rand des Todes.“ Man führte mich ins Zimmer und hieß mich auf das Ruhebett abliegen. Ein zubereitetes Medikament sollte mich stärken. Unterdessen rüstete sie auch die Medikamente, die ich mit nach Hause nehmen sollte: Tee und Tropfen. Nach drei Wochen war ich wirklich ein ganz anderer Mensch. Es dünkte mich, ich möchte springen und über Zäune hüpfen, und ich hatte volles Vertrauen zu dieser Frau, die so schön über Gott und seine Führungen zu mir sprach. Nach drei bis vier Wochen ging ich wieder und wollte eine fromme leidende Tochter mitnehmen. Aber am Tag vorher sagte sie, sie hätte nicht Freudigkeit; sie hätte darüber gebetet und könne nicht kommen. Ich ging allein. In Freiburg angekommen, bemerkte mich die Frau St. nicht, da ich ja das Wartezimmer kannte. Wie ich da sitze, höre ich, wie die Frau St. bei einer Patientin schimpfte und fluchte. Das gefiel mir nicht. Wieder rüstete sie für mich die Mittel, und etwas entrüstet verließ ich das Haus. Es vergingen wieder drei bis vier Wochen. Guten Muts verließ ich eines Tages meine Wohnung, um im benachbarten Dorf Besuche zu machen und Versammlung zu halten. Schon im Lauf des Nachmittags überfiel mich eine ungeheure Angst. Als ich nach der Abendversammlung den langen Heimweg antrat, kam die Angst wieder. Abends 20 Uhr kam ich nach Hause. Wie ich die Treppe hinaufsteige, die Türfalle in der Hand halte, war es mir, ich vernehme eine deutliche Stimme, die rief: „Heute nacht mußt du sterben.“ In meinem Zimmer sah ich noch einige Korrespondenzen nach und ging dann ins Bett. Es fehlte mir weiter nichts. Kaum eine Viertelstunde im Bett, kam die ungeheure Angst wieder. Ich spürte, wie das Leben in meinen Füßen wich; sie waren eiskalt und weiß. Ober den Rücken liefen mir kalte Schweißtropfen. Ich sagte zu meiner Frau: „Ich muß sterben; betet für mich!“ Sie holte im Nachbarhaus nachts 12 Uhr fromme Geschwister, um für mich zu beten. Bevor aber diese da waren, wurde mein Leib zum Spielball der bösen Mächte. Ich zitterte an allen Gliedern so mächtig, daß es das Bett schüttelte und sogar auch meine Frau schüttelte, die wieder neben dem Bett stand. Die Geschwister kamen und beteten, und ich wurde wieder ruhiger. Morgens 7 Uhr kam der Arzt. Er untersuchte mich und sagte: „Ich finde nichts; Sie müssen irgend etwas erlebt haben, das auf Sie mächtigen Einfluß hat.“ Ich sagte, es sei mir nichts bekannt. Nach einigen Tagen wiederholte sich dasselbe. Wieder war der Arzt zugegen. Er sah, wie mein Körper zitterte; und wie ich wieder ruhiger wurde, meinte der Arzt: „Herr R., ich hab’s gefunden. Ich sehe, Sie sind ein ernster Mann, Sie nehmen die Sache zu ernst; lassen Sie fünfe grade sein!“ Der Arzt glaubte also, daß es sich hier um Schwermut handeln könnte, was aber nicht der Fall war.
Ich dachte der Sache nach und kam zu der Erkenntnis, daß es sich hier um satanische Mächte handeln mußte, die mich töten wollten. Aber Gottes Gnade waltete über mir und wollte mich retten. Daraufhin nahm ich die vorhandenen Mittel und warf sie zum Fenster hinaus. Ich nahm meine Zuflucht zum Blut Jesu, das mich völlig rettete.
Mein Erlebnis erzählte ich dann meinem Freund (der mich zu dieser Frau St. nach F. wies) und warnte ihn vor dieser „frommen“ Frau; doch wollte er nicht hören. Einige Wochen darauf erkrankte dieser mein Freund. Der ihn behandelnde Arzt Dr. K. äußerte sich zu Pfr. G., er glaube nicht, daß X. Y. selig sterben werde, es seien ganz böse Mächte über ihn gekommen.“
Dieses Beispiel zeigt so recht deutlich, wie auch gläubige Menschen vielfach die große Gefahr der Zauberei, die überall von diesen düsteren „Wundermannli“ und „Doktorinnen“ ausgeübt werden, nicht erkennen, um dann, wenn sie für diese Sünde nicht Buße tun, trotz „Bekehrung“ verlorenzugehen.
Überall, in der ganzen Schweiz, sind diese gefährlichen Heilkünstler vertreten.
Eine besondere Gruppe der Zauberei (Magie) bildet der Heilmagnetismus und die Hypnose. Beide segeln, wie die Astrologie, unter der Flagge der Wissenschaftlichkeit. Wie lassen sich doch die armen kranken nach Heilung suchenden Menschen von der Finsternis beeinflussen. Gott, die lebendige Quelle, verlassen sie und suchen Heilung in den giftigen, stinkenden Gewässern. Wohl werden viele durch die Hypnose und durch den Magnetismus geheilt. Aber diese Gesundung ist teuer erkauft; denn auch hier bestätigt es sich, daß der Teufel durch den Beelzebub ausgetrieben wird.
Sehr zu warnen ist auch vor der Hypnose als Belustigung, wie dies in allen größeren Städten und Dörfern von Hypnotiseuren von Zeit zu Zeit praktiziert wird. Einsichtige Ärzte warnen davor, indem sie von einer Schädigung des Gemüts und des Willens sprechen. Doch was nützt das, wenn „sachverständige“ Professoren in ihrem wissenschaftlichen Übereifer z. B. einen Sabrenno mit ihrer Autorität decken!
Matuschka, der Eisenbahnattentäter von Bia Torbagy und Jüterbog, ist wohl allen bekannt. Was hat ihn denn mit unheimlicher Gewalt zu den Eisenbahnschienen hingezogen und was hat ihn zum Verbrecher gemacht? Es war ein Hypnotiseur, der ihn als fünfzehnjährigen Jungen zur Belustigung der Zuschauer auf einem Stuhl Eisenbahn fahren ließ. Seit jener Stunde war der bedauernswerte Knabe vollständig verändert. Jahrzehnte später, nachdem Matuschka zum willenlosen Werkzeug der Finsternismächte herangebildet worden war, geschahen die schrecklichen Unglücke, worüber sich die ganze Welt entsetzte. Dort auf jener Dorfbühne unter dem Einfluß des Hypnotiseurs geriet Matuschka unter die satanische Macht, und jener „Geist“, von dem er in den Gerichtsverhandlungen immer wieder redete, war nicht ein Phantasiegebilde oder eine Halluzination, sondern furchtbare, satanische Wirklichkeit, die allerdings von M. nicht und noch weniger von den Richtern erkannt wurde. Muß es nicht auffallen, daß der unglückliche Mensch immer von einem Zwang redete, der ihn so und nicht anders handeln ließ? Wer und was war dieser Zwang? Doch davon später.
Dr. Remmy schreibt über den Hypnotismus:
„Ob die Hypnose gesundheitsschädlich sei oder nicht, wird von den einen heftig bestritten, von den anderen als sicher bejaht. Tatsache ist, daß eine häufigere Vornahme der Hypnose nicht ohne Einwirkung auf das Nervensystem bleibt und der Anlaß für mancherlei Störungen werden kann. So hat man gerade nach solchen öffentlichen Vorführungen bei verschiedenen Personen Kopfschmerzen, Zittern, tagelanges Übelbefinden, Benommenheit, nervöses Zucken, alle möglichen angstvollen Zustände bemerkt. Sie litten an Einbildungen aller Art; vor allem aber glaubten sie noch in der Hypnose zu leben oder die Stimme des Hypnotiseurs zu hören, seine Augen oder seine Hand zu sehen, ja es wurden sogar hysterische Blindheit, schwere Erregungszustände aller Art mit erheblicher Erwerbsund Arbeitsstörung beobachtet. Es handelt sich dabei um Nervenstörungen, die in langwierige Geisteskrankheiten übergehen können.“
Spezielle Gebiete der Zauberei und des Aberglaubens
Rutengängerei
Viele sehen in der Rutengängerei (Wünschelrute) eine besondere Begabung; wenige wissen, daß die Wünschelrute nicht etwa auf besondere Erdstrahlungen in Verbindung mit den magnetischen Kräften des Menschen reagiert, sondern daß ganz andere Ursachen die Rute zum „Ausschlagen“ bringen. Ein früherer Rutengänger schreibt mir:
„Ich muß Ihnen gestehen, daß ich viele Jahre selbst in der Rutengängerei gefangen war. Ich wurde als vierjähriger Bub von meinem Großvater mitgenommen, wenn er etwa eine streitige Marche mit der Rute suchen mußte. Ich war wohl über zwanzig Jahre alt, als mir der Gedanke „gegeben“ wurde, ob mir wohl die Rute auch ziehen würde. Und richtig, sie funktionierte. Als junger Anfänger verlor ich einmal meinen Glaserdiamant, der mich Fr. 20 gekostet hatte. Das war damals für mich ein Kapital. Jetzt kam mir der Gedanke an die Rute, und siehe, sie zeigte mir den Platz, wo der Diamant lag.
Verheiratet, kaufte ich in der Gemeinde W. ein Heimetli. Der Brunnen war so vierzig Meter unter dem Haus. Mit der Rute fand ich dreißig Meter ob dem Haus eine alte Brunnenhöhle. Niemand wußte etwas davon; denn sie war eingestürzt.
Ohne von irgendeiner Seite aufmerksam gemacht zu werden, nur durch Gottes unbegrenzte Gnade, wurde ich unruhig, und ich erkannte, daß geistige Mächte mitwirken müssen. Ich verabscheute die Rute. Als ich in Zweifel und schließlich zum Entschluß kam, damit zu brechen, war aber der Teufel, dem ich gedient habe, nicht zufrieden. Er hätte für seine Hilfe auch gern den richtigen Lohn gehabt. Ich wies ihn auf den Hügel Golgatha, dort möge er den Lohn holen; mein Bürge bezahle ihn, ich sei bankrott. Der Teufel kam in stillen Nächten an mein Bett, blätterte laut in einem großen Buch, kratzte an den Wänden, warf kleine Steine mit Wucht im Zimmer herum. Groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist. „Jetzt habe ich Ruhe.“
Derselbe schreibt in einem anderen Brief noch folgendes:
„Ich kannte einen Mann in der Gemeinde E., der, wenn er Besuch erwartete und nicht sicher war, ob er kommen würde, die Rute fragte, und sie gab ihm Auskunft. ja, er fragte sie auch bei einem Kuhhandel, ob er handeln solle oder nicht. Und jedesmal gab sie ihm Antwort.“
J. Meyer gibt in seinem Büchlein „Tust du es auch?“ folgenden Brief seines Pfarrers wieder, der seiner Zeit versucht hatte, mit der Wünschelrute im Pfarrhaus eine Quelle zu suchen, wobei die Rute „tadellos“ funktionierte:
„Als Sie mir in Ihrem Brief in liebenswürdiger Weise die Tatsache zu verstehen gaben, daß ich schon unter dämonischem Einfluß stehe, mußte ich lächeln. Ich bin 62 Jahre alt und kämpfe schon seit Jahrzehnten rücksichtslos gegen alles Dämonische und habe allerlei Erfahrungen gesammelt über dies unheimliche, aber wirkliche Gebiet. Als ich Ihre Broschüre gelesen hatte, hatte sie mich nicht überzeugt, daß auch hier Dämonisches vorliege. Aber nach langjähriger Erfahrung wandte ich mich in diesem zweifelhaften Falle an Jesus und bat ihn, daß, wenn etwas Dämonisches dabei sei, er die Wünschelrute unwirksam machen möge, nahm dann die Rute und ging mit ihr über die bekannten Wasserläufe, die sie seit zwei Wochen mit unfehlbarer Sicherheit immer auf derselben Stelle angesagt hatte, und sie funktionierte nicht mehr, worauf ich sie zerbrach und ins Feuer warf, wiederum um eine Erfahrung reicher, wie listig der Satan es anzufangen weiß, um die Menschen, die Jesus aus seiner grauenhaften Gefangenschaft in seine eigene herrliche Gefangenschaft gebracht hat am Kreuz, wieder zu gewinnen. Er mußte bei mir wieder fliehen. Bei den Ausstrahlungen, die Sie erwähnten, erinnere ich mich daran, wie der listige Feind mir auch bei der Rute Ausstrahlungen plausibel machen wollte. In der Küche mit Zementfußboden, unter der ein Wasserlauf in der Tiefe sein sollte, standen über demselben zwei gefüllte Emailwassereimer. Rund um diese Eimer schlug die Rute kräftig nach unten, aber über den zwei Eimern reagierte sie nicht. Er wollte mir dadurch vortäuschen, daß Ausstrahlungen da wären, aber das Email die Strahlen abschirme.“
Wir sehen, daß die Rutengängerei ein gefährliches Ding ist. Wenn man auch versucht, der Wünschelrute das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit umzuhängen, so ist und bleibt die Wünschelrute eben doch eins der vielen Mittel zum Zweck, nämlich die Menschen unter die Gewalt der Macht der Finsternis zu bringen.
Das Siderische Pendel
Wie die Wünschelrute, so spielt auch das Pendel eine große Rolle. Man glaubt, daß es auf Grund bestimmter Strahlungen von Gegenständen im Zusammenhang mit dem sogenannten tierischen Magnetismus möglich sei, Krankheiten zu diagnostizieren, Wasser und Ölquellen zu finden und dergleichen mehr. Die oft großartigen und überraschenden Erfolge legen dem oberflächlichen Beobachter die Vermutung nahe, daß es sich um eine wissenschaftliche Entdeckung von großem Ausmaß handle.
Ein berühmter Pendler zeigt in seinem Buch „Comment j’opère“, was er durch das Pendel alles fertiggebracht habe, natürlich auf dem Weg „echter Wissenschaftlichkeit“. Hier mag eine kurze Auswahl der unglaublichsten Experimente folgen:
Auf Grund einer Photographie, die bependelt wurde, wurde eine Wasserquelle mit drei Minutenlitern in der Nähe des Hauses gefunden.
In Popoyan, Südamerika, steht ein Gymnasium vor dem Ruin, weil kein Wasser mehr vorhanden ist. In der Verzweiflung schreibt der Direktor dem berühmten Pendler in der Schweiz, daß er doch nach Popoyan kommen möchte, um nach Quellen zu forschen. Der Pendler hat keine Zeit hinzugehen, verlangte aber einen Plan des Besitztums, der ihm auch postwendend zugestellt wird. Nachdem der Plan (!) bependelt war, gab der Priester (es handelt sich bei diesem berühmten Pendler um einen katholischen Priester) genau den Ort und die Tiefe (28 Meter) einer Quelle an, die sich auf dem Besitztum vorfand. Sofort wurden Grabungen vorgenommen, und genau an dem bezeichneten Ort und in der angegebenen Tiefe sprudelte die Quelle, laut Bericht des Rektors Hermano Anaclet.
Das Pendel des berühmten Priesters vermag auch Krankheiten festzustellen; aber es ist nicht immer nötig, dag die Patienten anwesend sind; ein Photo des Kranken genügt, ja, wenn kein Photo zu haben ist, so genügt auch ein Kleidungsstück der kranken Person.
Weiter ist es dem Pendler möglich, auf Grund des Pendels festzustellen, ob jemand noch Besitzer des Blinddarms ist oder nicht.
Einmal hat einer seinen goldenen Ring in einer felsigen Gegend verloren. Nachdem ein Photo dieser Gegend bependelt wurde, konnte die genaue Stelle, wo der Ring sich befand, angegeben werden.
Eine junge epileptische Tochter ist eines Tages verschwunden. Die Mutter sendet die Photos ihrer Tochter nebst einigen Ansichtspostkarten des Wohnorts und der Umgebung dem Pendler. Die Antwort nach der Pendelarbeit lautete: „Ihre Tochter ist gestorben, und ich glaube am Rand eines Abgrunds von 30 Meter Tiefe, an dem Ort, den ich mit einem Kreuz auf einer der Ansichtskarten bezeichnet habe.“ Die Antwort der Mutter lautete: „Mein armes Kind wurde gefunden. Der Körper war genau in der mir von Ihnen angegebenen Tiefe des Abgrunds, in den sie in einem Anfall hinunterstürzte“*. (*Das Pendel wird auch benutzt, um, pendelnd über eine geographische Karte von Europa, die wichtigsten Ereignisse, die sich das Jahr hindurch ereignen sollen, „herauszulesen“. Die Schweizer Illustrierte Zeitung (Nr. 53, 1937) brachte in großer Aufmachung die hellseherischen Ereignisse ihres Gewährmannes Wladimir Iwanoff, die dieser Pendler für das Jahr ic)38 „prophezeit“. Wenn doch nur mehr Einsicht vorhanden wäre, solch seelenvergiftende Erzeugnisse in den Papierkorb wandern zu lassen, statt sie den Lesern vorzusetzen!)
Ein Geistlicher möchte gern Nachrichten von seiner Nichte haben. In Ermangelung eines Photos und eines Kleidungsstücks befiehlt der Pendler dem Geistlichen, die Augen zu schließen und konzentriert an seine Nichte zu denken. Nach einer Minute lautete die Antwort, wiederum auf Grund des Pendels: „Ihre Nichte befindet sich 1600 Kilometer nördlich von Genf; sie ist in diesem Augenblick in sitzender Stellung und ist herzkrank.“ Diese Angaben entsprachen vollständig der Tatsache. Die Nichte befand sich in Stockholm, war herzkrank und saß gerade um die angegebene Zeit (15.30 Uhr), indem sie für sich nähte oder strickte.
Wer diese wenigen Fälle aufmerksam studiert, erkennt sofort den dämonischen Hintergrund des Siderischen Pendels; er sieht, wie die Dämonen der Luft zu dienstbaren Geistern werden, indem sie dem Pendler, gemäß einer bestimmten Gesetzmäßigkeit (der Teufel kann auch gesetzmäßig sein, wenn er seine Absichten verwirklichen möchte), die gewünschten Nachrichten zutragen (ohne daß er es merkt) und ihn so zu einem Wahrsager machen.
