Audio – Der Antichrist (Dr.Koch)




Wiederkunft Jesu – Der Antichrist (Pache)

Dr. René Pache

DIE WIEDERKUNFT JESU

  • Die Bedeutung der biblischen Weissagung – aus dem Französischen von E. Wieter-Eoll, 1953 –

Hier nur als Auszug die Seiten 127 bis 155: Kapitel 4

Der Antichrist

Ohne Zweifel wird die größte Menschengestalt der Endzeit die sein, welche die Bibel den Antichrist nennt. Er soll eine solch große Rolle spielen, daß wir alles über ihn Gesagte genau erforschen müssen.

I. Wer ist der Antichrist?

Es ist der letzte große Führer, den sich die Menschheit in der Endzeit geben wird, der sie in der letzten Empörung gegen Gott und Seinen Christus anführt. Jesus war zugleich der vollkommene Mensch und Gottes Ebenbild auf Erden. Aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht und haben Ihn verworfen. Bald wird der Übermensch auftauchen, der Satans ganze Macht verkörpert. Seine Brutalität mit List verdeckend, wird dieser falsche Christus die Völker verführen, so daß sie ihm als ihrem Heiland zujubeln. Paulus nennt ihn den “Menschen der Sünde”, weil er die höchste Potenz des Sünders sein wird. Er wird mit seinem Gefolge zum Vollmaß alles Bösen kommen, das der Mensch, einzeln oder kollektiv, erreichen kann. Die Sünde der Menschen soll sich im Menschen der Sünde ganz entfalten. Der Antichrist wird in der Tat der größte Gegner des Herrn sein, der je unter den Menschen aufgestanden ist.

II. Wird der Antichrist wirklich eine Person sein?

Manche halten den Antichristen nur für ein System, ein verderbliches Prinzip, das in der Welt verbreitet ist, einen bösen Kollektivgeist, der sich in der Endzeit offenbaren wird. So hätten wir nach einigen Auslegern nicht das Auftreten eines Menschen von Fleisch und Blut zu erwarten, der in sich alle Weissagungen über den Antichristen verwirklichen würde. Dagegen sind wir auf Grund zahlreicher Bibelstellen vom Antichristen als einer Person überzeugt. Um jedes Mißverständnis zu zerstreuen, beachten wir zuerst, daß die Schrift hier vier Dinge unterscheidet:

 

1. Den Geist des Antichristen.

“Jeder Geist, der nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.” 1. Joh. 4,3.

Der Geist des Antichristen ist in Wirklichkeit der Geist der Verneinung, der Jesus Christus ablehnt, und den der Teufel seit dem Sündenfall dem menschlichen Herzen einbläst. Gewiß, dieser Geist ist jetzt schon in der Welt, aber das hindert nicht, daß er eines Tages im “Menschen der Sünde” Person wird.

Es ist somit wichtig, daß sich jeder von uns schon heute vor einem solchen Geist hüte. Johannes sagt: “Wer Sünde tut, der ist vom Teufel.” …

 

2. Die Vorläufer des Antichristen

Der letzte Antichrist wird nur der Gipfel einer langen Linie von Feinden Gottes sein.  . . . Zur Zeit des Apostels Johannes waren Menschen, nachdem sie eine fromme Maske getragen hatten, zu offenen Feinden Christi geworden. (1. Joh. 2,18‑19. 22; 2. Joh. 7.) Die Urgemeinde hat schon damals falsche Apostel und falsche Propheten gekannt.

Der falsche Christus und der falsche Prophet der Endzeit werden an der höllischen Macht ihrer Verführung zu erkennen sein. Zu allen Zeiten haben die Christen an Personen, die sich in der Geschichte durch ihre Feindschaft gegen das Evangelium und ihre Selbstüberhebung hervortaten, Vorläufer des Antichristen gesehen. Wir wollen als Beispiele hier nur Nero, Mohammed, bestimmte Päpste und gewisse Diktatoren unserer Zeit anführen.
Sicher ist, daß Männer wie Hitler, Stalin und Mao eine ganze Reihe von antichristlichen Zügen in sich vereinigten. . . . In den verflossenen Jahren schien es wahrlich, als wohnten wir der Generalprobe des großen Enddramas schon bei, das sich bald auf der Weltbühne abspielen wird.  . . .

 

3. Die Person des Antichristen.

a) Für Johannes ist ein Antichrist eine Person. Die “Antichristen” seiner Zeit waren falsche Christen und Feinde Gottes, die dadurch entlarvt wurden, daß sie die Gemeinde verließen. Und der Apostel sagt weiter: “Ihr habt gehört, daß der Widerchrist kommt”, d. h. ein Mensch wie die ersten Widerchristen, aber viel mehr zu fürchten. 1. Joh. 2,18‑19.

b) Paulus gibt dem Antichristen Namen, die sich nur auf eine Person beziehen lassen, 2. Thess. 2,4. 8: der Mensch der Sünde; das Kind des Verderbens (vgl. den Namen für Judas, Joh. 17,12); der Widersacher; er läßt sich als Gott anbeten; der Boshaftige.

c) Daniel spricht immer von derselben Person als einem König, der den Allerhöchsten lästern, die Heiligen zerstören und die Herrschaft ausüben wird. 7,24‑26. Er wird unglaubliche Verwüstungen anrichten, unerhörten Erfolg haben und bis zu seinem plötzlichen Ende voll Dünkels sein. 8,23‑25.  . . .

d) Die Offenbarung spricht in genau demselben Sinn. Sie nennt den Antichristen das (wilde) »Tier«, im Gegensatz zu Jesus Christus, dem »Lamm«. Das Tier ist aber offensichtlich ein Mensch aus Fleisch und Blut: dieser läßt sich anbeten, lästert Gott, verfolgt die Heiligen und beherrscht die ganze Welt. 13,4‑7.  . . .

e) Einen guten Beweisgrund liefert uns endlich Jesu Wort: »Ich bin gekommen in Meines Vaters Namen, und ihr nehmet Mich nicht an. So ein anderer wird in seinem eigenen Namen kommen, den werdet ihr annehmen.« Joh. 5,43.
Jesus, der Gesandte des Vaters, war der vollkommene Mensch. Der Antichrist, das Werkzeug des Teufels, wird der vollkommen verderbte Mensch sein.  . . .  Hätte die Bibel ihn nicht angekündigt, ruft doch die Geschichte nach einem Antichristen, der am Zeitenende die Empörung gegen Gott bis zur letztmöglichen Grenze treibt.

III. Welcher Gegensatz läßt sich zwischen Christus und dem Antichristen herausheben?

Jesus ist der Messias, vom Vater gesandt, die Welt zu erretten und Sein Reich zu errichten; der Antichrist ist der falsche Messias, vom Feinde erweckt, sich der Wiederkunft Christi zu widersetzen und die Menschen zu verderben.

Jesus ist Gott, der Mensch wird; der Antichrist der Mensch, der sich zum Gott macht. Versuchen wir, dem Vergleich zwischen diesen beiden großen Gegenspielern nachzugehen.

 

Der Antichrist

1. Er ist das Ebenbild Satans, der ihn sendet. Johannes zeichnet ihn in der Gestalt eines Tieres mit 7 Köpfen und 10 Hörnern, ähnlich dem großen, roten Drachen, der den Teufel darstellt. Offb. 12,3; 13,1; 17,3.

2. Der Antichrist ist die zweite Person der teuflischen Trinität: Drache (der Teufel), Tier und falscher Prophet. Offb. 16,13. Es gibt also einen Anti‑Gott, einen Anti‑Christus und einen Anti‑Geist.

3. Der Antichrist steigt aus dem Abgrund, um den Willen des Teufels auszuführen. Offb. 11,7; 17,8. Er kommt in seinem eigenen Namen. Joh. 5,43.

4. Der Antichrist ist wie ein wildes Tier, das in sich die List des Leoparden, die Kraft des Bären und die Grausamkeit des Löwen vereinigt. Offb. 13,2.

5. Der Antichrist empfängt seine Kraft, seinen Thron und seine Macht direkt vom Teufel. Offb. 13,2. Sein Kommen »geschieht nach der Wirkung Satans in allerlei lügenhaften Wundern«. 2. Thess. 2,9.

6. Der Antichrist scheint eine Art Auferstehung oder wunderbarer Heilung an sich erleben zu sollen, welche dann die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf ihn lenkt. Offb. 13,3 12. (der Ausdruck »tödlich wund« ist im Griechischen derselbe wie das beim Lamm verwendete Wort »geschlachtet« Offb. 5,6).

7. Der Antichrist wird es erreichen, daß die ganze Welt ihn anbetet: Und sie beteten das Tier an… Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an.« Offb. 13,4.8. Solche Weissagungen überraschen uns nicht, da wir es erlebt haben, daß ganze Völker den Übermenschen anbeteten, der sie in den Ruin stürzte.

8. Der Antichrist wird die Welt mit seinen lasterhaften Reden in Erstaunen setzen. Offb. 13,7 Dan. 7,8.

9. Die Herrschaft des Antichristen soll nur dreieinhalb Jahre dauern (zweiundvierzig Monate, 1260 Tage) Offb 13,5; 12,6.14.

10. Der Antichrist wird »der Mensch der Sünde« genannt, er wird der »Boshaftige« in höchster Potenz sein, das Geheimnis der Bosheit in Vollendung. 2.Thess.2, 3.7‑8, Er verkörpert alles Schlechte und Unvollkommene am Menschen; darum ist seine symbolische Zahl die des Menschen 6, dreifach wiederholt: 666.

11. Der Antichrist wird die Gewalt empfangen über jedes Volk, jede Sprache, jede Nation. Alle Bewohner der Erde werden ihn anbeten. Offb. 13,7‑8.  . . .

12. Der Antichrist hat eine Hure zum Weibe, die abgefallene Kirche. Offb. 17,1‑16.

Christus

Jesus sagt: »Wer Mich sieht, sieht den Vater.« Joh. 14,9. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes und das Abbild Seines Wesens. Kol. 1,15; Hebr. 1,3.

Jesus ist die zweite Person der himmlischen Dreieinigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Joh. 1,1; 2. Kor. 3,17.

Jesus kommt vom Himmel herab, um den Willen Gottes zu tun. Er kommt im Namen Seines Vaters. Joh. 6,38; 5,43.

Jesus ist das für uns geschlachtete Lamm, voller Sanftmut, Unschuld und Gnade. Offb. 5,6‑9. Die Menschen wollten sich nicht vom Lamm retten lassen, so werden sie vom Tier zerrissen werden.

Jesus kann sagen: »Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden…« »Alle Dinge sind Mir übergeben von Meinem Vater.« Matth. 28,18; 11,27. ‑ Satan hatte dem Heiland vergeblich alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit angeboten. Matth. 4,8‑10. Im Antichristen wird er einen Menschen finden, der ganz gewillt ist, dieses Angebot anzunehmen und ihm Leib und Seele auszuliefern.

Auf Grund Seiner Auferstehung wurde Christus als der Sohn Got­tes in Kraft erwiesen. Röm. 1,4. Gott wird die Welt durch den von Ihm bestimmten Menschen richten und hat dies aufs gewisseste bewiesen, indem Er Ihn von den Toten auferweckte. Ap. 17,31.

Jesus hat Sich den Gläubigen zur Anbetung dargeboten. Bei Seiner Geburt beteten Ihn die Weisen an. Matt. 2,11. Auch Seine Jünger, mitsamt dem ungläubigen Thomas, beteten Ihn an. Luk. 24,52; Joh. 20,28. Aber die meisten Menschen haben Ihm diese höchste Ehrung verweigert, die sie dem Antichristen vorbehielten. Nichtsdestoweniger werden sich nach dem Erscheinen Christi in Herrlichkeit »alle Kniee vor Ihm beugen und alle Zungen bekennen, daß Er der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters. « Phil. 2, 10‑11.

Von Jesus konnte man sagen: »Es hat nie ein Mensch geredet wie dieser.« Joh. 7,46. Aber Seine Worte waren voller Sanftmut und Liebe.

Jesus Christus ist der Heilige Gottes, der vollkommene Mensch, wirklich einer der unseren, doch ohne Sünde. Hebr. 2,17; 4,15. Den Juden mit den Worten vorgestellt. »Sehet, welch ein Mensch« ist tatsächlich das Beste am Menschen in Vollendung. Er verkörpert das Geheimnis der Gottseligkeit selbst. 1. Tim. 3,16. Darum ist Seine symbolische Zahl in der Offenbarung die der Vollkommenheit: 7.

Gott wird Seinem Sohn die Nationen zum Erbe geben, und der Welt Enden zum Eigentum. Ps. 2,8. Und Daniel sagt: »Der gab Ihm Gewalt, Ehre und Reich, daß Ihm alle Völker, Leute und Zungen dienen sollten. « 7,14.

Christus steht als Braut die Gemeinde zur Seite, heilig und unsträflich, die Er zu Sich in die Herrlichkeit erheben wird. Eph. 5,25‑27.

Ein solcher Vergleich ist ein erschreckender Beweis dafür, in welchem Maße Satan Gott nachzuäffen vermag. Sein falscher Messias ist ein greuliches Zerrbild vom wahren Christus. Und daß die Menschheit Jesus verwirft, um sich dem Antichristen auszuliefern, zeigt, bis zu welchen Tiefen der Verworfenheit sie zu sinken vermag.

IV. Die Verführung durch den Antichristen

Durch Verführung und List brachte Satan unsere ersten Eltern zu Fall. 2. Kor. 11,3. Hat er seinen falschen Heiland, den Antichristen, hervorgebracht, so wird er wieder, kraft einer unerhörten Verführung, die ganze Menschheit dazu bringen, vor ihm niederzufallen. »Er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichtes. Darum ist es nichts Besonderes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Prediger der Gerechtigkeit.« 2. Kor. 11,14‑15.

Wir haben es gesehen, wie der Herr uns wiederholt vor dieser furchtbaren Verführung warnt. (Matt. 24,4‑5. 11. 24‑25.) Offenbar gehen diese Weissagungen vor allem in dem letzten falschen Christus und seinem falschen Propheten in Erfüllung. Durch allerschlimmsten Betrug suchen diese dann die Menschen zu überführen, und zwar:
die Völker: daß endlich der Welt ein Heiland nach ihrem Herzen gegeben ist;
die Juden: daß ihr so lang erwarteter Messias nun vor ihnen steht;
die Christen sogar: daß der wahre Christus in der Gestalt des großen Übermenschen der Endzeit wiedergekommen ist.

Der Erfolg dieses Betruges wird verheerend sein. Jesus wiederholt eindringlich: »Und werden viele verführen . . . daß verführt werden (wenn es möglich wäre) auch die Auserwählten.« Und Johannes verkündet, daß alle Erdbewohner unter der Wirkung eines Massenwahns den Antichristen anbeten werden; durch die Zeichen des falschen Propheten verführt, werden sie ein Bild des Tieres machen und es als Gott verehren. Offb. 13,8.14‑15.

Wie kann sich die so verstandesstolze Menschheit derart begaunern lassen? Nur die Schrift gibt uns die Antwort darauf: »Der Boshafte, dessen Zukunft geschieht unter der Wirkung Satans mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern, und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben aufgenommen, auf daß sie selig würden. Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.« 2. Thess. 2,9‑12 (S. auch 2. Kor. 4,3‑4!).
Ein furchtbares Wort: Alle Verführungskünste Satans könnten die Seelen nicht irreführen, wenn Gott sie nicht selbst mit Blindheit schlüge! Sechsmal verhärtete Pharao sein Herz, dann aber heißt es fünfmal, der Herr selbst verhärtete ihm das Herz. 2. Mose 7,13. 22; 8,11. 15. 28; 9,7 und 9,12; 10, 1. 20. 27; 11, 10.
So wird Gott auch denen, die bewußt der Wahrheit nicht glauben und Lust an der Ungerechtigkeit hatten, »kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge«. Das ist dann für die rebellischen Menschen die schlimmste Strafe. In der Meinung, endlich ihren Erlöser zu finden, werden sie sich blindlings ihrem größten Feind ausliefern. Erst, wenn es zu spät ist, werden sie ihren Irrtum erkennen.

Wollen die Gläubigen der Verführung des Antichristen widerstehen, bedürfen sie einer übernatürlichen Kraft und Weisheit. Wir behaupten sogar, wir müßten jetzt schon imstande sein, dieser Verführung zu widerstehen, da sie sich bereits überall geltend macht, 1. Joh. 4,1. 3. Allerseits sehen wir die großen Geistesströmungen sichtbar werden, welche die Menschheit zum Ende ihrer Laufbahn bringen werden. Wer jetzt nicht Buße tun und das Evangelium annehmen will, kann beim kommenden Angriff des Irrgeistes nicht mehr klar sehen. Wiederholen wir es: Nachdem wir es miterlebt haben, wie vor kurzem vom Erd­boden verschwundene Diktatoren große Völker in einen Zwangswahn hineintrieben, können wir uns vorstellen, was bald auf dem ganzen Erdball geschehen wird. Dann wehe denen, die der Heilige Geist nicht erleuchtet, und die dann, jeder göttlichen Erkenntnis bar, Wahrheit und Irrtum nicht zu unterscheiden vermögen! Blind und von Blinden geführt, stolpern sie allesamt hinein in den Schlund greulichster Verführung.

V. Die Offenbarung des Antichristen

»Und alsdann wird der Boshafte offenbart werden, den der Herr umbringen wird mit dem Geist Seines Mundes.« 2. Thess. 2,8. Im Urtext heißt es in Wirklichkeit: der Boshafte wird »apokalypsiert«, d. h. öffentlich enthüllt, entlarvt. Vorher war die Bosheit ein Geheimnis. Die Sünde war etwas Verstecktes, Geheimes, Lichtscheues, das sich schämte und tarnte, eine Maske trug und heuchlerisch war. Aber mit dem »Menschen der Sünde« tritt das Böse ohne jede Maske ans helle Licht.

Der Antichrist wird »das Kind des Verderbens« genannt. 2. Thess. 2,3. (Dieser Ausdruck wird sonst nur auf Judas angewandt). Er ist der »Boshafte«, oder genauer, »der Gesetzlose«, der Anarchist. Außerdem heißt er »das Tier«, weil menschliche Bestimmungen nicht ausreichen, um seine Bestialität auszudrücken. Der Antichrist verwirklicht völlig das berüchtigte Wort: »Das Christentum hat den Menschen seine ganze Bosheit ausschwitzen lassen.« Er ist der Totalausdruck der Sünde der abgefallenen Menschheit.

Professor F. Godet schreibt darüber: »Der völlige Sieg des Guten kann durch das Kommen des Herrn erst errungen werden, wenn sich das im Menschenherzen verborgene Böse in der Erscheinung des großen Gegners von Gottes Reich in seiner kurzen Herrschaft ganz geoffenbart hat, so daß der höchste Sieg des Guten zugleich die Endniederlage des Bösen im Augenblick seines Höchststandes sein wird . . . Darnach, könnte man Herz und Geist des Menschen noch so auspressen, man holte nicht e i n e gute Tat noch e i n Verbrechen mehr, nicht e i n Stückchen mehr Wahrheit oder Lüge, Frömmigkeit oder Lästerung heraus.« So läßt Gott Weizen und Unkraut zur Vollreife kommen, um jenen für Seine Scheunen zu sammeln und dieses im Feuer, das nie erlischt, zu verbrennen. Matth. 13,30. Die Ernte der Erde kann erst nach ihrer vollen Ausreifung stattfinden. Offb. 14,15.

 

VI. Wird der Antichrist ein Jude sein?

Verschiedene Ausleger sind dieser Meinung. So glaubte Irenäus (im Jahre 180 n. Chr.) auf Grund von 1. Mose 49,16‑17, daß er aus dem Stamme Dan kommen würde, und weil dieser Stamm bei der Auf­zählung in Offb. 7,4‑8 fehlt. Wir persönlich ‑ aber ohne Bestimmtes aussagen zu können ‑ wären nicht erstaunt, wenn diese Person ein Jude wäre, und zwar aus folgendem Grunde:

Der Antichrist wird sich den Israeliten als den von ihnen erwarteten Messias vorstellen, und verführt, werden sie ihn anerkennen. »Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang.« Dan. 9,27. Es soll bisher 64 falsche Messiasse gegeben haben, die alle mehr oder weniger Erfolg beim Volk Israel hatten. (S. z.B. Ap. 5,36‑37.) Wie Jesus die Aufnahme des Antichristen durch die Juden voraussagt, haben wir schon einmal erwähnt: »Wenn ein anderer kommt in seinem eigenen Namen, den werdet ihr aufnehmen.« Joh. 5,43. Nun wäre es unerklärlich, daß die Israeliten einen Nichtjuden als ihren Messias annehmen sollten.

 

VII. Was bedeutet die Zahl 666?

»Es kann niemand kaufen oder verkaufen, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist Weisheit: Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.« Offb. 13,17‑18.

Diese Stelle hat schon viel Tinte gefordert und viele widersprechende Deutungen hervorgerufen. Wir maßen uns nicht an, eine neue zu bringen. Doch mögen einige Erklärungen nützlich sein. Johannes sagt: »Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres.« Im Griechischen dienen nämlich die Buchstaben des Alphabets auch als Zahlen. Alpha bedeutet eins, beta zwei, usw. Man kann also bei irgend einem Namen den Zahlenwert eines jeden Buchstabens addieren und so mit der Summe zu der Zahl des Namens gelangen. Der Name des Antichristen wird als Summe die Zahl 666 ergeben. Bei allen Personen der Geschichte, die Antichristen zu sein schienen, wurde diese Berechnungsweise versucht. Durch mehr oder weniger geschickte Anordnung der Buchstaben und Titel dieser Personen gelang es, die Zahl 666 herauszufinden, wie bei Nero, Mohammed, dem Papst, Napoleon und sogar Hitler und bei vielen andern. Nach unserer Ansicht sind diese Deutungen verfrüht, weil sie sich alle widersprechen. Wir sind davon überzeugt, daß die wahren Gläubigen in der ganzen Welt den letzten, großen Antichristen erkennen werden, wann er kommt. Der Heilige Geist wird ihnen genug Licht schenken, die Zahl seines Namens sicher und einmütig zu errechnen. Bis dahin laßt uns warten und nüchtern sein!

Aber es gibt einen anderen, ebenso richtigen Weg, glauben wir, diese berühmte Zahl 666 zu verstehen. Wir haben ihn schon bei unserem Vergleich zwischen Christus und dem Antichristen angedeutet. Johannes nennt die Zahl 666 »eines Menschen Zahl«. Es ist klar, daß es in der Offenbarung symbolische Zahlen gibt. So drückt die Zahl 7 die Fülle, die Vollkommenheit aus und wird meist für Gott und für Jesus Christus verwandt: das erwürgte Lamm hat 7 Hörner und 7 Augen, das sind die 7 Geister Gottes. Offb. 5,6. ‑ Die Zahl 6 dagegen bezieht sich auf alles Menschliche: die 24 Ältesten; die 12 Stämme Israels, die 12 000, die 144 000. usw. Sechs ist die ausgesprochene Zahl für die Unvollkommenheit, immer unter der Zahl 7, der Vollkommenheit. Der Antichrist mag sich in seinem Hochmut maßlos erheben und aufblähen, seine Eroberungen bis an die Enden der Erde ausdehnen, sich als Gott anbeten lassen, ‑ doch wird all sein Tun den Stempel der Unvollkommenheit und der innersten Ohnmacht tragen: seine Zahl ist und bleibt die Zahl des Menschen in dreifacher Wiederholung: 6‑6‑6!

Diese Zahl enthält aber auch das Endliche des Fortschritts, den Abschluß der Kultur, … sie ist die Summe, das Drei‑Dimensionale, Länge, Breite und Höhe des menschlichen Tuns. Wie man auch immer diese Dimensionen berechnet, man landet immer bei 6 … Diese Zahl versinnbildlicht die Überlegenheit des Menschen, der sich auf Gottes Platz hinaufgeschwungen hat, auf dem Gipfel seines Werks thront und in seinem Größenwahn ausruft: Wie herrlich weit hat es der Mensch gebracht!

 

VIII. Welche Macht wird der Antichrist haben?

 

1. Die Macht des Antichristen wird übernatürlichen, teuflischen Ursprungs sein.
Satan hatte vergebens Jesus Christus alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit angeboten. Matt. 4,8‑10. Der »Mensch der Sünde« dagegen wird dieses Angebot annehmen und, ganz dem Bösen ausgeliefert, Kraft, Thron und große Vollmacht vom Teufel bekommen; das Tier »wird aus dem Abgrund steigen und in die Verdammnis fahren.« Offb. 13,2; 17,8. (S. auch Daniel 8,24 und 2. Thess. 2,9‑10) Nur dadurch läßt sich die verblüffende Laufbahn dieses Menschen erklären.

 

2. Gott selbst wird dem Antichristen erlauben, sein Reich aufzurichten.
Sogar die Bösen (Satan einbegriffen) müssen zur Erfüllung der Pläne Gottes beitragen. Die abgefallene Menschheit muß ernten, was sie gesät hat, und vor dem Gericht müssen die Menschen zeigen, wozu sie nur fähig sind. Deshalb wird Gott das Kommen des Antichristen zulassen und ihn als Geißel für die Völker benützen. Darum lesen wir in der Offb. viermal von ihm:

»und es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden … Lästerun­gen …«
»und ward ihm gegeben, daß es mit ihm währte zweiundvierzig Monate lang. …«
»und ward ihm gegeben, zu streiten mit den Heiligen …«
»und ihm ward gegeben Macht über alle Geschlechter und Sprachen und Heiden. «13,5.7.

Um Israel zu schlagen, hat Gott einst den König von Assyrien als »Seines Zornes Rute« benützt, ihn selbst aber später streng bestraft. Jes. 10,5‑7,12. So wird der Herr auch den Antichristen zerschlagen, nachdem Er ihn eine kurze Zeit gewähren ließ. An dem Gericht, das der Antichrist und seine Verbündeten an Babylon vollziehen, können wir erkennen, daß diese menschlichen Gestalten unbewußt nur den Plan Gottes, den Er ihnen ins Herz gegeben, zur Ausführung bringen. Offb. 17,16‑17. Wenn also die größten Scheusale zu herrschen scheinen, so ist es doch der Herr, der sie lenkt und die Welt regiert.

 

3. Zuerst wird der Antichrist seine Macht auf die Länder von Daniels viertem Reich stützen.

a) Das ehemalige, wiederhergestellte Römische Reich wird den Antichristen auftauchen sehen.
Bei den vier von Daniel gezeichneten Weltreichen haben wir gesehen, daß der große Diktator der Endzeit aus dem Römischen Reich hervorgehen soll. Dan. 7,7‑8. 23‑25. In Wirklichkeit ist das Römische Reich, das Jesus gekreuzigt und die Juden zerstreut hat, schon lange verschwunden. Aber was sagt Johannes über das Tier, das Sinnbild dieser Regierung und ihres Oberhauptes: »Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren in die Verdammnis, und es werden sich verwundern, die auf Erden wohnen… wenn sie sehen das Tier, daß es gewesen ist und nicht ist und da sein wird … Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat über die Könige auf Erden.« Offb. 17,8‑9,18.

Die Stadt, die zur Zeit des Apostels Johannes die Welt regierte, war Rom, und das Tier von Dan. 7 bedeutet sicherlich auch Rom. Die Völker, die einst unter dem römischen Joch standen, sind also dazu ersehen, eine Hauptrolle in der Endzeit zu spielen. Die Länder des Mittelmeerraums sind in der Tat als erste evangelisiert worden. Sie bekamen das meiste Licht und tragen daher die meiste Verantwortung vor Gott. Schon lange waren sie im Bereich der Religion, des Denkens, der Kunst und der Technik vorherrschend. Auf ihrem Boden entstand die moderne Zivilisation, die sog. “christliche”, besser gesagt, die westliche. Auch ist im letzten Jahrhundert den von diesen Ländern ausgegangenen Völkern die Beherrschung fast der ganzen Erde zugefallen. Nach der Weissagung werden eben diese Völker der Macht des Antichristen als Sprungbrett dienen und mit ihm als erste von Gottes furchtbaren Gerichten ereilt werden.

Unter den Völkern des Römischen Reiches darf man übrigens, wie wir meinen, nicht nur solche verstehen, die innerhalb seiner alten Grenzen wohnen, sondern auch die, welche direkt daraus hervorgegangen sind und dieselbe Zivilisation vertreten. Zweifellos haben z. B. Nord- und Südamerika, wie auch Australien, ganz und gar teil an der europäischen Kultur und Lebensart. Der Antichrist könnte, wie es uns scheint, ebenso gut auf der einen wie auf der anderen Seite des Atlantik auftauchen, ohne daß sich etwas an der Deutung der Prophetie ändern würde.

b) Der Antichrist wird sich an die Spitze eines Zehnkönigsbundes stellen. ‑ In der Endzeit muß das Römische Reich, wie gesagt, in neuer Gestalt wiedererstehen. In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens war es eine Einheit. Dann war es lange in zwei Teile geteilt (die beiden Schenkel des Bildes, Dan. 2,33), von denen das Ostreich bis 1453 bestand. Vor der Wiederkunft Christi soll es in der Form eines Zehnstaatenbundes wiederkommen (die zehn Zehen des Bildes und die zehn Hörner des Tieres), Dan. 7,24. Die Häupter dieses Bundes werden in der Offb. eigenartig beschrieben, 17,12‑13.17. Was sind das für »Könige, die das Reich noch nicht empfangen haben, aber wie Könige eine Zeit Macht haben?« Heutzutage nennen wir solche Menschen Diktatoren. Wir haben schon darauf hingewiesen, daß Diktatoren um das Mittelmeer und viel weiter hinaus aufgetreten sind, und dies zu einer Zeit, die eben erst von Schlagwörtern wie »Demokratie« und »Freiheit« begeistert war.

Aber noch mehr: Die Weissagung spricht nicht von einzelnen Diktatoren, sondern von einem Bund von zehn Häuptern unter einem Oberhaupt, dem Antichristen. (S. Offb. 17,17!) Haben wir uns nicht in den letzten Jahren daran gewöhnt, von den »Vereinigten Staaten von Europa« zu sprechen, oder von einem »lateinischen Block«, der die Mittelmeer‑ und angelsächsischen Länder umfaßt? Winston Churchill konnte sogar schreiben: Ich sehe nicht ein, warum »sich nicht unter der Ägide einer Weltorganisation ein Bund der Vereinigten Staaten von Europa bilden könnte, der das Festland einen würde, wie es seit der Römerzeit nie mehr der Fall war.« (Gazette de Lausanne, 4. 12. 45.) Bis 1953 haben die Verhandlungen über eine Vereinigung von Westeuropa große Fortschritte gemacht, aber noch keine greifbare Gestalt angenommen. Viele einsichtige Politiker hoffen jedoch auf baldigen Erfolg. Wir wissen nicht wieviel Zeit zur Erfüllung der Weissagungen noch erforderlich ist. Aber sicherlich darf man feststellen, daß die Weltlage in großen Linien jetzt der von der Schrift vorausgesagten merkwürdig ähnlich ist.

 

4. Der Antichrist wird seine Macht durch unaufhaltsame Eroberungen ausdehnen und aus der rohen Gewalt einen Götzen machen.

Auf die westlichen Völker gestützt, wird der Antichrist sein Reich auszudehnen suchen. Er wird es mit »Blitzkriegen« machen, die wir gerade kennen gelernt haben: »Siehe, das vierte Tier war greulich und schrecklich und sehr stark und hatte große, eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und das übrige zertrat’s mit seinen Füßen… Es wird aufkommen ein frecher und tückischer König… Er wird greulich verwüsten, und es wird ihm gelingen, daß er’s ausrichte. Er wird die Starken samt dem heiligen Volk verstören.« Dan. 7,7; 8,23‑24. (S. auch 11,36.40.)

Voll Schrecken und Bewunderung wird die ganze Erde ausrufen: »Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kriegen?« Offb. 13,4.

Da er diese Siege seiner eigenen Kraft zuschreibt, wird der Antichrist die rohe Gewalt auf den Thron setzen: »Er wird den Gott der Festungen ehren; denn er wird einen Gott, davon seine Väter nichts gewußt haben, ehren mit Gold und Silber…« Dan. 11,38‑39. So wird er das Wort Habakuks zur Vollendung bringen: »Also muß ihre Macht ihr Gott sein.« 1,11. Haben wir nicht ganz Europa jahrelang der Gewalt und dem frisch‑fröhlichen Krieg das Wort reden hören? Ja, wir haben ihn gesehen, den Gott der Festungen, dem Moloch gleich auf einen Sockel erhöht, und wie eine Unmenge stolzer, kraftstrotzender Menschen ihn anbeteten! Denn immer wieder findet der Kult der Gewalt seine Anhänger und Schützlinge. Der Antichrist wird dies alles nur wieder aufnehmen und krampfhaft auf die Spitze treiben.

 

5. Der Antichrist wird zur Weltherrschaft gelangen.
Alle großen Eroberer suchten ihr Reich über die ganze Erde auszudehnen, wie z.B. Alexander, Cäsar, Napoleon, Hitler und Stalin. Einige Jahre lang lachte ihnen das Glück, und sie konnten zahlreiche Länder einnehmen. Aber plötzlich blies Gottes Atem auf ihr Kartenhaus, und alles stürzte ein. Nie hat Gott bisher einem einzelnen Menschen die Weltherrschaft gewährt. Aber die Bibel berichtet ausdrücklich, daß Er es einmal am Ende der Welt tun wird. Ganz kurze Zeit wird der Antichrist diesen alten Traum der Weltherrschaft verwirklichen, der in den Köpfen aller Fürsten steckt: »Das vierte Tier wird … alle Lande fressen, zertreten und zermalmen.« Dan. 7,23. »Und ihm ward Macht gegeben über alle Geschlechter und Sprachen und Heiden. Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an … Es machte, daß alle, welche nicht des Tieres Bild anbeteten, getötet wurden.« Offb. 13,7‑8. 15.

Daß wir heute am Vorabend einer Weltherrschaft stehen, ist leicht zu erkennen. Robert Hutchins, Professor an der Universität Chicago, hat erklärt: Wir werden demnächst noch furchtbarere Bomben als die Atombombe haben. Der Militärdienst ist zwecklos, da er den Massen nur den Gebrauch veralteter Waffen beibringen würde… Die Menschheit hat die Wahl zwischen Frieden und Selbstmord, und die einzige Lösung zur Verhinderung des Krieges ist die Errichtung einer Weltregierung.« (Gazette de Lausanne, 19. 2. 46.)

»Es ist klar, daß die Menschheit sich zu einer ganz neuen Auffassung des internationalen Lebens aufschwingen muß, sonst wird die uns bekannte Welt infolge einer Reihe unvorstellbarer Katastrophen verschwinden. Die Menschheit sieht sich vor dem Dilemma der Wahl: sich einigen oder untergehen! … Die einzige Lösung ist die, möglichst rasch eine Weltregierung zu schaffen, der die Staaten einen Teil ihrer Oberhoheit mit dem Auftrag abgeben, daß jene den Frieden durch Kontrolle der Atomenergie erhalte.« (G. Rigassi, Gaz. de Lausanne, 5. 1. 46.)

Bernard Baruch, amerikanischer Delegierter der Atomkommission der Vereinigten Staaten, hat gesagt: »Erklären wir den Atomkrieg nicht als ungesetzlich, so fällt die Welt ins finstere Mittelalter, ja noch mehr, in das Chaos zurück… Wir müssen rasch handeln. Zögern hieße vielleicht, sich zum Tod verurteilen.« (Le Monde, 10.10.46.)

Schließen wir mit einem Zitat ganz anderer Art, das davon redet, wie die großen Reiche ihren Schwerpunkt ständig von Ost nach West verlagert haben: »Wir haben die Ufer des letzten Ozeans erreicht. Der Stern der nach Westen vordringenden Weltreiche beendet seinen Lauf um die Welt in Amerika. Dort liefern wir die letzte Schlacht der weißen Rasse, ja der Menschenrasse überhaupt… Unterliegt Amerika, so ist die menschliche Rasse verloren und hat nur noch das Urteil des Allmächtigen zu erwarten, das ihr Andenken vom Erdboden tilgt.« (Worte eines amerikanischen Deputierten, 1911, zitiert von Vuilleumier.)

 

6. Der Antichrist wird eine politische, wirtschaftliche und religiöse Diktatur ausüben.
Auf allen Gebieten wird er ein totalitäres Regime einführen:

a) Auf politischen Gebiet wird er dem ganzen Erdkreis ein eisernes Gesetz aufzwingen, und alle Menschen werden vor ihm zittern. Offb. 13,3‑4.7.

b) Auf wirtschaftlichem Gebiet wird es nach Johannes genau so ein: »Der falsche Prophet macht, daß die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte, allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.« Offb. 13,16‑17. Beim heutigen totalitären Regime haben solche, die nicht Mitglied der Partei sind und sich weigern, den Tagesgötzen anzubeten, kein Recht zur Existenz. Man geht so weit, ihnen ihre Lebensmittelkarten und die Arbeitskarte zu entziehen; es bleibt ihnen noch das Konzentrationslager oder der Tod. So geschieht es auch unter der Herrschaft des Antichristen. Man wird den Weltboykott der Christen erleben. Ein Kollektivismus entsteht dann, der die ganze Welt umfaßt und ein Generalmonopol des vergötterten Staats aufrichtet. So steht jeder Warenhandel und jede Tätigkeit eines jeden einzelnen unter absoluter Kontrolle.

c) Auf religiösem Gebiet wird dieselbe Diktatur zu spüren sein. Da sich der Antichrist für Gott ausgibt, wird er seine Anbetung von allen Menschen fordern und erlangen; die dies verweigern, werden hingerichtet. (2. Thess. 2,4; Offb. 13,8.15.) Das gibt also den absoluten Totalitarismus, was die Sozialisten Gleichschaltung nannten, d. h. eine völlige Vereinheitlichung.

Daß alle Völker westlicher Kultur, die dem Unglauben verfallen sind, derart den Antichristen anerkennen, leuchtet uns ein. Aber wie können die anderen Völker in eine solche Bewegung hineingezogen werden, die Mohammedaner z. B., die so fanatisch an ihrem Glauben hängen? Aber merkwürdig, auch die Moslems erwarten eine geheimnisvolle Person, den »verborgenen Mahdi« der sich eines Tages als der mohammedanische Messias offenbaren, der Erde die Gerechtigkeit und dem Islam den Sieg bringen soll, indem er sich alle Ungläubigen unterwirft. Vielleicht gelingt es dem Antichristen, sich für diesen erwarteten Messias auszugeben und damit auch die Jünger Mohammeds um sich zu scharen (ohne von den Anhängern anderer Religionen zu reden!). Nach einer anderen Überlieferung glauben die Moslems auch an das Kommen eines einäugigen Menschen mit den Buchstaben KFR (Kafir = der Ungläubige) an der Stirn. Er wird alles außer Mekka und Medina zerstören und wird durch das Kommen Jesu Christi getötet, der nach zweiundvierzig Monaten alle Christen in den Schoß des Islam führen wird! Wir führen diese Überlieferungen nur an, um zu zeigen, wie tief die Enderwartung des wahren und des falschen Messias in aller Herzen verankert ist.

 

7. Die Aufrichtung dieses Regimes wird zuerst eine rasende Begeisterung hervorrufen, der aber die Endkatastrophe folgt
»Endlich hat die Menschheit den wiedergefunden, den sie durch die Jahrhunderte ersehnt und gesucht hat, den Übermenschen, der Gottes Majestät weit überstrahlt. Endlich kann sie sich an dem berauschen, der ihren geheimsten Süchten entspricht: denn das große Tier ist nach dem Bild der tierischen Instinkte unserer Herzen geschaffen … Der große Aufstand des Tieres gegen Gott ist die Summe all unseres Unglaubens im einzelnen. Die Menschen jubeln dem Tier zu, weil es sie mit seiner stolzen Machtentfaltung wieder an das alte irdische Evangelium glauben läßt: Jawohl, der Mensch ist stark; jawohl, er kann über sich selbst verfügen; jawohl, er kann sein Schicksal meistern und dem Tode trotzen.« (C. Brütsch, Die Apokalypse, S. 163)

Das Babylon der Endzeit wird von einem herrischen Geist regiert und mit fester Hand gehalten, der in seiner Person die verschiedensten Gaben seiner Rasse vereinigt. Er wird Soldat und Staatsmann, Redner und Finanzmann, Gelehrter und Demagoge, tyrannisch und liberal, geehrt und gefürchtet, verehrt und verhaßt sein. Ergänzen wir noch, daß er sicher in den geheimen bzw. okkulten Wissenschaften bewandert ist, um, wie es nicht anders möglich ist, mit der Kraft aus dem Abgrund angetan zu sein.

Angesichts ihres vergötterten Helden vom Taumel erfaßt, glaubt die Menschheit die alte Verheißung des Verführers endlich in Erfüllung gehen zu sehen: “Ihr werdet sein wie Gott.” 1. Mose 3,5.

H. G. Wells schreibt endlich über dieses Thema: »Um den sozialen Idealstaat zu bilden und zu erhalten, muß man einen Führer finden, der ihn zu leiten versteht und an Intelligenz das höchste menschliche Niveau übertrifft.« In der Meinung, diesen Mann endlich gefunden zu haben, wird die Menschheit sich hemmungslos diesem Glück ergeben. Die Massen lassen sich gern von einer starken Hand regieren: Sie werden sich mit Wonne dem größten Führer aller Zeiten beugen.

Nachdem Kriege Tausende von Jahren hindurch die Völker zerrissen haben, hungern diese nach Frieden und einer Sicherung. Regiert dann der Antichrist die Erde allein, so werden alle glauben, jeder Konflikt sei fortan ausgeschlossen und der Friede auf ewig gesichert. Da nun der Mensch vor allem Behaglichkeit und ein Wohlleben begehrt, wird wahrscheinlich der Antichrist, wenn er der Welt Frieden und Sicherheit aufgedrängt hat, alles daran setzen, einem jeden den größten Wohlstand zu sichern (um sich die Seelen desto leichter hörig zu machen). Vielleicht wird er ein großer Sozialreformer sein und hier Dinge erreichen, die den sogen. christlichen Gesellschaften nicht gelangen. (Man denke an die außerordentlichen Errungenschaften der Diktatoren unserer Zeit!) Die Seelen wollen von Natur etwas zum Anbeten haben: Nach Verwerfung des Herrn werden sie sich mit mystischer Glut dem Übermenschen hingeben und ihn ihren Heiland nennen.

Jede Religion möchte sich die ganze Menschenrasse erobern. Die religiöse Welt hat Heimweh nach einer sichtbaren Einheit, die sie verloren hat. Ist erst der alleinige Kult des Antichristen erzwungen worden, so wird die falsche Einheit in Hochmut über die Erde triumphieren. Alle falschen Religionen und Kirchen werden die falsche Ökumene bilden,  wie wir sie nennen könnten (denn wie es die wahre Ökumene des Leibes Christi gibt, so wird es auch ihre teuflische Karikatur geben). Dann gibt es hier auf Erden nur noch ein Volk, ein Reich, ein Haupt, einen Glauben, eine Kirche. In toller, mitreißender Begeisterung wird die ganze Welt schreien:

Einheit, Friede und Sicherheit!

Das Wort Gottes aber sagt: »Wenn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleichwie der Schmerz ein schwangeres Weib, und werden nicht entfliehen.« 1. Thess. 5,3.

 

IX. Welche Haltung wird der Antichrist Gott gegenüber einnehmen?

Als Werkzeug des Widersachers hier auf Erden wird der Antichrist dem Herrn offen den Krieg erklären. Er wird den Höchsten lästern : »…und wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz (Gottes Gesetz) zu ändern.« Dan. 7,25. Gott gegenüber wird er mit der Vermessenheit auftreten, von der öfters die Rede ist. 7,8. 11. 20. »Und es wuchs bis an des Himmels Heer und warf etliche davon und von den Sternen zur Erde und zertrat sie. Ja, es wuchs bis an den Fürsten des Heeres und nahm von ihm weg das tägliche Opfer und verwüstete die Wohnung Seines Heiligtums.« 8,10‑11. (Es ist nicht leicht, diesen Vers zu deuten, der sich auf den Krieg Satans in den himmlischen Örtern wie auch auf den seines Werkzeugs gegen die Vertreter Gottes auf Erden zu beziehen scheint.) Der Antichrist wird sich in diesen wahnsinnigen Kampf gegen den Herrn stürzen, wenn ihm der Hochmut den Verstand geraubt hat (s. z. B. auch Dan. 8,25; 11,36‑37). Seine schlimmste Sünde wird die sein: Nicht damit zufrieden, Gott anzugreifen, wird er nach den Worten des Paulus sich »über alles erheben, was Gott und Gottesdienst heißt, also daß er sich setzt in den Tempel Gottes als ein Gott und gibt sich aus, er sei Gott.« 2. Thess. 2,4. So unglaublich es erscheinen mag, so haben wir gesehen, daß es dadurch dem Antichristen gelingt, sich die Anbetung aller Erdbewohner außer der wahren Gläubigen zu gewinnen. Offb. 13,8. Das ist wohl der Greuel der Verwüstung, von dem Daniel spricht (9,27), und vor dem Jesus selbst Seine Jünger warnt. Matt. 24,15.

Solche Stellen werfen ein helles Licht auf eine allerjüngste Tatsache in unsrer Geschichte. Die Menschen sind immer religiös gewesen, und nie hat es auf Erden an den verschiedensten Kulten gefehlt; im Namen der Religion wurde man sogar oft zum Verfolger. Aber allmählich wuchs auf Erden ein Unglaube, der immer radikaler und angriffslustiger wurde. Zuerst begnügte man sich damit, »freireligiös« zu sein, dann wurde man ein »Freidenker« und hierauf ein ausgesprochener »Atheist«, der die Religionen allesamt über Bord warf. Endlich fing man an, offen den Kampf gegen Gott zu führen. Zum ersten Mal trat diese Bewegung während der großen Revolution in Frankreich in ihrer modernen Form auf. Jahrelang waren die antireligiösen Leidenschaften entfesselt. 40.000 Kirchen, Kapellen und Bethäuser wurden entweiht, und Kathedralen wurden in Ställe verwandelt. Der Sonntag wurde abgeschafft und durch das »Dekadi« (Zehnter‑Tag‑Feiertag) ersetzt. Eine Opernschauspielerin führte man als Göttin der Vernunft in einer Prozession umher und setzte sie auf den Altar der Notre‑Dame in Paris. Mit pompösen Worten verkündigte man das Ende der christlichen Religion und die Aufhebung aller Gottesdienste, massenweise verbrannte man heilige Bücher: in Rochefort war ein Scheiterhaufen aus 5‑6000 Büchern. In Lyon wurden allein an einem Tag 120 Priester zum Tode verurteilt. Erst 1797 wurde die Religion wieder anerkannt.

In unseren Tagen haben wir die Gottlosenbewegung in Rußland erlebt. 1928 gaben sie an, 250 000 für den aktiven Kampf gegen die Religion ausgebildet zu haben. Damals gab es 10 000 antireligiöse Vereine. Im selben Jahr fanden 700 antireligiöse Kundgebungen in Leningrad statt. In drei Monaten wurden 900 Kirchen geschlossen. Das Blatt »Der Gottlose«, antireligiöse Broschüren und Bücher wurden millionenweise verteilt. Vorerst scheint diese Aktion, die nur zum Teil gelang, etwas abgeflaut zu sein. Aber die Prophezeiungen lassen den Zeitpunkt voraussehen, da sie ihr Haupt wieder erheben und über die ganze Erde losbrechen wird. In der Hand des Antichristen wird sie das Mittel sein, alle Religionen gleichzuschalten und so den Weg zur Anbetung seiner Person allein zu bahnen.

Dieser Kult des Übermenschen, dem die Menschheit zuschreitet, ist an sich nichts Neues. Oft haben die großen Machthaber der Geschichte göttliche Verehrung von ihren Untertanen gefordert, ‑. z. B. die römischen Kaiser. In unseren Tagen wollte man 70 Millionen Japaner (sogar auch die Christen unter ihnen) zwingen, den Mikado und seine Ahnen anzubeten. Und unbestreitbar verstand es ein Diktator wie Hitler, einen mystisch‑religiösen Nimbus um seine Person zu weben. So fand er bei einem großen Teil seiner Untergebenen eine totalere Hingabe als viele Gläubige sie Gott darbringen.

In dem oben erwähnten Werk schreibt Dr. A. Frey über die nationalsozialistische Weltanschauung: »Der >Mythos des zwanzigsten Jahrhunderts< verkörpert sich in der Person des >Führers<. Der Führer ist nicht lediglich ein zeitlicher Kaiser, er ist ein Messias, der Prophet des Tausendjährigen Reichs. Er ist Gott und Cäsar zugleich, und das berühmte Wort: >Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist<, wird hinfällig. Er ist eine Art metaphysischen Seins … Nach national‑sozialistischer Auffassung muß der Gehorsam gegen den Führer eine freiwillig gewährte Anhänglichkeit des Herzens sein, wie die Beugung der Christen unter Gott. Er ist daher mehr ein religiöser als ein politischer Akt, und der national‑sozialistische Staat ist mehr als ein Staat, er ist eine Kirche.«

Professor Hauer von Tübingen drückte sich in einer Taufliturgie des »neu‑deutschen Glaubens« folgendermaßen aus: »Die Wöchnerin dankt Gott und dem Führer für die Gabe dieses Kindes: Dank Dir, Führer und Freund! Du hast uns auf den rechten Weg zurückgebracht, da wir irrten. Du hast unsere Seelen gerettet«.
1934 formulierten die »Deutschen Christen« folgende  These: »Durch Hitler ist die Zeit des deutschen Volkes gekommen, denn Christus, unser Heiland‑Gott, ist unter uns mächtig geworden durch Hitler.« Und hier die Worte eines Führers derselben Bewegung. »Das deutsche Volk hat in den Märztagen 1933 sein Pfingsten erlebt, das wir nie vergessen werden. Der Gott der Liebe ist in der Gestalt des Heiligen Geistes auf uns herabgekommen, um uns den Glauben an die Unabhängigkeit und Ehre des deutschen Volks zu geben, den Geist der Selbstverleugnung, der nötig ist zum Dienst an unserem Boden, getreu der Idee des Dritten Reichs. Da erlebten wir das herrliche Kommen Gottes unter die Deutschen. Das Reich Gottes, in Staat und Kirche lange ohne Kraft, fand seine Lebensenergie in der Substanz des Nationalsozialismus wieder. Adolf Hitler hat die Pforte der germanischen Kirche geöffnet . . denn er schuf den deutschen Staat, er war die Kraft, die dem deutschen Volk das Leben wiedergeschenkt, er hat zur Offenbarung Christi geführt.« Die Herrschaft des Antichristen wird mit noch überspannteren Dithyramben begrüßt werden.

Übrigens geht der Zug der Zeit dahin, nicht nur einzelne Menschen, sondern den Staat selbst zu vergöttern. Wir haben es ebenso erlebt, daß Millionen sehr zivilisierter Menschen so weit kamen, daß sie ihr eigenes Volk (d. h. sich selbst) anbeteten und mit der Allmacht Staat einen Kult trieben. Im totalitären Regime wird dieser zu einem wahren Moloch, der alle Lebenskräfte des Volkes aufsaugt und den Einzelmenschen zermalmt. Hegel, ein großer deutscher Philosoph, konnte schon vor über hundert Jahren schreiben: »Der Einzelne existiert nur durch den Staat. Der Staat ist göttlich, der absolute Zweck, das Göttliche an Sich, das absolute Autorität und Majestät genießt.«

Auch Mussolini hat zu einem direkten Kult seiner Person ermuntert. Der »Große Faschistische Rat« schrieb in einem Aufruf: »Wir sind ihm gefolgt, wir folgen ihm, und wir werden ihm folgen, im Leben wie im Tod!« Eine faschistische Zeitung schrieb: »Unser Ideal kann nicht der Gott‑Mensch (Jesus Christus) sein, der liebt und leidet, das rechtfertigende Sühnopfer, das sich vom Hintergrund der Offenbarung der Hölle und der Prädestination abhebt. Sondern es ist der siegende Mensch‑Gott, der Held der hellenischen Sagen, Mithras, der triumphierende Gegner von Sonne und Stier; Siva, der schreckliche, tanzende Gott, die kosmischen Wesen, mächtig, strahlend, von Leidenschaften geläutert, wunschlos und in Mysterien geweiht … Merzen wir die christliche Idee von der Sünde aus! Wir leben nicht von der semitischen, aus Palästina importierten Tradition, sondern von der mittelländischen.« (de Heer)

Mit unseren eigenen Augen haben wir die Folgen solcher Theorien gesehen. Und doch scheint der kommende totalitäre Staat des Antichristen auf ähnlichen Theorien aufgebaut werden zu sollen. Das wird das logische Ende vom Wege sein, den die Menschen schon lange verfolgen, wie es auch Paulus den Römern ganz klar zeigt: »Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden; und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild, gleich dem vergänglichen Menschen … Sie, die Gottes Wahrheit haben verwandelt in die Lüge und haben geehrt und gedient dem Geschöpf mehr denn dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit.« Röm. 1,22‑25. Man wird immer durch seine eigene Sünde bestraft.

 

X. Welche Haltung wird der Antichrist zu den Juden einnehmen?

1. Er wird ihnen zuerst großes Wohlwollen vorheucheln.

Weiter oben haben wir gesehen, daß der Antichrist gut ein Jude sein könnte und sich nach Jesu Worten von den Juden als ihrem Messias wird zujubeln lassen. Joh.5,43. Daniel sagt, daß er mit mehreren für eine »Woche« (Jahrwoche, d. h. 7 Jahre) einen festen Bund schließen werde. 9,27. Zweifellos wird er sich für den Beschützer Israels ausgeben, der es vielleicht übernimmt, sie massenweise nach Palästina zurückzuführen und ihre nationale Macht wiederherzustellen. Man fragt sich, ob er nicht wieder den Tempel aufbaut und den Gottesdienst einführt.

2. Darnach wird der Antichrist die Juden furchtbar verfolgen.
Weiter sagt Daniel, daß der Antichrist nach dreieinhalb Jahren seinen siebenjährigen Bund brechen wird: »Mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören. Und bei den Flügeln werden stehen Greuel der Verwüstung, bis das Verderben, welches beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.« 9,27. Dann vielleicht wird der Antichrist so weit gehen, daß er sich setzt in den Tempel Gottes (von den Juden wiederaufgebaut) . . . »und gibt sich aus, er sei Gott.« 2. Thess. 2,4. Damit wäre tatsächlich der Greuel der Verwüstung an der heiligen Stätte aufgerichtet. (Matth. 24,15.)

Dann wird eine unerhörte Verfolgungswut in den Antichristen fahren. Als Satans Helfershelfer auf Erden wird er natürlich versuchen, das alte Volk Gottes zu vernichten, dessen Wiederherstellung das Signal zu seinem eigenen Sturz geben soll. »Ich sah das Horn streiten wider die Heiligen, und es behielt den Sieg wider sie, bis der Alte kam und Gericht hielt für die Heiligen des Höchsten .. . Er wird die Heiligen des Höchsten verstören (in der Sprache des AT bedeutet das zunächst die Juden) und wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern (jedenfalls das jüdische Gesetz); sie werden aber in seine Hand gegeben werden eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit.« Dan. 7,21‑22. 25 (S. auch 8,24; 12,1. 6‑7.) Nachdem er von Israels schmachvoller Verwerfung des Guten Hirten geredet hat, kündigt Sacharia an, daß der ins Land kommen wird, welcher der böse Hirte in höchster Potenz sein wird: »Ich will einen Hirten im Land auftreten lassen, der sich um die verschmachtenden Tiere nicht kümmert, . . . aber das Fleisch der fetten verzehrt und ihnen sogar die Klauen abreißt. Wehe dem nichtsnutzigen Hirten, der die Herde im Stich läßt! Das Schwert komme über seinen Arm und über sein rechtes Auge!« Sach. 11, 16‑17. Und derselbe Prophet weissagt etwas später, daß dann zwei Drittel der Juden ausgerottet werden. Nach dem grauenvollen Hinmorden von Millionen Juden in Europa während des Hitlerregimes erscheint uns eine solche Prophezeiung nur zu leicht erfüllbar.

 

XI. Welches Los wird der Antichrist über die Christen bringen?

Die Christen unter den Völkern, die an der großen Trübsal teilnehmen müssen (nach der Entrückung der Gemeinde, wenn wir es recht verstehen), werden kein besseres Los haben als die Juden. Wenn geschrieben steht. »Ich sah das Horn streiten wider die Heiligen, und es behielt den Sieg über sie … Sie werden aber in seine Hand gegeben werden…« (Dan. 7,21.25), so bezieht sich das jedenfalls erst auf Israel, dann aber auch auf alle, die zu der Zeit Gottes Sache auf Erden ver­treten. Tatsächlich nimmt die Offb. dies wieder auf (und hat dabei zunächst die Christen im Auge): »Und ihm ward gegeben, zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden«, und sagt weiter, daß alle, die das Bild des Tieres nicht anbeten, getötet werden. Offb. 13,7. 15. Man wird die Gläubigen auch aus dem Grunde verfolgen, weil sie durch die Verkündigung vom Kommen des Königs aller Könige eine Majestätsbeleidigung gegen den Antichristen begehen, da sie ja sein Regime verdammen und sein Ende voraussagen. Die Heilige Inquisition hat im Namen des Gottes der Liebe verbrannt und gefoltert. Die Sansculotten (Ohnehosen, in der französischen Revolution) haben im Namen der Freiheit die schlimmste Tyrannei aufgerichtet. Der Antichrist wird den furchtbarsten Gewissensdruck ausüben, unter dem Vorwand, die Menschen aus der Abhängigkeit von Gott zu erlösen. Dann ist es mehr denn je an der Zeit, nicht jene zu fürchten, die nur den Leib töten, sondern vielmehr Den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle (d. h. Gott). Matth. 10,28. Übrigens dürfen die Heiligen inmitten ihrer Drangsal mit Gottes Hilfe rechnen, der die Seinen im voraus mit Seinem Siegel versehen und der Trübsal ein Ziel gesetzt hat.

 

XII. Welche Haltung wird der Antichrist zu Babylon, der falschen irdischen Religion, einnehmen?

Wenn wir im folgenden Kapitel die Deutung von Babylon, der großen Hure der Offenbarung, untersuchen, werden wir sehen, daß der Antichrist zur Befestigung seiner Herrschaft zuerst einen Bund zwischen Thron und Altar schafft und alle Kräfte der falschen Religion auf Erden für sich ausnützt. Seinerseits wird er die Tätigkeit der Hure mit seiner Autorität fördern, wie es die Bibel mit dem Tier ausdrückt, auf dem das unreine, mit Purpur und Scharlach bekleidete Weib sitzt. Offb. 17,3‑7. Der Antichrist wird also, unter der Bedingung, selbst wieder unterstützt zu werden, die falsche Kirche in ihrem Prunk, ihren Greueln und Verfolgungen ermutigen. Dafür wird die letztere ein mystisches Konzert der Lobpreisung um den Übermenschen inszenieren. Dieser aber wird bald einer solchen Krücke nicht mehr bedürfen. Geschoben von dem »Mörder von Anfang« wird er sich in tollem Wüten gegen die falsche Religion und deren Anhänger, seine Verbündeten von gestern wenden: »Die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen, werden sie wüst machen und bloß und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen.« Offb. 17,16.

 

XIII. Wie lange wird die Herrschaft des Antichristen dauern?

Alle großen Eroberer hofften, daß ihr Reich die Jahrhunderte überdauern würde. Hitler hat oft von seinem tausendjährigen Reich gesprochen. Wieviel mehr wird der zur Weltherrschaft gelangte Übermensch suchen, ein Werk für die Ewigkeit zu schaffen. Aber die Schrift sagt klar und bündig, daß sein Reich nur ein ganz kurzes sein werde.

Beachten wir zunächst, daß dem gottlosen Wirken des Antichristen zum voraus ein Ziel gesetzt ist. »Und ich sah das Horn streiten wider die Heiligen, und es behielt den Sieg wider sie, bis der Alte kam und Gericht hielt für die Heiligen des Höchsten … Siehe, ich will dir zeigen, wie es gehen wird zur Zeit des letzten Zorns, denn das Ende hat seine bestimmte Zeit.« Dan. 7,21‑22; 8,19; 11,36. 45.

Wieviel Zeit steht dem Antichristen vor diesem Ende zur Verfügung? Auf diese Frage antwortet die Bibel in vier Wendungen und an acht verschiedenen Stellen. Regieren soll der Antichrist:

1. »Eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit.« Dan. 7,25; 12,7; Offb. 12,14. Wir werden sehen, daß es sich um dreieinhalb Jahre handelt, so daß man sagen könnte: »eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.«

2. »Die Hälfte der Woche.« Dan. 9,27. In der berühmten Prophezeiung Daniels von den 70 Wochen zählt jede Woche sieben Jahre. So entspricht die Hälfte der Woche dreieinhalb Jahren. Der Antichrist soll einen Bund auf sieben Jahre mit Israel machen, aber mitten in dieser Zeit sich gegen sie wenden. Dann beginnen die dreieinhalb Jahre der großen Trübsal.

3. »Zweiundvierzig Monate.« Offb. 11,2; 13,5. Diese Frist wird dem Tier zum Handeln gewährt. Das macht dreieinhalb Jahre.

4. »Tausend zweihundertundsechzig Tage.« Offb. 11,3; 12,6. Die jüdische Berechnung des Jahres zu 360 Tagen ergibt genau dreieinhalb Jahre.

Es wurde manchmal gefragt, ob diese Zahl der dreieinhalb Jahre nicht symbolisch zu verstehen wäre. Als Hälfte der Zahl sieben, der Zahl der Vollkommenheit, würde sie andeuten, daß der Antichrist inmitten seiner Laufbahn zertreten würde. Aber da die Bibel achtmal und in vier einander deckenden Wendungen die Zahl dreieinhalb Jahre angibt, so meinen wir, daß sie vorwiegend in buchstäblichem Sinn genommen werden sollte. Anders ließen sich eine solche Betonung und so viele Mittel zur Nachprüfung nicht erklären.

Warum liegt es Gott daran, solch genaue Angaben zu machen? Aus zwei Gründen: Erstens will Er bezeugen, daß Er der Herr ist und bleibt. Er wird es dem Antichristen erlauben, Ihm offen zu trotzen, doch nur für eine sehr kurze, vorausbestimmte Zeit. Zweitens will der Herr den Glauben derer stärken, welche die große Trübsal erdulden müssen. Ohne das Licht der Weissagung würden sie denken, das Böse werde ewig auf Erden siegen. Alle diese Texte sind da, um ihnen zu sagen: »Habt Mut und Geduld: die Herrschaft des Bösen wird nur dreieinhalb Jahre dauern.« Man muß zugeben, dreieinhalb Jahre sind eine lächerliche Zeit für die Dauer eines Weltreichs. Haben wir nicht vor kurzem etwas Ähnliches erlebt?

XIV. Welches werden Ende und Strafe des Antichristen sein?

Satan glaubte mit Hilfe des Antichristen zu triumphieren. Aber es ist ihm so wenig gelungen wie einst, da er Joseph als Sklaven verkaufen ließ und Jesus ans Kreuz brachte. Dieser sogen. Triumph wird in Wirklichkeit nur der Sturz des Feindes sein. Hat der Antichrist, indem er allen seine Herrschaft aufzwang, scheinbar der Welt Frieden und Sicherheit gebracht, wird er gezwungen sein, wieder zu den Waffen zu greifen. Am Ende der dreieinhalb Jahre erleidet seine Macht anscheinend einen Einbruch durch eine gewaltige Empörung der Völker, die sich sehnen, sein drückendes Joch abzuschütteln. Dann findet nach der Weissagung der letzte Krieg statt. Er wird weltumfassender sein als alle anderen und bei Harmagedon in Palästina zur Entscheidung kommen. Diese Schlacht wird ein übernatürliches Ende finden:
Christus wird auf dem Ölberg erscheinen und Seine Feinde vernichten. Sach. 14, 2‑4. »Der Herr wird den Boshaftigen umbringen durch den Geist Seines Mundes« (allein durch Sein Wort). 2. Thess. 2,8. Und weiter sagt Johannes: »Und das Tier ward gegriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen tat vor ihm, durch welche er verführte, die das Malzeichen des Tiers nahmen, und die das Bild des Tiers anbeteten; lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte.« Offb. 19,20. Da werden sie gequält von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offb. 20,10. Das wird das tragische Ende des Schreckensmenschen sein, vor dem die ganze Erde erzitterte.

XV. Schlußfolgerung

Kann man nun alle angeführten Texte über den Antichristen betrachten, ohne den Eindruck ihrer Zeitgemäßheit zu gewinnen?

Man sieht, daß wir mit Riesenschritten dem Auftreten dieser Person zueilen. Vergessen wir nicht, wie uns die Schrift vor der fast unwiderstehbaren Verführungskraft warnt, die sie ausströmt. Zweimal fügt sie besonders hinzu: »Wer das liest, der merke drauf…« Matt. 24,15; Offb. 13,9.
Die Gläubigen müssen daher unbedingt die nötige Kenntnis von allem haben, was den Antichristen betrifft. Dann werden sie ihn erkennen und sich vor ihm hüten und, wenn vielleicht auch nicht den Leib, so doch die Seele durchretten können. Selbst wenn wir während der dreieinhalb Jahre seiner Herrschaft nicht mehr auf Erden sind, ist es wichtig, daß wir heute schon klar sehen, was sicher geschehen wird. Unsere innere Haltung und unser Wandel werden davon bestimmt sein, und wir werden ganz neuen Antrieb haben, unsere Nächsten, solange es noch Zeit ist, zu warnen. Haben wir schon persönlich zu dieser Frage Stellung genommen?

Entnommen dem Buch DIE WIEDERKUNFT JESU, von Dr. René Pache. – Horst Koch, Herborn, im Jahre 2009. – Leichte Kürzungen und die Betonungen sind von mir

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Antichrist + New Age (Gassmann)

Ist die New Age-Bewegung ein Wegbereiter des Antichristen?

Von Dr. Lothar Gassmann

Diese Frage soll hier untersucht werden. Zunächst einige Beobachtungen. Die Nüchternheit des technischen Zeitalters lässt immer mehr Menschen kalt. Sie suchen nach Magischem und Übersinnlichem, nach Bewußtseinserweiterung und Mystik, nach Gefühl und neuer Spiritualität. Auch Marx hat seine Beliebtheit verloren. „Früher diskutierten wir Marx, heute meditieren wir Zen“, sagte kürzlich ein Studentenpfarrer.

Kurse für Yoga und Meditation, für Psychotechniken und Astrologie, für Autogenes Training und Positives Denken verzeichnen Hochkonjunktur. In den Massenmedien wird über Geistheiler und Reinkarnation, über östliche Mystik und Anthroposophie berichtet. Und in kaum einem Buchladen fehlt mehr die Ecke über Esoterik und Grenzwissenschaften und einem breiten Angebot abergläubisch-okkulter Literatur.

New Age ist der Name, unter dem diese und viele hundert weitere Strömungen zusammenfließen und sich zu einem kraftvollen Strom vereinigen. New Age heißt „neues Zeitalter“. Gemeint ist das Zeitalter des Wassermanns, welches das alte Fische-Zeitalter ablösen wird. Das sind astrologische Bezeichnungen, die sich von der Wanderung des Frühlingspunktes ableiten. Die Astrologie nimmt an, dass sich alle 2140 Jahre der Frühlingspunkt, also der Stand der Sonne am 21. März um ein Tierkreiszeichen verschiebt. Der Frühlingspunkt steht jetzt nicht mehr im Tierkreiszeichen Fische, sondern im Tierkreiszeichen Wassermann bzw. tritt er da jetzt ein. Die Astrologen schreiben diesen Sternbildern Kräfte zu. Nach diesen Berechnungen stehen wir also jetzt nicht mehr im Zeitalter der Fische, welches von der Astrologie her als das christliche Zeitalter bezeichnet wird. Denn der Fisch ist das Zeichen für das frühchristlich griechische Symbol Ichthys, also Fisch. Es ist die Abkürzung für Jesus Christus, Gottes Sohn und Retter. Die Astrologie verbindet dieses Wort Fische mit dem Tierkreiszeichen. Dieses wird verlassen, und jetzt treten wir in das Tierkreiszeichen des Wassermanns ein. Der Wassermann gießt seine Ströme einer spirituellen Bewußtseinserweiterung auf die Erde aus. Diese Gleichsetzung mit den Sternzeichen wird rein aufgrund der Worte vorgenommen.

Im Fische-Zeitalter vertraute der Mensch auf Gott. Im Wasserzeitalter wird der Mensch nun selbst zum GOTT, indem er sein Bewusstsein erweitert, indem er bisher ungeahnte Kräfte freisetzt und anwendet. Jetzt geht das alte Versprechen der Schlange in Erfüllung: „Ihr werdet sein wie Gott“ (1. Mose Kapitel 3, Vers 5) Man sagt: “Gott ist tot … Das Göttliche ist es, das in allem in Erscheinung tritt.”

Der Regenbogen, der ursprünglich das Bundeszeichen zwischen Gott und dem Menschen war, wird jetzt zum Symbol für die Steigerung des Menschen zum Übermenschen, also nicht mehr Verbindung zwischen Gott und Mensch, sondern Steigerung vom Menschen zum Übermenschen. Wo der Mensch selber zu “Gott”, zum Übermenschen wird, da interessiert der wirkliche, persönliche Gott nicht mehr. Da geht es höchstens darum, in Kontakt mit einer übernatürlichen Kraft oder Energie zu treten, mit einer “Kosmischen Energie”, die dann ebenfalls als “das Göttliche” bezeichnet wird.

Zitat aus dem genannten Buch: “Das Wassermann-Zeitalter wird die unmittelbare Verbindung zwischen dem Selbst und dem Universum oder der Kosmischen Energie erleben.”

Was ist diese kosmische Energie? Die Vorstellung stammt aus der hinduistischen Brahman-Atman-Spekulation, die die Verschmelzung von Weltseele, also Brahman, und Einzelseele, also Atman, behauptet. Indem der Einzelne eins wird mit dem Brahman, mit dem All, mit dem Universum, entwickelt er ungeahnte Kräfte, indem er eben diese universale, kosmische Kraft anzapft. Das ist mystische Versenkung in das All. Mit dem persönlichen Gott hat diese unpersönliche All-Kraft allerdings nichts zu tun. Es handelt sich im Gegenteil um Kräfte okkulten, finsteren Ursprungs. Denn diese Kraft dient dem sündigen Selbststeigerungsstreben des Menschen – „ihr werdet sein wie Gott“ – und bringt den Menschen dadurch vom lebendigen, wirklichen Gott weg. Das ist die Grundlehre der New Age-Bewegung: Die Bewusstseinserweiterung. Der Mensch soll zum Übermenschen werden, indem er sein Bewusstsein erweitert oder, deutlicher gesagt, indem er die Grenzen seiner Sinneserkenntnis überspringt und hellseherische Kräfte erlangt.

Wie kann das geschehen? Zum Beispiel durch den Yoga-Weg oder die abendländische Rosenkreuzer-Meditation, oder es ist auch in Rudolf Steiners Buch „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“. Ich möchte hier nun keines dieser Systeme zitieren, sondern ein ganz aktuelles Programm vorstellen, das Bewusstseinserweiterungsprogramm des österreichischen New Age-Verlegers und Autors Helmut J. Ament, Bewusstseinserweiterungsprogramm, eine getarnte Verführung.

Eine Schrift, ein Werbeprospekt darüber, wird an sämtlichen Universitäten verteilt, vor allem an Studenten und Akademiker. Und in diesem Prospekt heißt es: „Jahrtausende altes Wissen, angereichert mit den modernen Erkenntnissen der heutigen Wissenschaft wartet auf Sie. Und ohne dieses Wissen haben Sie keine Chance.“

Und dann werden dem begierigen Leser Erfolg, Reichtum, Gesundheit, mitreißendes Begeisterungsvermögen, Entfaltung ungeahnter Kräfte usw. versprochen, wenn er das ungewöhnliche teure Programm anfordert und praktiziert. Es kostet etwa 1000 €. Dass jedenfalls der Verfasser, Herausgeber und Verleger in einer Person unbeschreibbaren Erfolg mit seinem Programm hat, ist deutlich. Denn wie er selbst schreibt, verdiente er schon mit 20 Jahren fünfstellig und war mit 23 Jahren Inhaber einer eigenen Firma mit Umsatz in Millionenhöhe. Heute ist er, dank der New Age-Bewegung, Inhaber und Teilhaber mehrerer Firmen.

Ich zitiere weiter aus dem Bewusstseinserweiterungsprogramm: „In unserem Bewusstseinserweiterungsprogramm, abgekürzt BEP, wollen wir unabhängig von einer bestimmten Religionsrichtung jedem Einzelnen den Weg zu sich selbst, zu seinem Ursprung zeigen. Ziel ist, den göttlichen Funken im Menschen freizulegen.“

Lesen wir genau: „Der Weg zu sich selbst“, der „göttlichen Funken im Menschen“.

„BEP kann man vertrauen, denn BEP ist keine obskure Erfindung, sondern das offen gelegte geheime Wissen. Bei unserer Bewusstseinserweiterung werden zum Teil ethische und moralische Grundsätze ausgetauscht werden müssen, werden einige wegfallen, andere hinzukommen. Es wird sich ein VÖLLIG NEUES WELTBILD auftun, das nicht mehr von Mangel und Begrenzung begleitet ist – ein Verständnis für tiefere Zusammenhänge in unserem Kosmos und noch weit darüber hinaus. Durch BEP werden dem Teilnehmer natürlich auch gewaltige Kräfte zur Verfügung gestellt. Das Verwalten dieser Kräfte erfordert selbstverständlich auch eine entsprechende ethische Grundhaltung. Eingeweihte unterscheiden hier die SCHWARZE VON DER WEISSEN MAGIE.“

Und dann schreibt er weiter:

„Mehr als 80 % der Top-Manager, die innerhalb von 5 Jahren den Gewinn ihrer Firmen verdoppelt hatten, besaßen überdurchschnittliche hellseherische Kräfte.“

Bereits in diesen wenigen Sätzen dieses zentralen New Age-Programms begegnen uns sämtliche Elemente einer okkulten Weltanschauung.

1.  Alle Religionen werden miteinander vermischt. Es heißt ja dieses Programm wird „unabhängig von einer bestimmten Religionsrichtung“ ausgegeben. Und damit wird die Wahrheit des christlichen Glaubens verleugnet.

2. Die Vergottung und Selbsterlösung des Menschen wird propagiert. Damit wird sowohl die menschliche Sünde und Erlösungsbedürftigkeit geleugnet als auch die Existenz des persönlichen und souveränen Gottes. Für Helmut J. Ament, dem Verfasser von BEP, ist Gott nur ein unpersönliches „Es“, lediglich eine höhere Macht, ein Kontrolleur usw.

3. Es wird ein „geheimes Wissen“ offenbart. Das ist eine typisch okkulte Bezeichnung. Und damit wird die biblische Offenbarung als einzig wirkliche göttliche Offenbarung abgelehnt, abgewertet oder umgedeutet, indem sich dieses „geheime Wissen“ über sie stellt.

4. Es werden neue moralische Grundsätze geschaffen, wie er schreibt, „einige werden ausgetauscht, einige werden wegfallen“. Und damit erfolgt selbstverständlich eine Ablehnung oder Verwässerung biblischer Gebote. Die zehn Gebote sind damit überholt. Diese Ansicht trifft man heute weithin in unserer Gesellschaft an.

5. Es wird ein neues kosmisches Weltbild geschaffen, und zwar ist es das östlich-hinduistische Weltbild mit der Einheit von Mikrokosmos, man kann auch sagen Atman und Makrokosmos, Brahman – Einzelseele und Weltseele. Das ist eine mystische Verschmelzung, woraus dann die Entfaltung dieser Kräfte resultiert. Dieses neue KOSMISCHE WELTBILD bedeutet die Ablehnung des biblischen Redens von Gott, Mensch und Welt, wobei Mensch und Gott in einem Gegenüber zueinander stehen als wirkliche Personen, wo keine unpersönliche Verschmelzung mit irgendeiner Kraft vorgenommen wird, sondern Gott und Mensch sind als Gegenüber vorhanden.

6. In diesen Programmen der New Age-Bewegung erfolgt eine Entfaltung gewaltiger Kräfte und ihre Anwendung in Form von SCHWARZER ODER WEISSER MAGIE. Das haben wir gerade selbst gelesen. Und da spielt die ethische Haltung dann keine Rolle mehr, denn sowohl die schwarze als auch die weiße Magie – also etwa eine Beschwörung unter dem Zeichen des Kreuzes, kann in dieser Bewegung beides von SATAN gebraucht werden. In 5. Mose Kapitel 18, Verse 9 ff. wird eine deutliche Warnung vor JEDER okkulten Betätigung ausgesprochen, selbst wenn der Name Gottes zu magischen Zwecken angesprochen wird, ist das nicht von Gott. Wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel. Da wird gewarnt vor

Wahrsagerei
Hellseherei
Geheimen Künsten
Zauberei usw.

Und so liest sich auch das BEP-Programm selbst wie ein Lehrbuch des Okkultismus, was es in Wirklichkeit auch ist. Da finden sich zum Beispiel Kapitel über Astrologie, Verkehr mit dem Unsichtbaren, Reinkarnation, Pendeln, Hellsehen, Hatha-Yoga, hermetische Philosophie, die altindische Erlösungslehre, magische Handlungen usw. Wer nach Erweiterung seiner Kräfte gesucht hat, gelangt so aber in den Bannkreis finsterer Mächte. Der Weg von unten nach oben führt den Menschen nicht nach ganz oben zu Gott, sondern nach ganz unten in Bindungen satanischen Ursprungs hin zu Dämonen, die ihm vorgaukeln, der Mensch könne die Grenzen seines Selbst aus eigener Kraft sprengen.

Wer in den Bannkreis dieser Mächte geraten ist, kann davon wieder frei werden und zwar durch Jesus Christus. Ich werde darauf noch näher eingehen. Wenn ein Mensch seine Sünde bekennt, dass er aus sündigem Selbststeigerungsstreben, aus dem Seinwollen wie Gott, sich aus diesem Streben heraus in den Bannkreis Satans begeben hat und solche Programme praktiziert hat, kann davon frei werden durch das Blut Jesu. Dazu muss er seine Sünde bekennen. Dann kann im vollmächtigen Gebet Befreiung erwirkt werden.

Nun noch einmal zurück zur Anfangsfrage:

Ist die New Age-Bewegung insgesamt ein Wegbereiter des Antichristen, ja vielleicht sogar DER Wegbereiter? Dazu muss ich etwas weiter ausholen.

Betrachten wir zunächst die Wurzeln des New Age-Denkens. Sie liegen im Jahre 1875, als unter der Leitung des spiritistischen Mediums, Helena Petrovna Blavatsky (1831-1891) die Theosophische Gesellschaft gegründet wurde. In ihren Büchern vertritt Blavatsky eine Weltanschauung, die sich aus Okkultismus, Gnosis und pseudowissenschaftlichen Spekulationen zusammensetzt. Gnosis ist das Streben nach übernatürlicher Erkenntnis und enthält scheinwissenschaftliche Spekulationen.

Die Theosophische Gesellschaft verfolgt folgende drei Hauptzwecke:

1. Einen Kern der allgemeinen Bruderschaft der Menschheit zu bilden ohne Unterschied von Rasse, Religion, Geschlecht, Kaste oder Hautfarbe. Das klingt ganz modern und fortschrittlich, denken wir sofort. Aber was steckt dahinter? Dahinter steckt der aufklärerisch-freimaurerische Weltbruderschaftsgedanke, der sich gegen den Absolutheitsanspruch des Christentums, gegen den Absolutheitsanspruch Jesu Christi richtet, ohne Unterschied von Rasse, Religion usw. Die Weltbruderschaft ist die WELTEINHEITSRELIGION.

2. Der zweite Zweck der Theosophie und der New Age-Bewegung ist das vergleichende Studium der Religionen, der Philosophien und der Wissenschaften zu fördern.

Das vergleichende Studium der Religionen, d. h. dass auch hier durch Jesus Christus eingeebnet wird zu einem Religionsstifter NEBEN allen anderen, aber nicht als Sohn Gottes in EINZIGARTIGER WEISE anerkannt wird.

3. Der dritte Zweck ist die bisher unerklärten Naturgesetze und die im Menschen schlummernden Kräfte, das sind die okkult-hellseherischen Kräfte, wie ich sie schon beschrieben habe und wie ich sie noch weiter darlegen werde, zu erforschen.

Alle diese Ziele wurden bis heute in der New Age-Bewegung beibehalten und in einer ungeheueren Renaissance wieder belebt. Alle diese Ziele sind penetrant ANTICHRISTLICH in dem Sinn, dass sie die Gottessohnschaft und die alleinige Erlösungsmittlerschaft Jesu Christi leugnen.

1. Johannesbrief Kapitel 2, Vers 22: „Wer ist der Antichrist, wenn nicht der, der leugnet, daß Jesus der Sohn Gottes ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet!“

Der Antichrist ist auch der, der leugnet, dass Jesus im Fleisch gekommen ist. Indem sie diese Kennzeichen leugnen und den Menschen durch Entfaltung okkulter Kräfte zu seinem eigenen GOTT machen wollen, zeigen demonstrieren sie ihre antichristliche Gesinnung.

1. Mose Kapitel 3, Vers 5: Sondern Gott weiß: Welchen Tages ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan und IHR WERDET SEIN WIE GOTT und wissen, was gut und böse ist.

Das heißt nichts anderes als: „Ihr werdet euch selbst verwirklichen, und dann KEINEN Gott mehr anerkennen.“ Das ist ursprünglich ein hinduistischer Gedanke.

Die Bibel unterscheidet zwischen DEM ANTICHRISTEN und DEN ANTICHRISTEN. (1. Johannesbrief), das heißt also zwischen DEM EINEN endzeitlichen, satanischen WELTHERRSCHER, der der Antichrist ist in einer Person und seinen vielen Vorläufern, die es schon immer gab und die es auch heute gibt. Es sind schon viele WIDERCHRISTEN gekommen.

1. Johannesbrief Kapitel 2, Vers 18: Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind nun VIELE ANTICHRISTEN geworden; daran erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist.

Und ganz gewiss gehört die THEOSOPHIE dazu, welche von Helena Petrovna Blavatsky, von diesem spiritistischen Medium gegründet worden ist. Das wird zum Beispiel daran deutlich, dass 1913 unter ihrer Nachfolgerin Annie Besant ein eigener Christus ausgerufen worden ist, nämlich der Inder Krishnamurti, der sich dann allerdings als Fehlerfolg herausgestellt hat. Er selbst hat sich von dieser Position zurückgezogen. Daraufhin haben sich die Anthroposophen von den Theosophen abgespalten, indem sie gesagt haben: „Wir haben hier einen Fleisch gewordenen Messias!“ Die Anthroposophen sagen, dass wir alle durchs Hellsehen das Göttliche erkennen können. Das sind diese feinen Unterschiede.

Alles deutet darauf hin, dass die New Age-Bewegung auf jeden Fall ein Wegbereiter des Antichristen ist. Ob hier bereits DER ANTICHRIST schlummert, das möchte ich hier nicht behaupten. Aber es kann auf jeden Fall zu einer Wegbereitung werden. Und das ist bereits schlimm genug.

Wir sollen über die Person des endzeitlichen Antichristen und den Zeitpunkt seines Kommens nicht spekulieren. Unser HERR Jesus Christus wird ihn uns zeigen, wenn es soweit ist. Darauf dürfen wir vertrauen. Und deshalb ermahnt uns aber Jesus Christus auch heute schon, wachsam zu sein und die Zeichen der Zeit genau zu beachten. Denn nur dann können wir ihn auch erkennen und uns davor wappnen.

Wenn wir die Zeichen der Zeit beachten, dann fällt uns Folgendes auf:

Die Forderungen und Ziele der New Age-Bewegung sind in fast allen Punkten IDENTISCH  mit den Eigenschaften des antichristlichen Weltreiches.

Als solche Eigenschaften und Kennzeichen werden in der Bibel z. B. folgende genannt. Ich nenne hier nur die drei Hauptkennzeichen:

1. Ein WELTEINHEITSREICH, in dem alle einerlei Meinung haben werden. Offenbarung Kapitel 17, Vers 13: Diese haben einerlei Ansicht, und ihre Macht und Gewalt übergeben sie dem Tier.

2. Ein EINHEITLICHES WELTWIRTSCHAFTSSYSTEM, in dem niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Malzeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens, welche ist 666. –  Offenbarung Kapitel 13, Verse 17-18: und daß niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit! Wer Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist 666.

3. Eine WELTEINHEITSRELIGION, in der alle, die auf Erden wohnen, den Drachen – also Satan – und das Tier aus dem Meer – also den Antichristen – anbeten; alle, deren Namen nicht geschrieben sind von Anfang der Welt in dem Lebensbuch des Lammes, das erwürgt ist. – Offenbarung Kapitel 13, Vers 8: Und alle Bewohner der Erde werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben sind im Lebensbuche des Lammes, das geschlachtet ist, von Grundlegung der Welt an.

Konzentrieren wir uns auf diese drei Hauptkennzeichen, so erkennen wir, dass die New Age-Bewegung sowohl ein WELTEINHEITSREICH als auch ein EINHEITLICHES WELTWIRTSCHAFTSSYSTEM als auch eine WELTEINHEITSRELIGION herbeiführen will.

Schauen wir z. B. in die medial empfangenen Schriften von Alice Ann Bailey (1880-1949). Sie ist nach Helena Petrovna Blavatsky die Hauptbegründerin des New Age-Denkens und war von EINEM GLÜHENDEN HASS GEGEN DAS BIBLISCHE CHRISTENTUM erfüllt.

Bailey entwarf Pläne für eine NEUE WELTORDNUNG, ein universelles Kreditkartensystem und eine weltweite Nahrungsmittelverteilung

Sie entwickelte eine Theologie für eine neue WELTRELIGION und forderte die VERNICHTUNG ALLER RELIGIONEN, die nicht zur Preisgabe ihres Absolutheitsanspruchs bereit sind, also auch des CHRISTENTUMS.

Doch es blieb nicht bei den Plänen. Bailey bereitete auch die organisatorischen Grundlagen zur Aufrichtung des WELTEINHEITSREICHES vor. Sie organisierte

die “Arkanschule”,
die “Triangles”,
die “Gruppe der Neuen-Welt-Diener”,
die Aktion “Weltweiter Guter Wille” und andere Vereinigungen, auch die “LUCIFER Publishing Company”, die später in den unauffälligeren Namen “Lucis Publishing Company” umbenannt wurde. Übrigens hieß die Zeitschrift, die Rudolf Steiner zuerst herausgegeben hatte, „Lucifer-Gnosis“.

Constance Cumbey hat in ihrem Buch „Die sanfte Verführung“ nachgewiesen, wie weit die Unterwanderung zahlreicher Institutionen, etwa der UNO, verschiedener Regierungen und sogar der Kirchen durch die New Age-Bewegung bereits fortgeschritten ist.  Das möchte ich hier nur andeuten. Ich möchte hier nur grundsätzliche Aussagen machen und keine Organisationen aufzählen. Denn nur wenn wir die Hauptkennzeichen kennen, dann können wir auch die Infiltrationen und Unterwanderungen in allen Organisationen erkennen. Die New Age-Bewegung versucht ja ÜBERALL einzudringen, alle durch ihr NETZWERK zu erreichen.

Deshalb möchte ich hier jetzt eine Darstellung der grundlegenden New Age-Gedanken geben. Über die Ziele haben wir jetzt einiges erfahren.

Wie aber versuchen die New Age-Denker ihre Lehren an den Mann zu bringen, ohne zugleich die Masken fallen zu lassen?

1. Indem sie sich WISSENSCHAFTLICH geben. Musterbeispiele für Pseudowissenschaftlichkeit sind etwas die Bücher von Helena Petrovna Blavatsky selbst, von Dr. Joseph Murphy, dem Vorreiter einer Religion des Unterbewusstseins – Heil aus dem Unterbewusstsein – und von dem Physiker und angeblichen Heisenberg-Schüler Fritjof Capra. In Wirklichkeit hat er Werner Heisenberg nur kurze Zeit gesehen. Vor allem Capras Bestseller „Wendezeit – Bausteine für ein neues Weltbild“ und auch „Das Tao der Physik“ und ähnliche Bücher drohen zu Kultbüchern der New Age-Bewegung zu werden, vor allem das Buch „Wendezeit“, wenn sie es inzwischen nicht bereits geworden sind. Der Kritiker Hans-Jürgen Peters hat in „factum“ einmal geschrieben, ist die New Age-Bewegung „zum Brückenkopf von bisher nebeneinander her existierenden Friedens-, Öku-, Einheits- und Feminismusbewegungen geworden, zum Kristallisationskern von Grünen, Antiautoritären, Jungianern, Revolutionären, Bhagwan-Jüngern und Anthroposophen.“

Was ist das Geheimnis dieses neuen Weltbildes?

Es ist die allseitige Vernetzung, das Ganzheitsdenken, die Entdeckung, dass keiner isoliert existiert, dass alles miteinander in Verbindung steht, alle Lebensprozesse, zum Beispiel in ökologischen Kreisläufen. So weit so gut, denn allzu lange wurde die Ökologie – man kann auch einfach sagen der Umweltschutz – vernachlässigt, weil man lebendige Prozesse verneinte und in der Philosophie Subjekt und Objekt (etwa von Descartes her) auseinander riss. Davon müssen wir wegkommen. Das ist richtig.

Aber die Grenze wird – etwa bei Capra – eindeutig da überschritten, wo Capra eine NEUE SPIRITUALITÄT, eine Vernetzung auch auf GEISTIGEM GEBIET fordert, eine Vernetzung, die ALLE RELIGIONEN, Philosophien und Ideologien zu einem EINHEITSBREI verrührt. Da geht es in das ANTICHRISTLICHE hinein. Eine solche WELTEINHEITSRELIGION als Überbau zum ökologischen Bewusstsein ist ANTICHRISTLICH und muss entschieden zurückgewiesen werden.

Ich habe hier nichts gegen Ökologie gesagt als naturwissenschaftliches Faktum, im Gegenteil. Diese Unterwanderung aber, dass nicht nur die Ökologie die Vernetzung bildet, sondern alle Philosophien, Religionen und Ideologien, ist diese ANTICHRISTLICHE GEFAHR und auch die Erwartung des Heils aus der Verbindung von Mensch und Natur, aus der Verbindung mit Muttergottheiten und mit der Naturgöttin Gaia, also Erde. Das mag zwar im Feminismus und in Naturreligionen vorkommen, ist aber mit dem Evangelium UNVEREINBAR.

Es ist kennzeichnend, dass Fritjof Capra gerade von alternativen und Grünen-Gruppierungen als Redner eingeladen wird. Kein Wunder hat doch Reinhard König in seinem Buch „Geheime Gehirnwäsche“ darauf hingewiesen, dass die Grünen „weltweit die erste politische Kraft darstellen, die sich die Durchsetzung des New Age-Gedankens auf POLTISCHER EBENE zum Ziel gesetzt hat. Grünen-Politik ist die Politik des NEUEN PARADIGMAS und in den Parteiprogrammen und Schriften der Grünen finden sich alle die Aspekte des New Age, die bereits dargestellt wurden. Naturmystik und Naturreligiosität, Förderung des Weiblichen, Bejahung anderer sexueller Orientierungen (etwa Homosexualität), radikale feministische Frauenbewegungen, Ablehnung bestehender gesellschaftlicher und politischer Strukturen und anderes.“

In der folgenden Zusammenfassung der New Age-Grundthesen wird deutlich, wie der naturwissenschaftliche Bereich überschritten und der Bereich einer spirituellen Religiosität betreten wird, der zur ANTICHRISTLICHEN WELTEINHEITSRELIGION führen kann, wobei die Ökologie den Überbau bildet:

1. Alle Dinge stehen in einer inneren Abhängigkeit voneinander, die innige Vernetzung allen Seins.

2. Das Universum ist in offenen, dynamischen Systemen organisiert, die die Fähigkeit zur evolutionären Höherentwicklung haben. (Die Evolutionstheorie gehört auch dazu.)

3. Das Leben des Menschen in einem allseitig verknüpften Universum erfordert ein Bewusstsein, indem sich der Einzelne mit dem Ganzen verbunden fühlt, also wieder Verbindung Einzelseele und Weltseele.

4. Das Einssein des Menschen mit dem Universum bildet die Nahtstelle zwischen Wissenschaft und Mystik. Das ist bei Fritjof Capra das zentrale Thema. „Das Tao der Physik“ heißt ja sein Buch. Und das ist eben die Verbindung zwischen Naturwissenschaft, wie er sie versteht, und der Mystik, etwa dem Taoismus und Hinduismus.

5. Der ganzheitliche Denkansatz des New Age drückt sich in dem Grundsatz aus: DENKE GLOBAL UND HANDLE LOKAL! Das ist ein methodischer Hinweis: Denke global, weltweit und handle lokal in ORTSGRUPPEN.

Lieblingswörter der New Age-Bewegung auf pseudowissenschaftlichem Gebiet sind denn auch

Holismus (Ganzheitlichkeit),

Vernetzung und Globales Dorf – weltweites Dorf. Damit ist die Erde gemeint.

Sanfte Technologie – Diese Begriffe können durchaus auch positiv verstanden werden, wenn man sie rein auf den Umweltschutz bezieht, aber sie werden eben für dieses Denken vereinnahmt und sind daher auch heute geprägt, so dass man sie kaum noch benutzen kann.

Androgynität – das heißt, dass Mann und Frau ursprünglich Zwitterwesen waren. Von dieser Vorstellung kommt dann auch die Bejahung der Homosexualität, des Lesbianismus usw. etwa bei den Grünen her.

Weltenbürger – das ist ein freimaurerischer Begriff

An die leider berechtigte Angst und Sorge der Menschen vor Umweltkatastrophen oder Kriegen wird angeknüpft, um sie für den WELTEINHEITSGEDANKEN zu gewinnen. Und das ist dieser Sprung, auf den wir achten müssen. Diese Ängste werden aufgegriffen, aber als Lösung wird diese WELTEINHEITSRELIGION angeboten. Das ist dieser Sprung zur Verführung. Die Verführung erfolgt sehr geschickt und wissenschaftlich getarnt.

2. Indem sie sich nach außen hin CHRISTLICH geben. Die zweite Art der Verführung erfolgt auf religiösem Gebiet. Da müssen wir jetzt lernen, die Geister zu unterscheiden. Christliche Grundbegriffe müssen dazu herhalten, und ich sage bewusst Grundbegriffe, denn mit den biblischen Inhalten haben sie NICHTS MEHR GEMEIN, wie sie im New Age benutzt werden. Das New Age wendet sich nicht einfach gegen Gott, gegen Christus, gegen Bekehrung usw. Das wäre viel zu plump, wenn sie sich dagegen wenden würde, sondern sie nimmt diese Begriffe auf, formt sie um und kopiert sie in einer TÄUSCHEND ÄHNLICHEN WEISE. Hier ist für Christen höchste Wachsamkeit geboten. Denn unter derselben Bezeichnung, unter demselben Namen verkündet uns die New Age-Bewegung einen anderen Christus.

GOTT
Mit Gott ist nicht mehr der lebendige und persönliche Gott der Bibel gemeint, sondern “das Göttliche” im Menschen und im Kosmos, eine unpersönliche Kraft, eine kosmische Energie, derer man sich bedienen soll, um die eigenen göttlichen Potentiale freizusetzen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem CHRISTUSBEWUSSTSEIN, das man nur anzapfen muss, um dann zum Hellseher zu werden.

CHRISTUS

Mit Christus ist NICHT mehr der lebendige Sohn Gottes, ist NICHT mehr Jesus als einziger Erlöser und Weg zum Vater gemeint (Johannes Kapitel 14, Vers 6), sondern Jesus ist für die New Age-Bewegung ein RELIGIONSSTIFTER unter vielen.

Und weiter tritt ein NEUER CHRISTUS auf den Plan: Der Lord Maitreya, wird er genannt. Und zwar ist das die 5. VERKÖRPERDUNG BUDDHAS im theosophischen System. Er wird auch als Weltlehrer bezeichnet, der angeblich alle Probleme löst und die Menschheit zu Frieden und Wohlstand führt. Das ist genau das, was der ANTICHRIST tun wird: Äußerlicher Wohlstand und innerliche CHRISTENVERFOLGUNG.

Jesus Christus warnt uns vor solchen falschen Propheten und Christussen.

Matthäus Kapitel 24, Vers 24

Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.

ER warnt uns vor ihnen mit all ihren Zeichen und Wundern, die sie tun und all ihrem Blendwerk.

ERLÖSUNG

Mit Erlösung ist nicht mehr die Befreiung des Menschen von Sünde, Tod und Teufel durch das Kreuzesopfer Jesu Christi gemeint, wie es uns die Bibel sagt, sondern Erlösung heißt jetzt Befreiung des Bewusstseins zu übersinnlichen Erkenntnissen. Erlösung heißt im hinduistischen Sprachschatz “Erleuchtung”. Erlösung heißt Einswerden mit dem Göttlichen, Erlösung heißt Selbsterlösung.

GEBET

Gebet bedeutet nicht mehr Reden mit dem lebendigen Gott, sondern Gebet ist jetzt die Versenkung in das eigene Bewusstsein. Gebet ist Versenkung mit dem Ziel, ein Superbewusstsein zu erlangen, eine Steigerung des Bewusstseins zu übersinnlichen Zuständen. Gebet wird identisch mit hinduistischer MEDITATION.

BEKEHRUNG

Bekehrung bedeutet nicht mehr Hinkehr zu dem lebendigen Gott, sondern Bekehrung bedeutet ganz einfach Hinkehr zum New Age-Denken mit der nachfolgenden TRANSFORMATION (= Umwandlung des Menschen). Darauf werde ich gleich noch näher eingehen.

WIEDERGEBURT

Wiedergeburt bedeutet nicht mehr die Neuschaffung des Menschen durch den Geist Gottes, sobald er in diesem Leben Jesus Christus im Glauben als seinen Herrn und Erlöser annimmt und ihm nachfolgt (Joh 3). Wiedergeburt im New Age-Denken bedeutet Wiederverkörperung in einem zukünftigen Leben, also Reinkarnation.

Aber diese Beispiele mögen genügen, um die totale Entleerung und Verkehrung des christlichen Glaubens durch die New Age-Bewegung zu belegen.

Nun ist der Begriff TRANSFORMATION angeklungen. Durch Transformation, durch Umformung werden Menschen für das neue WELTEINHEITSREICH geprägt und gefügig gemacht.

Marilyn Ferguson beschreibt in ihrem New Age-Buch „Die sanfte Verschwörung“ – nicht zu verwechseln mit dem Buch von Constance Cumbey, welches „Die sanfte Verführung“ heißt und das Gegenbuch dazu ist – die vier Stufen der TRANSFORMATION:

Einstieg
Erforschung
Integration
Verschwörung

1. Stufe: Der Einstieg

Es beginnt ganz harmlos. Jemand geht vielleicht in einen Buchladen und findet ein Buch über Astrologie und beginnt es zu lesen oder ein Buch über Kartenlegen, Handlinienlesen, Pendeln oder er besucht einen Volkshochschul-Kurs über hinduistische Mystik, über Mantra o. a.

Ferguson schreibt: „Für die meisten ist dieses auslösende Moment eine spontane, mystische oder psychische Erfahrung gewesen. Auch durch eine psychodelische Droge kann der Einstieg, diese Erfahrung erreicht werden.“

2. Stufe: Die Erforschung

Man ist nun neugierig geworden. Man hat da etwas gelesen und interessiert sich weiter dafür. Man kauft noch mehr Bücher, erforscht die Sache immer noch mehr und wächst allmählich in das New Age-Denken hinein. Dadurch kommt man immer mehr mit seinem ganzen Wesen in eine OKKULTE VERSTRICKUNG hinein.

Ferguson schreibt: „Nachdem der Einzelne spürt, dass es etwas Wertvolles zu finden gibt, beginnt er mit Vorsicht oder Enthusiasmus danach zu suchen.“

3. Stufe: Die Integration

Jetzt ist der Suchende ganz in dem OKKULTEN SYSTEM gefangen. Er ist immer tiefer eingedrungen und jetzt lebt er bereits mittendrin. „Er lebt“, wie Ferguson es ausdrückt, „mitten IN DEM GEHEIMNIS“.

Ferguson schreibt: „Obwohl es bevorzugte Lehrer oder Methoden geben mag, vertraut der Mensch einem inneren Guru.“

Er praktiziert die Übungen, die er kennen gelernt hat mit Überzeugung und Bewusstsein. Er meditiert, pendelt, legt Karten, befragt die Sterne usw.  Und warum tut er das? Um etwas über die Welt, über das Leben und über das Leben nach dem Tod zu erfahren, vor allem das Letztere ist für viele ein Grund.

Der Mensch baut sich seine Lebensphilosophie als Jünger irgendeines esoterischen, okkulten Systems.

4. Stufe: Die Verschwörung

Jetzt wird der Jünger zum Verschwörer, zu einem solchen, der alle Leute von seiner neuen okkulten Weltanschauung überzeugen will. Er entwickelt einen geradezu missionarischen Eifer, um andere in sein System hineinzuziehen. Die gesamte Gesellschaft soll TRANSFORMIERT, soll verändert werden. Dazu sind ihm diese okkulten Kräfte dienlich, die er gefunden hat.

Wer sich in diesen esoterischen Kreisen schon einmal bewegt hat, so wie ich, der kennt sich da aus, der sieht selbst, wie diese Strömungen immer mehr zunehmen. Ich war selbst früher in anthroposophischen Kreisen und auch in Grünen-Bewegungen und habe das beobachtet. Es wird auch in verschiedenen Büchern geschildert. Deshalb muss man sagen, dass wirklich eine UNHEIMLICHE WELTVERSCHWÖRUNG im Gange ist. Das bestätigt auch die ständige Zunahme OKKULTER ZIRKEL, esoterischer Buchläden, abergläubischer Schriften, Bücher, Filme usw.

In SÄMTLICHE Gebiete dringt die New Age-Bewegung ein. Ihr Einfluss ist schon heute kaum noch zu überblicken. Ich meine damit die Vielfalt dieser Strömung. New Age-Autoren propagieren und sprechen von einem WELTWEITEN NETZWERK, das heute schon da ist.

Wenn ich jetzt nachfolgend versuche, einige Schneisen in dieses Geflecht einer WELTWEITEN VERSCHWÖRUNG zu schlagen, dann in dem Bewusstsein, dass diese Aufzählung höchst unvollständig ist. Das muss ich ganz klar vorausschicken – höchst unvollständig. Aber ich möchte einfach trotzdem einige der wichtigen Hauptströmungen nennen, damit wir noch etwas konkreter wissen, wo wir als Christen VORSICHTIG sein sollten.

Ich empfehle zu diesem Thema folgende Bücher:

Reinhard König „Geheime Gehirnwäsche“

Constance Cumbey „Die sanfte Verführung“

Von der Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen von Hans-Jürgen Ruppert  „New Age – Endzeit oder Wendezeit“

Zunächst ist also zu sagen, dass die New Age-Bewegung sämtliche Gebiete des Okkulten, also des Abergläubischen in sich vereinigt. Das gesamte Feld des OKKULTISMUS findet hier seine Krönung. Die dazu gehörigen Strömungen sind nicht mehr zu zählen.

Einen Überblick darüber vermitteln die Bücher: „Seelsorge und Okkultismus“ – „Okkultes ABC“ – „Christus oder Satan“ von Kurt Koch

Die Strömungen die gegenwärtig den größten Zuwachs erfahren sind z. B.

Astrologie
Tarot
Spiritismus

Zu nennen sind auch Geheimbünde und Vereinigungen mit okkulten Wurzeln wie die

Freimaurer
Rosenkreuzer
Theosophen
Anthroposophen

Zu nennen ist ferner die explosionsartige Zunahme der Sekten und Jugendsekten, die hinduistische und spiritistische Elemente in sich vereinigen, vor allem

Die christliche Wissenschaft – Christian Science
Das Heimholungswerk Jesu Christi – des spiritistischen Mediums Gabriele Witteck in Würzburg

Die Neugeist- und Neugedanken-Lehre
Bhagwan
Scientologie
Universales Leben
Transzendentale Mediation usw.

Zu nennen sind schließlich die Religionen selbst, die den Plan einer WELTEINHEITSMEINUNG und einer RELIGIONSVERMISCHUNG anstreben, etwa der Taoismus, der Buddhismus oder der Hinduismus mit seinen 330 Millionen Göttern. Gerade der Hinduismus ist die ungeheuer aufsaugfähige Religion, denn bei diesen 330 Millionen Göttern da hat auch Jesus Christus bequem Platz. Als ein RELIGIONSSTIFTER unter anderen wird Er da auch bereits anerkannt, aber NICHT als Sohn Gottes, was Er in Wirklichkeit ist. Da müssen wir genau unterscheiden. Der Name Jesu, wenn er gebraucht wird, verbürgt noch längst nicht dafür, dass er auch richtig verstanden worden ist.

PHILOSOPHIE

In der Philosophie sind solche Autoren als Wegbereiter des New Age-Denkens zu sehen, die die Vernetzung von westlichem und östlichem Denken anstrebten und anstreben. Die einflussreichsten Vorläufer Fritjof Capras in diesem Sinne dürften wohl Johann Wolfgang von Goethe (“West-Östlicher Diwan”), Artur Schopenhauer (buddhistische Mitleidsethik), Hermann Hesse (“Siddharta”) und Erich Fromm gewesen sein, die auch den Anthroposophen und den Grünen, als gegenwärtig gesellschaftlich bedeutendsten Trägern des New Age-Denkens, Impulse lieferten. Ich habe in meinem Buch „Geschichte und Kritik der Grünen“ sehr ausführlich über die Vernetzung zwischen Hinduismus, Schopenhauer und den Grünen hingewiesen.

KUNST

In allen Sparten der Kunst macht die New Age-Bewegung heute ihre Einflüsse geltend. Das Musical “Hair” mit der Verkündigung des Wassermanns (“Aquarius”) und der Verherrlichung der Astrologie hat bei der Hippie-Generation der 60er-Jahre einen Anfangsstein gesetzt. Danach kam die Fantasy-Welle ins Rollen mit ihrer Vielzahl von Ersatzerlösern (z.B. “E.T.”) und magischen Elementen (Hexen, Zauberer, magische Schwerter, magische Ringe, Beschwörungsformeln usw.), die heute in sehr vielen Filmen, Romanen und auch Kinderspielsachen zu finden sind. Dann die Bücher von Tolkien „Herr der Ringe“ und andere und von Michael Ende sind Beispiele. Michaels Endes „Die unendliche Geschichte“ schildert zum Beispiel nichts anderes als die durch Bewusstseinserweiterung geschaute anthroposophische Geisterwelt. Michael Ende ist ja ANTHROPOSOPH. Ich habe ja eine Doktorarbeit über die Anthroposophie und Rudolf Steiner geschrieben. Ich kann nur sagen, dass, was Michael Ende da beschreibt, das liest man bei Rudolf Steiner als Wirklichkeit.

Eine Aufzählung würde ins Uferlose führen. Als bekannte Beispiele seien nur genannt:

Bücher und Filme von Michael Ende (“Die unendliche Geschichte”, “Momo”),
Bibi Blocksberg
Der kleine Vampir
Masters of the Universe
Regina Regenbogen
Glücksbärchis
Ghostbusters
Herr der Ringe,
Harry Potter  und vieles andere.

Zahlreiche Musikgruppen haben sich dem Satan verschrieben oder wollen durch ihre Stücke die Zuhörer in Trance und Ekstase versetzen und dadurch für okkulte Mächte öffnen (Rockmusik, Techno, New-Age-Musik).

MEDIZIN

In der Medizin sind verschiedene Strömungen als Vorläufer oder Teile der New Age-Bewegung anzusehen, die sich durch das Etikett “Ganzheitliche Medizin” tarnen. Die Ganzheitliche Medizin bringt etwas Richtiges. Ich bin selbst mit Naturheilkunde aufgewachsen und finde einige Therapien sehr gut. Wir müssen viel mehr den Menschen wieder als Leib, Seele und Geist in der Einheit sehen. Das ist richtig. Aber auch hier muss man wieder diese feine Grenze beachten. Die ganzheitliche Medizin bringt etwas Richtiges, indem sie den ganzen Menschen als Geist, Seele und Leib sieht und in ihrem Heilverfahren berücksichtigt. Die Grenzüberschreitung vom naturwissenschaftlichen zum okkulten Bereich aber erfolgt da, wo nicht mehr nur der Mensch als Einheit an sich gesehen, sondern wo eine Einheit von Mensch und Universum behauptet wird. In solchen Heilverfahren kommt es dann zum Strömen einer unerklärlichen kosmischen Kraft, einer undefinierbaren Energie, ich würde sagen einer magischen Kraft – auch wenn das kaum zugegeben wird -, die zum Beispiel die gestörte Harmonie

zwischen Yin und Yang,
zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos,
zwischen Ich und Universum wiederherstellen soll.

Einige solche so genannten Diagnose- und Heilverfahren sind

Heilmagnetismus,
Akupunktur und Homöopathie,
Bachblüten-Therapie,
anthroposophische Medizin (Weleda),
magische Handauflegung
Geistheilung,
Yoga -Übungen,
Autogenes Training,
Rutengehen und Pendeln,
Besprechungen usw.

Überall fließen hier Kräfte, die, wenn sie nicht im christlichen Bereich, sondern im okkulten Bereich und im nichtchristlichen Bereich gebraucht werden, eindeutig okkulten Ursprungs sind. Denn das, was nicht von Gott ist, ist vom Teufel.

Eine ausführliche Darstellung bietet zum Beispiel das Buch „Gesundheit um jeden Preis?“ von Samuel Pfeifer.

Nun möchte ich noch auf die Sterbelehre eingehen. Diese Sterbeforschung, die vor allem in den letzten Jahren durch Raymond Moody und Elisabeth Kübler-Ross in den letzten Jahren einen ungeheueren Aufschwung erlebt hat, ist okkulten Ursprungs. Denn beide Autoren hatten spiritistische Erlebnisse und verstehen sich als Anhänger der New Age-Bewegung. An die Stelle der Heiligkeit Gottes und des einmaligen gerechten Gerichts nach dem Tod setzten sie spiritistische LICHTERLEBNISSE  und an die Stelle des einmaligen Sterbens und dann das Gericht, wie es im Hebräerbrief steht, setzten sie die hinduistische Lehre von der REINKARNATION, der Wiederverkörperung.

New Age und humanistische Psychologie – eine gefährliche Verbindung

Hier könnte die Methode der New Age-Bewegung ansetzen, um unser Bewusstsein zu TRANSFORMIEREN. Ich zitiere zunächst aus dem Buch „Psychoboom – Wege und Abwege moderner Therapie“ von George R. Bach und Haja Molter.

Sie schreiben:

„In der explosionsartigen Ausweitung des Psychobooms zeigen sich starke Tendenzen, das isolierte, sich selbst entfremdete Selbst in einem ungeheueren Enthusiasmus zum GOTT zu erheben.“

Sie stellen fest, dass die humanistische Psychologie mit ihrer Hervorhebung und VERGÖTZUNG DES SELBST auf einer breiten Basis auch in den KIRCHEN Wurzeln gefasst hat. Sie nehme immer mehr die Stelle der herkömmlichen Seelsorge ein. So kann Psychologie zum NEUEN ERLÖSER, zur neuen Kirche werden.

Ich habe in meinem Buch „Gefahr für die Seele“, das ich gemeinsam mit Pastor Sven Findeisen u. a. geschrieben habe, auf diese Gefahr der Vernetzung auch in der Psychologie hingewiesen, auf diese Gefahr, dass dieses Selbst in der Seelsorge die Stelle Christi einnimmt. Wer da nachforschen will, den muss ich einfach darauf hinweisen, dass er hier VORSICHTIG ist; denn in der Seelsorge darf nicht unser Selbst im Mittelpunkt stehen, sondern unser HERR Jesus Christus. Deshalb steht unsere heutige „Seelsorge“, so der Untertitel dieses Buches „zwischen Selbstverwirklichung und Christuswirklichkeit“.

Der Psychoboom ist eine Erscheinung, die sich nahtlos in das New Age-Bewusstsein einfügt.

Hans-Jürgen Ruppert  schreibt in seinem Buch „New Age – Endzeit oder Wendezeit“:

„Wer den Annoncenteil der Zeitschrift ‚Psychologie heute’ aufschlägt, bekommt einen Eindruck, wie weit die gegenwärtige Psychologie bereits von OKKULTISMUS und ÖSTLICHEN WELTANSCHAUUNGEN unterwandert ist. Anknüpfungspunkt für die praktische Verwertbarkeit der New Age-Spiritualität sind vor allem die Psychotechniken, die in den vergangenen Jahren entwickelt wurden. Gemeint ist vor allem die Human Potential-Bewegung. Die Bezeichnung Human Potential-Bewegung (also Menschliches Potential-Bewegung), die manchmal geradezu synonym zur New Age-Bewegung verwendet wird, wurde in den 70er Jahren für eine Reihe psychologischer Schulrichtungen, Zentren und Organisationen geprägt, die Sensitivitätstrainings- und Selbsterfahrungsgruppen (Encounter) betreiben. Sie ist  sozusagen die Bewusstseinsfabrik, in der das neue Bewusstsein, die Neue Spiritualität, die der Zeitenwende gemäß ist, produziert wird.“

„Das New Age ist die Erkenntnis unseres Selbst“, heißt es in der Zeitschrift „esotera“. „Es ist ein großer Schritt zu uns selbst“.

Hans-Jürgen Ruppert schreibt weiter:

„Zur Human Potential-Bewegung zählt man u. a.

die so genannte Gestalttherapie von Fritz Perls,
die
Bioenergetik von Alexander Lowen, einem Schüler von Wilhelm Reich, der die Vorstellung von einer kosmischen Urenergie oder Bioenergie entwickelte
die
Vereinigung für Humanistischen Psychologie, die 1962 von Erich Fromm, Viktor Frankl und Abraham Maslow gegründet wurde
das Esalen-Zentrum von Michael Murphy und Richard Price in Big Sur, Kalifornien; es wurde 1962 gegründet. Es nimmt auch östliche Meditationstechniken in seine Arbeit auf. Es liegt auf einem alten Kultplatz der Indianer und hat seinen Namen von einem in der Gegend ansässigen Indianerstamm“

Ich möchte jetzt noch einige Berührungspunkte nennen zwischen dem New Age-Bewusstsein und zwischen diesen Schulen der Humanistischen Psychologie.

1. Das Taoistische Führungsprinzip

In diesem wird jeder Einzelne aufgerufen, den GURU IN SICH SELBST zu suchen, den inneren Leitgeist. Ähnliche sprechen humanistische Psychologen von SELBSTFINDUNG, SELBSTVERWIRKLICHUNG, AUSSCHÖPFEN DES EIGENEN POTENTIALS.

2. Es wird ein GRUPPENBEWUSSTSEIN angestrebt, eine neue Form des Bewusstseins, in der verschiedene EINZELBEWUSSTSEINE sich verbinden und zu einer neuen HÖHEREN FORM aufsteigen, von deren Kraft und Bedeutung wir uns bisher noch kaum eine wirkliche Vorstellung machen können. Wenn wir unser Bewusstsein zum WELTBEWUSSTSEIN verbinden, können wir diese Kräfte  erringen. Auch in der Humanistischen Psychologie weiß man von dem Kräfte-Potential einer GRUPPEN- oder gar WELTEINHEITSMEINUNG, welches durch GRUPPENDYNAMIK erschlossen werden kann. Diesen Begriff „Gruppendynamik“ sollten wir auch sehr kritisch beachten. Natürlich wird Gruppendynamik unter vielen Namen gebracht, die aber alle nur Bezeichnungen für das Gleiche sind. Das Grundmuster ist immer dasselbe.

3. Es heißt: Ein erweitertes spirituelles Bewusstsein misstraut jeder von außen kommenden Autorität und vertraut nur noch der eigenen ERFAHRUNG; die TRANSZENDENZ – also die JENSEITIGE WIRKLICHKEIT – wird als Erfahrungsmöglichkeit begriffen. Genauso schreibt fast wörtlich Carl Rogers (Esalen-Institut), einer der Hauptvertreter der Humanistischen Psychologie. „Die durch Gruppendynamik veränderten Menschen vertrauen ihrer eigenen ERFAHRUNG und misstrauen jeder äußeren Autorität. Sie hegen Misstrauen gegen eine kognitiv (verstandesmäßig) orientierte Wissenschaft und glauben stattdessen an das OKKULTE, an das I-Ging, an die Tarot-Karten. Sie haben Interesse an MEDITATION, an übersinnlichen Phänomenen, esoterischen und transzendental- religiösen Einstellungen.“

Warum habe ich jetzt so ausführlich darauf hingewiesen? Weil ich persönlich befürchte, dass die GRUPPENDYNAMIK eine ZENTRALE METHODE sein könnte, um die WELTEINHEITSMEINUNG herbeizuführen, indem Menschen in solche so genannte, als Selbsterfahrungsgruppen oder Sensitivity Gruppen oder Encounter-Gruppen getarnte Gruppen hineingeschleust und da in ihrem Denken, Bewusstsein und Fühlen gleichgeschaltet werden. GRUPPENDYNAMIK lässt sich von ihren Wirkungen her gesehen definieren als eine Methode zur bewußten Steuerung und VERÄNDERUNG DES DENKENS UND HANDELNS  von Menschen und zwar auf dem unterschwelligen Weg über das GEFÜHL. Die Veränderung zielt immer in Richtung der EINHEIT MIT DER GRUPPENMEINUNG, die ihrerseits wieder von einem hierarchisch (stufenweise angeordnetem) System von GRUPPENLEITERN bestimmt wird. Das Zentrum dieser MANIPULATIONSHIERARCHIE liegt allen Beobachtungen nach in ESALEN, Kalifornien, wo so genannte SUPERVISOREN (ÜBERWACHER) geschult werden, um die WELTEINHEITSIDEOLOGIE mittels GRUPPENDYNAMIK im Schneeballsystem zu verbreiten.

Die Bibel spricht eine deutliche Warnung aus. Das Neue Zeitalter der Vereinigten Menschheit ist nichts anderes als die WEGBEREITUNG FÜR DAS REICH DES ANTICHRISTEN, in dem alle einerlei Meinung haben. Nur die wirklichen Christen, die an Jesus Christus, als ihren Erlöser und HERRN glauben und an Ihm festhalten, nur sie werden dann AUSSENSEITER sein. Man weiß ja auch, dass heute schon in GRUPPENDYNAMISCHEN SITZUNGEN derjenige AUSSENSEITER ist, der die LIEBE ZU JESUS und die biblischen gebote höher achtet als die selbst geschaffene GRUPPENMORAL.

Die Frage ist:

Stehen wir an der Schwelle zu diesem Zeitalter?

Die Mittel zur Vorbereitung dieses Reiches sind da. Es könnte genau – wie Helmut J. Ament, der Verfasser des BEO (Bewusstseinserweiterungsprogramm) begeistert und enthusiastisch schreibt – „jene ideale Kombination von Jahrtausende altem Wissen, eigenen ERFAHRUNGEN und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen sein. Jene Synthese, jene Verbindung aus Esoterik,  Grenzwissenschaften, Parapsychologie, praktischer Psychologie, Managementwissen und angewandter Philosophie sein.“

 Erinnern wir uns daran, wie BHAGWAN die Methode zur Gefügigmachung seiner Anhänger genannt hat. „Es ist eine Methode, die die Kombination von östlicher Mystik und westlicher Psychologie propagiert.“

Hierzu empfehle ich das Buch von Dave Hunt „Götter, Gurus und geheimnisvolle Kräfte“:

„Die meisten Sekten und Kulte sind in ihren Grundlinien gleich.“

Und das stimmt tatsächlich. Auch der Inder Rabindranath R. Maharaj, der Autor des ebenfalls sehr empfehlenswerten Buches „Tod eines Guru“, seiner Autobiographie, hat mir gesagt:

„Wenn du diese Sekten beobachtest, wirst du sehen, dass über 90 % HINDUISTISCHEN URSPRUNGS sind, auch unsere westlichen Sekten.“

Dazu gehören zweifellos die Christliche Wissenschaft und die Anthroposophie. Diese sind total hinduistisch geprägt.

Die meisten Sekten und Kulte sind in ihren Grundlinien gleich, auch die, die ich vorhin schon genannt habe.

Dave Hunt schreibt weiter: „Diese Gemeinsamkeiten sprechen sehr für die Vermutung, dass hinter dem Vorhang ein EINZIGER überlegener Geist alle Fäden der gegenwärtigen kultisch-okkulten BEWUSSTSEINSREVOLUTION in der Hand hält. Die Bibel nennt SATAN den GOTT DIESER WELT.“

Wir erleben heute buchstäblich die Erfüllung vieler Voraussagen der Bibel.

“Mancher falsche Christus und falsche Propheten werden aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, so daß, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführt würden.”

Falsche Propheten, falsche Christusse, falsche Messiasse, Okkultisten und Ekstatiker und Pseudo-Charismatiker (im Unterschied zu echt von Gott Begabten) sind heute Legion, in Vielzahl vorhanden.