Unzählige sind schon dem Pendel verfallen und treiben damit vorwitzige Kunst, die einen mehr, die anderen weniger. Aber bezeichnenderweise sind alle der Meinung, daß es sich um eine wissenschaftliche Errungenschaft oder doch zum mindesten um eine harmlose Angelegenheit handle. Doch mögen auch die ersten Versuche mit dem Pendel, beispielsweise das Bestimmen des Geschlechts beim Ei usw., noch so harmlos scheinen, so ändert es nichts am dämonischen Charakter des Pendels. Denn wer die satanische Gesetzmäßigkeit, die auch in den harmlosesten Versuchen verborgen ist, sieht, der wird das Siderische Pendel wie eine feurige Kohle meiden. Alle, die sich durch das Pendel ihre Krankheit bestimmen lassen, geraten in einen Bann, der sich wie ein eiserner Ring um sie legt, ohne daß sie es vorderhand merken, um dann später mit Schrecken zu erkennen, was für eine furchtbare Fessel sie gefangenhält.
In dem schon erwähnten Buch wird auch folgender Fall erzählt: „Wir waren eines Tages in den Bergen. Ein Arzt unserer Reisegesellschaft wurde von einem Unwohlsein befallen, und er bedauerte es sehr, so weit von einer Apo¬theke weg zu sein. Ich (der Pendler) sagte zu ihm: Herr Doktor, auf dem Lande haben wir die Apotheke immer in der Nähe; suchen wir! Und das Pendel zeigte zehn Meter von hier an, daß in der angegebenen Richtung sich ein wirksames Heilmittel für sein Unwohlsein befinde. Er pflückte und aß die durch das Pendel angegebene Pflanze, und einige Stunden später beglückwünschte der Arzt den Pendler für seine glückliche Idee.“
Damit kommen wir auf ein Gebiet zu sprechen, das in unheimlicher Verborgenheit eingebettet ist: Es ist dies das Suchen der Heilpflanzen mit dem Pendel einerseits und andererseits das Bestimmen der Pflanzen durch das Pendel als Heilmittel gegen die verschiedenen Krankheiten.
Zum besseren Verständnis dessen, was wir ausführen möchten, sei vorerst folgende Stelle aus Pfarrer Blumhardts Schrift zitiert:
„Am nächsten daran, wiewohl vielleicht immer noch betrogen, sind diejenigen, welche vom Teufel, daß ich so sage, geradezu Geister zu Ratgebern erhalten, und die den Namen und das Alter von den hilfesuchenden Leuten verlangen, vermittelst deren sie sich bei den Geistern befragen. Diese Dämonen erscheinen ihnen durch gewisse Mittel, die sie anwenden.“
Weiter sei eine Stelle wiedergegeben aus „Der Geisterhannesle“: „Schon in früher Kindheit hatte er Erscheinungen von Abgeschiedenen und fühlte früh einen Zug nach oben. In seinem sechzehnten Jahr erschien ihm zuerst im Traum, dann aber offenbar bei Nacht ein Geist, ehrwürdig gekleidet, der ihm freundlich zusprach und das Ansinnen an ihn stellte, ein Wohltäter der Menschheit zu werden, wozu er berufen sei. Aus der Bitte wurde bald ein Befehl. Der Geist beschrieb ihm ganz deutlich, welche Pflanzen und wo er sie im Walde zu suchen habe, gab ihm auch Anleitung, sie zu Getränken und Salben zu bereiten. Er fand die Pflanzen immer leicht. Die ersten proben an den Kranken gelangen. Wenn er nun um Heilmittel angegangen wurde, hieß er die Leute bis zum Morgen warten; in der Nacht erhielt er dann jedesmal Auskunft von dem Geist. So ging es etwa zwei Jahre lang fort. Er erhielt immer mehr Zulauf, ohne daß er Erwerb dabei suchte, was er auch nicht nötig hatte. Doch fühlte er immer etwas Unheimliches dabei, welche Empfindung sich steigerte, je tiefer er in die Sache hineinkam und je zudringlicher der Geist wurde. Er wurde auch viel magerer und bekam Erstickungsanfälle. Der Stiefvater schöpfte Verdacht und wollte, Johannes solle den Geist fragen, ob er ein guter Geist sei, was dieser dann bejahte. Auch alte Brüder warnten ihn. Johannes, schon von den Leuten der Geisterhannes“ genannt, betete ernstlich darüber, fiel in wahre Todesangst und wehrte sich gegen den knechtischen Geist. Der Geist schmeichelte und tröstete zuerst, drohte aber dann und gebärdete sich zuletzt scheußlich, als er die Entschiedenheit des Jünglings wahrnahm, die unter den Drohungen nur wuchs. Nun wurde er eine Zeitlang schrecklich geplagt und mußte Unerhörtes sehen und ausstehen. Weil er aber im Gebet standhaft blieb und von dem Geist nichts mehr annahm, auch keine Anweisung mehr befolgte, wurde er zuletzt des aufdringlichen Geistes los. Er erklärte ihm frei, er sei ein falscher Geist, worauf derselbe verschwand, das Haus aber furchtbar krachte, als wollte es einstürzen.“
Aus diesen beiden charakteristischen Zitaten ersehen wir, daß Satan seine Helfershelfer hat, die sich darum bemühen, besonders empfängliche Menschen zur Zauberei zu verleiten, um auf diesem verborgenen Weg unzählige Menschen in einen satanischen Bann zu stürzen. Was uns aber jetzt besonders interessiert, ist die schauerliche Tatsache, daß viele Pillen, Salben, Tränke, die von Wunderdoktoren und vielen sogenannten Naturärzten usw. ab¬gegeben werden, auf diesem direkten Weg (Mitteilung durch einen Geist) oder indirekten Weg (Gebrauch des Pendels oder sonst irgendeines Gegenstandes; es kann auch ein Kristall sein) zusammengestellt werden, und wer sie genießt, konunt dadurch, ohne eine Ahnung zu haben, unter einen satanischen Bann*.
Gewiß, Gott läßt die vielen Heilkräuter für die Menschen wachsen, und wir dürfen uns ihrer dankbar bedienen. Sobald aber direkte oder indirekte satanische Hilfe mit im Spiel ist, da wirkt der Genuß solcher Heilmittel verheerend. Wohl mag dabei die Krankheit verschwinden; aber was nützt das letzten Endes, wenn die Seele dadurch in die Hände des Teufels gelangt?
Mit dem Pendel werden auch immer wieder die berühmten Wasseradern, die unter vielen Häusern hindurchgehen sollen, aufgespürt, deren schädliche Ausstrahlungen angeblich durch Abschirmgeräte neutralisiert werden können. Unzählige haben sich schon ein Kästchen aufschwatzen lassen. Obschon diese Abschirmgeräte kaum 50 Rappen wert sind – ihr Inhalt spottet oft jeder Beschreibung -. werden sie doch um teueres Geld gekauft. Viele haben schon bekannt, daß sie, seitdem das Kästchen in ihrem Haus aufgestellt sei, gesund geworden seien. Dieselben Menschen wundern sich dann, wenn sie eines Tages vielleicht erst nach Jahren innerlich unruhig werden und der Schwermut verfallen und vielleicht gar ins Irrenhaus gebracht werden müssen!
Dr. A. Ebert, Bezirksgeologe, Berlin, schreibt:
1. Wasseradern und Untergrundströme im Sinne der Rutengänger gibt es nicht.
2. Die durchdringende Erdstrahlung ist die Gammastrahlung. Eine andere ist noch nicht erwiesen.
3. Die Gefährlichkeit der Gammastrahlen in der von der Natur erzeugten Dosis ist nicht erwiesen, sie wird nur behauptet.
4. Außer Blei sind alle Stoffe in praktisch anwendbaren Dicken, also auch alle „Abschirmapparate“, unwirksam, sie werden durchstrahlt.
Der Spiritismus
Der Spiritismus hat sich in den letzten Jahrzehnten, besonders seit dem Weltkrieg, in gefährlichem Ausmaß entwickelt, hat er doch in Europa 60 Millionen Anhänger.
Der Spiritismus sucht eine Antwort zu geben auf die Frage: „Wo sind die Toten?“, indem er sagt, daß sie leben und daß man sich mit ihnen in Verbindung setzen könne. Daß die Toten leben, wissen wir auch ohne Spiritismus. Die Behauptung jedoch, daß man sich mit dem Geist der Verstorbenen in Verbindung setzen könne, ist eine Lüge, eine ungemein gefährliche Irreführung.
„Der moderne Spiritismus nahm seinen Anfang in Hydesville (Nordamerika). Im Hause des Farmers Fox in H., eines angesehenen Mitgliedes der Methodistenkirche, vernahm man in der Nacht vom 31. März auf 1. April 1848 merkwürdige Klopflaute an Türen, Wänden und Möbeln. Auf diese Geräusche wurden zuerst aufmerksam Frau Fox und ihre beiden Töchter Leah und Katie. Rasch war zwischen ihnen und dem sich kundgebenden Geist man dachte nicht anders, als dag es sich um einen solchen handle eine Verbindung hergestellt. Die genannten weiblichen Wesen im Hause Fox wurden die Mittelspersonen (Medien), durch die der klopfende „Geist“ sich offenbarte. Man verabredete mit ihm eine Klopfzeichensprache. An verschiedenen Abenden wurde der Geisterverkehr hergestellt. Auf Befragen gab sich das klopfende Wesen für den Geist eines Verstorbenen aus, eines Hausierers, der vor fünf Jahren von dem früheren Besitzer des Hauses ermordet und in dem Keller verscharrt sei. Und wirklich fand man an der bezeichneten Stelle einen Unterkiefer und einige Haare, ohne daß im übrigen festgestellt worden wäre‘ dag der Fund wirklich von einem menschlichen Leichnam herrührte. Die Vorkommnisse erregten nicht geringes Aufsehen. Man hielt die Familie Fox für besessen und schloß sie aus der Methodistenkirche aus. Sie zog nach Rochester, woselbst die Tischklopferei oder, spiritistisch ausgedrückt, „Geisterklopferei“ eifrig betrieben wurde und von wo aus sie ihren Siegeszug durch Amerika antrat.“
Wie wir aus Epheser 6, 12 wissen und wie wir bereits sagten, besitzen die bösen Geister eine genaue Kenntnis der Vergangenheit und Gegenwart jedes Menschen. Auch ist ihnen das Vermögen eigen, Gestalt, Stimme, Gebaren der Verstorbenen nachzuahmen. Auf diese Weise werden die armen, im Spiritismus Trost suchenden Angehörigen getäuscht und genarrt. Wohl behaupten Unzählige, durch den Spiritismus in ihrer Verzweiflung Trost gefunden zu haben. Trotzdem: es ist eitel Blendwerk, grausame satanische Täuschung, die früher oder später als Höllenbetrug entlarvt wird.
Es gibt einen gröberen und einen feineren Spiritismus, Spiritualismus genannt. Der feinere Spiritismus unterscheidet sich vom gröberen darin, daß die „Geister“ Mitteilungen scheinbar auf einer religiös hohen Stufe stehen und in ihrer irreführenden Verborgenheit nur schwer zu erkennen sind. Dabei spielt der Gedanke eine außerordentlich wichtige Rolle, daß die Überlebenden an den unerlöst Verstorbenen, welche von der Erde nicht allein loskommen, eine Aufgabe haben, mindestens die der Fürbitte, während die seligen Geister umgekehrt einen segensvollen belehrenden Einfluß auf die Überlebenden ausüben sollen.“
Um zu zeigen, wie der feinere Spiritismus „arbeitet“, mögen einige Briefe folgen, die vom „Geist Andreas“ einem Trance Medium diktiert wurden (Martensen Larsen: Bekenntnisse einer Spiritisten):
Liebe Freunde!
Friede mit uns allen! Amen. Gnadenreicher Gott, gib uns Licht in des Geistes Finsternis, gib uns Willen und Kraft, dein Werk zu tun, dir ein Wohlgefallen zu sein! Amen!
Friede sei in den Seelen! Das ist mein Gebet, das ist meine Hoffnung für euch. Friede auf der Seele tiefem Grunde, das ist es, das größte der Güter, von Gott gesandt, das Menschen zuteil wurde. Aber nur wer seiner Pflicht treu ist, hat den Frieden in seinem Herzen.
Liebe Freunde!
Habt ihr den Frieden in euren Herzen? Seid ihr treu eurer Pflicht gegen Gott? Kämpft ihr für die Sache, der eure Kräfte zu weihen ihr mir gelobt habt? Tatet ihr eure Arbeit mit Frieden im Herzen? O möchtet ihr die Gewißheit in euren Herzen fühlen, daß Gott euch auf euren Wegen folgt, daß ihr Gottes Wege geht!
Liebe Freunde!
Laßt mich nicht im Stich!
Seid treu in eurem Werk! Und so gebe Gott seine Stärke, daß wir ein Werk in seinem Namen tun, das Evangelium des Friedens über die Erde ausbreiten können. Aber da darf nicht gefragt werden, ob es uns wohlgefällig ist; jeder muß sich dem Gebot der Pflicht beugen. Du, dem ich meine Kräfte weihe, alle meine guten Gedanken gaben dir den Auftrag, nicht zu weichen von dem Weg, auf dem ich dich begleitet habe dem Weg zu deinem Gott!
So komme denn der Friede zu uns! Gottes Gnade sei mit uns allen! Amen. Andreas
Welch konfuses Zeug! Wer nur einigermaßen die Heilige Schrift kennt, erkennt sofort, wie hier ein Lügengeist mit frommklingenden Worten am Werk ist.
Besonders auffallend in ihrer irreführenden Feinheit sind die Worte, die der Schutzgeist „Agnete“ durch das Medium zu dem bekannten Spiritisten Albert Carolsfeld-Kraus (der später mit Gottes Hilfe aus den satanischen Schlingen frei wurde) sagte (Martensen Larsen: Bekenntnisse einer Spiritisten):
„Und du, Albert, du Kind aus Erde mit dem Sehnen nach uns, sei gesegnet für dein Werk, weiche nicht von der Sache, die du liebst; steh fest trotz Spott, trotz Widerstand! Gebe Gott, daß du ein Werkzeug werden möchtest für Gottes heilige Sache und daß deine Standhaftigkeit und Pflichttreue ein Vorbild für viele werden möchte! Sei gesegnet im Namen des Herrn!“
Der Spiritualismus kommt, wie wir sehen, religiös gesinnten Gemütern sehr entgegen, besonders wenn die Sitzungen im Namen Jesu, mit Gebet und Gesang und Verlesen eines Bibelabschnittes begonnen und geschlossen werden. Darüber lesen wir das Bekenntnis eines Bischofs, der als eifriger Spiritist sagt: „Wir begannen alle unsere Sitzungen mit Gebet und Gesang. Dies taten wir auf Aufforderung des Hauptkontrollgeistes. Wenn wir zu den Sitzungen nicht mit der gleichen Ehrfurcht gingen wie zu einem Gottesdienst, erklärte er, so wolle er auch die Experimente von der anderen Seite her nicht kontrollieren.“
Und von Pastor Wynn, der wie Conan Doyle in aller Welt für den Spiritismus missionierte, bringt die Zeitschrift „Lysgover Landet“ folgenden Bericht:
„Sein Besuch in unserer Stadt (Südafrika) war ein großes Ereignis, und das gleiche wird in ganz Südafrika der Fall sein. Sein erster Vortrag hier war von etwa 2000 Personen besucht, und als das letzte Lied: „Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen“, erklang, sah man dies als den allseitigen Wunsch an, Pastor Wynn bald wieder zu sehen. Er ist ein liebenswerter Mann. Er ist ein genialer Spiritist, kämpft aber wie ein Löwe für Christus. Wir haben die Kraft göttlichen Geistes in seiner Rede gespürt.“
So verseucht dieses feine Gift Millionen. Der naiv gläubige Mensch weiß nicht, daß ihn weder Christus noch die Anrufung seines heiligen Blutes noch Gebet noch Gesang noch das Lesen in der Bibel vor den Folgen einer Berührung mit den Dämonen zu schützen vermag, wenn er sich nicht endlich von diesem Blendwerk des Teufels lossagt. Denn wo dem Feind nur die geringste Handhabe geboten wird, kann der angerufene göttliche Schutz nicht wirksam sein. jene „Beweise“, wonach frühere Ungläubige durch den Spiritismus gläubig geworden sind, sind nichts anderes als Musterbeispiele Satans, um die Masse der Spiritisten einerseits zu beruhigen und andererseits Skeptiker entweder für den Spiritismus zu gewinnen oder ihnen wenigstens den Zweifel zu nehmen. Besonders zeitgemäß ist die Tatsache, daß überall, unter der Führung von Medizinern, Psychologen, Physikern und Theologen, Parapsychologische Gesellschaften gegründet werden, die sich zur Aufgabe machen, den Phänomenen des Spiritismus wissenschaftlich auf den Grund zu gehen – als ob es möglich wäre, den Spiritismus wissenschaftlich erfassen und erklären zu können. Auf jeden Fall ist es eine sehr geschickte Taktik Satans, einer derart gefährlichen Angelegenheit das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit umzuhängen und etwas zu verharmlosen, das jeden, der sich mit diesen Dingen abgibt, unfehlbar unter einen Bann bringt. Es gilt auch da, besonders jenen Theologen, die da mitmachen, das Wort: „Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben, auf daß alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit“ (2. Thess. 2, 11. 12).
Wie stark der feinere Spiritismus (Spiritualismus) zu einem verhängnisvollen religiösen Erlebnis werden kann, zeigt folgender Brief an Dr. Martensen Larsen, weiland Dompropst:
„Ich kann es nicht unterlassen, meinem Kummer darüber Ausdruck zu geben, dag ein Mensch wie Sie, dessen Verkündigung mich so sympathisch berührt, unsere Erlebnisse mit unseren sogenannten „Toten“ als ein Blendwerk bezeichnen kann. Ich kann mir das gar nicht erklären; denn dieses Blendwerk ist ja unseres, meiner Frau, meiner überlebenden Kinder und meines eigenen Lebens vollste Wirklichkeit. Die Gewißheit darüber ist für uns ebenso unerschütterlich wie die Gewißheit unserer eigenen Existenz. Diese Gewißheit hat uns zurückgeführt zu Gott und zu Christus; sie hat unsere Seelen dem Licht erschlossen, sie hat uns kindlich beten gelehrt und uns unsere Toten zurückgegeben, sowohl unsere beiden Söhne als auch die vorausgegangenen Lieben; sie hat unser trauriges Leben in ein Leben der Freude verwandelt dadurch, daß wir einen Blick tun durften in die Welt, in der sie jetzt wirken, in der das ganze Dasein ein Gottesdienst ist.