Die Suche nach dem Übersinnlichen und der eigenen Selbststeigerung, die Sucht nach Zeichen und Wundern, sie bilden Einfallstore für Satan und seine falschen Propheten – außerhalb und innerhalb (!) der christlichen Gemeinde. Indem der Mensch selbst wie Gott sein will, öffnet er sich diesen Kräften und nimmt alles an, um irgendwelche außergewöhnlichen (hellseherischen) Begabungen zu bekommen. Der Weg von unten nach oben aber führt den Menschen nicht zu Gott, sondern zu DÄMONEN, die ihm vorgaukeln, er könne aus eigener Kraft die Grenzen seines Menschseins sprengen – die alte Lüge der Schlange im Garten Eden.

Wie können wir uns mit Gottes Hilfe davor schützen?

Wir wollen ja keine Angst haben, sondern mutig widerstehen, indem wir einfach über die Gefahren aufgeklärt sind.

Wir sollten nicht das Spektakuläre suchen, sondern bis ans Ende festhalten am Kreuz Jesu Christi. Das Kreuz ist das Zentrum, in dem alles Heil verborgen liegt.

Denn es gilt nach wie vor:

“Die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen den gekreuzigten Christus” (1. Kor. 1, 22f).

“Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft” (1. Kor. 1, 18).

Und damit ist auch die christliche Antwort auf das GESAMTE New Age-Denken gegeben. Wir brauchen KEINE Übermenschen zu werden. Wir brauchen unser Bewusstsein NICHT zu steigern, um die Probleme dieser Welt und unseres Lebens zu lösen, sondern Jesus hat uns einen anderen Weg gezeigt. ER bietet uns ein neues Leben an, indem Er am Kreuz für uns gestorben ist, indem Er unsere Schuld, unser verkorkstes Wesen auf Sich genommen hat und indem ER dadurch, dass Er für uns gestorben ist, unsere Schuld abgetragen hat. ER bietet uns ein neues Leben an, indem Er nicht am Kreuz und im Grab geblieben ist, sondern auferstanden und der wirkliche HERR DES LEBENS ist. Und jeder, der das im Glauben annimmt, der braucht sich NICHT mehr selbst steigern und selbst zum GOTT werden, sondern er wird wirklich ein KIND GOTTES im Glauben an den wirklichen Gott, der Sich in Jesus Christus geoffenbart hat und in KEINEM ANDEREN.

Nicht der Übermensch des titanischen Selbststeigerungsstrebens, sondern der neue Mensch mit dem durch Jesus Christus erneuerten Herzen, ist der Ausweg aus den gegenwärtigen Krisen. Die gesamte New Age-Bewegung ist eine riesige ILLUSION UND VERFÜHRUNG SATANS, vielleicht die größte, die es jemals gegeben hat.

Jeder ist aufgerufen, hier auch seinen Bekanntenkreis und weit darüber hinaus zu warnen.

Werden wir auf diese Bewegung hereinfallen oder werden wir es lernen, auf Jesus Christus als den wirklichen, lebendigen Sohn Gottes zu vertrauen, der allein unser Leben und dadurch auch die Welt neu machen kann?

Vor dieser Frage steht jeder von uns heute.

Und was den ANTICHRISTEN angeht, möchte ich sagen: Sein Reich wird kommen. Die Bibel hat es uns ganz deutlich gesagt. Er ist keine Märchenfigur.

Sein Reich wird äußerlich prächtig sein, aber es wird da für alle gläubigen Christen FURCHTBARE VERFOLGUNGEN geben. Wir müssen Verfolgung leiden, wenn wir es erleben.
Auch heute schon leiden wir unter den ganzen VERFÜHRUNGEN, unter den ganzen KULTEN, darunter, dass so viele Menschen den Weg des Lebens verlassen haben und falschen Christussen und falschen Göttern, antichristlichen Boten nachfolgen. Aber unser HERR Jesus Christus sagt:

„ICH BIN DER SIEGER!“

Jesus Christus ist der Sieger und KEINER kann uns aus Seiner Hand reißen, wenn wir auf Ihn vertrauen und wenn wir das Kreuz NIEMALS aus der Mitte verlieren – das Kreuz, das uns das Heil verheißt.

Offenbarung Kapitel 19, Verse 6, 7 und 9

Und ich hörte, und es war wie eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: „Halleluja! Denn der HERR, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen! Laßt uns freuen und fröhlich sein und Ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und Sein Weib hat sich bereitet.“ Und er sprach zu mir: „Schreibe: Selig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind!“ Und er sprach zu mir: „Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes!“

Literatur:

H.-J. Ruppert, „New Age – Endzeit oder Wendezeit?“, 1985;

C. Cumbey, „Die sanfte Verführung“, 1986;

D. Groothuis, „Was tun gegen New Age?“, 1989;

L. Gassmann, „New Age“, 1987;

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Die Welt des Antichristen (W.Borowsky)

Wolfgang Borowsky

Christus und die Welt des Antichristen

– Kommt Luzifer an die Macht ? –

 

Einleitung
Der Zeiger ist weit vorgerückt. Das endzeitli­che, antichristliche Dunkel hat sich in den letzten Jahren merklich vertieft ‑ aber zugleich heißt dies für uns Christen: die Wiederkunft unse­res Herrn, das letzte Kommen Jesu Christi ist näher gerückt. Alles Dunkel wird überstrahlt von der Hoffnung des kommenden, sieghaften Lichtes.

Aus der Bibel wissen wir, daß zuvor der Anti­christ kommt und seine Schreckensherrschaft auf­richtet. Seine Wegbereiter sind jahrhundertealte Geheimorganisationen, zwielichtige Hinter­grundmächte und zersetzende Strömungen. Ge­meinsam arbeiten sie nicht nur im atheistischen Sinn, nicht nur ohne Gott oder mit einem fraglichen Gottesbegriff, sondern oft auch im antithei­stischen Sinn: gegen Gott und daher besonders erbittert gegen Jesus Christus. Sie planen einen Welt‑Staat und eine Welt‑Kirche als ihren Herr­schaftsraum und als das Mittel, die Menschheit zu verblenden und auszuplündern, sie dem kommen­den Antichristen gefügig zu machen.

Wie ein roter Faden zieht sich durch die end­zeitlichen widerchristlichen Bewegungen die Verehrung Luzifers (Licht­bringer, ein gefallener Engel, eine besondere Bezeichnung für den Satan), und damit der Versuch, ihn auf den Thron zu setzen. In ihm haben wir das Haupt aller Verführer und Verführungsmächten zu sehen, den Verführer. In der Bibel wird er Satan oder Teufel ge­nannt. In unserem beginnenden antichristlichen Zeitalter ist es wichtig, einige Bi­belstellen über den Satan vor Augen zu führen, so z.B.:

„Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlin­ge” (1.Petr. 5,8);  –  Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz” (Luk.10,18);  –  Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, da auch das Tier und der falsche Prophet war, und werden gequält Tag und Nacht und von Ewigkeit zu Ewigkeit” (Offb. 20,10).

Leugnet man den Satan, so ist man nicht nur ihm, sondern auch seinen Hilfstrup­pen um so mehr ausgeliefert. Und so geschieht das Furchtbare, daß in einer Zeit, in der beson­dere satanische Ausbrüche geschehen (z. B. Christenverfolgungen von nie dagewesenem Ausmaß), der Satan ‑ anstatt, daß er äußerst ernst genommen wird ‑ selbst in der Kirche mehr und mehr bestenfalls als ein Ausdruck für das Böse angesehen wird. Leugnet man den Satan, so erkennt man die Tiefe des menschli­chen und menschheitlichen Bösen nicht, ver­harmlost vielmehr die verschiedenen Bedrohun­gen.

Nun geschieht es aber gerade heute in wachsen­dem Maße, daß trotz dem betonten Leugnen des Satans der Satansglaube bzw. Satanismus, der im Untergrund stets vorhanden war, wieder offen hervortritt, wobei der Satan in mehreren Bewegun­gen als Luzifer an Bedeutung gewinnt.

Der Okkultismus spielt sowohl in Religionen als auch in den neuesten irreführenden Bewegungen eine unheilvolle Rolle, manchmal als eine ihrer Wurzeln, manchmal als Begleiterscheinung, manchmal als beides.

Einen besonderen antichristlichen Ein­schnitt bildete in der Neuzeit die Französische Revolution (1789), die maßgeblich von Freimau­rern und anderen geheimen Bewegungen vorbe­reitet und durchgeführt wurde.

Die Französische Revolution führte zusammen mit anderen Bewegungen ‑ wie etwa mit dem Liberalismus, Kapitalismus und Kommunismus ‑ zur heutigen weltumfassenden antichristlichen One‑World‑Bewegung (Eine‑Welt‑Bewe­gung). Diese strebt eine Welteinheitsgesellschaft an und will hierzu auch eine Welteinheitsreligion schaffen. Eine solch gottlose und auch gottfeindliche Zukunft will man mittels manipulierten, etwa durch Gehirnwäsche bzw. Gruppendynamik manipulierten Menschen er­reichen. Die im geheimen schon seit Jahrhunderten geplante Neue Weltordnung wird durch äußere und innere Diktatur, und zwar mit Zuckerbrot und Peitsche, durchgeführt. Oft so raffiniert, daß die Betroffenen ihre Ketten nicht sehen oder sie zu lieben beginnen, als wären es Schmuckstücke oder Zauberstäbe.

Wir kommen nun im Folgenden zu einzelnen Geheimgesellschaf­ten und zu weltweiten Vereinigungen, die die One‑World‑Bewegung. schaffen, zu ihr gehören oder ihr Zubringerdienste leisten

Die One‑World‑Bewegung auf antichristlichem Vormarsch

1. Kapitel: Bewegungen und Gruppen im Dienste Luzifers

A. Die Freimaurerei
B. Das Illuminatentum
C. Der Club of Rome und andere Gruppen – CFR = Council an Foreign Relations – Die UNO – Die Bilderberg‑Organisation –  Die Trilaterale Kommission – Die Rothschild‑Dynastie
D. Okkultes Judentum
E. Der antichristliche Islam
F. Die luziferische New-Age-Bewegung

2. Kapitel: Zerstörerische Ziele u. Werke der One-World-Bewegung

A. Gotteshass
B. Umpolung des Personseins
C. Zerstörung der Gottesordnungen
     a. Der Kampf gegen unser deutsches Volk
     b. Der Mord an den Ungeborenen
D. Zerstörung von Glaube und Sittlichkeit

3. Kapitel: Der Sieg über die Finsternis.

1.Die Freimaurerei als Gegnerin des christlichen Glaubens
Die Freimaurerei ‑ gespeist von verschiedenen dunklen Vorläufern und schon vor der Gründung der Großloge von London 1717 aktiv ‑ hat als weltumfassender Geheimbund einen entscheidenden Anteil an der Entstehung und am Vormarsch der One‑World‑Bewegung.

Die Freimaurerei will den Menschen und die Welt nach ihrer Vorstellung formen, den „rauhen Stein” zu einem „behauenen”, zum „kubischen Stein” ge­stalten ‑ in Verkennung der Schöpfungsordnungen und der Vielfalt der Schöpfung, in Verkennung dessen, daß nicht wir Menschen bessere Menschen und eine neue, bessere Welt schaffen können. Damit steht die Freimaurerei trotz manch edler Absicht, die wir anerkennen sollten, letztlich gegen den Menschen und gegen die Völker­welt, steht gegen Gott.

Zur Unvereinbar­keit von Freimaurerei und christlichem Glauben möchte ich kurz drei Punkte erwähnen:

1. Die noch ungeklärte Entstehung der Freimaurerei mit­samt ihren antigöttlichen Symbolen und Riten. Jedenfalls ist dort, wo von „Gott” gesprochen wird, nicht der Vater Jesu Christi gemeint.
2. Ihr unzureichendes, weithin unpersönlich an­mutendes Weltbild. So starr das deistische Gottes­bild, so starr, so künstlich, so machbar das Menschenbild.
3. Die Anonymität, die Undurchschaubarkeit, die Abwälzung der Verantwortung auf solche, die nicht kontrolliert werden können, ein Merkmal, das zu einer Geheimgesellschaft gehört.

Der katholische Theologe Manfred Adler sieht in seiner Schrift Kirche und Loge die Weltanschauung, den Wahrheitsbegriff, den Religionsbegriff, den Gottesbegriff, die Toleranzidee, die Ritualhandlungen, die „Vervollkommnung“ des Menschen und die Spiritualität der Freimaurer als unvereinbar mit dem christlichen Glauben an.
Nachdem Adler ausgeführt hat, daß die Freimaurerei eher eine Pseu­doreligion als eine Religion sei, fährt er fort:
„Eine solche Titulierung scheint berechtigt zu sein, wenn man bedenkt, welches religiöse Selbstverständnis gewisse Freimaurer ihrer ,Religion’ zuerkennen. – So sagte FM Karl von Gagern in der Vorlesung Über das religiöse Element der Freimaurerei:

‘Ich bin fest überzeugt, daß die Zeit kommen muß, wo der Atheismus die alleinige Meinung der gesamten Menschheit sein wird . . . Wir müssen uns nicht nur über die verschiedenen Religionen stellen, sondern auch über jeden Glauben an einen Gott, wie derselbe auch heißen möge.’

Die Freimaurerzeitschrift Lato­mia zitiert folgende Worte eines Meisters vom Stuhl an drei Aspiranten: ’Das reinste Menschliche ist das hohe Göttliche und das einzig Christliche. Ihre zu den verschiedensten Kirchen gehörenden Formeln lassen Sie in der profanen Welt zurück, wenn Sie unseren Tempel betreten; aber es begleite Sie immer, in denselben Gefühlen für das Heilige in den Menschen, diese einzige und allein beseligende Religion.’ “

Adler zitiert dann weitere Ausdrücke und Aus­sprüche, die mit unserem Glauben unvereinbar sind, wie „humanistischer Gott”, „Freimaurerei . . . Religion der Reli­gionen,” „Die Freimaurerei als die beste humanitäre Universalreligion muß die bisherigen Konfessionen ersetzen.“

Seite 64 f. bringt Adler Sätze des Humanistischen Manifestes II der 1952 gegründeten Internationalen und Ethischen Union, die ganz von freidenkerischen Ideen beherrscht werde:

Glauben: Nur durch den Glauben an sich selbst wird der Mensch als Gattung auch in Zukunft bestehen können.

Erlösung und Unsterblichkeit: Er kann sich daher durch gegenseitiges Zusammenstehen aus eigener Kraft von Not und Bedürftigkeit erlösen . . .

Föderativer Weltbundesstaat . . . Die Zu­kunft kann nur noch in der Anerkenntnis der letzten Einheit aller Menschen auf diesem Planeten gesichert werden. Die drohende Übervölkerung des Planeten, der drohende Mangel an Energie und Rohstoffen ist nur in einem föderativen Weltbundesstaat zu lösen.“

Mensch und Welt sind aus sich heraus fähig, zu lernen und sich zu entwickeln. Die Freimaurerei ist von der Möglichkeit eines innerweltlichen Fortschritts überzeugt. Der Mensch ist zugleich Schöpfer und Geschöpf seiner Geschichte . . .“

In seiner Schrift Die antichristliche Revolution der Freimaurer schreibt Adler auf Seite 70:

„Die Idee eines einheitli­chen Weltstaates mit einer einheitlichen Weltregie­rung impliziert . . . nicht nur ein politisches, son­dern auch ein religiöses ‑ für uns antichristliches – Programm…“
Seite 92:
„Das authentische Christentum, das sich auf Christus beruft, ist mit dem Logenchristentum absolut unvereinbar. Und zwar deshalb, weil Christus von seinen Jüngern das Bekenntnis fordert . . . Ja er macht dieses Bekenntnis sogar zur Voraussetzung für das ewige Heil, wenn er sagt: Ein jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich be­kennen vor meinem Vater im Himmel; wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel. Denket nicht, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert (Mt. 10,32 ff).
Der Herr Jesus wußte, daß das Bekenntnis für ihn die Menschen entzweien und Kampf und Streit zur Folge haben werde. Die Freimaurerei wollte aber von Anfang an mit ihrer Humanismus-Religion jeglichem Konfessionshader ein Ende setzen. Sie wählte für dieses Ziel aber bedauerlicherweise das untauglichste Mittel: die Ausschaltung des christlichen Glaubensbe­kenntnisses, das für jeden gläubigen Christen un­verzichtbar ist. Der christliche Bekenner kann und darf seine persönliche Glaubensüberzeugung auf keinen Fall ‘vor der Logentür zurücklassen’, er muß sie auch in der Loge als freier Mann frei bekennen dürfen. Wenn ihm die Loge diese positi­ve Bekenntnisfreiheit verweigert und ihm einen re­ligiös verbrämten Einheitshumanismus zur Pflicht machen will, dann muß er die Loge ablehnen. Als Glaubender steht er unter dem Wort Christi und dem Glaubensgehorsam.”

Wer von Gott abfällt, bringt auch Verwirrung in die Menschheitsgeschichte. So spielen Freimaurer in den letzten hundert Jahren in Politik und Geschichte eine besonders unheilvolle Rolle. Daß dies unver­mindert auch heute geschieht, zeigt eine Abhandlung in TOPIC, Nr. 9‑82, in der es u. a. heißt:

„Die Politik unserer Welt wird hinter den Kulissen von einer Gruppe um Rockefeller, Rothschild gesteuert, die ohne Rücksicht auf Nationalität oder Zugehörigkeit fungiert.

Das große Dach scheinen u. a. die Freimaurer zu sein, die sich in 33 Grade teilen und nach dem Grundsatz Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit eine ­Neue Welt schaffen möchten, in der alle Men­schen gleich sind.

Das Bindemittel ist Geld und Macht. Rockefeller, deren Familienvermögen auf mehrere Milliarden Dollar einzustufen ist, kontrolliert die großen Insti­tutionen wie Trilaterale Kommission, Club of Ro­me, Weltbank, CFR (council an foreign relations) und Bilderberger. Rockefeller war es auch, der die UNO, Unesco und Unicef ins Leben rief. Auch überflüssig zu sagen, daß die Ökumene vom Rocke­feller‑Clan beobachtet und finanziert wird.

Wenn Sie wissen, daß in diesen Cliquen alles, was Rang und Namen hat, vertreten ist, dann kennen Sie deren Machteinfluß: einige Namen: alle US‑Präsidenten waren Freimaurer, europäische Politiker wie Frau Thatcher, Schmidt, Brandt, Strauß, Industrielle wie Beitz, Agnelli (Fiat), Gewerkschaftler wie Vetter, Verleger wie Axel Springer, Philosophen wie K.Fr. von Weizsäcker und die halbe US‑Regierung.“

In den letzten Jahrzehnten ist die für uns unum­gängliche Frage der Vereinbarkeit von Freimaure­rei mit dem christlichen Glauben wiederholt aufge­worfen worden. Denn man kann beobachten, daß sich heute Dialoge zwischen Freimaurern und Kirchen anbahnen und mehren. Im angelsächsi­schen Raum sind sogar viele Geistliche aktiv in den Logen. Auch in der katholischen Kirche wird die Gegnerschaft zur Freimaurerei mehr und mehr aufgegeben. So nimmt es nicht wunder, daß es heute in der Christenheit bereits selbstverständlich erscheint, wenn Christen zugleich Freimaurer sind.

Dies sind verhängnisvolle Irrtümer. Um es deutlich herauszustellen: Nicht die Freimaurer haben sich der Kirche genähert, sondern umgekehrt die Kirche den Freimaurern. Eine unterwanderte, umfunktionierte, allgemein­religiös oder humanitär gewordene Kirche stünde den Plänen der Freimaurer nicht mehr im Wege. Sie könnte sogar der Freimaurerei als eine Hilfs­truppe dienen. Darum bemühen sich die Freimau­rer, noch mehr zu einer solch umfunktionierten Kirche beizutragen. Und hierbei sind sie leider erfolgreich.

Wir haben somit allen Grund, nun erst recht vor der Freimaurerei zu warnen und auf ihre Unver­einbarkeit mit dem christlichen Glauben hinzu­weisen.

So schreibt Hans Baum war­nend: „Die Kirche muß sich vor der Gefahr hüten, auf den direkten Weg zum freimau­rerischen Unitarismus hinübergezogen zu werden, das heißt zur allmählichen Entwöhnung der Gläubigen vom Glauben an die Heilige Trinität und zur heimtückischen Hineingewöhnung in den Glauben an einen ein­personalen Gott, wie ihn das Judentum und der Islam lehrt und anbetet. Diese lautlose Unitarisierung soll zunächst eine Pseudo‑Ökumene inner­halb der christlichen Konfessionen herbeiführen, welche die Basis für eine Ökumene mit dem Islam und dem Judentum und über diese zu einer einheitlichen unitaristischen Weltreligion, mit dem ,Allmächtigen Baumeister Aller Welten’ der Freimaurer als Hauptnenner, schaffen soll… „

Baum bedauert, daß sich die Kirche bestenfalls auf Abwehr beschränkt, und hofft: „Unter dem Beistand des Heiligen Geistes wird sie die Not­wendigkeit des Angriffes gegen die Synagoge Sa­tans erkennen“. – Es ist unerläßlich, daß wir um diese Dinge und ihre Zusammenhänge wissen.

Über Anfänge und Entstehung der Freimaurerei schreibt Marcel Valmy (Freimaurer) in seiner Dokumentation Die Freimaurer, daß die Ursprünge bis ins mystische Dunkel des Mittelalters, in jene Epoche, in der Aberglauben und Rätselhaftes sich zu einer Atmosphäre des Geheimnisvollen vermengten, hineinragen. Die geistigen Grundlagen und esoterischen Wurzeln gehen sowohl auf Traditionen der antiken ­vornehmlich der ägyptischen Mysterienkulte wie auf religiöses Gedankengut des Alten und Neuen Testaments zurück.

Valmy erklärt im weiteren, die freimaurerische Geisteshaltung sei ein kräftiges Dennoch, denn das Licht leuchte in der Finsternis, die es niemals besiegen wird. Wörtlich:

„Einer trat auf . . . von Gott gesandt. Johannes hieß er. Der kam zum Zeugnis, vom Lichte Zeugnis zu geben. Von ihm entlehnt das Gros der Freimaurerei den Namen.  an spricht von Johannis‑Maurerei.“

Das sind neutestamentliche Denkkategorien. Damit beruft sich die Freimaurerei auf Worte Johannes des Täufers, der vom Licht zeugte. Allerdings hat Johannes von Christus als dem Licht gezeugt, das die „Dunkelheit“ nicht erfaßt hat. Was meinen die FM für ein „Licht“, das die Finsternis nicht besiegt, wenn sie Jesus Christus gar nicht als dieses Licht akzeptieren? Hier versteht sich das Freimaurertum als das „Licht“.

Die Botschaft und das Anliegen des Freimaurertums ist Aufruf zum Versöhnungs‑ und Verständigungswerk des Kosmopolitis­mus, da doch alle Menschen gleichermaßen Brüder seien. Das ist nicht die christliche Botschaft. Der Begriff Brüder ist nicht im Sinne Christi zu verstehen, der seine Brüder aus dieser Welt herausrief Joh. 17,14.

Der »Plan« im Freimaurertum

Der Begriff Plan ist eine luziferische Intention mit dem Ziel der Weltherrschaft und der Einheitsreligion. Unabhängig voneinander sprechen alle Ein-Weltler von einem solchen Ziel.

Die Durchführung des Plans im Freimaurertum erfolgt keines­wegs auf organisierte, sondern auf natürliche Weise über die Mitglieder, die in ihren Berufspositionen, in Politik, Wirtschaft, Kunst und Erziehung, ihren Einfluß geltend machen. Das große Ziel ist ihnen vorgegeben: Der Bau des humanitären Mensch­heitstempels, sprich Neue Weltordnung, d. h. Aufrichtung einer Synarchie, einer Weltordnung unter einer Regierung und einer Religion.

. . . Als mit Hiroschima eine neue militärische Dimension sich abgründig auftat, war eine der Reaktionen der Ausspruch des geistigen Vaters der Atombombe, des Freimaureres Albert Einstein: „Die Antwort auf die Atombombe ist eine Weltregierung!“

Am 7. Dezember 1988 gebrauchte Gorbatschow öffentlich den Begriff Neue Weltordnung in seiner Rede vor der UNO. Am 25. September 1990 wies Schewardnadse auf die Bedrohung der Neuen Weltordnung durch Saddam Hussein hin.

Ende September 1990 meinte Bush, daß in Helsinki die Grundlage für eine Neue Weltordnung gelegt werden sollte. Der amerikanische Präsident Bush ist wie sein Vorgänger Ronald Reagan Freimaurer und weiß sehr wohl um die Bedeutung des Begriffes Neue Weltordnung.

Neben solchen historischen Fakten freimaurerischer Weltpolitik, die zur Verwirklichung des großen Planes beitragen, gehörte auch die Idee des Völkerbundes, die von Hochgradfreimaurern bereits während des ersten Weltkrieges diskutiert und später realisiert wurde. Nachfolgerin dieses Staatenbündnisses nach dem zweiten Weltkrieg ist die UNO, die von den FM als Weltloge angesehen wird.

Die Gesetzestafeln für die Menschenrechte wurden bereits 1789 erstellt. Sie fanden eine Fortsetzung in der UNO-Menschenrechtserklärung. Auch der 1. Artikel der UNO‑Charta trägt als Über­schrift die freimaurerischen Maximen der Französischen Revolu­tion: Freiheit ‑ Gleichheit ‑ Brüderlichkeit.

Zusammenfassung: Der »Plan« im Illuminatentum beziehungs­weise Freimaurertum hat den Namen Synarchie ‑ neue Welt­ordnung und Weltregierung mit Einheitsreligion. Das bedeutet ein künftiges totales Kontrollsystem zur Überwachung aller Erd­ressourcen mit zentral gesteuertem Wirtschafts‑ und Finanz­wesen.

Wie allerdings in dieser Neuen Weltordnung die hochgelob­ten Prinzipien Humanität und Toleranz gepflegt werden sollen, bleibt völlig offen.

Die Pyramide

Das Pyramidensymbol hat innerhalb der freimaurerischen Ideolo­gien einen zentralen Stellenwert. Es ist der metaphysische Aus­druck einer Weltidee, die eine generelle Erfüllung in der Welt­herrschaft des Antichristen finden soll. Das erinnert an die Weltherrschaftsbestrebungen zur Zeit des Turmbaus zu Babel.

Der pyramidenartige, himmelstürmende Bau war dort Ausdruck eines einheitlichen Wollens, sich einen Namen zu machen ohne Gott, nach der ewigen, luziferischen Maxime „Tu, was du willst“.

Die Spitze der Pyramide stellt den Kulminationspunkt, symbo­lisch den Sitz höchster Macht dar, wie das auch in der bekannten Abbildung der Pyramide auf der amerikanischen Ein‑Dollar‑Note zum Ausdruck kommt. Dieses Bild ist eine Art Gesamtschau, die metaphysische Erklärung des illuminatischen Weltplans, unter dem allsehenden Auge der luziferischen Gottheit.

Diese endzeitlichen Bewegungen, werden letztlich ebenso vernichtet werden wie die Ein­heitsbewegung zur Zeit des Turmbaus zu Babel. Gott zerstörte damals das „luziferische Einheitsunternehmen“ und wird es in der Neuzeit wieder tun. (Offb. 18; 19,20.)

Der versteckte Weltherrschaftsanspruch des Freimaurertums wird unter anderem mit den symbolischen Degenstichen des initiierten Ritter Kadosch (30. Grad) gegen Krone und Tiara symbolisiert. Die Realisierung dieser Symbolik „Degenstich“ gegen die Tiara kam in der Französischen Revolution 1789 im Kampf gegen die Kirche zum Ausdruck, der „Degenstich“ gegen die Krone im Kampf gegen die Monarchie im 18. und 19. Jahrhundert in Spanien und Italien.

Das Ritual des Meistergrades

Die Freimaurerei der ersten drei Grade, die sog. Johannis-Loge, wird oft auch von Christen als harmlos hingestellt. Eine Betrachtung des Rituals in die Erhebung des Meistergrades ist sicher aufschlussreich.

Das Ritual des Meistergrades dreht sich wie fast alle anderen Grade um den abgefallenen König Salomo und um seinen ermordeten Tempelbaumeister Hiram aus dem Stamme Dan. Bei der Beförderung in den 3. Grad wird die Ermordung Hirams und seine Auferstehung von den Toten nachvollzogen. Der Freimaurer erleidet zunächst den rituellen 2. Tod (der 1. Tod war im 1. Grad) und zwar derart makaber und schauerlich, daß es ihm zum Erleben wird, das er sein Leben lang nicht mehr vergessen kann.

Nach der Einführung in den Tempel durch den 1. Aufseher ‑ er wird rückwärts hinein­geführt, die Augen noch verbunden, ein Strick um den Hals ‑ wird das Ritual drama­tisch. Der Tempel ist schwarz verhangen und fast völlig dunkel. Nur ein erleuchteter echter Totenschädel, der aus den Augen leuchtet, ruht auf einem Katafalk und verbreitet Gruft­atmosphäre. Im Westen des Tempels erhebt sich ein Mausoleum; es zeigt eine Urne auf einem dreieckigen Grab. Ein leuchtender Dampf steigt aus ihr empor.

Nach der symbolischen Reise durch die Dimen­sionen wird der Neuling von einer ernsten Stimme angerufen, die aus einer fernen Tiefe zu kommen scheint. Es ist der Meister der Loge, der nun mit rechteckigen Bewegungen wie eine Puppe auf ihn zukommt und ihn mit einem Maurerhammer rituell erschlägt. Der so “Getötete” wird in einen Sarg gelegt oder unter ein Leichentuch. Nun kommt der erste Bruder Aufseher, berührt die rechte Hand des Toten, um ihn unter Aussprechen des Paßwortes des 1. Grades zum Leben zu er­wecken: Jachin! Doch der Tote rührt sich nicht. Dasselbe versucht nun der zweite Bruder Aufseher mit dem Paßwort des 2. Grades : Boas! Vergeblich. Jetzt befiehlt der Meister allen anwesenden Brüdern die Menschenkette um den “Toten” zu schließen, um die höchste Kraft der Loge zu entbinden. Und tatsächlich, der Tote kommt zu sich.
Der so durch die Kraft der Kette Wiedergeborene wird nun in die 5 Punkte der Vollkommenheit eingeweiht. Gesicht an Gesicht, rechter Fuß an rechten Fuß, Knie an Knie, Brust an Brust, die rechten Hände verschlungen, den linken Arm über die Schulter des Bruders. In dieser Stellung flüstert ihm der Meister das geheime Wort ins Ohr: Mahabon (Sohn der Verwesung). Er spricht nun den Eid: „Ich schwöre feierlich, dass ich den Grad eines Meisters weder jemanden unterhalb des Grades noch irgendeinem Wesen in der bekannten Welt enthüllen werde…ich tue dies unter Strafandrohung, dass mein Körper in der Mitte zerrissen wird… und meine Eingeweide zu Asche verbrannt und durch alle vier Winde zerstreut werde.“

In diesem Moment wird die Loge durch einen Lichtstoß schlagartig erleuchtet. Hiram ist wiedergeboren und lebt nun im neu Eingeweihten weiter, der hinfort besessen ist von einer uralten Magie, der Hexagramm Magie, die bis über Salomo hinausgeht und sich in den babylonischen, ägyptischen und druidischen Mysterien grauer Vorzeit verliert.

Das Hexagramm, das erst durch Salomo in Israel eingedrungen war, ist zusammen mit dem Pentagramm das Sigillum Salomonis und ist daher das Zeichen des Meistergrades in der Freimaurerei.

Letztlich ist die Wiedergeburt Hirams im Freimaurer immer ein Stück Wiedergeburt des Tieres, das die Wunde vom Schwert hatte und wieder lebendig wurde (Offb.13,12-14).

Die Maske der Freimaurer ist die Mildtätigkeit. Dahinter aber steckt die Fratze: ein grausames Ritual, das den Menschen durch die Beschwörung jener uralten Magie zurück ins vorchristliche Heidentum schleudern soll.

So formiert der Antichrist seine Kolonnen, um das Christentum zu überwinden und das Heidentum wieder zu aktivieren. Der Freimaurer O. Wirth schreibt dazu: „Der 2. Tod entspricht der Vollendung des Grossen Werkes.“ – Ja, des Satanswerkes: Was der 2. Tod wirklich bedeutet, sagt uns Offenbarung 20,14. Es ist der endgültige Zustand der Gottlosen in der Hölle.

 

B) Die Illuminaten

Wird heute verstärkt von einer Neuen Welt­ordnung gesprochen und auf eine Welteinheits­gesellschaft hingearbeitet, so steht dahinter eine Bewegung, die pauschal One-World-Bewegung (Eine-Welt-Bewegung) genannt wird. Sie sollte, so wie ihre freimaurerische Kompo­nente, als eine Art Gegenkirche verstanden wer­den, stellt sie doch einen satanischen bzw. anti­christlichen Gegenentwurf zum Reich Gottes dar. Gewiß erschöpft sich das Antichristliche nicht in dieser Bewegung; jedoch ist sie die hauptsächliche und verbreitetste antichristliche Bewegung. Sie nimmt auch das Antichristliche außerhalb ihrer weithin in sich auf bzw. verwen­det es für sich. Darum hat sich die von außen wie von innen angefochtene Kirche in unserer Zeit, die zumindest endzeitliche Anzeichen trägt, auf jeden Fall besonders mit der gefährlichen One-World-Bewegung zu befassen.

Neue Weltordnung ist die Übersetzung des novus ordo saeclorum Adam Weishaupts, der mit diesem Ausdruck sein Ziel einer ‑ antichrist­lichen ‑ neuen Weltordnung bzw. einer Weltre­gierung kundgab. Übrigens sind auf der amerika­nischen Ein‑Dollar‑Note diese Worte Weis­haupts mit „. . . seclorum” eingedruckt, zusammen mit dem Gründungsjahr der Illuminaten; ein eindeutiger Beweis für den Einfluß dieses Ordens.

Weishaupt hatte sich fünf Jahre lang in Alche­mie und Hexerei einführen lassen und unter dem Deckmantel der Münchner Freimaurer‑Loge ok­kulte Praktiken ausgeübt. Bezeichnend, daß er nicht nur Patriarch der Jakobiner genannt wur­de, sondern auch Spartakus. Im Jahre 1776 gründete er am 1. Mai (daher der Mai‑Tag der Kommunisten) auf der Grundlage mehrerer älte­rer europäischer Geheimverbände den Orden der Illuminaten (der Erleuchteten, nach Luzifer = Lichtbringer). Dieser Orden verfolgte auch politische Ziele, z. B. den Umsturz der Regierun­gen, wie auch die Zerstörung der Religionen, besonders des Christentums, ferner die Auslö­sung eines Chaos mit Hilfe von Revolutionen und Kriegen. All dieses unternahm er mit dem Ziele, eine Weltherrschaft mit dem Satanismus als ver­bindlicher Staatsreligion aufzubauen.

Da Weishaupt ein Jesuitenzögling gewesen war ‑ später ihr Gegner ‑, übertrug er die Erziehungs­grundsätze der Jesuiten auf seine Gründung und schuf eine Gradeinteilung nach freimaurerischem Muster.

Durch Verfolgungen wurde der Illuminatenorden 1786 offiziell aufgelöst, konnte aber weit­hin untertauchen. Nach dem Verbot in Bayern wichen verbannte oder geflüchtete Mitglieder in andere Länder aus, nach Sachsen, Preußen, Ruß­land und Schweden, zu dort noch bestehenden Illuminaten-Logen. Zum Teil setzten sie ihr Werk unter anderem Namen als Neuorganisationen fort. Die Illuminaten übten so auf verschiedene Weise ‑ und verstärkt in unserer Zeit ‑ einen unheilvollen Einfluß aus, bis zu großen politischen Veränderungen, vielfach mit okkulter Komponen­te. Es ist bezeichnend, daß die leider auch von vielen Christen für einen menschheitlichen Fort­schritt gehaltene One-World-Bewegung schon von Anfang an neben Freimaurerei und Jakobiner­tum auch Okkultismus und Satanismus in sich birgt, dazu das weite Gebiet der Anarchie, die heute unter dem Begriff des internationalen Terro­rismus in die Geschichte eingeht.

Furchtbare Revolutionen, Kriege und Weltkrie­ge gehen großenteils auf das Konto der Illumina­ten. Für unser persönliches Schicksal ‑ mit Krie­gen, Vertreibungen, Inflationen usw. ‑ ist bestim­mend, daß bereits vor über hundert Jahren zur Verwirklichung schlimmer Machttriebe sogar Weltkriege geplant wurden. So hat der oberste Illuminat in Amerika und souveräne Großmeister des Altertümlichen und Anerkannten Schotti­schen Ritus der Freimaurerei, Albert Pike, der als Satanist bekannt war, den Plan dreier Weltkriege in einem Brief an Giuseppe Mazzini dargelegt. Hier­bei überrascht, wie genau solch lange Zeit vorher die Kriegsführenden und die Ergebnisse „vorher­gesagt?”, nein, alles vorausgeplant und dann auch so durchgeführt worden waren, großenteils ein Werk der Freimaurer und Illuminaten. Näheres über Pikes Brief bringt Des Griffin, der aus diesem Brief zitiert: „Die Menge, über das Christentum enttäuscht, . . .wird das wahre Licht durch die universale Manifestation der reinen Doktrin Luzifers empfangen, die schließ­lich ins Licht der Öffentlichkeit gebracht wird, eine Manifestation, die ein Ergebnis der allgemeinen reaktionären Bewegung sein wird, die auf die Vernichtung des Christentums und Atheismus folgen wird, die damit beide mit einem Schlage besiegt und ausgelöscht worden sind.“

Wir sehen: es geht gegen beide, d. h. gegen den christlichen Glauben und gegen den Atheismus. Es mag verwundern, daß auch der Atheismus abgelehnt wird, wie auch sonst bei Freimaurern. Nun, der Atheismus ist bei einem Kampf gegen den christli­chen Glauben nicht genügend hilfreich, lächeln ja bloße Atheisten höchstens über den christlichen Glauben. Sie sind daher nicht so engagiert und haßerfüllt wie antichristliche Menschen. Auch halten sie nichts von einem womöglich gnostischen Luzifer‑Glauben, haben kein Interesse oder auch nur intellektuelle Mög­lichkeit, Luzifer auf den Thron zu setzen. Auch aus diesem Grund möchten Illuminaten nicht so sehr mit Zweiflern und Atheisten zu tun haben, als vielmehr mit Okkultisten und Satanisten, mögen diese auch zahlenmäßig in der Minderheit sein. – Die Kirchen haben ihre große Bedrohung durch sie noch gar nicht wahrgenommen.

Die Freimaurerei kann sich nicht vom Illumina­tentum distanzieren. Sie ist eine seiner Wurzeln und eng mit ihm verflochten. Und am 16. Juli 1782 hat sich das Hochgradfreimaurertum auf dem Kongreß zu Wilhelmsbad mit dem Illuminatenorden verbunden.

Beide, Illuminaten und Freimaurer, haben auch wesentlich zur Entstehung des Kommunismus beigetragen. Es ist nicht von ungefähr, daß das sowjetische Hoheitszeichen aus sieben freimaure­rischen Symbolen zusammengesetzt ist: Globus, Sonne, Mond (Sichel), Hammer, Bruderhand, Pentagramm (Sowjetstern, US‑Stern) und Weizenähre.

„Bezeichnend, daß auch Karl Marx Satanist war! Mit 19 Jahren schloß sich Karl Marx der Satanskirche der Illumi­nati an. Seine höheren Weihen empfing er durch das Schwert, das er mit seinem Blut weihte und das ihm Erfolg versprach. Zu seinen Lebzeiten sollte dieser Erfolg jedoch ausbleiben. Neben seiner ständigen Geldnot mußte er den Verlust von 6 Kindern vorzeitig beklagen: zwei begingen Selbstmord. Noch als Todkranker ließ er viele Kerzen um sein Bett aufstellen und betete zu Luzifer. Dieser geistlichen Gesinnung verdankt die Welt das Werk Das kommunistische Manifest, ein Antievangelium und ein Aufruf zum Klassen­kampf… Die . . . Atombombe des Marxismus mit ihren Abarten Kommunismus und Sozialismus ist längst explodiert. Über die Hälfte der Weltbevöl­kerung ist in ihren dämonischen Bann geschlagen…“- Aus Richard Wurmbrand: Karl Marx und Satan.

Karl Heise schrieb in Okkultes Logentum: „ . . . uns Okkultisten be­rührt es seltsam, bestätigt aber aufs neue den inneren Zusammenhang von dunkelmagischem Logentum und Politik, daß es Trotzki war, der (laut in Berlin erscheinender russischen Zeitung ,Der Alarm, der Weckruf` Nr. 107,1919) sich und seinen Sowjetbrüdern den Genuß einer sogenann­ten schwarzen Messe oder maurerischen Satansli­turgie verschaffte, in der dem Feldhauptmann der dunklen Scharen aus Dank für die vollendete Revolution gehuldigt wurde. Der Soldat, ein Lette, der diese okkulte Handlung, die im Kreml statt­fand, verriet, büßte seinen vorlauten Mund mit sofortiger Hinrichtung.“

Es gibt auch Toch­terorganisationen der Freimaurer bzw. Vereine und Organisationen, die ihnen gewollt oder unge­wollt Zubringerdienste leisten. Der Rotary Club z.B. wurde von P. P. Harris gegründet, die Lions International von Melvin Jones. Beide, Harris und Jones, sind laut dem Nachschlagewerk Who is Who in America als Freimaurer ausgewiesen. Im Verzeichnis der Deutschen Freimaurer‑Biblio­thek, Bayreuth, werden Malteser, Johanniter, Rotarier, Lions unter den freimaurerischen Gesell­schaften aufgeführt. Tochterorganisationen oder Organisationen mit freimaurerischem Einschlag, die etwa auf sozial‑humanitärer Ebene arbeiten, bilden ein breites Fundament, auf dem sich das Freimaurertum pyramidenförmig weiter auf‑ und ausbauen kann.

Von Freimaurern, Illuminaten und ähnlichen zwielichtigen Organisationen und Kräften sind u. a. geschaffen worden oder stehen mit ihnen im engen Zusammenhang: der Council an Foreign Relations mit Tochtergesellschaften, die Bilder­berg‑Organisation, die Trilaterale Kommission, die UNO, der Club of Rome, die Pugwash Conference, das Rockefeller‑Imperium und das Roth­schild‑Imperium. Die Rothschilds wurden nicht nur unermeßlich reich, sondern auch politisch mächtig, beherrschten z.B. die „Kronkolonien“, zettelten den „Opiumkrieg“ (1839‑1842) an, hat­ten den größten Einfluß auf China und Japan, ermöglichten finanziell die Russische Revolution, unterstützen den Zionismus usw. – Des Griffin schreibt: „Der Name Rote Armee war keine falsche Benennung oder ein zufällig ausgesuchter Name. Die bolschewistische Armee unter der Führung von Trotzki war das tödliche Werkzeug der von Rothschilds (Rotes Schild) beherrschten International Bankers. Es war nur allzu passend, daß sie das ,Rote’ Etikett oder Schild trug.“

Eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung der finsteren Pläne der Illuminaten spielten die Massenmedien. Sie sind ohnehin größtenteils in der Hand der Illuminaten. Douglas Reed ‑ vor dem Zweiten Weltkrieg Hauptkorrespondent der Times für Zentraleuropa ‑ schrieb von einer Verseuchung der Presse. Er gab an, daß hierbei Etiketten wie liberal oder konservativ voll­kommen sinnlos würden. Er zitiert auch Weis­haupt: „Wir müssen darauf achten, daß unsere Schriftsteller schlagfertig sind und daß sie von unseren Herausgebern geschätzt werden; wir müs­sen deshalb all unsere Kräfte dafür einsetzen, die Journalisten und Herausgeber zu gewinnen . . . Wenn ein Schriftsteller irgend etwas publiziert, was beachtet wird und an sich richtig ist, aber nicht mit unseren Ideen übereinstimmt, müssen wir ihn entweder für uns gewinnen oder aber ihn fertigma­chen.“

Diesem Ursprung der Pressemanipulation getreu, werden auch heute viele, die an sich Richtiges, aber Unbequemes bringen, „fertigge­macht”. Reed fährt fort: „Diese Lehren werden in den Protokollen wiederholt: ,Mit der Presse werden wir folgendermaßen umgehen . . . Wir werden sie selbst aufzäumen und mit straffen Zügeln lenken . . . Dieses Ziel wird von uns teilwei­se schon jetzt dadurch erreicht, daß die Neuigkei­ten aus aller Welt in einigen wenigen Nachrichten­ämtern zusammenströmen, dort bearbeitet und erst dann den einzelnen Schriftleitungen, Behör­den usw. übermittelt werden. Diese Nachrichten­ämter werden allmählich ganz in unsere Hände übergehen und nur das veröffentlichen dürfen, was wir ihnen vorschreiben werden . . . Sollten trotz­dem einige Schriftsteller gegen uns schreiben wol­len, so werden sie keinen Verleger für ihre Arbeit finden.“ – Dies müssen auch heute viele bitter erleben. Sprechen sie Wahrheiten aus, die sich gegen Freimaurer, Illuminaten und verwandte Organisationen richten, so tun sie sich unendlich schwer damit, einen Verleger zu finden ‑ selbst auf kirchlichem Boden ‑, der den Mut zur Herausgabe des Werkes aufbringt.

Von Reed stammt auch folgende Information: „Die Generallinie der Lehren Weishaupts, die Verächtlichmachung der Monarchie, der Religion, jeder legitimen Regierung jeden Landes, der Na­tionalität, der Ehre, des Patriotismus und allgemei­ner Anständigkeit findet sich implicite oder expli­cite in einer Unzahl heutiger Schriften, Schauspie­le, Rundfunksendungen und Filme.“

Auch das anschließende Wort ist bedeutsam: „Jetzt, in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, zeigt sich eine Situation, die für die Vollendung der Revolution der Zerstörung mit ihren Früchten: Entvölke­rung, Deportation und Tod, einen außerordentlich günstigen Nährboden bildet. Sowohl in Europa wie in Arabien sind zwei Vulkane künstlich ge­schaffen worden, die jederzeit zum Ausbruch gebracht werden können. Die Ereignisse, die zu dieser Situation geführt haben, beweisen zur Ge­nüge, daß es geheime Männer gibt, die eine Macht über die Politiker ausüben. Jetzt erstreckt sich diese Macht über Völker oder zumindest über jene, die behaupten, in deren Namen zu sprechen.”

Reed schreibt auch: „Die sichtbaren Agenten dieser Verschwörung sind im Osten die Weltkom­munisten und im Westen die Welt‑Staatsmänner (mit ihren beiden Gehilfen: der Atombombe und dem vergrabenen Gold). Werden sie eines Tages im Interesse des Planes scheinbar gegeneinander los­schlagen, wie es der Nationalsozialismus und Kommunismus getan haben? Durch die gesamte Propaganda für einen Welt‑Staat, eine Weltre­gierung, die jetzt ständig auf uns einhämmert, zieht sich wie ein roter Faden die Lehre von Weishaupt. Hinter dieser lächelnden Maske birgt sich die gefährlichste aller Diktaturen . . . Wir dürfen den Welt‑Staatsmännern kein Vertrauen schenken. Wenn überhaupt, dann finden sich Weishaupt’s Schüler am ehesten in ihren Reihen.“

Dieser erwähnten Propaganda für einen „Welt­-Staat” im Geist der Illuminaten geht es nicht um Wahrheit, nicht um Wohl und Freiheit der Menschen, son­dern um Vernebelung und Irreführung, damit die Welt sich blindlings selber den illuminatistischen Mächten ans Messer liefert. Und hierbei sind die Massenmedien ein besonders wichtiges Werk­zeug. Sie gaukeln den Menschen vor, daß sie ihr Mund seien, in ihrem Namen ihre Meinung aus­sprächen. In Wirklichkeit aber sind umgekehrt sie es, die die „Meinung” der Leute machen und das Denken der Menschen manipulieren.

Es gilt nach wie vor, was der Chefredakteur der „Vossischen Zeitung” in Nr. 244 vom Jahre 1925 schrieb: „Aber wer fragt denn überhaupt noch danach, ob die öffentliche Meinung recht hat oder nicht? Sie ist da, sie setzt sich durch, und das Urteil dieser öffentlichen Meinung wird beeinflußt durch ein paar Drahtzieher, die sich mit vielen Geldern in den verschiedenen Ländern einen umfangreichen Presseapparat verschafft haben, durch dessen Schalltrichter sie laut hörbar, was auch immer sie haben wollen, verkünden lassen.“

Auch bei der von undurchschaubaren Kräften und Ideen gespeisten „Umerziehung” unseres Volkes seit 1945 gerieten die hiesigen Massenme­dien erst recht weitgehend in die Hand der Ein-­Weltler. Müller schreibt hierzu: „Getreu nach dem Umerziehungsprogramm mußten nun in Deutschland alle Leute, die eine Zeitung heraus­gaben oder beim Rundfunk tätig sein wollten, die Genehmigung der Feindmächte dafür einholen. Eine solche Genehmigung bekam aber selbstver­ständlich nur derjenige, der nach alliierter Ansicht als gut umerzogen oder linientreu anzusehen war; daher spricht man ja auch von der Lizenz­presse, und die neuen Pressebesitzer suchten nun ganz von selbst ihre Mitarbeiter und Nachfolger entsprechend aus.”

Uns kann angesichts der zerstörerischen Ma­chenschaften der Illuminaten nur dies trösten, daß letztlich nicht diese Macht und verwandte Mächte das Weltgeschehen in ihrer Hand haben, sondern unser dreieiniger Gott. Zum Trost und zum recht­zeitigen Aufmerken ist uns die Offenbarung des Johannes geschenkt. In dieser Zuversicht sind wir um der Kirche und um der Menschen willen zum Kampf gerufen, zum Kampf für Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist.

 

C) Der Club of Rome und andere einweltlerische Gruppen

Einen großen Einfluß übte in den letzten Jahr­zehnten der 1968 gegründete Club of Rome aus. Er ist auch heute für die Zukunftsplanung und für den Gedanken der One World bestimmend. Auch er strebt eine Welteinheitsregierung an. Hierzu: „Die Lösung der Weltwirtschafts‑, Weltbevölkerungs‑ und Welternährungsproble­me besteht nach Auffassung von Direktor Dr. Oppenheimer des freimaurerischen Club of Ro­me darin, daß eine kleine Gruppe elitärer Intel­lektueller eine Welteinheitsregierung, ein Weltrat der Weisen, den Frieden auf wissenschaftlicher Grundlage garantieren kann. Absicht des Clubs ist es, die Erde in acht Regionen aufzuteilen, um technologische Entscheidungen zu erleichtern, wobei jede Region einem Kommissar unterstehen soll. Die den Freimaurern nahestehende Trilate­rale Kommission und der von der Freimaurerei gesteuerte CFR (Council an Foreign Relations) fordern die Einteilung der Erde auf nur 3 oder 5 Regionen.”

1972 erschien ein Bericht über die „Grenzen des Wachstums“, der weltweit dem naiven Fortschrittsglauben einen Schuß vor den Bug versetzt hat und zu tiefgreifenden Änderungsmaßnahmen anregte.

Einen guten Einblick in das Wesen und Wirken des Club of Rome gibt uns das Buch seines Gründers und Präsidenten Aurelio Peccei: Die Zukunft in unserer Hand. Dieses Buch bringt manch gute Erkenntnis. Daß z.B. die Bevölkerungsexplosion kaum lösbare Probleme schaffe und die abzusehende Erschöpfung der Bodenschätze nicht mindere, verdient gehört und bera­ten zu werden, um Lösungen zu finden.

So können wir vielem zustimmen. Auswahls­weise seien hierzu verschiedene Aspekte hervor­gehoben: der richtige Gedanke, daß bei aller Betonung einer gemeinsamen Zukunft die Unter­schiede der Völker, der Kulturen usw. be‑ und geachtet werden sollten; die Notwendigkeit, ge­genüber einer Wissenschaftsgläubigkeit und ei­nem Glauben an das Machbare das Gefühl für die Verantwortung des Menschen zu entwickeln; die Warnung vor dem Übersehen wie Manipulieren der Natur, mit Respekt vor der Pflanzen‑ und Tierwelt und in Sorge um sie, wie auch die War­nung vor dem Übersehen der Anregungen der Philosophie, der Ethik und des Glaubens beim Planen der Zukunft; der unwiderlegbare Gedanke der gegenseitigen Abhängigkeit, der „Interdepen­denz“; der uns so wichtige Gedanke, auch den einzelnen zu sehen, an seinem Wohlergehen An­teil zu nehmen. So schrieb Peccei angesichts der Statistik über „absolute Armut“: „Doch sollten wir über den nackten Zahlen der Statistik nicht vergessen, daß hinter jeder Zahl ein verzweifeltes Individuum steht“ (S. 83).

Das Bild vom Raumschiff Erde könnte für uns noch annehmbar sein. Auch der Satz: „Der moderne Mensch ist zum Subjekt der Verände­rungen geworden, die sich in dem Winkel des Alls abspielen, dessen Herr er geworden ist”, sofern ihm der Gedanke von 1. Mose 1,28 zugrunde liegt. Dies muß man aber bezweifeln, wenn Peccei fortfährt: „Es ist dies das erste Mal, daß die Zukunft des Menschen allein in seiner Hand liegt, das erste Mal, daß er als Steuermann das Raum­schiff Erde auf seiner Reise in die nächsten Jahr­hunderte steuern kann” (S. 23).

Auch die optimistische und utopische Hoff­nung auf eine grundlegend andere Haltung der Menschheit, eine Hoffnung, die das „Gefallensein“ des Menschen verkennt, verfehlt die Wirklichkeit. Die Offenbarung des Johannes zeigt uns ernüchternd, wohin allein sich die Menschheit entwickelt mit all ihren Idealen und Utopien. Bereits die Ausführungen über die Kräfte, von denen sich Peccei einen neuen Hu­manismus erhofft, zeigen einen verkehrten Weg. Schon die Überschrift, die er über diesen Teil setzt, verrät seine Wirklichkeitsblindheit: Die reine Quelle der Jugend. Sein Vorschlag: „Der Plan ist so einfach wie gewagt. In einer ersten Etappe ist die Schaffung eines ausschließlich von Jugendlichen geleiteten Netzes von Zentren vor­gesehen, die über die Zukunft der Menschheit forschen, nachdenken, diskutieren und Vorschläge machen . . . Sie sollten mehrere alternative Gesell­schaften . . . herausfinden…” (S. 209). Dem ent­spricht, welche Hoffnungen auf die Friedensbe­wegung, die Frauenbewegung, die Bewegung für die Geburtenbeschränkung u. dgl. gesetzt werden (S. 160), also auf Bewegungen, bei denen man schon jetzt erkennt, daß sie die Inhumanität, die Spaltungen und das Chaos nur vergrößern. Sie sind mit ihren Gegnern im Schachbrett der One­-Worldler mit eingeplant, gemäß der alten Illuminatenmasche vom Druck von unten und Druck von oben. Deshalb ist es z.B. nicht verwunder­lich, daß die Rockefellers ‑ wenigstens bis vor kurzem ‑ die Grünen unterstützen. Auch nicht verwunderlich, daß die Grünen, wie die Rockefel­lers, sich für die Abtreibung einsetzen. Dabei bedeutet es doch gerade das Gegenteil von allem zur Schau getragenen Natur‑ und Tierschutz, wenn sie schon, zu Unrecht, den Ungeborenen das Menschsein absprechen. Wenigstens einen „Tierschutz“ müßten sie dann den Ungeborenen gewähren. Aber ausgerechnet an dieser Stelle ver­weigern sie ihn. Eine bewußte und sehr bezeich­nende Inkonsequenz. Darum: viel zuviel Auf­merksamkeit, „Verständnis“ und Schonung gibt es gegenüber diesen Zerstörern.

Es ist also richtig, wenn wir, wie es der Club of Rome will, unseren Blick vor den vielen Proble­men nicht verschließen; es trifft zu, daß die Welt in viele Sackgassen geraten ist. Es ist auch notwen­dig, Spannungen zwischen Ost und West abzu­bauen und die Kluft zwischen Nord und Süd zu schließen. Auch sollten wir anerkennen, daß die Analysen weithin richtig und manche der Rat­schläge gut sind. Wir sollten zugleich Achtung davor haben, mit welchem Ernst und Engagement versucht wird, für eine mögliche und bessere Zukunft zu sorgen. Und doch: entscheidend ist, unter welchem Vorzeichen dies alles steht. Letzt­lich gilt die Frage, ob man all diese Hoffnungen auf Gott oder allein auf den Menschen setzt.

Wieweit man mit diesem Plan der Weltdiktatur schon vorangeschritten ist, zeigen die Worte Mül­lers: „In einer Verlautbarung der UNESCO (englische Abkürzung für United Nations- Edu­cational, Scientific and Cultural Organisation) . …aus dem Jahre 1951 heißt es: ,Über den verschie­denen Ländern mit ihren mannigfachen Gesetzen muß eine allgemeingültige Gesetzgebung beste­hen, die Schritt für Schritt eine einzige Kultur und eine einzige Philosophie allen Völkern aufzwin­gen kann’.” – Das kann nur bedeuten: Zerstörung aller gewachsenen Kulturen und aller Glaubens­richtungen, wohl insbesondere des christlichen Glaubens.

Der Council an Foreign Relations und Tochtergesellschaften

1921 wurde von Edward M. House (1858-1938), einem engen Berater von US-Präsident Wilson, und seinen Freunden unter Beteiligung der britischen Geheimorganisation The Round Ta­ble, die ebenfalls die bolschewistische Revolution unterstützt hatte, der Council an Foreign Rela­tions (CFR = Rat für Auswärtige Beziehungen) gegründet, finanziell von den Rockefellers unter­stützt.

Gary Allen (Die Rockefeller Papiere) schreibt auf Seite 70: „Der Rat für Auswärtige Beziehungen hat seinen Sitz in New York und besteht aus einer Elite von knapp 1600 der Insider des Establishments aus der Hochfinanz, den Hochschulen, der Politik, des Handels, der Stiftungen und der Massenmedien”, auf Seite 75: „Zu Beginn seiner Regierungszeit hatte Nixon mindestens 115 CFR‑Mitglieder in Schlüssel­positionen gebracht . . . Vielleicht der wichtigste und ganz gewiß der prominenteste unter all diesen Insidern des Establishments ist Henry Kissinger.”

Heinz Pfeifer (Brüder des Schattens) schreibt: „Council an Foreign Relations . . . Seine europäischen Töchter sind The Royal Institute of International Affairs in London, L’Institut Fran­cais des Relations Internationales mit Sitz in Paris und die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik in Bonn. Einige Mitgliedernamen (April 1981) dieser Bonner Nebenstelle des CFR sind nicht nur wegen der einen oder anderen Freimaurerzugehörigkeit nennenswert, sondern auch deren politischen und wirtschaftlichen Spitzenstellung.” U.a. werden nun aufgezählt: Helmut Schmidt, H. Apel, G. Stolten­berg, G. Schröder, W. Leisler Kiep, D. Wolff von Amerongen, H. Friedrichs, R. Freiherr von Weiz­säcker und M. Gräfin Dönhoff.

Die UNO

Es wirft ein Licht auf das Wesen der UNO, wenn man ihre Gründer betrachtet. Da ist die starke Beteiligung von CFR‑Mitgliedern bedeutsam. Gary Allen schreibt: „1945 hatten die Rockefellers es geschafft. Enkel Nelson war eines der 74 CFR‑Mitglieder bei der Gründungsversammlung der Vereinten Nationen in San Franzisko. Später stifteten Nelson und seine Brüder das Grundstück für das UNO‑Gebäude am New Yorker East River“. Auf Seite 101: „Den offensicht­lichsten Weg zu einer Weltregierung eröffnet die Organisation, die 1945 von den Rockefellers für genau diesen Zweck geschaffen wurde ‑ die Verein­ten Nationen.”

Aufschlußreich ist das UNO‑Emblem mit dem Doppelsymbol aus Globus (= Weltherrschaft) und Weizenähre. Beides finden wir sowohl im freimaurerischen als auch im kommunistischen Sym­bolbereich. Daß Freimaurerei und Kommunismus, trotz gewisser Unterschiede im ideologischen Be­reich, der gleichen Wurzel entstammen, wird durch die Tatsache belegt, daß das sowjetische Hoheitszei­chen aus sieben freimaurerischen Symbolen zusam­mengesetzt ist: Globus, Sonne, Mond (Sichel), Hammer, Bruderhand, Pentagramm (Sowjetstern, US‑Stern) und Weizenähre. Im UNO‑Emblem ist diese Identität beider Ideologien klar zum Ausdruck gebracht. Von ihren Wurzeln und ihren Sym­bolen her steht also auch die UNO gegen Christus, gegen den Menschen.

Die Bilderberg‑Organisation

Heinz Scholl schreibt in Bilderberg ‑ Das Konzil der Plutokraten und Bonze: „Bei der Gründung der Bilder­berg‑Organisation im Jahre 1954 trat als scheinbarer Initiator Bernhard Lippe‑Biesterfeld, der Ehegatte der niederländischen Königin Juliane, in Erschei­nung . . . von verschiedenen Seiten wurde darauf hingewiesen, daß Lippe von Anfang an nur als Aushängeschild der Organisation benutzt wurde.

Als die eigentlichen Väter der Idee, die Bilderberg­ Organisation als einen internationalen Club zur Durchsetzung ihrer originär kommunistischen Zielsetzung ins Leben zu rufen, werden die Brüder David und Nelson Rockefeller angesehen. Beide stehen in dem Ruf, sie seien die wirklichen politi­schen Machthaber Amerikas und der ,freien’ westli­chen Welt.”

Die Bilderberger haben ihren Namen vom Hotel Bilderberg in Oosterbeek, wohin Prinz Bernhard die erste Konferenz im Mai 1954 einberufen hatte. Die Bilderberg‑Konferenzen finden alljährlich statt. Ein­geladen werden führende Leute aus aller Welt, Politi­ker, Bankiers, Vertreter multinationaler Konzerne und andere. Hierbei werden Entscheidungen von weltweiter Bedeutung gefällt, oft wichtiger als Er­gebnisse von Staatsbesuchen. Daß hierbei kein Re­porter zugelassen ist, die Sitzungen geheim sind und so die Weltöffentlichkeit nichts von den sie doch sehr betreffenden Beschlüssen erfährt, ist außerordentlich bedenklich. Heinz Scholl Die Scheindemokratie – Das Bündnis der Linken mit Rockefeller, Rothschild & Co. schreibt auf Seite 63: „Die Bilderberg‑Organisation ist eine auf Initiative der Brüder Rockefeller und der Bankdynastie Roth­schild ins Leben gerufene internationale Konferenz der Hochfinanz . . . Die Zusammenkünfte dieser Clique dienen der Abstimmung und Harmonisie­rung der wirtschaftlichen und politischen Interessen der amerikanischen Magnaten mit dem gleichfalls zahlenmäßig kleinen Club der Superreichen Eu­ropas.“

Die Trilaterale Kommission

In Verbindung mit den bisherigen Einweltler ­Organisationen wurde vor einigen Jahren The Tri­lateral Commission geschaffen, mit dem Schwer­punkt für die Industriegebiete Vereinigte Staaten, Westeuropa und Japan. Die Gründungsversamm­lung war von David Rockefeller einberufen worden. Ca. 200 führende Bankiers, Geschäftsleute, Politiker und Geschäftsführer aus aller Welt waren zur Bil­dung einer übernationalen Planungskommission ein­geladen worden. Deren Direktor wurde Zbigniew Brzezinski.

Gary Allen schreibt: „Die Trilateral Commission ist von David Rockefeller geschaffen worden, um damit seine internationalistischen Freunde dahin zu brin­gen, daß sie ihren privaten Einfluß auf die Regierun­gen ihrer Länder gebrauchen und sie auf dem richti­gen Kursinneren halten, nämlich dem Weg zur großen Fusion. Ein Land, das sich vielleicht über diese Warnungen hinwegsetzt und seinen Sorgen zu viel Aufmerksamkeit schenkt, wird sich vielleicht schon bald in einer so schweren Krise bei der Versor­gung mit Lebensmitteln, Brennstoffen und finanziel­len Mitteln finden, daß ihm die große Wirtschaftsde­pression der dreißiger Jahre wie ein Zug durch das Gelobte Land erscheinen mag.“

Über den großen Einfluß der „Trilateralen” finden wir Aufschlußreiches im Extrablatt der Vertraulichen Mitteilungen vom 4. Mai 1983. Nachdem im Blick auf die CFR, Bilderberger und Trilaterale gesagt wird: „Ge­meinsam ist allen drei Gruppierungen . . ., daß sie in der westlichen Welt . . . einen ungewöhnlich domi­nierenden Einfluß haben“, heißt es in ihm: „Die Mitglieder der Trilateralen (etwas über 300 distin­guished citizens) kommen aus Nordamerika, den EG‑Ländern Westeuropas und aus Japan . . . Die Mitglieder lassen sich in drei große Blöcke untertei­len: a) Wirtschaftsführer (z. B. Wolf von Ameron­gen, BDA‑Präsident Esser und Ex‑DGB‑Chef Vet­ter . . .); b) Universitätsprofessoren und Leiter von Forschungsinstituten; c) Politiker, Regierungsmit­glieder, hohe Beamte . . . (z.B. Raymond Barre, Brzezinski, Kissinger, McNamara, Carter, Eyskens, La Malfa, US‑Vizepräsident Bush, US‑Verteidi­gungsminister Weinberger, Fed‑Chef‑Volcker, und aus Deutschland Graf Lambsdorff, Stoltenberg, Ehmke. Bei Politikern ruht die Mitgliedschaft in der Regel während ihrer Tätigkeit in der Regierung).“ Sehr zu beachten ist auch der Satz gegen Schluß: „Sie müssen also damit rechnen, daß auch die überschau­bare Zukunft von Trilateralen, von Bilderbergern und von Mitgliedern des Council an Foreign Rela­tions beeinflußt wird, und zwar in der Weise, daß Sie NICHTS davon in der Öffentlichkeit hören.“ – Ist eine solche Geheimhaltung noch mit der Demokratie vereinbar, noch dazu, da es hier ganz besonders um unser Schicksal und um das Schicksal der Welt geht? Sind unsere demokratischen Verfahren und Be­schlüsse nur ein vordergründiges und letztlich weni­ger wirksames Aushängeschild, uns bloß zu einer fraglichen Beruhigung gegeben?

Für diese Kommission und für andere solcher Gruppierungen und Organisationen ist bezeich­nend: sie selber lehnen das demokratische Prinzip der Durchlässigkeit und Öffentlichkeit ab. Dollinger Zwischen Gott und Satan schreibt: „Illu­minaten, Freimaurer, Bilderberger ‑ streng geheim, strenger, am strengsten geheim. Organisatoren be­stehen darauf, daß bei Tagungen Hotelgäste in ande­re Hotels umquartiert werden. Das Hotelpersonal muß während ihrer Beratungen verschwinden. Sie bringen ihre eigenen Bediensteten mit, die nicht englisch verstehen. (Griffin, S. 138).

Warum? Wozu, wenn sie doch bloß humane Ziele haben? Erlöste Menschen, deren Leben mit Nächstenliebe zu tun hat, haben es nicht nötig, sich so abzuschirmen. – Darin besteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, die Menschen aber das Finstere mehr liebten als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Schlechtes tut, haßt das Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden! (Joh. 3,19)

Die Rothschild‑Dynastie

In gewisser Spannung zum Rockefeller‑Imperium steht das Rothschild‑Imperium und trägt doch in gleicher Weise zum Bau der menschenfeindlichen One-World bei. Diese Kon­kurrenz bedeutet keinen Widerspruch, können doch die vom Dunklen geborenen Bewegungen sehr wohl gegeneinander stehen ‑ so wie in der Offenbarung des Johannes 17 und 18 das Tier und die Hure einander bekriegen ‑, auch um Verwirrung zu schaf­fen und die Menschen besser täuschen zu können, die bei der Flucht von einer Bewegung zur anderen wähnen, aus der Nacht in den Morgen, in die Freiheit zu fliehen, aber immer noch in der Nacht bleiben…

In groben Umrissen sei nun auf das Rothschild ­Imperium eingegangen:

Mayer Amchel Bauer (später in Rothschild um­geändert) wurde 1743 in Frankfurt am Main geboren. Er wurde Agent von Wilhelm von Hanau, der seine Truppen gegen Geld an jede beliebige Regierung verlieh, kam durch zwielichtige Handlungen zu ei­nem großen Vermögen und wurde auch der erste internationale Banker. Das Haus Rothschild half Napoleon finanzieren ‑ und finanzierte beide Seiten. Durch einen großen Coup nach der Schlacht von Waterloo hatte Nathan Rothschild die Kontrolle über die englische Wirtschaftbeide Seiten von Rothschilds finanziert. Als Lincoln sich 1862 und 1863 weigerte, die von Rothschilds geforderten ho­hen Zinsen zu zahlen und zinsfreie US‑Noten her­ausgab, wurde er 1865 ermordet. Zwischen dem Ende des Bürgerkrieges und 1914 waren Rothschilds Hauptagenten in den Vereinigten Staaten: Kuhn, Loeb und Co., sowie J. P. Morgan Co. Eine künst­lich erzeugte Währungskrise brachte der Bankelite Milliarden ein. Des Griffin schreibt: „Tief in ihre Kiste betrügerischer Praktiken greifend, zogen die International Bankers ihren bisher größten Coup ab ‑ die Gründung des in Privathänden befind­lichen Federal Reserve System, womit die Kontrol­le über die Finanzen der Vereinigten Staaten in die Hände der machtbesessenen Geldmonopolisten ge­legt wurde . . . unsichtbare Regierung der Geld­barone.“ erworben. Im amerika­nischen Bürgerkrieg wurden wieder

Aufschlußreich, was Des Griffin im Hinblick auf England von Krone und City schreibt: „Die Krone ist ein Ausschuß von 12 bis 14 Männern, die den unabhängigen, souveränen Staat regieren, der als London bzw. die City bekannt ist. Die City gehört nicht zu England. Sie untersteht nicht dem Monarchen. Sie untersteht nicht der Re­gierung, durch das britische Parlament bestimmt. Wie der Vatikan in Rom ist sie ein separater, unab­hängiger Staat. Sie ist der Vatikan der gewerblichen Welt. Die City, die man oft die reichste Quadrat­meile der Welt nennt, wird von einem Lord Mayor regiert. Hier befinden sich Englands mächtigste Fi­nanz‑ und Wirtschaftsinstitutionen, reiche Banken, allen voran die privatwirtschaftliche (von Rothschild kontrollierte) Bank of England ,Lloyd’ of London…. Hier liegt auch die Fleetstreet, Herzstück der Zeitungs- und Verlagswelt… Hinweisen möchte ich noch darauf, dass es zwei Imperien gab, die unter dem Mantel des British Empire agierten: Das eine war das Imperium der Krone, das andere war das britische Kolonialreich. Alle kolonialen Besitztümer mit weißer Bevölkerungsmehrheit unterstand dem König, d.h. der Autorität der englischen Regierung. Nationen wie Südafrika, Australien, Kanada wurden nach englischem Gesetz regiert. Sämtlichen anderen Teile des Imperiums – Nationen wie Indien, Ägypten, Bermuda, Malta, Zypern, Hongkong und die Kolonien in Zentralafrika – waren Kronkolonien. Diese unterstanden nicht der englischen Regierung…, sie waren privates Eigentum und Herrschaftsdomäne eines Privatclubs in London, bekannt als die Krone… Diese City strich unvorstellbare Gewinne aus ihren Unternehmungen ein, die unter dem Schutz der englischen Streitkräfte ausgeführt wurden. Die International Bankers, die reichen Kaufleute und die englische Aristokratie, die zum Apparat der City gehörten, häuften Reichtümer auf Reichtümer… Wäre dieser Reichtum unter alle Menschen der englischen Insel verteilt worden, hätte es Wohlstand für alle geben können.

Auch in anderen Erdteilen hatten die Rothschilds ihre Hände erfolgreich im Spiel. Die Krone zettel­te den sogenannten OpiumkriegChinas darauf lag in den Händen der Soong‑Familie, die Agenten der Sassoon waren, die wiederum durch Heirat mit den Rothschilds verwandt waren. Später regierte Chiang Kai-shek als ein Agent der Engländer und heiratete 1927 die Schwester des Rothschildagenten T. V. Soong. Des Griffin: „Mit Beginn des laufenden Jahrhunderts unternahm die Krone weitere Schritte zur Konsolidisierung ihrer Position in Asien. Man wählte die kleine Nation Japan, die über keinerlei Kriegsführungskapazitäten verfügte und entsandte den großen englischen Waffenhersteller, Vickers Ltd, damit er Japan zu einer Großmacht entwickelte. Vickers wurde vom Hause Rothschild finanziert. (1839‑1842) an. Die wirkliche Macht

Nachdem am 30. Januar 1902 das Abkommen unterzeichnet war, mit dem die Japaner ihrer Aufga­be als Polizist der Krone im Pazifik zustimmten, wurde die japanische Armee und Marine sehr schnell aufgebaut und mit moderner Ausrüstung versehen.

Nach manch einem Ränkespiel kam es zum Zwei­ten Weltkrieg, und Japan wurde ’ausra­diert’, verheert von dem Ansturm und der Intensität des amerikanischen Luftbombardements. Warum? Ganz einfach! Der Boden mußte für neue Industrien und sonstige Entwicklungsprojekte gelegt werden… kurz nach dem Kriege wurden riesige Summen für den Wiederaufbau Japans zur Verfügung gestellt. Das Kapital stammte nicht aus dem Lande selbst, sondern von den Leuten, die von den Kriegsschulden Riesenprofite machten, von den International Bankers…

Auch die russische Revolution wurde von den International Bankers finanziert… Als Trotzkis private Armee nach Russland in See stach, befanden sich an Bord 20 000 000 Dollar in Gold, die der Banker Jacob Schiff geliefert hatte. Des Griffin schreibt: „Der Name Rote Armee war keine falsche Benennung oder ein zufällig ausgesuchter Name. Die bolschewistische Armee unter der Führung von Trotzki war das tödliche Werkzeug der von Rothschilds (Rotes Schild) beherrschten International Bankers. Es war nur allzu passend, dass sie das rote Etikett oder Schild trug.“

1929 stürzten die International Bankers die Verei­nigten Staaten in die große Depression. Des Griffin: „Das Deutschland der frühen 30er Jahre war eine von den International Bankers gebaute Zeit­bombe, die auf eine Person vom Schlage Hitlers gewartet hatte, der die Szene betreten und die Kon­trolle ergreifen würde.“ S.183: „Die International Bankers pumpten weiter Geldströme in die deutsche Wirtschaft . . . Das Hauptverbindungsglied zwi­schen Hitler und den Wallstreet‑Geldbaronen war Hjalmar Horace Greely Schacht, Präsident der Deut­schen Reichsbank, dessen Familie schon viele Jahre lang mit der internationalen Finanzelite verflochten war”, und auf Seite 185: „Zeitgenössischen Beobach­tern wurde . . . bald deutlich, daß Hitler und seine internationalen Beschützer einen außergewöhnlich hohen Prozentsatz an Produkten vom Band rollten, die sich in der Kriegsführung verwenden ließen.“ – Die furchtbaren Folgen sind bekannt.
Nun wurde Rußland auch gegenüber den USA außerordentlich begünstigt. S. 249/250 wird Chur­chill zitiert: „Jene, die in den USA ,die Dinge lenken’, wußten, was der Kommunismus ist. Sie, ihre Bundesgenossen und ihre Gebieter waren die Schöpfer des roten Ungeheuers. Sie wußten genau, was sie machten! Der dem Fanatismus schon gleich­kommende Eifer, den sie in ihrer uneingeschränkten Unterstützung des blutbesudelten Sowjetregimes (auf Kosten der amerikanischen Steuerzahler) an den Tag legten, war der Beweis für ihre politische und weltanschauliche Überzeugung.
Sowjetrußland war und ist ein klar erkennbares Werkzeug in ihrem Plan, die ganze Welt unter dem Banner der Neuen Weltordnung zu versklaven.“ – Soweit Churchill.

Der „rote Faden” der One-World-Bewegung

Man könnte zu den genannten Gruppierungen noch weitere Organisationen und Ideen anführen, die die One-World-Bewegung fördern. Auch ist zu sehen, daß viele in mehreren Organisa­tionen zugleich sind, – Freimaurerei, Illuminatengruppen, CFR, Bilderberger, Trilaterale und zum Rotschild‑Imperium zugleich gehören.

Die Mitglieder der verschiedenen One-World­ Organisationen kommen nicht kleiner Hobbys we­gen zusammen und stellen keine ausgefallene Rand­erscheinung dar, über die man „zur Tagesordnung” übergehen könnte, sondern bilden die größte Macht, ja die so ziemlich alles beherrschende Macht in unserer Welt, entscheiden weit­hin über Leben und Tod, über Krieg und Frieden. Nur wenige Politiker, Großin­dustrielle, Großbankiers, Pressechefs usw. sind in keiner der One-World-Organisationen. Daher sam­melt sich viel Böses, Dunkles in den Machtzentren an, und die Menschheit wird an einem weithin unsichtbaren, aber sehr schmerzhaften Gängelband geführt. Davon sind nicht zuletzt wir in Deutschland stark betroffen. Und da die dunklen Mächte im Osten wie im Westen überaus mächtig sind, zum Kampfe blasen gegen den christlichen Glauben und gegen Gottesordnungen, wie Ehe, Familie und Volk, und dabei wahre Freiheitsbestrebungen unterdrüc­ken, sollten wir nüchtern und aufmerksam bleiben.

Während diese dunklen Organisationen sich gegen die Öffentlichkeit abschirmen, versuchen sie selber möglichst die gesamten Massenmedien in ihre Hand zu bekommen, um mit ihnen durch Desinformation und versteckte oder auch schon offene Angriffe gegen den christlichen Glauben und gegen Gottes Ordnungen die Welt für ihre Ziele reif zu machen. So schreibt Dollinger (Zwischen Gott und Satan):

„Was ist mit den Leuten der Tagespresse geschehen? Eine Gehirnwäsche ist an ihnen vollzo­gen, meist auch eine Charakterwäsche… – Freimaurer, Marxisten, Zionisten u.a. stehen alle in einer Verschwörung gegen die neutestamentliche Lehre von der Sünde und Erbsünde. Gemeinsam ist ihnen allen die Irrlehre: Der Mensch ist gut. Chefideologen brauchen diese Irrlehre, denn nur mit Kreaturen, die sie aus der Abhängigkeit von Gott ,befreit’ haben, können sie eine ,neue Welt’ machen”, und fährt mit der Erwähnung der wahren Schöpfung fort: „Wider diese Ordnung ist in unserer Zeit die importierte Frankfurter Schule angetreten, die den Gleichheitswahn von 1789 erneuert und uns in Rollenspiele drängen will, wobei die Rollen austauschbar sind. Daraus soll die Gruppen­dynamik entstehen. Wo sie in den Kirchenbereich eindringt, gilt die Einrichtung der öffentlichen und privaten Beichte als veraltet.

Die Gehirnwäsche beginnt am leichtesten in der Schule. Das vertrauensselige, formbare Gemüt setzt einem verborgenen Willen keinen Widerstand entge­gen. Die Autorität des Lehrers findet kaum Hinder­nisse.

Bestehende Ordnungen anhand von Mißbrauch herabsetzen, ihre Wertminderung in Familie und Volk betreiben, daß es schließlich auch kein Vater­land mehr gibt, wird mit Erfolg seit Jahrzehnten angestrebt. Familie und Ehe sind für solche junge Menschen keine erhabenen Ziele mehr. Der Mensch ist erschaffen zur Lebensqualität.” – Soweit Dollinger.

 

D) Okkultes Judentum

Gerechtigkeit wie auch die Wahrheit verlangen, daß man beim Warnen unserer Brüder und Schwestern und der Völker der Erde vor den zerstörerischen Hintergrund­mächten nicht ausgerechnet die Macht ver­schweigt, die hier weithin federführend ist. Was wäre denn von jemandem zu halten, der zwar vor einem Hunde oder einer Schlange warnte, aber nicht zugleich und besonders vor einem Tiger im Sprung? Zudem ist es letztlich nicht möglich, mit auch nur einigermaßen beträchtlichem Ergebnis vor der antichristlichen One-World-Bewegung zu warnen und mit ihr zu ringen, ohne auf die hinzuweisen, die zu ihr viel beigetragen haben und die größte Macht besitzen.

Zudem bedeutet ein Unterschlagen wichtiger Fakten und Zusammenhänge auch eine große Schuld (Hesekiel 3,17 ff.) Daher bin ich vom Gewissen her genötigt, auch unbe­queme Dinge zu nennen. Der Apostel Paulus scheute sich nicht, auf Verfol­gungen der Christen durch von Gott abgefallene Juden hinzuweisen, wie in 1.Thess. 2,14 ff. So darf auch ich nicht aus falschen Rücksichtnah­men, wenn ich dem Trend der Zeit widerspreche, zu den großen Verfolgungen meiner Brüder und Schwestern durch gottfeindliche Juden schwei­gen. Wir haben trotz aller christlichen und deut­schen Mitschuld an Unmenschlichkeiten beider Seiten vor den dunklen gegenchristlichen jüdischen Bewegungen zu warnen.

Gerechtigkeit allen gegenüber ist überdies auch ein gutes demokratisches Prinzip, das man keiner Diktatur, auch keiner heimlichen oder scheinheiligen Diktatur opfern sollte.

Ich bringe hier ‑ mich dem Urteil objektiver Zeitgenossen stellend ‑ noch einmal großenteils das, was ich in meinem Buch Die Neue Welt ‑ Vorspiel der Hölle den Aus­führungen über dunkle jüdische Bewegungen vor­ausschickte:

„Jüdische Unterwanderungsversuche dürfen nicht verschwiegen werden. Bewußt wird hier nicht von Unterwanderungsversuchen der Juden gesprochen, da eine jede Verallgemeinerung un­wahr und verhängnisvoll ist. Auch soll die Erwäh­nung jüdischer Beiträge zum Niedergang und zur Versklavung der Menschheit nicht bedeuten, daß das jüdische Volk als solches abgewertet wird, vielmehr die dankbare Feststellung mit einschlie­ßen . . ., daß es in besonders hoher Zahl und in besonderem Maß Juden waren und sind, die sich für die äußere und innere Entwicklung der Menschheit eingesetzt haben und damit uns Ge­schenke in den Schoß gelegt haben, die wir nicht missen möchten.

Auch ist man sich der Schwierigkeit bewußt, als Deutscher, wenn auch erst nach Kriegsbeginn aus Lettland nach Deutschland gekommen, über Ju­den zu sprechen angesichts der Greuel und Aus­rottungen im Dritten Reich, die nicht durch den Hinweis darauf aus der Welt geschafft werden können, daß es hier auch Über­treibungen und Fälschungen gibt.

Es wäre im vorliegenden Fall wahrheitsverfäl­schend und den anderen One‑World‑Kräften ge­genüber unfair, würde man nur sie kritisieren, aber die große Rolle jüdischer Unter­wanderer hierin unterschlagen. Wir sind für die ge­samte Welt verantwortlich und dürfen daher zu keiner Gefahr schweigen. Zudem, große Offen­heit ist überall wichtig, auch damit Vorurteile und falsche Tabus ausgeräumt werden. So sollte auch das Thema Juden nicht tabu sein und Schriften verfemt werden, die sich mit diesem Thema befas­sen. Man sollte so sehr gegen jegliche Diktatur sein, daß man auch Unterdrückungen in der Ju­denfrage für übel hält.

Sagte man, wer Juden kritisiere, sei antisemi­tisch, so müßte ich, da ich auch und noch viel mehr Entwicklungen in der Kirche kritisiere, ,an­tikirchlich’ oder ,antichristlich’ sein. Aber sowe­nig eine solche Folgerung zulässig wäre, ist eine Folgerung, wer Juden kritisiere, sei ein Antisemit, zulässig.

Es geht mir allein um die notwendige Aufklärung um der Kirche und aller Völker willen. Dies schließt auch das jüdische Volk ein. Ich weiss um seine Heim­kehr zu Gott, trete daher für eine Verstärkung der Judenmission ein und ersehne auch eine gute Partnerschaft mit mutigen und wahrheitslieben­den Juden im gemeinsamen Kampf gegen die One-World-Bewegung. – Eine jede Ideologie, die im Juden und im jüdi­schen Volk das Übel dieser Welt sieht, ist strikt abzulehnen.

In diesen Ausführungen geht es vor allem um einen Anti‑Okkultismus und Anti‑Satanismus und keinesfalls um einen Antisemitismus. Da die Finsternis bei allem vordergründigen Gerangel eine Einheit ist, dürfen wir im Hinblick auf Enthüllungen allerdings auch nicht einen Teil dieses Reiches ausklammern. An keiner Stelle sollte eine Ausgangsposition des Ok­kulten und Satanischen verschwiegen werden. Dürfte man nicht okkultes Judentum kritisieren, so genausowenig eine unterwan­derte Kirche. Zu beidem aber sind wir gerufen.

Ich möchte hierbei betonen: Einem jeden gegenüber, ob Freimaurer, Moslem oder Jude, gilt doch uneingeschränkt das Gebot Jesu: „Liebet eure Feinde . . .!” (Mt. 5,44 + 45.)

Der Beitrag jüdischer Strömungen zur One-World-Bewegung

Die Rolle des Zionismus in der Eine-Welt-Bewegung darf nicht unterschätzt werden. Curtis B.Dall – Schwiegersohn von Präsident Franklin D. Roosevelt – schreibt in seinem Buch Amerikas Kriegspolitik, von der Rothschild ­Bankgruppe: „Sie sollen 1919 die Urheber des CFR – Council an Foreign Relations – gewesen sein, die die Vereinten Nationen und das Ein‑Welt‑Projekt forderten.“ Weiter spricht er vom „großen Einfluß, den die Welt‑Zionistenbewegung auf die amerikanische Außenpolitik ausübte“, und sagt von diesem Thema, daß „es im politi­schen Raume absichtlich im Dunkeln gehalten wird“, … „von einem Ablenkungsmanöver, das dazu diente, die öffentliche Aufmerksamkeit von einigen mächtigen prozionistischen Beratern Roosevelts, die emsig hinter den Kulissen arbeiteten, abzulenken.“

Der jüdische Einfluß erschöpft sich nicht im Zionismus. Auch andere jüdische Strömungen und einzelne Juden haben sich an der Vorberei­tung der unseligen Einen-Welt beteiligt, und manche der heutigen progressiven Danaer‑Geschenke hatten schon vor Jahrhunderten ihre Vorläufer. So gelangte bereits die pseudomessianische Bewegung der Sabbatianer unter dem Ein­flusse der zum Nihilismus und Anarchismus wie auch zur Perversion der geltenden Moral, indem die alte Sexualmoral auf den Kopf gestellt wurde, Erscheinungen, die auch heute stark unter jüdischem Einflusse stehen. Kabbalah

Auch der Kommunismus ist weithin jüdi­sches Werk, sowohl theoretisch ‑ und da haben wir nicht nur an Karl Marx zu denken ‑ als auch praktisch. Jüdische Hochfinanz finanzierte die Revolution in Rußland, und auch die anderen kommunistischen Revolutionen wurden fast durchweg von Juden durchgeführt. Z. B. wurde 1919 die Räterepublik von Eisner und zehn anderen Juden gegründet, in Ungarn 1919 durch Bela Kuhn (Cohn), von dessen 26 kommunistischen Führern 18 Juden waren. Das bolschewistische Zentralkomitee Rußlands bestand 1918 aus 9 Juden und bloß 3 Russen…

Über den überaus starken jüdischen Beitrag zur kommunistischen Revolution schreibt Henry Ford in seiner 1970 durch die White Power Publications neuver­legten Schrift Der internationale Jude auf Seite 188: „Sowjetrußland wäre überhaupt nicht möglich gewesen, wenn nicht 90 v.H. der Kommissare Juden gewesen wären“, auf Seite 187: daß „ . . . die jüdi­sche Finanz in allen Ländern am Bolschewismus als einem jüdischen Unternehmen interessiert war. Während der Kriegszeit verbarg sich das jüdische Welt‑Programm unter diesem oder jenem nationalen Namen ‑ die Alliierten schoben die Schuld auf die Deutschen, die Deutschen auf die Alliierten, die Völker aber wurden in Unkenntnis über die wahren Hintermänner gehalten … Schlußfolgerung, daß die bolschewistische Revolution ein sorgsam vorbereitetes Unternehmen von seiten der internationalen Finanz gewesen ist“.

Nicht uninteressant dürfte im Hinblick auf die Eine‑Welt‑Bestrebun­gen die Tatsache sein, daß auch im Westen der jüdische Einfluß auf verschiedenen Gebieten unverhältnismäßig groß ist. So waren im Kabinett des US‑Präsidenten Ford fast sämtliche der etwa 13 Minister ‑ »Sekretäre« genannt ‑ Juden (wobei zu sehen ist, daß die unverhältnismäßig große jüdische Beteili­gung an der Leitung vor allem den besonderen Fähigkeiten des jüdischen Volkes zuzuschreiben ist ‑ und da wäre ein Neid auf jüdische Tüchtigkeit genauso abzulehnen wie ein Neid auf deutsche Tüchtigkeit ‑, und daß Gott so segnen kann, wie wir es im Buche Daniel finden). Diese Dinge lassen sich auf die Dauer nicht verschweigen, auch wenn man die Aufdeckung dieser Zusammen­hänge als einen »Antisemitismus« brandmarken möchte in Verken­nung dessen, daß gerade die starke jüdische Beteiligung am Bau der antichristlichen Einen Welt zu neuen und womöglich weltweiten Judenverfolgungen führen kann. Dankbar möge zugleich betont werden, daß viele Juden engagiert gegen den Eine‑Welt ‑Plan kämpfen. Es dürfte nicht uninteressant sein, daß z.B. besonders unter den Juden der USA ein starker Rechtsruck zu bemer­ken ist, Ähnliches in Rußland, wo junge Juden Christen werden.

Antichristliches in jüdischen Lehren und Strömungen

Schon im Alten Testament wird wiederholt angekündigt, welche verhängnisvolle Folgen Ungehorsam und Abwendung von Gott für Israel nach sich ziehen. Besonders die Verwerfung Jesu Christi hat das derzeitige Schicksal Israels zum Ergebnis. Daher sagte Jesus: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gege­ben werden, das seine Früchte bringt Mt. 21,43, so daß uns „Heidenchristen“ gesagt wer­den kann: Ihr . . . seid das auserwählte Ge­schlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums 1.Petr. 2,9. Diese Zusage gilt also nicht nur den „Judenchri­sten”. Und Pau­lus sprach das bittere Wort: . . . der Zorn ist schon über sie gekommen zum Ende hin l. Thess. 2,16.

Um heute in einen Dialog mit dem Judentum zu kommen, erklärt man in einigen christlichen Kreisen diese Worte für belanglos oder gar fraglich. Wird damit aber nicht Jesus zum Lügner und Paulus zum falschen Propheten ge­stempelt? Wird damit nicht zugleich die ganze Bibel in Frage gestellt, da sie sich in wesentlichen Punkten irre?

Wenn wir die Bibel, wenn wir Jesus, Paulus und Johannes ernst nehmen, dürfen wir diese weissa­genden Worte weder unterschlagen noch strei­chen noch umdeuten. Aber mit Erschrecken müs­sen wir daran denken, daß eine ungehorsame und abgefallene Kirche auch unter den Zorn Gottes geraten und damit einem entsprechenden bitteren Schicksal entgegengehen könnte bzw. wird.

Mit dem Tod Jesu hörte die Verfolgung der Seinen durch Juden nicht auf, sondern weitete sich noch aus. Dabei spielten die religiösen Instanzen, wie bei Jesus, eine besonders unheilvolle Rolle. Der Weg hinab und ins Dunkel weiter hinein setzte sich fort und ist auch heute nicht beendet. Im Sendschreiben an die Gemeinde zu Smyrna in Offenbarung 2,9 und im Sendschreiben an die Gemeinde zu Philadelphia in Offenbarung 3,9 wird die Synagoge sogar Synagoge des Satans genannt, entsprechend dem Wort, daß die Chri­stus ablehnenden Juden den Teufel zum ’Vater’ hätten (Joh. 8,44). Dies muß uns Christen zu denken geben und vor dem Irrtum bewahren, daß der Christenheit nur von weltlichen Juden ‑ z.B. von liberalen oder soziali­stischen Juden ‑ Gefahr drohen könnte. Auch von der Synagoge kann eine Christenfeindschaft ausgehen und geht zum Teil auch von ihr aus.

Der Abfall der Juden von Gott führte in der Folgezeit dazu, daß aus dem Judentum verhängnisvolle religiöse und weltliche Strömungen hervorgingen, eine Tendenz, die noch weithin anhält. Es gab nicht nur eine starke Wechselwirkung zwischen Judentum und Gnosis, sondern wir finden im Judentum im Lauf der Geschichte neben dem Abfall und als seine Folgen auch Elemente der Magie, der Mystik, der Esoterik, der Theoso­phie, der Religionsphilosophie usw. Wir finden in ihm die Strömungen der Kabbalah, des Sabbatianismus, des Chassidis­mus bis hin zu dem sich aus mehreren Komponen­ten zusammensetzenden Zionismus, aber auch den Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus wie auch eine starke Glaubenslosigkeit, die in Israel 83 % beträgt.

Im Blick auf diese gnostische, magische und mystische Entwicklung im Judentum schreibt Jo­hannes Maier zur von Magie beeinflußten Fröm­migkeit: „Die Gebetstexte und Riten werden nicht nur als Mittel ekstatischer Zustände begriffen, sondern auch als Mittel der Einflußnahme . . . All dies bedingt eine . . . stark von magischen Vorstel­lungen bestimmte Frömmigkeit” (S. 322). Maier schreibt auch: „Diese mystisch‑magische Bedeu­tung überträgt sich . . . de facto auf das gesamte Leben des Frommen” (S. 375) und zur Kabbalah: „Der Glaube an den Einfluß der Gestirne, die Magie . . . Wundersucht, die Anwendung von Amuletten, Namensglaube bzw. Buchstaben‑ und Zahlenspekulationen, Traumdeutung . . . fanden Aufnahme in das kabbalistische Weltbild” (S.384).

Schon vor Jesus hatte im Judentum eine be­denkliche Entwicklung zur Gesetzlichkeit begon­nen. Jesus geißelte diese Entwicklung und wies auf den wahren Willen Gottes im Gesetz hin und zeigte den Weg des Evangeliums. Aber das Juden­tum verstärkte in der Folgezeit diesen Trend zur Gesetzlichkeit noch und schloß die Christusfeind­schaft mit ein. Diese Entwicklung finden wir daher auch in den jüdischen religiösen Schriften. Die Christusfeindschaft ist eindeutig dem Talmud zu entnehmen. Mir liegt die Schrift des ‑ später durch Bolschewiken ermordeten ‑ röm.‑katholi­schen Priesters I. B. Pranaitis Der Enthüllte Tal­mud vor, und zwar in der Übersetzung von Frau Mariza Ruppmann, Stuttgart. Diese Schrift er­schien am 13. April 1892 in St. Petersburg.

Im I. Teil Die Lehre des Talmud be­züglich Christen lesen wir u. a., daß Jesus Christus ein Narr, ein Zauberer und ein Verführer war; daß er gekreuzigt und in der Hölle begraben wurde; daß er von dieser Zeit an als Götze von seinen Anhängern aufgestellt wurde. Diese Kurzfassungen werden jeweils meist durch zahlreiche Belegstellen näher ausgeführt. Über die Aussagen im Hinblick auf uns Christen schreibt Pranaitis: „Sie sagen, die Christen wären Götzen­diener, viel schlimmer als Türken, Mörder, un­züchtige Menschen, unreine Tiere, nicht würdig, Menschen genannt zu werden, Bestien in mensch­licher Gestalt . . . teuflischen Ursprungs sind . . . und nach dem Tod zum Teufel in die Hölle zurückkehren.” In einer Belegstelle heißt es: „Der Geschlechtsverkehr mit den Nichtjuden ist unter­sagt.” Pranaitis erwähnt auch, daß eine Ehe zwi­schen Juden und Christen ungültig sei.

Im II. Teil Die Verordnungen des Talmud bezüglich Christen werden entsprechend die Verhaltensregeln Christen gegenüber untersucht. Pranaitis schreibt u. a.: „Es ist ein Grundsatz der Rabbinen, daß ein Jude alles nehmen darf, was den Christen gehört, und zwar mit allen möglichen Mitteln, sogar durch Betrug.“ Dann führt er aus, daß Christen Fundsachen nicht zurückzugeben seien, daß sie betrogen werden dürften, daß Wucher Christen gegenüber erlaubt sei, wie auch Meineide. Er schreibt auch, daß kranken Christen nicht geholfen werden möge, selbst Christen in Todesgefahr nicht. Dann schreibt Pranaitis: „Als Letztes befiehlt der Tal­mud, daß Christen ohne Gnade zu töten sind. Im Abhoda Zarah (26 b) heißt es: ,Ketzer, Verräter und Apostaten sind in einen Brunnen zu werfen und nicht zu retten . . . Auch ein Christ, der beim Studieren der Gesetze Israels entdeckt wird, hat den Tod verdient.“ Pranaitis erwähnt, daß auch ein getaufter Jude zu töten sei: „. . . auch Israeli­ten, die von ihrem Glauben abfallen…, sind zu töten und wir müssen sie bis zum Schluß verfol­gen.”

Das Schicksal der Verfolgung mußten schon viele Judenchristen erleiden. Pranaitis erwähnt auch, daß ein Jude, der einen Christen tötet, nicht sündige, sondern Gott ein annehmbares Opfer darbringe; nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem sei das einzige nötige Opfer die Ausrot­tung der Christen; diejenigen, die Christen töten, würden einen hohen Platz im Himmel haben; das Ziel aller Taten und Gebete der Juden solle die Zerstörung der christlichen Religion sein.

Dieser Haß gegen Christus und gegen uns Christen ist erschütternd, um so mehr, als die Zerstörung Jerusalems und die Zerstreuung Isra­els gerade nicht durch Christen geschah. Es geht eben um Christus, an dem sich alles scheidet. In ihrem Nein zu Gott im gefällten Nein zu Christus will das abgefallene Israel zur Selbstrechtfertigung und zur fortwährenden Ablehnung des Gottes der Gnade Christus in den Seinen weiterverfolgen. Angesichts solcher Liebe und Wahrheit verletzen­den Anordnungen kann man von einem solchen Glauben keine hohe Meinung haben.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals betonen, daß ich trotz allem Fraglichen im Judentum den Antisemitismus verwerfe. Um meine Einstellung zum jüdischen Volk ein wenig zu erläutern, sei Folgendes gebracht.

Unvergeßlich ist mir folgen­des Erlebnis: 1919 waren die Bolschewiken in meine baltische Heimat eingedrungen. Mein Va­ter, der, vom Typhus noch nicht genesen, im Krankenhaus lag, wurde herausgeholt, in eine gebrauchte Uniform der Roten Armee gesteckt und als „Kanonenfutter” mit dem Zuge in die Nähe der Front gebracht. Da sich eine Meuterei anbahnte, wollte man durch die Hinrichtung des Schwächsten eine drastische Einschüchterung vornehmen. Man konnte sich aber nicht einigen, ob man meinen Vater erschießen oder erhängen sollte. In dieser bedrohlichen Situation trat ein jüdischer Arzt der Roten Armee für meinen Vater ein. Weil plötzlich die Nachricht vom Durch­bruch der Deutschen eintraf, stürzten alle zum Zuge und ließen meinen Vater zurück. Nun ver­steckte der jüdische Arzt meinen Vater zusammen mit meiner Mutter, die man mitgeschleppt hatte, eine Woche lang in einer Scheune, bis mein Vater wieder gehfähig war. Dieses Erlebnis und freund­schaftliche Beziehungen zu Juden, mit denen mein Vater beruflich zu tun hatte, prägten bereits meine Kindheit. Auch von daher erklärt sich meine betonte Verwerfung aller Judenverfolgungen. Da leider auch heute, Judenhaß anzutreffen ist, sage ich in aller Deutlichkeit: Jeder Jude ist mein Menschenbruder, und wer einen Juden schlägt, der schlägt mich. Auch gerade aus Liebe zum jüdischen Volk ringe ich mit der vorliegenden kritischen Aufklärungsarbeit darum, daß es von okkulten und machtmißbrauchenden Tendenzen befreit werde, in der Hoffnung, daß „ganz Israel gerettet werde“.

Ich möchte hinzufügen, daß das Verhalten des jüdischen Arztes der Roten Armee mich auch in späteren Jahrzehnten hoffnungsvoll daran denken ließ, daß weder ein überspitztes Nationalbewußt­sein noch eine Ideologie das letzte Wort zu haben brauchen. Es kann vielmehr die Menschlichkeit auch an unerwarteten Stellen den Sieg davontra­gen. Auf allen Seiten, in allen Lagern gibt es wahre Menschen.

Im erwähnten Wunsch der Errettung Israels muß aber angesichts des Talmud und ähnlicher Schriften doch gesagt werden: Es ist für uns Christen unvorstellbar, daß in unseren religiösen Schriften zum Lügen, Betrügen und Morden An­dersgläubiger aufgefordert würde.

Neben diesem religiös begründeten Haß sind nun auch noch okkultistische Elemente in jüdischen Strömungen und Bewegungen wirksam.

Jürgen Feucht schreibt in seiner Studie Die Juden ‑ noch immer Gottes Volk?: „Alle nachchristlichen Lehrbücher der Juden (z.B. der Talmud und der Schulchan Aruch) sind voll von Okkultismus, Magie, Beschwörungen, Bannungen usw. und stehen damit in unvereinba­rem Widerspruch zur Bibel. Recht aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang die Bemerkung des ehemaligen Präsidenten des jüdischen Weltkon­gresses, Stephen Wise, der neuzeitliche Judaismus sei in Babylon geboren worden.“ Ferner: „Über­dies läßt der Talmud selbst keinen Zweifel daran, daß überall dort, wo zwischen diesem und der Thora (5 Büchern Mose) Widersprüche beste­hen, dem Talmud der Vorrang einzuräumen ist. In vielen Traktaten des Talmud wird von den Juden gefordert, sich der Heiden Gold und Silber anzu­eignen und nach Weltherrschaft zu streben. Erst wenn dieses Ziel erreicht sei, würde der ersehnte Messias kommen. – Allerdings betrachtet sich heute wohl ein Großteil des gänzlich vom Glauben der Väter abgefallenen, atheistisch, sozialistisch ein­gestellten Wirtschafts‑ und Finanzjudentums selbst als den Messias der Welt. Es ist schon merkwürdig und zeigt auch, welch menschliche Abgründe sich hier auftun, daß sich Elemente des internationalen Judentums, obwohl zu Atheisten geworden, in ihren Weltherrschaftsbestrebungen auf das Alte Testament berufen!”

Von der Kabbalah schreibt Feucht: „Diese jüdi­sche Zahlen‑ und Buchstabenmagie hat im jüdi­schen Volke einen ungeheuren seelischen und moralischen Schaden angerichtet . . . Die Kabba­lah ist eine satanische Nachahmung der biblischen Gematria, des Systems der göttlichen Zahlenordnung, und darf mit dieser nicht verwechselt wer­den! Der Unterschied zwischen der in die ganze Heilige Schrift hineingewobenen Zahlensymbolik und der sataninspirierten Kabbalah besteht darin, daß letztere nicht ,nur’ Symbolcharakter hat, son­dern den verschiedenen Zahlen‑ und Buchstaben­konstellationen unterschiedliche magische Bedeu­tung beigemessen werden. Anhand der kabbalisti­schen Konstellation läßt sich z.B. ohne weiteres der Nachweis erbringen, daß das Nürnberger Tribunal gegen die Führungsspitze des Dritten Reiches ein jüdisch‑freimaurerischer Prozeß ge­wesen sein muß (dabei darf aber auch nicht ver­schwiegen werden, daß auch das Dritte Reich auf okkulte Wurzeln gründete). Ich fand diese Ver­mutung später beim Lesen von Nahum Gold­manns Buch Das jüdische Paradox bestätigt, in dem dieser unumwunden zugibt, daß der Nürnberger Prozeß seinerzeit auf Drängen des jüdi­schen Weltkongresses zustande kam, und daß es auch dessen Idee gewesen sei, Deutschland nach seiner Niederlage zur Kasse zu bitten!”

Von den okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus schreibt auch Gert Schmalbrock in seinem Heft Ihr Programm. Danach gehörten dem okkulten Thule-Zirkel schon ab 1920 Julius Streicher, Adolf Hitler, Martin Bormann, Heinrich Himmler, Hermann Göring, Alfred Rosenberg und andere Männer des späteren Dritten Reiches an. Der Schmuck der Loge bestand vorwiegend aus dem Hakenkreuz... ein esoterisches Sinnbild der aufgehenden Sonne… schon die Rubel-Banknote der freimaurerischen Kerenski-Regierung war damit geschmückt. – Aufschlussreich ist auch folgender Zahlenaberglaube: Am 9.11.1789 unternimmt der Freimaurer Napoleon seinen Staatsstreich; am 9.11.1918 bricht die rote Revolution in Berlin aus; am 9.11.1918 erscheint die letzte Ausgabe des Münchener Beobachters; am 9.11.1918 hält Sebottendorff Loge ab und gründet kurz darauf den Nationalen Sozialistischen Deutschen Arbeiterverein, kurze Zeit später erscheint die erste überörtliche Ausgabe des „Völkischer Beobachter“; am 9.11.1923 ruft Hitler die nationale Revolution aus und marschiert zur Feldherrnhalle; am 9.11.1938 findet die Reichskristallnacht statt… Aber nicht nur durch seine okkultistische Wurzel gehört der Nationalsozialismus zur One-World-Bewegung. Das Handbuch der bayrischen Geschichte zählt ihn zu den wichtigsten Strömungen, die aus der Gedankenwelt der Illuminati hervorgingen: Kommunismus, Anarchismus, Nationalsozialismus und Faschismus. . .

Auch die jüdische Mystik vertiefte die Abwendung von Gott. Walter Laqueur schreibt: „. . . ähnelt der Chassidismus anderen mystischen Bewegungen sowie dem Pantheismus früherer Jahrhunderte . . . Die Gottheit (Schechina) manifestiere sich in jeder Tätigkeit des Menschen, sogar in der Sünde . . . Die Ekstase der Chassidim zur Gebetszeit, ihre wilden Körperverrenkungen und Tänze waren die hervorstechendsten Merkmale dieser Bewegun­gen.“ Diese Manifestationen der „Gottheit“ in der Sünde gehört zu der in der Einleitung erwähnten pantheistischen – besser pan‑satanistischen – Harmonie zwischen „Gott“ und Satan.

So entstand unter dem Einfluß der Kabbalah durch Sabbataj Zbi um 1666 die pseu­domessianische Bewegung der Sabbatianer. Diese Bewegung rief zum Nihilismus und zur Anarchie auf (schon damals also). Sie pervertierte die gel­tende Moral, indem die alte Sexualmoral auf den Kopf gestellt wurde, Erscheinungen, die auch heute stark unter jüdischem Einfluß stehen. Diese Sabbatianer‑Bewegung ist wesensverwandt mit späteren christusfeindlichen Strömungen und Geheimorganisationen. Sie darf auch als deren Vorläuferin angesehen werden. Heute finden sich all diese dunklen Mächte vereint in der One­World‑Bewegung.

Das Dunkel nahm unter dem Sabbatianer Jakob Frank noch zu (1720‑1791). Johannes Maier schreibt in seiner Geschichte der jüdischen Reli­gion von den Frankisten: „Sie radikalisierten sogar mehr und mehr bis hin zum ausgesproche­nen Nihilismus und Anarchismus, paradoxerwei­se verbunden mit einer militaristischen Ideologie und mit phantastischen Weltherrschaftsplänen . . . Die Zerstörung der widerwärtigen Weltordnung betrieb man durch die ,heilige Sünde’ . . . bildlich: die Stadt wird auf dem Wege durch die Kloake erobert, also durch bewußte Durchbrechung und Perversion der geltenden Moral… In geheimen orgiastischen Veranstaltungen wurde die alte Se­xualmoral nach dem Grundsatz, daß die Verbote zu Geboten werden, auf den Kopf gestellt . . . Äußerlich, gegenüber den Nichtgläubigen, wur­de . . . eine Assimilation vorgetäuscht zum Zwec­ke der Unterwanderung des Weltestablishments” (S. 503).

Hierzu schrieb ich in meinem Buche Die ,neue Welt…”: „So wie heutige Terroristen ihre Vor­läufer in jüdischen Terroristen im zaristischen Rußland hatten, haben die heutigen Nihilisten, Anarchisten und Chaoten, Verherrlicher der Per­versionen (,heilige Sünde’; vgl. den Gedanken des Chassidismus, daß sich die Gottheit sogar in der Sünde manifestiere), Geistesverwandte der ,Pro­tokolle der Weisen zu Zion’, (Weltherrschaftsplä­ne), Verharmloser als geschickte Unterwanderer (äußerliche Assimilation und Unterwanderung des Weltestablishments) usw. ihre Vorläufer in dunk­len religiösen Bewegungen des Judentums. Ihren Einfluß auf Spätere und Andersgläubige bestätigt auch Maier mit seinen Worten (S. 504): ,. . . konn­te sich der Trieb nach dem Neuen, Umstürzleri­schen als Folge der sabbatianischen Ausrichtung auf den radikalen messianischen Wandel der Ver­hältnisse mit säkularen nichtjüdischen Strömun­gen (Französische Revolution und andere moder­ne Bewegungen) verbinden. Weniger das ,Wie’ und ,Was’ des erhofften Neuen als vielmehr das ,Dass’ des Umsturzes überhaupt schien hier wich­tig.’ – Wie typisch ist das Letztere heute für viele Proteste und Aktionen gegen das Bestehende, das man zerstören will, ohne noch recht zu wissen, was man an seine Stelle setzt!“

In Rußland, wo der Anhang Sabbataj Zbis und Jakob Franks besonders zahlreich war, versuchten Terrorgruppen, die großenteils aus jüdischen Re­volutionären bestanden, die Ordnung zu zerrüt­ten. Hier tat sich die jüdische revolutionäre Orga­nisation Bund hervor. Sie provozierte Pogro­me, wie z. B. durch die Ermordung von 45 Polizi­sten in Bialystok.

Diese Terroristengruppen schufen mit die Vor­aussetzungen für die bolschewistische Revolu­tion.

Der Kommunismus überhaupt ist ein vorwie­gend jüdisches Werk, sowohl theoretisch ‑ da haben wir nicht nur an Moses Heß, Karl Marx und Trotzki zu denken ‑ als auch praktisch in mehrfa­cher Hinsicht. Jüdische Hochfinanz finanzierte die Revolution in Rußland, und an ihrer Durch­führung waren viele Juden beteiligt. Hierüber schreibt Des Griffin: „Trotzki verließ New York an Bord der SS. Kristianafjord, um in Rußland die bolschewistische Phase der Revolu­tion zu organisieren . . . Antony A. Sutton vom Hoover Institut der Standford Universität wirft in seinem Buch Wall Street and the Bolshewik Re­volution ein helles Licht auf diese Geschichtspe­riode. Über das Hoover Institut hatte er Zugang zu Regierungsunterlagen: ,Präsident Wilson war die märchenhafte Patentante, die Trotzki mit einem Paß versorgte, damit er die Revolution in Rußland vorantreiben konnte. Dieser amerikanische Paß war mit einem russischen Einreisevisum versehen. Jennings C. Wise kommentiert in Woodrow Wilson: Schüler der Revolution ent­sprechend: ,Die Geschichte darf nie vergessen werden, daß Wilson es Leon Trotz­ki . . . ermöglichte, Rußland mit einem amerikani­schen Paß zu betreten’(S. 65/66).

Des Griffin zitiert Sutton weiter: „,Im April 1917 reisten Lenin und eine Gruppe von 32 russischen Revolutionären per Bahn von der Schweiz über Deutschland und Schweden nach Petrograd in Rußland. Sie wollten sich mit Trotzki treffen, um die Revolution zu Ende zu führen. Ihre Reise durch Deutschland war vom deutschen General­stab gebilligt, ermöglicht und finanziert wor­den. Er fügt hinzu: „Der Kaiser wußte davon nichts. Zu dieser Zeit bekleidete Max Warburg, der Bruder von Paul und Felix Warburg, die bei der Gründung des amerikanischen Federal Reser­ve System eine führende Rolle gespielt hatten, einen hohen Posten im deutschen Geheimdienst. Außerdem war er der Vorstand der Rothschild-­Warburg‑Bank in Frankfurt. Kann man bei diesen Tatsachen bezweifeln, daß die internationalen Bankiers das Ganze heimlich steuerten?” und: „Das wurde vom New York Journal American vom 3. Februar 1949 bestätigt: ,Jakobs Enkel John Schiff schätzt heute, daß sein Großvater ungefähr 20 Millionen Dollar für den endgültigen Triumph des Bolschewismus in Rußland aufwandte.“

So schreibt auch der Automobilkönig Henry Ford: „Der jüdische Umsturz in Rußland wurde von New York vorbereitet und ausgerüstet. Die gegenwärtige jüdische Regierung Rußlands wurde fast vollzählig aus dem untersten Ostteil New Yorks hinüber befördert.”

Des Griffin schreibt: „Winston Churchill er­kannte die wahre Kraft hinter der bolschewistischen Revolution ‑ die Illuminaten! In einem Artikel des Illustrated Sunday Herald vom 8. Februar 1920 schrieb er: ,Seit den Tagen Spartacus Weishaupts über Karl Marx, Trotzki, Bela Kuhn, Rosa Luxemburg und Emma Goldmann ist diese weltweite Verschwörung stetig angewachsen. Sie spielte in der Tragödie der Französischen Revolu­tion eine klar erkennbare Rolle. Sie war die Trieb­feder jeder subversiven Bewegung des 19. Jahr­hunderts; und jetzt hat diese Gruppe außerge­wöhnlicher Persönlichkeiten aus der Unterwelt der großen Städte Europas und Amerikas das russische Volk beim Schopf gepackt und ist prak­tisch der unbeschränkte Herrscher dieses Riesen­reichs geworden.“ – Diese Worte von Winston Churchill sind eine gute Ergänzung zum Thema Illuminaten und Französische Revolution und ein treffender Hinweis ‑ mit der Namenser­wähnung so vieler umstürzlerischer jüdischer Per­sönlichkeiten ‑ auf den hohen jüdischen Beitrag an diesen Revolutionen.

Die ,jüdische Chronik in London schreibt: „Von großer Bedeutung ist die Tatsache des Bolschewismus selbst, die Tatsache, daß die Ideale des Bolschewismus in vielen Punk­ten mit den höchsten Idealen des Judaismus übereinstimmen“.

Letzteres entspricht dem, was ich in meinem Buch Die neue Welt… über einen is­raelischen Zeitungsartikel schrieb. Dieser Artikel sagte folgendes Aufschlußreiches aus: „Wer die Kommunisten angreift, greift die Freimau­rer an und weiß sehr gut, daß er damit uns angreift. Denn wir haben unter ihnen unsere Freunde.“

In Ost und West spielte und spielt der jüdisch­freimaurerische B’nai B’rith eine besonders verhängnisvolle Rolle ‑ trotz all seinen vorbildlichen humanitären, karitativen Be­mühungen um seine Volksangehörigen. Schon dadurch sind hierbei die Juden im Vorteil, daß sich ihnen auf ihr Drängen hin alle Freimaurer-Logen geöffnet haben und sie nun großenteils führende Stellungen in ihnen innehaben, aber selber keine Nichtjuden bei sich aufnehmen. So sind seine Mitglieder, sofern sie gleichzeitig in anderen Lo­gen sind bzw. Kontakte zu ihren jüdischen Mit­gliedern haben, über alles in ihnen mehr oder weniger informiert, lassen aber keine nichtjüdi­sche Freimaurer in ihre Karten schauen. Auch da eine Vormachtstellung.

Zum B’nai B’rith gehörten auch Jakob Schiff, der die russische Revolution finanzierte, Bernhard Baruch, persönlicher Berater des US‑Präsidenten, dazu Revolutionäre wie Kurt Eisner, Kerenski und Trotzki. Es zeichnet sich klar ab, daß unter diesen Umständen der B’nai B’rith das Schicksal der Welt mit seinen zwei Weltkriegen und anderen Bränden verhängnisvoll mitbestimmte und mit­lenkte. Er tut dies auch heute.

Der B’nai B’rith und Rothschilds unterstützen ganz besonders den Zionismus, der eine mehr weltliche als geistliche Bewegung ist. Sie hat recht skrupellos zum Staat Israel geführt, nicht nur mit Terror gegenüber Arabern und Engländern, son­dern auch durch rücksichtslosen Einsatz der eige­nen Volksangehörigen. So schreibt Douglas Reed: „. . . daß die jüdischen Massen verschoben und wie Pfandstücke mißbraucht werden, und zwar durch eine Macht, die sie selbst nicht ken­nen“(S. 317) ‑ das ist ja das besonders Tragische, daß, wie zur Zeit Jesu, die große Masse der Juden von irreleitenden religiösen oder ideologischen Führern zur Erreichung finsterer Ziele geopfert wird ‑ und weiter: „Diese terroristische Methode wird heute von den Kommunisten und den politischen Zionisten angewandt; sie ist durch die ver­schiedenen Morde an Verdächtigen und Verrätern und durch die in äußerster Furcht abgelegten Geständnissen in den Lagern bekannt geworden” (S. 320; man fühlt sich an das Wort „Die Türen waren verschlossen aus Furcht vor den Juden”, Joh. 20,19, erinnert).

Gerade aus Liebe zu den Juden sollte man sowohl aufdecken, welch ein Unrecht an ihnen geschieht, als auch, welches Unrecht von ihnen ausgeht. Nicht zuletzt sollten wir für ihre Umkehr beten. All dies viele Schreckliche, das in diesem Buch beim Namen genannt wird, soll nicht nur der Christenheit und den Völkern helfen, sondern sehr wohl auch den Juden selber. Unter dem Vorzeichen von Liebe und Wahrheit seien auch weitere unheilvolle Bestrebungen des von Gott abgefallenen Judentums untersucht.

Jürgen Feucht zitiert aus dem Buch Das jüdische Paradox von Nahum Goldmann: „. . . das jüdische Ideal sollte darin bestehen, an die Spitze derer zu treten, die den Staat bekämp­fen . . . in einigen Generationen werden die sou­veränen Staaten überholt und durch ein System supernationaler Einheiten ersetzt sein.“ Feucht fügt in Klammern hinzu: „Gemeint ist die Weltre­gierung!“ Ferner schreibt er: „Auch Graf Cou­denhove‑Kalergi, 1894‑1974, erster und langjäh­riger Präsident der Pan‑Europa‑Union, der in erster Ehe mit der jüdischen Schauspielerin Ida Roland verheiratet war, läßt uns in seiner, im Jahre 1922 in Leipzig verlegten Schrift Adel tiefe Einblicke in die Pläne und Absichten der Insider gewähren…” Feucht zitiert aus diesem Buch:

„Der Kampf zwischen Kapitalismus und Kom­munismus um das Erbe des besiegten Blutadels ist ein Bruderkrieg des siegreichen Hirnadels . . . Der Generalstab beider Parteien rekrutiert sich aus der geistigen Führerrasse Europas: dem Judentum“ und fährt fort: „Was den gegenwärtigen Zustand der Welt anbe­langt, so sollten wir uns stets vor Augen halten, daß die Aufteilung in zwei Lager die Welt noch immer über die im Grunde einheitliche Marschrichtung des Gesamtjudentums hinweggetäuscht hat. Was sich derzeit zwischen Ost und West abspielt, ist demnach nur ein Scheinkampf ‑ und weniger ein Bruderkrieg. Die neue Weltordnung mit dem Antichristen an der Spitze läßt sich eben nur dann in die Tat umsetzen, wenn es den Hintergrundmächten und damit dem Teufel ge­lingt, durch das Denken in Feindbildern so viel Druck aufzubauen, daß die verängstigte Mensch­heit letztendlich zur Aufgabe ihrer bisherigen Freiheiten und Privilegien bereit sein wird. Der Weltstaat soll mit Hilfe der Dialektik aus der Taufe gehoben werden; eine philosophische Me­thode, die versucht, durch das Denken in Gegen­satzbegriffen zur Erkenntnis und zur Überwin­dung der Gegensätze zu gelangen”

In diesem Zusammenhang kommt man nicht umhin, auf die „Protokolle der Weisen von Zion” einzugehen, die 1897 veröffentlicht wurden. Ihre Herkunft ist umstritten. Nach wie vor hochaktu­ell, zeigen die Protokolle die Macht und die Ziele des die Menschheit verblendenden und verskla­venden Illuminatentums und enthalten raffinierte und abgründige Methoden der Manipulation der Menschen und Völker. Douglas Reed äußert die Meinung: „Die Protokolle sind zwar nicht zioni­stisch, aber sie sind dennoch authentische Doku­mente einer Verschwörung” (S. 317). Er schreibt sie den Illuminaten zu: „Die Dokumente sind die Schriften einer schwarzen Religion, deren Grund­sätze lauten: Zerstörung, Entvölkerung, Deporta­tion, Tod . . . Es ist die Doktrin der Vernichtung. Wir können sie zuerst bei der mächtigen Geheimgesellschaft der Illuminaten finden” (S. 319).