Zweimal waren unsere Söhne bei uns und haben sich unserer Tochter in ihrer jetzigen strahlenden Gestalt gezeigt. Sie sowohl als auch andere liebe Verstorbene, zum Teil auch uns Unbekannte, haben durch den Mund unserer Tochter mit uns gesprochen. Wenn Sie bei diesen ganz spontanen Erlebnissen anwesend gewesen wären, könnten Sie nicht an ihrer Echtheit zweifeln. Diese unsere Gewißheit in eine Illusion zu verwandeln, das würde ebenso unmöglich sein, wie die Erkenntnis vom Sinn des Lebens, die uns in wunderbarer Klarheit aufgegangen ist, wieder zu verdunkeln. Denn das, was wir erlebten, war ja nichts anderes, als daß wir einen Schimmer sehen durften von Gottes wunderbarem, ewig fortschreitendem Schöpfungswerk hinter dem Vorhang, das durch Myriaden von dienenden Geistern vollführt wird.“
Das ist es ja gerade, was der Apostel Paulus sagt, daß sich Satan in einen Engel des Lichts verwandelt. Und wer Augen hat zu sehen, wird diesen Erzbetrüger auch hinter den schönsten religiösen Bekenntnissen, wie sie gerade in diesem Brief zum Ausdruck kommen, erkennen können. In diesem Zusammenhang sei noch auf eine Gefahr hingewiesen, die besonders gläubige Kreise betrifft. Es kann vorkommen, daß, wo eine Erweckung im Gang ist, Satan versucht, sie auf raffinierte Weise abzustoppen. Wenn es ihm nicht gelingt, die Gläubigen zur Uneinigkeit oder auf irgendein Nebengleis zu führen, so tritt er oft selber als wunderwirkender Prophet auf, so daß es schon tiefer geistlicher Erkenntnis bedarf, um das „wunderbare“ Licht als satanisches Blendungsmanöver zu erkennen und zu entlarven. Das folgende, sehr lehrreiche Beispiel eines deutschen Evangelisten zeigt uns, wie der Spiritismus in¬mitten einer von Gott gesegneten Erweckung wie Unkraut emporschießt:
„Ich vereinigte mich mit einer Anzahl von Brüdern und Schwestern während einer ganzen Woche in jedem Monat, um von Gott die Ausgießung eines größeren Maßes seines Geistes, seiner Gaben und Kräfte zu erflehen. Nachdem wir dies längere Zeit hindurch voller Inbrunst getan hatten, fanden derart wunderbare und mächtige Kundgebungen Gottes und des Heiligen Geistes (angeblich) statt, daß niemand unter uns zweifelte, Gott habe unser Gebet erhört und sein Geist sei auf unsere Versammlung herabgekommen. Unter anderem gebrauchte dieser Geist, den wir für den Heiligen Geist hielten, ein 15jähriges Mädchen als sein Werkzeug, durch welches alle Sünden und Gewissenslasten der Anwesenden in der Versammlung offenbar gemacht wurden. Niemand konnte unter uns bleiben, ohne daß dieser Geist seine Sünden aufdeckte. Z. B. ein geachteter Herr aus der Nachbarschaft kam in die Versammlung, und alle seine Sünden wurden von dem 15 jährigen Mädchen vor den Anwesenden aufgedeckt. Völlig gebrochen nahm der Herr mich ins Nebenzimmer und gestand unter Tränen, er habe alle diese Sünden begangen, die das Mädchen genannt hatte. Er bekannte alles und was er sonst noch wußte. Dann betrat er aufs neue den Versammlungsraum; aber kaum war er erschienen, so rief ihm dieselbe Stimme zu: ,Ha! Du hast nicht alles gestanden, du hast zehn Mark gestohlen. Das hast du nicht gestanden.‘ Darauf nahm mich der Herr aufs neue ins Nebenzimmer und sagte: ,Es ist wahr, ich habe auch dieses getan.‘ Dieser Herr hatte das 15 jährige Mädchen noch nie gesehen und sie ihn auch nicht.
Ist es verwunderlich, daß infolge solcher Erlebnisse wir unter dem Eindruck standen, der sich am besten mit den Worten beschreiben läßt: Wer ist unter uns, der bei einem verzehrenden Feuer wohnen möge? Wer ist unter uns, der bei der ewigen Glut wohne? Zittern ist die Heuchler angekommen.‘ Ein Geist aufrichtigster Anbetung war ersichtlich, und wer sollte noch zweifeln, da selbst die Starken zusammenbrachen und niemand, der ein Hindernis war, es ertrug, unter uns zu bleiben?
Und dennoch mußten wir diesen Geist, der alles dies zuwege gebracht hatte, als eine furchtbare Finsternismacht entlarven. Ich hatte ein so beunruhigtes Gefühl des Mißtrauens, welches ich nicht überwinden konnte. Als ich dies zum erstenmal einem älteren Bruder und Freund mitteilte, sagte er: Bruder S., wenn du dem Unglauben nachgibst, kannst du die Sünde wider den Heiligen Geist begehen, die nicht vergeben wird.‘ Das waren schreckliche Tage und Stunden für mich; denn ich wußte nicht, ob wir es mit der Kraft Gottes zu tun hatten oder mit einem verkleideten Teufelsgeist; nur eins war mir klar, nämlich daß wir uns nicht von einem Geist leiten lassen würden, ohne vollständig gewiß zu sein, ob er von oben oder von unten stamme. Darauf nahm ich die leitenden Brüder und Schwestern mit in das obere Zimmer des Hauses, eröffnete ihnen meine Stellung und sagte ihnen, wir müßten jetzt alle flehen und bitten, daß Gott uns befähigen möge, zu prüfen, ob es sich um eine Macht des Lichtes oder der Finsternis handle.
Als wir herunterkamen, rief die Stimme dieser Macht, indem sie das 15 jährige Mädchen gebrauchte: ,Was bedeutet diese Rebellion in eurer Mitte? Ihr werdet schwer bestraft werden für euren Unglauben.‘ Ich antwortete der Stimme, ich wisse allerdings nicht, mit wem wir es zu tun hätten. Wenn es sich um einen Engel oder um den Geist Gottes handle, so wollten wir nicht gegen ihn sündigen; aber von einem Teufel wollten wir uns nicht betrügen lassen. Wenn du die Kraft Gottes bist, so wirst du damit einverstanden sein, daß wir das Wort Gottes befolgen, das da lautet: Prüfet die Geister!‘ Dann knieten wir alle nieder und beteten und flehten inbrünstig, Gott wolle uns offenbaren, mit wem wir es zu tun hätten. Und da mußte sich die Kraft selber verraten. Durch die Person, welche sie als Werkzeug gebrauchte, machte sie so abstoßende und schreckliche Grimassen und schrie in durchdringendem Ton: ,Nun bin ich erkannt worden, nun bin ich erkannt worden!‘
Astrologie
Interessant und wichtig ist es, wie der bekannte Astronom Dr. P. Stuker in Zürich über die Astrologie urteilt. Er schreibt mir:
„Der astrologische Unfug macht sich je länger, je mehr in ganz unglaublichem Maße breit. Merkwürdigerweise ist das nicht etwa bloß in den Schichten des einfachen Volkes der Fall, sondern auch zahlreiche „Gebildete“, wie Ärzte, Pfarrer, Lehrer, machen getreulich mit, so daß man sich nur kopfschüttelnd fragen kann, wie so etwas überhaupt möglich sei. Meiner Ansicht nach handelt es sich hier um eine nicht leichtzunehmende Dekadenzerscheinung. Die Geschichte zeigt nur zu deutlich, daß immer vor dem Niedergang eines Volkes ein unheimliches Anschwellen dieser und ähnlicher Erscheinungen stattfand.
Ich habe mich eingehend mit der Geschichte und Praxis der Astrologie befaßt. Als Antwort auf Ihre Frage könnte man leicht ein dickleibiges Buch schreiben. Ich will Ihnen hier einige Punkte herausheben.
1. Alte und moderne astrologische Werke sind inhaltlich restlos gleich. Höchstens werden heute noch eine Prise indischer Philosophie und eine Handvoll unverstandener moderner Psychologie beigemengt. Eines kennzeichnet die neuzeitlichen Bücher alle: Das moderne Weltbild, wie es die Forschungen gezeichnet haben, wird völlig außer acht gelassen. Die Geistesarbeit und das gesicherte Wissen ganzer Forschergenerationen wird wissentlich übersehen oder man sucht es lächerlich zu machen. Der Astrologe arbeitet nicht mit dem wirklichen Sternenhimmel, sondern mit einem rein imaginären Gebilde. Ich habe oft feststellen können, daß Leute, die komplizierte Horoskope bauen, keine Sternbilder kennen und nicht sagen können, daß der helle Stern da oben der Jupiter ist. Karten oder Bleigießen oder Kaffeesatz vermöchten also genau die gleichen Dienste zu leisten.
2. Wenn die Namen von sogenannten Professoren, Doktoren zu Werbezwecken ausgeschlachtet werden, so ist dabei nicht zu vergessen, daß diese Leute immer in astronomischen Dingen ebenso völlig Laien sind wie der einfache Mann.
3. Es ist nicht wahr, daß die Astrologie eine Erfahrungswissenschaft ist, wie das immer wieder von neuem behauptet wird. Die Grundlage einer solchen ist doch das mehrmalige Eintreffen der nämlichen Erscheinung. Eine heute stattfindende Himmelskonstellation kehrt niemals wieder. Vom himmelsmechanischen Standpunkt aus ist das eine wichtige Erkenntnis und der Ausdruck für die Stabilität des Planetensystems.
4. Die Entdeckung neuer, großer Planeten hat das Wahrsagesystem nicht beeinflußt.
5. Zu gleicher Zeit werden die verschiedensten astrologi¬schen Systeme angewendet, die alle angestaunte „Resultate“ ergeben. Nur zwei grundverschiedene seien genannt: Geburtenhoroskop und Empfängnishoroskop.
6. Infolge der Präzession verschiebt sich der Frühlingspunkt als Nullpunkt der astrologischen Zählweise (die Zeichen). Die Sterne, denen man früher die und die Einflüsse zugeschrieben hat, befinden sich demnach längst nicht mehr an dem Ort, mit dem gerechnet wird. Mehrere Systeme arbeiten ohne Berücksichtigung dieser Präzessionsverschiebung.
7. Eine Sternenkonstellation überstreicht ohne merkliche Veränderung infolge der Achsendrehung der Erde gewaltige Länderstrecken. Alle Geburten gleicher Ortszeit erfolgen also unter den nämlichen astrologischen Bedingungen. Diese Geburtenzahl ist übrigens sehr groß. Trotzdem hat es nur einen Michelangelo, Newton, Napoleon, Mozart, Schiller usw. gegeben.
8. Die Sonne beherrscht alles auf der Erde. Astrologisch aber wird der Sonneneinfluß gleich behandelt wie der irgendwelcher Planeten. Nachgewiesenermaßen hat die Jahreszeit, und vielleicht sogar der Sonnenstand, merklichen Einfluß auf das Neugezeugte oder Neugeborene. Tierzüchter wissen das längst. Der Astrologe teilt die Menschen in zwölf Typen ein mit einem möglichst geheimnisvollen Drum und Dran. Diese Typeneinteilung ist wohl die festeste Stütze der Astrologie. Warum bringt man die tatsächlich vorliegende Erscheinung nicht in einfachen Zusammenhang mit der Sonne? Aber eben, dieses Verfahren würde viel zu einfach und einleuchtend sein, und vor allem würde es sich nicht mehr eignen, Kapital herauszuschlagen. Tatsächlich sind wir mit dem Kosmos verbundene Geschöpfe. Aber diese Allverbundenheit hat mit astrologischen Lehren nicht das geringste zu tun.
9. Psychologische Momente spielen m zähen Glauben an astrologische Dinge die Hauptrolle. Wie bei jedem Aberglauben liest der Gläubige das heraus, was er sucht und herauslesen will. Vor kurzer Zeit zeigte mir jemand sein Horoskop mit der Behauptung, es stimme merkwürdig genau. Ich konnte ihm mit Leichtigkeit zeigen, daß es auch für mich stimmt. Es kommt ja nur auf die Interpretation an. Eine weitere Merkwürdigkeit, wenn man das so nennen will, ist zu gleicher Zeit der Grund der Zählebigkeit aller Wetter und Bauernregeln: Treffer bleiben im Gedächtnis haften, Fehlschläge dagegen wurden entweder völlig übersehen oder zum mindesten leicht vergessen.
10. Es gibt ernsthafte Astrologen, wirkliche Sucher, die auffällig viel Treffer erzielen. Meiner Ansicht nach handelt es sich hier um Leute mit einer gewissen Intuition. Sie sind überzeugt, ihre Kenntnisse mit Hilfe astrologischer Systeme gewonnen zu haben. Sicher würden solche Personen die genau gleichen Ergebnisse mit Karten oder anderen Hilfsmitteln erzielen. Die Quellen ihres Wissens fließen ganz anderswo und haben mit den rein äußerlichen Hilfsmitteln nicht das geringste zu tun.“
Hier folgt ein erschütternder Bericht eines Gatten und Familienvaters, dem das Horoskop seiner Frau das Eheglück zerstört hat:
„Lange Jahre habe ich geschwiegen und das Unglück und den Ärger, den mir so eine Sterndeuterin eingebracht hat, unter meiner Weste herumgetragen; aber nun, da sich endlich der Deckel über diesem so ekelhaften und schwindelhaften Hafen zu lüften beginnt, bitte ich, auch meinen Beitrag über das traurige Lügengewebe untersuchen zu wollen. Wohl nur ein einziges Muster; solche Vorkommnisse existieren indessen zu Hunderten, und es dünkt mich unglaublich, was ein einziges derartiges Weib für Familienzerrüttung heraufbeschwört. Mein Drama rührt noch aus dem letzten Jahrzehnt. Fünf Jahre war ich mit meinem lieben, hübschen Weib verheiratet; zwei herzige Kinder versüßten unser auch durch nichts gestörtes Familiendasein. Wie aus heiterem Himmel kamen plötzlich, hervorgerufen durch einen teuren Hausfreund, Vorwürfe, Verdächtigungen usw., so daß sich unser Familienband sichtlich zu lockern anfing. Bald war Erntezeit für den Glückzerstörer gekommen. Nachdem er meinem lieben Weib die ersten Zweifel sorgfältig eingepflanzt, wurde die Astronomie zu Hilfe gerufen, die natürlich von diesem Menschen wohl orientiert war, und richtig, in drei Monaten, nach fünfjährigem glücklichen Ehelenz, folgte die Scheidung auf dem Fuße.
Diese ging aber nicht so leicht, wie sich das Pärchen vorstellte, und erst anderthalb Jahre später, nachdem sie auf die lieben Kinder Verzicht leistete oder ihrem Gentleman zuliebe leisten mußte, trat ich auf freiwillige Scheidung ein, damit sie endlich ihren Verehrer heiraten konnte. Hätte mir meine liebe, unvergeßliche Frau beizeiten von diesem Wahrsageschwindel gesagt, hätte sich das Gericht bei den damaligen Verhandlungen vielleicht etwas näher damit befaßt. Aber das erfuhr ich erst einige Jahre später von dem unglücklichen Weib, als wir zufällig auf der Eisenbahn zusammentrafen, wo sie mir auch viel von ihrem wahrgesagten Glücksstern bekannte. Eine Kartenlegerin und eine andere Wahrsagerin hatten meiner Frau verkündet, ich hätte sie hintergangen, es sei aus den Karten und aus dem Horoskop ersichtlich. Dann erklärten auch alle beide, eine nach der anderen, es werde sich da ein Liebhaber einfinden, und den müsse sie nehmen, weil es in den Karten und in den Sternen stehe, daß dieser sie glücklich machen und besser pflegen werde als der bisherige. Meine Frau glaubte so sehr daran, daß sie kalt wurde gegen mich und ich böse gegen sie. Und ein Wort gab das andere. Und wenn sie dann wieder zu den verfluchten Weibern ging, war das Elend viel größer. Ich aber wußte von allem nichts.
Nun wächst schon lange Gras auf dem Hügel meiner unglücklichen Frau; ich und meine Kinder bewahren ihr hingegen heute noch ein liebes Andenken; denn sie war ja leider nur ein bedauernswertes Opfer der in unserer Stadt so üppigen Wahrsagekunst.¬
Wie die Sterndeuter dem göttlichen Fluch nicht entgehen, so werden auch alle, die sich mit diesen Verführern eingelassen haben, unter das Gericht Gottes gestellt.
Es ist fast nicht zu glauben, und doch ist es Wahrheit, daß eine einzige holländische Horoskop Firma nur in Zürich jährlich bis 120.000 Franken verdient.
Wie sind doch unsere schönen Schweizer Städte und Dörfer verseucht von diesem höllischen Pestgift der Zauberei und des Aberglaubens! Und wie schweigen doch die Wächter zu diesen schrecklichen Sünden! Welche Verantwortung!
Sage nur niemand, der sich auf diese oder jene Art hat wahrsagen lassen, er hätte es aus Ulk getan oder aus „Gwunder“, folglich sei die satanische Wirkung bei ihm gleich null. Wie verblendet ist doch dieses Denken! Versuche doch mit einem weißen Kleid in ein Kohlenbergwerk zu steigen! Du wirst die Wirkung bald sehen, auch dann, wenn du nur in der Absicht hinabgestiegen bist, „einmal“ zu sehen, wie es drinnen aussieht. jedes bewußte oder unbewußte, jedes absichtliche oder unabsichtliche Hinzutreten in den Kreis der Wahrsagerei bewirkt einen unsichtbaren Bann, der die Seele festhält und sie gegen die göttliche Wahrheit abstumpft.