Damit ist aber nicht gesagt, daß die ein Jahrhundert später entstandenen Proto­kolle nicht eine starke jüdische Handschrift tra­gen. Reed führt selber weiter aus, daß spätestens ab den Unruhen um 1848 die Illuminaten von Juden geführt wurden. Ich zitiere ihn weiter: „In diesem Zeitpunkt war die Bewegung unter jüdi­sche Führung gekommen . . . Schon vier Jahre früher, im Jahre 1844, wußte Disraeli genau, was geschehen würde! Er legte seinem jüdischen Hel­den in ,Coningsby` folgende Worte in den Mund: ,Die mächtige Revolution, die sich zur Stunde in Deutschland vorbereitet . . . und von der bis jetzt noch so wenig in England bekannt ist, reift ausschließlich unter der Lenkung von Juden heran, die heute fast ein Monopol auf alle Lehrstühle in Deutschland besitzen . . . Siehst du also, mein lieber Coningsby, daß die Welt von recht ver­schiedenen Personen regiert wird, als diejenigen glauben, die nicht hinter die Kulissen sehen’.

Reed bringt weitere enthüllende Worte des erwähnten englischen Premierministers Disraeli in dessen 1852 erschienenem Buch Das Leben von Lord George Bentinck : „Der Einfluß der Juden kann im letzthin erfolgten Ausbruch des zerstörerischen Prinzips in Europa aufgezeigt wer­den. Da findet eine Erhebung statt, die sich gegen die Traditionen und die Aristokratie, gegen die Religion und das Privateigentum richtet. Zerstörung der semitischen Grundsätze, Ausrottung der jüdischen Religion in der mosaischen oder in der christlichen Form, die natürliche Gleichheit der Menschen und die Aufhebung des Besitzes; diese Grundsätze werden von den geheimen Ge­sellschaften proklamiert, die provisorische Regie­rungen bilden, an deren Spitze überall Männer der jüdischen Rasse stehen. Das Volk Gottes ar­beitet mit Atheisten zusammen, Männer, die im Zusammenraffen von Geld äußerstes Geschick gezeigt haben, verbünden sich mit den Kommu­nisten, die besondere und auserwählte Rasse reicht ihre Hand allen verworfenen und niederen Schichten in Europa, und dies alles nur, weil sie wünschen, das undankbare Christentum zu zer­stören . . . dessen Tyrannei sie nicht länger dulden wollen” (S. 324/325).

Folgende Worte Disraelis in Coningsby über die Jahre vor 1848 bringt Gerhard Müller: „Man beobachtet niemals eine große geistige Be­wegung in Europa, an der die Juden keinen we­sentlichen Anteil haben. Die ersten Jesuiten wa­ren Juden. Die geheimnisvolle russische Diplomatie, die Westeuropa beunruhigt, ist von Juden organisiert und vornehmlich geleitet.“

Der ehemalige Jesuit Dr. Alberto R. Rivera bringt eine weitere Version von der Entstehung der Protokolle. Er sei zusammen mit anderen Jesuiten darüber instruiert worden, daß romerge­bene Juden, von Jesuiten dazu angeleitet, die „Protokolle“ geschrieben hätten.

Die drei verschiedenen Versionen der Entste­hung der „Protokolle“ wurden hier genannt, da­mit man sie überprüft, überdenkt und versucht, der Wahrheit in dieser Frage am nächsten zu kommen. Dabei brauchen nicht grundlegende Widersprüche aufzutauchen, könnten ja alle drei­ Freimaurer, Juden und Jesuiten ‑ in verschiedener Stärke an der Entstehung der „Pro­tokolle” beteiligt sein. Es geschieht, daß viele jeweils nur eine dieser Gruppen sehen und be­tonen.

Wir dürfen auch nicht vergessen, daß überall dort, wo Geheimorganisationen mit im Spiel sind, die Dinge recht verborgen liegen. Es ist schwer, sie in ihrer Vielschichtigkeit und in ihren wech­selnden Verbindungen und gegenseitigen Abhän­gigkeiten klar herauszuschälen. Wir finden hier auch den Wechsel von Freundschaften und Feindschaften, die beide bald echt, bald gespielt sein können.

Hin und wieder gibt es Machtkämpfe sowohl zwischen größeren nach Weltherrschaft strebenden Geheimorganisationen als auch zwischen kleineren Gruppen. Wir sehen so Kämpfe zwi­schen Faschisten und Kommunisten, zwischen Rom und Freimaurern, zwischen dem Rockefel­ler‑ und dem Rothschild‑Imperium. Dies wider­spricht aber keineswegs den Anschauungen Rive­ras noch z. B. den Aussagen dieses Buches. – In der Offenbarung des Johannes sehen wir auch, wie zwei satanische Mächte, das „Tier” und die „Hu­re” einander hassen (17,16).

Nicht nur in der Politik und Wirtschaft, son­dern auch in der Frage der Gottesordnungen, wie Ehe, Familie und Volk, und in der Frage der Sittlichkeit, der Psychologie usw. sind nicht weni­ge ungute Weichen durch von Gott abgefallene Juden gestellt worden. Manch unseliger Streit in der Gesellschaft und zwischen den Völkern ist durch sie entfacht worden. Zersetzend ist z.B. das 1912 erschienene Buch A Racial Program for The Twentieth Century (Ein Rassenprogramm für das 20. Jhdt.) des prominenten Schriftstellers und kommunistischen Theoretikers Israel Cohen, das in den USA Rassenkampf und Unzufriedenheit entfachen wollte und dabei rassische Integration und Mischehe propagierte. Es wollte „den Schwarzen ins Bewußtsein einbleuen, daß sie seit Jahrhunderten von den Weißen unten gehalten wurden“ und „bei den Weißen einen Schuldkom­plex züchten“. – Erleben wir es nicht in der Bundes­republik Deutschland, daß Unzufriedenheit bei den Gastarbeitern geschürt und bei den Einheimi­schen am Schuldkomplex des „Ausländerhasses” gearbeitet wird? Und erkennen wir nicht auch die Absicht, wie bei Israel Cohen, durch Mischehen das deutsche Volk zu schwächen und dem Welt-­Staat durch eine Welteinheitsrasse näher zu kom­men? Etwa gemäß der Erklärung von Dr. G. Brock Chrisholm, dem ersten Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Was die Menschen überall praktizieren müssen . . . ist genetische Vermischung (rassische Mischehe), da­mit eine Rasse in einer Welt unter einer Regierung erschaffen wird” (USA Magazine, 12. 8. 1955).

Diese Ausführungen haben wohl deutlich ge­macht, daß es nicht angeht, über den übergroßen Anteil des okkulten Judentums an der antichristli­chen One‑World‑Bewegung und an den Zerset­zungen, Unruhen und Sackgassen dieser Zeit zu schweigen.

Stichwortartig füge ich einen zusammenfassen­den Überblick an: führende Bewegungen, wie Illuminatentum und Kommunismus, weithin von Juden gegründet und geführt, Namen wie Moses Heß, Karl Marx, Eisner und Levin, Levine und Ernst Toller ‑ letztere als bayerische Revolutionä­re, aus Ostgalizien eingeschleust ‑, Bela Kuhn, Trotzki, die Rothschilds, Freud, einige der „Frankfurter Schule”, Kissinger, der nach Aussagen der Frau und des Sohnes des italienischen Ministerpräsidenten Moro hinter dessen Ermor­dung stehen soll. Dazu eine tiefgreifende Zerstö­rung in den Gottesordnungen und im religiösen wie sittlichen Bereich, so daß es zu einer „neuen Welt” kommt, die ein „Vorspiel der Hölle” dar­stellt, wie es der Titel eines meiner Bücher ausdrückt.

Nicht zuletzt finden wir eine überaus beherr­schende Macht im Politischen, Wirtschaftlichen, Kulturellen und Finanziellen. Dies soll im Folgen­den näher ausgeführt werden.

Jüdische Macht im Dienst der Gottfeindlichkeit

Es sei vorausgeschickt: der unverhältnismäßige, überaus hohe jüdische Anteil an der Führung in verschiedenen Lebensgebieten bedeutet nicht, daß nun all diese einflußreichen Juden aktiv für die Macht der Finsternis arbeiteten. Und es bedeutet erst recht nicht, daß das gesamte jüdische Volk es täte. Vielmehr schafft und unterstützt nur ein kleiner Teil der einflußreichen Juden bewußt dunkle Hintergrundmächte.

Noch abgesehen von ihrer hohen Hintergrund- ­und Untergrund‑Beteiligung, sind Juden auch in der Öffentlichkeit in leitenden Stellungen überaus zahlreich vertreten. Dies liegt nicht nur daran, daß sie einander zu solchen Stellungen verhelfen, son­dern auch an ihrer hohen Intelligenz und an ihrer Tüchtigkeit. So mancher möge sich da fragen, ob er nicht aus Neid die Juden bekämpft. Ein solcher Grund ist menschenunwürdig.

Über die Macht, die Juden in der Politik aus­üben, wurde bereits berichtet. Hinzuzufügen ist, daß nicht nur in den Ostblockländern, son­dern auch in den westlichen Ländern der jüdi­sche Anteil an Politikern überaus hoch ist, vor allem in den USA, wo sie in einer Amtsperiode einmal sogar fast alle Minister (Staatssekretäre) stellten.

Sehr hoch ist der jüdische Anteil auch in der Wirtschaft und im Finanzwesen. Das war schon lange vor Christus so. Und zu seiner Zeit wohnten 1/4 des jüdischen Volkes bereits außerhalb Palästi­nas. Die Juden sind eben nicht erst durch die Tempelzerstörung „zerstreut” worden. Johannes Maier schreibt: „Die weitgespannte politisch­kulturelle Welt des Islam gab zugleich den Anlaß zu weiteren Zerstreuungen des Judentums, zur Ansiedlung in den verschiedenen islamischen Ländern, z.T. infolge der Entwicklung des inter­nationalen Handels, der nunmehr weitgehend in jüdische Hände überging.” Maier berichtet wei­terhin: „Zugleich breiteten sich die Juden im westeuropäischen und mitteleuropäischen Be­reich aus, und zwar als willkommene und privile­gierte Träger des Fernhandels im mediterranen Gebiet und darüber hinaus des Fernosthandels. In beiden Bereichen, im islamischen wie im christli­chen, wurde zu dieser Zeit das Judentum zu einem vorwiegend städtischen Element”. Sie hatten also eindeutig eine Vormachtstellung. Trotz manchen gegenseitigen Verfolgungen ging es vom Altertum bis in die Neuzeit (hier noch verstärkt) so, daß in der Wirtschaft und im Finanzwesen die Juden führend blieben. Sie bleiben es auch weiter­hin. Hier muß man noch einmal vor Neid und Haß warnen, die die notwendige Gemeinschaft mit allen vergiften. Man sollte andererseits aber auch verstehen, wenn Betroffenheit über die stark zu­nehmende jüdische Machtzusammenballung in zentralen Bereichen entsteht.

In dieser Betroffenheit hat nach dem Ersten Weltkrieg der Automobilkönig Henry Ford in Verantwortung für die USA das schon erwähnte Buch Der internationale Jude geschrieben. In ihm weist er auf so manche jüdische Macht‑ und Vormachtstellung hin: „Das Judentum ist die straffste organisierte Macht der Welt” (S. 31), „Die liederlichen Kabaretts und mitternächtlichen Vergnügen sind rein jüdische Einfuhrartikel… Folge der jüdischen Herrschaft über das amerika­nische Theaterwesen ist das Erscheinen des Star-Systems” (S.233), „Die Lichtspiel‑Industrie trat auf den Plan, von Anfang an ein jüdisches Unternehmen” (S. 236). So bringt Ford den Bericht eines nichtjüdischen Kinobesitzers: „Ich nahm an einer Sitzung von Lichtspiel‑Besitzern in New York teil; ich war der einzige Christ. Die übrigen fünfhundert waren Juden” (S. 238).

Ford schreibt auch: „Jazz ist jüdisches Mach­werk. In einem Prozeß wurde gerichtlich festgestellt, daß 80 v.H. dieser ,populären’ Lieder Eigentum von sieben jüdischen Musik‑Verlagen sind, die zu einer Art Musikalien‑Trust verbunden sind. Die anderen 20 v.H. gehörten ebenfalls Juden . . . die sich diesem Trust nicht angeschlos­sen haben” (S. 306/307) und: „Die Quelle sittli­cher Verwilderung ist die jüdische Gruppe Musik-Fabrikanten, welche die gesamte Produktion be­herrschen” (S. 308). – Wie verhängnisvoll gewisse „moderne Musik” für unsere Zeit ist, werde ich an anderer Stelle noch ausführlich bringen.

Was also bei uns abwertend als Amerikanis­mus gilt, ist weithin jüdischen Ursprungs. Daß auch bei den Massenmedien der jüdische Anteil unvergleichlich hoch ist, sollte in Anbetracht dessen, welch entscheidende Rolle sie bei der Verbreitung antichristli­cher Ideen spielen, sehr zu den­ken geben. Es muß aber anerkannt werden, daß auch Juden selber sich gegen Pressemißbrauch stellen.

Angesichts des menschenverachtenden Umer­ziehungsprogramms bei uns nach dem Zweiten Weltkrieg schreibt Gerhard Müller auf derselben Seite: „Die neuen Pressebesitzer suchten nun ganz von selbst ihre Mitarbeiter und Nachfolger ent­sprechend aus. Damit war die Grundvorausset­zung für die Umerziehung geschaffen, getreu nach dem von dem obersten Zivilbeamten (Sheriff) der City von London, Baronett Moses Montefiori (Blumberg), auf einem internationalen Oberrat in Krakau im Jahre 1840 verkündeten Grundsatz und Programm: Was faselt ihr! Solange wir nicht die Presse der ganzen Welt in Händen haben, ist alles, was ihr tut, vergeblich; wir müssen die Zeitungen der ganzen Welt beeinflussen, um die Völker zu täuschen und zu betäuben’‑ siehe Karl Heise: Die Ententefreimaurerei und der Weltkrieg.”

Auch auf juristischem Gebiet versucht man einzugreifen. So drängte Anfang 1985 der Zentral­rat der Juden in Deutschland ‑ stark unterstützt von der SPD und FDP ‑ erneut darauf, daß das umstrittene Gesetz zur Auschwitzlüge verab­schiedet werde. Mit ihm will man das Leugnen von Gaskammern in Konzentrationslagern und die Anzweiflung, daß 6 Millionen Juden ermordet worden seien und nicht weniger, unter Strafe stellen. Dank dem Einspruch der CDU kam es inzwischen zu einem gewissen Kompromiß, der aber auch als Kompromiß einen weiteren Schritt zur Zerstörung unserer demokratischen Spielregel und unseres Rechtswesens bedeutet.

Die vielfältige und vielschichtige Macht des Judentums wird gegen Christus und gegen uns Christen eingesetzt und dient so dem makabren Aufbau des endzeitlichen antichristlichen Reiches. Sie bedroht dadurch die Christenheit in allen Konfessionen und in aller Welt aufs äußerste. Es ist darum unerläßlich, daß wir um diese Dinge und ihre Zusammenhänge wissen. Wir haben auch die anderen zu informieren, sollten mit möglichst vielen gegen die Verführer und Zerstörer kämp­fen. Dies aber nur mit den für uns Christen zulässigen Waffen. Zugleich möchte ich aber nochmals ausdrücklich betonen, daß ich sehr auf die Heimkehr Israels zum dreieinigen Gott hoffe. Ich ringe um seine Befreiung von allem Okkulten, zu der auch diese Schrift beitragen will. Zugleich wünsche ich, daß die aufkeimende Freundschaft zwischen den leidgeprüften Menschen des jüdi­schen und des deutschen Volkes weiter wachse und gute Frucht bringe.

Die Heimkehr Israels

Es gibt Christen, die in der Entstehung des Staates Israel schon die in der Bibel verheißene endgültige Heimkehr Israels sehen. Sie halten daher jede Kritik am abgefallenen Judentum für einen Angriff auf Gottes Verheißungen, auf Got­tes Plan. Aber die heutige Rückkehr der Juden in das Land der Verheissung geschieht nicht als Volk Gottes sondern als jüdische Nation, nicht aus religiösen sondern aus politischen Beweggründen. Die „Totengebeine“, die Hesekiel geschaut und die das Volk Israel bedeuten (Hes. 37,7f.), rücken zusammen, jedoch noch bevor der Odem des Lebens, der Geist Gottes, des Herrn, in ihnen ist.

Darum sei hier Prälat Karl Hartenstein zitiert: „…was sich in Palästina ereignet, ist nichts anderes als das Anheben der letzten, anti­christlichen Zeit für Israel. Die Juden haben mit den Waffen in der Hand, mit den Panzern, mit den Bomben, mit den Flugzeugen das Land der Väter erobert. Das sind nicht die Heimgekehrten, die ,gen Zion kommen werden mit Freuden’. Was sich heute in dem Staate Israel, in Jerusalem abspielt, ist ein anti­christliches Zeichen. Die Mächte des Blutes und der Gewalt, die Tiergeister haben nun auch dieses jüdische Volk an das äußerste Ende von Christus entfernt weggetrieben. Aus Jerusalem wird So­dom und Ägypten (Off.11,8) werden. Dieses Volk wird völlig in die Hände der Geister und der Mächte dieser Welt fallen. Seht, man kann an Israel die ganze Heilsgeschichte ablesen. Dieses Volk hat sich Gott erwählt, und dieses Volk bleibt erwählt. Dieses Volk hat den Christus gekreuzigt und dieses Gericht bleibt über ihm bis zum Ende. Und dann wird die Stunde kommen, in der Gott auch dieses erwählte Volk als Ganzes ‚heimbringen’ und retten wird. Man kann an Israel das antichristliche Angesicht unserer Zeit am allerschärfsten ausge­drückt sehen. Wenn der Jude . . . in die Hände des Antichristen fällt, dann ist der Tag des Herrn nicht ferne . . . Was für ein Haß ist gegen Israel aufge­brochen, und wie hat Gott uns darum gestraft, weil wir uns an dem Volk versündigt haben, das ihm gehört! Und doch ist dieser Haß auch das Zeichen des Gerichtes Gottes über Israel… an dem Haß der Völker ist in ihm der Haß gegen die Welt aufgebrochen . . . es hat sich sein Land mit Gewalt genommen, und es wird alle Zeugnisse von Jesus Christus aus seinem Lande entfernen.“ – Wenn wir diese Sätze lesen, wird uns klar, warum es inzwischen dort das sogenannte Antimissions­gesetz gibt und warum unsere jüdischen Mitchri­sten mancher Gewalt ausgesetzt sind.

Gewiß kann Gott, der es mit einem „gutzuma­chen” (1. Mose 50,20) und den Seinen „alle Dinge zum Besten dienen” zu lassen vermag (Röm. 8,28), auch diesen eigenmächtigen zionistischen Staat ‑ umgeben von gottfernen islamischen Staaten ‑ zumindest zur äußeren Vorstufe seiner endzeitlichen Verheißungen benutzen. Dies aber rechtfertigt keine Verherrlichung des Staates Is­rael und kein Schweigen zum Unrecht, das dort geschieht.

E) Der antichristliche Islam

Eine weitere antichristliche Macht, die die Weltherrschaft anstrebt und an Mitgliederzahl die des christlichen Glaubens bereits erreicht hat, ist der Islam.

Zu „Christi Himmelfahrt” 1984 gab die „Kon­ferenz Bekennender Gemeinschaften in den evan­gelischen Kirchen Deutschlands” eine Islam Erklärung heraus, in der es u. a. heißt: „Wir erkennen im Islam aber auch eine endzeitliche antichristliche Verführungsmacht (1. Joh. 2,18.22), die sowohl dem alten Bundesvolk der Juden als auch der Kirche Jesu Christi widerstrei­tet. Ihre Gefährlichkeit liegt in ihrer täuschenden Nachahmung der biblischen Offenbarung.“ Die­ses Wort hat die Kritik vieler eingetragen, die um den „Dialog“ mit dem Islam nun bangten. Und doch mußte dieses Wort gesagt werden, besteht es doch zu Recht. Wir haben nicht nach menschli­chen Wünschen, sondern nach dem Willen Gottes zu fragen.

Schon von seinen Anfängen her ist der Islam antichristlich. Mohammeds Engelerscheinungen waren okkulter, dämonischer Art. Sein eigenes Leben, das Leben eines Religionsstifters, war alles andere als vorbildlich. Er führte nicht nur ein ausschweifendes Leben mit Frauen, sondern war auch ein Massenmörder. Er schreckte selbst vor Morden in den eigenen Reihen nicht zurück. So sind auch die derzeitigen grauenhaften Ereignisse im Iran und im Sudan keine Ausnahmen, keine Entgleisungen, passen vielmehr zum Ungöttli­chen und Unmenschlichen der islamischen Reli­gion. Die drakonischen Maßnahmen, oft bei klei­nen Verfehlungen, z.B. das Abhacken von Hän­den und Füßen oder gar das Enthaupten, zur öffentlichen Lustbarkeit gemacht, enthüllen auch den abgründigen Charakter des Islam.

Ein Wiedererwachen alter dunkler Strömungen finden wir z.B. darin, daß die palästinensischen Guerillas die Bezeichnung Fedayin für die „To­deskämpfer“ wieder eingeführt haben. Dies ist eine Bezeichnung, welche die vor 900 Jahren entstandene, selbst Europa in Schrecken verset­zende, mörderische Sekte der Assassinen führte. Es heißt, daß von dieser Sekte die Tempelritter stark beeinflußt worden seien. Am 3. November 1977 brachte „Die Welt” den sehr aufschlußrei­chen Artikel von Hermann Schäfer: „Der Alte vom Berge und sein Eden”. In ihm heißt es, daß der Fedayin das Kind einer mystischen Ge­heimlehre und das Ergebnis einer Dressur war, nach Schäfer so etwas wie eine „Fernlenkwaffe“. Als Ordensgründer gilt nach Schäfer ein Mann namens Hassan Ben Sabbah. Er soll der Vater des politischen Attentats und der Ordensidee vom Staat im Staate gewesen sein. Auch nennt ihn Schäfer den „Erfinder des Partisanentums“. All dieses wirft ein Schlaglicht auf die palästinensi­schen Aktionen und deckt auf, daß es wohl nicht nur um einen nationalen Befreiungskampf geht, sondern auch um eine zwielichtige internationale Sache. Die Fedayin stellen ein Fundament des internationalen Terrorismus dar. Im Assassinen­tum sehen wir einen weiteren Beweis dafür, daß die Mystik eine Perversion des wahren Glaubens ist und Böses gebären kann, wie es auch jüdische Mystik, etwa bei Sabbataj Zbi, zeigte.

Wir haben fast zwei Millionen Mohammeda­ner, meist Türken, in der Bundesrepublik Deutschland. Dies mag man nun einem raffinier­ten Plan antichristlicher Mächte zuschreiben oder aber nur einer Dummheit unserer Politiker und Wirtschaftsführer. Jedenfalls bedeutet dies eine Verstärkung islamischer Propaganda, zugleich den Versuch, unsere Kultur zu unterminieren, wie wir es ja bereits durch die jüdisch‑amerikanische Unkultur erleben. Das Hereinholen islamischer Massen bringt jedenfalls den vermehrten Bau von Moscheen mit sich, bei uns bereits ein paar hun­dert.

Sehen wir heute die Versuche, eine sog. Öku­mene der Religionen zu schaffen, so hierbei auch die Bestrebungen, mit dem Islam einen Dialog zu führen. Über solche Dialoge könnte man er­schrecken; denn unter dem Vorzeichen, unter dem diese Dialoge geführt werden, bedeutet auch ein Dialog mit dem Islam, daß man seinen eigenen Glauben verleugnet, um sich dem anderen, frem­den Glauben nähern zu können. Bei den großen internationalen Treffen der Weltreligionen ist we­der der Islam noch eine andere Religion wirklich bereit, Jesus Christus zu tolerieren. Man will da nur ein solches Christentum zum Gesprächspart­ner haben, bei dem Christus zumindest in den Hintergrund gedrängt worden ist. Dem kommen Vertreter der christlichen Seite entgegen und tun so, als ob das Christentum eine unverbindliche Religion wäre, die durchaus mit in eine gemeinsa­me Weltreligion einmünden könnte. Hierbei gibt es sogar eine besondere Nähe zwischen Islam und Judentum. Amin Abu Fadil schreibt in Nahost­kriege, Ölwaffe und Islamerstarkung: „Synagoge und Mo­schee stehen sich näher, als sie häufig zugeben. Beide glauben an einen Gott in nur einer Person. Sie stehen unter einem Gesetz, das ihr ganzes Leben umfasst, und werden nur gerecht durch die Erfüllung dieser Verordnungen. Jesus wird bei beiden als Gottessohn abgelehnt . . . So treffen sich Islam und Judentum in der Ablehnung des ge­kreuzigten Gottes‑Sohnes und laufen gemeinsam auf antichristlichen Pfaden“ und nach Erwähnung auch „christlicher“ Mitarbeit: „Hinter diesen oberflächlichen Vereinigungsbestrebungen und der Nivellierung der Wahrheit lauert eine große Gefahr. Falls sich das jüdische und arabische Weltkapital vereinigen sollte, entstünde eine Welt­macht, welche radikal gegen das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trug, vorgehen müßte. Es könnte zu einer Verfolgung wahrer Christen in allen Erd­teilen kommen, schneller als wir denken, denn der Gekreuzigte hat keinen Raum in einer allgemeinen Weltreligiosität und würde zum zentralen Ärgernis für alle Vereinigungsbemühungen werden“.

 

F) Die luziferische New‑Age‑Bewegung

Seit fast zwei Jahrzehnten werden hinter den Kulissen weitere unheimliche Dinge vorbereitet, um ein völlig neues Weltsystem zu etablieren. Das bedeutet für uns Christen eine äußerst ernste und weithin neue Herausforderung. Gebe Gott, daß wir uns dieser Herausforderung entschieden und sachgerecht stellen! Es haben sich verschiedene gottferne Strömungen zur New-Age-Bewegung – Neues-Zeitalter-Bewegung – zusammenge­schlossen. Diese Bewegung steht in einer gewissen Verflechtung mit der One-World-Bewegung und ihren verschiedensten Gruppen, so auch mit der alternativen Szene.

Das Vorstandsmitglied einer der New‑Age-­Gruppen, David Spangler, schreibt in seinem Buch Gedanken über Christus über die Absich­ten dieser satanischen Verschwörung: „Das wah­re Licht Luzifers kann man nicht durch Sorgen, Dunkelheit oder Ablehnung erblicken. Das wahre Licht dieses großen Wesens kann man nur mit den eigenen Augen sehen. Luzifer arbeitet innerhalb eines jeden von uns, um uns zur Ganzheit zu bringen! Indem wir uns auf ein neues Zeitalter hin bewegen, das das Zeitalter der menschlichen Ganzheit ist, kommt jeder irgendwie auf den Punkt, den ich luziferische Weihe nenne, es ist ein Punkt, dem sich viele Menschen gegenübersehen werden, denn er bedeutet die Initiierung des Neu­en Zeitalters.“

Die Lüge verdrängt die Wahrheit. Hier wird Jesus neben Buddha und Konfuzius gestellt als einer von vielen Meistern. Ungezählte Millionen Menschen werden von der New‑Age‑Bewegung bearbeitet, um diese östliche okkulte Pseudoreligion zu schlucken.

Wie die Neue Weltordnung und andere Schlagwörter, die das gleiche aussagen, ist auch das Neue Zeitalter somit bewußt luziferisch, also antichristlich. Darum haben wir es zu beach­ten, daß nicht nur verschiedene andere einweltle­rische Gruppen, sondern auch viele der Organisa­tionen des New Age ‑ auch nach eigener Aussage­ Luzifer an die Macht bringen wollen. All dies geschieht unter schärfster Bekämpfung Jesu Chri­sti und des christlichen Glaubens.

Im Materialdienst der Evangelischen Zentral­stelle für Weltanschauungsfragen lesen wir unter New Age ‑ Das Zeitalter des Wassermannes von Hans Jürgen Ruppert:

„Seit dem Ende der 70er Jahre hat eine neue Woge des Okkultismus, der immerwährenden Gnosis und fernöstlicher Weltanschauung die ganze westliche Welt erreicht und in Verbindung mit der humanistischen Psy­chologie und moderner naturwissenschaftlicher Theorien ein neues, religiöses Bewusstsein hervor­gebracht: das New-Age-Bewusstsein. Bestseller wie Fritjof Capras ,Wendezeit` und ,Die sanfte Verschwörung` von Marilyn Ferguson haben die­ses Bewußtsein in weiteste gesellschaftliche Schichten getragen und bieten sich der heutigen Generation als Überlebensentwürfe an. Im neuen Zeitalter des Wassermannes soll alles besser wer­den. Diese Vorstellung eines das christliche Fisch-Zeitalter ablösenden ,Wassermann‑Zeital­ters` ist gegenwärtig eine der wichtigsten Ideen, mit denen die esoterisch‑okkulten Traditionen auf zahlreiche, religiöse Neuaufbrüche einwirken, vorzugsweise auch auf die sog. New‑Age‑Grup­pen der ,Alternativkultur’.”

Als Quellen der New‑Age‑Spiritualität nennt der Artikel: „Hinduistische und buddhistische Philosophie, Schamanismus, Okkultismus, her­metisch‑gnostische Traditionen, moderne Psy­chologie, besonders ihre Bewußtseins‑Theo­rien”. Weiter heißt es in ihm: „Eine der Hauptide­en, auf deren Basis der religiöse und weltanschau­liche Synkretismus erfolgt, ist das ,Ganzheitsden­ken`, auch ,holistische Weltsicht` genannt…“ Ferner heißt es: „Mit dem Übergang von der christlichen Zeitrechnung oder von der christli­chen Eschatologie zur astrologischen Zeitrech­nung des Wassermann‑Zeitalters vollzieht sich im New-Age-Bewusstsein ein sehr bedeutsamer Umschwung zu einem kosmischen Kreislauf­denken…“

Wie ist diese Bewegung kurz zu beschreiben? Um es ganz einfach zu umreißen: Die New‑Age­-Bewegung ist eine vielgestaltige Strömung von Vereinigungen, Organisationen und Individuen, die alle bestrebt sind, in unserer Gesellschaft ein Neues Zeitalter der Erleuchtung und Harmonie einzuführen. Das einigende Band unter ihnen ist der Wunsch nach Förderung einer neuen Weltanschauung auf der Basis eines Gemischs aus humanistischer Ethik, den Idealen ganzheitlicher Heilung, der ,Human‑Potential‑Bewegung` und traditionellen östlichen Religionen (Hinduismus, Zen, Sufismus, Tibetischer Buddhismus), um da­durch der Menschheit neue Lebenskräfte zuzu­führen.

Viele Menschen sehen optimistisch der Mor­genröte eines Neuen Zeitalters entgegen, einem totalen Umschwung im Denken, im Erkennen und in der Entwicklung der Menschheit. Das bevorstehende Neue Zeitalter wird auch als eine wirklich neue Stufe in der Evolution der Mensch­heit betrachtet… Ein allen gemeinsamer Begriff ist Transformation: das Neue Zeitalter wird nicht einfach nur neue Ideen einführen ‑ es wird einen neuen Geist bringen.

Bereits diese Zitate zeigen, daß wir uns mit dieser besonders antichristlichen Bewegung un­nachgiebig auseinandersetzen müssen, vor ihr zu warnen haben, soweit und soviel wir können. Um so mehr, als sich schon jetzt eine gewisse Erweichung in der Kirche gegenüber diesem anti­christlichen Geist zeigt. Gottfried Küenzlen schreibt in seinem aufschlussreichen Artikel Wendezeit ‑ oder Die sanfte Verschwörung: „Hier werden mitunter Ideen und Weltbilder mitgeliefert, die nicht allein unserer Kultur und der in ihr wichtig gewordenen Auffassung vom Menschen fremd sind, die vor allem auch fremd sind der Botschaft des Evangeliums. Es ist sehr an der Zeit, vor einer zunehmenden, unter synkretistischen Vorzeichen stehenden Ver­wischung der Welt‑ und Menschenbilder zu war­nen… Schon bildet sich nämlich bis in unseren evangelisch‑kirchlichen Raum herein eine weltanschauliche Grauzone, in der die Geister nicht mehr leicht zu scheiden sind. Da wird uns Jesus als ,Schamane` gepriesen, da gibt es Pfarrer, die sich im dumpfen Lichte des Okkultismus einnisten, da bedient man sich der Parapsychologie als Glaubensstütze, da gibt es Theologen, die in der Bhagwan‑Bewegung eine mit dem Evangelium in Einklang zu bringende spirituelle Möglichkeit sehen.“

Die ’Sanfte Verschwörung’ hat begonnen

Weltweite politische und wirtschaftliche Ver­schwörungen können mit okkult‑religiösen und weltanschaulichen Verschwörungen durchaus Hand in Hand gehen und sich gegenseitig hoch­treiben. Hinter beidem steht der Ursprung und Koordinator alles Bösen: der Satan. Darum sind all diese Verschwörungen vor allem gegen Christus und die Seinen gerichtet. Angesichts des Endzeitlichen haben wir nicht nur an die spezifi­sche One-World-Bewegung zu denken, sondern auch an solche „sanfte Verschwörungen”. Wir haben da aufzuklären und die Waffe des „Wortes” zu gebrauchen. Gewiss soll es keine „ängstlichen” und voreiligen Abgrenzungen geben. Aber wir müssen uns sachgemäß und entschieden abgren­zen, wo es angebracht ist. Dies ist um so nötiger, als der Charakter der New‑Age‑Bewegung letzt­lich antichristlich ist, sie mehr oder weniger Luzi­fer zur Macht verhelfen will.

In den Anfängen dieser Bewegung wurde zur Verbreitung ihrer umfangreichen Schriften 1922 die Lucifer Publishing Company (später Lucis Trust genannt) gegründet. Dies zeigt, daß diese Bewegung, die erst in den letzten Jahrzehnten flutartig die Welt überschwemmt, schon von An­beginn Luzifer auf den Thron setzen will. Plante sie bereits damals die Errichtung eines „Neuen Zeitalters” und einer „Neuen Weltordnung” ‑ ein nun geläufiges Wort ‑, so eben als Herrschaftsbe­reich Luzifers.

In den „Diagnosen” vom Oktober 1984 finden sich interessante Hinweise: „Der Lucis Trust ist in der Zentrale für Public Informations der UNO anerkannt und bei deren Versammlungen in Genf und New York vertreten. Beratende Funktionen in der UNO haben ein ganzes Heer von okkulten Gesellschaften. Der okkulte Charakter der UNO wird besonders deutlich am Meditations‑Raum im UNO‑Gebäude: In der Mitte des Raumes steht das ,All-Seeing-Eye` Luzifers, wie auf der Ein­-Dollar‑Pyramide . . . Der Lucis Trust ist haupt­sächlich an der Planung eines Welttempels in Washington beteiligt. Die Temple of Understan­ding ist für alle sechs Weltreligionen geplant in der Form eines sechseckigen Sterns (Hexa­gramm) . . . In der Liste der Sponsoren, die dieses Projekt unterstützen . . . Professor Helmut Gollwitzer . . . Der Lucis Trust gibt auch die soge­nannte ’Große Invokation’ heraus, eine Art der Anrufung der Gottheit (Lucifer), die weltweit verbreitet wird und das Vaterunser ablösen soll.”

 

2. Kapitel

Zerstörerische Ziele und Werke der One-World-Bewegung auf dem Wege zum „Weltstaat“ und der „Weltkirche“

A) Gotteshaß

Bereits die Französische Revolution ‑ unter dem Einfluß weit früherer Gottesfeinde und ge­gengöttlicher Strömungen ‑ wollte die Abschaf­fung Gottes, und damit des Christentums. Dies zeigt, daß es bei den einweltlerischen Bewegungen nicht um Atheismus, d.h. Gottlosigkeit geht, sondern im Grunde um Antitheismus, d. h. Got­tesfeindschaft (anti heißt an Stelle von ‑ und damit – gegen = Antichristus.

Dort, wo man noch von „Gott” spricht, wie weithin im Freimaurertum, handelt es sich nicht um unseren dreieinigen Gott, sondern um eine Schöpfung des Menschen. In ihr will sich der Mensch selber verherrlichen. So wie Symbole, Fahnen, „Führer” u. dgl. der eigenen Machterhö­hung dienen können, soll auch dieser vom Men­schen erschaffene „Gott” seiner Machterhöhung dienen. Zugleich bekämpft man den wahren Gott, wenn auch versteckter und unter edel klingenden Parolen, die abfällig von versklavenden Dogmen sprechen und unserem Gottesglauben Intoleranz vorwerfen. Letztlich weiß man um Gott, und da man gegen ihn steht, verbündet man sich mit seinem Gegenspieler. So entstehen Satanskulte und das Bemühen, Luzifer auf den Thron zu heben.

Verhängnisvoll, daß das liberal genannte Gottesbild der Ein­weltler auch zur Unterwanderung der Kirche benutzt wird. Die Kirche läßt es sich weithin nicht nur gefallen, sondern arbeitet zum Teil selber an der Abschaffung des wahren Gottesbildes mit. Wir brauchen nur an die Gott‑ist‑tot‑Theologie zu denken oder an den jüngst entstandenen Femi­nismus mit seiner Bekämpfung des „Vatergottes” und seiner Hereinholung von „Göttinnen”.

Die One‑World‑Bewegung versucht, den Glauben von innen her langsam auszuhöhlen, indem man etwa Gott unter der Hand mit einem Gegengott, letztlich mit Luzifer, vertauscht. Ein bloßer Atheismus, der nicht gegen Gott für Luzi­fers Thronbesteigung kämpft, wird im Grunde abgelehnt. Es werden aber oft zugleich äußere Versuche der Einschüchterung und Umfunktio­nierung unternommen. Es wird Druck von außen ausgeübt bis hin zu Verfolgungen, oder man setzt ‑ wie im Osten ‑ geschickt eigene Leute als Kirchenführer ein.

Gotteshaß und Christushaß heißen zugleich: Christenhaß. Schon Jesus selber sagte an einigen Stellen, daß „die Welt, so wie ihn, so auch die Seinen haßt” (Joh. 15,18 ff.; Joh. 17,14 ff.). Un­ter Welt versteht die Bibel eine personhafte, von der Menschenwelt und von Dämonen gebildete, gegen Gott stehende Macht. Welt ist also nicht gleich Schöpfung.

Diese Welt verfolgt nun Christus und die Seinen in einem noch nie dagewesenen Maße. Daß in einer Zeit der größten Christenverfolgun­gen christliche Brüder und Schwestern und selbst ganze Kirchen von der satt gewordenen Chri­stenheit im Stich gelassen werden und es womög­lich erleben, daß man mit ihren Peinigern paktiert, sich anbiedert und antichristlichen Bewegungen auch noch den Weg ebnet, gehört zu den schwär­zesten Kapiteln der gesamten Kirchengeschichte.

Der Kampf gegen unser deutsches Volk und die Völker

Um die Menschen leichter beherrschen und leichter unter die Sklaverei des Welt‑Staates brin­gen zu können, versucht man nicht nur Ehe und Familie zu zerstören, sondern auch jegliches Volksbewußtsein. Hierzu bedient man sich der Völker‑ und Rassenvermischung, zugleich mit dem gewünschten Nebeneffekt, daß es so nicht nur zu sozialen Spannungen, sondern auch zu völkischen und rassischen Spannungen kommt, die das gewünschte Chaos ver­mehren.

Der Kampf der Illuminaten ging seit ca. einem Jahrhundert besonders gegen Europas Mitte, d. h. gegen das deutsche Volk und hat ‑ bei aller deutschen Mitschuld ‑ zwei Weltkriege über uns und andere Völker gebracht. Schon über die An­fänge dieser Einkreisung und Zerstörung schreibt überzeugend Heinz Pfeifer in Brüder des Schat­tens.

Im Zweiten Weltkrieg paktierte der US‑Präsident Roosevelt, der weithin die Haupttriebfeder dieses Krieges war, sogar mit der Mafia auf Sizi­lien. Auch sonst arbeiten in den USA Illumina­ten mit Gangstern zusammen. Der internationa­le Terrorismus ist ebenfalls zu einem großen Teil ein Werk der Illuminaten.

Weitreichende üble Auswirkungen hat die illu­minatistische Umerziehung des deutschen Vol­kes nach 1945. Zudem haben wir nun in Ost­- wie in Westdeutschland zumindest praktisch den Status einer Kolonie und schweigen in Staat, Gesellschaft und Kirche fast völlig zur andauern­den Deutschenhetze selbst unserer „Verbünde­ter“, z.B. durch Filme. Wir schweigen auch zur Unterdrückung der Auslandsdeutschen innerhalb und außerhalb des ‑ juristisch noch gültigen ‑ Reichsgebiets und kümmern uns kaum um die vielen weiteren Deutschen in Europa und Übersee. Schon dadurch wird das angestrebte Europa, sofern es nicht zu einer grundlegenden Sinnes­änderung auf allen Seiten kommt, zu einer Farce.

Wie es z.B. den Deutschen in Oberschlesien ergeht, können wir den Worten von Dr. Herbert Czaja, MdB, entnehmen (Unser Oberschle­sien, 25. Januar 1985): „. . . besonders die über 800 000 Deutschen sind unterdrückt und verfolgt. Die tiefgläubigen Menschen hatten keinen deut­schen Weihnachts‑Gottesdienst. Sie durften keine deutschen Weihnachtslieder öffentlich singen. Kinder und Enkel werden mit geistigem und physischem Zwang ihrem Volkstum entfremdet; es gibt in den Schulen nicht einmal Deutsch als Fremdsprache. Mutige Anträge jugendlicher Deutscher auf Genehmigung deutschen Privatunterrichts und auf kulturelle deutsche Vereinigun­gen werden abgelehnt und mit Verfolgung beant­wortet…“

Unter der Überschrift Deutsche Protestanten unter massivem Druck steht folgende Nach­richt: „Deutsche Protestanten sind in Polen massivem Druck ausgesetzt. Sie leiden unter wirt­schaftlichen Benachteiligungen, einer deutsch­feindlichen Entnationalisierungspolitik und un­ter der Herabwürdigung durch unduldsame ka­tholische Polen. Darauf hat der Ostexperte Dr. jur. Christian Th. Stoll bei der Frühjahrstagung des Iserlohner Kreises der Gemeinschaft evangeli­scher Schlesier in Wertheim am Main hingewie­sen. Nur in Niederschlesien und in Pommern, wo einige Tausende meist evangelische Deutsche leb­ten, sei es erlaubt, deutschsprachige Gottesdienste zu feiern und sich in der Muttersprache zu unter­halten….“

Stoll kritisierte, daß die Existenz einer deutschen Minderheit im polnischen Herrschafts­bereich tabuisiert werde. Westliche Menschenrechtsorganisationen, die Gefangene und Verfolg­te in der ganzen Welt betreuten, nähmen die Menschenrechtsverletzungen von Polen an Deut­schen überhaupt nicht zur Kenntnis. Stoll, der als Richter in Hildesheim tätig ist, wörtlich: ,Wer mobilisiert die Weltöffentlichkeit und fordert die Menschenrechte für unsere so al­leingelassenen Landsleute?’ Nach Angaben Stolls leben noch rund eine Million Deutsche in den Oder‑Neiße‑Gebieten und im Danziger Gebiet sowie etwa 100000 Deutsche in den angrenzenden Gebieten Ost‑Oberschlesiens und im übrigen Po­len. Eine Verständigung mit dem polnischen Volk ist sehr wichtig. Aber dies darf nie und nimmer auf Kosten der Wahrheit und Liebe geschehen.“

Nicht nur im Osten, sondern auch im Westen – Südtirol und Elsaß‑Lothringen ‑ werden die Deutschen unterdrückt. Und tiefes Schweigen bei allen Lobgesängen auf Europa, das als ein Europa der Völker so wünschenswert wäre!

Der Kampf der Illuminaten gegen unser Volk und andere Völker geht weiter… Daß diese Machenschaften schon frühzei­tig auch gegen Mitteleuropa zielten, geht aus dem genannten Plan Pikes hervor. Von dort aus muß man auch die beiden Weltkriege und unser deut­sches Schicksal verstehen.

Dieser Plan wurde in einem Brief an Giuseppe Mazzini vom 15. August 1871 in anschaulichen Einzelheiten von Albert Pike, dem souveränen Großmeister des Altertümli­chen und Anerkannten Schottischen Ritus der Frei­maurerei und obersten Illuminaten in Amerika, dargelegt. Pike schrieb, der Erste Weltkrieg sollte zusammengebraut werden, um das zaristische Rußland zu zerstören ‑ und dieses weite Land unter die unmittelbare Kontrolle der Illuminaten‑Agenten zu bringen. Rußland sollte dann als Buhmann benutzt werden, um die Ziele der Illuminaten weltweit zu fördern. Weltkrieg Nummer 2 sollte über die Mani­pulation der zwischen den deutschen Nationalisten und den Politischen Zionisten herrschenden Mei­nungsverschiedenheiten fabriziert werden. Daraus sollte sich eine Ausdehnung des russischen Einfluß­bereiches und die Gründung eines Staates Israel in Palästina ergeben.

Der Dritte Weltkrieg sollte dem Plan zufolge sich aus den Meinungsverschiedenheiten ergeben, die die Illuminaten‑Agenten zwischen den Zionisten und den Arabern hervorrufen würden. Es wurde die weltweite Ausdehnung des Konfliktes geplant.”

Wie genau ist dieser Plan erfüllt worden, der über hundert Jahre zurückliegt! Daß Pike über 40 Jahre vor 1914 von der Zerstörung des zaristischen Buß­lands und von dem noch andauernden Gebrauch des illuministischen Rußlands als „Buhmann” schreiben konnte, 70 Jahre vor 1939 vom Konflikt zwischen dem deutschen Nationalsozialismus und dem Welt­judentum und von der Gründung Israels und 80 Jahre vor den noch aktuellen Spannungen zwischen Israel und den Arabern von diesen, müßte man entweder auf eine mehr als erstaunliche propheti­sche Gabe bei Pike zurückführen, oder auf Planun­gen einer Macht, die die Weltgeschichte bis in Einzel­heiten fest im Griffe hat, so daß sich die Konflikte der Weltkriege – bei aller Mitschuld der Beteiligten – fast zwangsläufig ergaben.

Bei aller deutschen Mitschuld ist das entscheidende Übel doch von außen geschehen: der von Pike erwähnte Plan, die Mitte auszuschalten, die Ausführung dieses Pla­nes ‑ etwa durch das Versailler Diktat ‑ und dann die Unterstützung des Nationalsozialismus durch die den Zweiten Weltkrieg vorbereitenden ’Inter­national Bankers’. So ist das deutsche Volk durch Ränke von außen und durch innerliche Verfüh­rung durch die One‑World‑Bewegung niedergezwungen worden, und wird es noch heute, so daß man dem deutschen Volk nicht die Hauptschuld, geschweige denn die Alleinschuld geben kann.

Es ist für viele beschämend, daß sich bereits nach dem Ersten Weltkrieg ausgerechnet Reichs­außenminister Walther Rathenau ‑ deutscher Jude mit einem glühenden Herzen für Deutschland, am 24. Juni 1922 ermordet – gegen die Zerstörung Deutschlands und damit gegen kommende Kriege und Versklavung der Völker wandte. Seine verschiedenen Schriften sind hierbei nicht nur historisch, sondern hochak­tuell. In Gerhard Müllers Überstaatliche Macht­politik steht im Hinblick auf das deutsche Volk:

„Über die Zukunft schreibt Walther Rathenau in seiner Schrift Nach der Flut…:

’Den Völkern der Erde, denen, die neutral, und denen, die befreundet waren, den freien überseei­schen Staaten, den jungen Staatsgebilden, die neu entstanden sind, den Nationen unserer bisherigen Feinde, den Völkern, die sind, und denen, die nach uns kommen, in tiefem, feierlichem Schmerz, in der Wehmut des Scheidens und in flammender Klage rufen wir das Wort in ihre Seele:

Wir werden vernichtet. Deutschlands lebendi­ger Leib und Geist werden getötet. Millionen deutscher Menschen werden in Not und Tod, in Heimatlosigkeit, Sklaverei und Verzweiflung ge­trieben. Eines der geistigen Völker im Kreise der Erde verlischt. Seine Mütter, seine Kinder, seine Ungeborenen werden zu Tode getroffen.

Wir werden vernichtet von Brudervölkern eu­ropäischen Blutes, die sich zu Gott und zu Chri­stus bekennen, deren Leben und Verfassung auf Sittlichkeit beruht, die sich auf Menschlichkeit, Ritterlichkeit und Zivilisation berufen, die um vergossenes Menschenblut trauern, die den Frie­den der Gerechtigkeit verkünden, die die Verant­wortung für das Schicksal des Erdkreises tragen. Wehe dem und seiner Seele, der es wagt, dieses Blutgericht Gerechtigkeit zu nennen. Habt Mut, sprecht es aus, nennt es bei seinem Namen: es heißt Rache .

. . . darf um der Rache willen ein Volk der Erde von seinen Brudervölkern vernichtet werden, und wäre es das letzte und armseligste aller Völker?

. . . Wenn dieses Ungeheure geschieht, gegen das der schrecklichste aller Kriege nur ein Vorspiel war, so soll die Welt wissen, was geschieht, sie soll wissen, was sie zu tun im Begriffe steht. Sie soll niemals sagen dürfen: wir haben es nicht gewußt, wir haben es nicht gewollt.

Sie soll vor dem Angesicht Gottes und vor der Verantwortung der Ewigkeit ruhig und kalt das Wort aussprechen: wir wissen es und wir wollen es” (S. 253/254), ferner: „. . . Der deutsche Geist, der für die Welt gesungen und gedacht hat, wird Vergangenheit. Ein Volk, das Gott zum Leben geschaffen hat, das noch heute jung und stark ist, lebt und ist tot.

Es gibt Franzosen, die sagen: dies Volk sterbe. Wir wollen nie mehr einen starken Nachbar haben.

Es gibt Engländer, die sagen: dies Volk sterbe. Wir wollen nie mehr einen kontinentalen Neben­buhler haben.

Es gibt Amerikaner, die sagen: dies Volk sterbe. Wir wollen nie mehr einen Konkurrenten der Wirtschaft haben .

. . . Wenn die Furchtsamen, die Neidischen und die Rachsüchtigen in einer einzigen Stunde, in der Stunde der Entscheidung, siegen und die drei großen Staatsmänner ihrer Nationen mit sich rei­ßen, ist das Schicksal erfüllt.

Dann ist aus dem Gewölbe Europas der einst­mals stärkste Stein zermalmt, dann ist die Grenze Asiens an den Rhein gerückt, dann reicht der Balkan bis zur Nordsee. Dann wird eine Horde von Verzweifelten, ein uneuropäischer Wirt­schaftsgeist vor den Toren der westlichen Zivilisa­tion lagern, der nicht mit Waffen, sondern mit Ansteckung die gesicherten Nationen bedroht.

Nie kann aus Unrecht Recht und Glück ent­stehen.

Das Unrecht seiner Abhängigkeit und Unselb­ständigkeit, das Deutschland schuldlos auf sich lud, büßen wir, wie nie ein Unrecht gebüßt wor­den ist. Wenn aber die westlichen Nationen in ruhiger, kalter Überlegung aus Vorsicht, Interesse oder Rachegefühl Deutschland langsam töten und diese Tat Gerechtigkeit nennen, indem sie ein neues Leben der Völker, einen ewigen Frieden der Versöhnung und einen Völkerbund verkünden, so wird Gerechtigkeit nie wieder sein, was sie ist, und niemals wieder wird die Menschheit froh werden, trotz aller Triumphe.

Ein Bleigewicht wird auf dem Planeten liegen, und die kommenden Geschlechter werden mit ei­nem Gewissen geboren werden, das nicht mehr frei ist. Die Kette der Schuld, die jetzt noch zerschnit­ten werden kann, wird unzerreißbar und unendlich den Leib der Erde umschnüren. Der Zwist und Streit der künftigen Epoche wird bitterer sein als je zuvor, weil er mit dem Gefühl des gemeinsamen Unrechts getränkt worden ist.

. . . Eine einzige große Frage des Bekenntnisses sollte den siegreichen, zivilisierten und religiösen Nationen gestellt werden.

Diese Frage lautet: Menschlichkeit oder Ge­walt? Versöhnung oder Rache? Freiheit oder Un­terdrückung?

Menschen aller Völker bedenkt es! Diese Stunde entscheidet nicht nur über uns Deutsche, sie entscheidet über uns und euch, über uns alle. Ent­scheidet sie gegen uns, so werden wir unser Schick­sal tragen und in die irdische Vernichtung gehen.

Unsere Klage werdet ihr nicht hören. Dennoch wird sie da gehört werden, wo noch nie eine Klage aus Menschenbrust ungehört verhallte” (S. 255/256).

Wie sehr ist durch die dann doch erfolgte Entscheidung für Gewalt, Rache und Unterdrückung die „Gerechtigkeit” noch mehr belastet und das Gewissen unfrei geworden !

Dieser bewegten, prophetischen Klage fügt Müller hinzu: „26 Jahre später, 1945, und in den folgenden Jahren ,ziehen deutsche Füße über die Erde und suchen Heimat` (S. 258/259).

Rathenau hat mit diesen immer noch hochaktu­ellen und ins Herz gehenden Worten, wie sie in der Weltliteratur selten zu finden sind, die Ver­knüpfung des Schicksals der Völker mit dem unseres Volkes anschaulich gemacht. Auch hat er unserem Volk seinen ihm zugedachten besonde­ren Weg nahegelegt, leider vergeblich. Schon die Einzigartigkeit dieser Dokumente rechtfertigen es, sie der Vergangenheit zu entreißen. Auch heute haben sie uns viel zu sagen. Dieser Aufruf zur Versöhnung ist der Ruf eines deutschen Ju­den, der zudem seine Heimat Deutschland so liebt, wie wir diese Heimat auch lieben sollten. Auch dies möge uns Deutschen die deutschen Juden, die doch zu uns gehörten und gehören, nahe bringen und uns ihre Tragödie besser verste­hen lehren.

Nach diesem Vorbild, das uns Rathenau so eindrucksvoll bietet, sollten wir handeln. Gerade wir als Christen sollten gemäß Matthäus 5,9 „Frie­densstifter” sein und für die Wahrheit eintreten. Wir sollten weder die Schuld unseres Volkes leugnen noch falsche Beschuldigungen unseres Volkes wie die anderer Völker dulden. Wir sollten vielmehr überall für Verständigung, Versöhnung, für die Schließung der Kluft (z. B. zwischen Juden und uns Deutschen) eintreten und gemeinsam gegen die Zerstörung und gegen die Zerstörer der Menschheit vorgehen.

Eine echte und dauerhafte Versöhnung setzt aber voraus, daß man einander auf dem Boden der Wahrheit begegnet. Auch und gerade Fragen der Vergangenheit gehören in Wahrhaftigkeit unter­sucht und erörtert. Nur so können sie bewältigt werden. Diese Bewältigung aber ist auch notwen­dig, um gemeinsam stark zu sein im Kampf gegen die Zerstörer der Völker in Abwehr und Angriff.

Wir alle sollten es endlich wieder lernen, allein nach dem Willen Jesu Christi zu fragen und allem Opportunismus aus dem Weg zu gehen. Gewiß ist das nicht leicht. Im Gegenteil, es fällt manchmal bitter schwer, das, was „ankommt“, was „in“ ist, fallenzulassen und Jesus zu folgen. Aber Jesu Weg sollte unser Weg sein

b) Der sich ausweitende Mord an den Ungeborenen

In manchen Staaten erreicht die Zahl der Ab­treibungen bereits die Zahl der Geburten. In den letzten Jah­ren sind in der ganzen Welt 50 Millionen Abtreibungen vorgenommen wurden, das heißt, 50 Millionen entsetzlicher Morde. Wir werden so mehr und mehr zu einer Gesell­schaft von Massenmördern. Durch Schwarzweiß­malerei von einer Bevölkerungsexplosion durch den „Club of Rome“, durch die Weltbank, durch das Rockefeller‑Imperium und bei uns etwa durch „Pro familia”, die sich „Anti familia” nennen sollte, wird durch Wort und Tat dieser Massen­vernichtung, diesem größten „Holocaust” der Weg geebnet.

Da dieses Gott‑ und Menschenwidrige auch damit bemäntelt wird, es handle sich bei den Ungeborenen zumindest in den ersten Monaten noch nicht um Menschen, schrieb ich bereits im Sept. 1971 u. a.: „Die ganze Frage­stellung mit den vielschichtigen Diskussionen dar­über, bis zu welchem Monat man noch keinen Mord begehe, ist unzureichend. Selbst wenn man sehr spät oder erst mit der Geburt ’Mensch’ würde, ließe es sich doch nicht bestreiten: ein Embryo erreichte ohne Abtreibung diesen Zeit­punkt und käme zur Ausübung seines vollen Menschseins. Wir haben nicht nur den Embryo zum Zeitpunkt der Abtreibung zu sehen, sondern auch seine weiteren Möglichkeiten, die er ohne Abtreibung doch haben würde. Wir haben auch da den ganzen Menschen zu sehen, seine ganze Lebensgeschichte, die wir nicht willkürlich unter­brechen und damit beenden dürfen. Mit welch einem Recht versagen wir auch nur einem einzigen den Eintritt ins Leben, vereiteln seine mit der Befruchtung gegebene Bestimmung zum Leben? So ist schon der Zeitpunkt der Befruchtung maßge­bend. Von da ab ist eine jede Abtreibung Mord. Es ist unmenschlich und undemokratisch, den Betroffenen selber zu seinem Lebensrecht nicht zu höre, sein Anliegen nicht zu vertreten. Nicht nur für uns Christen ist hier das Wort verbindlich: „Tue deinen Mund auf für die Stummen und die Sacher aller, die verlassen sind“ (Sprüche 31,8).

Zum verhängnisvollen Schweigen der Christenheit

Besonders schmerzlich ist das Verhalten des überwiegenden Teils der Christenheit ‑ das von einzelnen Christen, von Gemeinschaften, von Kirchen und von Verantwortlichen in ihnen ‑ in diesen Zeiten schlimmster Verführungsmächte: weithin ein Schweigen und Im‑Stich‑Lassen wie auch ein Unterstützen bedenklicher Bestrebun­gen. Und beides dient dem Vormarsch endzeitli­cher antichristlicher Mächte.

Wo die Liebe erkaltet und die Wahrheit sich verflüchtigt, betrachten viele bereits das Gespräch mit anderen nur unter dem Standpunkt der Nütz­lichkeit. Sie meiden vor allem das Gespräch mit „Unbequemen”, fragen letztlich nichts nach ei­nem Zusammenhalten, nach Gemeinschaft und sehen auch ihre „christlichen” Aktivitäten unter dem Gesichtspunkt ihrer „frommen” oder „hu­manitären” Karriere. Viele, die als vorbildliche Christen gelten, lassen in Wirklichkeit ihre Brüder und Schwestern bitter allein.

Man schweigt aber oft nicht nur zu aufkläreri­schen Tätigkeiten von Mahnern, sondern verschweigt auch Tatbestände, die dem Ansehen der One‑World‑Bewegung schaden könnten. So kommt es auch in der Kirche zu einer einseitigen Geschichtsbetrachtung wie auch zu einem Alleinlassen von Glaubensbrüdern und ‑schwestern und auch von Nichtchristen in vielen Teilen der Welt, besonders im kommunistischen Machtbereich . Da geschieht es sogar, daß man nicht nur über ihr Schicksal schweigt, sondern überdies diejenigen noch angreift, die auf deren leidvolles Schicksal aufmerksam machen. Wäh­rend man ‑ in unseliger Vermischung von Glaube und Politik fast nur und dazu beständig Südafri­ka, Südkorea und manche mittelamerikanische Staaten heftig angreift, wiewohl in ihnen weit weniger Schlimmes als in gewissen kommunisti­schen Staaten geschieht, schweigt man zu den millionenfachen Morden und körperlichen und seelischen Vergewaltigungen im kommunisti­schen Machtbereich beharrlich. Eine Heuchelei und eine Taktik, die weithin die Unterstützung kirchlicher Medien genießen und hinab bis auf die Gemeindeebene wuchern. Es ist ein tödliches Schweigen, ein Schweigen, das schlimme Zerstörungen in der Kirche anrichtet.

Wer im kommunistischen Machtbereich unter Einsatz seines Lebens Appelle an seine Glaubens­brüder im nichtkommunistischen Teil der Welt mit erschütternden Informationen richtet, wird in der westlichen Christenheit kaum gehört. Er wird nicht nur von kleinen Gruppen nicht gehört, sondern auch von großen Kirchenverbänden nicht. So richtete Vladimir Rusak, Diakon der Russischen Orthodoxen Kirche, einen „Offenen Brief an die Delegierten der 6. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancou­ver vom 24. 7.‑10. 8. 1983″. In ihm stehen die bezeichnenden Worte: „Es ist auch schwer vor­stellbar, daß mein Brief an einer der Sitzungen der Vollversammlung verlesen wird. Schwierig ist der Weg zu Ihnen, sehr schwierig. Schwieriger als zu Gott. Aber ich kann nicht schweigen.” Hierzu schrieb die Schriftleitung von „Erneuerung und Abwehr”: „Neben der ,großen` Rede von Do­rothee Sölle auf der Vollversammlung des Öku­menischen Rates, die viel kommentiert wurde, hat man in Vancouver die Briefe vieler Christen aus Osteuropa verschwiegen. Was nicht sein darf, ist eben nicht!” Kommentar überflüssig. Denn von einer Kirchenversammlung eines Gremiums, das mit Weltverschwörern und Luzifer‑Verehrern ge­meinsame Sache macht, den Kommunismus ‑ auch durch derartige Manipulationen ‑ deckt und sein Anliegen weltweit unterstützt, konnte man kaum etwas anderes erwarten. Man konnte es kaum erwarten, daß sie, im Unterschiede zum großen Geschrei bei weit kleineren Verfehlungen im Westen, für Brüder und Schwestern unter kommunistischem Joch auch nur ein wenig die Stimme erhebt. Es sollte aber uns allen so gehen, daß wir sagen: „Aber ich kann nicht schweigen.”

3. Kapitel: Der Sieg über die Finsternis

Diese vielen erschreckenden Bei­spiele und mein unablässiges Ringen mit den Verführungsmächten zeigen, daß ich durch die Gnade Jesu Christi nicht aufgegeben, nicht resi­gniert habe. So mancher meiner Amtsbrüder ist still geworden und hat sich zurückgezogen und läßt die Kämp­fenden allein.

Ich finde, daß wir nicht zu fragen haben, wie spät es sei, auch nicht, ob es bereits zu spät sei. Wir haben bis zuletzt, bis ER wiederkommt ‑ auch in den Zeiten des Antichristen hindurch ‑ Jesus Christus nachzufolgen in Verkündigung und in Taten und im Wandel. Er ist Sieger, die letzte Zukunft gehört Ihm!

Darum, auch wenn wir Verwüstungen und Zerstörungen, selbst in der Kirche, sehen und bitter erleben müssen, wie die Liebe erkaltet und die Wahrheit überaus käuflich wird, besteht doch kein Grund zur Resignation. Lesen wir die Offenbarung Johannes mit geöffneten Augen, so erkennen wir, daß es genauso kommen „muß”. Wir erfahren, daß uns kein äußerer Sieg über die Mächte der Finsternis verheißen ist: so­wenig wie ein ewiges, einiges Friedensreich, so­wenig eine verchristlichte Welt. Vielmehr werden die Gläubigen besonderen Unterdrückungen und Benachteiligungen ausgesetzt werden, denken wir etwa an die Stelle 13,15 ff., wo es vom „anderen Tier“ heißt:

Es ward ihm gegeben, daß es dem Bilde des Tiers den Geist gab, daß des Tiers Bild redete und machte, daß alle, welche nicht des Tiers Bild anbeteten, getötet würden. Und es macht, daß die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte ‑ allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens… sechshundertsechsundsechzig.”

Wir können in die Irre führende Bewegungen nicht äußerlich besiegen oder gar vernichten, möge es auch kleinere Siege durch unseren Einfluß geben. Wir können erst recht nicht die One‑World‑Bewegung besie­gen. Das heißt aber gerade nicht, daß wir ihr gegenüber unsere Hände in den Schoß legen dürf­ten. Nein, durch Aufklärung, Gebet, Verkündi­gung des wahren Evangeliums und in unserer verantwortlichen Tätigkeit als Staatsbürger kön­nen wir hie und da und dann und wann diese Bewegung oder doch Teile von ihr eindämmen oder sogar vermindern. Eine jede Träne, die weni­ger geweint wird, und ein jeder Blutstropfen, der weniger fließt, ist bereits eines Einsatzes wert.

Können nicht wir der One‑World‑Bewegung oder sonstigen Strömung der Finsternis ein Ende setzen, so wissen wir doch in frohem Glauben, daß Jesus Christus, der am Kreuz Sünde und Tod bereits besiegt hat, alles Bedrückende mit seiner triumphierenden Wiederkunft vollends auslöschen wird. In der Offenbarung wird es so herrlich ausgedrückt: „Gott wird abwi­schen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein” (21,4). Und wir wissen, daß Jesus Christus im Glauben an ihn Anteil an seinem Sieg gibt, heißt es doch so tröstlich: „Alles, was von Gott geboren ist, über­windet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat” (l. Joh. 5,4).

In diesem Glauben können wir zumindest unsicht­bare und doch nachhaltige Siege auch über die One‑World‑Bewegung erringen und sind gewiß, daß bei allem Scheitern, bei allem Verkannt‑, Verhöhnt‑ und Zertretenwerden, keine der Ab­grundmächte, sondern die ewige Herrlichkeit das letzte Wort hat, die uns liebe‑ und freudevoll erwartet.

Unsere geistlichen Augen sehen schon jetzt etwas von der Herrlichkeit Gottes, und wir dürfen uns bereits in diesem Kampf des Wortes des Apostels Paulus getrösten: „Ich halte dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden” (Röm. 8,18).

Bis dahin heißt es, vertrauensvoll und gehorsam unserem Heiland nachzufolgen ‑ auf seine festen Verheißungen bauend ‑, auch in seinem geistli­chen Kampf gegen die luziferischen Mächte und Bewegungen. Vertrauensvoll und dankbar mögen wir auf unserer gefährdeten und verantwortungs­reichen Wanderschaft die Worte von Arno Pötsch sprechen:

„Mein Gott, mein Gott, du kennst mich ganz allein, mein Wollen und Vollbringen und Versagen und hüllst mich ganz in deine Gnade ein! Herr, tief im Staub bet’ ich die Liebe an, die mir das Leben und das Heil ersann und die durch Schuld und Schicksal mich getragen!”

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Antichrist u. Globalisierung (L.Gassmann)

Neue Weltordnung, Globalisierung und Antichrist

  –  Menschheit auf dem Weg zur „Einen Welt“  – 

Von Dr. theol. Lothar Gassmann

 

1. Einleitung

„Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen … Ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen. Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht vom Anfang der Welt an geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet ist“ (Offb 13,1.7 f.)

Hier beschreibt der Apostel Johannes den satanischen Weltherrscher der Endzeit, den Anti-christen. Dieser erhebt sich – aus dem Völkermeer aufsteigend – zu universaler Herrschaft. Ihm wird Anbetung von allen denjenigen zuteil, die nicht ausschließlich und eindeutig auf der Seite Jesu Christi, des für uns am Kreuz „geschlachteten“ Opferlammes, stehen, die also nicht in das Lebensbuch des Lammes eingetragen sind.

Die Maßnahmen, die derzeit in politischer, wirtschaftlicher, technischer und religiöser Hinsicht zur Zusammenführung der Menschheit unternommen werden, erinnern sehr deutlich an diese biblischen Voraussagen. Ist die Globalisierung, die Entstehung der „einen Welt“, die „Neue Weltordnung“ die Wegbereitung für das Reich des Antichristen? Nachfolgend werden wir diese wichtige Frage ausführlicher untersuchen.

2. Was ist die Neue Weltordnung (NW)

Die NW hat eine Welt zum Ziel, in der alle Menschen in Frieden und Eintracht zusammenleben. Krieg soll nicht mehr sein. Die Menschheit soll zusammenwachsen zu einer großen Familie, in der es keine Konflikte wegen Rasse, Kaste, Geschlecht, Weltanschauung oder Religion mehr geben wird. Schlüsselbegriffe der NW sind Liebe, Friede, Einheit, Harmonie und Toleranz.

Das Zerfallen des kommunistischen Staatenblocks war eine wichtige Stufe, die uns der NW näher brachte. Denn in dieser darf es kein ideologisches System – wie etwa den Kommunismus – geben, das sich absolut setzt. Gorbatschows “Perestroika” kam – trotz seines Festhaltenwollens an einzelnen Leninschen Lehren – letztlich doch einer Auflösung des kommunistischen Dogmatismus und Totalitarismus gleich. Nach dem weitgehenden Zerfall des Kommunismus im Osten hat das “westliche” kapitalistische System die Oberhand gewonnen. Doch auch dieses steht vor weltumfassenden Krisen, und man darf gespannt sein, welches System sich im Rahmen dieser Krisen herausbildet und welches Maß an integrierender Kraft es besitzt.

Einen unberechenbaren Faktor für das Programm einer NW stellen die islamischen Staaten dar. Im religiösen Bereich sperren sie sich mehrheitlich gegen die westliche Vereinnahmung. Wirtschaftlich allerdings sind sie wegen ihrer Ölexporte schon längst dem kapitalistischen Markt verbunden und besitzen hier sogar einen maßgeblichen Einfluss.

3. Wer strebt nach der Neuen Weltordnung?

Die NW wird von zahlreichen Kräften, Gruppen und Persönlichkeiten auf politischem, wirtschaftlichem und religiösem Gebiet angestrebt. Im folgenden kann ich nur einige Beispiele nennen.
Politiker in Ost und West führen seit Mitte der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts den Begriff “NW” immer häufiger im Munde. Stellvertretend für viele erwähne ich hier nur George Bush und Michail Gorbatschow.

Beispielsweise im Zusammenhang mit dem Golfkrieg 1991 hat US-Präsident Bush immer wieder von der Notwendigkeit gesprochen, diese Welt einer neuen Ordnung zuzuführen, in der solche Kriege nicht mehr nötig sind.

Als wichtigstes Mittel hierzu dient die Stärkung internationaler Organisationen wie der UNO. Weltparlament, Weltgerichtshof und Weltpolizei sind in den Ansätzen schon da und gewinnen ständig wachsenden Einfluss.

Diese Pläne sind allerdings immer wieder ins Stocken geraten durch nationalistische Kriege und Zersplitterungen, etwa im ehemaligen Jugoslawien und der ehemaligen Sowjetunion, die der NW entgegenzustehen scheinen. Freilich ist es auch möglich, dass gerade dadurch die Neustrukturierung der Welt beschleunigt wird. Denn nur eine Menschheit, die von Kriegen und Krisen dermaßen geschüttelt worden ist, dass sie am Rande der Verzweiflung steht, wird wohl ein Weltparlament als das kleinere Übel akzeptieren. Die dabei stets mitschwingende Gefahr einer Weltdiktatur erscheint erst dann nicht mehr so schlimm.

Vor allem in den USA besitzt der Gedanke einer NW eine lange Tradition. Das wird etwa daran deutlich, dass sich auf jeder Ein-Dollar-Note der Aufdruck “Novus ordo seclorum” (“NW”) findet – in Verbindung mit einer Pyramide und einem seltsamen Auge, das auf der Spitze der Pyramide steht. Man weiß, dass es sich dabei um Freimaurer-Symbole (die Freimaurer-Pyramide und das Auge Luzifers) handelt. Und hier – in der Freimaurerei (insbesondere bei den Illuminaten) – liegt auch die Wurzel der Vorstellung von der NW begründet.

Das Ziel der Illuminaten beschrieb der Gründer dieses 1776 entstandenen Geheimordens, der Kirchenhistoriker Adam Weishaupt, folgendermaßen: Fürsten und Nationen werden ohne Gewalttat von der Erde verschwinden. Das Menschengeschlecht wird eine einzige Familie und die Welt die Wohnung von Menschen, die nur ihrer Vernunft folgen. Auf allen Gebieten soll absolute Toleranz herrschen. Eine absolute Wahrheit kann und darf es nicht geben, ebenso keine absolute Religion.

Insbesondere in Gestalt der UNO (United Nations Organisation), der inzwischen fast alle Staaten der Erde angeschlossen sind, spitzt sich gegenwärtig die Globalisierung zu. In der Agenda 21 beispielsweise wird dem UNO-Generalsekretär ein sehr großes Machtpotential eingeräumt, etwa indem es heißt:„Der Generalsekretär 38.15. Eine entschlossene und wirksame Führung durch den Generalsekretär ist von ausschlaggebender Bedeutung, da er/sie der zentrale Ausgangspunkt der institutionellen Regelungen innerhalb des Systems der Vereinten Nationen für einen erfolgreichen Folgeprozeß der Konferenz und für die Umsetzung der Agenda 21 darstellen würde.“

4. Die technischen Voraussetzungen der Globalisierung

Damit die Menschheit eine einzige Familie werden kann, muss sie immer enger zusammenrücken. Technisch wurde dies in den letzten Jahrzehnten in enormem Umfang ermöglicht. Die Menschheit ist immer enger zusammengerückt durch Verkehr, Telekommunikation und Massenmedien, vor allem durch das Fernsehen. Es ist heute möglich, praktisch jeden Ort der Erde in längstens 48 Stunden per Flugzeug zu erreichen. Die Telefon-Kabelsysteme wurden ständig weiter ausgebaut. In fast jedem Haushalt der reichen Länder steht ein Fernseher, doch selbst in den armen Ländern ist der Fernseher oft das erste, was angeschafft wird. So sah ich TV-Geräte in den ärmsten Hütten Ägyptens und Schwarzafrikas stehen!

Immer perfektere Computersysteme, insbesondere das Internet, ermöglichen eine lückenlose Speicherung und Abrufbarkeit von Daten. Datenschutz wird immer mehr zur Illusion ‑ unter anderem wegen der wachsenden Computerkriminalität. In Brüssel steht ein riesiger Zentralcomputer, in dem sämtliche Wirtschaftsdaten des europäischen Raums gespeichert sind.

Der Zahlungsverkehr wird immer mehr technisiert und vereinheitlicht. In Europa löste die Einheitswährung Euro – gekennzeichnet durch den fünfzackigen Stern (Pentagramm) – die Einzelwährungen der Länder ab. Symbol für Europa ist übrigens eine nackte Frau auf einem Stier, der den verwandelten heidnischen „Göttervater“ Zeus verkörpert (vgl. Offb 17!).

Europahymne ist die freimaurerisch inspirierte Ode „An die Freude“ von Friedrich Schiller, vertont in Beethovens Neunter Sinfonie, in der es heißt: „Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt. Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.“

Neben das Bargeld sind zunehmend Kreditkarten getreten, doch auch diese werden wohl in absehbarer Zeit durch technisch bereits entwickelte neue Zahlungsarten und Kontrollmöglichkeiten ersetzt, z.B. durch in die Haut implantierbare Chips, durch Fingerabdruck- und Hand-Biometrie-Daten, durch genetische oder elektronisch-physiognomische Erkennung oder durch ein Laser-Tätowierungssystem, bei welchem man den Zahlungskunden Nummern in die Haut eingraviert – und das alles mit dem Argument „größerer Sicherheit“.

Ich möchte die positiven Seiten und Vorteile der genannten Entwicklungen keineswegs übersehen. Sie bringen mancherlei Erleichterungen und Vereinfachungen mit sich. Und doch springen die Kehrseiten dem kritischen Beobachter ins Auge: wachsende Vernetzung, Vereinheitlichung und Kontrollierbarkeit der Menschen.

Jetzt rücken biblische Prophezeiungen in den Bereich des Vorstellbaren, deren Verwirklichung zur Zeit ihrer Niederschrift noch reichlich utopisch erscheinen mußte. Das Satellitenfernsehen könnte es ermöglichen, daß „etliche aus den Völkern und Geschlechtern und Sprachen und Nationen“ die Leichname der getöteten zwei Gotteszeugen der Endzeit dreieinhalb Tage lang „sehen“ werden (Offb 11,9) ‑ ebenso wie die Lästerungen und der Kult des antichristlichen „Tieres“ weltweite Verbreitung finden (Offb 13,5‑8.11‑15).

Und die vereinheitlichten Zahlungsarten in Verbindung mit totaler Computererfassung könnten die Voraussetzungen bilden zur Erfüllung von Offenbarung 13,16‑18: „Und es (das Tier aus dem Abgrund) macht, daß sie allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven, sich ein Zeichen machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, und daß niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.

“Nur das Sprachproblem ist noch nicht gelöst, doch gibt es auch hier Entwürfe, z.B. die weltweite Verbreitung von Englisch oder die Kunstsprache Esperanto, die alle Menschen sprechen sollen. So versucht der Mensch, selber die babylonische Sprachverwirrung rückgängig zu machen.

5. Globalisierung auf wirtschaftlichem Gebiet

Ein charakteristisches Zeichen der Endzeit und eine Voraussetzung dafür, daß „niemand kaufen oder verkaufen kann“, wenn er sich nicht dem antichristlichen System unterwirft, wird in Jakobus 5 genannt: die Konzentration immer größerer Reichtümer in immer weniger Händen. „Ihr habt euch Schätze gesammelt am Ende der Tage. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euer Land abgeerntet haben, den ihr ihnen vorenthalten habt, der schreit, und das Rufen der Schnitter ist gekommen vor die Ohren des Herrn Zebaoth. Ihr habt geschlemmt auf Erden und gepraßt und eure Herzen gemästet am Schlachttag. Ihr habt den Gerechten verurteilt und getötet, und er hat euch nicht widerstanden“ (Jak 5,3‑6).

Hier ist von ungerecht erworbenem Reichtum die Rede. Das Ausmaß dieser Ungerechtigkeit wird einem erst deutlich, wenn man hört, daß zum Beispiel in den USA die „Superreichen“, die gerade ein Prozent der Bevölkerung ausmachen, mehr besitzen sollen als die restlichen 99 Prozent zusammen. Und es ist ein offenes Geheimnis, daß aus diesem Kreis der Superreichen die meisten Illuminaten kommen, die durch ihre Macht enormen Einfluß auf die Politik nehmen.Zudem werden immer mehr Betriebe zusammengelegt – oder richtiger gesagt: die finanzschwächeren werden von den finanzstärkeren aufgekauft.

Auf internationaler Ebene werden im Zuge der Globalisierung Industriezweige und ganze Volkswirtschaften armer Länder von internationalen Konzernen aufgekauft, die dadurch immer mehr Macht gewinnen. In ein – zum Teil künstlich angeheiztes – Wirtschaftschaos wird gezielt immer lauter der Ruf nach einer neuen Weltfinanzordnung hineingetragen.

Ich will keinesfalls etwas dagegen sagen, daß man sich durch das Werk seiner Hände sein Einkommen und vielleicht auch einen gewissen Wohlstand erarbeitet. Problematisch ist es jedoch, wenn dieser Wohlstand auf Kosten anderer geht, etwa durch Unterbezahlung von Arbeitern und Angestellten, Steuerhinterziehung, Betrug oder die Zerschlagung anderer Betriebe oder Volkswirtschaften. Die Bibel spricht hier eine deutliche Sprache. So heißt es etwa beim Propheten Amos:

„Hört dies, die ihr die Armen unterdrückt und die Elenden im Lande zugrunde richtet und sprecht: Wann will denn der Neumond ein Ende haben, daß wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, daß wir Korn feilhalten können und das Maß verringern und den Preis steigern und die Waage fälschen, damit wir die Armen um Geld und die Geringen um ein Paar Schuhe in unsere Gewalt bringen und Spreu für Korn verkaufen? Der HERR hat bei sich, dem Ruhm Jakobs, geschworen: Niemals werde ich diese ihre Taten vergessen!“ (Amos 8,4‑7).

Wirtschaftliche Ungerechtigkeit kann zur Geldentwertung (Inflation) führen. Auch andere Ursachen können hier mitspielen, etwa das gegenseitige Hochschrauben der Lohn-Preis-Spirale durch die Tarifpartner, die Forderung nach „immer mehr“, die Steuerung des Weltmarktes durch die Rohstoffpreise (vor allem Öl), die wirtschaftliche Kluft zwischen Ländern der „ersten, zweiten und dritten Welt“, Fehlplanungen und Fehlinvestitionen auf Betriebs oder Staatsebene, die zu hohen Verschuldungen führen.

Jesus hat die „Teuerung“ (Inflation) als ein Kennzeichen der Endzeit genannt (Mt 24,7). Viele Experten meinen, daß die Menschheit auf eine neue Weltwirtschaftskrise zusteuert. Eine solche würde geradezu den Ruf nach dem „starken Mann“ erforderlich machen, der die Welt wieder ins Lot bringt. Eine Vorschattung davon war zum Beispiel die Weltwirtschaftskrise und die daraus entstandene Massenarbeitslosigkeit 1929, die vielerorts die Entstehung von Diktaturen begünstigte.

6. Globalisierung auf religiösem Gebiet

Auf weltanschaulich-religiösem Gebiet fällt das Streben nach der NW zusammen mit dem Anspruch absoluter Toleranz und einer Ökumene der Religionen. Der Tübinger Theologe Hans Küng (Projekt Weltethos) hat es kurz auf folgende Formel gebracht: “Kein Friede unter den Völkern dieser Welt ohne einen Frieden unter den Weltreligionen!”

In ähnlicher Weise begründete der Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker seine Forderung nach Einberufung eines Friedenskonzils aller Kirchen und Religionen: “In Bezug auf die drei Bereiche (Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung) ist eine Einigung der Christen und eine Übereinstimmung der Weltreligionen möglich und geboten. Eine weltweite politisch wirksame Rechtsordnung ist zu fordern” (Die Zeit drängt, 1986, 114).

In vielen Kirchen sind solche Forderungen auf ein offenes Ohr gestoßen. So wurde bereits Mitte der sechziger Jahre auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil der römisch-katholischen Kirche eine stärkere Öffnung zu den nichtchristlichen Religionen hin beschlossen, bei denen man “Wahrheitselemente” finden will (“aggiornamento”).

Im Oktober 1986 lud Papst Johannes Paul II. erstmals führende Vertreter der christlichen Kirchen, aber auch der nichtchristlichen Religionen zu einem sogenannten Friedensgebetstreffen nach Assisi/Italien ein. Dieses wurde seither jährlich wiederholt, zum Beispiel 1987 auf dem “heiligen Berg” Hiei der Buddhisten bei Kyoto/Japan. Bei seinen Ansprachen redet der Papst Angehörige heidnischer Religionen immer wieder als seine “Brüder und Schwestern” an.

Auch in vielen evangelischen Kirchen kam es in den sechziger Jahren zum Ersatz des Missionsauftrags im biblischen Sinn (Bekehrung der Heiden) durch ein alles offen lassendes Dialogprogramm. Insbesondere der Ökumenische Rat der Kirchen ist hier Vorreiter.

Auf Kirchentagen werden immer häufiger “Gebetstreffen” zwischen Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten und Angehörigen anderer Religionen angeboten. Da sich aber dem Dialog der Religionen doch noch mancherlei dogmatische Hürden entgegenstellen, versucht man verstärkt, durch gemeinsame praktische und moralische Anliegen ein Bindeglied zur NW auf religiösem Gebiet zu bauen.

In dieser Schaffung eines weltweiten Netzwerkes nimmt allerdings der Vatikan eine entscheidende Rolle ein. Der römische Papst ist es, der insbesondere seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Vertreter und Führer sämtlicher Konfessionen und Religionen immer wieder zu „Gebetstreffen“ eingeladen hat, um damit dem „Weltfrieden“ zu dienen. Der römische Papst ist es, der eine Art Integrationsfigur für Politiker unterschiedlicher Couleur darstellt, die ihn besuchen und mit ihm zusammenarbeiten, um die „Weltgemeinschaft“ aufzubauen und alle trennenden Grenzen nach und nach zu beseitigen.

Der amerikanische Autor und Weltanschauungs-Experte Dave Hunt identifiziert in seinem wichtigen Buch „Globaler Friede und Aufstieg des Antichristen“ (Hamburg 1993) die römische Religion mit der „Hure Babylon“ und meint: „Es gibt keine andere Kirche, die auch nur annähernd einen solchen Einfluß auf weltliche Machthaber ausgeübt hat. Der Papst empfängt und segnet einen nicht enden wollenden Strom von Würdenträgern, die bei ihm um Audienz bitten. Darunter sind selbst Terroristen wie Jassir Arafat von der PLO“ (S. 119).„

Vor allem dem Papst ist es zu verdanken, daß die weltumspannende ökumenische Bewegung sich derzeit explosionsartig ausbreitet. So wie Gorbatschow die politische Welt verändert hat, so hat der Papst der religiösen Welt ein neues Gesicht gegeben. Weil er sein großes Ansehen ins Spiel bringen konnte und den Weltfrieden als Anreiz einsetzte, konnte der Papst 1986 die Führer der 12 Weltreligionen im italienischen Assisi versammeln. Die Teilnehmer beteten jeweils zu dem ´Gott`, an den sie gerade glaubten, und flehten zu den Gottheiten um den Weltfrieden. Um zu rechtfertigen, daß er sogar die Gebete von Medizinmännern und Feueranbetern respektierte und würdigte, erklärte Johannes Paul II. den Teilnehmern:
´Die Herausforderung, den Frieden zu erringen,… ist höher zu bewerten als alle religiösen Unterschiede`“ (S. 163).

Hunt berichtet auch von dem weithin geheimgehaltenen „Weltforum der Geistlichen und Parlamentarier zur Rettung der Menschheit“, das fast unbemerkt bereits im Oktober 1985 gegründet wurde. In diesem haben sich „geistliche Führungspersönlichkeiten“ der fünf größten Weltreligionen und Parlamentarier aus allen fünf Kontinenten zusammengefunden, um – wiederum in einer vordergründig „guten“ Zielsetzung – einen „Gedankenaustausch zur ökologischen Rettung und zum Weltfrieden“ zu führen. Die aus diesem Weltforum hervorgegangene Arbeitsgemeinschaft faßte folgenden Beschluß:

„Wir haben uns mit dem Wesen der Beziehung zwischen politischem und religiösem Leben beschäftigt und … sind miteinander übereingekommen, daß beide Parteien (die politischen und religiösen Führer) die Zusammenarbeit brauchen und erstreben… und wir werden auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene jede erdenkliche Zusammenarbeit der Geistlichkeit mit den Parlamentariern fördern. Wir stehen am Anfang einer neuen Epoche des Weltbürgertums … Dieses neue Bewußtsein überspringt alle Rassenschranken, alle Grenzen zwischen Religionen, Ideologien und Nationalitäten … Wir sind Träger der Vision einer neuen Weltgemeinschaft, mit der die lange und tragische Geschichte menschlicher Gewalt durch ein Zeitalter gegenseitig zugesicherten Wohlergehens und Friedens abgelöst wird“ (S. 164).

Seit seiner Entstehung hat sich dieses „Weltforum“ – von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt – immer wieder getroffen, um die Globalisierung auf politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene voranzutreiben. An einem Treffen im April 1988 in Oxford beispielsweise nahmen Geistliche und Parlamentarier aus 52 Ländern teil, unter ihnen „Senatoren aus Amerika, führende Wissenschaftler, Mitglieder des Obersten Sowjet und der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, der UNO-Generalsekretär und der Erzbischof von Canterbury, Mutter Teresa, der Dalai Lama, Mitglieder des Kabinetts, Kardinäle, Yogis, Bischöfe, Rabbis, Imame und Mönche”. In der Abschlußerklärung hieß es:

„Unsere gemeinsame Sorge um das Überleben der Welt hat uns zusammengebracht … und wir sind durch unsere Begegnung zu der klaren Erkenntnis gelangt, wie grundlegend das Einssein der Menschheit ist … und die Erkenntnis, daß jeder einzelne Mensch sowohl eine geistliche als auch eine politische Dimension hat. Jeder von uns ist durch die Erfahrungen und Erlebnisse in Oxford verändert worden … und [wir] sind Verpflichtungen eingegangen, die unwiderruflich sind“ (S. 164 f.).

Hunt folgert zu Recht: „Solch eine ökumenische Partnerschaft der religiösen und politischen Führungselite ist eine wichtige Voraussetzung für das Auftreten des Antichristen“ (ebd.).

7. NW und Globalisierung aus biblischer Sicht

Wie die Neue Weltordnung so spricht auch die Bibel von einem zukünftigen Reich, in dem Friede und Gerechtigkeit herrschen werden und in dem keine Träne mehr geweint wird. Sie spricht davon mit großartigen und eindringlichen Worten etwa am Ende der Johannesoffenbarung. Und doch wird deutlich, dass nicht der Mensch es ist, der dieses Reich herbeiführt, sondern allein Gott der HERR, der spricht: “Siehe, ich mache alles neu” (Offb 21,5).

So wichtig und notwendig menschlich-politische Friedensbemühungen sind, so unmöglich ist es, dadurch umfassenden und dauerhaften Frieden im Stil einer “NW” zu erreichen. Wer das behaupten wollte, müsste die Macht der Sünde leugnen, welche die Herzen der Menschen erfüllt. Selbst ein Apostel Paulus musste bekennen:

“Das Gute, das ich will, tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich” (Römer 7,19).

Und in 1. Joh 1,8 f. lesen wir: “Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er (Gott) treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.”

Die Zielvorstellung von einer NW geht – so schön und faszinierend sie zunächst erscheint – von einem utopischen und unrealistischen Menschenbild aus, welches den biblischen Aussagen vom sündhaften Wesen des Menschen widerspricht.

Noch problematischer ist die Verwässerung der Wahrheitsfrage, die mit dem Einheitsgedanken verbunden ist. Hier strebt man nach Einheit auf Kosten der Wahrheit. Hier wird nicht nur Toleranz gegenüber der Person des anderen vorausgesetzt, was durchaus legitim wäre, sondern auch Toleranz in der Sache. Und das bedeutet, dass Wahrheit relativiert wird. Da geht das Heil verloren. Jesus Christus, wie er uns in der Bibel beschrieben wird, lässt sich nämlich nicht in den Einheitssog einer Ökumene der Religionen einbeziehen. Er spricht:

“Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich” (Joh14,6).  –  Und es gilt: “In keinem anderen ist das Heil” (Apg 4,12).

Ebensowenig lässt sich der Heilige Geist mit den Geistern heidnischer Religionen gleichsetzen, bei denen es sich nach biblischer Aussage um gefallene Engel (Dämonen) handelt (1. Kor 10,20 f.; 2. Kor 6,14 ff.).

Für das Verständnis von Judentum und Christentum ist das erste Gebot konstitutiv:

“Ich bin der Herr, dein Gott … Du sollst keine anderen Götter neben mir haben” (2. Mose 20,2 f.).

Die Vertreter einer NW und einer Ökumene der Religionen versuchen zwar mit allen Mitteln, solche Aussagen umzudeuten oder historisch-kritisch aufzulösen, aber es gelingt ihnen nicht. Die ganze Bibel ist nämlich durchdrungen davon. Das erste Gebot mit der Absolutheit des dreieinigen Gottes ist das Thema, das wie ein roter Faden die gesamte Heilige Schrift durchzieht. Wo das erste Gebot übertreten wird, wird nicht Friede die Folge sein, sondern das Gericht Gottes. Das lehrt uns die gesamte Geschichte des Alten und des Neuen Bundes.

Jede Religionsvermischung oder auch schon Relativierung der Absolutheit des dreieinigen Gottes fordert früher oder später seinen Zorn heraus. Den Höhepunkt wird Gottes Gericht erreichen, wenn er die Herrschaft des Antichristen, des endzeitlichen satanischen Weltdiktators, für eine bestimmte Zeit zulässt.

In diesem Zusammenhang ist es interessant zu sehen, dass auch der Antichrist ein Friedensreich errichten wird. Es wird die diabolische Nachäffung bzw. Vorwegnahme des messianischen Friedensreiches Jesu Christi sein, verbunden mit der letzten Steigerung menschlichen Größenwahns und Selbsterlösungsstrebens

Die Bibel spricht davon, dass der Antichrist dieses Reich aufrichten wird, bevor Jesus für die Welt sichtbar wiederkommt:

“Lasst euch von niemand verführen, in keinerlei Weise; denn er (Jesus) kommt nicht, bevor der Abfall kommt und der Mensch der Bosheit offenbart wird, der Sohn des Verderbens. Er ist der Widersacher, der sich überhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott” (2. Thess 2,3 f.).

Und für die Zeit des Antichristen unmittelbar vor Jesu Wiederkunft gilt:

“Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, dann wird sie das Verderben schnell überfallen gleichwie der Schmerz eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen” (1. Thess 5,3).

Jede Friedensbestrebung und -bewegung, jede Bestrebung einer NW muß sich an diesen Voraussagen messen lassen. Wie ist ihr Verhältnis zu Jesus Christus? Wird ein Friedensreich an Jesus Christus vorbei oder gegen Christus erstrebt? Will man Einheit auf Kosten der Wahrheit erreichen, die allein in Jesus Christus offenbart ist?

Wenn ja, dann arbeitet man – gewollt oder ungewollt – dem Antichristen in die Arme.

Zusammenfassung: Die NW erstrebt Frieden durch Welteinheit:

politisch: durch das Zusammenrücken der Machtblöcke und Ideologien im “Europäischen Haus” und weltweit; durch internationale Ordnungen, Institutionen und Kontrollmechanismen;

wirtschaftlich: durch ein neues Weltwirtschaftssystem und immer mehr vereinheitlichte Zahlungsarten;

religiös: durch Dialog und Zusammenarbeit mit Angehörigen aller Religionen. Dieses Erstreben der Welteinheit hat jedoch mehrere Verluste zur Folge:

den Verlust der Freiheit der einzelnen Völker, die ihre Souveränität an immer höhere politische Komplexe abgeben müssen;

den Verlust der Freiheit des einzelnen Menschen, der im Fall einer nicht-systemkonformen Einstellung bei einem Zusammenrücken der Welt immer weniger Ausweich- und Fluchtmöglichkeiten (etwa in “neutrale Staaten”) findet;

c. den Verlust der Wahrheit des christlichen Glaubens, die – wie z.B. in Verlautbarungen zum “Konziliaren Prozess” geplant – in einen “universalen ethischen Konsens” der Ideologien und Religionen integriert und damit letztlich beseitigt werden soll.Dem Welteinheitssystem werden dieselben Wirkungen zugeschrieben, die in der Bibel für das messianische Friedenreich Jesu Christi verheißen sind. Die NW soll denn auch evolutionär Schritt für Schritt dorthin führen. Dabei jedoch wird übersehen, dass die Welt nicht evolutionär in den “neuen Himmel und die neue Erde” mündet, sondern dass sie wegen der wachsenden Sünde und Unbußfertigkeit der Menschheit vergehen muss, bevor Gott – allein mit der Schar derer, die ihm die Treue gehalten haben – seine neue Welt schafft (vgl. Mt 24 parr.; 1. Kor 7,31; 2. Petr 3,10; Offb 6 ff. u.a.);

b. dass dieses Gericht Gottes nicht aufgehalten, sondern im Gegenteil noch beschleunigt wird, wo die größte Sünde, der Götzendienst in anderen Religionen und in menschenverherrlichenden, atheistischen Ideologien (etwa dem Marxismus), durch deren Anerkennung als gleichberechtigte Dialogpartner toleriert und forciert wird (vgl. 2. Mose 20,2 f.; 2. Kön 17,35 f.; Jes 44; Jer 16,19-22; 1. Kor 10,20 f.; 2. Kor 6,14-17 u.a.);

c. dass Jesus nicht wiederkommt, bevor der Antichrist erschienen ist, der sein trügerisches und zeitlich eng begrenztes Weltfriedensreich aus den Kräften satanischer Inspiration und einer vereinigten Menschheit heraus errichten wird (vgl. 1. Thess 5,2 f.; 2. Thess 2,1-12; Offb 13 und 17 f.).

8. Was kommt auf bibeltreue Christen zu?

Bibeltreue Christen passen nicht in den Sog der Globalisierung. Da sie an Jesus Christus als dem einzigen Weg zu Gott dem Vater festhalten (Joh 14,6), gelten sie als Störer und Feinde des Friedens und der diesem zugrundeliegenden Sachtoleranz. Sachtoleranz bedeutet Verwässerung und Auflösung der Wahrheit, während Persontoleranz die Liebe zum Sünder und Irrenden einschließt, um ihn für Jesus zu gewinnen. Persontoleranz soll also dazu dienen, dem Nächsten durch anteilnehmende und abholende Liebe den Weg zu Jesus Christus zu ebnen, während Sachtoleranz den Weg zum Antichristen bahnt. Werden diese beiden Begriffe mit ihren unterschiedlichen Zielsetzungen nicht auseinandergehalten und wird einfach nur allgemein von „Toleranz“ geredet, dann ist die Verwirrung komplett.

Nun werden heute Christen, die an Jesus Christus als „dem Weg, der Wahrheit und dem Leben“ (Joh 14,6) festhalten, sehr schnell mit dem Stigma der „Intoleranz“ belegt und in die Sekten-Ecke gestellt. Sie gelten dann als „unbelehrbare Fundamentalisten“ oder ähnliches, wobei man mit „Fundamentalist“ Gewalt und Terror assoziiert, wie man ihn von manchen islamisch-fundamentalistischen Gruppen her gewohnt ist. Daß bibeltreue Christen, die ihren Glauben ernst nehmen, hingegen vom Gebot der Feindesliebe inspiriert sind (oder sein sollten), das in der Bergpredigt (Mt 5,43 ff.) steht, wird geflissentlich verschwiegen. Viele Gruppen und Bewegungen – auch im evangelikalen Bereich – werden heute von ihren Gegnern als „Sekten“ bezeichnet und verunglimpft. Über den Unterschied zwischen Freikirchen und Sekten besteht bei Politikern und in der Öffentlichkeit weithin Unklarheit. So werden Freikirchen wie Methodisten, Baptisten, Mennoniten und Freie Evangelische Gemeinden in Presseverlautbarungen immer wieder in undifferenzierter Weise in einem Atemzug mit Gruppen wie Scientology, Zeugen Jehovas und Mormonen genannt.

Ein Beispiel hierfür ist eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP vom 24. April 1997, in der es heißt: „800.000 Deutsche bekennen sich zu Sekten“. Hintergrund dieser Meldung war eine Umfrage, welche die Enquete-Kommission „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ des Deutschen Bundestages in Auftrag gegeben hatte. Das Marktforschungsinstitut Infratest Burke (München) befragte 11.000 Bürger, ob sie einer neuen religiösen bzw. weltanschaulichen Bewegung angehören. In der Auswertung waren Freikirchen wie Baptisten, Mennoniten usw. als inner- und randkirchliche Sondergruppen neben Sekten wie den Zeugen Jehovas oder Organisationen wie Scientology genannt worden.

Daraufhin kam von freikirchlicher Seite scharfe Kritik, z. B. von dem Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Eckhard Schaefer (Bad Homburg), der mit 88.000 Mitgliedern größten Freikirche Deutschlands. Schaefer meinte: „Uns in der Studie aufzuführen, hat dieselbe Qualität und Aussagekraft, wie den Deutschen Bundestag als terroristische Vereinigung zu bezeichnen“ (Idea-Pressedienst Nr. 47/97 vom 28.4.1997).

Der Zwischenbericht der Enquete-Kommission „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ (Bundestags-Drucksache 13/8170) ging – wie auch der spätere Endbericht – von einem „problemorientierten Ansatz“ aus und legte seiner Einordnung der untersuchten Vereinigungen politische, juristische, soziologische und psychologische (aber keine theologischen) Kriterien zugrunde. Sein Urteil bewegte sich im Spannungsfeld zwischen „religiös-weltanschaulicher Toleranz und Pluralität auf der Grundlage von Artikel 4 GG (Grundgesetz)“ und der „Notwendigkeit“, der Religionsfreiheit in gewissen Fällen politisch-juristische Grenzen (z. B. durch Beschränkungen und Verbote) zu setzen (S. 7 f.).

Diese Grenzziehung mit den ihr zugrundeliegenden Kriterien war der umstrittenste Punkt im Vorhaben der Enquete-Kommission. Die Grenzziehung dürfe dann erfolgen, wenn „deviantes Handeln“ (von der gesellschaftlichen Norm abweichendes Handeln) vorliege, wobei „Verstöße gegen geltendes Recht, Störung des öffentlichen Friedens oder Schädigungen des Einzelnen“ verwirklicht seien (S. 67). Den Maßstab bildete also der gesellschaftliche Status quo (und z. B. nicht die Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments!). Dies wird voraussichtlich auch bezüglich der „Antidiskriminierungsgesetze“ für bibeltreue Christen massive Folgen haben – bis hin zur gesellschaftlichen Ächtung, Verfolgung und Gefängnisstrafe, etwa wenn sie Homosexualität und ähnliche sexuelle Praktiken öffentlich als „Sünde“ bezeichnen.

Wer aber „Sekte“ nur oder in erster Linie psychologisch (nach den Methoden, die zur Anwendung kommen), soziologisch (nach der Größe und Mitgliederzahl) oder politisch (nach dem Einfluß und dem Verhältnis zum Staat) definiert, geht an der Sache vorbei. Die Glaubenslehre – und damit die Wahrheitsfrage – kann nicht ausgeblendet werden. Entscheidend ist das theologische Kriterium: das Verhältnis zu Gott und seiner Offenbarung. So möchte ich – gegenüber dem heutigen Trend – das theologische Kriterium wieder in den Mittelpunkt stellen und definiere wie folgt: „Sekten“ sind in christlicher Sicht alle religiösen Gruppen (unabhängig von ihrer Mitgliederzahl, ihrer Größe und ihrem Einfluß), die in ihrer Lehre und in ihrem Leben den Hauptlehren des Alten und Neuen Testaments widersprechen und statt dessen eigene Lehrsysteme und Verhaltensweisen entwickelt haben. Solche Widersprüche zu den Hauptlehren des Alten und Neuen Testaments ergeben sich z.B. durch Hinzufügung zu oder Hinwegnahme von Lehren der Heiligen Schrift (1. Kor 4,6; 2. Joh 1,9; Offb 22,18 f.); durch Lehren im Widerspruch zum eindeutigen Wortsinn und Gesamtzusammenhang der Bibel (Gal 1,6 ff.); durch Ausblendung oder Umdeutung zentraler Wahrheiten des christlichen Glaubens, vor allem durch die Verleugnung Jesu Christi und seines Erlösungswerkes für uns, durch Verleugnung, Relativierung oder Umdeutung seiner Gottessohnschaft, seiner Fleischwerdung, seines Sühneopfers am Kreuz und seiner leiblichen Auferstehung (1. Joh 2,22 f.; 4.2 f.; 2. Joh 1.7; 2. Petr 2,1; Jud 4).

9. Wer wird überwinden?

Überwinden wird nur, wer von Jesus Christus überwunden ist – und das heißt: wer zu ihm gehört ohne Wenn und Aber. Überwinden wird nur, wer ihm auch inmitten der zunehmenden antichristlichen Strömungen die Treue hält. So lesen wir in Offb 12,9-11: „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt, bis hin zum Tod.“

Um – auch heute schon – zu den Überwindern zu gehören, sind folgende Voraussetzungen notwendig:

– Wir glauben an Jesus Christus als unseren Erlöser und Herrn und sind seine Kinder.
– Wir stehen in ständiger Gebetsverbindung mit dem Herrn, damit er uns stärken, trösten, leiten, bewahren und korrigieren kann.
– Wir stellen Gottes Wort in den Mittelpunkt und richten unser Leben danach aus.
– Wir suchen die Gemeinschaft gläubiger Geschwister und verlassen unsere Versammlungen nicht.
– Wir bekennen Gott unsere Sünden und lassen uns reinigen durch das Blut seines Sohnes Jesus Christus.
– Wir leben aus der Gnade Gottes, aber mißbrauchen diese nicht zum Sündigen.
– Wir decken die Werke der Finsternis – auch in christlichen Gemeinden – auf und dulden diese nicht länger.
– Wir akzeptieren weder den Hochmutsgeist, der sich durch Spaltungssucht offenbart, noch den Vermischungsgeist, der eine Einheit und Ökumene um jeden Preis sucht.
– Wir lieben die wiedergeborenen Geschwister im Herrn Jesus Christus, auch wenn wir nicht in allen Lehrfragen mit ihnen übereinstimmen.
– Wir ringen aber genauso auf der Grundlage der Heiligen Schrift um die Erkenntnis und Durchsetzung der Wahrheit in den entscheidenden Heilsfragen, damit keiner verlorengehe.
– Wir sind bereit, Korrektur von Geschwistern anzunehmen, wo diese biblisch begründet ist, und zwar in unserer Lehre und in unserem Leben.
– Wir üben „christliche Enthaltsamkeit“, d.h. wir setzen uns nicht mutwillig gottfeindlichen und verführerischen Einflüssen aus, die uns vom Glauben wegziehen.
– Wir trennen uns von allen Strömungen, Praktiken und Methoden, die gegen das Wort Gottes stehen.- Wir üben wieder konsequente Gemeindezucht.
– Wir nehmen den Missionsauftrag ernst und laden Menschen in die Nachfolge Jesu Christi ein, solange es noch Zeit ist.
– Wir predigen die zentrale biblische Botschaft von der völligen Verlorenheit des Sünders, der Notwendigkeit der Buße und der Rettung allein aus Gnaden.
– Wir helfen unseren Mitmenschen auch praktisch durch Taten der Nächstenliebe und setzen Zeichen der Menschenfreundlichkeit Gottes in einer vergehenden Welt.
– Wir weihen unser Leben ganz neu und ganz allein dem dreieinigen Gott und dienen ihm bis an unser irdisches Ende – und weiter bis in alle Ewigkeit.

Für die (vor-)antichristliche Zeit gilt mehr denn je die Aufforderung in Eph 6,10-17:

„Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes”.

Buchhinweis: L. Gassmann, Globalisierung und Antichrist, 3,90 Euro –

Dr. theol. Lothar Gassmann, 

E-Mail: LOGASS1@t-online.de

 www.horst-koch.deinfo@horst-koch.de

 




Antichrist

Erich Sauer

DAS KOMMENDE GOTTESREICH

I. Teil: DAS ANTICHRISTLICHE WELTSYSTEM

II. Teil: DAS SICHTBARE REICH CHRISTI, unter:
( https://horst-koch.de/1000jaehriges-reich/  )

 – Zusammengestellt von Horst Koch, im Jahre 2006 –

1. Abschnitt: DAS ANTICHRISTLICHE WELTSYSTEM

1. Die Person des Antichristen

Das Kommen des Antichristen
Das Endziel des Christentums ist Jesus Christus; das Ende der Namenchristenheit ist der Antichrist. Es ist die unverkennbare Lehre der Bibel, daß das »Ziel« der Geschichte nicht das »Ergebnis« der Geschichte ist, daß das Reich Gottes nicht durch Wachstum und Aufstieg, sondern erst nach Zusammenbrüchen und Weltkatastrophen zur Herrschaft gelangt.
Die Gesetzlosigkeit wird »überhandnehmen«, die Liebe in vielen erkalten (Matth. 24,12), und der Menschensohn wird, wenn er kommt, nur wenig Glauben finden auf Erden (Luk.18,8). Nicht Christianisierung der Welt bis zur erfolgten Verchristlichung der Kultur, sondern zunehmende Feindschaft der Welt bis zur Ausstoßung des Christentums seitens der Kultur – das ist der Gang, den die biblische Weissagung prophezeit.

Es ist Grundsatz im göttlichen Weltregiment, daß alles zur Reife gelangt, das Gute wie das Böse (Matth. 13,29; Off. 14, 15); für das Böse aber führt Gottes Geduld zu verschärftem Gericht. »Lasset euch niemand verführen, denn des HErrn Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der Boshafte, den der HErr Jesus, wenn er kommt, umbringen wird mit dem »Hauch seines Mundes« (2.Thess.2,3). Nicht also Versöhnung, sondern Steigerung des Kampfes gegen Ende, nicht Verklärung, sondern Umbruch der Menschheitsentwicklung, nicht Bündnis zwischen Gott und Menschenruhm, sondern Zerschmetterung des Weltreichs durch das Gottesreich (Dan. 2,34; Off.19,11-21) – das ist die Art, wie die Sache des HErrn triumphiert.

Zunächst allerdings sieht es umgekehrt aus. Denn nach dem Zeugnis der Schrift wird ein Kultursystem entstehen, das, wie es scheint, alle Sehnsucht der Menschheit von Jahrtausenden erfüllt. An der Spitze desselben steht ein gewaltiger Machthaber, der durch geniale Organisation geistiger Weltbeherrscher und Weltbeglücker zugleich ist (Off. 13,7), ein Völkerberater, der alle Kriegsgefahr zuversichtlich bannt (1.Thess.5,3), ein Menschheitsorganisator (Off. 13,16), der Ordnung in das hoffnungslose Chaos der Massen bringt.


So wird er Weltgeist und Weltmacht zur höchsten Höhe emporheben, und für die Weltkultur wird es eine Zeit größten Aufschwungs und Glanzes sein.

Dies alles aber ohne Gott, nur im Vertrauen auf sich selbst, in Verherrlichung der eigenen Kraft und unter Vergottung des Menschengeistes (2.Thess.2,4).

Darum wird der Höchste seine Antwort nicht schuldig bleiben (Jer.17,5). Er wird seine Ehre keinem andern geben und seinen Ruhm keinem staubgeborenen Rebellen. 

Seine Antwort aber auf die Herausforderung durch den Antichrist wird die Herabsendung seines Christus sein (Apg. 3,20); und dieser wird den, dessen »Ankunft (Parusie) nach der Wirksamkeit Satans« gewesen war, vernichten »durch die Erscheinung seiner Ankunft« (durch die Epiphanie seiner Parusie) (2.Thess.2,8), »in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen, und denen, die dem Evangelium unseres HErrn Jesus Christus nicht gehorchen« (2.Thess.1,8). 
So wird der Höhepunkt der Kultur zum Enddrama der Geschichte, und durch das Abendrot der Welt flammt es gleichsam wie ein Wahrzeichen des Gerichts: »Mene, mene, tekel, upharsin«, »Gezählt, gezählt, gewogen und zu leicht erfunden« (Daniel 5,25).

Die Namen des Antichristen
Das Wort »Antichrist« kommt nur bei Johannes vor, und zwar in dreifachem Sinne:

von dem persönlichen Antichristen (1. Joh.2,18),

von dem Geist des Antichristen (1. Joh.4,3)
 und
von den Antichristen (in der Mehrzahl: (1. Joh.2,18. 2. Joh.7).



Doch schon im Altertum hat man darauf hingewiesen, daß mit diesem »Antichristen« des Johannes zweifellos dieselbe Persönlichkeit gemeint ist wie die, welche Paulus den Mensch der Sünde, den Sohn des Verderbens, den Gesetzlosen, den Widersacher nennt (2. Thess.2,3; 8), und die, nach der Offenbarung, als das »Tier« aus dem Völkermeer aufsteigt (Off. 13, 1-10) und, nach den Weissagungen Daniels, als das kleine Horn aus dem vierten Weltreich emporkommt (Dan. 7, 23-25).

So ergeben sich im ganzen sieben biblische Hauptbezeichnungen für dieselbe unheilvolle Gestalt, gleichsam als eine siebenfache Beschreibung der Gottwidrigkeit dieses dämonischen Rebellen.

Die Persönlichkeit des Antichristen
Der Antichrist ist sowohl eine Person als auch ein System. Er ist die einzelpersönliche Spitze eines Systems, der Verkörperer einer umfassenden Menschheitsempörung.
 – Als »Geistigkeit« und »Richtung« ist er zwar schon immer vorhanden (1. Joh. 2, 22; 2. Joh.7), als »Geheimnis der Gesetzlosigkeit« (2. Thess.2,7) und als »Geist des Antichristen« (1. Joh. 4,3)
 – daher die jahrtausendelange Linie seiner Vorläufer, der »Antichristen« in der Mehrzahl (1. Joh. 2,18);
 – aber als endgeschichtliche Vollausgestaltung ist er ein einzelner, ein dämonisches Genie, eine »Über«Menschengestalt, ein Teufelsmessias.



Daß der Antichrist zugleich eine Einzelpersönlichkeit ist, geht auch aus der eindeutigen Gegenüberstellung zu Antiochus Epiphanes, dem gottfeindlichen Syrerkönig der Makkabäerzeit, hervor, wie sie Paulus im zweiten Thessalonicherbrief vollzieht. 

Von ihm, diesem hervortretendsten Vorläufer des Antichristen, weissagt Daniel: »Er wird sich erheben und aufwerfen wider alles, das Gott ist, … und seiner Väter Gott wird er nicht achten« (Dan.11,36). Und wenn dann Paulus von dem »Menschen der Sünde« sagt, er sei »der Widersacher, der sich erhebt über alles, das Gott oder Gottesdienst heißt, also daß er sich selbst in den Tempel Gottes setzt und gibt vor, er sei Gott«, so ist die Verwandtschaft und Rückbeziehung unverkennbar: ja, der Wortlaut ist fast derselbe (2. Thess. 2,4). Der Apostel will sagen: Ein solcher, wie Antiochus Epiphanes es war, ist vor der Wiederkunft des HErrn zu erwarten, ein Widerwärtiger, ein Machthaber voller Dämonie, eine personhafte Verkörperung aller Gottesfeindschaft und Selbstvergottung.

Die Vorläufer des Antichristen


1. In der biblischen Geschichte waren es unter anderen

– Kain – der Begründer des Religionskrieges,

– Lamech – der ichvergötternde Prahler,

– Nimrod – der Begründer der Weltmacht (Babel)

– Bileam – der Verführer zur Hurerei
– 
Goliath – der lästernde Volksredner

– Antiochus Epiphanes – der Verwüster des Heiligtums.

2. In der Kirchen- und Weltgeschichte waren es besonders

– Nero – der Christenverfolger (Off. 13,7; 17,6), 
die Kaiser von Rom – die Vertreter
   der Weltmacht (Off. 17, 3; 9)
– 
Mohammed – der falsche Prophet

– das Papsttum – die Scheinreligion

– Napoleon – der Welteroberer,
– und überhaupt alle Erhalter und Erneuerer der römischen Weltreichsidee.
 –
Zwei Linien durchziehen die Geschichte der Menschheit: die Linie des Christus und die des Antichristen. …

2. DAS SYSTEM DES ANTICHRISTEN

Der Antichrist kommt nach Off. 13 als Haupt eines gottfeindlichen Menschheitssystems. Dieses ist – ganz offenbar in Gegenüberstellung und Nachahmung der göttlichen Dreieinheit – eine Einheit von drei Dreiheiten:

Drei Personen: der Drache, das Tier und der Prophet,

Drei Städte: Jerusalem, Babel und Rom,

Drei Grundsätze: staatliche, wirtschaftliche und religiöse Einheit.

Es ist der »Turmbau von Babel« in endgeschichtlicher Vollendung. Darum ist auch Zerschmetterung und Gericht Gottes Antwort auf diese Herausforderung der Menschen.



Das Wesen des Antichristentums stellt sich folgendermaßen dar:
I. Der Antigott  – 
Der »Drache« ist das Gegenbild des Vaters. Er ist die »erste« Person in der höllischen Trinität (Оff. 16, 13), der Anführer und »Verführer« des Ganzen, »die alte Schlange, welche Teufel und Satan genannt wird« (Off. 12, 9; Joh. 8, 44). Er steht zu dem »Tier« in einem ähnlichen Verhältnis wie in der Gottheit der Vater zum Sohn: Wie der Vater den Sohn in die Welt gesandt hat (Joh. 6, 57), so sendet der Satan den Antichrist nach seinem Herabsturz aus dem Himmel (Off. 12, 7-12). Wie der Vater dem Sohn »alle Gewalt gegeben« hat (Joh. 17, 2), so gibt der Drache dem Tier »seine Macht und seinen Thron« (Off. 13, 2).

II. Der Antisohn (Antichrist)  –  Das »Tier« ist die »zweite« Person in der dämonischen Trinität (Оff. 16, 13), der »Widersacher« (2. Thess. 2, 4) und große Gegenspieler des Christus.
1. Sein Ursprung.
- Christus kam »von dem Himmel« herab (Joh. 6, 38; Phil. 2, 8);
    der Antichrist steigt »aus dem Abgrund« empor (Оff. 11,7).

2. Sein Kommen. 
- Christus kam in des Vaters Namen; der Antichrist kommt in     seinem eigenen Namen (Joh. 5,43)
3. Sein Wesen. 
- Christus verkörpert als der »Heilige« die »Wahrheit«, der
    Antichrist als der »Gesetzlose« die »Lüge«. 
- Christus, das »Geheimnis der   
    Gottseligkeit«, ist der Erlöser (Matth. 1, 21); der Antichrist, das »Geheimnis der
    Gesetzlosigkeit« (2. Thess. 2, 7), ist der Verwüster (Dan. 7, 25).


III. Der Antigeist  –  Die »dritte« Person in der satanischen Dreieinheit ist der »falsche Prophet« (Off. 16, 13). Er ist der nachahmende Gegensatz des Heiligen Geistes, das zweite Tier von Off. 13.

Er ist »Prophet« (Off. 13,11), gleichwie der Geist Gottes die Lebenskraft aller Prophetie ist (2. Petr. 1, 21). Er empfängt alles vom Antisohn (Off. 13, 12; 15), gleichwie der Geist Gottes alles vom Sohne nimmt. Er belebt alle Anbetung des Tieres (Off, 13, 12), gleichwie der Geist Gottes alle Anbetung des Heiligen bewirkt (Joh. 4, 23)

So ist das Ganze eine höllische Trinität, ein ungeheurer geist-seelisch-leiblicher Abgrundsorganismus.
 Der Drache ist der »Geist«, das Tier ist der »Leib«, der falsche Prophet ist die »Seele« des Ganzen.
 Damit aber berührt sich auch in der Geschichte des Teufels das Ende mit dem Anfang; denn nun wird offenbar, daß das antichristliche System nichts Geringeres ist als der Höhepunkt aller satanischen Rebellion, die zielbewußte Durchführung seiner Gier nach Gottgleichheit: »Ihr werdet sein wie Gott!« (1. Mose 3, 5; Jes, 14, 13).

DIE KULTURELLE DREIEINHEIT

I. Die politische Reichseinheit
Wenn nach Off. 13 »alle, die auf Erden wohnen«, das Tier anbeten (V. 8) und »alle« sein Malzeichen annehmen, die Kleinen und die Großen (V. 16), wenn »niemand« mehr kaufen oder verkaufen kann, der dies nicht tut (V. 17), und »alle« getötet werden, die sich der Bildanbetung widersetzen (V. 15), so bedeutet dies, daß ein Kultursystem im Kommen begriffen ist, das politisch und staatlich ganze Völkergruppen erfaßt, das jeden einzelnen überwacht und keinen Widerspruch duldet.


Das aber heißt: die biblische Prophetie weissagt eine Zusammenarbeit vieler Länder, ein Riesenkultursystem zahlreicher Systeme, einen umfassenden Staatenbund mit einheitlicher Spitze. »Ihm wurde Gewalt verliehen über ALLE Stämme und Völker, Sprachen und Nationen« (Off. 13,7) ! 

Hier ist Vereinigung von Begeisterung (Off. 13, 4) und Furchtwirkung (Off. 13, 15), von Menschheitsbeglückung (Off. 11, 7-10) und rücksichtsloser Härte (Off. 11, 7; 13, 10; 17, 6), von Kulturidealismus und Despotie (Off. 17, 6).

Hier ist der verwegene »Turmbau« der »Babylonier« der Endzeit (1. Mose 11, 1; 5 vgl. Off. 13, 7), der Höhepunkt aller Selbsterlösung der Menschheit ohne Gott, die Siebenhügelstadt an den Wassern, »Großbabylon«, die Hure (Off. 17). …

Das »Babel« der Offenbarung, die »Hure an den vielen Wassern« (d.h.Völkern), sitzt auf einem Tier mit sieben Köpfen, die sieben Berge bedeuten (Off. 17,1-16), ist also unverkennbar die »Versammlung des Erdkreises«, die Urbs Septicollis, die Siebenhügelstadt Rom selbst. So hat das antichristliche Reich als Kernreich eine Gruppe von zehn Staaten, entsprechend den zehn Zehen im Kolossalstandbild … – In jedem Fall wird das römische Gebiet und die römische Reichsidee der politische Kern und die politische Seele des Ganzen sein.


Die wirtschaftliche Reichseinheit
Nach Off. 13, 17 wird »niemand auf der ganzen Erde« mehr kaufen oder verkaufen können, der nicht das Malzeichen des Tieres angenommen hat. Das ist nur möglich, wenn im antichristlichen Reich alle kaufmännischen, sozialen und Industrieunternehmungen unter einer gemeinsamen Oberaufsicht stehen, wenn dort eine Stelle besteht, die eine absolute Kontrolle und Herrschaft über den Markt ausübt.