Die Christliche Wissenschaft
Die Christliche Wissenschaft ist im höchsten Maß eine Wissenschaft aus dem Abgrund. Sie behauptet, daß Christus nie in das Fleisch gekommen sei. Nach ihrer Lehre besteht also ein Unterschied zwischen jesus und Christus. Jesus wäre demnach „die fehlerhafte, materielle Menschlichkeit“, Christus aber das „fehlerlose, geistige Prinzip“. Mit dieser Trennung der Person Jesu von dem „geistigen Prinzip“ Christus fällt die Kreuzigung, fällt die Auferstehung, fällt die Himmelfahrt dahin.
Was nun die Trennung der Person Jesu von dem „geistigen Prinzip“ Christus anbelangt, können wir nicht umhin, auf folgendes hinzuweisen: Schon in früher Zeit, bereits einige Jahrzehnte nach dem Tod Christi, drangen Irrlehrer in die christlichen Gemeinden ein mit der seltsamen Behauptung, daß Jesus nicht der Christus sei, daß Christus nur einen Scheinleib gehabt hätte, also nicht nach Johannes 1,14 Fleisch wurde (genau das, was die Christliche Wissenschaft heute auch behauptet). Dieser antichristlichen Lehre widersetzte sich der greise Apostel Johannes mit den Worten: „Wer ist ein Lügner, wenn nicht, der da leugnet, daß jesus der Christus sei?“ (1.Joh. 2, 22). Und 1.Johannes 4, 2: „Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott; und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.“ Demnach ist der Geist, der in der Christlichen Wissenschaft herrscht, der Geist des Anti¬christs.
Weiter leugnet die Christliche Wissenschaft das ganze Versöhnungswerk Jesu Christi, wenn sie sagt: „Ein Opfer, noch so groß, ist unzulänglich, die Sündenschuld zu sühnen“, oder: „Das materielle Blut Jesu war nicht wirksamer, von der Sünde zu reinigen, nachdem er am Kreuz gestorben war, als da es durch seine Adern floß und er täglich der Arbeit seines Vaters nachging.“
Nicht nur die Versöhnung wird geleugnet, sondern auch die Sünde, und zudem sind Krankheit und Tod nach der Christlichen Wissenschaft keine Wirklichkeiten. Merkwürdige Logik! Bis jetzt sind noch alle Christlichen Wissenschaftler gestorben, selbst die Gründerin, die vergötterte Frau Eddy, und das an einer recht schmerzhaften Krankheit, dem Brustkrebs.
Aber, wird immer wieder bemerkt: Und die vielen Heilerfolge – sogar bei Tieren?“ Ja, merkt man denn nicht, daß die Christliche Wissenschaft dasselbe tut wie der „Wunderdoktor“ oder die „weise Frau“, nur mit dem Unterschied, daß sie keine Mittel verabfolgt, sondern mit Bibelsprüchen „wirkt“, was ja das viel verbreitete, Unheil stiftende Zauberbuch, das 6. und 7. Buch Mose, zum Teil auch tut?
Wer immer sich mit der Christlichen Wissenschaft einläßt und sich von ihr heilen läßt, gerät, wie bei der Zauberei, unter einen Bann, der sich zur gegebenen Zeit verheerend auswirkt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei Christlichen Wissenschaftlern, die auf das Sterbebett kamen, die Gnade Gottes nicht mehr waltete, trotzdem sie sich in ihrer großen Unruhe nach dem Herzensfrieden sehnten. Entsetzlich sind solche Erlebnisse. Es erfüllt sich eben auch hier das Wort: darum daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben, auf daß sie alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gefunden haben“ (2.Thess. 2, 9 12).
Andererseits ist es erschütternd, zu erleben, wie Menschen, die aus dem satanischen Irrtum der Christlichen Wissenschaft zu jesus fliehen, oft Wochen Monate ja Jahre lang von den Mächten der Finsternis verfolgt werden. Es bedarf da immer eines harten Kampfes, bis der Sieg errungen ist ein Beweis mehr, wie sehr die Christliche Wissenschaft eine satanische Lehre ist!
Eine gebildete Frau, die jahrzehntelang eifriges Glied der Christlichen Wissenschaft war und jetzt im Blut des Lammes Vergebung der Sünden erhalten hat, schreibt:
„Beim Blättern in jenem Kimbal Buch, das die Lehre der Christlichen Wissenschaft besonders deutlich machte, durfte ich aber doch sehen, daß Gott mir die Falschheit dieser Lehre schon vorher immer deutlicher gezeigt hatte. Aber jetzt, wie ich so recht in die Tiefe mußte (Krankheit), ist es mir noch klarer geworden, wie in der Christlichen Wissenschaft durchs Verneinen von allem Bösen usw. das ganze Lebenswerk Jesu, die Erlösung, auch meine Erlösung, verneint wird, wie Gethsemane und Golgatha und überhaupt das Neue Testament in dieser Lehre sinnlos sind und sie (die Christliche Wissenschaft) teuflisch ist und das direkte Gegenteil einer Verherrlichung Jesu.“
Die Anthroposophie
Die Anthroposophie (Weisheit vom Menschen) ist Okkultismus im höchsten Sinn des Wortes. Sie führt, wie selten eine Lehre, planmäßig zur Dämonisierung des Menschen. Denn gerade die Technik, um zum Hellsehen zu gelangen, ist dazu geeignet, die Menschen unter die satanische Macht zubringen. Selbstverständlich werden die Anhänger der Anthroposophie mit Entrüstung eine solche radikale Beurteilung ihrer Lehre ablehnen. Indessen wollen wir noch einen Schritt weitergehen und beweisen, daß die anthroposophische Lehre nicht nur eine schlimme okkulte Angelegenheit ist, sondern dazu noch eine antichristliche Lehre. Die Anthroposophie sagt (ähnlich wie die Christliche Wissenschaft), daß der Mensch Jesus ein besonderes Dasein geführt habe. Erst durch die bei der Jordantaufe erfolgte Vereinigung des „Sonnen Ich“ des Christus mit dem Menschen jesus sei der Christus entstanden. Bei der Gefangennahme habe das Christus Ich den Leib Jesu wieder verlassen. Wiederum müssen wir auch hier, wie bei der Christlichen Wissenschaft, jene wichtige Stelle in 1.Johannes 2, 22 erwähnen: „Wer ist ein Lügner, wenn nicht, der da leugnet, daß jesus der Christus sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“ Die Anthroposophie trennt jesus von dem Christus; deshalb ist sie eine ausgesprochen (wie die Christliche Wissenschaft) antichristliche Lehre, ein Ausfluß Satans, um so mehr, da die Anthroposophie behauptet, die zwölf jünger seien zwölf Inkarnationen Jesu, also zwölf seiner eigenen Leben, durch die er selbst hindurchgegangen sei. Teuflischer könnte man das Kommen Jesu auf diese Welt nicht mehr beschreiben. Man denke: Judas eine frühere Inkarnation Jesu!
Weiter behauptet die Anthroposophie, daß jeder einzelne Mensch den Weg der Reinkarnation, also der Wie¬derverkörperung, gehe. Den Vorgang könne man sich im einzelnen so vorstellen „Nach dem Tod kehre der Geist ins Geisterland zurück. Der Körper bleibe auf der Erde. Die Seele, mit der der Geist zunächst verbunden bleibe, mache einen Läuterungsprozeß durch, um sich von den sinnlichen Schlacken zu befreien. Wenn dies geschehen sei (nach wenigen Jahren), dann trennen sich Geist und Seele. Letztere löse sich in die Seelenwelt auf. Der Geist gehe befreit von ihr ins Geisterland, wo er die Erfahrungen des letztvergangenen Lebens verarbeite, um sich dann in einer neuen Verkörperung ein neues Karma zu bilden.“ Zuletzt gehe dann der Mensch in das Nirwana ein, d. h. in Gott, den allgemeinen Weltgeist. Diesem echt diabolischen (verwirrenden) Geisteserzeugnis wollen wir nur eine Bibelstelle entgegenstellen: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht“ (Hebr. 8, 27).
Die Verheißung Gottes erfüllt sich wieder einmal mehr „Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.“ Und wie das Gericht sein wird, wird uns neben vielen Stellen auch in 2. Thessalonicher 1, 7. 8 geoffenbart: “ . . . wenn nun der Herr Jesus wird offenbar werden vom Himmel samt den Engeln seiner Kraft und mit Feuerflammen, Rache zu geben über die, so Gott nicht erkennen, und über die, so nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus, welche werden Pein leiden, das ewige Verderben von dem Angesichte des Herrn und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, daß er herrlich erscheine mit seinen Heiligen und wunderbar mit allen Gläubigen.“
Die legitime Tochter der Anthroposophie ist die Christengemeinschaft von Rittelmeyer. Die Christengemeinschaft, die wie die Anthroposophie Selbsterlösungslehre ist, ist ebenfalls ein Erzeugnis des Antichrists.
Die Psychoanalyse
Die Psychoanalyse ist wohl eine der „wissenschaftlichsten“ Methoden, womit Satan die Menschen in seinen Bann zieht. Allerdings wird der Psychoanalytiker ob dieser Erklärung ein mitleidiges Lächeln nicht unterdrücken können, weil er doch glaubt zu wissen, daß es keinen Satan gibt.
Sehr bezeichnend ist es, daß die Psychoanalyse im großen und ganzen alles auf einen Nenner zu bringen versucht, nämlich auf den des Sexuellen. In der Bibel sehen wir folgende vielsagende Stelle (der Wichtigkeit wegen folge hier der ganze Abschnitt):
„Es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten; weil das von Gott Erkennbare ihnen offenbar ist; denn Gott hat es ihnen offenbart, denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine eigene Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, wird geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie, Gott kennend, ihn weder als Gott verherrlichten, noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Oberlegungen in Torheit verfielen, und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde: indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes von einem verweslichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren. Darum hat Gott sie dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in Unreinigkeit, ihre Leiber untereinander zu schänden; welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst dargebracht haben als dem Schöpfer, welcher gepriesen wird in Ewigkeit. Amen. Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn sowohl ihre Weiber haben den natürlichen Gebrauch in den unnatürlichen verwandelt, als auch gleicherweise die Männer, den natürlichen Gebrauch des Weibes verlassend, in ihrer Wollust zueinander entbrannt sind, indem sie Männer mit Männern Schande trieben und den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen. Und gleichwie sie es nicht für gut fanden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt; erfüllt mit aller Ungerechtigkeit und Bosheit, Gier, Schlechtigkeit; voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhaßte, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige; die, wiewohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, daß, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun“ (Röm. 1, 18 32).
Hier wird uns gezeigt, warum eine „Wissenschaft“, wie die Psychoanalyse eine sein will, aufkommen konnte. „Gleichwie sie es nicht für gut fanden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat sie Gott dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt.“ Wohlverstanden, die Psychoanalyse steckt nicht in dieser grob materiellen, perversen Ausschweifung drin, wie sie Paulus oben beschrieben hat; wohl aber, und das ist der bedeutsame Hintergrund, ist die Psychoanalyse in einer ebenso schlimmen geistigen Ausschweifung gefangen. Was jene in ihrer perversen Sexualität tun, tun diese in geistiger Beziehung.
Es gibt eben auch noch ein geistiges Dahingegebenwerden und sein, von dem allerdings der Schritt zur Tat nur noch ein kleiner ist.
Das ist eine Seite. Die andere Seite der Psychoanalyse ist die, daß sie eine ausgesprochen dämonische „Wissenschaft“ ist. Das zeigt sich in folgenden Behauptungen:
1. Daß Satan das verdrängte Triebleben sein soll.
2. Daß das religiöse Bewußtsein als Kollektivneurose der Menschheit gedeutet wird.
3. Daß die biblischen Wahrheiten von der psychoanalytischen „Schau“ aus erklärt werden.
Zum Beispiel: Folgende Bibelstellen: Mark. 8, 3 1 ff.; Matth. 8, 22; 10 2 1; 10, 35 37; 19, 5; 19, 29; 23, 9 sollen auf die Beseitigung der Oedipusbeziehung* hinweisen. (*Eine griechische Sage erzählt, daß Laios seinen Sohn als neugeborenes Kind mit durchstoßenen Fußgelenken auf dem Kithäron aussetzen ließ, weil ihm das Orakel verkündete, sein Sohn würde ihn einst töten. Ein Hirt von Korinth findet das Kind und bringt es seinem Herrn. Der kinderlose König und seine Gattin ziehen den Knaben, den sie wegen der geschwollenen Füße Oedipus (Schwellfuß) nennen, an Sohnes Statt auf. Zum Jüngling herangewachsen, erhält Oedipus in Delphi das Orakel, er werde seinen Vater töten und seine Mutter heiraten, und er beschließt, nicht mehr nach Korinth zurückzukehren. Unterwegs erschlägt er seinen Vater, ohne ihn zu kennen. Nach Theben gelangt, löst er das Rätsel der Sphinx und erhält zum Lohn die Herrschaft und die Hand der Königin, seiner Mutter, ohne zu wissen, daß es seine Mutter ist. In glücklicher Ehe werden ihm vier Kinder geschenkt. Als später Theben eine Pest heimsucht, befiehlt das Orakel in Delphi, den Mörder des Laios aus Theben zu entfernen. Die Nachforschungen nach diesem bringen die schreckliche Wahrheit an den Tag, worauf Akoaste, die Mutter und Gattin des Oedipus, sich erhängt und er selbst sich eigenhändig blendet.)
Oder es wird bei der Erzählung vom verlorenen Sohn vom „Glauben an unbewußte, also geistige pathogene Mächte“ gesprochen, d. h. der verlorene Sohn soll durch den Glauben an krankhafte geistige Mächte, die ihren Ursprung letzten Endes wieder im Sexuellen haben, krank geworden sein, und die Heilung sei durch „die affektvolle Aussprache“ im Bekenntnis . „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße“ (Luk. 15, 21) erfolgt.
Oder Matthäus 18, 3 deutet die „Zurückführung in die Kindheit“ an.
Wer erkennt da nicht deutlich den satanischen Charakter dieser „Wissenschaft“!
Es ist höchst erschreckend, wie viele christliche Nervenärzte sich diese ausgesprochen dämonische psychoanalytische Methode zu eigen gemacht haben. Wohl sagen viele von ihnen, daß sie Freud und seine Methode ablehnen. Mit dem ist aber nicht gesagt, das sie auch die psychoanalytische Methode überhaupt ablehnen, um so mehr, da es eine „Edel Psychoanalyse“ gibt, die den Schmutz der Psychoanalyse liegenläßt und das „Gute“ daraus verwertet. Doch ich denke, die Gefahr wird gleich groß sein, ob jemand in eine Pfanne voll Milch einen Eßlöffel voll Arsen streut oder nur einen Kaffeelöffel voll! Und zudem: Kann man auch von „Dornen Feigen lesen“? Es gibt eben keine christlichen Nervenärzte, es sei denn, sie gründen ihre psychologischen Erkenntnisse nur und allein auf die Psychologie der Heiligen Schrift und nicht auch noch auf „Erkenntnis“ Methoden, die dem Menschen scheinbar aus seiner Not helfen, aber die Seele nicht retten.
Folgendes Erlebnis eines Opfers der Psychoanalyse möge die Gefährlichkeit der Psychoanalyse illustrieren:
„Meine Erfahrungen mit der Psychoanalyse und mit anderen psycho therapeutischen Methoden. Im Sommer 19.. begab ich mich in die Behandlung eines Nervenarztes wegen „Nervosität“. Neben Elektrotherapie und anderen physischen Methoden kam besonders die Psychoanalyse zur Anwendung, und zwar hauptsächlich nach der Technik von Freud. Es sollen vor allem Erlebnisse der frühen Kindheit, die ich möglicherweise verdrängt hätte, ins Bewußtsein gehoben werden. Die Ausbeute aber war sehr gering, und die Analyse wurde nach drei Monaten wieder aufgegeben. Dagegen ging die allgemeine seelische Beratung weiter. Der Arzt vertrat die Auffassung, daß Selbstbefriedigung etwas „Normales“ sei, daß sich weder leiblicher noch seelischer Schaden als Folge davon nachweisen lasse; daß die Einehe ein von der christlichen Kirche verschuldeter Irrtum sei, der sich früher oder später rächen müsse; daß ferner sexuelle Perversionen erlaubt seien. Die Trunksucht war ir bedenklich wegen der Existenzgefährdung. Parallel zu diesen Beratungen praktizierte ich die Autosuggestion nach Coué, wogegen der Arzt nichts einzuwenden hatte. Ich erinnere mich deutlich, daß ich mehrmals nach solchen analytischen Sitzungen oder nach Beratungen von furchtbarer Unruhe umhergetrieben und von Selbstmordgedanken gequält wurde. Da ein Erfolg ausblieb trotzdem ich mich während mehrerer Jahre des Alkohols enthalten konnte , suchte ich einen anderen Nervenarzt auf. Seine Methode war die Psychokatharsis (Reinigung der Seele) nach Frank. Die Technik war folgende: Vollständige Entspannung aller Muskeln, mit dem Blick einen Punkt fixieren, und in diesem Zustand etwa eine halbe bis eine ganze Stunde verharren. Der Zweck war: Abreaktion der gestauten Affekte mit Erinnerung an ein primäres, affektbildendes Erlebnis. Es traten bei mir jedesmal tobsuchtähnliche Anfälle auf, auch wenn ich zu Hause praktizierte, wozu mir der Arzt Anleitung gegeben hatte. Da der erhoffte Erfolg, insbesondere die mit Spannung erwartete Erinnerung, ausblieb, die Anfälle aber heftiger wurden, sistierte der Arzt plötzlich diese Behandlung und begnügte sich ebenfalls mit gelegentlicher Beratung.
Als die nervösen Zustände wieder einmal unerträglich wurden, suchte ich Hilfe bei einem „praktischen“ Psychologen. Die Behandlung war folgende: Psychoanalyse nach Jung, verbunden mit allgemeiner Beratung. Die Wirkung war eine entschiedene körperliche und seelische Lockerung, andererseits aber eine ungeheure „Inflation des Ichs“ (um einen beliebten Terminus der Analytiker zu gebrauchen), Vernachlässigung der Berufspflichten, beinahe hemmungsloses Triebleben, allmähliches Zurückgleiten in die Trunksucht.