Damit aber weissagt das Neue Testament eine riesenhafte Organisierung innerhalb der Menschheit mit Erfassung jedes einzelnen ihrer zugehörigen Glieder, eine viele Völker umspannende Ausübung des Alleinverkaufsrechts… – 
Das Gottfeindliche besteht am Ende der Welt darin, daß dies alles zum Kampf gegen gen Ewigen mißbraucht wird, zur Zerstörung des biblischen Christentums, zur brutalen Unterdrückung der Zeugen des christlichen Glaubens (Off. 13, 17. 20,4).

Die religiöse Reichseinheit
1. Selbstvergottung der Menschheit.
Nach den Weissagungen der Offenbarung wird der Antichrist »angebetet« werden. Er wird die Bewunderung der ganzen Erde, die Verehrung ihrer Bewohner, die Begeisterung der Massen entflammen (Off. 13,8). Man wird von ihm sagen: »Wer ist dem Tiere gleich?« Er wird, in Vergottung der eigenen Kraft, sich über alles Göttliche erheben, sich in den Tempel Gottes setzen und darstellen, daß er Gott sei (2. Thess. 2, 4).

Damit aber wird seine Verehrung zur Verehrung des Menschentums überhaupt, und wer sich ihm widersetzt, widersteht der Gesamtheit: er ist Beleidiger der Menschheit in des Wortes verletzendster Bedeutung; er ist »Empörer« und »Rebell« und fällt darum der Vernichtung anheim.

Durch dies alles aber wird das antichristliche System eine politische Glaubensgemeinschaft mit Verschmelzung von Staat und Religion, eine sich selbst vergötternde Weltkirche unter Nichtduldung aller entgegengesetzten Überzeugungen. Also: Aufhebung der Glaubensfreiheit, religiöser Zwang, planmäßige Gewissensknechtung.

Dies ist die Religion des Antichristen: es ist die greuliche Lehre von der Gottheit des Menschen, der Glaube an sich selbst, die Vergötzung des eigenen Geistes. Es ist der imposanteste Versuch, die Folgen der Sünde ohne die Sünde selber zu beseitigen, der Abschluß des »Fortschritts«, die Vollendung aller gottfernen Kultur.

2. Verstaatlichung der Religion. Das Antichristentum ist also kein unreligiöser, sondern ein religiöser Gegensatz des Christentums. 
Es ist »Christentum« und Heidentum zugleich, nämlich Verkehrung des Christentums und Vollendung des Heidentums. Nach außen hin erscheint es als religiöser Weltbund, als Vereinigung von Geschäft, Politik und Glaube, als Verschmelzung von Wirtschafts-, Außen- und Religionspolitik, als Staaten-, Handels- und Kirchenbund.

3. Die religiöse Spitze. Der Antichrist will Christus nicht nur verdrängen, sondern ersetzen. Er leugnet, was das Kulturelle betrifft, durchaus nicht die allgemeinen Erwartungen, die die Christen an die Person Jesu von Nazareth knüpfen – im Gegenteil, er geht davon aus und stützt sich auf sie -; doch bezeichnet er sich selber als ihre Erfüllung und will dadurch den wahren Christus überflüssig machen. Er bejaht also kulturell die Christusperson und ist darum der »Widersacher« (2. Thess. 2, 4) und »Gegen«christ. So ist er für die Welt gewissermaßen ihr »Messias«, ihr »Kulturweltheiland«.

Und der himmlischen Wahrheit, daß in Christus Gott Mensch geworden ist, setzt er die dämonische Lüge entgegen, daß in ihm der Mensch Gott geworden sei (2. Thess. 2, 4). So ist es eine Verdiesseitigung des Glaubens, eine Vermenschlichung des Gottbegriffes; und umgekehrt ist er eine Vergötterung des Menschengeistes, ein An-sich-reißen der Gottgleichheit und darum die vollendete Sünde.

3. DlE GESCHICHTSMÖGLICHKEIT DES ANTICHRISTENTUMS

Nach der Schrift kommt am Ende der Welt eine Völker umspannende Auflehnung gegen Gott, eine Verneinung des biblischen Christentums seitens Zivilisation und Kultur Was sagt die Kulturgeschichte dazu?

Kultur an sich ist nichts Widergöttliches. 
Im Gegenteil, Kulturerrungenschaften gehören mit zum Paradiesesadel der Menschheit. Erfindungen und Entdeckungen, Wissenschaften und Künste, Verfeinerung und Veredelung, kurz, das Vorwärtsschreiten des Menschengeistes sind durchaus Gottes Wille. Sie sind Ausführung des Schöpferauftrags durch Gottes geadelte Diener, gottgeordneter Herrscherdienst zum Segen der Erdwelt. »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet« (1. Mose, 1, 28).



Nur völliges Mißverstehen allereinfachster Offenbarungsgesetze ist darum imstande, der Heiligen Schrift rückschrittliche Denkart und Kulturfeindschaft vorzuwerfen. Nein, was die Bibel ablehnt ist nicht die Kultur an sich, sondern die Gottentfremdung von Millionen ihrer Vertreter, die Unwahrheit »religiösen« Scheinwesens, die Verneinung der Herrschaft des Höchsten, der Geist des Hochmuts und der Rebellion, die bewußte Ausschaltung Gottes, kurz, der Aufruhr gegen den HErrn selbst. »Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche« (Luk. 19, 14).

So ist denn der äußere Rahmen der Kulturgeschichte nichts Antichristliches. Worauf es ankommt, ist vielmehr der Geist, der sittliche Inhalt der Taten, die moralische Verwendung der Kulturerrungenschaften, die Stellung des Herzens jedes einzelnen zu Gott. Auch Politik und Geschichte sind durchaus in den Plan Gottes miteingeschlossen (Spr. 21,1; 1.Kön. 11,14; Jes. 45,1-7) und werden von dem Höchsten als dem obersten Weltenherrn überwaltet.

Das Geheimnis des vierten, danielischen Weltreiches. Rom war nie tot. Das Eisen im Koloß Nebukadnezars reicht von den Schenkeln bis zu den Füßen (Dan. 2, 33). Im Sinne der Prophetie besteht das römische Reich bis an das Ende der Welt. Auf das vierte Reich, Rom, folgt unmittelbar die Aufrichtung des Reiches des Menschensohnes (Dan. 7, 7-14).

Hiermit stimmt die Geschichte überein. Seit der Reichsteilung durch Kaiser Theodosius (395 n. Chr.) war das Römerreich in zwei Teilreiche gespalten, entsprechend den beiden Beinen im Standbild Nebukadnezars: das Weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom selbst und das Oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel. Ersteres ging 476 durch die Germanen (Odoakar), letzteres tausend Jahre später (1453) durch die Türken (Sultan Mohammed II.) zugrunde; doch die römische Kultur und die römische Reichsidee blieben.
Die römische Verwaltung lebte in der römischen Kirche fort. Die Kirchenprovinzen fielen mit den Staatsprovinzen zusammen; und Rom, die Hauptstadt des Weltreiches, wurde die Hauptstadt der Weltkirche (Sitz des Papsttums).
Die römische Sprache lebte in der Kirchensprache fort und ist noch heute lebendig in der internationalen Fachsprache der Rechtswissenschaft, Medizin und Naturwissenschaft.
Das römische Recht lebte in der Gesetzgebung fort. Das »Corpus juris Romanum« des oströmischen Kaisers Justinian (527-565) wurde die Grundlage für die Rechtsprechung bei romanischen und germanischen Völkern durch das Mittelalter hindurch bis weit hinein in die Neuzeit.
Das römische Militär lebte im Heerwesen fort. Es wurde das Muster für den Aufbau der Kriegsrüstungen und Wehrmacht des Abendlandes. Noch heute gebrauchen wir lateinische Wörter wie Kapitän, Major, General, Bataillon, Regiment, Armee, Infanterie, Artillerie, Kavallerie. »Kaiser« hießen die Herrscher von Mitteleuropa, »Zaren« die von Ost- und Südosteuropa, nach dem zum Titel gewordenen Personennamen des Römers Gajus Julius Caesar.
Weiterhin ist es das »Heilige Römische Reich deutscher Nation«, das diesen Zusammenhang bis zu einem gewissen Grade durch die Jahrhunderte hindurch aufrechterhalten sollte.   . . .

Israel
Zwar:
August 70: Zerstörung Jerusalems durch Titus. 1.100.000 Tote. –
135: Untergang ges jüdischen Nationalstaates nach Besiegung des »Sternensohns« Bar Kochba (vgl. 4. Mose 24,17). 500.000 Tote. Ausweisung aller Juden aus Judäa und Jerusalem (5. Mose 28, 64; 3. Mose 26, 33)

Aber: Unzerstörbarkeit des jüdischen Volkes auch im göttlichen Gericht (Jes. 66,22; Jer. 33,20-26; Matth. 24,34). – 
Dagegen – abgesehen von Rom – ausnahmsloser Untergang bzw. Niedergang aller anderen Kulturvölker des Altertums
19. Jahrhundert: Rasche Entwicklung des jüdischen Einflusses bis zur Großmacht in Politik, Presse und Hochfinanz.
1897: Gründung des Zionismus. Planmäßiges Streben nach Rückkehr in das Land ihrer Väter.

27. Februar 1919: Konferenz in San Remo. Palästina zur nationalen Heimstätte des jüdischen Volkes unter britischer Oberhoheit erklärt. – 

Dies alles ist das Erwachen im vorderen Orient. Der »Feigenbaum« Israel hat Knospen gewonnen. Die »Totengebeine« fangen an, sich zusammenzufinden (Hes. 37, 7). Israel. »der Zeiger an Gottes Weltenuhr«, rückt schon auf Mitternacht.

So sehen wir Beweise für die Geschichtsmöglichkeit der biblischen Endprophetie überall.

1. im politischen Leben: das Erwachen des Orients (Off. 16,12), die Wiederbelebung des vierten, danielischen Weltreiches (Off. 17,3), die Rückkehr der Juden nach Palästina und Gründung des Staates Israel (Jes. 11, 11), die allgemeine politische Weltgärung (Matth. 24, 6).
2. im wirtschaftlichen Leben: Spannungen zwischen Reich und Arm (Jak. 5, 1-8), Organisierung und Zentralisierung (Off. 13, 17).
3. im technischen Leben: Entwicklung des Weltverkehrs; Zusammenrücken der Völker, Vervollkommnung der Kriegstechnik; Notwendigkeit einer Weltverständigung wegen Selbstvernichtungsgefahr der führenden Kulturvölker.
4. im religiösen Leben: Selbstvergottung (2. Thess. 2,3), Spiritismus (1.Tim.4,1), Scheinfrömmigkeit (2.Tim. 3,5), Schwärmerei (Matth. 24,4), Irrlehren (2. Tim. 4,3; 2.Petr.2,1).
5. im moralischen Leben: fleischliche Sicherheit (Matth.24,37-39; 1.Thess.5.3), unsittlicher Lebenswandel (2.Tim.3,1-4.), hochmütige Spötter (2.Petr.3,3)
6. im Naturleben: Erdbeben und Naturkatastrophen (Matth. 24,7; Joel 3,3)
7. im Gemeindeleben: Bibelverbreitung und Weltmission (Matth. 24,14), Lauheit bei vielen (Off. 3,16; Matth.25,5; Luk.18,8), doch Wachsamkeit der Treuen (Luk. 12,37).


4. DAS GERICHT ÜBER DEN ANTICHRISTEN

Der glanzvolle Höhepunkt der Menschheitsgeschichte ist gleichzeitig ihr Wendepunkt zum Zusammenbruch. Der HErr selbst vollzieht das Gericht.

I. Die große Trübsal  Schrecken des Gerichts erschüttern den Erdkreis (Off. 3, 10), insonderheit das Land Judäa (Luk.21,21). Der »Tag des Herrn« kommt »wie eine Verwüstung vom Allmächtigen« (Jes.13,6). 
Die »große Trübsal « (Dan.12,1; Matth.24,21; Off.7,14) – die »Drangsal Jakobs« (Jer.30,7) – bricht über die Menschheit herein (Off. 6-19). Gewaltig sind die Katastrophen:


das Brechen der sieben Siegel und das Blasen der sieben Posaunen (Off. 6; 8-11),

– das Rollen der sieben Donner (Off. 10, 4) und
– das Ausgießen der sieben Zornesschalen (Off.16),

– die apokalyptischen Reiter und der kommende Weltkrieg (Off.6; 9,13-21),

– die Verwüstung Jerusalems (Sach. 14,2) und die Vernichtung Groß-Babylons (Off. 17, 16),
– der Kriegszug des Orients und das »Getümmel im Tal der Entscheidung« (Off. 16,12-16; Joel 4,14).

Im einzelnen ist noch vieles unenthüllt.
Die Bildhaftigkeit oder Buchstäblichkeit vieler endgeschichtlicher Weissagungen, das Erfülltsein o. Nochnichterfülltsein der 70. Jahrwoche (Dan. 9,24-27),
– das Verhältnis der Ölbergsrede des HErrn (Matth. 24) zu der übrigen neutestamentlichen Endprophetie,
– die Verflechtung nahkünftiger und fernkűnftiger Prophetie zu einem einheitlichen Gesamtbilde,
– das Wiederaufleben des Römerreiches und der Zehnstaatenbund des »Tieres«, der Herrschaftsumfang des Tieres und das Geheimnis seiner Zahl 666 (Off. 13,18),
– der jüdische Staat in Palästina und der verheerende Einbruch der Nationen (Off. 11,7; Sach. 14,2), die Entscheidungsschlacht von Harmagedon (Off. 16,16) und das Völkergericht (Joel 4,12),
– die gottfеindliche Siebenhügelstadt Babylon und ihre Vernichtung durch den erst recht gottfeindlichen Antichristen, – das sind alles prophetische Hieroglyphen, die noch kein Mensch mit unanfechtbarer Sicherheit entziffert hat. Hier gilt es zwar zu forschen, sich aber seiner Unzulänglichkeit bewußt zu bleiben. Die volle Auslegung der Weissagung wird erst durch die Erfüllung gegeben werden.

Zuletzt aber kommt das Erscheinen des HErrn in Herrlichkeit und die Zerschmetterung der antichristlichen Heere (Off. 19, 11-21).

II. Die Erscheinung des HErrn. – Die Himmel sind geöffnet. Das Zeichen des Menschensohnes erscheint (Matth. 24,30). Der HErr kommt, wie ein Reiter auf weißem Pferd, begleitet von den Kriegsheeren des Himmels. Aus seinem Munde geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und er selbst tritt die Kelter des Weines des Zorngrimmes Gottes des Allmächtigen (Off. 19, 11-16) – so wird der verachtete Jesus von Nazareth wieder erscheinen!

Dann werden heulen alle Geschlechter der Erde. Denn gekommen ist der »Tag des HErrn« (Joel 1, 15; Amos 5,20), der »Tag der Glut seines Zornes« (Jes. 13, 13), der »große und furchtbare« (Maleachi 3, 23), »ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht« (Sacharia 14, 6).


Der HErr kommt wie ein Blitz (Matth. 24, 27), »seine Wagen wie ein Wetter« (Jes. 66, 15), seine Augen wie Feuerflammen (Off. 19, 12}, seine Stimme wie eines Löwen Stimme (Joel 4,16; Jes. 30). Auf dem Ölberg, von dem er einst aufgefahren war (Apg.1, 9; 12), wird der HErr zuerst wieder erscheinen (Sach. 14, 4).
 – Jedes Auge wird ihn sehen (Off. 1,7); jede Widerrede wird verstummen (Matth. 22, 12; Hiob 9, 3); jede Zunge wird bekennen, daß Jesus Christus der HErr sei zur Ehre Gottes des Vaters (Phil. 2, 11).

III. Die Vernichtung der satanischen Trinität – Der HErr wird den »Gesetzlosen« töten mit dem Hauche seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft (2. Thess. 2,8).
 Das Tier und der falsche Prophet werden ergriffen und in den Feuersee geworfen (Off. 19, 20); der Drache, die alte Schlange, wird gebunden und auf tausend Jahre in den Abgrund geschleudert (Off. 20, 1-3).
 Damit aber ist die satanische Trinität auseinandergesprengt. Die »erste« Person ist auf tausend Jahre unschädlich gemacht; die »zweite» und »dritte« Person ist endgültig gerichtet.

So triumphiert das Lamm über den Drachen, der Menschensohn über das Tier, die Braut über die Hure, die göttliche Dreieinheit über die satanische Lügentrinität. Nun aber geht über dem Trümmerfeld der Gerichte heilbringend die Sonne der Gerechtigkeit auf (Mal. 4, 2). Nach der Zerschmetterung der antichristlichen Völkerverbindung tritt die Völkergemeinschaft des Tausendjährigen Reiches hervor.

Damit aber ist der Weg für das Gottesreich frei. Die Bindung des Teufels ist die übergeschichtliche Voraussetzung des irdischen Herrlichkeitsreiches. Es muß jetzt nur noch entschieden werden, wer von den Übriggebliebenen zum Eintritt in dies Reich zugelassen werden kann. Dies geschieht durch

IV. Das Völkergericht im Tal Josaphat – Der Sohn des Menschen wird sitzen auf seinem Throne der Herrlichkeit und richten alle Nationen der Erde. Sie alle werden vor ihm versammelt sein, und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet (Matth. 25,31). Die einen werden eingehen in das ewige Verderben, die andern in das Reich, das ihnen bereitet ist von Grundlegung der Welt an (Matth. 25, 34: 46).

Dies ist das große Völkergericht am Anfang des Tausendjährigen Reiches (Off. 20, 4). Es ist sehr wohl zu unterscheiden von dem Endgericht vor dem Großen Weißen Thron (Off. 20, 11-15).
1. Der Ort: Es findet nicht nach dem Untergang der alten Erde (Off. 20, 11), sondern auf dem Boden der alten Erde statt, nämlich im Tal Josaphat (Joel 4, 12; Matth. 25, 31).
2. Die Zeit: Es wird nicht erst nach dem Ende, sondern schon zu Beginn des irdischen Herrlichkeitsreiches abgehalten (Off. 20, 11; Matth. 25, 31).
3. Die Personen: Es richtet nicht die »Toten«, das heißt, die in der zweiten Auferstehung Lebendiggemachten (Off.20, 12), sondern die dann Lebenden und aus den Gerichtskatastrophen ohne Tod und Auferstehung Übriggebliebenen (Matth.25, 32).
4. Die Entscheidung: Es handelt sich nicht um die Frage: Verderben oder allein ewiges, himmlisches Reich (vgl. 2. Tim. 4, 18), sondern um die Frage: Verderben oder zunächst irdisches Herrlichkeitsreich (Matth. 25, 34; 46).

V. Die Aufrichtung des Herrlichkeitsreiches – Dies alles zusammen ist die »Erscheinung seiner Ankunft« (2.Thess.2,8). Sie ist der Triumph des Gekreuzigten, die Sichtbarwerdung seines Reiches (Luk. 19, 11). Seine Engel werden ihn begleiten (Matth. 25, 31; 2.Thess. 1,7), seine Erlösten werden bei ihm sein (1. Thess. 3, 13; Jud. 14; Off. 19, 14). Alle Welt wird ihm dienen (Jes. 60, 1-3); unumstritten wird er regieren (Off. 12, 10); denn er ist der »König aller Könige und der Herr aller Herren« (Off. 19, 16; 1,5).

Das Reich aber, welches er bringt, ist das »Reich Gottes«. Es wird nicht auf der Erde, sondern im Himmel übergeben (Luk. 19, 12; Dan. 7, 13); es ist nicht Belohnung, sondern Geschenk; es kommt nicht durch »Fortschritt«, sondern durch Umbruch; es ist nicht des Menschen Errungenschaft, sondern Gabe Gottes.

1. Von außen her gesehen ist es der unscheinbare »Stein«, der den imponierenden Koloß Nebukadnezars zerschmettert (vgl. Matth. 21, 44),
dann aber zum großen Berge wird und die ganze Erde erfüllt (Dan.2, 35; 44-45).
2. Von innen her gesehen ist es das Reich des »Menschensohnes«, das den mordgierigen Bestien der danielischen Weltreiche ein Ende bereitet und zum ersten Male wahres Menschentum im Sinne der Heiligen Schrift, das heißt Gottesbildlichkeit (1. Mose 1, 27), auf den Thron der Völkergeschichte erhebt (Dan. 7, 13; Matth. 26, 64).

3. Von oben her gesehen ist es das »Himmelreich«, das von dem Himmel her kommt und darum himmlisches Wesen und himmlisches Glück in die irdische Welt hineinträgt (vgl. Dan. 4, 23)

4. In allem aber ist es »Reich Gottes«, wie es von Uranfang geplant (Matth. 25, 34),
– durch die Zeiten hindurch erstrebt (Matth.6, 10),
– von Christus begründet (Joh. 18, 36),
– von der Gemeinde gepredigt (Apg. 20, 25),
– von der Menschheit erwartet (Röm. 8, 19),
– nun auf der alten Erde aufgerichtet wird (Off. 11, 15), um, nach den  
   Schlußkatastrophen der bisherigen Welt (Оff. 20, 7-15),
– einzumünden in die Neuschöpfung der Ewigkeit (Offenbarung 21 und 22).  

Aus: DER TRIUMPH DES GEKREUZIGTEN

  Teil 1:  Das Erscheinen des Welterlösers
  Teil 2:  Die Gemeinde – das neue Volk Gottes
  Teil 3:  Das kommende Gottesreich 1.Teil (Der Antichrist)
  Teil 3:  Das kommende Gottesreich 2.Teil (Das 1000jähr. Reich)
  Teil 4:  Weltvollendung und Himmlisches Jerusalem

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Antichrist u. Gemeinde Jesu (P.Beyerhaus)

Peter Beyerhaus

Gemeinde Jesu im Schatten des kommenden Antichristen

 

I. Der antagonistische Charakter der Kirchengeschichte

Als Jesus in Mt 16,18 in Antwort auf das Messiasbekenntnis von Simon Petrus erstmalig von seiner Gemeinde spricht, bringt er im Nachsatz sofort die finstere Gegenmacht zur Sprache, mit der sie konfrontiert sein werde: „die Pforten der Hölle …“

Die Gemeinde ist also wesensmäßig in eine Kampfsituation gestellt: Wird sie am Bekenntnis zu Jesus Christus, dem göttlichem Erlöser und Herrn, als ihrem Fundament festhalten, oder wird sie ihn angesichts von antichristlicher Verführung und Verfolgung verleugnen?

Das kann gar nicht anders sein; denn Jesus selber steht von seiner Geburt an in Auseinandersetzung mit seinem Gegenspieler. Vor Antritt seines messianischen Wirkens wird er vom Teufel in Wüste dazu versucht, seinen göttlichen Auftrag mit der diesseitigen Rolle des Antichristen zu vertauschen. Seine Sendung führt ihn sodann in den exorzistischen Kampf mit den Dämonen. Und so kann Johannes als Ziel seiner Heilssendung angeben:

„Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre“ (1. Johannes 3,8).

Der Zweikampf ist gekennzeichnet durch drei dramatische Höhepunkte: Jesu Versuchung in der Wüste – sein Sieg über den Satan am Kreuz und Ostermorgen – dessen endgültige Entmachtung bei Christi Parusie. So heißt das große Thema der Welt- und Kirchengeschichte. „Christus oder Antichrist?“

Der Teufel will das Erlösungswerk Christi verhindern bzw. – weil er dabei scheitert – nachträglich zunichte machen. Denn der Sieg Christi ist seine Niederlage und signalisiert sein unvermeidbares Ende. Daraus nährt sich sein Haß gegen die Gemeinde. Er verfolgt dabei eine doppelte Strategie: Verfolgung von außen, Verführung von innen, und so sind seine beiden Hauptwaffen Mord und Lüge. Im ambivalenten Sinn der Präposition „anti “ (=gegen oder anstatt) stellt sich der Antichrist also entweder als offener Feind der Gemeinde gegenüber, oder er tritt maskiert als faszinierender Pseudochristus auf, wobei er diese Larve allerdings im geeigneten Augenblick fallen läßt und zum gewalttätigen Angriff übergeht.

Die Heilsgeschichte führt also nicht in organischer Evolution zur Aufrichtung des messianischen Reiches auf Erden, sondern sie muß sich durchsetzen gegen den Alternativplan des Widersachers. Beide Gegner verfolgen ihr eigenes analoges Telos: Jesus die endgültige, sichtbare Aufrichtung seiner universalen Friedensherrschaft bei seiner Wiederkunft – Satan seine usurpatorische Machtergreifung in Gestalt des Antichrists und seines Weltreiches. Schon innerhalb der Geschichte dieses Äons stehen, wie Augustinus klassisch dargestellt hat, Civitas Dei und Civitas Diaboli im beständigen Widerstreit, an dem alle Menschen auf je einer Seite teilnehmen. Das verbietet jegliche Gestalt optimistischerprogressiver Geschichtsphilosophie und –theologie.

II. Aufstieg und Sturz des Antichrists als eschatologischer Höhepunkt des heilsgeschichtlichen Dramas

In biblisch-eschatologischer Schau wird der Teufel einen letzten weltgeschichtlichen Triumph erringen im Erscheinen und in der Machtergreifung seines von ihm inspirierten menschlichen Stellvertreters, des Antichrists.

Dieses Geschehen bildete ein wichtiges Lehrstück, an das die urchristliche, wie später auch die altkirchliche Katechese und Gemeindeunterweisung als festen Beziehungspunkt erinnern konnte: „… wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt (1Jo 2,18) „Was ihr nun gehört habt von Anfang an …“(V. 24) „Erinnert ihr euch nicht, daß ich euch dies schon … wiederholt gesagt habe?“ (2Thess 2,5). Das Erscheinen des „Widersachers, der sich über alles erhöht“ bildet nach Paulus einen unaufhebbaren Bestandteil des geoffenbarten eschatologischen Planes und wird der Wiederkunft Christi vorausgehen. Darum steht es unter einem unaufhebbaren „es muß ja doch“ (2Thess 2, 3).

Jesus selber sagte – wenn auch verhüllt – das Kommen des Antichrists voraus, zumal dieser seit dem Propheten Daniel (Kap. 7,8; 9,27; 11,31) ein wesentliches Element alttestamentlicher und jüdischer Apokalyptik bildete, an das Jesus in der „synoptischen Apokalypse (Mt 24,15) ausdrücklich erinnert. Die neutestamentlichen Autoren Paulus und Johannes nahmen es auf und fügten es christologisch definiert in ihre heilsgeschichtliche Schau ein (2Thess 2; 1Joh 2 und 4; Offb 13-19). Für sie stand hier sowohl die göttliche Wahrheit als auch das göttliche Heil auf dem Spiel, sind doch allein in Jesus Christus Wahrheit und Leben zu finden.

Auch die frühen Kirchenväter haben sich ausführlich über dieses brisante Thema geäußert. So gehört der Antichrist nach Cyrill von Jerusalem zum Grundwissen, das seine Taufkatechesen (350 n. Chr.) vermittelten. Diese Kenntnisnahme ist für jeden Christen lebenswichtig, weil sich damit auch ernste Warnungen vor Verführung und Abfall verbinden, von deren Beachtung sein ewiges Geschick abhängt Offb 14,9-12). Die Erwartung des Antichrists ist also nicht etwa Gegenstand endzeitlicher Spekulation, sondern gehört integral zur kirchlichen Dogmatik  , Verkündigung und. Unterweisung. Angesichts deer in unserer Zeit sich ausbreitenden religiösen und moralischen Abfallerscheinungen darf sie auch heute nicht entmythologisiert oder verschwiegen werden. Ich postuliere dies im bewussten Gegensatz gegen einen überkonfessionell verbreiteten negativen Konsensus modernistischer Theologie, der sich entweder im Verschweigen oder in deer Entmythologisierung des Antichrists sowie der Personalität des Teufels überhaupt zeigt.

Geschichtliches
Wie fest die Vorstellung vom kommenden Antichrist in der Lehre der Alten Kirche verankert war, zeigt sich auch darin, daß im siebten Jahrhundert der Islam sie mit deutlichen Anklängen an die Aussagen der Johannesoffenbarung auch in seine eigene Eschatologie übernehmen konnte.   Aber auch in der späteren Kirchengeschichte hat die Gestalt des Antichrists die Gemüter immer wieder – meist aus aktuellem Anlaß – beschäftigt. Ich erinnere an das hochmittelalterliche Mysterienspiel „Ludus de Antichristo“ aus dem Jahre 1160, in dem „in einer ebenso dichterisch wie theologisch großartigen Geschichtsschau der Antichrist als die Schlüsselfigur für das ganze Weltgeschehen und die z. T. zwielichtigen Rollen der damaligen Weltmächte“ gesehen werden.

In der Christentumsgeschichte hat die Gestalt des Antichristen in populären Frömmigkeitsbewegungen und auch in der Theologie, zuweilen sogar in der Philosophie (z. B. bei Friedrich Nietzsche!   und in der Poesie unterschiedliche Deutungen gefunden. –

Leider wurde der Titel „Antichrist“ schon frühzeitig als Klichee auch für polemische Zwecke missbraucht, so vor allem bei der Ächtung der Juden, in denen man kollektiv ein antichristliches Volk sah und aus seiner Mitte auch die Person des Antichristen erwartete.

Daß in der Tat der Antichrist in besonderer Beziehung zum jüdischen Volk stehen werde, ist eine auch von seriösen Theologen unter Bezugnahme auf Bibeltexte wie Daniel 9,26 f und Joh 5,43) ohne antisemitischen Beiklang vertretene These.

Nach der Reformation gab es bei Katholiken und Protestanten gegenseitige Zuweisungen deer Bezeichnung „Antichrist“, welche auch später die kontroverstheologischen Auseinandersetzungen aufs Äußerste verschärften.  

Auch geschichtliche politische Gestalten konnten von den bedrängten Christen bis in die Gegenwart hinein mit dem vermeintlich in ihnen gekommenen Antichristen identifiziert werden: Nero, Mohammed, Kaiser Friedrich II. (1239), Napoleon, Stalin, Hitler, Mao Tse-Tung. Das geschah bzw. geschieht aufgrund ihresanmaßenden Auftretens, ihrer Immoralität, ihres christenfeindlichen Verhaltens und ihrer zynischen Weltanschauung und hat insofern sogar eine gewisse Berechtigung. Dabei werden aber jeweils frappierende Teilaspekte des Antichrists verabsolutiert, – unter Ausblendung anderer für das echt biblische Verständnis wesentlicher Züge, was zu voreiligen Verkürzungen führt.

So wurden die gängigen Vorstellungen vom Antichrist vielfach akut kontextuell bestimmt, ließen aber mehr oder weniger ausgeprägte Auslegungstraditionen entstehen, die sich mancherorts zäh bis in unsere Gegenwart behauptet haben. Das gilt besonders für ultraevangelikale Polemik, während im ökumenischen Dialog die gegenseitige polemische Zuweisung dieses Titels offiziell beendet worden ist. Auch die lutherischen Kirchen betrachten heute die in ihren Bekenntnisschriften gebrauchte – schon vorreformatorische – Identifikation des Papstamtes mit dem Antichristen als eine inzwischen überholte zeitbedingte Vorstellung.

Bemerkenswert ist es dagegen, daß auch von prominenten Theologen heute gelegentlich an die „Kurze Erzählung vom Antichrist“ (1900) des russischen Religionsphilosophen Wladimir Solowjew als für die heutige Ökumenische Bewegung bedeutsam erinnert wird. Der originelle Beitrag Solowjews liegt nun darin, daß er nicht etwa erneut den Antichrist einer der großen Konfessionen zuordnet, sondern ihm stattdessen eine überkonfessionelle Rolle zuerteilt. An seinem verführerischen imperialen Einigungsprogramm kommt es nämlich zu einer transkonfessionellen Polarisierung der Christenheit, wodurch auf beiden Seiten ein eigener Zusammenschluß erfolgt: hier die aus der jeweiligen willfährigen Mehrheit aller drei Konfessionen sich bildende Ökumene des Antichristen, dort die sich unter den drei typologisch wiedererscheinenden Säulenapostel Petrus, Paulus und Johannes ebenfalls transkonfessionell vereinende christustreue Gemeinde der Endzeit.

Auch wenn man der Erzählung Solowjews nicht den Charakter einer prophetischen Vision zusprechen wird, liegt doch seine geniale theologische Einsicht darin, daß nach ihm in jeder der drei empirischen Konfessionen die antichristliche Möglichkeit latent vorhanden ist. Diese kann, sobald die Versuchung ihre Spitze erreicht, offen zutage treten. Dann wird die Kirche zur Antikirche, indem sie sich entweder – in Perversion ihres wahren Wesens – mit deer antichristlichen Weltmacht verbündet oder selbst innerweltliche, sei es sozial-utopische, sei es brutale Machtgestalt annimmt. Dafür kennt die Kirchengeschichte in der Tat erschreckende Beispiele.

Solche Entwicklung haben Theologen wie Karl Barth als Verleugnung Jesu Christi gebrandmarkt, und der verstorbene Papst Johannes Paul II. hat sich mit seiner Kurie im Jahre 1999 in jener denkwürdigen „Mea culpa“-Zeremonie um eine katholische „Reinigung des Gedächtnisses“ bemüht. Eine reformatorische Selbstreinigung der Kirche wird in allen Kirchentümern immer wieder erneut notwendig sein. Auch auf römisch-katholischer Seite wird die Gefahr eines Umschlagens von Kirche bzw. Teilen der Kirche in Antikirche von ernsten Christen und Theologen wahrgenommen. So heißt es in einer von konservativen Katholiken häufig zitierten Kundgabe Mariens an die Seherkinder in La Salette: „Rom wird den Glauben verlieren und der Sitz des Antichrists werden.“ Auch wer jene Erscheinungen für unecht und einen Ausdruck falschen Mystizismus halten will, sollte auf jeden Fall nachdenklich werden über Aussagen, die der heutige Papst Benedikt XVI. 1972 als Regensburger Theologieprofessor unter dem biblischen Leitwort „Schwarz bin ich, aber schön“ (Hoheslied 1,5) über das wesentliche Paradox der Kirche wie auch des Papsttums niederschrieb. Zustimmend zitiert er dabei Gedanken des Donatisten Tyconius, „die sich in der gesamten Überlieferung der Väter finden lassen und die auf seine Weise, kritisch begrenzt, auch Augustinus übernommen hat“. Tyconius spreche davon, daß die Kirche eine rechte und eine linke Seite habe, daß sie Christ und Antichrist, Jerusalem und Babylon in einem sei. „Und ist es nicht die ganze Kirchengeschichte hindurch so geblieben“, fragt Ratzinger unter Anspielung auf Matthäus 16, Vers 18 und danach Vers 23 „daß der Papst, der Nachfolger Petri, ‚Petra’ und ‚Skandalon’, Gottesfels und Strauchelstein, in einem war? In der Tat wird es für jeden Gläubigen darauf ankommen, dieses Paradox des göttlichen Heilshandelns auszuhalten, das seinen Stolz allzeit von neuem beschämt – diese Spannung von Fels zu Satan, in der die äußersten Gegensätze unheimlich ineinander liegen.“

Theologische Probleme
Zu den in der Exegese viel erörterten Fragen gehören seit langem zum einen die, ob die Figur des Antichristen in Bezug auf eine geschichtlich auftretende Einzelperson oder korporativ zu deuten sei, und zum anderen die, ob sie symbolisch oder eher als amtliche Spitze eines politischen bzw. religiösen Systems zu verstehen sei.

Wir können uns hier unmöglich auf eine Diskussion dieser verschiedenen Hypothesen einlassen, sondern wollen uns auf die Hauptelemente der biblischen Aussagen konzentrieren. Dabei gilt es zunächst, eine dreifache Unterscheidung zu treffen, die im exegetischen Befund begründet ist:

1. erscheint das Wort anticristoi im Plural und bezieht sich hier in Verbindung mit den „falschen Propheten“ auf christologische Irrlehrer, die in den Gemeinden auftreten (1Joh 2,18-26; 2Joh 7).

2. ist in 1. Johannes 4,2-5 vom „Geist des Antichrists“ (pneuma tou anticristou) als einer präsentischen Größe die Rede, die schon jetzt am Wirken ist und das eschatologische Erscheinen des einen personalen Antichristen anzeigen. Weil psychologisch und verbal eine täuschende Ähnlichkeit zwischen dem Wirken und Reden des Geistes Gottes und dem des Antichrist, dem Geist der Wahrheit und dem des Truges besteht, gilt es für die Gemeinde ständig, eine sorgfältige Prüfung und Unterscheidung der Geister vorzunehmen.

3. erscheint der Antichrist entweder unter dieser oder auch alternativen Bezeichnungen und Bildern im Singular als der eine dämonische Widersacher Christi und der Gemeinde, der als machtvoller Herrscher am Ende der Geschichte aufstehen wird. Bis dahin wird sein Kommen durch eine geschichtliche Macht aufgehalten, die von den Kirchenvätern auf den römischen Staat bezogen gedeutet wurde.

Wir sehen: Die beiden erstgenannten Größen: die zahlreichen antichristlichen Irrlehrer und der Geist des Antichristen sind als schon in der jetzigen Geschichte wirksame, vorlaufende Erscheinungen zu verstehen, die das schließlich Auftreten des einen, personalen Antichrist vorbereiten und ihm also wesensmäßig eng zugeordnet sind.

Die beiden Fragen, ob es sich beim Antichristen um eine singuläre oder plurale, um eine innergeschichtliche oder endgeschichtliche Größe handelt, sind also nicht alternativ, sondern komplementär zu beantworten.

Biblische Kennzeichnung des kommenden Antichristen
Für die an dritter Stelle genannte apokalyptische Figur des einen persönlichen Antichrists sind in Zusammenschau seiner biblischen Ankündigung folgende Elemente wesentlich:

 – Er ist die abschließende Verkörperung einer zuerst von Daniel (Kap. 2, 7 und 9) prophetisch geschauten weltgeschichtlichen Entwicklung, in der nacheinander ein irdisches Weltreich das vorangegangene verdrängt, um im vierten Weltreich – gemeint ist in Dn 2,40-43 offenbar das Imperium Romanum – ihre Vollendung und im letzten Monarchen ihre personale Spitze zu finden.

 – Es handelt sich um eine satanisch inspirierte Gestalt, die in Konkurrenz zum authentischen Christus und dessen Königtum steht und ihn teils subtil, teils brutal zu verdrängen sucht. Es geht also um den entscheidenden Schlussakt des uralten Kampfes des Teufels mit Gott um die Weltherrschaft.

 – Seine beiden Grundmotive sind ein maßloser Selbstverwirklichungsdrang und in Verbindung damit der Haß gegen Gott und seine Ordnungen. Er wird ihn lästern (Dan 7, 20. 25; Offb 13,5f.) und seine Gebote auflösen, also als großer Verführer Gottlosigkeit und Immoralität verbreiten.

 – Er tritt mit einem sich selbst vergötternden Herrschaftsanspruch auf und verlangt von allen Menschen unbedingte Gefolgschaft und Verehrung, die sich in deer Anbetung seines Idols und der Aufnahme seiner Zahl 666 als Erkennungszeichen beweist.

 – Er nimmt täuschend die Stellung des wiedergekommenen Christus ein. Er ähnelt ihm bis dahin, daß er ein Haupt „wie geschlachtet“, also eine Todeswunde trägt, die geheilt wurde (Offb 13,3f.) Er imitiert dessen Werke und kommt in der ersten Phase seines insgesamt dreieinhalbjährigen Wirkens unter der Maske des die Menschheit beglückenden Wohltäters. So wird es ihm – unterstützt durch dämonische Wundertaten (Mt 24,24; 2Thess 2,9) echter oder täuschender Art – gelingen, den Großteil auch der Christenheit zum Abfall zu verführen. Er wird sich in den Tempel Gottes   setzen und von der gesamten Menschheit angebetet (2Thess 2,4; Offb 13,3-4). Man könnte in ihm die Erfüllung der in vielen Religionen vorhandenen Hoffnung auf eine das Goldene Zeitalter heraufführende Rettergestalt unter Namen wie Maitreya, Krischna oder Mahdi erblicken.

 – Er macht sich zum Haupt eines durch globale Machtzusammenballung geschaffenen politischen und ideologischen Einheitssystems, eines zentralistischen Zehnstaatenbundes. Schließlich wird seine Herrschaft in Terror umschlagen.

 – Sein besonderer Zorn richtet sich im irdischen Bereich auf die glaubenstreue Gemeinde Jesu Christi, die er einerseits durch Verführung sich gefügig machen möchte, andererseits da grausam verfolgt, wo sie ihm durch ihr unverfälschtes, auch leidensbereites Christuszeugnis widersteht. Für sie bricht nun die endgeschichtliche, Phase der „großen Trübsal“ (Mt 24,21f; Dan 12,1) an. Von außen betrachtet wird der Antichrist die Gemeinde Jesu besiegen (Offb 13,7).

 – Aber gerade in ihrer Niederlage wird sie innerlich vereint mit Jesus, dem Lamm, durch ihr Martyrium den endgültigen Sieg über ihn davontragen (Offb17, 14). Der wiederkommende Christus wird den Antichristen „durch den Hauch seines Mundes“ töten (2Thess 2, 8) und ihn mit seinem Anhang dem höllischen Feuer übergeben (Offb19, 20).

Der Antichrist wird in seinem Herrschaftsanspruch unterstützt durch zwei weitere apokalyptische Gestalten: den Falschen Propheten und die Hure Babylon (Offb 17,1-6).

Ersterer ist dem Antichristen wie ein verwandtes Tier dem anderen eng beigesellt. Err verhilft ihm zur universalen Anerkennung seiner Herrschaft dadurch, daß er in seinem Namen und Interesse spektakuläre Wunder vollbringt (Offb 13, 14f.), welche dessen Göttlichkeit beweisen sollen und tatsächlich seine Anbetung und die seines von ihm angefertigten Bildes   zur Folge haben. Der Falsche Prophet verkörpert also den transzendenten bzw. okkulten Aspekt der Person und des Systems des Antichristen.

Letztere, die Hure, ist in ihrer Identität noch schwieriger zu bestimmen, weil sie in den sie betreffenden Kapiteln der Apokalypse in einer zweifachen Rolle beschrieben wird:

Einerseits (Offb 18) verkörpert sie eine Metropole, die als merkantiles Zentrum über globalen Einfluß verfügt. Andererseits (Offb 17,1-6) erscheint sie jedoch eher als eine religiöskulturelle Größe, die im erotisch-dienstbaren Verhältnis zum Antichrist steht – sie reitet auf dem Untier – und insofern dem antichristlichen System religiöse Einheit und kultische Weihe verleiht.

Die beiden genannten Aspekte lassen sich dadurch verbinden, daß „Babylon“ als politisch-wirtschaftliche Metropole zugleich auch die hierarchische Zentrale der antichristlichen Einheitsreligion beherbergt. In zeitgeschichtlicher Deutung ist Babylon deswegen der biblisch-symbolische Deckname für Rom in den ersten drei Jahrhunderten nach Christi Geburt und dessen die Alte Kirche bedrängenden politisch-religiösen Totalitätsanspruch.

In langfristiger prophetischer Perspektive, so sehen es viele Ausleger, steht die babylonische Hure später für eine synkretistische Pseudokirche, welche im Gegensatz zur christustreuen Gemeinde in ihrem authentisch christlichen Wesen pervertiert ist. Diese Typologie „Braut versus Hure“ ist schon alttestamentlich vorgebildet. Die Propheten, besonders Hosea, stellen nämlich Israel in seinem Idealzustand zu Beginn seiner Erwählungsgeschichte dem später abtrünnigen, mitfremden Göttern buhlenden Volk gegenüber. Die in der Apokalypse abgebildete Hure Babylon breitet in Anbiederung an die imperiale Staatsmacht ihre eigene amoralische Macht innerweltlich aus. Sie verfolgt die wahren Nachfolger Jesu und macht sie zu Märtyrern.

Am Ende aber wenden sich die Regenten des antichristlichen Herrschaftssystems auch gegen die Dirne und bereiten ihr einen grausigen Untergang (Offb 17,16).

Der Antichrist, sein Prophet und das Weib bilden also gemeinsam eine unheimliche Trias, in welcher die alle  ebensbereiche erfassende gottfeindliche Entwicklung der Menschheit ihre empörerische Spitze erreicht. Für eine Weile genießt sie einen innerweltlichen Triumph, der die Gemeinde Jesu in ihre letzte Bedrängnis bringen wird. Aber – das ist ihr zum Trost versprochen – die Tage dieser Phase sind gezählt: Der am Ende wiederkommende Christus wird ihre Macht zum Einsturz bringen und ihr das verdiente Strafgericht bereiten (Offb 19,20).

Bedeutsam für das heilsgeschichtliche Verständnis des Weges der Gemeinde Jesu ist, daß sie nach Offb 12,10 die Überwindung des Teufels nicht in einer rein passiven Haltung erleben wird, sondern sie selber aktiv zu diesem Sieg beitragen wird. Ihr unbeirrbares Christuszeugnis und ihr williges Erdulden des Martyriums verleihen ihr eine Macht, an welcher der Vernichtungswille Satans letztlich scheitern muß.

Das gilt nun aber nicht erst für den letzten Akt des heilsgeschichtlichen Dramas. Vielmehr kennzeichnet es die Geschichte des permanenten antichristlichen Konfliktes der Kirche überhaupt.

III. Die Vorschattung des apokalyptischen Konflikts in den gegenwärtigen Bedrängnissen der Gemeinde

Die biblische Lehre vom Antichrist und seines satanischen Systems darf nicht nur im Schlusskapitel biblischer Theologie oder kirchlicher Dogmatik behandelt werden. Das wäre eine futuristische Verkürzung und Verharmlosung dessen, was sie für den Weg der Kirche durch die Zeiten und die Existenz jedes Nachfolgers Christi immer erneut und aktuell zugespitzt aussagen will.

Der dereinst als bestimmte Person auftretende Antichrist wirft seinen dämonischen Schatten voraus auf jede Generation von Christen, und dies in aktuellen Abwandelungen in jedem geschichtlichen Kontext. Es gilt also für die kirchliche Verkündigung, die Relevanz des biblischen Zeugnisses über den Antichrist hier und jetzt für die Gemeinde aufzuweisen und sie zu einer entsprechenden Reaktion zu motivieren.

Das wird biblisch bestätigt dadurch, daß Johannes in seinem 1. und 2. Brief die Gemeinden ausdrücklich vor einer Mehrzahl von „Antichristen“ warnt, in deren Auftreten sich die Ankündigung von dem einen am Ende erscheinenden Antichristen antizipierend bestätigt.

Durch deren Wirken wird die Gegenwart bereits als „letzte Stunde“ eschatologisch qualifiziert: „Kindlein, die letzte Stunde ist da, und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt, so sind jetzt schon Widerchristen in großer Anzahl aufgetreten …“ (1Jo 2,18 ff.)

Hinsichtlich der Antichristlichkeit dieser Verführer richtet Johannes den Blick auf einen ihm besonders wichtigen Aspekt: Sie leugnen, daß Jesus der Christus der Mensch gewordene Gottessohn und messianische Erlöser ist. Mit dem Sohn zugleich wird auch Gott der Vater geleugnet, wodurch die tiefe Gottlosigkeit des Antichristen und seiner Vorläufer ans Licht tritt. Die Brisanz verschärft sich noch dadurch, daß diese Bestreitung des christlichen Glaubens nicht von außen, sondern aus der Mitte der Gemeinde selbst kommt (1Jo 2,19), was ihre Verführungskraft noch steigert.

Die Hauptgefahr dieser innerkirchlichen Antichristen ist also theologischer Art: Es geht um die Außerkraftsetzung zweier bzw. dreier zentraler christlicher Glaubenswahrheiten: zunächst der Trinität Gottes und der Inkarnation. Mit der Leugnung letzter verbindet sich auch die des Sühnetodes Christi für unsere Sünden. Denn die im 1.Johannesbrief entlarvten Irrlehrer bestreiten auch die Tatsächlichkeit der menschlichen Sünde und die Notwendigkeit einer Erlösung von ihr, womit sie Gott zum Lügner machen (1Jo 1,8-10) und den Opfertod am Kreuz für unnötig erklären. Eine unausbleibliche Konsequenz ist ein ethischer Libertinismus, der besonders auf sexuellem Gebiet verheerende Auswirkungen zeitigt und immer wieder zeigen wird, wie wir heute auch innerkirchlich erfahren müssen.

Das erinnert daran, daß Jesus in seiner eschatologischen Ölbergpredigt als ein Hauptkennzeichen der Endzeit die Gesetzlosigkeit, also die Auflösung aller göttlichen Normen nennt. Und es frappiert, daß Paulus in 2Thess 2,3 den Antichristen – anstatt diesen Namen zu gebrauchen – den „Mensch der Sünde“ nennt, der, „selber zum Verderben bestimmt, sich über alles erhöht, was Gott oder anbetungswürdig heißt“.

Die bei Johannes zum antichristlichen Wesen gerechneten Häresien sind nun typisch für jene machtvolle Geistesströmung der antiken Gnosis, welche schon in der apostolischen Epoche in die Alte Kirche einzudringen suchte und sich in den folgenden beiden Jahrhunderten zu ihrer gefährlichsten Bedrohung entwickelte. Die theologische Auseinandersetzung mit ihr bildete eine Hauptaufgabe der Apologeten und der früheren Kirchenväter, wie besonders Irenäus. Es war in der Tat ein Kampf auf Leben und Tod, weil es den pseudochristlichen Gnostikern vielerorts gelang, durch ihre mündlich vorgetragenen Lehren und ihre Schriften Einfluß auf die Gemeinden zu gewinnen. Es entstanden bis in das 3. Jahrhundert hinein gnostische Evangelien, Apostelakten und Liturgien, die von vielen Gemeinden ahnungslos für echt gehalten und gebraucht wurden.   Hätte die Alte Kirche diesen Abwehrkampf nicht so resolut geführt, wäre sie zu einer jener zahlreichen gnostischen Sekten mutiert und als solche zugrunde gegangen.

Nun bildete die gnostische Auflösung und Umdeutung des biblischen Evangeliums nicht nur ein auf die ersten drei Jahrhunderte beschränktes Phänomen. Vielmehr haben gnostisierende Strömungen die Kirche ihre ganze Geschichte hindurch begleitet. Gerade in der Gegenwart haben wir es mit einer weltweit verbreiteten neognostischen Bewegung zu tun. Sie begegnet uns nicht nur extern in Gestalt synkretistischer Kulte wie New Age, sondern auch in Form einer esoterischen Spiritualität in kirchlichen Meditationszentren beider westlicher Konfessionen sowie in Entwürfen zu einer pluralistischen Religionstheologie, in welcher die innere Erfahrung des Einsseins des Selbst mit dem göttlichen Universum zur verbindenden Gemeinsamkeit aller Religionen, einschließlich des entsprechend umgedeuteten Christentums erklärt wird.

Diese neognostische Tendenz setzt die Christologie und Soteriologie schutzlos der Symbolisierung und Synkretisierung aus. Damit wird der Absolutheitsanspruch des Christentums, der sich auf die Einzigartigkeit Jesu Christi und die Universalität der von ihm vollbrachten Erlösung gründet, prinzipiell außer Kraft gesetzt.

Wir begegnen in der Tat seit der Aufklärung bis in die Gegenwart modernistischen, zeitgeistig infizierten Theologien, welche in unterschiedlichem Maße genau jene Kennzeichen von Auflösung tragen, wie sie auch der Gnosis innewohnen: Die Leugnung der Göttlichkeit Jesu, der Anstoß am Sühneopfer Christi, der ethische Libertinismus z.B. hinsichtlich des Lebensschutzes und der Heiligkeit der Ehe, die Verlagerung der biblischheilsgeschichtlichen Offenbarung in die spirituelle Erfahrung einer panreligiösen Mystik, die prinzipielle Offenheit für den Wahrheits- und Heilsanspruch anderer Religionen und damit die Forderung nach auch inhaltlicher Toleranz ihnen gegenüber.

Eine Kirche, die ihre Lehre, Verkündigung und Praxis dogmatisch und ethisch aushöhlen und überfremden läßt, verliert unvermeidlich ihre im Christusbekenntnis gegründete Identität. Das macht sie im Ernstfall unfähig zum Widerstand gegenüber anderen religiösideologischen Totalitätsansprüchen, wenn deren Anerkennung gewaltsam von ihr gefordert wird. Dafür gibt es aus der neueren Kirchengeschichte unrühmliche Beispiele. Man denke an die Anbiederung der Deutschen Christen an den nationalsozialistischen Staat oder an die Kapitulation der von liberaler Theologie infizierten japanischen Einheitskirche, der Kyodan, vor der staatlichen Forderung, die Shinto-Zeremonie, also die kultische Verehrung des Tenno, in ihren eigenen Gottesdienst aufzunehmen. Was aber geschieht, wenn eine Minderheit innerhalb solcher konzessionsbereiten Kirchentümer dem Trend der Mehrheit nicht folgt? Was droht ihr, wenn sie der Loyalitätsforderung, die im Namen sich selbst vergötternder Herrscherpersönlichkeiten und ideologischer Herrschaftssysteme erhoben wird, ihr Bekenntnis zur Alleingültigkeit des biblischen Evangeliums entgegenstellt? Dann müssen sich diese standhaften Christen auf zunehmenden Druck, auf Ausgrenzung sogar seitens der angepassten kirchlichen Mehrheit und schließlich auf Verfolgung bis hin zum Martyrium gefasst machen. So geschieht es heute unter dem Kim Jong-Ill-Regime in Nordkorea. In äußerster Radikalität das Los der gesamten Christus getreuen Gemeinde sein, wenn dereinst der Antichrist sein Einheitsreich weltweit aufrichten wird.

Es gibt aber Vorformen solchen Geschickes in den Erfahrungen bekenntnistreuer Christen in unserer Gegenwart. Man denke besonders an deren Situation in islamischen Staaten. Ernsthaft gefährdet sind zum Christentum bekehrte Muslime sogar in toleranteren Ländern, wenn sich die Aufmerksamkeit islamistischer Bewegungen auf sie richtet. Denn das Gesetz, daß auf den Abfall vom Islam die Todesstrafe steht, die u. U. sogar von den nächsten Angehörigen zu vollstrecken ist, gilt grundsätzlich universal.

Wenn allerdings die Deutung des endzeitlichen Weltreiches des Antichristen auf das durch die Jahrhunderte hindurch in diverser Form überlebende und heute in der EU in neuer politischer Gestalt auflebende Imperium Romanum zutreffend ist, so wäre es voreilig, die gefährlichste antichristliche Bedrohung in dem sich ausbreitenden Islam zu erblicken. Gewiß stehen uns im Blick auf den sich verschärfenden Nahostkonflikt und dem sich seit dem 11. September 2002 ausbreitenden Terrorismus noch schwere Auseinandersetzungen mit ihm bevor. Gleichzeitig wird man jedoch mit einer Entwicklung rechnen müssen, die sich zunächst auf dem Boden des Abendlandes vollzieht und von seiner säkularisierten Zivilisation ausgehend sich weltweit verbreitet. Wir haben schon bei unserm Ersten Ökumenischen Bekenntniskongreß in unserm Freudenstädter Aufruf beklagt, daß es nicht gelungen ist, in die Präambel des Verfassungsentwurfs für die EU die Berufung auf Gott aufzunehmen. Europa hat sich seit der Renaissance und der Französischen Revolution immer rasanter von den christlichen Grundlagen seiner Kultur gelöst und dem Geist eines widergöttlichen Humanismus ausgeliefert. Dieser manifestiert sich in einer Reihe von Ideologien, in einer Relativierung aller normativen Wahrheitsansprüche, in einem pseudowissenschaftlichen Sozial-Darwinismus und einem moralischen Libertinismus. Dazu tritt gegenwärtig eine Offenheit für mannigfache Angebote außerchristlicher Religionen mit dem Ziel interkultureller Verbrüderung. Die damit verbundene Forderung nach Toleranz gegen alle Geisteshaltungen und Lebensstile schlägt jedoch um in eine neue Intoleranz gegenüber dem Bekenntnis zu einer auf die biblische Offenbarung gegründeten verbindlichen Wahrheit. Wo bekennende Christen sich ihrem Glauben widerstreitenden Zumutungen wie z. B. dem obligatorischen und zugleich emanzipatorischen Sexualunterricht wie auch mystisch-magischen Experimenten in fremdreligiöser Spiritualität an den Schulen verschließen, können sie schon heute deswegen in Bedrängnis und Ausgrenzung geraten, bis hin zu Gefängnisstrafen!

Womit wir langfristig zu rechnen haben, ist die Bildung internationaler politischer und juristischer Institutionen, welche durch ihre Gesetzgebung das Überleben deer Weltgemeinschaft in einer nachhaltig geschützten Umwelt durch eine religiös sanktionierte Friedensordnung sichern sollen. Pläne solcher Art werden in geheimen Verbindungen schon seit über zwei Jahrhunderten geschmiedet und durch ihre einflussreichen Mitglieder in die internationalen Organisationen eingebracht. Angesichts der häufig beschworenen globalen Gefahren stellt man nachdrücklich Forderungen nach einer Weltregierung mit durchgreifenden Befugnissen. Auch wenn solche Utopien vorläufig noch nicht durchsetzbar sind, gewinnen die biblischen Prophetien Einheitsreich des Antichrists realpolitische Plausibilität!

Folgerungen
Angesichts ihrer angefochtenen Existenz im Schatten des kommenden Antichrists darf die Ihrem gekreuzigten Herrn getreue Gemeinde sich nicht selbstzufrieden innerweltlich einrichten. Vielmehr muß sie ständig ihrer doppelten Bedrohung sowohl von innen wie von außen bewußt sein und „endzeitfest“ werden.

Das bedeutet zum einen, alle antichristlichen Verführungen ideologischer, spiritueller sowie theologischer Art in klarer Geisterunterscheidung rechtzeitig zu erkennen und sie wachsam abzuweisen.

Es bedeutet zum andern, sich auf ihr drohende Verfolgungen einzustellen und da, wo es unausweichlich wird, bereitwillig Leiden für Christus anzunehmen, in der biblischen Erkenntnis, daß für die bekennende Gemeinde ein solches Leiden nicht etwas Absonderliches, sondern eher Normales, ja ein Grund zur Freude ist, weil sie ja nach dem Anteilnehmen an Christi dereinst um so mehr jubeln können, wenn er seiner Herrlichkeit offenbar werden und ihr daran Anteil geben wird (1 Petr 4,12-14).

Dabei sollte sie bedenken, daß ein Leiden um des Evangeliums willen auch in harter Gestalt – bis hin zum Martyrium! – für viele Teile der weltweiten Christenheit schon heute bittere Gegenwart ist. Hier ist sie auf zum Mit-leiden im tiefsten Sinne des Wortes aufgerufen, nämlich einem innerlichen Teilen dieses Leidens, als sei es das eigene, eingedenk des paulinischen Wortes (1Kor 12,26): „Wo ein Glied leidet, da leiden alle Glieder mit … .“ Es gilt, sich mit den um Christi willen verfolgten Brüdern und Schwestern mit Herz und Seele wie auch leiblich zu identifizieren, als wären wir Mitgefangene und Mitgefolterte (Hebr 13,3), und dies Leiden durch treue Fürbitte und tätigen Beistand zu lindern.

Die Grundstimmung der antichristlich angefochtenen Gemeinde ist, wenn sie wirklich in geistlicher Gemeinschaft mit ihrem himmlischen Haupte Christus lebt, weder von Wehleidigkeit, Angst noch Fatalismus gekennzeichnet, sondern eher von einer vom Heiligen Geist gewirkten freudigen Siegesgewißheit. Uns steht ja die „geistliche Waffenrüstung“ zu Gebote, in der wir gegen die listigen Anläufe des Teufels bestehen, ja sogar den Gegenangriff führen können (Eph 6, 10-20). Die „Salbung des Geistes“ gibt uns den klaren Blick und läßt uns die Heilswahrheit von den verführerischen Lügen antichristlicher Lehrer unterscheiden (1Joh 2, 27). Trotz aller Warnungen vor dem Antichristen und seiner Begleiter sowie der erschreckenden Schilderung ihres Wütens betont der Seher Johannes keineswegs ihre übermenschliche Mächtigkeit. Vielmehr lautet das entscheidende biblische Zeugnis, daß die Tage seiner Herrschaft gezählt sind. Zum vorgesehen Zeitpunkt wird er stürzen und sein ganzes dämonisches System zusammenbrechen. Das gilt nicht nur eschatologisch für den eigentlichen kommenden Antichrist, sondern auch für seine Vorläufer und deren tyrannische Systeme. Die Geschichte liefert dafür eindrückliche Beispiele – vom Niedergang des heidnischen, die Christen verfolgenden Imperium Romanum bis hin zum jähen Einsturz des kommunistischen Ostblocks.