Im ganzen habe ich mit einigen Unterbrechungen von mehreren Monaten zehn Jahre in solchen „psychotherapeutischen“ Behandlungen gestanden. Zeitweise waren es eine oder zwei Sitzungen pro Woche, im Anfang eine oder zwei täglich. Die Kosten beliefen sich auf 4000 Franken. Die erhoffte Heilung trat nicht ein.
Ich bin jetzt froh, daß keine Art der Behandlung zum Erfolg geführt hat. Ich weiß jetzt, daß nur Jesus die kranke Seele heilt. In jenem Sommer 19.. hatte ich mehrmals ein unbestimmtes Sehnen meiner Seele verspürt und den Gedanken gefaßt, einmal einem Geistlichen meine Not anzuvertrauen, obschon ich ungläubig war; aber ich kannte niemand, und so führte mich der Teufel zu den Nervenärzten.“
Gewiß . und das wollen wir nicht in Abrede stellen, die Psychoanalyse hat schon vielen „geholfen“, aber eben in dem Sinn geholfen, daß der Teufel auch hier durch Beelze¬bub ausgetrieben wurde; genauso wie die Zauberei und Sympathie auch hilft, aber immer um den Preis, daß die Seele verkauft wird.
Wir fassen zusammen: Die Psychoanalyse ist eine der gefährlichsten „wissenschaftlichen“ Heilmethoden; sie bringt den Menschen, der sich ihr unterwirft, in eine Art Umsessenheit hinein. Gewöhnlich ist es ja so, daß, wer Hilfe bei der Psychoanalyse sucht, in den meisten Fällen schon unter einem Bann steht, der auf Zauberei oder Sympathie, Aberglaube oder Astrologie usw. zurückzuführen ist. Man kann sich nur mit Schaudern vorstellen, in welchen dämonischen Schmutz diese unter dem Bann stehenden Menschen durch die Psychoanalyse noch hineingestoßen werden. Und in dem allem vergessen wir nicht, daß es unreine Geister gibt, und daß die Psychoanalyse von ihnen inspiriert ist.
Die Magnetopathie
Die Magnetopathie (auch Mesmerismus genannt) ist ebenso gefährlich wie z.B. das Heilen mit Sympathie, weil die Magnetopathie genauso mit satanischen Kräften operiert wie die Sympathie.
Ein Magnetopath aus dem Appenzellerland, dem Eldorado der „Naturheilärzte“, begründet seine Kunst der Magnetopathie folgendermaßen:
„Jeder Mensch besitzt in sich gewissermaßen eine Batterie, die in ihm die nötige Lebenskraft erzeugt und aufspeichert. Nur wenige Menschen aber gibt es, die noch in der Lage sind, von dieser aufgespeicherten Lebenskraft, die man Lebensmagnetismus nennt, anderen Menschen abzugeben. Diese Abgabe, diese Ausstrahlungen sind stark genug, um von einer lichtempfindlichen photographischen Platte aufgenommen und wiedergegeben zu werden. Dieser Lebensmagnetismus ist eine Naturkraft, mit den gewöhnlichen Sinnen nicht wahrnehmbare Strahlungen, welche auf andere Körper wohltuend, belebend und im stärksten Maße heilend einwirken und eine regelrechte Tätigkeit in diesen hervorrufen können.“
Nun schreibt derselbe Magnetopath weiter: „Nicht zu vergessen ist, daß ich mit Hilfe dieser Heilkräfte auch Fernbehandlungen ausführen kann, wobei es auf die Distanz der Entfernung keineswegs ankommt. Senden Sie mir eine noch gut erhaltene Photographie der zu behandelnden Person, und nach kurzer Zeit werden Sie die arbeitenden Heilkräfte spüren.“
Es schaudert einen förmlich, sehen zu müssen, wie mannigfaltig und unheimlich die höllischen Methoden sind, die die Menschen in die Finsternis des Zauberbannes reißen. Wie der Pendler auf Distanz die unglaublichsten Dinge auszuführen imstande ist, so vermag der Magnetopath, ebenfalls auf Distanz, bestimmte Wirkungen hervorzurufen.
Die meisten Magnetopathen stehen unbewußt im Dienst der Finsternismacht ‚ d. h. sie erkennen nicht, wer ihnen die Kraft gibt. Andererseits stehen viele bewußt im Dienst Satans. Sie holen ihre Kraft bewußt aus der dunklen satanischen Tiefe. Doch bewußt oder unbewußt, nicht darauf kommt es an, sondern auf die vermittelte satanische Kraft, die den Menschen unter dem Deckmantel der Hilfe unter einen von Gott verfluchten Bann bringt.
Der Vollständigkeit halber müssen wir noch erwähnen, daß es auch christliche Magnetopathen gibt, die sich von den oben erwähnten Magnetopathen distanzieren. Damit wird der Anspruch erhoben, die Magnetopathie, von christlichen Magnetopathen ausgeführt, sei unschädlich. Demgegenüber möchten wir sagen, daß es weder eine christliche noch unchristliche Magnetopathie gibt, sondern nur eine Magnetopathie schlechthin. Wie heißt es doch in Römer 3, 12: „Sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig geworden; da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer“? Und heißt es nicht weiter: „Ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes“? (Röm. 7, 18)*. (*Wozu braucht es christliche Magnetopathen? Haben wir denn nicht etwas unvergleichlich Besseres: die Handauflegung nach Jakobus 5,14 und Markus 16, 18? Das ist ja unser herrliches Vorrecht, das wir als Gabe Gottes besitzen, daß wir weder zu den Magnetopathen noch zu de Wunderdoktoren und Zauberern laufen müssen, sondern daß uns Gott, die lebendige Quelle, Heilung des Geistes, der Seele und des Leibes schenkt, durch Handauflegung im Namen Jesu Christi, d. h. durch das Gebet des Glaubens.)
Hüte dich deshalb, je einen Magnetopathen aufzusuchen und dich von ihm, direkt oder auf Entfernung, behandeln zu lassen; denn wie kann ein Mensch, vermöge seiner besonderen „magnetischen Begabung“, einem anderen Menschen ohne Schaden „helfen“, wenn in ihm, in seinem Fleisch, nichts Gutes ist?
Eine Tochter stand sechs Jahre lang in der Behandlung eines Magnetopathen. Sie war förmlich an ihn gekettet. In einer Evangelisation nun wurde sie erweckt, fand aber keine Ruhe. Dann suchte sie die Sprechstunde auf, und während des Gebets stieß sie fürchterliche Schreie aus, und plötzlich wurde sie in die Höhe gehoben wie ein Gummiball, die Haare flogen auf, und dann fiel sie wie gelähmt zu Boden. Gott hat sich dann ihrer erbarmt; aber sie ist noch nicht ganz frei. Dies zeigt deutlich, wie gefährlich die Magnetopathie ist.
Die Graphologie
Die Graphologie hat sich bereits derart als Wissenschaft eingebürgert, daß man in den Verdacht kommt, ein Kardinal der Inquisition zu sein, wenn man es wagt, an den bereits „gesicherten Ergebnissen“ zu rütteln. Indessen dürfen Tatsachen nicht übergangen werden, selbst nicht auf die Gefahr hin, ein Ketzerrichter zu sein.
Vorerst mögen zwei interessante Fälle hier folgen:
Bei einem großen Unternehmen war ein Angestellter, der 15 Jahre lang einen gehobenen Posten zu voller Zufriedenheit seines Chefs innehatte, plötzlich und ohne Angabe von Gründen entlassen worden. Er erhielt eines Tages in seiner Wohnung einen Brief mit der Kündigung und gleichzeitig seine bis zum Ablauf der Kündigung zustehenden Bezüge übersandt. Ein Betreten des Geschäftshauses wurde ihm untersagt.
Der Entlassene war wie vom Donner gerührt. Er glaubte, beim nächsten Revirement einen neuen Posten zu erlangen und wußte sich die Maßnahmen der Geschäftsleitung nicht zu erklären. Alle Versuche über die Gründe seiner Entlassung etwas Näheres zu erfahren, blieben erfolglos. Da er aber ein tüchtiger Beamter war, ließ er nicht locker, und es gelang ihm schließlich, festzustellen, was die Ursache seiner Verabschiedung war.
Der eine der Inhaber des Unternehmens beschäftigte sich seit längerer Zeit mit Graphologie und glaubte, über die Handschriften auf verschiedene Veranlagungen der Schreiber schließen zu dürfen. Um sich einmal über seine Angestellten zu informieren, übergab er Schriftproben einem Graphologen, der eine genaue Beurteilung der einzelnen Persönlichkeiten vornahm.
In dieser Beurteilung kam der entlassene Angestellte sehr schlecht weg. Es wurden ihm Eigenschaften unterstellt, die tatsächlich ein längeres Verweilen in dem Unternehmen nicht opportun erscheinen ließen. Als sich der Entlassene dieses Material verschafft hatte, ließ er durch seinen Anwalt den Schriftdeuter vor Gericht laden*. (*Aberglaube, Kurpfuscherei, Seelenkunde von Dr. med. Strasser.)
Das andere Beispiel, das einer gewissen Komik nicht entbehrt, sei nur in kurzen Zügen wiedergegeben. Eine Ärztin schreibt das Anmeldeschreiben einer Buchhalterin (Fräulein gesetzten Alters) ab und sendet dieses Schreiben einer europäischen graphologischen Größe. Die ausführliche Charakteranalyse dieses „Fräuleins gesetzten Alters“ trifft ein und haut so unsagbar grausam daneben, daß man sich eines gewissen Mitleids nicht erwehren kann**.
Daß man aus der Schrift einiges herauslesen kann, ist sicher. So wird zum Beispiel ein nur einigermaßen geübtes Auge den Unterschied zwischen einer intellektuellen Schrift und der Schrift eines Gelegenheitsarbeiters erkennen können. Oder er wird aus einer zittrigen Schrift feststellen können, da ß es sich um eine Alterserscheinung handelt oder um ein Nervenleiden. Daß aber der Charakter oder gar verborgene Krankheiten aus der Schrift herausgelesen werden können, ist sehr fragwürdig, wie die beiden oben erwähnten Beispiele, die beliebig vermehrt werden können, zeigen, es sei denn, daß gewisse Graphologen, bewußt oder unbewußt, den Wahrsagegeist besitzen. Und es gibt Graphologen, die aus der Schrift, vermöge des Wahrsagegeistes, Merkwürdiges herauszulesen wissen.
Wie sehr oft Graphologen in Aberglauben und Zauberei verstrickt sind, zeigt folgende Stelle aus der kleinen Schrift „Psychologie des Schreibens“ (von Kottonau): „Wir besitzen Neuoffenbarungen zur Ergänzung der naturwissenschaftlichen Punkte, welche in der Bibel nicht mehr vorhanden sind, da das 6. und 7. Buch Mose in der babylonischen Gefangenschaft von einer herrschsüchtigen Priesterkaste unterschlagen wurden. Diese zwei Bücher enthielten verständliche Belehrungen über die Naturordnung, von Gott selbst dem Mose diktiert, genau wie die Zehn Gebote.“
Hier ist die Graphologie mit den beiden dämonischen Büchern, 6. und 7. Buch Mose, offenkundig verquickt. Nicht überall ist die Tatsache des Okkulten in der Graphologie sichtbar. Man kann als Graphologe auch ohne 6. und 7. Buch Mose den Wahrsagegeist besitzen.
Übrigens ist die Graphologie, biblisch gesehen, nichts anderes als Zeichendeuterei.
Sehr lehrreich ist folgendes Beispiel: Eine Frau ließ sich seinerzeit vom Graphologen X. Y. ein graphologisches Urteil ausstellen. Nach einer bestimmten Zeit begann jene Handschriftenbeurteilung sie innerlich zu beschäftigen; es wurde ihr schwer, ohne daß sie jeweils eine Erklärung dafür fand. Nach der Entdeckung, wonach der betreffende Graphologe in Aberglauben und Zauberei verstrickt ist, wurde die Ursache der Unruhe gefunden. Betende Fürbitte entfernte dann den Druck für immer.
Die Augendiagnose
Die „Wissenschaft“ der Augendiagnose ist weitverbreitet. Nach Professor Seligmann kann die Irisdeutung in Europa bis zum Jahr 1654 zurückverfolgt werden. Auch China kannte die Augendiagnose schon sehr früh. Professor Seligmann schreibt in der Zeitschrift für Ärztliche Fortbildung, daß Kaiser C’hen Lung ein Werk über die Augendiagnose im Jahr 1724 herausgegeben habe. Professor Salzer stellt zu diesen Ausführungen noch folgendes fest: „Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß die Wurzeln der Augendiagnose noch viel weiter zurückreichen. Es ist bekannt, daß die Medizin, wie andere Wissenschaften, lange Jahrhunderte in den Fesseln der Astrologie verstrickt war. Die Wiege dieser alten Priesterlehre stand, nach ihrem besten Kenner Professor Dr. Fr. Boll (Sternglaube und Sterndeutung, Berlin 1919) und seinem Mitarbeiter Professor Dr. K. Bezold, in der sonnendurchglühten Zweistromebene des Euphrat und Tigris. Vom Orient kam die Astrologie zu den Griechen und von den Griechen über Ägypten nach Rom, von wo sie über Byzanz die ganze Kulturwelt überschwemmte. Aus dieser Weltanschauung stammen im Grunde nicht nur die Augendiagnose, sondern noch andere Bestandteile der okkulten Medizin, und es ist durchaus kein Zufall, daß die alte Chaldäerlehre, die jetzt wieder zu neuem Leben galvanisiert wird, mit schwesterlichen Gefühlen die Augendiagnose in die Arme schließt.“
Wenn man sich vergegenwärtigt, was alles aus dem Zweistromland Euphrat und Tigris, d.h. Babylon, stammt, dann muß man sich nicht wundern, daß nicht nur die Astrologie, sondern auch die Augendiagnose wie eine unausrottbare „Seuche, die am Mittag verderbet“, sich behauptet hat. Bekanntlich ist Babylon nach Offenbarung 17, 4-5 das Mysterium, die Mutter der Hurerei und der Greuel auf Erden! Von dort hat sich die Götzendienerei mit ihren mannigfaltigen Geheimlehren über die ganze Welt verbreitet und sich auch weitgehend der christlichen Kirche bemächtigt. Babylon, unter Nimrod und Semiramis, ist nicht nur der Ursprung der Mysterien, d. h. des Götzenkultes, sondern auch die Brutstätte der Zauberei und des Aberglaubens, der schwarzen Magie überhaupt.
Die Augendiagnose kann nicht, wie es immer wieder geschieht als Scharlatanerie abgetan werden, trotz der unendlichen Zahl von Fehldiagnosen. Denn es gibt Augendiagnostiker, die es tatsächlich so weit bringen, daß sie mit merkwürdiger Sicherheit ein mehr oder weniger deutliches Krankheitsbild, auf Grund der Irisflecken, zu diagnostizieren imstande sind.
Der Augendiagnostiker versichert seinen Patienten, die ihn fragen, ob denn alles mit rechten Dingen zugehe, daß die Augendiagnostik eine Wissenschaft sei und deshalb mit Okkultismus nichts zu tun habe. Dazu ist zu bemerken, daß die Grenzen, wie z.B. auch bei der Graphologie und Handlesekunst, fließend sind. Das heißt: Wer immer sich mit diesen Dingen beschäftigt, kann nicht sagen, wo die „Wissenschaft“ aufhört und wo das Okkulte beginnt. Auf jeden Fall gerät jeder, der sich mit der Augendiagnose beschäftigt, früher oder später in das dunkle Gebiet des Okkulten, wo er von den bösen Geistern, die in der Luft herrschen (Eph. 6, 12), bestimmt wird. Der Augendiagnostiker wird in diesem Fall, ohne daß er es weiß, zum Hellseher oder Wahrsager, dem die Iris des menschlichen Auges das ist, was der Hellseherin oder Wahrsagerin der Kristall!
Bedeutsam ist die aufschlußreiche Feststellung von Professor Salzer, wenn er sagt:
„Es lohnt sich nun nicht auf die späteren Bearbeiter der Augendiagnose einzugehen. Sie streiten untereinander erheblich über die Lage der Abgrenzung der einzelnen Felder und über die Bedeutung der Zeichen, aber jeder versichert, daß die Augendiagnose ein untrügliches Mittel sei, um Krankheiten zu diagnostizieren.“
Diese Feststellung zeigt klar, daß die Augendiagnostiker nach verschiedenen Systemen, die in ihren Feldern völlig voneinander abweichen, arbeiten. Nun, letztlich kommt es nicht auf das System an, so wenig es beim Pendeln auf die Art des Pendels (Uhr, Ring etc.) ankommt. Die Hauptsache ist, daß auf irgendeine Art die Menschen unter einen Bann gebracht werden. Vielsagend ist in diesem Zusammenhang die Behauptung der Frau Pastor Madaus, die in ihrem Buch versichert, daß manche Iriszeichen die Form von Heilpflanzen aufweisen, die gegen die betreffende Krankheit wirksam sind. Die Augendiagnose gehört somit, wie die Handlesekunst, Graphologie und Psychophysiognomik usw. in das Gebiet der Zeichendeuterei.
Immer wieder kommen seelisch Kranke in die Seelsorge, die Augendiagnostiker konsultiert haben, und immer muß ich feststellen, wie ein Bann sie festhält, sei es daß eine mehr oder weniger starke Schwermut ihr Gemüt belastet oder sei es, daß eine nervöse Störung sich bemerkbar macht oder sei es, daß sie im Glaubensleben nicht vorwärtskommen.
Was sagt die Bibel?
Der denkende Bibelleser wird sich schon oft gefragt haben, warum im Alten Testament das Volk Israel von Gott den Befehl erhielt, die im Lande Kanaan ansässigen Völkerstämme mit Stumpf und Stiel auszurotten. Bei Unkenntnis der Sache könnte man leicht in den bösen Fehler verfallen, Gott der Grausamkeit zu bezichtigen. Wer jedoch genau die Heilige Schrift durchforscht, wird sofort innewerden, daß alle die zu vernichtenden Völker von den Greueln des Wahrsagens, der Zauberei, des Spiritismus und des Dämonenkultes völlig durchseucht waren. Israel mußte deshalb, um nicht angesteckt zu werden, mit rücksichtsloser Strenge vorgehen. Später allerdings kam das auserwählte Volk, weil es dem Befehl Gottes ungehorsam war, selber in die von Gott verfluchte Abgötterei, so daß das göttliche Zorngericht sich auch an ihm erfüllte.