Besonders ermutigend für die angefochtene Gemeinde ist, daß sie selber bei all ihrer äußeren Kümmerlichkeit durch ihr unerschrockenes Bekenntnis, ihr geduldiges Ausharren unter deer Verfolgung bis hin zum Martyrium einen wesentlichen Beitrag zur schlußendlichen Niederlage des Antichristen leisten darf.

Darum verheißt ihr der wiederkommende Herr selber, daß er sie nach aller durchstandenen Drangsal zu sich erheben werde, um ihr Anteil an seinem eigenen göttlichen Leben und seiner ewigen Königsherrschaft zu verleihen (Mt 24,30 f.). Je unerträglicher die Bedrängnis wächst, desto näher kommt der Tag ihrer Erlösung (Lk 21,28). Alle an die sieben vom Martyrium bedrohten kleinasiatischen Gemeinden gerichteten Sendschreiben sind von der Zusage an die akut verfolgte Gemeinde zu Smyrna (Offb 2,10 b) gekennzeichnet:

„Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!“

Die Hervorhebungen wurden von mir vorgenommen. Horst Koch, Herborn, den 18. 2. 2007

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Frommer Betrug (A.Seibel)

LÜGEN ZUR EHRE GOTTES?

Nach dem Scherbenhaufen, der durch das Doppelleben von Todd Bentley entstanden war, schrieb Lee Grady, selbstkritischer Herausgeber der amerikanischen Zeitschrift „Charisma“: Ein bekannter pfingstlicher Evangelist… sagte zu mir: „Jetzt bin ich davon überzeugt, dass ein großer Teil der charismatischen Bewegung dem Antichristen folgen wird, wenn er auftreten sollte, denn sie haben kein geistliches Unterscheidungsvermögen“ („Life After Lakeland: Sorting out the Confusion“ http://fireinmybones.com/, 13. August, 2008).

In ideaSpektrum wurde vor einiger Zeit berichtet, wie in einer der größten Pfingstgemeinden Australiens sich der Jugendpastor Michael Guglielmucci als Lügner herausgestellt hat. Er hatte eine Krebserkrankung zwei Jahre lang vorgetäuscht, um sein eigentliches Problem, eine langjährige Pornosucht, zu verschleiern (ideaSpektrum 36/08, S. 35).

Einer der bekanntesten Pfingstevangelisten der 70er und 80er-Jahre, Jimmy Swaggart, hatte ähnliche Probleme. Bei seiner Geistestaufe als Teenager hatte er eine Vision, die sich offenbar erfüllte. Jahre später musste er nach peinlichen Enthüllungen bekennen, eine bald lebenslange Abhängigkeit von Pornographie zu haben, weswegen er auch öfters zu einer Prostituierten ging.

Eine tragende Gestalt der neuen Prophetenbewegung mit erstaunlichen Eingebungen war Paul Cain, der Mann von dem John Wimber sagte, er sei der Prophet, der sich nie geirrt habe. Später stellte sich heraus, dass er Homosexueller und Alkoholiker ist.

Roberts Liardon, der in seinem Buch „Gottes Generäle“ große pfingstliche Wunderheiler und – heilerinnen vorstellt, bekam wegen homosexueller Beziehungen zu seinem Jugendpastor für drei Monate Kanzelverbot. Dabei ist dieses Buch – Liardon sieht diese „Wundertäter“ überwiegend positiv und setzt nur hin und wieder Fragezeichen – eigentlich eine erschütternde Dokumentation der Verirrungen und Entgleisungen dieser angeblichen „Generäle“. Eine dieser erwähnten „glorreichen“ Gestalten ist William Branham. Der oben schon zitierte Lee Grady klagte in diesem Zusammenhang: Branham geriet in eine fürchterliche Verführung am Ende seines Dienstes, bevor er im Jahre 1965 starb. Er behauptete von sich, er sei die Reinkarnation von Elia – und bis heute gibt es Nachfolger von ihm in einer sektenartigen Gruppierung. Als Bentley der Welt ankündigte, dass derselbe Engel, der die Heilungserweckung (unter Branham) in den 1950er Jahren brachte, nun auch in Lakeland erschienen war, wäre es für seine gesamte Zuhörerschaft an der Zeit gewesen, den Raum fluchtartig zu verlassen (Ibid).

Erfundene Heilungsberichte und andere langjährig gepflegte Unwahrhaftigkeiten sind leider nicht so selten in manchen „übergeistlichen“ Kreisen. Allerdings nicht nur dort.

Evangelikale Missionare nennen dies „Transcedental Trickery“, wo man meint, mit erfundenen Wundern und Heilungen dem „Glauben“ nachhelfen zu können.

Ein trauriges Beispiel ist die Mutter von David Berg, die mit einer erdichteten Wunderheilung gleich mehrere Gemeinden gründete. Scheinbar sieht es so aus, als ob dieses „Rezept“ funktionierte. Man erfinde z.B. ein Heilungs- oder anderes Wunder bzw. übertreibe mehr oder weniger kräftig und „Gemeinde-wachstum“ stellt sich ein (Deborah Davis, „Die ungeschminkte Wahrheit“, Verlag Schulte + Gerth, 1985).

Doch Gott lässt sich bekanntlich nicht spotten. David Berg nahm später den Namen Mose David an und wurde der Gründervater der „Children of God“. In dieser Bewegung nun kam diese Vorstellung, dass der Zweck mehr oder weniger die Mittel heiligt, zu seiner schlimmsten Ausprägung. Mose David schickte seine weiblichen Jüngerinnen zwecks „Flirty Fishing“, d.h. zur Prostitution, auf die Straße, um, wie es genannt wurde, „ein Köder für Jesus zu sein.“

Diese tragische Entwicklung haben die weltlichen Medien natürlich genüsslich aufgegriffen und nur Gott allein weiß, wie viel Schmach und Schande dies auf den Namen unseres Erlösers gebracht hatte.

„Wahrhaftigkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man nicht mit ihr“, dies scheint auch, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad, die Devise von Kathryn Kuhlman gewesen zu sein, von der sogar behauptet wurde, sie habe wie kaum jemand anders den Weg für den heiligen Geist bereitet. Durch sie wurden Heilungsdienste und vor allem das Phänomen des Erschlagenwerdens im Geist Ende der 60er-Jahre auch in der evangelikalen Welt populär.

So schreibt ihr Biograph und Anhänger, Jamie Buckingham: Es war für sie ein besonderes Vergnügen, wenn sie die Presse hereinlegen konnte… Sie hatte, obwohl bereits sterbenskrank, den Arzt in bezug auf ihr Alter angeschwindelt. Bis zu ihrem Ende blieb dieser Stolz bestimmend in ihrem Leben… (Jamie Buckingham, „Kathryn Kuhlman“, Verlag Johannes Fix, 1979, S. 16).
Das war ein unerklärlicher Zug an ihr, den sie bis zu ihrem Tod beibehielt. Selbst als sie schon Endsechzigerin war, bestand sie noch darauf, daß ihr Radioansager sie mit den Worten ankündigte: „Und nun Kathryn Kuhlman, die junge Frau, auf die sie alle gewartet haben“ … Kathryn war eine Einzelgängerin. Sie lehnte jeglichen Rat ihrer Freunde ab. Unterordnung war ihr etwas Fremdes, besonders wenn es sich um einen Mann oder um eine Gruppe von Männern handelte, denen sie sich unterordnen sollte (Ibid., S. 83 u. 85).

Gravierender ist die Tatsache, dass sie wegen ihrer zerbrochenen Ehe mit dem geschiedenen Pfingstprediger Burroughs Waltrip ihre Umwelt einfach anlog. Als sie von Robert Hoyt vom Akroner „Beacon Journal“ interviewt wurde, leugnete sie, jemals verheiratet gewesen zu sein. „Wir waren nie verheiratet. Ich habe nie ein Ehegelübde abgelegt“,… Drohend erhob sie den Finger und schrie den Reporter an: „Das ist die Wahrheit, so wahr mir Gott hilft“ (Ibid., S. 132).

Ein trauriges Rekordbeispiel ist Peter Popoff. Dieser pfingstliche Heilungsevangelist behauptete, besondere Eingebungen und Worte der Erkenntnis von Gott zu erhalten und nannte sich ein Prophet mit der Gabe der Heilung. Popoff konnte erstaunliche Details über die Personen offenbaren, die Heilung und Hilfe suchten. Name, Anschrift, Alter, detaillierte Krankheitsbefunde usw., bis sich herausstellte, dass er einen winzigen Funkempfänger im Ohr versteckt hatte und seine Frau ihm diese Daten zufunkte. Enttarnt wurde er nicht von einem der vielen tausend mehr oder weniger charismatischen Teilnehmer, von denen etliche womöglich sich der Gabe der Geisterunterscheidung rühmten, sondern von einem Atheisten namens James Randi. Bekanntlich sind die Kinder der Welt klüger als die Kinder des Lichts (Luk. 16,8).

Randi hatte es sich zur Aufgabe gemacht, solche Wunderheiler näher unter die Lupe zu nehmen. 1987 schrieb er eine Art Standardwerk zu dieser Thematik, The Faith Healers (Richard Mayhue, „Dein Glaube hat dich geheilt“, CLV, S. 35 – 37). Als Randi dann seine Entdeckungen wegen dieser Betrügereien bekannt gab, hieß es von Popoffs Seite: He is from the devil (Er ist vom Teufel). So reagieren übrigens oft übergeistliche Wunderheiler, wenn man ihre „Zeichen und Wunder“ in Frage stellt.

Doch selbst nach dieser Enttarnung schaltete die amerikanische Zeitschrift Charisma ganzseitige Anzeigen und Christen schickten weiter Gaben an diesen „Mann Gottes“. Warum sind nur so viele Gläubige so erschreckend leichtgläubig?

Ein anderer Pfingstheiler, der dem Glauben mit unlauteren Mittel nachhelfen wollte, war W.V. Grant. Auch er konnte Leute mit ihren Namen herausrufen, Beine verlängern und andere, scheinbar erstaunliche Wunder vollbringen. Doch alles stellte sich als fingiert heraus. Schauspieler im Publikum mimten Krankheiten und dann Heilungen, Leute, die wunderbarerweise aus dem Rollstuhl aufstanden, konnten sich auch ohne Rollstühle fortbewegen, wie sich später herausstellte usw. (CIB Bulletin, Jan. 1992).

Solche “Rollstuhlheilungen” während einer Massenevangelisation erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit. So erzählte mir ein Afrikamissionar, den ich kürzlich nach Tansania begleitete, wie seine Kinder Augenzeugen einer Evangelisation von Reinhard Bonnke in Nairobi waren. Sie saßen auf einer Empore mehr am Rande und registrierten, wie eine gesunde Person sich in einen Rollstuhl setzte und nach vorne zur Bühne geschoben wurde. Unter großer Begeisterung und freudigen Hallelujarufen sprang der „Geheilte“ aus seinem Stuhl. Daraufhin haben sich viele „bekehrt“.

Die Kinder waren empört und sprachen den Repräsentanten von Bonnkes Missionswerk, CfaN (Christus für alle Nationen), darauf an, dass dies doch Betrug sei. Doch der Befragte hatte mit dieser Art „Verkündigung“ keine Probleme. Schließlich bewirke und stärke dies ja bei vielen den Glauben.

Pastor Helmut Weidemann, der einmal eine Wunderheilung, die sich hier in Deutschland durch Reinhard Bonnke ereignet haben soll und groß hinausposaunt wurde, objektiv und medizinisch belegt haben wollte, kommentierte später etwas resignierend: „Ich habe noch nie so viel Unwahrhaftigkeit angetroffen“.

Über Benny Hinn war sogar in „Aufatmen“ in Zusammenhang mit seinem Buch über den Heiligen Geist und Heilungen zu lesen: Ein Sprecher des betreffenden Krankenhauses hält Hinns Aussagen für eine Fälschung. Es gäbe weder medizinische Aufzeichnungen noch Aussagen damaliger und heutiger Mitarbeiter, die diese Angaben bestätigen könnten („Aufatmen“, 2/96 S. 77).

Auch die Geschichten des „Heavenly Man“ Yun haben sich inzwischen mehr als Phantasia und Betrug denn als Tatsachen herausgestellt, doch der Chinese Yun ist durch dieses Buch berühmt und wohlhabend geworden.

Man könnte diese Liste leider noch ziemlich, bald endlos, fortsetzen. Dies soll auf keinen Fall heißen, es träfe Täuschung und Verführung nun bei allen Anhängern dieser Strömung zu. Der oben erwähnte Lee Grady und manche andere wehren sich heftig gegen diese Unwahrhaftigkeit in den eigenen Reihen.

Auch gibt es infolge der endzeitlichen Entwicklung in nichtcharismatischen Kreisen immer mehr Unwahrhaftigkeit, Doppelmoral und Heuchelei. Man muß leider zur Kenntnis nehmen, wie in unseren Tagen sich der Geist der Lüge in Welt, Kirche und Gemeinde immer mehr ausbreitet und man hat den Eindruck, die Leute, einschließlich mancher Frommen, wollen betrogen werden.

Doch bei der populären Hierarchie und besonders bei den TV-Wunderheilern und „Erweckungspredigern“, wird man nun tatsächlich an eine Feststellung von Elias Schrenk, dem Bahnbrecher der Evangelisation auf deutschem Boden, erinnert, der im Zusammenhang mit der damals einbrechenden Pfingstbewegung konstatierte:  Ich würde mich freuen über eine Bewegung, die man reinigen kann, daß sie sich als eine göttliche Bewegung legitimierte. Aber ich bin fest überzeugt, daß man eine Bewegung nicht reinigen kann, in der so viel Lüge offenbar wurde wie in dieser Bewegung (Paul Fleisch, „Geschichte der Pfingstbewegung“,  Francke-Buchhandlung GmbH, 1983, Seite 169).

Gerade wenn man sieht, wie man versucht, die offensichtlich nicht eingetroffenen Prophezeiungen, die vollmundig im Namen des Herrn abgegeben wurden, zurechtzubiegen und so lange zu frisieren, bis es doch noch irgendwie stimmen könnte, kann man sich des Eindrucks nicht entziehen, daß hier eben nicht der Heilige Geist, der bekanntlich ein Geist der Wahrhaftigkeit ist, am Wirken ist.

Reinhard Bonnke beispielsweise, der bei seiner Feuerkonferenz in Frankfurt die große Geistesausgießung für Europa und Deutschland angekündigt hat. Was sich tatsächlich seither ereignete, war eine Geisterausgießung. Europa erlebt einen beispiellosen Okkult- und New-Age-Aufbruch. Doch man windet sich nach allen Richtungen und zieht fast alle Register der Verschleierung, nur um nicht zugeben zu müssen, daß man in Wirklichkeit ein Falschprophet ist.

Auch Volkhard Spitzer verstand es meisterhaft, seine Prophezeiung von dem angeblich gefüllten Berliner Olympiastadion – es kam dann ziemlich anders – zurechtzurücken und seine betrogenen Fans zu beruhigen.

Es erinnert an die Klage von Richard Krüger, ehemaliger Direktor des pfingstlichen Theologischen Seminars Beröa. Die Propheten gestünden selten oder kaum Irrtümer, Übertreibungen oder überhöhte Wunschvorstellungen ein (ideaSpektrum 4/2002).

Doch Gottes Wort sagt „die Propheten… haben Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: »So spricht Gott der HERR«, wo doch der HERR gar nicht geredet hat“ (Hes. 22,28).

Alexander Seibel

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Christen als Fremde in der Welt (Baumgärtner)

Christen sind Fremdkörper in dieser Welt

Von Pfarrer i.R. Willi Baumgärtner, Helmsheim

Ein Fremdkörper, so sagt das Lexikon, ist „ein einem Organismus fremder Gegenstand“. Eine gute Beschreibung. Etwas, was nicht zur Konstruktion, zum Wesen oder zur Art eines bestimmten Organismus passt. So passen Christen in ihrer Art, ihrer Ausrichtung und ihrem Handeln auch nicht in diese Welt hinein.
Vorbilder gibt es bereits im Alten Testament genügend. Abraham war nach seiner Berufung aus Haran ein Fremdling. Die Israeliten lebten als Fremdlinge in Ägypten und sind überhaupt Fremdlinge in dieser Welt mit ihrer ganz anderen Form des bilderlosen Gottesdienstes.
Schon Haman hat dem König Ahasveros das Volk Israel gut beschrieben (Esther 3,8): „Es gibt ein Volk, zerstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Ländern deines Königreichs. Ihr Gesetz ist anders als das aller Völker. Sie tun nicht nach des Königs Gesetzen…“
Eine gute Beschreibung auch für uns Christen in dieser Welt. Es gibt mehrere Gründe dafür, warum das so ist.

Diese Welt hat eine Richtung

Die Welt ist nicht nur einfach neutrales Gebiet. Sie liegt im Argen. Sie wird vom Bösen beherrscht. Ihre Erkennungsmerkmale sind nach 1. Johannes 2,16 „Des Fleisches Lust, der Augen Lust und hoffärtiges Wesen.“
Der Teufel legte in der Versuchungsgeschichte dem Herrn sogar alle Reiche dieser Welt zu Füßen. Wir müssen wissen, dass wir als vom Sündenfall her verfluchte Menschen auf einer seither ebenfalls verfluchten Erde geboren werden. Nach Epheser 6,12 herrschen in der Luft böse Geister.
In dieser Welt gilt die Richtung: weg von Gott. Der natürliche Mensch will unbewusst weg von Gott – aus der Hand des liebenden und schützenden Gottes heraus. Der moderne Mensch spricht in diesem Zusammenhang von „Emanzipation“.
Treffender wird dieses Aufbegehren des Menschen von Immanuel Kant beschrieben, wenn er den Begriff „Aufklärung“ definiert: „Aufklärung ist das Heraustreten des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes zu bedienen.“
Von dieser Sicht aus konnte Kant konsequenterweise selbst dem Sündenfall noch etwas Positives abgewinnen und seine Abhandlung „Lob des Sündenfalles“ schreiben. Damit beginnt eine Denkweise, die in der 68er Bewegung und dem heutigen Zeitgeist furchtbare Früchte trägt. Diese Art der Welt finden wir schon beim Turmbau von Babel (1. Mose 11). Sie wächst sich darin zu schrecklichem Wahn aus.
Der Apostel Johannes beschreibt in seinem Brief die Art und das Wesen dieser Welt mit dem oben schon zitierten Vers besonders treffend: „Der Augen Lust und des Fleisches Lust und hoffärtiges Wesen“ (1. Joh. 2,16). Anders gesagt:
► Es ist die Orientierung in Richtung auf das Sichtbare und Materielle, auf Geld und Gut und äußere Dinge. Auf Essen und Trinken und Haus und Hof und Kleidung
► Es ist die Orientierung auf das, „was uns gut tut, was bequem ist“, was ich jetzt sofort um jeden Preis haben möchte, wie Esau. Was mich keine Anstrengung kostet und dem Alten Menschen in mir zugutekommt (Ich-Bezogenheit). Dieses „Ich will aber …“ beherrschen schon ganz kleine Kinder als allererstes.
► Es ist der Ehrgeiz und Hochmut, der sich immer mit Anderen vergleicht und besser sein will als sie. Der sich einen Namen machen will, nicht wissend, dass gläubige Menschen als Kinder Gottes und im Namen ihres Erretters Jesus Christus volle Genüge haben können.

Diese Welt ist geistlich tot und kann nur Totes hervorbringen

Gläubige Menschen wissen darum und beteiligen sich deshalb nicht an jeder verrückten und aus der Not einer Situation heraus geborenen Weltverbesserungsstrategie der Philosophen, Politiker, Wissenschaftler, Religionsführer und Wirtschaftsmanager.
Diese alle wollen angeblich das Beste. Sie wollen das, was scheinbar aus der Sicht der menschlichen Vernunft geboten ist. Wir wissen aber aus dem Wort Gottes, dass beispielsweise die Strategie der Globalisierung (die eigentlich die bessere Zusammenarbeit und friedliche Koexistenz von Völkern und Religionen sichern soll) letztlich religiös, politisch und wirtschaftlich in der großen antichristlichen Hure Babylon enden wird. Wir haben das prophetische Wort, damit es uns dazu hilft, dieses System heute schon zu durchschauen.
Sicher ergeben sich manchmal da und dort auch gewisse Schnittmengen zwischen dem Glauben und der Welt. Dennoch gelten die in der Schrift vielfach vorgetragenen Mahnungen, nicht die Welt lieb zu haben (Jak. 4,4; Röm. 12,2; 1. Joh. 2, 12-17) Das heißt nicht, die Welt zu hassen oder zu verachten. Schließlich leben wir in ihr. Aber wir lieben sie nicht als Welt.

Gläubige haben eine andere Richtung

1. Sie sind nicht mehr von dieser Welt geprägt.
Gläubige Menschen gehörten einmal zu dieser Welt. Es gibt bei ihnen dieses „Einst“ und „Jetzt“. Vielleicht dachten sie weltlich oder religiös wie die Welt.
Den Korinthern zählt der Apostel Paulus alle möglichen Sünden auf. Er fasst das zusammen in der Aussage: „Solcher sind euer etliche gewesen. Aber ihr seid reingewaschen …“ (1. Kor. 6,11)
Jetzt sind sie „versetzt“ (Kol. 1,13) hinein in das Reich des Sohnes seiner Liebe. Durch den Glauben an Christus haben sie den Heiligen Geist bekommen. Sie sind Wiedergeborene. Von neuem oder von oben geboren.
Mit dem Glauben bekommen sie eine neue Sichtweise, eine neue Orientierung. Denn sie sehen jetzt nicht mehr allein auf Äußerlichkeiten wie die Gesundheit, das Haus, die gesellschaftlichen Nöte … Sie leben nicht mehr in der Abhängigkeit von dem, was das unpersönliche „man“ tut. Sie müssen sich nicht mehr anstrengen, um „in“ zu sein.
Selbst die Bindungen des Blutes, der Familie und Verwandtschaft treten gegenüber der Bruderliebe und geistlichen Bindungen in den Hintergrund. Das meint Jesus, wenn er so harte Nachfolgeworte spricht wie: „Wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird’s hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben“ (Matthäus 19,29). Der Apostel Petrus schreibt von dem „eitlen und von den Vätern her überliefertem Wandel“, von dem uns Christus erlöst hat (1. Petrus 1,18)
Es ist manchmal schon merkwürdig, wenn Glaubensgeschwister da und dort mehr zu ihrer eigenen Verwandtschaft halten, selbst, wenn diese arge Fehler machen, als zu den eigenen Glaubensgeschwistern. Ich habe das immer wieder erlebt. Da hielt man mehr zu seinen nicht gläubigen Kindern, wenn sie jemand aus dem Geschwisterkreis kritisiert hat und war dem Kritiker noch gram.
Nein, wir haben im Glauben eine andere Richtung bekommen. So wie die Satellitenschüssel auf den Sender ausgerichtet sein muss, wenn man das Programm empfangen will, so müssen Gläubige auf Christus ausgerichtet sein. Alle sollten in die gleiche Richtung gehen. Das meinen die Begriffe „einmütig“ und „einhellig“, die der Apostel Paulus immer wieder verwendet. Im Unterschied zur Welt gehören gläubige Menschen nicht mehr Satan. Christus hat sie losgekauft. Er hat sie freigemacht durch sein Sterben und sein Blut, und sie haben das im Glauben in Anspruch genommen. Darum sind sie Fremdkörper in dieser Welt.
Von dem Zeitpunkt der geistlichen Bekehrung und Neugeburt an müssen sie mit Anfeindungen rechnen. Das ist für echte Christen etwas völlig Normales. Wir alle wehren uns, wenn uns jemand etwas wegnehmen will. Auch der Teufel macht das so. Dies sind die tiefsten Hintergründe für viele Kämpfe in Familie, Beruf und Nachbarschaft, die wir als Christen zu beste- hen haben.

2. Sie leben noch in dieser Welt, sind aber innerlich der Welt mit ihren Sünden gestorben

Äußerlich gehören wir wohl noch in diese Welt. Wir arbeiten in ihr, wir sind Staatsbürger, wir nehmen gesetzliche Möglichkeiten in Anspruch, die uns geboten werden. Wir brauchen wie alle anderen Geld, um leben und unsere Unkosten bezahlen zu können. Das ist nichts Schlechtes.
Wir unterscheiden uns auch äußerlich nicht wesentlich von anderen Menschen. Auch wir werden alt und verlieren im Alter Haare und Zähne oder brauchen ärztliche Hilfe. Als jemand, der schon das ganze Leben mit den Hüften Not hat, bin ich dankbar für meine Operationen und Reha-Maßnahmen, die es heute gibt.
In einem alten Lied mit dem Titel „Es glänzet der Christen inwendiges Leben“ wird diese Spannung, die Christen in dieser Welt erleben, ausgezeichnet beschrieben, wenn es dort heißt:

„Sonst sind sie wohl Adams natürliche Kinder

und tragen das Bildnis des Irdischen auch;

sie leiden im Fleische wie andere Sünder,

sie essen und trinken nach nötigem Brauch;

in leiblichen Sachen, in Schlafen und Wachen

sieht man sie vor andern nichts Sonderlichs machen,

nur dass sie die Torheit der Weltlust verlachen.“

Es sei den Lesern empfohlen, einmal dieses Lied von Christian Friedrich Richter aus dem Jahre 1704 als Ganzes zu lesen. Ihm ist es gut gelungen, die Spannung zwischen äußerem und innerem Leben, zwischen Leib und Geist, Natur und Glauben darzustellen und zu zeigen, wo Christen mit der Welt nicht mitkönnen und wo es keine Unterschiede gibt.

3. Sie bekommen die Reaktion der Welt zu spüren.

Menschen, die nicht gläubig und damit noch Teil dieser Welt sind, spüren auf der einen Seite, dass bei gläubigen Menschen etwas anders ist. Auch wenn sie das nicht konkret beschreiben oder benennen können.
Mir sagten manchmal Schüler oder auch Leute, mit denen ich irgendwie geschäftlich oder sonstwie zu tun habe: „Du strahlst so einen Frieden aus.“ Ich weiß zwar, das stimmt nicht immer, denn ein Christ kennt auch sein eigenes Herz, aber es wird von Mitmenschen mitunter so empfunden.
Oft spüren sie intuitiv: Da ist etwas, was sie selbst nicht haben. Manchmal hängen sich solche Leute an uns, wie im Alten Testament sich „Leute mit Schulden“ an David gehängt haben. Sie merken, wie wir nicht vom Denken der Masse geprägt sind und anders über das urteilen, was uns begegnet. Sie haben eine andere Sicht des Geschäftslebens, des Staates, des Geldes, des Familienlebens und anderer Lebensbereiche, wie aus den Brie- fen des Paulus deutlich wird.
Da ist aber auf der anderen Seite auch der Hass der Welt. Unser Anders- sein ruft Neid und Vorbehalte hervor und kann zum Ärgernis werden. Der natürliche Mensch in der Welt möchte zwar so sein wie ein Christ, er spürt unbewusst den Unterschied zwischen Gut und Böse, selbst, wenn es heute kaum mehr in den Elternhäusern und Schulen gelehrt wird. Aber er merkt andererseits, dass er aus sich heraus gar nicht so leben kann. Genau hier liegt der Fehler aller ideologischen Reformprogramme dieser Welt: Dass viel verkehrt läuft, merken sie. Und dann beginnen sie, die Verhältnisse zu ändern. Da mögen manche guten Ansätze sein, aber eines können sie nicht: das menschliche Herz ändern. Das kann kein Mensch!
Wenn wir den Leuten sagen, dass nur Jesus diese Änderung zu Stande bringt und wir deshalb diesen Programmen nicht zustimmen können, dann setzen Ärger, Hass und sogar Verfolgung ein. Das geht dem einzelnen Christen ebenso wie ganzen Gruppen. Insbesondere bibeltreue Gruppierungen, die gern als „Fundamentalisten“ bezeichnet werden, stehen schnell im Brennpunkt der Kritik.
Das erleben Christen heute besonders bei Aktivitäten in Richtung Lebensschutz: bei ihrem Engagement gegen den Kindesmord der Abtreibung und den vom Gesetzgeber freigegebenen assistierten Selbstmord. Oder an den Hindernissen, die ihnen in den Weg gelegt werden, wenn sie in manchen Städten freie christliche Privatschulen gründen wollen. Da braucht nur ein Attentäter wie neulich für eine kurze Zeit seines Lebens mit christlichen Kreisen Kontakt gehabt zu haben, schon werden bibeltreue Christen mit diesem in einen Topf geworfen.
Auch auf vielen anderen Gebieten werden die Christen für die Welt zum Ärgernis – so etwa, wenn sie auf Missstände der Gesellschaft hinweisen, die mit der Bibel nicht zu vereinbaren sind. Gegendemonstrationen bei christlichen Kundgebungen, mitunter sogar schon gegen Evangelisationen, sprechen eine deutliche Sprache.
Der Gegenwind wird zunehmen, je näher die Wiederkunft des Herrn Jesus kommt. Dennoch gilt in dem allen auch ein Wort, das der Herr den Jüngern zum Abschied mitgab: „In der Welt habt ihr Angst. (Bedrängnis) Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Joh. 16, 33). Sowohl dieses Wort als auch das, was Petrus schreibt, daß uns „die Hitze, die uns begegnet, nicht befremdet“ (Wörtlich „nicht wie ein Gast ist“) wollen uns auf realistische Weise diese Spannung deutlich machen. Und nur, wo wir anders sind als die Welt, werden wir sie spüren.

Eingestellt von Horst Koch, Herborn, im Januar 2024

info@horst-koch.de




Die Völker und die Wiederkunft Christi (Pache)

Fünfter Teil

Die Welt und die Wiederkunft Jesu Christi

– Aus dem Buch DIE WIEDERKUNFT JESU CHRISTI, Seiten 103 bis 117 –

Eingestellt von Horst Koch, Herborn, im November 2023

1. Kapitel

Die Völker und die Endzeit

1. Die Entwicklung der Welt
Gleich nach dem Sündenfall trennte sich die Menschheit in zwei klar geschiedene Linien: in die Nachkommenschaft des Weibes und die der Schlange 1. Mose 3, 15.
Die Nachkommenschaft des Weibes sind Abel, Noah Abraham, das wahre Israel, dann vor allem Christus, der der Schlange den Kopf zertreten hat, und schließlich die Gemeinde.
Die Nachkommenschaft der Schlange sind Kain und nach ihm das Geschlecht der Sintflut, Babylon, Ägypten, Ninive, Rom, alle menschlichen Reiche und zuletzt der Antichrist.
Gott hatte die Menschheit in einen wunderbaren Garten gesetzt. Aber um nach seinem Verbrechen eine Zuflucht zu finden, baute Kain eine Stadt. 1. Mose 4, 17. Seine Nachkommen entwickelten rasch eine blühende Kultur, von der man erstaunliche Reste gefunden hat. Sie war aber so verderbt, dass sie Gott in der Sintflut vernichten musste. Bald danach gerieten auch die Nachkommen Noahs auf Abwege. Sie vermehrten sich und wurden stolz auf ihre Macht. Sie lehnten sich gegen den Befehl Gottes auf, sich über die Erde zu verbreiten, und machten sich an den Bau einer neuen Stadt, eines Turms, der Gott Trotz bieten sollte. Da zerstreute sie der Herr über die Erde hin und zerstörte die äußere Einheit der Rasse, in dem Er ihre Sprache verwirrte. 1. Mose 11, 4. 7-8. Dies hatte zwei wichtige Folgen:

1. Von nun an stellt Gott die Völker beiseite.
Er erweckt das Volk Israel, daß es dereinst der Welt das Heil bringe. Erst nach dem Kommen Jesu wendet sich Gott wieder den Völkern zu, um ihnen das Evangelium zu verkünden. ( z.B. Apg. 13, 45-47.) Zudem macht der Herr Ihr Volk zum ersten Volk der Erde. 5. Mose 26, 19; 28,1.
 Wären die Juden treu geblieben, hätte der Herr durch sie Sein Reich hienieden aufgerichtet. Von Abraham bis zur Zerstörung Jerusalems und dem Verlust der jüdischen Unabhängigkeit stehen die Völker nicht mehr im Vordergrund der Weltbühne.


2. Beim Turmbau zu Babel verwirrt Gott die Sprachen der Menschen und bricht die Einheit der Rasse.

Diese Einheit wieder zu finden, ist fortab der Traum aller Reiche und aller menschlichen Organisationen. Zu diesem Zweck tragen Eroberer ihren Siegeszug weiter, bilden Pazifisten den Völkerbund, erfinden Gelehrte das Esperanto, suchen Religionen die „Ketzer“ durch Feuer und Schwert zu vertilgen, aber alles ist vergeblich.
Die verlorene Einheit wird nur auf zwei Wegen wiederhergestellt: Die wahre Einheit wird auf der geistlichen Ebene von allen Gliedern am Leibe Christi durch Sein am Kreuz vergossenes Blut und die Kraft des Heiligen Geistes geschaffen. Eph. 2, 13.18. Die falsche Einheit, eine äußere, zwangsmäßige, wird einmal in der Geschichte durch den Antichristen und den falschen Propheten geschaffen und auf dem politischen wie auf dem religiösen Gebiet allen aufgezwungen werden. Offb. 13, 7-8. Unterdessen gleiten, seit dem Turmbau zu Babel, die sich selbst überlassenen Völker immer weiter bergab. Sie sind stolz auf ihre Kultur, ihren Reichtum, ihre Macht. Aber sie entfernen sich immer weiter von Gott und versinken im Schlamm der Sünde. So wird das Böse immer mehr zunehmen. Die Kultur der Mechanik mag Fortschritte machen, die Wissenschaft neue Wunder entdecken, der Mensch immer gelehrter werden, aber die Bosheit, die Gottlosigkeit, die Unmoral werden unerhörte Ausmaße annehmen. Die dem Satan ausgelieferte Menschheit wird zeigen, wessen sie fähig ist. Das kündet der Apostel Paulus klar an, da er in den schon angeführten Stellen vom Endabfall redet. 2. Tim. 3, 1-5; 4,3-4. Wir haben in den letzten Jahren einen augenfälligen Beweis für die Wahrheit dieser Prophezeiungen erlebt.
Die Zukunft der Völker bietet also nichts erfreuliches, denn sie wird so sein, wie es ihr verstocktes Herz haben will. Sie ist das logische Ergebnis vom Weg, den jene seit dem Fall verfolgt haben. Der Herr aber wird verherrlicht werden, wenn Er die Sünder bestraft und aus Seiner Macht Gerechtigkeit und Frieden auf Erden aufgerichtet hat.


II. Die Zeit der Völker.

Nach dem Turmbau zu Babel hatte Gott das auserwählte Israel zum ersten Volk der Erde gemacht. Er hatte in Jerusalem Wohnung genommen, und von da aus regierte Er die Welt. Aber das Volk Seiner Wahl verwarf die Gottesherrschaft und fiel unter der Führung seiner Könige immer mehr von Ihm ab. Darum entzog ihm Gott Seine Gegenwart, machte seiner Unabhängigkeit ein Ende und ließ im Jahre 586 v. Ch. den Tempel und die Stadt Jerusalem durch Nebukadnezar zerstören. Fortan gab Er den heidnischen Völkern die Leitung der Weltgeschäfte hin und ließ sie das von Ihm zuvor erwählte und beschützte Palästina mit Füßen treten. Die Zeit zwischen der ersten Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar und seiner Wiederherstellung zu Beginn des Millenniums nennt Jesus selbst „die Zeit der Völker“:
„Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis daß der Heiden Zeit erfüllt wird.“ Luk. 21, 24. Während dieser ganzen, langen Periode bleibt der Thron Davids unbesetzt. Sie geht zu Ende, wenn Jesus Christus, der Sohn Davids, Sein Reich endgültig aufrichtet. Als die Jünger Jesus fragten: „Herr, wirst Du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel?“ (Apg. 1, 6), fragten sie da mit eigentlich, wann die Zeit der Heiden zu Ende wäre. Betrachten wir die Gesamtgeschichte der Völker, so können wir folgen de Tafel aufstellen:

1. Der Anfang der Völker: von Kain bis zum Turmbau zu Babel. 1. Mose 4, 11. Israel unterbricht die Geschichte der Völker.

2. Die Blütezeit der Völker: die vier Reiche des Daniel, von Babylon bis Rom, also etwa von 600 v. Ch. bis zur Wiederkunft des Herrn. Die Kirche Christi wird in die Zeit der Völker eingeschaltet.
3. Das Ende der Völker: die dreieinhalb Jahre der Herrschaft des Antichristen und das Gericht über Babylon, die große. Das Tausendjährige Reich setzt den Reichen der Völker ein Ende. 

Sobald Israel bekehrt und in seine einstige Stellung wiedereingesetzt ist, beginnt eine völlig neue Periode: die des messianischen Reichs, das tausend Jahre auf Erden dauern soll. Wir werden noch sehen, daß dann auch die aus den Völkern, welche die große Trübsal überstanden haben, verwandelt sein werden. Die ganze Erde wird der Herrschaft Christi unterworfen sein. Statt der Gewalt und der Ungerechtigkeit werden die wiedergeborenen Völker erleben, was Friede, Gerechtigkeit und wahres Glück ist. Darum sehnen wir mit unserm ganzen Sein das Ende
 der „Zeit der Völker“ herbei.

2. Kapitel
Die vier Weltreiche Daniels
Daniel, der von Nebukadnezar nach Babylon deportiert wurde, ist vornehmlich der Prophet der Völker. In der Gestalt des Bildes von Kap. 2 und der Tiere von Kap. 7 und 8 gibt er uns eine Schau der Weltgeschichte von seiner Zeit an bis zum Ende. Aus allen Reichen der Erde nennt er vier, die vom prophetischen Blickpunkt aus eine Hauptrolle spielen sollen. In dem Augenblick, da Gott die Unabhängigkeit Israels aufhob und die Weltregierung den Händen der Völker überließ, war es von höchstem Interesse, daß Er in großen Linien kundtue:

1) was die Völker unternehmen würden,

2) was aus Seinem Volk bis zur Aufrichtung des messianischen Reichs auf Erden werden sollte.

Das Interesse an diesen Weissagungen ist nicht kleiner geworden, im Gegenteil, beziehen sie sich doch vor allem auf die Endzeit. Viele Reiche der Geschichte hat Daniel garnicht erwähnt. Die Prophetie beschäftigt sich nur mit solchen, die in enger Beziehung zu Israel und dessen Land stehen, solange die Juden darin sind. Das erste von Daniel genannte Reich ist Babylon, das vierte dauert bis zur Errichtung des Reiches Christi.

Allerdings übergeht Daniel die Ära der Gemeinde, weil das AT noch nicht davon spricht (in der Tat wird die Gemeinde erst von Christus und Seinen Aposteln als Geheimnis offenbart, Eph 3, 3-6.8-11), und weil die Juden während
der Zeit fern von ihrem Land sind. Für die Dauer ihrer Zerstreuung über die Welt setzten die sie betreffenden Weissagungen gewissermaßen aus.


Die vier Reiche Daniels umfassen also den Zeitraum von Nebukadnezar bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 und dann die Jahre unmittelbar vor der glorreichen Wiederkunft Christi, wenn die Juden wieder in Jerusalem sein werden.

Eigentlich sind die Offenbarungen über die drei ersten Reiche bereits erfüllt. So interessiert uns vor allem das vierte, das bis zum Ende bestehen soll. Deshalb wollen wir es eingehender betrachten.


A. Das erste Weltreich: Babylon.
Die Beschreibung des ersten Reiches ist kurz und seine Identifizierung leicht. Der Kopf ist aus reinem Gold. Er stellt Nebukadnezar, den König der Könige, dar, dem Gott selbst die Macht gegeben hat. 2,32.37-38. Die vier Tiere in Kap. 7 stellen auch vier Könige oder Reiche dar, 7,2-7.23, dieselben wie die vier Teile des Bildes. Das erste Tier entspricht, wie das goldene Haupt, dem babylonischen Reich; es ist ein Löwe mit Adlersflügeln. Babylon steht in Daniels Vision an erster Stelle, weil es die Zeit der Völker einleitete, indem es die Unabhängigkeit Palästinas aufhob, Jerusalem und den Tempel zerstörte und das Volk Israel in die Gefangenschaft wegführte.


B. Das zweite Weltreich: Die Meder und Perser.

Von Daniel, wie aus der Weltgeschichte, hören wir, daß das Reich der Meder und Perser auf das babylonische folgte. 5, 28-31. Die Meder und Perser werden von Daniel auf verschiedene Art dargestellt: durch Brust und Arme des Bildes, durch den Bären und durch den Widder.


I. Welches sind die Merkmale dieses Reiches?
Brust und Arme bilden den zweiten Teil des Bildes. 2, 32.39. Der eine der beiden Arme scheint die Meder, die Gründer des Reiches, der andere die Perser, die es vergrößerten, darzustellen. In Kap. 7, 5 wird das zweite Tier mit einem Bären verglichen, dem Tier, das wohl schwerfällig, aber stark und zäh ist. . . .


II. Welche Beziehungen hatte dieses Reich zu Israel?

Es war Kores, der Mächtigste dieser Könige, der wahrscheinlich unter Daniels Einfluß als erster den gefangenen Juden den Befehl zur Rückkehr nach Palästina gab. 6,28 und Esra 1,1-3. Die späteren Könige, Darius und Artaxerxes, ließen den Tempel und Jerusalem wieder aufbauen. Esra 6, 14; Neh. 2, 3-6. Unter der Herrschaft der Perser kehrten die Juden also in ihr Land zurück und führten ihren Gottesdienst wieder ein; aber die Unabhängigkeit erlangten sie nicht.


C. Das dritte Weltreich: Griechenland.

Nach der Geschichte haben Alexander und das von ihm gegründete Reich der Griechen dem medo-persischen Reich ein Ende gemacht. Genau das hat lang zuvor der Prophet Daniel mit dem Bauch des Bildes (2, 32), dem geflügelten Parder (7,6) und dem Ziegenbock (8,5) vorausgezeigt.


I. Welches sind die Merkmale des griechischen Reiches?
Der Bauch und die ehernen Lenden machen den dritten Teil des Bildes aus. Daniel erklärt das wie folgt: „Es wird aufkommen das dritte Königreich, welches wird über alle Lande herrschen.“ 2, 32.39 . Seine Macht wird größer und seine Herrschaft ausgedehnter sein als die des zweiten Reichs. Wir werden das gleich feststellen. Das dritte Tier in Kapitel 7 war „gleich einem Parder, das hatte vier Flügel auf seinem Rücken; und dieses Tier hatte vier Köpfe, und ihm ward Gewalt gegeben.” V. 6 . Halten wir hiervon zwei Angaben fest: Die Schnelligkeit der Eroberungen des dritten Reiches, dargestellt durch den flinken Parder und die Vogelschwingen; dazu die Spaltung des Reichs in vier Teile : das Tier hat vier Flügel und vier Köpfe. Kap. 8, 21 erklärt auch ausdrücklich, daß der Ziegenbock als Symbol für das Reich von Griechenland steht. Unter dem Ansturm des griechischen Reiches zerbrach das medo-persische buchstäblich, und nichts konnte den Vormarsch der Sieger mehr aufhalten. V. 5-7.


II. Was prophezeit Daniel von Alexander, dem Begründer des Reichs?
„ Und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen . . . Und der Ziegenbock ward sehr groß, und da er am stärksten geworden war, zerbrach das große Horn.“ V.5.8. „Das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König“ (d.h. Alexander), sagt der Engel Gabriel. Nach dem letzten der gegen Griechenland kämpfenden 
Perserkönige, heißt es in Kap. 11, „wird ein mächtiger König aufstehen und mit großer Macht herrschen, und was er will, wird er ausrichten. Und wenn er aufs Höchste gekommen ist, wird sein Reich zerbrechen und sich in die vier Winde des Himmels zerteilen, nicht auf seine Nachkommen.“ V. 3-4. 

In buchstäblicher Erfüllung dieser Weissagungen hatte Alexander eine staunenerregende Laufbahn. Im Jahre 336 v. Ch. mit zwanzig Jahren auf den Thron von Mazedonien gelangt, machte er wirklich den Eindruck, als eile er über die ganze Erde, ohne sie zu berühren. 8, 5. Er zerschlug die Macht der Perser, eroberte Klein-Asien, Syrien, Tyrus und Sidon, Palästina, Ägypten, wo er Alexandria gründete, dann nahm er Mesopotamien, durchzog Persien und kam bis nach Indien. Dann, auf der Höhe seiner Macht, starb er plötzlich im Jahre 323, im Alter von 33 Jahren. Die Nachkommen, die er hinterließ, kamen tatsächlich nicht auf den Thron, sie starben eines gewaltsamen Todes.


III. Was erfahren wir über die Nachfolger Alexanders?

Dreimal verkündet Daniel, daß Alexander vier Nachfolger haben würde . . . Wieder müssen wir staunen, wie sich diese Prophezeiungen erfüllt haben: Nachdem sie seine Nachkommen umgebracht hatten, teilten sich tatsächlich vier Generäle Alexanders in seine Eroberungen: Ptolemäus nahm Ägypten, Palästina und Arabien; Seleukos Syrien, Babylonien und Persien; Lysimachus Thrazien und einen Teil von Kleinasien; Kassander Griechenland und Mazedonien. Natürlich verlor das so zerstückelte Reich an Macht, und keiner der Nachfolger Alexanders kam ihm gleich. Die beiden rivalisierenden Dynastien der Ptolemäer in Ägypten und der Seleukiden in Syrien lagen mehr als anderthalb Jahrhunderte fast ununterbrochen im Krieg miteinander. Palästina, als Durchgangsland und oft als Schlachtfeld dieser beiden Mächte, hatte viel darunter zu leiden. 11, 14.16.20 usw.


IV. Warum mißt die Weissagung dem syrischen König, Antiochus Epiphanes, solche Bedeutung bei?
Aus einem der vier Teile des griechischen Reiches wuchs ein kleines Horn, d. h. ein anfangs unbedeutender König. 8,9.23. Dieser König muß aus Syrien nördlich von Palästina sein (meist werden die Himmelsrichtungen von P. aus gesehen) . . . Er ist unklug und arglistig und tritt am Schluß des griechischen Reiches auf, d. h. kurz vor dessen Eroberung durch Rom. V. 23. In der Geschichte heißt dieser König Antiochus IV. Epiphanes (175-164 v.Chr.). Unter so vielen Eroberern erscheint er völlig bedeutungslos. Aber aus zwei Gründen hebt ihn Daniel hervor:

1. Antiochus Epiphanes verfolgte Israel aufs Furchtbarste. Nicht genug, daß er Palästina eroberte, er war auch der erste heidnische König, der den Gottesdienst der Juden ausmerzen und diese zum Götzendienst zwingen wollte. Er wagte sich sogar an Gott selbst heran, machte den Opfern im Tempel ein Ende und schändete diesen. Er suchte die Gesetzbücher zu vernichten, verbot die Beschneidung und marterte die Juden, die ihrem Gott treu bleiben wollten. Darauf bezieht sich Kap. 8,10-12.
„Antiochus Epiphanes hatte den Plan gefaßt in allen seinen Staaten (zu denen Palästina gehörte) den Kult des Olympischen Jupiter einzuführen; und da er sich selbst diesem Gott gleichsetzte, wollte er in Wirklichkeit sich selbst damit überall anbeten lassen. Er wollte alle anderen Kulte ausrotten Und machte sich an dieses Unternehmen mit einem fast an Wahnsinn grenzenden Eifer, der ihm den Spottnamen „Epimanes“ (der Narr) statt Epiphanes (der Glorreiche) eintrug. So schaffte er auch den Jehovakult in Jerusalem ab und setzte dafür den Götzendienst ein. Das war umso schlimmer, als es in Israel schon eine griechische Partei gab, die zum Heidentum neigte. 1. Mak. 4,7-15;

. . . Er läßt seine Wut an den Israeliten aus und bedient sich einiger Verräter unter ihnen, um sein teuflisches Werk zu vollführen. Er geht so weit, ein Mutterschwein auf dem Altar Gottes zu opfern, und richtet den Jupiterkult im Tempel ein. Daniel nennt dies „den Greuel der Verwüstung“. V. 31. Daraufhin erheben sich die Makkabäer und organisieren den Widerstand, ohne jedoch sofort entscheidende Siege zu erlangen. V. 32-35. (Es ist interessant, in den Apokryphen bei den Makkabäern die Berichte über die Ereignisse zu lesen, die Punkt für Punkt die Weissagungen Daniels erfüllten.) Vom Hochmutswahn fortgerissen, setzt sich Antiochus schließlich über Gott, V. 36-38, um nur die rohe Gewalt zu verehren. Da trifft ihn der göttliche Blitzstrahl, und er fällt. V. 45.


2. Antiochus ist ein Bild des Antichristen.
Durch seinen Kampf gegen Gott und die Gläubigen ist dieser kleine Syrerkönig ein Schattenbild vom letzten großen Feind des Glaubens. Die Stellen über Antiochus in Kap. 8 und 11 weisen ganz klar weit über ihn hinaus. Der Text selbst erklärt, daß ihr tieferer Sinn die Endzeit betrifft: „Merke auf“, sagt der Engel zu Daniel, „denn dies Gesicht gehört in die Zeit des Endes . . . Siehe, ich will dir sagen, wie es gehen wird zur Zeit des letzten Zorns, denn das Ende hat seine bestimmte Zeit . . .

„. . . Zur selben Zeit wird der große Fürst Michael, der für die Kinder deines Volkes steht, sich aufmachen. Denn es wird eine solche trübselige Zeit sein (die große Trübsal), wie sie nicht gewesen ist, seitdem Leute gewesen sind bis auf diese Zeit.“ 11,27.35.40; 12,1. Wir kommen auf den Inhalt der Kap. 8 und 11, der klar auf den Antichristen (das „kleine Horn” des vierten Reichs, 7,7-8) geht, zurück, wenn wir diesen näher betrachten.


Schlußfolgerung.

Zunächst könnten diese genauen Einzelheiten der historischen Weissagungen abstoßend wirken. Und doch sind sie aus verschiedenen Gründen sehr wichtig. Sie sind einer der auffallendsten Beweise für die buchstäbliche Erfüllung der göttlichen Weissagungen und sind dadurch sogar eine Stärkung für unseren Glauben an die Heilige Schrift. Außerdem sind diese Stellen voller Lehren über die Hinfälligkeit irdischer Reiche und das Los, das ihrer wartet. Schließlich lenken sie unser inneres Auge auf die Endzeit, die den menschlichen Regierungen ein Ende setzen und Gottes Reich auf Erden bringen wird.

D. Das vierte Weltreich: Rom.

Das vierte Reich wird in Kap. 2 durch die Schenkel und die Füße des Bildes und in Kap. 7 durch das vierte Tier dargestellt.

I. Welche Bedeutung hat dieses vierte Reich?
Nach dem Raum, den dieses in Kap. 2 und 7 einnimmt, muß sie beträchtlich sein. Daniel widmet ihm mehr Verse als irgend einem der drei ersten Reiche. 2,33-35. 40-43; 7,7-8. 11.19-26. Die Rolle, zu der es berufen wird, bestätigt vollkommen das eben Gesagte.

II. Warum hält man das römische Weltreich für dieses vierte Reich?

In der Geschichte folgt Rom auf Griechenland. Nach Alexander und den vier Bruchteilen seines Reichs weist nur Rom die von Daniel an gegebenen Merkmale der außergewöhnlichen Macht und weltweiten Herrschaft auf. 2,40. Ziemlich bald spaltete es sich in zwei Teile (die zwei Schenkel des Bildes, 2,33), in das ost- und weströmische Reich. Aus seinem Schoß soll der künftige Führer, der Antichrist, kommen (von dem wir später sprechen werden), 7,23-25, und das Volk eben dieses Fürsten wird nach Daniel Stadt und Tempel von Jerusalem bald nach dem Tod des Messias zerstören. 9,26. Also handelt es sich um die Römer.

Die Offenbarung bestätigt diese Angaben. Das vierte Tier von Daniel taucht wieder im letzten Buch der Bibel auf als Symbol für den Antichristen und sein Reich. Es trägt die vereinten Züge der drei ersten Tiere, des Löwen, des Bären und des Parders. Offb. 13,2; Dan. 7,4-6. Es hat zehn Hörner und sieben Köpfe, Offb. 13,1. Die sieben Köpfe sind die sieben Hügel, auf denen Rom liegt, die große Stadt, die die Welt beherrscht zur Zeit, da Johannes schreibt. 17,7.9.18.


III. Welches ist das Hauptmerkmal des vierten Reichs?
Es ist seine brutale Gewalt. „Seine Schenkel waren Eisen, seine Füße waren eines Teils Eisen und eines Teils Ton.“ Dan. 2,33. „Und das vierte wird hart sein wie Eisen, denn gleichwie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, also wird es auch diese alle zermalmen und zerbrechen.“ V. 40. „Und siehe, das vierte Tier war greulich und schrecklich und sehr stark und hatte große, eiserne Zähne (fast wie eine Kriegsmaschine), fraß um sich und zermalmte, und das übrige zertrat’s mit seinen Füßen; es war auch viel anders denn die vorigen . . .“ 7, 7.

Dieselbe Beschreibung wird in V.19 wiederholt, und die Daniel gegebene Erklärung beginnt mit den Worten: „Das vierte Tier wird das vierte Reich auf Erden sein, welches wird gar anders sein denn alle Reiche; es wird alle Lande fressen, zertreten und zermalmen.“ V. 23. In der Tat dehnte Rom seine Vorherrschaft nicht nur wie seine Vorgänger auf den Osten, sondern auf alle Länder des Mittelmeerbeckens aus und sogar auf England , die Niederlande, Deutschland bis zur Elbe, den Balkan bis zur Donau und auf die Küsten des Schwarzen Meeres.

IV. Was bedeutet die Mischung des Tons mit dem Eisen?
Die Erklärung steht in Kap. 2 in den Versen 41-43. „Daß du aber gesehen hast die Füße eines Teils Ton und eines Teils Eisen: das wird ein zerteiltes Königreich sein . . . Es wird zum Teil ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein. Und daß du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt: werden sie sich wohl nach Menschengeblüt unter einander vermengen, aber sie werden doch nicht aneinander halten, gleichwie sich Eisen mit Ton nicht mengen läßt.
Also ist das römische Reich zu Anfang mächtiger als nach der Teilung. Viele Ausleger haben im Eisen das diktatorische und im Ton das anarchistische Prinzip gesehen, die manchmal in einem Staat nebeneinander her gehen. Sicher ist, daß wir heute oft diese Mischung von Eisen und Ton finden, d.h. unter dem äußeren Schein höchster Macht die Ursache von Schwäche, ja, sogar von Zerfall.

V. Wie ist es zu verstehen, daß das römische Reich verschwunden ist und doch nach Daniel zur Zeit der Wiederkunft Christi da sein soll?
Bei dem Bild werden die Füße aus Eisen und Ton zermalmt von dem Stein „ohne Hände vom Berge herabgerissen“, dem Symbol für das Reich Gottes, das sich mit Macht auf Erden durchsetzt. 2, 34-35. 44-45. Wir wissen, daß Christus unter dem vierten Reich erschien, und daß das Christentum über das alte Rom triumphiert und sich über die ganze Welt ausgebreitet hat. Ab er es hat bei weitem nicht alle Menschen bekehrt und Gerechtigkeit und Frieden aufgerichtet. Es wird wohl nach Daniel erst die Wiederkunft Christi dem römischen Reich ein Ende machen. Wir sehen übrigens in Kap. 7, daß das vierte Reich und sein anmaßender Fürst noch zur Zeit des Gerichts bestehen werden, das die Wiederkunft des Menschensohns begleitet. V.7-8. 11.13-14.


Zweierlei muß also geklärt werden: Das längere Verschwinden des römischen Reichs, von dem man niemehr spricht, und sein Wiederauftauchen in neuer Gestalt am Zeitenende, während Daniel gar keine Lücke in dessen Bestand andeutet. Denken wir an das bereits Gesagte! Die Geschichte der Völker interessiert die Propheten nur von ihrer Beziehung zum Volke Gottes aus. Sobald Israel nicht mehr in Palästina ist (d.h. von 70 n.Chr. ab), gibt sich Daniel nicht mehr mit dem Schicksal des römischen Reiches ab. Eine Tatsache genügt ihm: Wenn Israel nach der langen Einschaltung der Gemeinde am Zeitenwende nach Palästina zurückkehrt, ist das römische Reich wieder da und zwar in neuer Gestalt. Darüber gibt uns die Offenbarung am meisten Aufschluß. Sie sagt von dem Tier mit den zehn Hörnern und den sieben Köpfen (dem Symbol zugleich für den Antichristen und sein Reich, s. oben): „Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen, und ist nicht, und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren in die Verdammnis, und es werden sich verwundern, die auf Erden wohnen . . . wenn sie sehen das Tier, daß es gewesen ist, und nicht ist, und da sein wird. Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine tödliche Wunde ward heil.“ 17, 8; 13,3. Was vom römischen Reich verschwunden ist, ist der Kopf, d. h. die einheitliche Regierung. Die Länder, die es umfaßte, lebten getrennt weiter. Der Augenblick scheint nun nahe, da sich ein Haupt erheben und sie zu einer Lebensgemeinschaft sammeln wird.

Es ist übrigens eine Tatsache, daß Rom in unserer Kultur in erstaunlicher Weise fortlebt. Von ihm hat unsere moderne Welt die lateinische Sprache in Justiz, Medizin und Wissenschaft; das römische Recht und dessen Bedeutung als Grundlage unserer Gesetzgebung; den römischen Begriff vom Staat, die Disziplin, die totale Unterwerfung des einzelnen unter die Gesamtheit; die Vergötterung des „ewigen Staats“ und seines Führers; die Organisation der römischen Kirche, ihre Riten und ihren Gebrauch der lateinischen Sprache; alles, was militärische Organisation und Sprache betrifft, wie die römischen Benennungen Kapitän, Major, General, Bataillon, Regiment, Armee, Infanterie, Artillerie, Kavallerie usw. (nach E. Sauer). Der Titel „Römischer Kaiser“ wurde bis 1806 vom Kaiser von Deutschland geführt. – Und das Wiedererstehen Roms hat mehr als einmal in den Köpfen gewisser Diktatoren gespukt. Napoleon hatte seine Adler, seine Legionen, seinen „König von Rom“ ; Mussolini seine Rutenbündel, seinen Kult vom Reich und vom „ewigen Rom“, sein „mare nostrum“. Das waren nur Stufen zu einer weit bedeutenderen Erfüllung der Weissagungen.

VII. Welche Beziehungen hat dieses Reich zu Israel?

Es sind die Römer, welche den Messias gekreuzigt, Stadt und Tempel von Jerusalem zerstört und die Juden über die ganze Welt zerstreut haben. Dan. 9, 26. Und ihr neu erstandenes Reich und ihr letztes Oberhaupt sollen die Israeliten verführen (9, 27) und sie dann in der großen Trübsal verfolgen, bis Gott zu deren Gunsten eingreift. 7, 21-22. Daß Daniel dieses Reich schrecklich und greulich nennt, ist verständlich. 7, 7.19.


VIII. Welches Ende erwartet das vierte Reich?

Über dieses Reich bricht das Gericht herein, das alle Reiche der Erde verdient haben. Der „Stein ohne Hände“ schlägt das Bild an seine Füße und zermalmt sie. Das ganze „wunderbare Bild“ stürzt ein, und der Wind verweht es, daß man es nirgends mehr finden kann. 2, 34-35. So wird auch das vierte Tier bei der großen Abrechnung getötet, sein Leib kommt um und wird ins Feuer geworfen. 7, 11. Das vierte Reich wird härter bestraft als die vorherigen, weil es weit mehr und schwerer gesündigt hat. Zudem besteht es bis zu dem Augenblick, da die Geduld Gottes zu Ende ist; so dient sein Strafgericht allen Menschen und Reichen zur Warnung.


Schlußfolgerung.


Bewundern wir doch wieder einmal die außerordentliche Genauigkeit der Weissagungen. Lassen wir uns füllen mit den Gedanken Gottes über unsere Welt, und halten wir stets ihr Endschicksal vor Augen! Und da das vierte Reich auf dem Boden unserer eigenen Länder neu erstehen soll, achten wir wohl auf alle Zeichen, die dieses große Ereignis einleiten! Das wird uns vor der Verführung bewahren, so daß wir unsere Häupter erheben können, weil unsere Erlösung naht.

Eingestellt von Horst Koch, im Herbst 2023.
Dieser “Völker”-Beitrag aus dem Buch DIE WIEDERKUNFT JESU von Rene Pache ist hier separat aufgeführt, um den ursprünglichen Text nicht zu groß werden zu lassen.