5. Mose 18, 9 14: „Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir geben wird, so sollst du dich nicht daran gewöhnen, die Greuel der betreffenden Völkerschaften nachzuahmen. Es soll sich niemand unter dir finden, der seinen Sohn oder seine Tochter als Opfer verbrennen läßt, niemand, der Wahrsagerei, Zeichendeuterei oder Beschwörungskünste und Zauberei treibt, niemand, der Geister bannt oder Totengeister beschwört und einen Wahrsagegeist befragt oder sich an die Toten wendet. Denn ein jeder, der sich mit solchen Dingen befaßt, ist für den Herrn ein Greuel, und um dieser Greuel willen ver¬drängt der Herr, dein Gott, diese Völker vor dir her. Du sollst dem Herrn, deinem Gott, gegenüber unsträflich sein. Denn diese Völkerschaften, die du verdrängen wirst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager; dir erlaubt der Herr, dein Gott, etwas Derartiges nicht“ (Menge).
3. Mose 20, 27: „Wenn ferner ein Mann oder ein Weib einen Geist der Totenbeschwörung oder einen Wahrsagegeist in sich hat, so sollen sie unfehlbar mit dem Tode bestraft werden; man soll sie steinigen: Blutschuld lastet auf ihnen“ (Menge).
3. Mose 19, 31: „Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer (Spiritisten!) und an die Wahrsager; sucht sie nicht auf, damit ihr nicht durch sie verunreinigt werdet; ich bin der Herr, euer Gott.“
3. Mose 20, 6: „Wenn sich jemand an die Totenbeschwörer und Wahrsager wendet, um Götzendienst mit ihnen zu treiben, so will ich mein Angesicht gegen einen solchen Menschen kehren und ihn aus der Mitte seines Volkes ausrotten“ (Menge).
Die Offenbarung Johannes vergegenwärtigt uns das Gericht über die Zauberei und jegliche Abgötterei in einer unmißverständlichen Sprache, wenn sie sagt:
Offenbarung 21, 8: „Der Verzagten aber und Ungläubi¬gen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zau¬berer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod.“
Offenbarung 22, 15: “ Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Totschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge.“
Lukas 16, 17: „Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, denn daß ein Pünktlein vom Gesetz falle.“
„Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
Was die Kirchenväter sagen
Tertullian ( 160 – 220): Nach dieser Zeit aber wurde Simon Magnus (Apg. 8), bereits Christ, verflucht und durch die Apostel vom Glauben zurückgewiesen, als er noch auf Ausübung seines Gauklergewerbes bedacht war und sich zu den Kunststücken seines Handwerks den Heiligen Geist vermittelst der Handauflegung erhandeln wollte. Ein anderer Zauberer (Apg. 13, 6), der sich bei Sergius Paulus aufhielt, wurde, weil er demselben Apostel entgegenarbeitete, durch den Verlust des Augenlichts bestraft. Dasselbe Schicksal würde, glaube ich, auch die Astrologen getroffen haben, wenn diese mit den Aposteln in Berührung gekommen wären. Wenn nun die Magie bestraft wird, wovon die Astrologie eine Spezies ist, dann findet ohne Zweifel die Spezies in der Gattung ihre Verdammung. Nach dem Auftreten des Evangeliums begegnet man keinem Sophisten, keinen Chaldäern, Besprechern, Sterndeutern und Magiern mehr, oder sie werden bestraft. Wo findet sich irgendein Weiser, ein Literat, wo ein weltlicher Forscher? Hat Gott die Weisheit dieser Welt nicht zur Torheit gemacht?“ (1.Kor. 1,20.) Astrologe, wenn du nicht wußtest, daß du ein Christ werden wirst so verstehst du nichts. Wenn du dies wußtest, so hättest du auch wissen müssen, daß du nichts mehr in dieser Kunst zu tun haben würdest. Sie, die dich die Komplikationen anderer kennen lehrt, würde dich doch dann auch über die bevorstehende eigene Gefahr unterrichtet haben. Für dich ist bei jenen Berechnungen „kein Teil und kein Los da“. Derjenige, dessen Finger und Quadrant mit dem Himmel Mißbrauch treibt, der darf auf das Himmelreich nicht hoffen.
Origines (185 – 254): Erwäge doch bei dir selbst, welche Person vor dem allmächtigen Gott, dessen Macht jede andere in jeder Hinsicht übertrifft und der den Menschen an Leib und Seele und auch mit den Dingen außerhalb wohlzutun vermag, mehr Gnade finden wird: etwa der Mensch, der sich ihm in allen Dingen gläubig hingibt, oder der andere, der sich unnützerweise mit „den Namen von Dämonen“ und ihren Kräften und Handlungen und mit Zaubersprüchen und Pflanzen beschäftigt, die ihnen angehören, und mit Steinen und den in sie eingegrabenen Zeichen*, die den überlieferten sinnbildlichen oder wie nur immer gearteten Gestalten der Dämonen entsprechen. Wer nur ein wenig zu urteilen vermag, wird einsehen, daß ein einfacher und ungekünstelter Sinn, der eben deshalb sich dem allmächtigen Gott hingibt, Gott und allen, die sich ihm anvertrauen, willkommen sein wird; dagegen wird ein Sinn, der sich wegen körperlicher Gesundheit und Liebe zum Irdischen und des in gewöhnlichen Verhältnissen (erhofften) Glücks unnützerweise um Namen von Dämonen kümmert und danach trachtet, wie er die Dämonen mit gewissen Zaubersprüchen gewinnen kann, von Gott als schlecht und ruchlos und eher dämonisch als menschlich angesehen und den Dämonen überlassen werden, die der Sprecher solcher Zauberworte sich erwählt hat, um dann von den Gedanken, die ihm ein jeder Dämon eingibt, oder aber auch von anderen Übeln geplagt zu werden.
(* Ein solches eingegrabenes Zeichen liefert Gyr Niederer, Kräuterhaus in Gais, seinen Kunden. Er schreibt in seinem Prospekt: „Wir haben jetzt gesehen, wie die kosmischen Zahlen in unserem Leben eine Rolle übernommen haben und daß das mystische Pentagramm nicht umsonst an den Kopf dieser Seite gesetzt wurde. Dieses Sinnbild soll auch für den Leser zum Glücksymbol im täglichen Leben werden, indem ich jedem meiner Kunden das Pentagramm, eingeprägt in einem Stämmchenabschnitt der höchst seltenen Zwergkoniferen, auf Wunsch und bei größerer Bestellung von Kräuterprodukten geschenkweise überlasse, solange der Vorrat reicht. Greifen Sie heute noch zu! Dieser Talisman ist später nicht mehr lieferbar.“ Der Talisman bedeutet ja nichts anderes als ein zauberhaftes Schutzmittel, ähnlich wie das Amulett.)
Chrisostomus (gest. 407): Du gebrauchst nicht nur Amu¬lette, sondern auch Zauberformeln, indem du trunkene und taumelnde Weiber in dein Haus einführst. Und du schämst dich nicht, dich zu solchen Dingen zu wenden? Man glaubt sich damit zu entschuldigen, daß das Weib eine Christin ist und nichts anderes spricht als den Namen Gottes. Gerade deshalb hasse und verabscheue ich sie desto mehr, weil sie den Namen Gottes schändet und, während sie sich eine Christin nennt, heidnische Werke treibt. Die Priester hängen den Menschen Schutzmittel um den Hals. Einige ein Stück des Evangeliums. Sage, du törichter Priester: Wird nicht täglich das Evangelium in der Kirche gelesen und gehört? Wenn nun das Evangelium, das zu seinen Ohren dringt, nichts nützt, wie wird es ihn retten, so es ihm um den Hals gehängt ist? Ferner: Worin besteht die Kraft des Evangeliums? Im geschriebenen Buchstaben oder im Geist? Wenn im Buchstaben, dann hängst du es füglich um den Hals, wenn aber im Geist, dann ist es heilsamer, wenn du es zu Herzen nimmst, als wenn du es um den Hals hängst.
Augustin (354 – 430): Es ist etwas Großes, dies auf dem ganzen Erdkreis zu sehen, wie der Löwe durch das Blut des Lammes besiegt, die Glieder Christi den Zähnen des Löwen entrissen und mit dem Leib Christi verbunden wurden. Also ich weiß nicht, was ein gewisser Geist nachgeahmt hat, daß er durch Blut sein Scheingebilde erkauft haben wollte, weil er wußte, daß durch das kostbare Blut irgendeinmal das Menschengeschlecht erlöst werden solle. Es machen sich nämlich die bösen Geister gewisse Schattenbilder von Ehre, um so diejenigen zu täuschen, die Christus anhängen. Bis zu dem Grade, meine Brüder, daß jene, die durch Amulette, durch Zaubersprüche, durch Kunstgriffe des Feindes zu verführen suchen, ihren Zaubersprüchen den Namen Christi beimischen weil sie die Christen schon nicht mehr so verführen können, daß sie ihnen Gift geben, fügen sie etwas Honig hinzu, damit durch das Süße das Bittere verborgen bleibe und getrunken werde zum Verderben.
Johannes Mandakuni (armenischer Kirchenvater, fünftes Jahrhundert): Warum hast du, bedauernswerter Unglücklicher, Gott, den Schöpfer, den Arzt, das rettende Kreuz verlassen und zur törichten Zauberei Zuflucht genommen, die von den Dämonen in das Verderben gestürzt wurden? Wohlan, siehe, was der Zauberer treibt! Er zaubert, durch den Fluß gehend, und während er seine Zauberei treibt, nahen sich ihm die Dämonen, und während er geht, wird er von ihnen ergriffen; nach links treibt er Zauberei, nach rechts speit er aus, schwört dem Kreuze ab und wird an Christus zum Feind und weiß es nicht.
Sie verachten die Gnadengeschenke. Denn es heißt: „Ist jemand krank unter euch, so rufe er die Ältesten der Gemeinde; sie sollen über ihn beten und salben mit Öl im Namen des Herrn; und das Gebet im Glauben wird dem Kranken zum Heil gereichen“ (Jak.5,14 f.). Für jene aber, welche der böse Feind quält, hat er auch Befehl gegeben, und sie trieben ihn aus durch Fasten und Gebet im Zeichen des Kreuzes, das alles besiegt. Von jenen aber, die dem rettenden Kreuz abschwören, die Gnade Jesu Christi verachten und zu den Zauberern laufen, um Zauberei zu treiben und die Amulette, Zaubermittel und Zauberschriften um sich zu hängen, sagt Jesus: „Weichet von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer; ich kenne euch nicht!“ weil sie taten, was er ihnen nicht geboten hat.
Ja, so weit treibt Satan die Menschen in ihrer Verwegenheit, daß sie den heiligen Namen Gottes in ihre Zauberbücher schreiben und ihn in Verbindung bringen mit den Zaubermitteln. Ja, sie werden noch verdammungswürdiger, weil sie Gott in den Zaubermitteln und Zauberbüchern mit den Dämonen vermengen, ohne auf die unsichtbaren Pfeile Satans zu achten. Denn die Zaubermittel und Zauberschriften sind Anordnungen des Satans, nicht Gottes. Deshalb läßt Satan auch seine verderblichen Pfeile nicht merken; denn boshaft läßt er den heiligen Namen Gottes mit seinen Befehlen vermengen, damit sie, durch den Namen Gottes irregeführt, seine schwarzen Pläne nicht merken können. Denn töricht, wie sie sind, behalten sie zwar Christennamen noch bei, in ihren sinnlosen Handlungen aber erniedrigen sie sich derart, als würden sie Satan bekennen.
Ein Zauberer macht sich erkenntlich durch Aberglauben, Wahrsagerei, Zauberei, durch Beschwörung, durch Befragen, im Schneiden (Zauberei am Brot) durch Vogelschau, durch Schütteln des Siebes, durch Würfellose, durch Erprobungen mit Flüssigkeiten, durch Zauberei mit Büchern, durch Sterndeuterei (Astrologie, Horoskope), durch Befragen der Geister, durch abergläubische Beobachtungen von Tagen und des Mondes, durch Talisman*, durch allerlei zauberische Bewegung mit den Talismanen (Pendel), durch Zauberei mit Salz, Eisen, Wasser, Farben, Öl, Gerste, Perlschnüren (Halsketten), Wachs, dem Haupthaar und mit all den Unreinigkeiten, womit sie die Seelen derer beflecken und zugrunde richten, die sich ihnen fügen.
Wissen wir aber einmal, daß Gott allein der Schöpfer ist, warum wollen wir uns die Fesseln der Zauberer und Wahrsager anlegen und uns dadurch versündigen, daß wir die Tage abergläubisch unterscheiden? Und du glaubst, daß von ihm aus Schaden oder Förderung das Gras, die Reben, die Früchte der Ernte, der Weinlese, der Same und all die Arbeiten, die euch durch die Hände gehen, erfahren? Wie magst du nur auf den Aberglauben und die Unterscheidung der Tage verfallen? Wohlan, gib mir Antwort. Wodurch soll denn der Samstag und Mittwoch schädlich sein? Der Name allein ohne Licht und Wärme kann weder etwas vernichten noch ins Leben rufen; Licht und Wärme aber kommen von der Sonne. Die Sonne geht nicht am Mittwoch und am Samstag so auf und an den anderen Tagen anders; vielmehr ist der Aufgang der gleiche, und er bleibt immer derselbe. Wenn nun aber der Sonnenaufgang am Mittwoch und Freitag, am Samstag und Sonntag der gleiche ist, wie sollen denn bei einem und demselben Aufgang die einen schädlich sein, die anderen dagegen nicht? Gib Antwort, du törichter Zauberer, Diener der Mantik, der du die Gnade Gottes verloren hast! Sind denn nicht alle Tage des Herrn, und haben wir nicht alle Tage das Gute, das wir vollbringen, unserer guten Neigung und dem Willen Gottes, und das Böse, das wir verüben, unserer Bosheit und der Langmut Gottes zuzuschreiben? Gott ist der Vollbringer des Guten, wir aber sind fähig des Bösen. Wie also sollte der Name des Mittwochs oder Samstags imstande sein, etwas zu fördern oder zu vernichten, der doch ganz machtlos ist? Der Name hat ja keine Seele und keinen Verstand, und wie sollte der imstande sein, etwas zu schaffen, der keine Seele und keinen Verstand hat? Doch der Satan hat dich betört, dieses zu denken, auf daß du Gott die Ehre als Schöpfer entziehest und sie weihst den toten Namen des Samstags und Mittwochs, und du mit den Götzendienern (als Götzendiener) verurteilt wirst.
Die Folgen
Pfarrer J. Chr. Blumhardt schreibt:
„Noch muß ich etwas Zusammenfassendes mitteilen, das zwar auffallen wird, aber keineswegs von mir verschwiegen werden kann. Es wurde mir erkennbar, daß unsere Zeit an einem Übel leidet, das allmählich, ohne daß jemand darauf mit Ernst geachtet hätte, wie ein heimlich nagender Wurm fast die ganze, auch die evangelische Christenheit durchfressen hat, nämlich, daß ich so sage, die Sünde der Abgötterei, die stufenweise die Zauberei und vollendete Schwarzkunst treibt, von deren schauerlichem Eingang mir nur allzu gewisse Kunde geworden ist. Unter Abgötterei mag jedes Vertrauen auf eine übernatürliche, unsichtbare Kraft verstanden sein, auf welche gestützt ein Mensch Gesundheit, Ehre, Gewinn und Genuß sich zu beschaffen bemüht ist. Aber auch jeder abergläubische Gebrauch von scheinbar frommen Worten, besonders wenn die drei höchsten Namen dazu angewendet werden‘ ist Abgötterei, weil der lebendige Glaube an Gott, sowie die Hoheit und Majestät Gottes dadurch in ein Zerrbild verwandelt werden. Hierher gehört alle und jede Art von sogenannter Sympathie, deren Wirksamkeit von Hohen und Niederen immer entschiedener anerkannt wird und die daher von jedermann, wenigstens in ihren scheinbar unschuldigen Sphären, angewendet wird, ohne daß man überlegt, welchen Abfall von Gott solche gedankenlose Herabwürdigung des Namens und der Kraft Gottes voraussetzt und welches eigentlich in solchen Fällen die unsichtbar wirkende Kraft ist und allein nur sein kann. Sowohl hierdurch als auch durch manches andere hängt sich der Mensch mindestens an eine unmittelbare Naturkraft, kehrt seinen Glauben ans Unsichtbare von Gott ab und an eine Art Naturgeist hin, wodurch er in den Augen des eifrigen Gottes, der seine Ehre keinem anderen läßt, wie das Alte Testament redet, nur Abgötterei treibt. Soll eine unsichtbare, unmittelbare Kraft helfen, warum will sich der Mensch nicht an den halten, der die Kraft selber ist? Noch weniger ist aus dem Gebiet der Abgötterei die sogenannte Transtantion auszuschließen, bei welcher man einen Schmerz oder eine Krankheit durch allerlei Manipulationen, mit und ohne Formeln, auf Bäume oder Tiere übertragen sich bemüht. In die fürchterlichen Folgen aller dieser Abgötterei lernte ich allmählich einen Blick tun. Die nächste Wirkung ist die, daß der Mensch mehr oder weniger an eine satanische Macht gebunden wird, indem irgendein Dämon, durch den Akt der Abgötterei herbeigelockt, Einfluß auf ihn gewinnt. Dieser Einfluß kann physisch sein und namentlich allerlei Nervenleiden, Krämpfe, Gicht und andere Gebrechen zur Folge haben, bei weichen auch die Ärzte wenig Rat wissen. Ferner kann dieser Einfluß Melancholie und Schwermut wecken oder grobe Leidenschaften nähren, Wollust, Geiz, Trunkenheit, Neid, Zorn, Rachsucht und dergleichen mehr, die dem Menschen oft zur Last werden, ohne daß er darüber Herr zu werden vermöchte. Was Paulus im Römerbrief von den Folgen der Abgötterei schreibt, als eine Verwandlung der Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in allerlei Torheiten, geht auch bei unserer christlichen Abgötterei buchstäblich in Erfüllung, wenn Christen ihr Vertrauen auf ihre sündlichen Sprüche, auf geheime Formeln und Zeichen, auf gewisse Tage und Stunden und Zettelchen setzen, die sie sich umhängen wie die Neger ihre Ringe, oder sie verschlingen neben anderen eigentlichen Greueln, welche hier auseinanderzusetzen zu weit führen würde. Eine weitere Folge ist die Unempfindlichkeit gegen das Wort der Wahrheit, Gleichgültigkeit gegen die Sünde, Stumpfheit des Geistes für höhere Empfindungen und Gedanken und Sicherheit in Beziehung auf die Ewigkeit und umgekehrt, daß in der Trübsal kein Trost haften will, namentlich die evangelische Freiheit bei Anklage des Geistes nicht festwurzeln kann. Die traurigste Folge für den Menschen, wenn er obige Abgötterei nicht bekennt und bereut, kommt nach dem Tod und ist zunächst das, was ich mit Schaudern auf allerlei Weise in meinen Kämpfen erfahren habe, nämlich: Das Band, mit dem er sich an die finstere Macht gebunden hat, ist noch nicht gelöst, und der Mensch, der eben glaubte, reif für die Freude zu sein, wird festgehalten und, je nachdem er sich verstrickt hat, gezwungen, auch wider seinen Willen zur Qual der Lebendigen dem Teufel zu dienen.“
Wer Blumhardt kennt, weiß, daß seine Worte ein Gewicht haben, und dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgangen sein, wie Gott durch diesen besonders Berufenen uns sein Wort über den Aberglauben und die Zauberei in seinen furchtbaren Folgen auslegt.
Die unmittelbare Wirkung des Aberglaubens und jeglicher Zauberei besteht, wie wir bereits betont haben, darin, daß die Dämonen und die bösen Geister Seele und Leib in Besitz nehmen dürfen. Daraus entsteht eine unheimliche Mannigfaltigkeit von Folgen, wie wir sie zum Teil aus Blumhardts Bericht ersehen. Wir wollen nun diese Folgen, um einigen Überblick zu gewinnen, einteilen in Störungen seelischer und körperlicher Art.
1. Die seelischen Störungen
Ablehnung des Göttlichen. Daraus aber dürfen wir nicht etwa den falschen Schluß ziehen, als ob die Ehrfurcht vor dem Göttlichen das Waten im Sumpf des Aberglaubens und der Zauberei ausschließen würde. (Siehe Spiritismus!) Was uns jedoch bei dem Hinweis, daß der Abergläubische und von der Sünde der Zauberei behaftete Mensch das Göttliche ablehnt, ganz besonders bewegt, ist die Absicht, eine der Hauptursachen der immer mehr überhandnehmenden Gottlosigkeit aufzudecken. Unzählige haben keine Ahnung, warum sie sich gegenüber dem Wort Gottes so ablehnend, ja sogar feindselig verhalten müssen. Und viele, die sich mit ihren freidenkerischen Auffassungen brüsten, sind durch Aberglauben und Zauberei Gefangene der Finsternismacht.
Hochmut und Selbstgerechtigkeit. Durch den satanischen Bann wird, entsprechend der Charakteranlage des Menschen, auch Hochmut und Selbstgerechtigkeit ausgelöst. Es gibt Menschen, die eine höchst beleidigende Selbstgerechtigkeit und einen fast stinkenden Hochmut an den Tag legen. Sie sind derart von sich eingenommen, daß in ihren Augen die Mitmenschen, oder wenigstens die „unteren“ Schichten des Volks, nur Menschen zweiter Klasse sind. Hochmut ist eine Eigenschaft Satans. Durch Hochmut fiel er aus seiner Höhe in die schauerliche Tiefe, und durch Hochmut und Selbstgerechtigkeit reißt er Tausende und aber Tausende von Gott los, in das Verderben.
Völlige Gleichgültigkeit gegen die Sünde. Jesus sagt an vielen Stellen im Neuen Testament: „Wer Augen hat zu sehen, der sehe!“ Diese Augen, die zum Sehen da sind, werden durch Satan mit Blindheit geschlagen, daß die Sünde nicht als Sünde empfunden und erkannt wird. Die Absicht ist eindeutig. Der unter dem Satansbann stehende Mensch soll ohne Gewissensbisse in immer größere und schlimmere Stricke fallen, bis er derart gefesselt ist, daß jede Flucht unmöglich ist. Es ist selbstverständlich, daß Satan, wo immer ihm eine Handhabe geboten wird, den Blick für die Sünde verschleiert; und was ist Zauberei und Aberglauben anderes als von Gott verfluchte Sünden, die indessen bezeichnenderweise als solche nicht erkannt werden!
Geiz. Eine Frau hat, um es „zu etwas zu bringen“, viel Sympathie getrieben, und zwar so, daß sie jeweils, wenn sie im Frühling gärtnete“, den Samen oder die Setzlinge in den drei höchsten Namen in Verbindung mit irgendeiner Zauberformel aussäte und setzte. Alles gedieh immer prächtig. Die Jahre kamen und gingen; sie „brachte es zu etwas“. Aber in ihrem Herzen nagte der Geiz. Dann kam die Katastrophe. Der Geizteufel überredete sie, einen Strick zu nehmen und sich zu erhängen. In einem unbewachten Augenblick ging sie hin und hängte sich an einem Nagel auf. Noch in der letzten Sekunde konnte sie vom Strick losgeschnitten werden. Grauenhaft waren die darauffolgenden Tage und Wochen. Satan, wütend, daß ihm sein Opfer diesmal entronnen war, quälte die arme Frau derart, daß sie oft schrie: „Helft mir! Es ist mir, als ob mein ganzer Körper auseinandergerissen würde!“ Furchtbar ist es, so in die Hände Satans zu fallen.
Zwang zum Stehlen (Kleptomanie). Ein unwiderstehlicher Drang zwingt den Menschen zu stehlen, was ihm unter die Finger kommt, selbst Gegenstände, die für den Kleptomanen absolut wertlos sind.
Schwermut. Die Schwermut kann selbstverständlich auch andere Ursachen haben als Aberglauben, Zauberei usw. Wo aber die Schwermut die unmittelbare Folge von Zauberei und Aberglauben ist, wird kein menschliches Heilmittel nützen. Diese Schwermut ist in ihren Folgen unberechenbar wie der Kugelblitz. Es kann Zeiten geben, wo sie sich in die hintersten Örter des Gemüts zurückzieht, um dann unvermutet wie ein Sturmwind hervorzubrechen in der Absicht, den armen Menschen zu vernichten, oft durch Selbstmord oder durch Besessenheit.
Neigung zu Verbrechen. Matuschka ist ein entsetzliches Beispiel dafür. Mit unheimlicher Deutlichkeit wird uns in diesem Leben offenbar, wie durch die Sünde der Zauberei die Finsternismacht ihr unumschränk¬tes Besitzrecht geltend macht. Sie ist es, die dem Menschen die verbrecherischen Gedanken suggeriert und ihn nicht nur zum Verbrechen veranlaßt, sondern auch dazu zwingt. Jener fremde Unbekannte, der Geist, von dem Matuschka redete, war der satanische Geist, der von seinem Opfer in den kritischen Stunden völlig Besitz nahm und es benutzte wie der Handwerker sein Werkzeug. Es handelt sich hier nicht um Spaltung der Persönlichkeit, sondern um die furchtbaren Wirkungen des durch die Hypnose bewirkten satanischen Bannes.
Sehr oft liest man in Gerichtsurteilen: „Der Mörder hat im Affekt gehandelt“, d. h. er war seiner nicht mehr mächtig, er wußte im Augenblick der Handlung nicht mehr, was er tat. Dieser Affekt ist in den meisten Fällen nichts anderes als eine aktive Besessenheit. Es würde sich lohnen, den Lebenslauf dieser vom „Affekt“ überraschten Verbrecher auf Zauberei, Spiritismus, Hypnose, Suggestion näher zu untersuchen.
Religiöser Wahnsinn. Der religiöse Wahnsinn wird von Unwissenden als eine Folge allzu übertriebener Religiosität betrachtet. Aber wahrer Christusglaube hat noch nie zum religiösen Wahnsinn geführt, wohl aber und gerade die Zaubereisünden aller Art, die durch das unerbittliche Licht des Evangeliums aufgedeckt wurden, d. h. wenn ein in Zaubereisünden verstrickter Mensch vom Wort Gottes aufgeweckt wird und erkennt, daß er sich bekehren soll, und widerstrebt dem Heiligen Geist, dann geschieht es oft, daß sogenannter religiöser Wahnsinn den Widerstrebenden befällt. Dieser Wahn äußert sich manchmal so gotteslästerlich, daß sich die Feder sträubt, ihn näher zu beschreiben oder ein Beispiel anzuführen.
Besessenheit. Wenn man die genaue Lebensgeschichte jedes Irren kennte, wieviel Irrsinn müßte auf das Konto der Zauberei, des Hypnotismus, der Suggestion, des Spiritismus geschrieben werden! Die moderne Wissenschaft hat den biblischen Ausdruck „Besessenheit“ mit Irrsinn vertauscht, weil sie, von ihrem erkenntnistheoretischen Materialismus befangen, die Einwirkung böser Geistwesen auf den Menschen verneinen muß. Dadurch wird im Volk die Meinung geweckt, Irrsinn beruhe auf einer Störung der zentripetalen Funktionen. Hinter dieser Wissenschaftlichkeit kann sich unerkannt das grauenhafte Heer der dämonischen Geister verbergen und mit Leichtigkeit ihr furchtbares Spiel mit den Menschen treiben.
Gewiß, es gibt viele Fälle, da primär der Irrsinn von einer Störung der zentripetalen Funktionen herrührt, z. B. bei Sturz oder Schlag und direkter Verwundung des Gehirns. Aber bei dem weitaus größten Teil der Irrsinnigen liegt Besessenheit zugrunde. jedenfalls ist es sehr bezeichnend, daß es dem Irrenarzt unmöglich ist, jeden Fall genau zu klassifizieren, weil die Mannigfaltigkeit des Irrseins, der Besessenheit zu groß ist.
Unreine Gedanken. Unzählige Menschen sind von unreinen Gedanken und schmutzigen Phantasien völlig durchseucht. Alles, was ihre Zunge berührt, wird beschmutzt. Sie können nicht anders, sie müssen wie das Borstentier immer im Schmutz wühlen. Vielen mag das alles rätselhaft sein. Wir aber wissen, daß es unreine Geister gibt, die auf dem Weg der Hypnose, der Suggestion, des Spiritismus und der Zauberei sich der Menschen bemächtigen und sie zur Wollust, Hurerei, Sodomie, Päderastie und zu allen anderen sexuellen Perversitäten und sadistischen Verbrechen verführen.
Lästerungen. Nicht nur unreine und andere Geister nehmen auf den von Gott verfluchten Wegen Besitz vom Menschen, sondern auch die Lästergeister. Sie zwingen ihn, gotteslästerlichen Gedanken nachzuhangen, heilige Dinge mit dem Geifer lästerlicher Vorstellungen zu verunreinigen. Sie quälen und verfolgen ihre Opfer, gleich Erinnyen, bis sie vor Erschöpfung und Verzweiflung seelisch und körperlich zusammenbrechen oder dann in ihrer überhitzten und vergifteten Phantasie als Verbrecher enden.
Ein Evangelist erzählt:
„Ich wurde einst von einem gläubigen Mann zu seiner kranken Frau gerufen. Weinend sagte die Frau zu mir: Herr R., Sie wissen, daß ich so gern in die Versammlungen und Bibelstunden gegangen bin, und jetzt ist es mir, als ob ich fortwährend lästern und fluchen sollte, was ich ja nie tat. Was ist jetzt das?‘ Ich sagte: So wie ich die Sache ansehe, zwingt es mich zu denken, daß Sie Ihre Zuflucht zu einem Zauberdoktor genommen haben‘ was sie lebhaft bestritt. ich beharrte darauf. Nun sagte sie: Mein Mann und ich sind nicht hingegangen; aber ein Nachbar kam und sagte, er wolle zum X., ob er ein Mittel für unsere Kuh heimbringen solle. Wir bejahten.“‚
Der Bann wurde dann durch Gottes Hilfe gelöst.
Stumpfheit des Geistes. Die Stumpfheit äußert sich in der Unmöglichkeit, einer Predigt oder dem Wort Gottes überhaupt folgen zu können. Eine kurze Zeitlang gelingt es, die Aufmerksamkeit auf das verkündete Wort zu konzentrieren; aber dann bricht der Faden ab, und die Gedanken schweifen in offensichtlicher Langeweile irgendwohin in die Ferne. Dazu kommt sehr oft anhaltendes Gähnen und Schlafsucht (sofern keine körperliche Anstrengung vorliegt) oder Verlassen des Gottesdienstes während der Predigt.
Unmöglichkeit, zum lebendigen Glauben durchzudringen. Der durch die Zauberei und den Aberglauben auf dem Menschen lastende Bann offenbart seine furchtbare Wirklichkeit in besonderer Weise auch dann, wenn das Wort Gottes als greller Lichtstrahl in dunkle Sündentiefen hinableuchtet. Satan, der fürchten muß, dadurch sein Opfer losgeben zu müssen, versucht in seiner teuflischen Art das letzte. Er reißt, wie es in Matthäus 13,19 heißt, immer wieder das Wort Gottes hinweg, und zwar so, daß er zugleich eine unerträgliche, oft bis zum Wahnsinn sich steigernde Unruhe und Qual hervorruft. Versucht man mit solch armen Gebundenen zu beten, dann unterbrechen sie sehr häufig mit wilden, trotzigen Worten das Gebet oder springen auf und wollen fliehen. Andere wieder werden von den Qualen dieser Art satanischer Angriffe verschont, gelangen aber trotzdem nicht zum Herzensfrieden. Sie suchen und ringen, sie beten und lesen in der Bibel. Es nützt nichts, Zweifel quälen sie; sie stehen wie vor einer unsichtbaren Wand, die sie nicht zu durchbrechen vermögen; es ist der satanische Bann, der sie nicht losläßt. So gibt es eine sehr große Zahl sogenannter „entschiedener“ Christen oder Gläubiger, die noch das Brandmal der Zauberei, des Aberglaubens usw. in ihrem Gewissen tragen, die, genauer gesagt, als „Christusnachfolger“ immer noch dem Aberglauben und der Zauberei huldigen. Man möchte versucht sein, diese Dinge in Abrede zu stellen, wenn man nicht in erschreckend häufiger Weise in die Seelenabgründe dieser Gläubigen blicken müßte, die vom Satan in unerhört raffinierter Bosheit in ihrer Frömmigkeit geblendet werden, daß sie die Gefahr, in der sie schweben, absolut nicht zu erkennen vermögen.
Viele Gläubige wollen sich aber trotz Warnung nicht belehren lassen. Wenn dann ein harter Schicksalsschlag an die Tür ihres Lebens wuchtet, geraten sie außer Rand und Band. Die Sorge, die Furcht, die Angst treiben sie ruhelos, jammernd, klagend umher. legliches Zureden ist umsonst, jeder Trost gleitet an ihnen ab. Schlaflose Nächte wechseln mit düsteren Tagen ab. Der Fluch des Bannes! Es ist wohl unnötig zu bemerken, daß die unter dem Bann stehenden „Gläubigen“ im Glaubensleben zur Unfruchtbarkeit verurteilt sind, und sie sind es denn auch, die zum größten Teil das zersetzende Ferment bilden in den Gemeinschaftskreisen, Streitigkeiten hervorrufen, das Evangelium in Mißkredit bringen und aller Welt ein Ärgernis sind.
Nach meinen Berechnungen und Erfahrungen stehen ungefähr 60 bis 70 Prozent der Bekehrten unter einem noch nicht gelösten Bann der Zauberei oder des Aberglaubens. Eine geradezu erschütternde Feststellung! Wer trägt da wohl die Verantwortung? Sicher in erster Linie die Prediger des Evangeliums, die diesem so überaus wichtigen Gebiet keine Bedeutung beimessen, weil viele von ihnen, wie auch da wiederum die Erfahrung zeigt, oft selbst irgendwie noch belastet sind.
Da kommt eine Dame zu einem Prediger und fragt ihn, ob denn das Pendeln über Kranken zur Feststellung der Krankheit usw. nicht etwas Gefährliches sei. Darauf meinte der Prediger, daß er nicht glaube, daß das unerlaubt sei. Ja, im Hosea heißt es nicht umsonst: „Mein Volk geht mangels an Erkenntnis zugrunde.“
Wenige dürften wissen, daß ganze Dörfer, ja sogar ganze Landstriche unter schwerstem satanischen Bann stehen. Es gibt Gegenden, wo jedes Haus vom Bann der Zauberei behaftet ist. Dies erhellt, warum da und dort dem Evangelium Jesu Christi oft geradezu teuflischer Widerstand entgegengesetzt wird.
Wir dürfen und damit möchte ich alle einsichtigen gläubigen Pfarrer und Prediger herzlich bitten, sich diesen Tatsachen nicht ungläubig zu verschließen nicht übersehen, daß der Widersacher, Satan, sein Reich ausbaut, und das in besonderer Weise mit dem furchtbaren Mittel der Zauberei und des Aberglaubens. So wie Satan in der alten Welt bei den Stämmen Kanaans in Form von Zauberei auf dem Plan war, genauso ist er auch heute noch wirksam und bringt ganze Gegenden, Dörfer und Städte durch Aberglauben und Zauberei unter seine Hand.
All diese Tatsachen sollten die „Wächter auf Zions Mauern“ aus dem religiösen Hinträumen aufschrecken und, die große Gefahr wahrnehmend, den Kampf gegen diese verborgenen und von Gott verfluchten satanischen Machenschaften aufnehmen lassen.
2. Körperliche Störungen
Den seelischen Störungen folgen gewöhnlich auch körperliche Störungen wie:
Chronische Kopf , Magen und Nervenleiden. Die Ärzte sind gegenüber diesen von der Zauberei hervorgerufenen Leiden völlig machtlos. Keine Pillen allopathischer und homöopathischer Art, keine Elektrotherapie, keine Bäder, nichts hilft, weil die satanischen Geister sich auf diese Weise nicht vertreiben lassen.
Herzbeklemmungen und Angstzustände (sehr oft Ohnmachten). Sprachlosigkeit, Taubheit, Fallsucht, Lähmungen. Akute Fieberzustände. Verkrümmung und Verkürzung oder Steifheit der Glieder. Darüber schreibt Blumhardt: „Es geschah, daß Gottliebin zu einer vollkommenen Gesundheit gelangte. Alle ihre früheren Gebrechen, die den Ärzten wohlbekannt waren, wurden ganz aufgehoben, so die hohe Seite, der kurze Fuß, die Magenübel usw. Dabei wurde ihre Gesundheit immer fester und dauerhafter, und jetzt steht es seit geraumer Zeit so, daß sie, in jeder Hinsicht vollkommen hergestellt, als ein Wunder Gottes betrachtet werden kann.“
Diese Aufzählung körperlicher Störungen ist ein kleiner Ausschnitt aus der ungeheuren Menge anderer, ungezählter Möglichkeiten. Beherzigenswert ist, was Sanitätsrat Dr. Kayser, Augenarzt, schreibt:
„Krankheit und Sünde.“
„Ein besonders wichtiges Gebiet ist das der Zaubereisünden, die wohl einen großen Teil der Nervenkrankheiten und sonstige nervöse Zustände zur Folge haben. Näher darauf einzugehen, geht der Kürze wegen nicht an. Ich erinnere nur daran, wie viele Menschen am Leib und besonders an der Seele krank sind, weil sie sich dieser Sünde der Zauberei (Besprechen, Brauchen, Spiritismus, wozu überhaupt jeder Unglaube gehört) schuldig gemacht haben. Die meisten Ärzte haben für die Störungen des Gemütslebens, weil sie nicht bekehrt, nicht bewußt durch das Blut Jesu versöhnt sind, kein tieferes Verständnis. Bei vielen nervösen Menschen spielt Satan gleichsam Klavier auf den Nerven. Wir hören in unserer Zeit sehr viel von Nervosität, und diese ist in den meisten Fällen auf ein belastetes Gewissen zurückzuführen. Hier ist seelsorgerliche Behandlung am Platz; in vielen Fällen wird die Krankheitsmacht durch ein demütiges aufrichtiges Sündenbekenntnis gebrochen. Eine ganz besondere Rolle spielen satanische Mächte bei den Besessenheiten. Viele dieser Art Kranke sind in Irrenhäusern.“
Lieber Leser, besinne dich darauf, ob du irgendwie dem Sündengreuel des Aberglaubens, der Zauberei, des Spiritismus und all der von Gott verfluchten Abgöttereien gehuldigt hast oder noch huldigst! Und wenn du dich darin schuldig weißt, so erinnere dich, wie das göttliche Urteil lautet! Erinnere dich, daß auf alle diese Sündengreuel ewige Strafe gesetzt ist! Erinnere dich, was in 1.Chronik 10, 13-14 steht: „Also starb Saul in seiner Missetat, die er wider den Herrn getan hatte an dem Wort des Herrn, das er nicht hielt; auch daß er die Wahrsagerin fragte und fragte den Herrn nicht, darum tötete er ihn und wandte das Königreich zu David, dem Sohn Isais.“ Vergiß nicht, daß Israel zur Hauptsache deshalb vom Angesicht Gottes verstoßen wurde, weil es in die Sünde des Spiritismus und der Wahrsagerei und des Aberglaubens fiel! „Aber du hast dein Volk, das Haus Jakobs, lassen fahren; denn sie treiben’s mehr als die gegen den Aufgang und sind Tagewähler wie die Philister“ (Jes.2,6). Sage ja nicht: Es wird wohl nicht so gefährlich sein. Was die Heilige Schrift als gefährlich hinstellt, das mache du nicht ungefährlich, sonst wagst du es, Gott zu einem Lügner zu machen! Löse dich von der Sünde, von dem satanischen Bann, ehe es zu spät ist!
Es kann auch sein, daß du als Kind von deinen Eltern zu einem Besprecher, zu einem Wunderdoktor oder Pendler gebracht worden bist, oder man hat dir die Warzen oder das „Ohrenmüggeli“ usw. besprochen. Diese Sünde haftet dir genauso an, wie wenn du selbst mit Willen und vollem Verantwortungsbewußtsein hingegangen wärest. Es nützt dir nichts zu sagen, daß dich ja keine Schuld treffen könne. Wenn eine Mutter mit ihrem Kind auf dem Arm durch ein großes Feuer geht, so wird nicht nur die Mutter den Wirkungen des Feuers ausgesetzt sein, sondern auch das Kind, und wer sich dem satanischen Feuer der Zauberei, des Aberglaubens nähert, sei es wissentlich oder unwissentlich, trägt Brandmale davon, kommt unfehlbar unter den Bann und damit unter das göttliche Zorngericht.
Ich möchte es nicht unterlassen, in diesem Zusammenhang noch auf ein ganz verborgenes Gebiet hinzuweisen, in das sicher viele nur mit leisem Frösteln hineinschauen werden.
Es gibt heutzutage scheinbar unverdächtige religiöse Strömungen und Bewegungen, in denen viele, männlichen und weiblichen Geschlechts, beanspruchen, Führer oder Führerin zu sein. Beim näheren Zusehen stellt es sich heraus, daß viele dieser Führer und Führerinnen unter schwerstem Zauberbann, ja sogar unter unauffälliger Besessenheit stehen. Alle nun, die mit diesen Führern oder Führerinnen in nähere Beziehung kommen, d.h. sich ihrem religiösen Einfluß öffnen, kommen gewöhnlich in eine Umsessenheit hinein. Es ist dies ein Zustand, der darin besteht, daß z.B. unreine Gedanken plötzlich wie eine Quelle aufbrechen oder daß sich quälende Vorstellungen oder auch ein unvermittelter Anflug von Melancholie oder ausgesprochenes Selbstbewußtsein oder hochmütige Demut oder auch eine in gewissen Abständen wiederkehrende seelischreligiöse Hochspannung, ein Ergriffensein, eine Begeisterung, die in immer tiefere Leere hineinführt, und viele andere Dinge sich zeigen. Dadurch wird um den einzelnen eine Atmosphäre geschaffen, die jedes wahre, lebendige, nüchterne Glaubensleben in Christus Jesus ausschließt. Denn gewöhnlich ist es so, daß die Umsessenen den Ursprung ihres Zustandes gar nicht zu erkennen vermögen, bis entweder dann der Zusammenbruch erfolgt oder die Umsessenheit zur Besessenheit wird und in Schwermut oder Hochmut oder gar Umnachtung hineinführt.
Wie werde ich frei?
Wir wissen aus der Heiligen Schrift, daß Aberglaube, Zauberei, Spiritismus sowie alle anderen verwandten Gruppen unter dem göttlichen Fluch stehen. Dieser Fluch wird erst in der Ewigkeit in seiner ganzen Furchtbarkeit eingelöst. Arme Menschen, die Sturm ernten müssen, weil sie Wind säten! Arme Menschen, an denen sich das Wort Offenbarung 21, 8 erfüllt: „Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod.“
Gott sei Dank, gibt es ein Mittel, das jedermann von dem satanischen Bann befreit, wenn er sich befreien lassen will. Am Fluchholz auf Golgatha triumphierte der eingeborene Sohn Gottes, Jesus Christus, über die satanischen Gewalten, und durch seine glorreiche Auferstehung von den Toten hat er uns die Bahn in die ewige Herrlichkeit frei gemacht. Jesus hat uns erlöst durch sein heiliges Blut von aller Sünde (Röm. 3,25; Eph. 1,7; Kol. 1,14; 1,20; 1.Joh.1,7; Hebr. 9, 14 u. a.), auch von der Sünde des Aberglaubens und der Zauberei.
Willst du nun frei werden von deiner Gebundenheit, von dem Bann, der auf dir lastet, d. h. willst du dem zukünftigen göttlichen Zorn entfliehen, dann ist es nötig, daß du
1. den Greuel, den du getrieben hast, als Sünde erkennst und bekennst. Vermeide alle Winkelzüge der Selbstentschuldigungen: „Ich kann nichts dafür, ich tat es unwissentlich, man hat mir so geraten“ usw. Es steht geschrieben: „Wenn jemand etwas Unreines anrührt, es sei ein Aas eines unreinen Tieres oder Viehs oder Gewürms, und wüßte es nicht, der ist unrein und hat sich verschuldet“ (3. Mose 5, 2).
Ich möchte dich noch auf eine besondere satanische Taktik aufmerksam machen. Du kannst unter einem mehrfachen Bann stehen und dich möglicherweise an keine deiner Zaubereisünden erinnern. Sage deshalb nicht, dag bei dir alles in Ordnung sei, wenn du dich vorderhand an nichts Derartiges erinnern kannst! Satan will eben den Schleier der Vergessenheit darüber werfen, damit du nicht zur Buße kommst und du weiter in dem unerlösten Zustand bleibst.
Wie oft kommt es vor, daß Menschen, die behaupten, sich weiter an nichts zu erinnern, später, unter der Einwirkung des Heiligen Geistes, ganze Register von Aberglauben, Sympathie und Zaubereisünden aufzuzählen wissen.
Jesus ist treu! Wer loskommen will von diesen Sündengreueln, dem deckt er auch die verborgensten und unverdächtigsten Sünden auf, damit sie ans Licht kommen und unschädlich gemacht werden.
2. Fliehe mit deinem Sündenbekenntnis zu deinem Erlöser Jesus Christus, der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit!
3. Laß dich von dem kostbaren Blut des Gekreuzigten reinigen! Merke dir aber: Solange du dich jesus nicht vollständig auslieferst und solange du Satan noch irgendwo und sei es die unscheinbarste Handhabe bietest, kann dich das Blut Jesu nicht reinigen und nicht schützen.
4. Entsage allem, und zwar gründlich, was dich unter den Bann gebracht hat! Die Traumbücher und Zauberbücher verbrenne, die Wahrsagerspiegel, Kristalle, Psychographen, Horoskope, Amulette, Hufeisen usw. vernichte*!
(* Es gibt Missionsgesellschaften, die von ihren Missionsfeldern Gegenstände der Zauberei sammeln, um sie in Europa in Wanderausstellungen in Städten und Dörfern aufzulegen. Man sollte so etwas nicht für möglich halten; denn das Sammeln und die Schaustellung solcher Gegenstände ist vor dem Herrn ebenso ein Greuel wie die Zauberei. Siehe 5. Mose 7, 25. 26: „Ihre geschnitzten Götzenbilder sollt ihr mit Feuer verbrennen; du sollst nicht nach dem Silber und Gold, das sich an ihnen befindet, Verlangen tragen und es nicht für dich hinnehmen, damit du dadurch nicht ins Verderben gerätst; denn es ist ein Greuel für den Herrn, deinen Gott. Und du sollst einen solchen Greuel nicht in dein Haus bringen, um nicht gleich ihm dem Banne zu verfallen; du sollst es vielmehr mit Ekel verabscheuen und für etwas Greuelhaftes halten; denn es ist dem Banne geweiht.“
Merkwürdigerweise gibt es Gläubige, die sagen, daß dies ja ein alttestamentliches Gebot sei, somit im Neuen Bund keine Gültigkeit mehr habe. Wirklich? Gewiß, es gibt alttestamentliche Vorschriften, die im Neuen Bund ihre Gültigkeit verloren haben. Auf keinen Fall aber hat das Verbot der Zauberei nur alttestamentliche Gültigkeit; denn Satan im Alten Testament ist derselbe auch im Neuen Testament. Apostelgeschichte 19,18 und Offenbarung 21, 8; 22,15 zeigen unmißverständlich, wie sehr 5. Mose 7, 25-26 heute noch nachgelebt werden soll.
Wer einmal im Britischen Museum in London jene Säle durchwandert hat, in denen die vielen Zaubereigegenstände aus allen Erdteilen ausgestellt sind, wird mit einem leisen Frösteln ahnen, warum Gott die Vernichtung aller Zaubereigegenstände fordert.)
Siehe 5. Mose 13, 18: „Und laß nichts von dem Bann an deiner Hand hangen, auf daß der Herr von dem Grimm seines Zorns abgewendet werde und gebe dir Barmherzigkeit und erbarme sich deiner!“ Und weiter Apostelgeschichte 19,19: „Viele aber, die da vorwitzige Kunst getrieben hatten, brachten die Bücher zusammen und verbrannten sie öffentlich.“ Trenne dich auch von den Freundschaften, die du auf deinem Irrweg gefunden hast! Juda 23: „Hasset auch den Rock, der vom Fleisch befleckt ist!“
Nach einem Vortrag in G. wurde ich von einer Familie zum Tee eingeladen. Das Gespräch wurde bald auf das Gebiet der Zauberei und des Aberglaubens gelenkt. Die Hausfrau bekannte dann unvermittelt, daß sie von einem „Doktor“ Plus und Minuspillen gekauft habe. Ich ließ mir dieses geheimnisvolle Schächtelchen reichen, und sofort stelle ich fest, daß es sich um schlimmen Aberglauben handelte. Der Deckel des Pillenschächtelchens war mit dem Pentagramm (Drudenfuß) versehen.
Nachdem ich die Familie von der Gefährlichkeit dieses Mittels überzeugt hatte, nahm ich das Schächtelchen mit, um die Pillen am Morgen zu vernichten. Um Mitternacht kam ich nach Hause. Meine Frau schlief schon. Am Morgen klagte sie mir, sie hätte einen sehr beunruhigenden Traum gehabt. Immer sei vor ihren Augen ein merkwürdiges Zeichen aufgetaucht und hätte sie geängstigt. Mir blitzte etwas durch den Kopf. Ich zeigte ihr das Pentagramm auf dem Pillenschächtelchen, und überrascht und ganz benommen sagte sie: „Genau dieses Zeichen hat mich so beunruhigt.“
Dieses Beispiel zeigt so deutlich, wie wichtig es ist, daß alle Mittel und Gegenstände, die mit Sympathie oder Zauberei im Zusammenhang stehen, vernichtet werden müssen.
5. Weise in deinem Geist alles Satanische zurück! Sag es laut, sag es in Gedanken, sag es im Gebet, daß du mit Satan nichts mehr zu tun haben willst, daß du alles aufs bestimmteste abweisest, das dich weiter in dem Bannkreis der Finsternis zurückhalten könnte! Treibe die Dämonen im Namen Jesu aus deinem Leibe aus!
6. Suche, wenn du dir nicht zu helfen weißt, einen erfahrenen Seelsorger auf! Gehe nicht zu Mietlingen, die dich beruhigen! Du wirst sonst mitsamt dem blinden Blindenleiter verlorengehen.
Im „Helmbrechtser Anzeiger“ in Oberfranken erschien folgende öffentliche Erklärung:
„Ich erkläre hiermit in aller Öffentlichkeit einer werten Einwohnerschaft von Rodeck und der näheren und weiteren Umgebung, daß ich selber von Lügen- und Finsternismächten irregeleitet alle, die zu mir kamen, um aus den Karten die Zukunft zu erfahren, jahrelang belogen und betrogen und leider auch mit in den Bannkreis dieser Mächte verstrickt habe.
Durch wunderbare Gottesfügung bin ich zur Erkenntnis meines Irrtums gekommen, habe mich durch die Kraft des auferstandenen, zur Rechten Gottes erhöhten und durch seinen Heiligen Geist gegenwärtigen Heiland Jesus Christus von diesen dunklen Mächten losgesagt, von meinem sündigen Tun und Treiben abgelassen und will nun meinem Retter, ja ihm allein dienen.
Ich bitte all die lieben Irregeführten von ganzem Herzen, mir zu verzeihen und wünsche ihnen, daß der liebe Heiland auch ihnen gnädig sei und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen lassen möge, damit auch sie es am eigenen Herzen erfahren dürfen.
Rodeck, den 5. Februar 1932
sig. Frau Henriette Hohenberger.“
So wird dich Jesus Christus befreien und dir vergeben, wie er dieser Frau geholfen hat, wenn du Jesus vertraust; denn
Jesus ist Sieger!
Er wird dich erlösen aus den Banden Satans, wenn du dich aufmachst und zum Kreuz flüchtest. Fürchte dich nicht, wenn dich bei der Erkenntnis deines wahren Seelenzustandes Verzweiflung in noch tiefere Finsternis stürzen möchte! Jesus hält dich und will dich aus der Nacht zum hellen Licht seiner Gnade führen. Blick mutig vorwärts, aufwärts, bis die Fesseln fallen und dein Geist sich aus den Niederungen teuflischer Verführung emporschwingt in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes und du dereinst zu jener großen Schar gezählt werden kannst, die ihre Kleider hell gemacht haben im Blut des Lammes!
Ich möchte dich, der du wirklich von dem Bann gelöst werden willst, noch auf folgende wichtige Tatsache aufmerksam machen. Hast du nicht bemerkt, wie du beim Lesen dieser Schrift innerlich unruhig, voll Auflehnung geworden bist und wie du nur mit großer Mühe und etlichen Hindernissen zu Ende lesen konntest? Wundere dich nicht, wenn du nun unter Angstgefühlen, Herzklopfen, Übelkeit, Müdigkeit, Fieber, Gemütsdepressionen usw. leidest! Das alles sind Angriffe Satans, damit du diese Schrift unzufrieden beiseite legst oder gar zerreißest, um im alten verlorenen Zustand zu verharren.
Da kam einst nach einer Evangelisation eine Frau zu einer Unterredung. Schon ihr Äußeres verriet auf den ersten Blick Besessenheit. Im Verlauf der Unterredung wurde dann ein vielfacher Bann offenbar. Es wurde ihr erklärt, daß sie unter einem satanischen Bann stehe, daß aber Jesus gekommen sei, auch sie völlig zu erlösen. Einige Tage später wird dem betreffenden Pfarrer mitgeteilt, sie sei derart erkrankt, daß sie nicht mehr in die Sprechstunde kommen könne und wolle.
Auf diese Art versucht es Satan, seine Opfer in seiner Gewalt zu behalten. Ich bitte dich deshalb dringend, lag dich nicht durch solche Manöver von deinem Vorhaben und Wunsch, von dem Bann gelöst zu werden, abwendig machen! Denke daran Jesus ist Sieger! Wenn es auch durch viele und schwere Kämpfe geht und du glaubst, darin untergehen zu müssen, so wisse: Jesus hält dich und führt dich zum herrlichen Durchbruch. Er löst den Bann, daß du frei wirst!
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